[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft neue 1,4-Diaryl-pyrimido[4,5-d]pyridazin-2,5-dion-Derivate,
Verfahren zu ihrer Herstellung, ihre Verwendung allein oder in Kombinationen zur Behandlung
und/oder Prävention von Krankheiten sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten, insbesondere zur Behandlung und/oder
Prävention von Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems.
[0002] Die Humane Leukozyten-Elastase (HLE, EC 3.4.21.37), auch Humane Neutrophile Elastase
(HNE, hNE) genannt, gehört zur Familie der Serinproteasen. Das proteolytische Enzym
findet sich in den azurophilen Granula der polymorphkernigen Leukozyten (engl.
polymorphonuclear leukocytes, PMN leukocytes). Die intrazelluläre Elastase nimmt eine wichtige Funktion in der Pathogenabwehr
wahr, indem über Phagozytose aufgenommene Fremdpartikel abgebaut werden. Aktivierte
neutrophile Zellen setzen die HNE aus den Granula in den Extrazellulärraum frei (extrazelluläre
HNE), wobei ein Teil der freigesetzten HNE an der Außenseite der neutrophilen Zellmembran
verbleibt (membranständige HNE). Das hochaktive Enzym ist in der Lage, eine Vielzahl
von Bindegewebsproteinen abzubauen, z.B. die Proteine Elastin, Kollagen und Fibronektin.
Elastin kommt in hohen Konzentrationen in allen Gewebetypen vor, die eine hohe Elastizität
zeigen, z.B. in der Lunge und in Arterien. Bei einer Vielzahl von pathologischen Prozessen
(z.B. Gewebeverletzungen) spielt die HNE eine Rolle beim Gewebeab- und -umbau (engl.
tissue remodeling). Darüber hinaus ist die HNE ein wichtiger Modulator bei entzündlichen Prozessen.
HNE induziert beispielsweise eine erhöhte Genexpression von Interleukin-8 (IL-8).
[0003] Es wird daher angenommen, dass die HNE bei vielen Erkrankungen, Verletzungen und
pathologischen Veränderungen, deren Entstehung und/oder Progression mit einem entzündlichen
Geschehen und/oder einem proliferativen und hypertrophen Gewebe- und Gefäßumbau in
Zusammenhang steht, eine wichtige Rolle spielt. Dies können insbesondere Erkrankungen
und/oder Schädigungen der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems sein, oder es kann
sich hierbei um eine Sepsis, um Krebs-Erkrankungen oder um andere entzündliche Erkrankungen
handeln.
[0004] In diesem Zusammenhang zu nennende Erkrankungen und Schädigungen der Lunge sind insbesondere
die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (engl.
chronic obstructive pulmonary disease, COPD), das akute Atemwegssyndrom (engl.
acute respiratory distress syndrome, ARDS), die zystische Fibrose (engl.
cystic fibrosis, CF; auch Mukoviszidose genannt), das Lungenemphysem (engl.
lung emphysema) und die akute Lungenschädigung (engl.
acute lung injury, ALI). Erkrankungen und Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems, in denen die HNE
involviert ist, sind zum Beispiel Gewebeveränderungen bei einer Herzinsuffizienz und
Reperfusionsschäden nach einem Myokardinfarkt (engl.
acute myocardial infarct, AMI), der kardiogene Schock, das akute Koronarsyndrom (engl.
acute coronary syndrome, ACS) sowie Aneurysmen. Erkrankungen in Zusammenhang mit einer Sepsis sind beispielsweise
eine systemische entzündliche Reaktion (engl.
systemic inflammatory response syndrome, SIRS), die schwere Sepsis, der septische Schock und das multiple Organversagen (engl.
multi-organ failure, MOF;
multi-organ dysfunction, MODS) sowie die intravaskuläre Gerinnung (engl.
disseminated intravascular coagulation, DIC). Beispiele für einen Gewebeab- und -umbau bei Krebsprozessen sind das Einwandern
von Krebszellen in das gesunde Gewebe (Metastasenbildung) und die Neuausbildung von
versorgenden Blutgefäßen (Neo-Angiogenese). Andere entzündliche Krankheiten, bei denen
die HNE eine Rolle spielt, sind rheumatoide Erkrankungen, zum Beispiel die rheumatoide
Arthritis, chronische Darmentzündungen (engl.
inflammatory bowel disease, IBD; Morbus Crohn, engl.
Crohn's disease, CD; Colitis ulcerosa, engl.
ulcerative colitis, UC) und die Arteriosklerose.
[0005] Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Elastase-vermittelten pathologischen Prozessen
ein verschobenes Gleichgewicht zugrunde liegt zwischen der freien Elastase und dem
körpereigenen Elastase-Inhibitorprotein (hauptsächlich das alpha-1-Antitrypsin, AAT)
[
Neutrophils and protease/antiprotease imbalance, Stockley, Am. J. Respir. Crit. Care
Med. 160, 49-52 (1999)]. AAT liegt im Plasma im hohen Überschuss vor und neutralisiert so sehr schnell
freie HNE. In verschiedenen pathologischen Prozessen ist die Konzentration an freier
Elastase erhöht, so dass lokal die Balance zwischen Protease und Protease-Inhibitor
zu Gunsten der Protease verschoben ist. Zudem ist die membranständige Elastase der
aktivierten PMN-Zellen vor einer Inhibition durch AAT weitestgehend geschützt. Gleiches
gilt für die freie Elastase, die sich in einem erschwert zugänglichen Mikrokompartiment
zwischen der neutrophilen Zelle und der angrenzenden Gewebezelle (z.B. Endothelzelle)
befindet. Zusätzlich herrschen stark oxidierende Bedingungen im Umfeld von aktivierten
Leukozyten (engl.
oxidative burst), wodurch AAT oxidiert wird und in der inhibitorischen Wirkung mehrere Größenordnungen
verliert.
[0006] Neue Elastase-inhibierende Wirkstoffe (exogen verabreichte Inhibitoren der HNE) sollten
demnach ein niedriges Molekulargewicht aufweisen, um in der Lage zu sein, auch die
membranständige HNE und die im geschützten Mikrokompartiment befindliche HNE (s.o.)
zu erreichen und zu inhibieren. Hierzu ist auch eine gute Stabilität der Substanzen
in vivo notwendig (geringe
in vivo-Clearance). Außerdem sollten diese Verbindungen stabil sein unter oxidativen Bedingungen,
um im Krankheitsgeschehen nicht an inhibitorischer Potenz zu verlieren.
[0007] Die Pulmonale Arterielle Hypertonie (PAH) ist eine progrediente Lungenerkrankung,
die unbehandelt durchschnittlich innerhalb von 2.8 Jahren nach Diagnosestellung zum
Tode führt. Eine zunehmende Verengung der Lungenstrombahn führt zu einer Mehrbelastung
des rechten Herzens, die bis zum Rechtsherzversagen gehen kann. Definitionsgemäß liegt
bei einer chronischen pulmonalen Hypertonie ein pulmonal-arterieller Mitteldruck (mPAP)
von > 25 mmHg in Ruhe oder > 30 mmHg unter Belastung vor (Normalwert < 20 mmHg). Die
Pathophysiologie der pulmonal-arteriellen Hypertonie ist gekennzeichnet durch Vasokonstriktion
und Remodeling der Pulmonalgefäße. Bei der chronischen PAH kommt es zu einer Neomuskularisierung
primär nicht muskularisierter Lungengefäße, und die Gefäßmuskulatur der bereits muskularisierten
Gefäße nimmt an Umfang zu. Durch diese zunehmende Obliteration der Lungenstrombahn
kommt es zu einer progredienten Belastung des rechten Herzens, die zu einer verminderten
Auswurfleistung des rechten Herzens führt und letztlich in einem Rechtsherzversagen
endet (
M. Humbert et al., J. Am. Coll. Cardiol. 2004, 43, 13S-24S). Mit einer Prävalenz von 1-2 pro einer Million handelt es sich bei PAH um eine äußerst
seltene Erkrankung. Das mittlere Alter der Patienten wurde auf 36 Jahre geschätzt,
nur 10% der Patenten waren über 60 Jahre alt. Deutlich mehr Frauen als Männer sind
betroffen (
G.E. D'Alonzo et al., Ann. Intern. Med. 1991, 115, 343-349).
[0008] Trotz aller Fortschritte in der Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie gibt
es bisher keine Aussicht auf Heilung dieser schwerwiegenden Erkrankung. Auf dem Markt
befindliche Standardtherapien (z.B. Prostacyclin-Analoga, Endothelinrezeptor-Antagonisten,
Phosphodiesterase-Inhibitoren) sind in der Lage, die Lebensqualität, die körperliche
Belastbarkeit und die Prognose der Patienten zu verbessern. Hierbei handelt es sich
um primär hämodynamische Therapieprinzipien, die den Gefäßtonus beeinflussen, jedoch
keinen direkten Einfluss auf die pathogenen Remodeling-Prozesse haben. Darüber hinaus
ist die Anwendbarkeit dieser Medikamente durch die z.T. gravierenden Nebenwirkungen
und/oder aufwendigen Applikationsformen eingeschränkt. Der Zeitraum, über den unter
einer spezifischen Monotherapie die klinische Situation der Patienten verbessert oder
stabilisiert werden kann, ist begrenzt (z.B. aufgrund einer Toleranzentwicklung).
Es erfolgt schließlich eine Therapieeskalation und somit eine Kombinationstherapie,
bei der mehrere Medikamente gleichzeitig gegeben werden müssen.
[0009] Neue Kombinationstherapien sind eine der aussichtsreichsten zukünftigen Therapieoptionen
zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie. In diesem Zusammenhang ist die
Erkundung neuer pharmakologischer Mechanismen zur Behandlung der PAH von besonderem
Interesse (
Ghofrani et al., Herz 2005, 30, 296-302;
E.B. Rosenzweig, Expert Opin. Emerging Drugs 2006, 11, 609-619;
T. Ito et al., Curr. Med. Chem. 2007, 14, 719-733). Vor allem solche Therapieoptionen, die direkt in das Remodeling-Geschehen eingreifen
(anti-Remodeling-Mechanismen, reverse-Remodeling-Mechanismen), könnten Grundlage einer
mehr ursächlichen Behandlung sein und somit einen großen Vorteil für die Patienten
bringen. Neue Therapien sollten hierbei mit den bekannten kombinierbar sein. Um in
einer solchen Kombinationstherapie das Risiko für störende Wechselwirkungen zwischen
den Medikamenten zu minimieren, sollten diese neuen Wirkstoffe metabolisierende P450
CYP-Enzyme nicht oder in nur sehr geringem Maße hemmen.
[0010] Heute geht man davon aus, dass die Elastase beim pathologischen Remodeling eine zentrale
Rolle spielt. In Tiermodellen und in Patienten mit einem erhöhten arteriellen Lungenblutdruck
(pulmonale arterielle Hypertension) konnte eine Fragmentierung des Bindegewebes (interne
elastische Lamina) festgestellt werden [
Rabinovitch et al., Lab. Invest. 55, 632-653 (1986)], und in Tiermodellen für die pulmonale arterielle Hypertension (hypoxisches Ratten-
und Mausmodell, Monocrotalin-Rattenmodell) konnte eine erhöhte Elastase-Aktivität
gezeigt werden, die mit der Fragmentierung des Bindegewebes einherging [
Todorovich-Hunter et al., Am. Rev. Respir. Dis. 146, 213-223 (1992)]. Man vermutet, dass der zu beobachtende Gewebeumbau im Verlauf des Krankheitsgeschehens
der pulmonalen arteriellen Hypertonie durch ein Elastase-vermitteltes Freisetzen von
bindegewebsständigen Wachstumsfaktoren induziert wird, z.B. des basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktors
(engl.
basic fibroblast growth factor, bFGF) [
Rabinovitch, Am. J. Physiol. 277, L5-L12 (1999)]. Im hypoxischen Mausmodell für die pulmonale arterielle Hypertension konnte ein
positiver Effekt mit einem überexprimierten Elastase-Inhibitorprotein gezeigt werden
[
Zaidi et al., Circulation 105, 516-521 (2002)]. Im Monocrotalin-Rattenmodell für die pulmonale arterielle Hypertension konnte
eine positive Wirkung mit synthetischen, niedermolekularen Elastase-Inhibitoren gezeigt
werden; hierbei war auch ein günstiger Effekt beim Gewebeumbau zu verzeichnen [
Cowan et al., Nature Med. 6, 698-702 (2000)]. Alle bisher bekannten niedermolekularen Elastase-Inhibitoren sind jedoch wenig
selektiv, chemisch reaktiv und/oder nur begrenzt oral verfügbar, was eine klinische
Entwicklung eines oralen Elastase-Inhibitors in diesen Indikationen bisher vereitelte.
[0012] Die pulmonale arterielle Hypertonie beinhaltet nach dieser Einteilung die Idiopathische
Pulmonale Arterielle Hypertonie (IPAH, früher auch als primäre pulmonale Hypertonie,
PPH, bezeichnet), die Familiär bedingte Pulmonale Arterielle Hypertonie (FPAH), die
persistierende pulmonale Hypertonie der Neugeborenen sowie die Assoziierte Pulmonal-Arterielle
Hypertonie (APAH), welche assoziiert ist mit Kollagenosen, kongenitalen systemisch-pulmonalen
Shuntvitien, portaler Hypertension, HIV-Infektionen, der Einnahme bestimmter Drogen
und Medikamente (z.B. von Appetitzüglern), mit Erkrankungen mit einer signifikanten
venösen/kapillären Beteiligung wie der pulmonal-venookklusiven Erkrankung und der
pulmonal-kapillären Hämangiomatose, oder mit anderen Erkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen,
Glykogenspeicherkrankheiten, Morbus Gaucher, hereditäre Teleangiektasie, Hämoglobinopathien,
myeloproliferative Erkrankungen und Splenektomie.
[0013] Andere Formen der pulmonalen Hypertonie umfassen beispielsweise die mit Linksherzerkrankungen
assoziierte pulmonale Hypertonie, z.B. bei ventrikulären oder valvulären Erkrankungen,
die mit Erkrankungen der Atemwege und/oder der Lunge assoziierte pulmonale Hypertonie,
z.B. bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, interstitieller Lungenkrankheit
oder Lungenfibrose, die auf chronische thrombotische und/oder embolische Erkrankungen
zurückzuführende pulmonale Hypertonie, z.B. bei thromboembolischer Obstruktion von
Lungenarterien, sowie die durch allgemein entzündliche Krankheitsprozesse oder durch
spezielle Ursachen hervorgerufene pulmonale Hypertonie (z.B. bei Schistosomiasis,
Sarkoidose und Tumorerkrankungen).
[0014] Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine langsam fortschreitende
Lungenerkrankung, die durch eine Behinderung der Atemströmung charakterisiert ist,
welche durch ein Lungenemphysem und/oder eine chronische Bronchitis hervorgerufen
wird. Die ersten Symptome der Erkrankung zeigen sich in der Regel ab dem vierten bis
fünften Lebensjahrzehnt. In den darauffolgenden Lebensjahren verschlimmert sich häufig
die Kurzatmigkeit und es manifestiert sich Husten, verbunden mit einem ausgiebigen
und stellenweise eitrigen Auswurf und einer Stenose-Atmung bis hin zu einer Atemnot
(Dyspnoe). COPD ist in erster Linie eine Krankheit von Rauchern: Rauchen ist verantwortlich
für 90% aller COPD-Fälle und 80-90% aller COPD-Todesfälle. COPD ist ein großes medizinisches
Problem und stellt weltweit die sechsthäufigste Todesursache dar. Von den über 45-jährigen
Menschen sind ca. 4-6% betroffen.
[0015] Obwohl die Behinderung der Atemströmung nur partiell und zeitlich befristet sein
kann, ist COPD nicht heilbar. Behandlungsziel ist folglich eine Verbesserung der Lebensqualität,
die Linderung der Symptome, die Verhinderung akuter Verschlechterungen und die Verlangsamung
der fortschreitenden Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Bestehende Pharmakotherapien,
die sich seit den letzten zwei bis drei Jahrzehnten kaum geändert haben, sind das
Verwenden von Bronchodilatoren, um blockierte Atemwege zu öffnen, und in bestimmten
Situationen Kortikosteroide, um die Entzündung der Lunge einzudämmen [
P.J. Barnes, N. Engl. J. Med. 343, 269-280 (2000)]. Die chronische Entzündung der Lunge, hervorgerufen durch Zigarettenrauch oder
andere Reizstoffe, ist die treibende Kraft der Krankheitsentwicklung. Der zugrunde
liegende Mechanismus beinhaltet Immunzellen, die im Zuge der inflammatorischen Reaktion
der Lunge verschiedene Chemokine ausschütten. Hierdurch werden neutrophile Zellen
und im weiteren Verlauf alveolare Makrophagen zum Lungenbindegewebe und Lumen gelockt.
Neutrophile Zellen sezernieren einen Protease-Cocktail, der hauptsächlich HNE und
Proteinase 3 enthält. Hierdurch wird lokal die Protease/Antiprotease-Balance zu Gunsten
der Proteasen verschoben, was u.a. zu einer unkontrollierten Elasase-Aktivität und
in Folge hiervon zu einem überschießenden Abbau des Elastins der Alveolaren führt
[
J.E. Gadek et al., J. Clin. Invest. 68, 889-898 (1981);
Z. Werb et al., J. Invest. Dermatol. 79, 154-159 (1982);
A. Janoff, Am. Rev. Respir. Dis. 132, 417-433 (1985);
P.J. Barnes, N. Engl. J. Med. 343, 269-280 (2000)]. Dieser Gewebeabbau verursacht einen Kollaps der Bronchien. Dies geht einher mit
einer verminderten Elastizität der Lunge, was zu einer Behinderung der Atemströmung
und beeinträchtigter Atmung führt. Darüber hinaus kann eine häufige und andauernde
Entzündung der Lunge zu einem Remodeling der Bronchien und in der Folge zu einer Ausbildung
von Läsionen führen. Solche Läsionen tragen zum Auftreten des chronischen Hustens
bei, der eine chronische Bronchitis kennzeichnet.
[0016] Alpha-1-Antitrypsin (AAT) ist ein kleines körpereigenes Protein und stellt, wie oben
erwähnt, den wichtigsten endogenen Elastase-Hemmer dar. Bei Patienten mit einer genetisch
bedingten Defizienz dieses Proteins (AATD) ist die Protease/Antiprotease-Balance verschoben.
Der Wirkradius und die Wirkdauer der HNE ist in AATD-Patienten entsprechend um einen
Faktor 2.5 bzw. 6.5 erhöht [
T.G. Liou und E.J. Campbell, Biochemistry 1995, 16171-16177]. AATD-Patienten haben ein erhöhtes Risiko, ein Lungenemphysem oder COPD zu entwickeln,
und bei vielen AATD-Patienten ist eine Lungentransplantation indiziert.
[0017] Unter einer Bronchiektasie versteht man eine abnorme Ausweitung des Bronchialbaums.
Zwei Formen können unterschieden werden: sackförmige, lokalisierte Bronchiektasen
und generalisierte, zylindrische Bronchiektasen. Bronchiektasen können in angeborener
Form auftreten, sind aber meist erworben und finden sich insbesondere bei Rauchern.
Durch die Ausweitung ist die Entleerung des Bronchialsekrets erschwert, und durch
das retinierte Bronchialsekret werden Infektionen begünstigt. Bronchiektasen finden
sich oft auch bei angeborenen Schleimhauterkrankungen wie der Mukoviszidose mit abnormer
Viskosität des Bronchialsekrets und beim Syndrom der ziliären Dyskinesie. Bei diesem
Syndrom (Kartagener-Syndrom) sind die Zilienarchitektur und -funktion und dadurch
die Sekretdrainage gestört. Andere Ursachen von Bronchiektasen können Obstruktionen
proximal der Ektasie sein, z.B. durch Tumore oder Fremdkörper. Als ursächlich werden
auch rezidivierende und persistierende Infekte angenommen, die die Bronchuswände schwächen.
Ferner gibt es Bronchiektasien, die nicht eindeutig mit Infektionszuständen oder exogenen
Noxen in Zusammenhang gebracht werden können (idiopathische Bronchiektasien).
[0018] Die Bronchiektasie ist charakterisiert durch eine Einwanderung von Neutrophilen in
das Lungengewebe. Die Patienten zeigen ein starkes Ungleichgewicht zwischen Neutrophilenaktivität
und schützenden Inhibitor-Proteinen, was zu einer Schädigung des Lungengewebes durch
die von den Neutrophilen sezernierten Proteasen (hauptsächlich HNE) führt [
Schaaf et al., Respiration 67, 52-59 (2000)].
[0019] Die Bronchiolitis obliterans ist eine in den Bronchioli angreifende Entzündung mit
Epitheldestruktion und Bildung eines fibrinreichen Exsudats in den Bronchioli und
den angrenzenden Alveolen. Durch Organisation des Exsudats entstehen Bindegewebspfröpfe,
die aus den Bronchioli in die Alveolen hineinreichen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet
durch eine erhöhte Anzahl von Neutrophilen in den Atemwegen und ein Ungleichgewicht
zwischen der freien Elastase und dem körpereigenen Elastase-Inhibitorprotein [
Elssner et al., Transpl. Infect. Dis. 3, 168-176 (2001)]. Als Ursachen werden vorangegangene Infektionen sowie Medikamente diskutiert. Die
Erkrankung kann auch im Rahmen einer Abstoßungsreaktion eines Transplantats vorkommen.
[0020] Die akute Lungenschädigung (ALI) sowie die ausgeprägtere Form hiervon, das akute
Lungenversagen (ARDS), sind schwerwiegende Erkrankungen, die mit einer Mortalität
von 50-60% einhergehen. Nach der Definition der North American-European Consensus
Conference (NAECC) von 1994 sind ALI und ARDS definiert durch eine akute auslösende
Erkrankung, bilaterale radiologisch sichtbare Infiltrate, einen PaO
2/FiO
2-Index von ≤ 300 mmHg (ALI) bzw. ≤ 200 mmHg (ARDS), einen pulmonal-kapillären Verschlussdruck
von < 18 mmHg bzw. fehlende klinische Hinweise auf linksatriale Hypertension.
[0021] Der Entstehung einer akuten Lungenschädigung können sowohl pulmonale als auch extrapulmonale
Erkrankungen vorausgehen. Als lungenspezifische prädisponierende Faktoren gelten Aspiration
von Mageninhalt, Pneumonien, Rauchgasvergiftung, Lungenkontusion sowie ein Beinahe-Ertrinken.
Vor allem Magensaftaspiration und Pneumonien werden häufig als Ausgangserkrankung
für ALI/ARDS pulmonalen Ursprungs gesehen. Als indirekte Ereignisse kommen vor allem
Polytrauma, Sepsis, mehrfache Bluttransfusionen, akute Pankreatitis und Verbrennungen
vor. Die Inzidenz liegt bei 17.9 Fällen für ALI bzw. 13.5 Fällen für ARDS pro 100
000 Einwohner und Jahr [
Luhr et al., Am. J. Respir. Crit. Care Med. 159, 1849-1861 (1999)].
[0022] Eine zentrale Rolle für die Entstehung dieser Erkrankungen stellen die massiven entzündlichen
Veränderungen in der Lunge dar, die durch ein weitverzweigtes System von Mediatoren
ausgelöst werden. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Lungenschädigung spielen
auch die neutrophilen Granulozyten, deren Anzahl sich mit dem Andauern des entzündlichen
Prozesses ständig erhöht [
Chollet-Martin et al., Am. J. Respir. Crit. Care Med. 154, 594-601 (1996)]. Die Wirkung der Mediatoren bedingt eine Schädigung der alveolokapillären Membranen,
hieraus resultiert eine Permeabilitätserhöhung der alveolär-kapillären Barriere. Durch
die Permeabilitätserhöhung kann proteinreiche Flüssigkeit in die Alveolen und auch
in das Interstitium eindringen; es bildet sich ein pulmonales Niederdrucködem aus.
Charakteristisch für ALI/ARDS ist, dass es sich hierbei um ein nicht-kardiogen induziertes
Ödem handelt. Die Ödemflüssigkeit enthält vor allem Fibrin, Erythrozyten, Leukozyten,
hyaline Membranen und andere Proteine. Das proteinreiche Exsudat führt zusammen mit
den Produkten von aktivierten Neutrophilen zu einer Dysfunktion des Surfactants. Die
inflammatorischen Prozesse führen zur Schädigung und zum Verlust von Pneumozyten des
Typs II, die Surfactant bilden, so dass ein Herabsinken der Surfactant-Produktion
resultiert. Durch den Surfactant-Mangel erhöht sich die Oberflächenspannung in den
Alveolen; Alveolen kollabieren, es bilden sich Atelektasen aus. Bei weiter bestehender
Perfusion entsteht somit eine Ventilations-Perfusions-Störung, die in einer Erhöhung
des pulmonalen Rechts-Links-Shunts mündet. Des Weiteren sinkt die Compliance herab,
der alveoläre Totraum hingegen nimmt zu, denn es gibt auch Areale, die zwar belüftet,
aber aufgrund einer pulmonalen Hypertension nicht mehr ausreichend perfundiert werden.
[0023] In der bronchoalveolaren Waschflüssigkeit von ARDS-Patienten (BALF) konnte eine erhöhte
Elastase-Aktivität gemessen werden, die mit dem Schweregrad der Lungenschädigung einhergeht.
In Tiermodellen, in denen die Lunge geschädigt wird (z.B. durch Gabe von LPS), kann
dieser Effekt nachgestellt werden. Eine Behandlung mit Elastase-Hemmern (z.B. Sivelestat
oder Elafin, s.u.) vermindert hier deutlich die Elastase-Aktivität in der BALF und
verbessert die Lungenfunktion.
[0024] Zur Behandlung einer akuten Lungenschädigung, die mit SIRS assoziiert ist, ist ein
Elastase-Hemmer in Japan und Südkorea zugelassen (Sivelestat, Elaspol
®). Die reversible, aber reaktive Verbindung besitzt nur eine relativ schwache Wirksamkeit
gegenüber der HNE (K
i 200 nM) und wirkt ebenfalls gegenüber der Elastase des Pankreas (IC
50 5.6 µM). Der Wirkstoff wird intravenös verabreicht, eine orale Applikation ist nicht
möglich.
[0025] Auch Elafin und strukturelle Analoga werden als therapeutisch nutzbare Elastase-Inhibitoren
untersucht. Elafin ist ein körpereigenes kleines Protein, welches sowohl Elastase
als auch Proteinase 3 hemmt. Aufgrund des proteinergen Charakters ist jedoch eine
orale Verabreichung von Elafin nicht möglich.
[0026] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Bereitstellung neuer Substanzen,
die als niedermolekulare, nicht-reaktive und selektive Inhibitoren der humanen neutrophilen
Elastase (HNE) wirken und sich als solche zur Behandlung und/oder Prävention insbesondere
von Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems eignen.
[0028] Es wurde nun überraschend gefunden, dass sich bestimmte 1,4-Diaryl-pyrimido[4,5-d]pyridazin-2,5-dion-Derivate
in besonderem Maße für die Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen eignen.
Diese im Folgenden beschriebenen Verbindungen sind niedermolekulare, nicht-reaktive
und selektive Inhibitoren der humanen neutrophilen Elastase (HNE), die darüber hinaus
vorteilhafte pharmakokinetische Eigenschaften bezüglich ihrer Bioverfügbarkeit, Halbwertszeit
und/oder Proteinbindung aufweisen. Diese Substanzen stellen somit vielversprechende
Ausgangspunkte für neue Arzneimittel zur Behandlung und/oder Prävention insbesondere
von Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems dar.
[0029] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

in welcher
- A
- für CH oder N steht,
- R1
- für Wasserstoff, Halogen, Cyano, Nitro, (C1-C6)-Alkyl, Difluormethyl, Trifluormethyl, (C1-C6)-Alkoxy, Difluormethoxy, Trifluormethoxy, Amino, Mono- oder Di-(C1-C6)-alkylamino
oder
für eine Gruppe der Formel -NH-C(=O)-R6, -NH-C(=O)-NHR6, -NH-SO2-R7 oder -S(O)n-R8 steht, worin
R6 Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl bedeutet,
R7 (C1-C6)-Alkyl bedeutet,
R8 (C1-C6)-Alkyl, das mit Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Amino, Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylamino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, (C3-C6)-Cycloalkyl oder Phenyl substituiert sein kann, oder (C2-C6)-Alkenyl, (C3-C6)-Cycloalkyl oder Phenyl bedeutet,
wobei die genannten (C3-C6)-Cycloalkyl-Gruppen bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit (C1-C4)-Alkyl, Hydroxy und (C1-C4)-Alkoxy substituiert sein können
und
die genannten Phenyl-Gruppen bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit Fluor,
Chlor, Cyano, (C1-C4)-Alkyl, Difluormethyl, Trifluormethyl, (C1-C4)-Alkoxy, Difluormethoxy und Trifluormethoxy substituiert sein können,
und
n die Zahl 0, 1 oder 2 bedeutet,
- R2
- für Wasserstoff, für (C1-C6)-Alkyl oder (C2-C6)-Alkenyl, welche jeweils bis zu dreifach mit Fluor substituiert sein können, oder
für Phenyl, Pyridyl oder Pyrimidinyl steht,
wobei Phenyl, Pyridyl und Pyrimidinyl ihrerseits bis zu zweifach, gleich oder verschieden,
mit Fluor, Chlor, Cyano, (C1-C4)-Alkyl, Trifluormethyl, (C1-C4)-Alkoxy und Trifluormethoxy substituiert sein können,
oder
- R2
- für eine Gruppe der Formel -C(=O)-O-R9, -L1-C(=O)-O-R10, -L2-C(=O)-NR11R12, -L2-SO2-NR11R12, -L2-C(=O)-NR13-NR11R12 oder -L2-SO2-R14 steht, worin
L1 (C1-C6)-Alkandiyl bedeutet,
L2 eine Bindung oder (C1-C6)-Alkandiyl bedeutet,
R9 (C1-C6)-Alkyl bedeutet,
R10 Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl bedeutet,
R11 und R12 gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, (C3-C6)-Cycloalkyl oder 4- bis 6-gliedriges Heterocyclyl bedeuten,
wobei (C1-C6)-Alkyl, (C3-C6)-Cycloalkyl und 4- bis 6-gliedriges Heterocyclyl ihrerseits bis zu zweifach, gleich
oder verschieden, mit Fluor, Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Oxo, Amino, Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylamino, Hydroxycarbonyl, (C1-C4)-Alkoxycarbonyl und Aminocarbonyl substituiert sein können und wobei in (C1-C6)-Alkyl eine CH2-Gruppe, soweit in einer chemisch stabilen Verbindung resultierend, gegen ein O-Atom
ausgetauscht sein kann,
oder
R11 und R12 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 6-gliedrigen
Heterocyclus bilden, der ein weiteres Ring-Heteroatom aus der Reihe N, O, S, SO oder
SO2 enthalten und bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit (C1-C4)-Alkyl, Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Oxo, Amino, Mono- und Di-(C1-C4)-alkylamino substituiert sein kann,
wobei (C1-C4)-Alkyl seinerseits mit Hydroxy oder (C1-C4)-Alkoxy substituiert sein kann,
R13 Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl bedeutet
und
R14 (C1-C6)-Alkyl, (C3-C6)-Cycloalkyl, Phenyl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl bedeutet,
wobei (C1-C6)-Alkyl mit Fluor, Chlor, Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylamino substituiert sein kann
und
Phenyl und 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl ihrerseits bis zu zweifach, gleich oder
verschieden, mit Fluor, Chlor, Cyano, (C1-C4)-Alkyl, Trifluormethyl, (C1-C4)-Alkoxy und Trifluormethoxy substituiert sein können,
- R3
- für (C1-C6)-Alkyl oder (C2-C6)-Alkenyl, welche jeweils mit Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Amino, Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylamino, Hydroxycarbonyl, (C1-C4)-Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl oder Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylaminocarbonyl substituiert sein können,
oder
für eine Gruppe der Formel -L3-R15 steht, worin
L3 eine Bindung oder (C1-C4)-Alkandiyl bedeutet
und
R15 (C3-C7)-Cycloalkyl, 4- bis 7-gliedriges Heterocyclyl, Phenyl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl
bedeutet,
wobei (C3-C7)-Cycloalkyl und 4- bis 7-gliedriges Heterocyclyl ihrerseits bis zu zweifach, gleich
oder verschieden, mit (C1-C4)-Alkyl, Oxo, Hydroxy und (C1-C4)-Alkoxy substituiert sein können
und
Phenyl und 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl ihrerseits bis zu zweifach, gleich oder
verschieden, mit Fluor, Chlor, Cyano, (C1-C4)-Alkyl, Trifluormethyl, (C1-C4)-Alkoxy, Trifluormethoxy und Amino substituiert sein können,
- R4
- für Nitro oder Trifluormethyl steht
und
- R5
- für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0030] Erfindungsgemäße Verbindungen sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze,
Solvate und Solvate der Salze, die von Formel (I) umfassten Verbindungen der nachstehend
aufgeführten Formeln und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze sowie die von
Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiele genannten Verbindungen
und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze, soweit es sich bei den von Formel
(I) umfassten, nachfolgend genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate
und Solvate der Salze handelt.
[0031] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in Abhängigkeit von ihrer Struktur in stereoisomeren
Formen (Enantiomere, Diastereomere) existieren. Die Erfindung umfasst deshalb die
Enantiomeren und Diastereomeren sowie ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer einheitlichen
Bestandteile in bekannter Weise isolieren.
[0032] Sofern die erfindungsgemäßen Verbindungen in tautomeren Formen vorkommen können,
umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomere Formen.
[0033] Als
Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen
Verbindungen bevorzugt. Umfasst sind auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen
selbst nicht geeignet sind, jedoch beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden können.
[0034] Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze
von Mineralsäuren, Carbonsäuren und Sulfonsäuren, z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure,
Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure
und Benzoesäure.
[0035] Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch
Salze üblicher Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z.B. Natrium-
und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze) und Ammoniumsalze,
abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft
und vorzugsweise Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain, Dibenzylamin,
N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und
N-Methylpiperidin.
[0036] Als
Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet,
welche in festem oder flüssigem Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen
einen Komplex bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen die
Koordination mit Wasser erfolgt. Als Solvate sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Hydrate bevorzugt.
[0037] Außerdem umfasst die vorliegende Erfindung auch Prodrugs der erfmdungsgemäßen Verbindungen.
Der Begriff "Prodrugs" umfasst Verbindungen, welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv
sein können, jedoch während ihrer Verweilzeit im Körper zu erfindungsgemäßen Verbindungen
umgesetzt werden (beispielsweise metabolisch oder hydrolytisch).
[0038] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit nicht anders
spezifiziert, die folgende Bedeutung:
(C1-C6)-Alkyl und (C1-C4)-Alkyl stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest
mit 1 bis 6 bzw. 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt:
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, 1-Ethylpropyl, n-Pentyl, Neopentyl und n-Hexyl.
(C1-C6)-Alkandiyl und (C1-C4)-Alkandiyl stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten divalenten
Alkylrest mit 1 bis 6 bzw. 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger
oder verzweigter Alkandiylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise
seien genannt: Methylen, Ethan-1,2-diyl (1,2-Ethylen), Ethan-1,1-diyl, Propan-1,3-diyl
(1,3-Propylen), Propan-1,1-diyl, Propan-1,2-diyl, Propan-2,2-diyl, Butan-1,4-diyl
(1,4-Butylen), Butan-1,2-diyl, Butan-1,3-diyl, Butan-2,3-diyl, Pentan-1,5-diyl (1,5-Pentylen),
Pentan-2,4-diyl, 3-Methylpentan-2,4-diyl und Hexan-1,6-diyl (1,6-Hexylen).
(C2-C6)-Alkenyl und (C2-C4)-Alkenyl stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten Alkenylrest
mit 2 bis 6 bzw. 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und einer Doppelbindung. Bevorzugt ist
ein geradkettiger oder verzweigter Alkenylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft
und vorzugsweise seien genannt: Vinyl, Allyl, Isopropenyl, n-But-2-en-1-yl, n-But-3-en-1-yl, n-Pent-2-en-1-yl, n-Pent-3-en-1-yl, n-Pent-4-en-1-yl, 3-Methylbut-2-en-1-yl und 4-Methyl-pent-3-en-1-yl.
(C1-C6)-Alkoxy und (C1-C4)-Alkoxy stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten Alkoxyrest
mit 1 bis 6 bzw. 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter
Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt:
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy, 1-Ethylpropoxy, n-Pentoxy, Neopentoxy und n-Hexoxy.
(C1-C4)-Alkoxycarbonyl steht im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten Alkoxyrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, der über eine Carbonylgruppe verknüpft ist. Beispielhaft
und vorzugsweise seien genannt: Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, n-Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, n-Butoxycarbonyl und tert.-Butoxycarbonyl.
Mono-(C1-C6)-alkylamino und Mono-(C1-C4)-alkylamino stehen im Rahmen der Erfindung für eine Amino-Gruppe mit einem geradkettigen oder
verzweigten Alkylsubstituenten, der 1 bis 6 bzw. 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist.
Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter Monoalkylamino-Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino, Isopropylamino, n-Butylamino, tert.-Butylamino, n-Pentylamino und n-Hexylamino.
Di-(C1-C6)-alkylamino und Di-(C1-C4)-alkylamino stehen im Rahmen der Erfindung für eine Amino-Gruppe mit zwei gleichen oder verschiedenen
geradkettigen oder verzweigten Alkylsubstituenten, die jeweils 1 bis 6 bzw. 1 bis
4 Kohlenstoffatome aufweisen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter Dialkylamino-Rest
mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt:
N,N-Dimethylamino, N,N-Diethylamino, N-Ethyl-N-methylamino, N-Methyl-N-n-propylamino, N-Isopropyl-N-methylamino, N-Isopropyl-N-n-propylamino, N,N-Diisopropylamino, N-n-Butyl-N-methylamino, N-tert.-Butyl-N-methylamino, N-Methyl-N-n-pentylamino und N-n-Hexyl-N-methylamino.
Mono- bzw. Di-(C1-C4)-alkylaminocarbonyl steht im Rahmen der Erfindung für eine Amino-Gruppe, die über eine Carbonylgruppe
verknüpft ist und die einen geradkettigen oder verzweigten bzw. zwei gleiche oder
verschiedene geradkettige oder verzweigte Alkylsubstituenten mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
aufweist. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methylaminocarbonyl, Ethylaminocarbonyl,
n-Propylaminocarbonyl, Isopropylaminocarbonyl, n-Butylaminocarbonyl, tert.-Butylaminocarbonyl, N,N-Dimethylaminocarbonyl, N,N-Diethylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl, N-Methyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-Isopropyl-N-methylaminocarbonyl, N-n-Butyl-N-methylaminocarbonyl und N-tert.-Butyl-N-methylaminocarbonyl .
(C3-C7)-Cycloalkyl und (C3-C6)-Cycloalkyl stehen im Rahmen der Erfindung für eine monocyclische, gesättigte Cycloalkylgruppe
mit 3 bis 7 bzw. 3 bis 6 Ring-Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien
genannt: Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
[0039] Ein
4- bis 7-gliedriger Heterocyclus steht im Rahmen der Erfindung für einen monocyclischen, gesättigten Heterocyclus
mit insgesamt 4 bis 7 Ringatomen, der ein oder zwei Ring-Heteroatome aus der Reihe
N, O, S, SO und/oder SO
2 enthält und über ein Ring-Kohlenstoffatom oder gegebenenfalls ein Ring-Stickstoffatom
verknüpft ist. Bevorzugt ist ein
4- bis 6-gliedriger Heterocyclus mit ein oder zwei Ring-Heteroatomen aus der Reihe N, O und/oder S, besonders bevorzugt
ist ein
5- oder 6-gliedriger Heterocyclus mit ein oder zwei Ring-Heteroatomen aus der Reihe N und/oder O. Beispielhaft seien
genannt: Azetidinyl, Oxetanyl, Pyrrolidinyl, Pyrazolidinyl, Tetrahydrofuranyl, Thiolanyl,
Piperidinyl, Piperazinyl, Tetrahydropyranyl, Tetrahydrothiopyranyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl,
Hexahydroazepinyl und Hexahydro-1,4-diazepinyl. Bevorzugt sind Azetidinyl, Pyrrolidinyl,
Tetrahydrofuranyl, Piperidinyl, Piperazinyl, Tetrahydropyranyl und Morpholinyl, besonders
bevorzugt Pyrrolidinyl, Tetrahydrofuranyl, Piperidinyl und Morpholinyl.
[0040] Ein Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholino-Rest steht im Rahmen der Erfindung
für einen über das jeweilige Ring-Stickstoffatom verknüpften Pyrrolidin-, Piperidin-
bzw. Morpholin-Ring.
[0041] 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl steht im Rahmen der Erfindung für einen aromatischen Heterocyclus (Heteroaromaten)
mit insgesamt 5 oder 6 Ringatomen, der ein oder zwei Ring-Heteroatome aus der Reihe
N, O und/oder S enthält und über ein Ring-Kohlenstoffatom oder gegebenenfalls ein
Ring-Stickstoffatom verknüpft ist. Beispielhaft seien genannt: Furyl, Pyrrolyl, Thienyl,
Pyrazolyl, Imidazolyl, Oxazolyl, Thiazolyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl, Pyridyl, Pyrimidinyl,
Pyridazinyl und Pyrazinyl. Bevorzugt sind Thienyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyridazinyl
und Pyrazinyl.
[0042] Halogen schließt im Rahmen der Erfindung Fluor, Chlor, Brom und Iod ein. Bevorzugt sind Chlor,
Fluor oder Brom, besonders bevorzugt Fluor oder Chlor.
[0043] Ein
Oxo-Substituent steht im Rahmen der Erfindung für ein Sauerstoffatom, das über eine Doppelbindung
an ein Kohlenstoffatom gebunden ist.
[0044] Wenn Reste in den erfindungsgemäßen Verbindungen substituiert sind, können die Reste,
soweit nicht anders spezifiziert, ein- oder mehrfach substituiert sein. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung gilt, dass für alle Reste, die mehrfach auftreten, deren
Bedeutung unabhängig voneinander ist. Eine Substitution mit einem oder zwei gleichen
oder verschiedenen Substituenten ist bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt ist die Substitution
mit einem Substituenten.
[0045] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind insbesondere solche Verbindungen der Formel
(I), in welcher
- A
- für CH steht,
sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0046] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind weiterhin insbesondere solche Verbindungen
der Formel (I), in welcher
- R4
- für Trifluormethyl steht
und
- R5
- für Wasserstoff oder Fluor steht,
sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0047] Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel (I),
in welcher
- A
- für CH steht,
- R1
- für Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Nitro, (C1-C4)-Alkyl, Difluormethyl, Trifluormethyl, (C1-C4)-Alkoxy, Difluormethoxy, Trifluormethoxy, Amino, Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylamino
oder
für eine Gruppe der Formel -NH-C(=O)-R6, -NH-SO2-R7 oder -SO2-R8 steht, worin
R6 und R7 jeweils (C1-C4)-Alkyl bedeuten
und
R8 (C1-C4)-Alkyl, das mit Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, (C3-C6)-Cycloalkyl oder Phenyl substituiert sein kann, oder (C3-C6)-Cycloalkyl oder Phenyl bedeutet,
wobei die genannten Phenyl-Gruppen bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit Fluor,
Chlor, Cyano, Methyl, Trifluormethyl, Methoxy und Trifluormethoxy substituiert sein
können,
- R2
- für Wasserstoff, (C1-C4)-Alkyl oder (C2-C4)-Alkenyl
oder
für eine Gruppe der Formel -L1-C(=O)-O-R10, -L2-C(=O)-NR11R12 oder -L2-SO2-R14 steht, worin
L1 Methylen oder Ethan-1,2-diyl bedeutet,
L2 eine Bindung, Methylen, Ethan-1,1-diyl oder Ethan-1,2-diyl bedeutet,
R10 Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl bedeutet,
R11 Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl, das mit Hydroxy oder (C1-C4)-Alkoxy substituiert sein kann, bedeutet,
R12 Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl oder (C3-C6)-Cycloalkyl bedeutet,
wobei (C1-C6)-Alkyl bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Hydroxycarbonyl, (C1-C4)-Alkoxycarbonyl und Aminocarbonyl substituiert sein kann und in (C1-C6)-Alkyl eine CH2-Gruppe, soweit in einer chemisch stabilen Verbindung resultierend, gegen ein O-Atom
ausgetauscht sein kann,
oder
R11 und R12 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen
Heterocyclus bilden, der ein weiteres Ring-Heteroatom aus der Reihe N, O oder S enthalten
und mit (C1-C4)-Alkyl, Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy oder Oxo substituiert sein kann,
wobei (C1-C4)-Alkyl seinerseits mit Hydroxy oder (C1-C4)-Alkoxy substituiert sein kann,
und
R14 (C1-C4)-Alkyl, (C3-C6)-Cycloalkyl oder Phenyl bedeutet,
wobei Phenyl bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit Fluor, Chlor, Cyano, Methyl,
Trifluormethyl, Methoxy und Trifluormethoxy substituiert sein kann,
- R3
- für (C1-C4)-Alkyl, das mit Hydroxy, (C1-C4)-Alkoxy, Hydroxycarbonyl, (C1-C4)-Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Mono- oder Di-(C1-C4)-alkylaminocarbonyl oder 5- oder 6-gliedrigem Heteroaryl substituiert sein kann,
für (C2-C4)-Alkenyl
oder
für eine Gruppe der Formel -L3-R15 steht, worin
L3 eine Bindung oder (C1-C4)-Alkandiyl bedeutet
und
R15 (C3-C7)-Cycloalkyl, 4- bis 6-gliedriges Heterocyclyl oder Phenyl bedeutet, wobei 4- bis
6-gliedriges Heterocyclyl seinerseits mit Oxo substituiert sein kann
und
Phenyl seinerseits bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit Fluor, Chlor, Cyano,
Methyl, Trifluormethyl, Methoxy und Trifluormethoxy substituiert sein kann,
- R4
- für Trifluormethyl steht
und
- R5
- für Wasserstoff oder Fluor steht,
sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0048] Besonders bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel
(I), in welcher
- A
- für CH steht,
- R1
- für Wasserstoff, Fluor, Chlor, Nitro, Methyl, Difluormethyl, Trifluormethyl, Methoxy,
Trifluormethoxy oder eine Gruppe der Formel -SO2-R8 steht, worin
R8 (C1-C4)-Alkyl, das mit Hydroxy, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, bedeutet,
- R2
- für Wasserstoff, (C1-C4)-Alkyl oder eine Gruppe der Formel -CH2-C(=O)-O-R10 oder -CH2-C(=O)-NR11R12 steht, worin
R10 (C1-C4)-Alkyl bedeutet,
R11 Wasserstoff oder Methyl bedeutet,
R12 Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl, das mit Hydroxy, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, bedeutet
oder
R11 und R12 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Pyrrolidino-, Piperidino-
oder Morpholino-Ring bilden,
- R3
- für (C1-C4)-Alkyl, das mit Hydroxy, Pyrrolidino, Piperidino, Morpholino oder Pyridyl substituiert
sein kann, für Allyl oder für eine Gruppe der Formel -L3-R15 steht, worin
L3 eine Bindung, Methylen oder Ethan-1,2-diyl bedeutet
und
R15 (C3-C7)-Cycloalkyl oder Phenyl bedeutet,
wobei Phenyl seinerseits bis zu zweifach, gleich oder verschieden, mit Fluor, Chlor,
Cyano, Methyl oder Trifluormethyl substituiert sein kann,
- R4
- für Trifluormethyl steht
und
- R5
- für Wasserstoff steht,
sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0049] Ganz besonders bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der
Formel (I), in welcher
- A
- für CH steht,
- R1
- für Wasserstoff, Trifluormethyl oder Methylsulfonyl steht,
- R2
- für Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel -CH2-C(=O)-NR11R12 steht, worin
R11 und R12 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl bedeuten
oder
R11 und R12 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Pyrrolidino-Ring
bilden,
- R3
- für Methyl, Ethyl, 2-Hydroxyethyl oder 2-(Morpholin-4-yl)ethyl steht,
- R4
- für Trifluormethyl steht
und
- R5
- für Wasserstoff steht,
sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0050] Von besonderer Bedeutung sind Verbindungen gemäß Formel (I) mit der in Formel (I-
ent) wiedergegebenen Konfiguration an der 4-Position des Dihydropyrimidinon-Rings

worin A, R
1, R
2, R
3, R
4 und R
5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
und ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.
[0051] Die in den jeweiligen Kombinationen bzw. bevorzugten Kombinationen von Resten im
einzelnen angegebenen Reste-Definitionen werden unabhängig von den jeweiligen angegebenen
Kombinationen der Reste beliebig auch durch Reste-Definitionen anderer Kombinationen
ersetzt.
[0052] Ganz besonders bevorzugt sind Kombinationen von zwei oder mehreren der oben genannten
Vorzugsbereiche.
[0053] Die erfindungsgemäßen 1,4-Diaryl-pyrimido[4,5-d]pyridazin-2,5-dione der Formel (I)
können in verschiedenen tautomeren Formen vorliegen (vgl. nachfolgendes Schema 1);
sämtliche tautomeren Formen werden von der vorliegenden Erfindung ausdrücklich umfasst.

[0054] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, dass man zunächst eine Verbindung
der Formel (II)

in welcher A und R
1 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
in Gegenwart einer Säure oder eines Säureanhydrids in einer 3-Komponenten-Eintopf
Reaktion oder sequentiell mit einem Acetessigsäureester der Formel (III)

in welcher
- T
- für Methyl oder Ethyl steht,
und einem Phenylharnstoff-Derivat der Formel (IV)

in welcher R
4 und R
5 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
zu einer Verbindung der Formel (V-A)

in welcher A, T, R
1, R
4 und R
5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
kondensiert und diese dann
- [A] im Falle, dass R2 in Formel (I) für Wasserstoff steht, in einem inerten Lösungsmittel zu einer Verbindung
der Formel (VI-A)

in welcher A, T, R1, R4 und R5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
bromiert und nachfolgend mit einem Hydrazin-Derivat der Formel (VII)
R3-NH-NH2 (VII),
in welcher R3 die oben angegebene Bedeutung hat,
unter Ausbildung eines Sechsrings zu einer Verbindung der Formel (I-A)

in welcher A, R1, R3, R4 und R5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
umsetzt
oder
- [B] im Falle, dass R2 in Formel (I) von Wasserstoff verschieden ist, zunächst mit einer Verbindung der
Formel (VIII)
R2A-X (VIII),
in welcher
- R2A
- die oben angegebene Bedeutung von R2 hat, jedoch nicht für Wasserstoff steht,
und
- X
- für eine Abgangsgruppe wie beispielsweise Halogen, Mesylat, Tosylat oder Triflat steht,
in Gegenwart einer Base zu einer Verbindung der Formel (V-B)

in welcher A, T, R1, R2A, R4 und R5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
reagiert, danach in einem inerten Lösungsmittel zu einer Verbindung der Formel (VI-B)

in welcher A, T, R1, R2A, R4 und R5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
bromiert und nachfolgend mit einem Hydrazin-Derivat der Formel (VII)
R3-NH-NH2 (VII),
in welcher R3 die oben angegebene Bedeutung hat,
unter Cyclisierung zu einer Verbindung der Formel (I-B)

in welcher A, R1, R2A, R3, R4 und R5 jeweils die oben angegebenen Bedeutungen haben,
umsetzt
und gegebenenfalls die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I-A) bzw. (I-B) nach
dem Fachmann bekannten Methoden in ihre Enantiomere und/oder Diastereomere trennt
und/oder mit den entsprechenden (i) Lösungsmitteln und/oder (ii) Basen oder Säuren
in ihre Solvate, Salze und/oder Solvate der Salze überführt.
[0055] Für den Verfahrensschritt (II) + (III) + (IV) → (V-A) geeignete Lösungsmittel sind
übliche organische Lösungsmittel, die sich unter den Reaktionsbedingungen nicht verändern.
Dazu zählen beispielsweise Ether wie Diethylether, Diisopropylether, Methyl-
tert.-butylether, 1,2-Dimethoxyethan, Dioxan oder Tetrahydrofuran, Alkohole wie Methanol,
Ethanol,
n-Propanol, Isopropanol,
n-Butanol oder
tert.-Butanol, Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Cyclohexan, Benzol, Toluol oder Xylol,
Halogenkohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan, Trichlormethan oder
Chlorbenzol, oder andere Lösungsmittel wie Ethylacetat, Acetonitril, Dimethylsulfoxid
oder
N,N-Dimethylformamid. Ebenso ist es möglich, Gemische der genannten Lösungsmittel einzusetzen.
Bevorzugt wird Methyl-
tert.-butylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan verwendet.
[0056] Als Säure für den Verfahrensschritt (II) + (III) + (IV) → (V-A) eignen sich übliche
anorganische oder organische Säuren oder Säureanhydride. Hierzu gehören bevorzugt
Carbonsäuren wie beispielsweise Essigsäure oder Trifluoressigsäure, Sulfonsäuren wie
Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder p-Toluolsulfonsäure, Salzsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Phosphonsäuren, oder Phosphorsäure- oder Phosphonsäureanhydride
oder -ester wie Polyphosphorsäure, Phosphorsäuretriethylester, Polyphosphorsäureethylester,
Phosphorpentoxid oder Propanphosphonsäureanhydrid. Bevorzugt wird Phosphorsäuretriethylester
in Kombination mit Phosphorpentoxid verwendet. Die Säure wird im Allgemeinen in einer
Menge von 0.25 Mol bis 100 Mol, bezogen auf 1 Mol der Verbindung (III), eingesetzt.
[0057] Der Verfahrensschritt (II) + (III) + (IV) → (V-A) wird im Allgemeinen in einem Temperaturbereich
von +20°C bis +150°C, bevorzugt bei +50°C bis +100°C durchgeführt. Die Umsetzung kann
bei normalem, erhöhtem oder erniedrigtem Druck erfolgen (z.B. von 0.5 bis 5 bar).
Im Allgemeinen arbeitet man bei Normaldruck.
[0058] Die Bromierung im Verfahrensschritt (V-A) → (VI-A) bzw. (V-B) → (VI-B) wird bevorzugt
mit Hilfe von elementarem Brom in einem üblichen inerten Lösungsmittel wie Chloroform
bei einer Temperatur von -20°C bis +40°C durchgeführt.
[0059] Die Dihydropyridazinon-Bildung im Verfahrensschritt (VI-A) + (VII) → (I-A) bzw. (VI-B)
+ (VII) → (I-B) erfolgt vorzugsweise in einem Ether wie Tetrahydrofuran, 1,2-Dimethoxyethan
oder Dioxan als inertem Lösungsmittel bei einer Temperatur von +20°C bis +120°C. Das
Hydrazin-Derivat der Formel (VII) kann hierbei auch in Form eines Salzes, zum Beispiel
als Hydrochlorid, eingesetzt werden; in diesem Falle wird die Reaktion in Gegenwart
einer tertiären Amin-Base, wie beispielsweise Triethylamin,
N-Methylmorpholin,
N-Methylpiperidin oder
N,N-Diisopropylethylamin, oder einer Carbonat-Base, wie beispielsweise Natrium-, Kalium-
oder Cäsiumcarbonat oder polymer gebundenes Carbonat, durchgeführt.
[0060] Für den Verfahrensschritt (V-A) + (VIII) → (V-B) geeignete Lösungsmittel sind übliche
organische Lösungsmittel, die sich unter den Reaktionsbedingungen nicht verändern.
Dazu zählen beispielsweise Ether wie Diethylether, Diisopropylether, Methyl-
tert.-butylether, 1,2-Dimethoxyethan, Dioxan oder Tetrahydrofuran, Kohlenwasserstoffe
wie Pentan, Hexan, Cyclohexan, Benzol, Toluol oder Xylol, Halogenkohlenwasserstoffe
wie Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan, Trichlormethan oder Chlorbenzol, oder andere
Lösungsmittel wie Ethylacetat, Aceton, Methylethylketon, Methyl-
tert.-butylketon, Acetonitril, Dimethylsulfoxid,
N,N-Dimethylformamid,
N,N'-Dimethylpropylenharnstoff (DMPU) oder
N-Methylpyrrolidon (NMP). Ebenso ist es möglich, Gemische der genannten Lösungsmittel
einzusetzen. Bevorzugt wird Tetrahydrofuran, Acetonitril oder Dimethylformamid verwendet.
[0061] Als Base für den Verfahrensschritt (V-A) + (VIII) → (V-B) eignen sich übliche anorganische
oder organische Basen. Hierzu gehören insbesondere Alkali- oder Erdalkalicarbonate
wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Cäsiumcarbonat, Alkali-Alkoholate wie
Natrium- oder Kalium-
tert.-butylat, Alkalihydride wie Natrium- oder Kaliumhydrid, Amide wie Lithium- oder Kalium-bis(trimethylsilyl)amid
oder Lithiumdiisopropylamid (LDA), organische Amine wie Triethylamin,
N-Methylmorpholin,
N-Methylpiperidin,
N,N-Diisopropylethylamin, 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en (DBN), 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
(DBU), Pyridin oder 4-
N,N-Dimethylaminopyridin, oder Phosphazen-Basen (so genannte "Schwesinger-Basen") wie
beispielsweise P1-t-Bu, P2-t-Bu oder P4-t-Bu. Bevorzugt wird Kaliumcarbonat, Cäsiumcarbonat,
Natriumhydrid, Triethylamin oder
N,N-Diisopropylethylamin verwendet; besonders bevorzugt sind Kaliumcarbonat und Natriumhydrid.
Die Base wird im Allgemeinen in einer Menge von 0.1 Mol bis 10 Mol, bevorzugt von
1 Mol bis 3 Mol, bezogen auf 1 Mol der Verbindung (V-A), eingesetzt.
[0062] Der Verfahrensschritt (V-A) + (VIII) → (V-B) wird im Allgemeinen in einem Temperaturbereich
von -20°C bis +100°C, bevorzugt bei 0°C bis +80°C durchgeführt. Die Umsetzung kann
bei normalem, erhöhtem oder erniedrigtem Druck erfolgen (z.B. von 0.5 bis 5 bar).
Im Allgemeinen arbeitet man bei Normaldruck.
[0063] Weitere erfindungsgemäße Verbindungen der Formel (I) können, falls zweckmäßig, auch
durch Umwandlungen von funktionellen Gruppen einzelner Substituenten, insbesondere
den unter R
1, R
2 und R
3 aufgeführten, ausgehend von anderen, nach obigem Verfahren erhaltenen Verbindungen
der Formel (I) hergestellt werden. Diese Umwandlungen werden nach üblichen, dem Fachmann
bekannten Methoden durchgeführt und umfassen beispielsweise Reaktionen wie nukleophile
oder elektrophile Substitutionsreaktionen, Übergangsmetall-vermittelte Kupplungsreaktionen
(z.B. Suzuki- oder Heck-Reaktion), Oxidation, Reduktion, Hydrierung, Alkylierung,
Acylierung, Aminierung, Hydroxylierung, Veretherung, Veresterung, Esterspaltung und
-hydrolyse, Bildung von Nitrilen, Carbonamiden, Sulfonamiden, Carbamaten und Harnstoffen,
sowie die Einführung und Entfernung temporärer Schutzgruppen [vgl. auch nachfolgende
Reaktionsschemata 2-4 sowie die Ausführungsbeispiele].
[0064] Eine Trennung der erfindungsgemäßen Verbindungen in die entsprechenden Enantiomere
und/oder Diastereomere kann, je nach Zweckmäßigkeit, auf der Stufe der Verbindungen
(I-A) bzw. (I-B) oder auch auf der Stufe der Verbindungen (V-A) bzw. (V-B) erfolgen,
wobei letztere dann in separierter Form entsprechend den zuvor beschriebenen Verfahrensschritten
weiter umgesetzt werden. Eine solche Auftrennung der Stereoisomeren läßt sich nach
üblichen, dem Fachmann bekannten Methoden durchführen; vorzugsweise werden chromatographische
Verfahren, insbesondere die HPLC-Chromatographie an chiraler Phase, verwendet.
[0065] Die Verbindungen der Formeln (III), (IV), (VII) und (VIII) sind kommerziell erhältlich
oder als solche literaturbekannt oder sie können nach gängigen, in der Literatur beschriebenen
Methoden hergestellt werden.
[0066] Die Verbindungen der Formel (II) sind zum Teil literaturbekannt oder sie können in
Analogie zu in der Literatur beschriebenen Verfahren hergestellt werden [vgl. auch
nachfolgende Reaktionsschemata 5 und 6 sowie dort angegebene Literatur].
[0067] Bei dem zuvor beschriebenen Verfahren kann es gegebenenfalls synthetisch zweckmäßig
sein, statt der Verbindung der Formel (II) zunächst eine Verbindung der Formel (II-A)

in welcher A die oben angegebene Bedeutung hat
und
- Y
- für eine austauschbare Gruppe wie beispielsweise Fluor, Chlor, Brom, Iod, Nitro oder
Amino steht,
in der geschilderten Reaktionssequenz einzusetzen und den gewünschten Aryl-Substituenten
R
1 dann auf der Stufe des - der Verbindung (V-A) oder (V-B) entsprechenden - Dihydropyrimidinons
im Austausch gegen den Rest Y einzuführen. Die Verbindungen der Formel (II-A) sind
gleichfalls zum Teil literaturbekannt oder können analog literaturbekannter Methoden
hergestellt werden.
[0068] Die oben beschriebenen Verfahren können durch die folgenden Reaktionsschemata beispielhaft
veranschaulicht werden:

[vgl. z.B.
W.K. Fife, J. Org. Chem. 48, 1375 (1983);
H. Vorbrüggen und K. Krolikiewicz, Synthesis, 316 (1983);
R.T. Shuman et al., J. Org. Chem. 55, 738 (1990);
C.S. Burgey et al., J. Med. Chem. 46 (4), 461 (2003);
J.J. Li et al., J. Med. Chem. 39, 1846 (1996);
K.N. Dack et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 8 (16), 2061 (1998)].
[0069] Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften
und können zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen bei Menschen und Tieren
verwendet werden.
[0070] Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind potente niedermolekulare, nicht-reaktive
und selektive Inhibitoren der humanen neutrophilen Elastase. Darüber hinaus weisen
die erfindungsgemäßen Verbindungen vorteilhafte pharmakokinetische Eigenschaften auf,
wie beispielsweise eine gute Bioverfügbarkeit und/oder Halbwertszeit nach oraler Applikation
oder eine nur geringe Bindung an Plasmaproteine.
[0071] Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich daher in besonderem Maße zur Behandlung
und/oder Prävention von Erkrankungen und pathologischen Prozessen, insbesondere solchen,
bei denen im Zuge eines Entzündungsgeschehens und/oder eines Gewebe- oder Gefäßumbaus
die neutrophile Elastase (HNE) involviert ist.
[0072] Dazu zählen im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere Erkrankungen wie die
pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) und andere Formen der pulmonalen Hypertonie
(PH), die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), das akute Atemwegssyndrom
(ARDS), akute Lungenschädigung (ALI), alpha-1-Antitrypsin-Defizienz (AATD), Lungenfibrose,
Lungenemphysem (z.B. durch Zigarettenrauch induziertes Lungenemphysem), zystische
Fibrose (CF), akutes Koronarsyndrom (ACS), Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und
andere autoimmune Herzerkrankungen (Perikarditis, Endokarditis, Valvolitis, Aortitis,
Kardiomyopathien), Myokardinfarkt, kardiogener Schock, Herzinsuffizienz, Aneurysmen,
Sepsis (SIRS), multiples Organversagen (MODS, MOF), Arteriosklerose, entzündliche
Erkrankungen der Niere, chronische Darmentzündungen (IBD, CD, UC), Pankreatitis, Peritonitis,
rheumatoide Erkrankungen, entzündliche Hauterkrankungen sowie entzündliche Augenerkrankungen.
[0073] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können weiterhin verwendet werden zur Behandlung
und/ oder Prävention von asthmatischen Erkrankungen unterschiedlicher Schweregrade
mit intermittierendem oder persistierendem Verlauf (refraktives Asthma, bronchiales
Asthma, allergisches Asthma, intrinsisches Asthma, extrinsisches Asthma, durch Medikamente
oder durch Staub induziertes Asthma), von verschiedenen Formen der Bronchitis (chronische
Bronchitis, infektiöse Bronchitis, eosinophile Bronchitis), von Bronchiolitis obliterans,
Bronchiektasie, Pneumonie, Farmerlunge und verwandten Krankheiten, Husten- und Erkältungskrankheiten
(chronischer entzündlicher Husten, iatrogener Husten), Nasenschleimhautentzündungen
(einschließlich medikamentöse Rhinitis, vasomotorische Rhinitis und jahreszeitabhängige,
allergische Rhinitis, z.B. Heuschnupfen) und von Polypen.
[0074] Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Verbindungen auch eingesetzt werden zur
Behandlung und/oder Prävention von mikro- und makrovaskulären Schädigungen (Vasculitis),
Reperfusionsschäden, arteriellen sowie venösen Thrombosen, diabetischer und nicht-diabetischer
Nephropathie, der Glomerulonephritis, der Glomerulosklerose, des nephrotischen Syndroms,
der hypertensiven Nephrosklerose, der Mikroalbuminurie, der akuten und chronischen
Niereninsuffizienz, des akuten und chronischen Nierenversagens, Cystitis, Urethritis,
Prostatitis, Epidymititis, Oophoritis, Salpingitis, Vulvovaginitis, erektiler Dysfunktion,
Hunner-Geschwür, Peyronie-Krankheit, arterieller Hypertonie, Schock, atrialen und
ventrikulären Arrhythmien, transitorischen und ischämischen Attacken, Herzmuskelschwäche,
Hirnschlag, endothelialer Dysfunktion, peripheren und kardialen Gefäßerkrankungen,
peripheren Durchblutungsstörungen, Ödembildung wie zum Beispiel pulmonales Ödem, Himödern,
renales Ödem und Herzinsuffizienz-bedingtes Ödem, Restenosen wie nach Thrombolysetherapien,
percutan-transluminalen Angioplastien (PTA), transluminalen Koronarangioplastien (PTCA),
Herztransplantationen und Bypass-Operationen, bei erhöhtem Spiegel von Fibrinogen
und von LDL geringer Dichte sowie bei erhöhten Konzentrationen von Plasminogenaktivator-Inhibitor
1 (PAI-1), von Dyslipidämien (Hypercholesterolämie, Hypertriglyceridämie, erhöhte
Konzentrationen der postprandialen Plasma-Triglyceride, Hypoalphalipoproteinämie,
kombinierte Hyperlipidämien) sowie metabolischen Erkrankungen (Metabolisches Syndrom,
Hyperglykämie, Insulin-abhängiger Diabetes, Nicht-Insulin-abhängiger Diabetes, Gestationsdiabetes,
Hyperinsulinämie, Insulinresistenz, Glukose-Intoleranz, Fettsucht (Adipositas) und
diabetische Spätfolgen wie Retinopathie, Nephropathie und Neuropathie), Krebserkrankungen
(Hautkrebs, Hirntumore, Brustkrebs, Knochenmarktumore, Leukämien, Liposarcome, Karzinome
des Magen-Darm-Traktes, der Leber, Bauchspeicheldrüse, Lunge, Niere, Harnleiter, Prostata
und des Genitaltraktes sowie bösartige Tumore des lymphoproliferativen Systems wie
z.B. Hodgkin's und Non-Hodgkin's Lymphom), von Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
und des Abdomen (Glossitis, Gingivitis, Periodontitis, Oesophagitis, eosinophile Gastroenteritis,
Mastocytose, Morbus Crohn, Colitis, Proctitis, Pruritis ani, Diarrhöe, Zöliakie, Hepatitis,
Leberfibrose, Leberzirrhose, Pankreatitis und Cholecystitis), von Erkrankungen des
Zentralen Nervensystems und neurodegenerativen Störungen (Schlaganfall, Alzheimer'sche
Krankheit, Parkinson'sche Krankheit, Demenz, Epilepsie, Depressionen, Multiple Sklerose),
Immunerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen (Hyperthyreose), Hauterkrankungen (Psoriasis,
Akne, Ekzeme, Neurodermitis, vielfältige Formen der Dermatitis wie z.B. Dermatitis
abacribus, Dermatitis actinica, Dermatitis allergica, Dermatitis ammoniacalis, Dermatitis
artefacta, Dermatitis autogenica, Dermatitis atrophicans, Dermatitis calorica, Dermatitis
combustionis, Dermatitis congelationis, Dermatitis cosmetica, Dermatitis escharotica,
Dermatitis exfoliativa, Dermatitis gangraenose, Dermatitis haemostatica, Dermatitis
herpetiformis, Dermatitis lichenoides, Dermatitis linearis, Dermatitis maligna, Dermatitis
medimencatosa, Dermatitis palmaris et plantaris, Dermatitis parasitaria, Dermatitis
photoallergica, Dermatitis phototoxica, Dermatitis pustularis, Dermatitis seborrhoica,
Dermatitis solaris, Dermatitis toxica, Dermatitis ulcerosa, Dermatitis veneata, infektiöse
Dermatitis, pyogene Dermatitis und Rosazea-artige Dermatitis, sowie Keratitis, Bullosis,
Vasculitis, Cellulitis, Panniculitis, Lupus erythematodes, Erythema, Lymphome, Hautkrebs,
Sweet-Syndrom, Weber-Christian-Syndrom, Narbenbildung, Warzenbildung, Frostbeulen),
von entzündlichen Augenerkrankungen (Saccoidosis, Blepharitis, Conjunctivitis, Iritis,
Uveitis, Chorioiditis, Ophthalmitis), viralen Erkrankungen (durch Influenza-, Adeno-
und Coronaviren, wie z.B. HPV, HCMV, HIV, SARS), von Erkrankungen des Skelettknochens
und der Gelenke sowie der Skelettmuskel (vielfältige Formen der Arthritis wie z.B.
Arthritis alcaptonurica, Arthritis ankylosans, Arthritis dysenterica, Arthritis exsudativa,
Arthritis fungosa, Arthritis gonorrhoica, Arthritis mutilans, Arthritis psoriatica,
Arthritis purulenta, Arthritis rheumatica, Arthritis serosa, Arthritis syphilitica,
Arthritis tuberculosa, Arthritis urica, Arthritis villonodularis pigmentosa, atypische
Arthritis, hämophile Arthritis, juvenile chronische Arthritis, rheumatoide Arthritis
und metastatische Arthritis, des weiteren das Still-Syndrom, Felty-Syndrom, Sjörgen-Syndrom,
Clutton-Syndrom, Poncet-Syndrom, Pott-Syndrom und Reiter-Syndrom, vielfältige Formen
der Arthropathien wie z.B. Arthropathie deformans, Arthropathie neuropathica, Arthropathie
ovaripriva, Arthropathie psoriatica und Arthropathie tabica, systemische Sklerosen,
vielfältige Formen der entzündlichen Myopathien wie z.B. Myopathie epidemica, Myopathie
fibrosa, Myopathie myoglobinurica, Myopathie ossificans, Myopathie ossificans neurotica,
Myopathie ossificans progressiva multiplex, Myopathie purulenta, Myopathie rheumatica,
Myopathie trichinosa, Myopathie tropica und Myopathie typhosa, sowie das Günther-Syndrom
und das Münchmeyer-Syndrom), von entzündlichen Arterienveränderungen (vielfältige
Formen der Arteritis wie z.B. Endarteritis, Mesarteritis, Periarteritis, Panarteritis,
Arteritis rheumatica, Arteritis deformans, Arteritis temporalis, Arteritis cranialis,
Arteritis gigantocellularis und Arteritis granulomatosa, sowie das Horton-Syndrom,
Churg-Strauss-Syndrom und die Takayasu-Arteritis), des Muckle-Well-Syndroms, der Kikuchi-Krankheit,
von Polychondritis, Sklerodermia sowie von weiteren Erkrankungen mit einer entzündlichen
oder immunologischen Komponente, wie beispielsweise Katarakt, Kachexie, Osteoporose,
Gicht, Inkontinenz, Lepra, Sezary-Syndrom und paraneoplastisches Syndrom, bei Abstossungsreaktionen
nach Organtransplantationen und zur Wundheilung und Angiogenese insbesondere bei chronischen
Wunden.
[0075] Aufgrund ihres Eigenschaftsprofils eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen
insbesondere zur Behandlung und/oder Prävention von pulmonaler arterieller Hypertonie
(PAH) und anderen Formen der pulmonalen Hypertonie (PH), chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen
(COPD), akuter Lungenschädigung (ALI), akutem Atemwegssyndrom (ARDS), Bronchiektasie,
Bronchiolitis obliterans, Lungenemphysem, alpha-1-Antitrypsin-Defizienz (AATD), zystischer
Fibrose (CF), Sepsis und systemisch-inflammatorischem Response-Syndrom (SIRS), multiplem
Organversagen (MOF, MODS), entzündlichen Darmerkrankungen (IBD, Morbus Crohn, Colitis),
chronischer Bronchitis, Asthma, Rhinitis, rheumatoider Arthritis, entzündlichen Haut-
und Augenkrankheiten, Arteriosklerose und Krebserkrankungen.
[0076] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen zur Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen, insbesondere der
zuvor genannten Erkrankungen.
[0077] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prävention
von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.
[0078] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen in einem Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen,
insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.
[0079] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung und/oder
Prävention von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen, unter
Verwendung einer wirksamen Menge von mindestens einer der erfindungsgemäßen Verbindungen.
[0080] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können allein oder bei Bedarf in Kombination mit
anderen Wirkstoffen eingesetzt werden. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind daher Arzneimittel, enthaltend mindestens eine der erfindungsgemäßen Verbindungen
und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere zur Behandlung und/oder Prävention
der zuvor genannten Erkrankungen. Als geeignete Kombinationswirkstoffe seien beispielhaft
und vorzugsweise genannt:
- die Signaltransduktionskaskade inhibierende Verbindungen, beispielhaft und vorzugsweise
aus der Gruppe der Kinase-Inhibitoren, insbesondere aus der Gruppe der Tyrosinkinase-
und/oder Serin/Threoninkinase-Inhibitoren;
- Verbindungen, die den Ab- und Umbau der Extrazellulärmatrix inhibieren, beispielhaft
und vorzugsweise Inhibitoren der Matrix-Metalloproteasen (MMPs), insbesondere Inhibitoren
von Stromelysin, Kollagenasen, Gelatinasen und Aggrecanasen (hierbei vor allem von
MMP-1, MMP-3, MMP-8, MMP-9, MMP-10, MMP-11 und MMP-13) sowie der Metallo-Elastase
(MMP-12);
- Verbindungen, die die Bindung von Serotonin an dessen Rezeptor blockieren, beispielhaft
und vorzugsweise Antagonisten des 5-HT2b-Rezeptors;
- organische Nitrate und NO-Donatoren, wie beispielsweise Natriumnitroprussid, Nitroglycerin,
Isosorbidmononitrat, Isosorbiddinitrat, Molsidomin oder SIN-1, sowie inhalatives NO;
- NO-unabhängige, jedoch Häm-abhängige Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase, wie
insbesondere die in WO 00/06568, WO 00/06569, WO 02/42301 und WO 03/095451 beschriebenen Verbindungen;
- NO- und Häm-unabhängige Aktivatoren der löslichen Guanylatcyclase, wie insbesondere
die in WO 01/19355, WO 01/19776, WO 01/19778, WO 01/19780, WO 02/070462 und WO 02/070510 beschriebenen Verbindungen;
- Prostacyclin-Analoga, wie beispielhaft und vorzugsweise Iloprost, Beraprost, Treprostinil
oder Epoprostenol;
- Verbindungen, die die lösliche Epoxidhydrolase (sEH) inhibieren, wie beispielsweise
N,N'-Dicyclohexylharnstoff, 12-(3-Adamantan-1-yl-ureido)-dodecansäure oder 1-Adamantan-1-yl-3-{5-[2-(2-ethoxyethoxy)ethoxy]pentyl}-harnstoff;
- den Energiestoffwechsel des Herzens beeinflussende Verbindungen, wie beispielhaft
und vorzugsweise Etomoxir, Dichloracetat, Ranolazine oder Trimetazidine;
- Verbindungen, die den Abbau von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) und/oder cyclischem
Adenosinmonophosphat (cAMP) inhibieren, wie beispielsweise Inhibitoren der Phosphodiesterasen
(PDE) 1, 2, 3, 4 und/oder 5, insbesondere PDE 5-Inhibitoren wie Sildenafil, Vardenafil
und Tadalafil;
- antithrombotisch wirkende Mittel, beispielhaft und vorzugsweise aus der Gruppe der
Thrombozytenaggregationshemmer, der Antikoagulantien oder der profibrinolytischen
Substanzen;
- den Blutdruck senkende Wirkstoffe, beispielhaft und vorzugsweise aus der Gruppe der
Calcium-Antagonisten, Angiotensin All-Antagonisten, ACE-Inhibitoren, Vasopeptidase-Inhibitoren,
Endothelin-Antagonisten, Renin-Inhibitoren, alpha-Rezeptoren-Blocker, beta-Rezeptoren-Blocker,
Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten, Rho-Kinase-Inhibitoren sowie der Diuretika;
- bronchodilatorisch wirkende Mittel, beispielhaft und vorzugsweise aus der Gruppe der
betaadrenergen Rezeptor-Agonisten, wie insbesondere Albuterol, Isoproterenol, Metaproterenol,
Terbutalin, Formoterol oder Salmeterol, oder aus der Gruppe der Anticholinergika,
wie insbesondere Ipratropiumbromid;
- anti-inflammatorisch wirkende Mittel, beispielhaft und vorzugsweise aus der Gruppe
der Glucocorticoide, wie insbesondere Prednison, Prednisolon, Methylprednisolon, Triamcinolon,
Dexamethason, Beclomethason, Betamethason, Flunisolid, Budesonid oder Fluticason;
und/ oder
- den Fettstoffwechsel verändernde Wirkstoffe, beispielhaft und vorzugsweise aus der
Gruppe der Thyroidrezeptor-Agonisten, Cholesterinsynthese-Inhibitoren wie beispielhaft
und vorzugsweise HMG-CoA-Reduktase- oder Squalensynthese-Inhibitoren, der ACAT-Inhibitoren,
CETP-Inhibitoren, MTP-Inhibitoren, PPAR-alpha-, PPAR-gamma- und/oder PPAR-delta-Agonisten,
Cholesterin-Absorptionshemmer, Lipase-Inhibitoren, polymeren Gallensäureadsorber,
Gallensäure-Reabsorptionshemmer und Lipoprotein(a)-Antagonisten.
[0081] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Kinase-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Bortezomib, Canertinib, Erlotinib, Gefitinib, Imatinib, Lapatinib, Lestaurtinib, Lonafamib,
Pegaptinib, Pelitinib, Semaxanib, Sorafenib, Sunitinib, Tandutinib, Tipifamib, Vatalanib,
Fasudil, Lonidamin, Leflunomid, BMS-3354825 oder Y-27632, eingesetzt.
[0082] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Serotonin-Rezeptor-Antagonisten, wie beispielhaft
und vorzugsweise PRX-08066, eingesetzt.
[0083] Unter antithrombotisch wirkenden Mittel werden vorzugsweise Verbindungen aus der
Gruppe der Thrombozytenaggregationshemmer, der Antikoagulantien oder der profibrinolytischen
Substanzen verstanden.
[0084] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Thrombozytenaggregationshemmer, wie beispielhaft
und vorzugsweise Aspirin, Clopidogrel, Ticlopidin oder Dipyridamol, verabreicht.
[0085] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Thrombin-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Ximelagatran, Melagatran, Bivalirudin oder Clexane, verabreicht.
[0086] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem GPIIb/IIIa-Antagonisten, wie beispielhaft und
vorzugsweise Tirofiban oder Abciximab, verabreicht.
[0087] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Faktor Xa-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Rivaroxaban, DU-176b, Fidexaban, Razaxaban, Fondaparinux, Idraparinux, PMD-3112, YM-150,
KFA-1982, EMD-503982, MCM-17, MLN-1021, DX 9065a, DPC 906, JTV 803, SSR-126512 oder
SSR-128428, verabreicht.
[0088] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit Heparin oder einem low molecular weight (LMW)-Heparin-Derivat
verabreicht.
[0089] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Vitamin K-Antagonisten, wie beispielhaft und
vorzugsweise Coumarin, verabreicht.
[0090] Unter den Blutdruck senkenden Mitteln werden vorzugsweise Verbindungen aus der Gruppe
der Calcium-Antagonisten, Angiotensin AII-Antagonisten, ACE-Hemmer, Endothelin-Antagonisten,
Renin-Inhibitoren, alpha-Rezeptoren-Blocker, beta-Rezeptoren-Blocker, Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten,
Rho-Kinase-Inhibitoren sowie der Diuretika verstanden.
[0091] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Calcium-Antagonisten, wie beispielhaft und vorzugsweise
Nifedipin, Amlodipin, Verapamil oder Diltiazem, verabreicht.
[0092] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem alpha-1-Rezeptoren-Blocker, wie beispielhaft
und vorzugsweise Prazosin, verabreicht.
[0093] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem beta-Rezeptoren-Blocker, wie beispielhaft und
vorzugsweise Propranolol, Atenolol, Timolol, Pindolol, Alprenolol, Oxprenolol, Penbutolol,
Bupranolol, Metipranolol, Nadolol, Mepindolol, Carazalol, Sotalol, Metoprolol, Betaxolol,
Celiprolol, Bisoprolol, Carteolol, Esmolol, Labetalol, Carvedilol, Adaprolol, Landiolol,
Nebivolol, Epanolol oder Bucindolol, verabreicht.
[0094] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Angiotensin AII-Antagonisten, wie beispielhaft
und vorzugsweise Losartan, Candesartan, Valsartan, Telmisartan oder Embursatan, verabreicht.
[0095] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem ACE-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Enalapril, Captopril, Lisinopril, Ramipril, Delapril, Fosinopril, Quinopril, Perindopril
oder Trandopril, verabreicht.
[0096] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Endothelin-Antagonisten, wie beispielhaft und
vorzugsweise Bosentan, Darusentan, Ambrisentan oder Sitaxsentan, verabreicht.
[0097] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Renin-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Aliskiren, SPP-600 oder SPP-800, verabreicht.
[0098] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten, wie
beispielhaft und vorzugsweise Spironolacton oder Eplerenon, verabreicht.
[0099] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Rho-Kinase-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Fasudil, Y-27632, SLx-2119, BF-66851, BF-66852, BF-66853, KI-23095, SB-772077, GSK-269962A
oder BA-1049, verabreicht.
[0100] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Diuretikum, wie beispielhaft und vorzugsweise
Furosemid, verabreicht.
[0101] Unter den Fettstoffwechsel verändernden Mitteln werden vorzugsweise Verbindungen
aus der Gruppe der CETP-Inhibitoren, Thyroidrezeptor-Agonisten, Cholesterinsynthese-Inhibitoren
wie HMG-CoA-Reduktase- oder Squalensynthese-Inhibitoren, der ACAT-Inhibitoren, MTP-Inhibitoren,
PPAR-alpha-, PPAR-gamma- und/oder PPAR-delta-Agonisten, Cholesterin-Absorptionshemmer,
polymeren Gallensäureadsorber, Gallensäure-Reabsorptionshemmer, Lipase-Inhibitoren
sowie der Lipoprotein(a)-Antagonisten verstanden.
[0102] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem CETP-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Torcetrapib (CP-529 414), JJT-705 oder CETP-vaccine (Avant), verabreicht.
[0103] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Thyroidrezeptor-Agonisten, wie beispielhaft
und vorzugsweise D-Thyroxin, 3,5,3'-Triiodothyronin (T3), CGS 23425 oder Axitirome
(CGS 26214), verabreicht.
[0104] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor aus der Klasse der
Statine, wie beispielhaft und vorzugsweise Lovastatin, Simvastatin, Pravastatin, Fluvastatin,
Atorvastatin, Rosuvastatin, Cerivastatin oder Pitavastatin, verabreicht.
[0105] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Squalensynthese-Inhibitor, wie beispielhaft
und vorzugsweise BMS-188494 oder TAK-475, verabreicht.
[0106] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem ACAT-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Avasimibe, Melinamide, Pactimibe, Eflucimibe oder SMP-797, verabreicht.
[0107] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem MTP-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Implitapide, BMS-201038, R-103757 oder JTT-130, verabreicht.
[0108] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem PPAR-gamma-Agonisten, wie beispielhaft und vorzugsweise
Pioglitazone oder Rosiglitazone, verabreicht.
[0109] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem PPAR-delta-Agonisten, wie beispielhaft und vorzugsweise
GW 501516 oder BAY 68-5042, verabreicht.
[0110] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Cholesterin-Absorptionshemmer, wie beispielhaft
und vorzugsweise Ezetimibe, Tiqueside oder Pamaqueside, verabreicht.
[0111] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Lipase-Inhibitor, wie beispielhaft und vorzugsweise
Orlistat, verabreicht.
[0112] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem polymeren Gallensäureadsorber, wie beispielhaft
und vorzugsweise Cholestyramin, Colestipol, Colesolvam, CholestaGel oder Colestimid,
verabreicht.
[0113] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Gallensäure-Reabsorptionshemmer, wie beispielhaft
und vorzugsweise ASBT (= IBAT)-Inhibitoren wie z.B. AZD-7806, S-8921, AK-105, BARI-1741,
SC-435 oder SC-635, verabreicht.
[0114] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Kombination mit einem Lipoprotein(a)-Antagonisten, wie beispielhaft
und vorzugsweise Gemcabene calcium (CI-1027) oder Nicotinsäure, verabreicht.
[0115] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung, üblicherweise zusammen mit einem oder mehreren inerten,
nicht-toxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen enthalten, sowie deren Verwendung
zu den zuvor genannten Zwecken.
[0116] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem
Zweck können sie auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral,
pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal, conjunctival,
otisch oder als Implantat bzw. Stent.
[0117] Für diese Applikationswege können die erfindungsgemäßen Verbindungen in geeigneten
Applikationsformen verabreicht werden.
[0118] Für die orale Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende,
die erfindungsgemäßen Verbindungen schnell und/oder modifiziert abgebende Applikationsformen,
die die erfindungsgemäßen Verbindungen in kristalliner und/oder amorphisierter und/oder
gelöster Form enthalten, wie z.B. Tabletten (nicht-überzogene oder überzogene Tabletten,
beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder unlöslichen
Überzügen, die die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren), in
der Mundhöhle schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophylisate,
Kapseln (beispielsweise Hart- oder Weichgelatinekapseln), Dragees, Granulate, Pellets,
Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder Lösungen.
[0119] Die parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes geschehen
(z.B. intravenös, intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder
unter Einschaltung einer Resorption (z.B. inhalativ, intramuskulär, subcutan, intracutan,
percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation eignen sich als Applikationsformen
u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen in Form von Lösungen, Suspensionen, Emulsionen,
Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.
[0120] Für die sonstigen Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer, Aerosole), Nasentropfen, -lösungen oder -sprays, lingual,
sublingual oder buccal zu applizierende Tabletten, Filme/Oblaten oder Kapseln, Suppositorien,
Ohren- oder Augenpräparationen, Vaginalkapseln, wässrige Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen),
lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische Systeme (z.B.
Pflaster), Milch, Pasten, Schäume, Streupuder, Implantate oder Stents.
[0121] Bevorzugt sind die orale oder parenterale Applikation, insbesondere die orale, die
intravenöse und die inhalative Applikation.
[0122] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in die angeführten Applikationsformen überführt
werden. Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten, nicht-toxischen,
pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen. Zu diesen Hilfsstoffen zählen u.a.
Trägerstoffe (beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Lactose, Mannitol), Lösungsmittel
(z.B. flüssige Polyethylenglycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel (beispielsweise
Natriumdodecylsulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel (beispielsweise Polyvinylpyrrolidon),
synthetische und natürliche Polymere (beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B.
Antioxidantien wie beispielsweise Ascorbinsäure), Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente
wie beispielsweise Eisenoxide) und Geschmacks- und/oder Geruchskorrigentien.
[0123] Im Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler Applikation
Mengen von etwa 0.001 bis 1 mg/kg, vorzugsweise etwa 0.01 bis 0.5 mg/kg Körpergewicht
zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation beträgt
die Dosierung etwa 0.01 bis 100 mg/kg, vorzugsweise etwa 0.01 bis 20 mg/kg und ganz
besonders bevorzugt 0.1 bis 10 mg/kg Körpergewicht.
[0124] Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen,
und zwar in Abhängigkeit von Körpergewicht, Applikationsweg, individuellem Verhalten
gegenüber dem Wirkstoff, Art der Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem
die Applikation erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger
als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die genannte
obere Grenze überschritten werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann
es empfehlenswert sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.
[0125] Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutern die Erfindung. Die Erfindung ist
nicht auf die Beispiele beschränkt.
[0126] Die Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern nicht anders
angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile. Lösungsmittelverhältnisse,
Verdünnungsverhältnisse und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen
sich, sofern nicht anders angegeben, jeweils auf das Volumen.
A. Beispiele
Abkürzungen und Akronyme:
[0127]
- aq.
- wässrig, wässrige Lösung
- c
- Konzentration
- cat.
- katalytisch
- CDI
- N,N'-Carbonyldiimidazol
- DC
- Dünnschichtchromatographie
- DCI
- direkte chemische Ionisation (bei MS)
- dest.
- destilliert
- DIEA
- N,N-Diisopropylethylamin
- DMAP
- 4-N,N-Dimethylaminopyridin
- DMF
- Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- d. Th.
- der Theorie (bei Ausbeute)
- EDC
- N'-(3-Dimethylaminopropyl)-N-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid
- ee
- Enantiomerenüberschuss
- ent
- enantiomerenrein, Enantiomer
- eq.
- Äquivalent(e)
- ESI
- Elektrospray-Ionisation (bei MS)
- Et
- Ethyl
- GC-MS
- Gaschromatographie-gekoppelte Massenspektrometrie
- h
- Stunde(n)
- HATU
- O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-N,N,N,N'-tetramethyluronium-Hexafluorophosphat
- HOBt
- 1-Hydroxy-1H-benzotriazol-Hydrat
- HPLC
- Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
- konz.
- konzentriert
- LC-MS
- Flüssigchromatographie-gekoppelte Massenspektrometrie
- MCPBA
- meta-Chlorperbenzoesäure
- Me
- Methyl
- min
- Minute(n)
- MPLC
- Mitteldruckflüssigchromatographie
- MS
- Massenspektrometrie
- MTBE
- Methyl-tert.-butylether
- NMR
- Kemresonanzspektrometrie
- Ph
- Phenyl
- PyBOP
- Benzotriazol-1-yloxy-tris(pyrrolidino)phosphonium-hexafluorophosphat
- quant.
- quantitativ (bei Ausbeute)
- rac
- racemisch, Racemat
- RF
- unter Rückfluss, Rückflusstemperatur
- RT
- Raumtemperatur
- Rt
- Retentionszeit (bei HPLC)
- Schmp.
- Schmelzpunkt
- tBu
- tert.-Butyl
- TFA
- Trifluoressigsäure
- TFAA
- Trifluoressigsäureanhydrid
- THF
- Tetrahydrofuran
- UV
- Ultraviolett-Spektrometrie
- v/v
- Volumen zu Volumen-Verhältnis (einer Lösung)
HPLC-, LC-MS- und GC-MS-Methoden:
Methode 1 (LC-MS):
[0128] Gerätetyp MS: Micromass ZQ; Gerätetyp HPLC: Waters Alliance 2795; Säule: Phenomenex
Synergi 2µ Hydro-RP Mercury 20 mm x 4 mm; Eluent A: 1 1 Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure,
Eluent B: 1 1 Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90% A →
2.5 min 30% A → 3.0 min 5% A → 4.5 min 5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min → 2.5 min/3.0
min/4.5 min 2 ml/min; Ofen: 50°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 2 (LC-MS):
[0129] Gerätetyp MS: Micromass ZQ; Gerätetyp HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule: Phenomenex
Gemini 3µ 30 mm x 3.0 mm; Eluent A: 1 1 Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 1 Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5 min
30% A → 3.0 min 5% A → 4.5 min 5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min → 2.5 min/3.0 min/4.5
min 2 ml/min; Ofen: 50°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 3 (LC-MS):
[0130] Instrument: Micromass Quattro LCZ mit HPLC Agilent Serie 1100; Säule: Phenomenex
Onyx Monolithic C18, 100 mm x 3 mm; Eluent A: 1 1 Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure,
Eluent B: 11 Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90% A →
2 min 65% A → 4.5 min 5% A → 6 min 5% A; Fluss: 2 ml/min; Ofen: 40°C; UV-Detektion:
208-400 nm.
Methode 4 (LC-MS):
[0131] Gerätetyp MS: Waters ZQ; Gerätetyp HPLC: Waters Alliance 2795; Säule: Phenomenex
Onyx Monolithic C18, 100 mm x 3 mm; Eluent A: 1 1 Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure,
Eluent B: 1 1 Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90% A →
2 min 65% A → 4.5 min 5% A → 6 min 5% A; Fluss: 2 ml/min; Ofen: 40°C; UV-Detektion:
210 nm.
Methode 5 (LC-MS):
[0132] Instrument: Micromass QuattroPremier mit Waters UPLC Acquity; Säule: Thermo Hypersil
GOLD 1.9µ 50 mm x 1 mm; Eluent A: 1 1 Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 1 Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90% A → 0.1 min
90% A → 1.5 min 10% A → 2.2 min 10% A; Fluss: 0.33 ml/min; Ofen: 50°C; UV-Detektion:
210 nm.
Methode 6 (LC-MS):
[0133] Gerätetyp MS: Micromass ZQ; Gerätetyp HPLC: Waters Alliance 2795; Säule: Merck Chromolith
SpeedROD RP-18e 100 mm x 4.6 mm; Eluent A: Wasser + 500 µl 50%-ige Ameisensäure /
Liter; Eluent B: Acetonitril + 500 µl 50%-ige Ameisensäure / Liter; Gradient: 0.0
min 10% B → 7.0 min 95% B → 9.0 min 95% B; Fluss: 0.0 min 1.0 ml/min → 7.0 min 2.0
ml/min → 9.0 min 2.0 ml/min; Ofen: 35°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 7 (LC-MS):
[0134] Gerätetyp MS: Micromass ZQ; Gerätetyp HPLC: Waters Alliance 2795; Säule: Phenomenex
Synergi 2.5µ MAX-RP 100A Mercury 20 mm x 4 mm; Eluent A: 1 1 Wasser + 0.5 ml 50%-ige
Ameisensäure, Eluent B: 1 1 Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0
min 90% A → 0.1 min 90% A → 3.0 min 5% A → 4.0 min 5% A → 4.01 min 90% A; Fluss: 2
ml/min; Ofen: 50°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 8 (analytische HPLC):
[0135] Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil 100 RP-18, 60 mm x 2.1 mm,
3.5 µm; Eluent A: 5 ml HClO
4 (70%-ig) / L Wasser, Eluent B: Acetonitril; Gradient: 0 min 2% B → 0.5 min 2% B →
4.5 min 90% B → 9 min 90% B → 9.2 min 2% B → 10 min 2% B; Fluss: 0.75 ml/min; Säulentemperatur:
30°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 9 (analytische HPLC):
[0136] Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil 100 RP-18, 60 mm x 2.1 mm,
3.5 µm; Eluent A: 5 ml HClO
4 (70%-ig) / L Wasser, Eluent B: Acetonitril; Gradient: 0 min 2% B → 0.5 min 2% B →
4.5 min 90% B → 6.5 min 90% B → 6.7 min 2% B → 7.5 min 2% B; Fluss: 0.75 ml/min; Säulentemperatur:
30°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 10 (präparative HPLC):
[0137] Gerät: Abimed Gilson Pump 305/306, Manometric Module 806; Säule: GromSil C18, 250
mm x 30 mm, 10 µm; Eluent A: Wasser + 0.1% Trifluoressigsäure, Eluent B: Acetonitril;
Gradient: 0-3 min 10% B, Rampe 3.01-34 min 95% B, 34.01-38 min 95% B, 38.01-40 min
10% B; Fluss: 50 ml/min; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 11 (präparative HPLC):
[0138] Gerät: Abimed Gilson Pump 305/306, Manometric Module 806; Säule: GromSil 120 ODS-4HE,
250 mm x 40 mm, 10 µm; Eluent A: Wasser + 0.1% Trifluoressigsäure, Eluent B: Acetonitril;
Gradient: 0-3 min 30% B, Rampe 3.01-40 min 95% B, 40.01-50 min 95% B, 50.01-55 min
30% B; Fluss: 50 ml/min; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 12 (präparative HPLC):
[0139] Gerät: Abimed Gilson Syringe Pump 402, Gilson 231XL Autosampler, Gilson Fraction
Collector; Software: Gilson UniPoint 2.10; Säule: Kromasil C18, 125 mm x 20 mm, 5
µm, 100 Å; Eluent A: Wasser + 0.0 1 % Ameisensäure, Eluent B: Acetonitril; Gradient:
0 min 10% B → 2 min 10% B → 9 min 90% B → 12 min 90% B → 12.1 min 10% B → 15 min 10%
B; Fluss: 0.35 ml/min; UV-Detektion: 254 nm.
Methode 13 (präparative HPLC):
[0140] Säule: Gemini C 18, 5 µm, 250 mm x 21.2 mm (Fa. Phenomenex); Eluent: Wasser/Acetonitril
2:3 (v/v); Fluss: 25 ml/min; Temperatur: 30°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 14 (präparative HPLC):
[0141] Säule: XBridge C 18, 5 µm OBD, 150 mm x 19 mm (Fa. Waters); Eluent: Wasser mit 0.1%
Diethylamin/Acetonitril 3:2 (v/v); Fluss: 25 ml/min; Temperatur: 30°C; UV-Detektion:
235 nm.
Methode 15 (präparative HPLC):
[0142] Säule: Sunfire C18 OBD, 5 µm, 250 mm x 20 mm; Eluent: Wasser mit 0.2% Trifluoressigsäure/
Acetonitril 6:4 (v/v); Fluss: 25 ml/min; Temperatur: 24°C; UV-Detektion: 210 nm.
Methode 16 (GC-MS):
[0143] Instrument: Micromass GCT, GC 6890; Säule: Restek RTX-35, 15 m x 200 µm x 0.33 µm;
konstanter Fluss mit Helium: 0.88 ml/min; Ofen: 70°C; Inlet: 250°C; Gradient: 70°C,
30°C/min → 310°C (3 min halten).
[0144] Ausgangsverbindungen und Intermediate:
Beispiel 1A
4-Methyl-3-(methylsulfanyl)benzonitril
[0145]

Methode A:
[0146] Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. 3-Fluor-4-methylbenzonitril (3000 mg,
22.2 mmol) und Natriummethanthiolat (1572 mg, 20.2 mmol) wurden in DMF (30 ml) vorgelegt,
mit Kaliumcarbonat (6973 mg, 50.5 mmol) versetzt und über Nacht unter Rückfluss gerührt.
Der Ansatz wurde danach eingeengt, der Rückstand mit Methylenchlorid/Methanol (10:1)
aufgeschlämmt und das darin unlösliche Kaliumcarbonat abfiltriert. Das Filtrat wurde
wieder eingeengt und der Rückstand an Kieselgel chromatographiert (Laufmittel: Cyclohexan/Essigsäureethylester
10:1). Man erhielt 2.51 g (64% d. Th.) der gewünschten Verbindung.
Methode B:
[0147] Die Reaktion wurde unter Zuhilfenahme eines Chlorlaugenwäschers durchgeführt. 3-Fluor-4-methylbenzonitril
(200 g, 1479.9 mmol) wurde in DMF (1.5 Liter) vorgelegt, auf 40°C erwärmt und portionsweise
(je ca. 25 g) mit Natriummethanthiolat (insgesamt 126.8 g, 1627.9 mmol) versetzt.
Während der Zugabe stieg die Temperatur auf 100°C an. Das Reaktionsgemisch wurde zunächst
1.5 h bei 175°C Badtemperatur und dann über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Der
Ansatz wurde danach auf Wasser (7.5 Liter) gegossen und zweimal mit Essigsäureethylester
(jeweils 1875 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit gesättigter
Natriumchlorid-Lösung (1875 ml) gewaschen, am Rotationsverdampfer eingeengt und der
Rückstand an Kieselgel chromatographiert (Laufmittel: Petrolether/Essigsäureethylester
95:5, ca. 30 Liter). Nach Abziehen des Lösungsmittels am Rotationsverdampfer und Trocknen
im Hochvakuum erhielt man 172 g (71% d. Th.) der gewünschten Verbindung.
GC-MS (Methode 16): R
t = 5.25 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 163.0 (100) [M]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.30 (s, 3H), 2.54 (s, 3H), 7.38 (d, 1H), 7.52 (dd, 1H), 7.58 (br. s, 1H).
Beispiel 2A
4-Methyl-3-(methylsulfonyl)benzonitril
[0148]

Methode A:
[0149] 4-Methyl-3-(methylsulfanyl)benzonitril (14050 mg, 80.1 mmol; Beispiel 1A) wurde in
Dichlormethan (700 ml) gelöst, auf 0°C gekühlt und langsam mit 3-Chlorperbenzoesäure
(50923 mg, 206.6 mmol) versetzt. Anschließend wurde zunächst 40 min bei 0°C und dann
über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die ausgefallene 3-Chlorbenzoesäure wurde abfiltriert,
das Filtrat mit 1 N Natronlauge gewaschen, die organische Phase über Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wurde mittels Kieselgel-Chromatographie gereinigt
(Laufmittel: Cyclohexan/Essigsäureethylester 1:1, 1:2). Man erhielt 13.65 g (8 1 %
d. Th.) der gewünschten Verbindung.
Methode B:
[0150] 3-Chlorperbenzoesäure (2501 g, 10144.4 mmol) wurde in 27.2 Liter Dichlormethan gelöst,
auf 10°C gekühlt und portionsweise mit 4-Methyl-3-(methylsulfanyl)benzonitril (552
g, 3381.5 mmol; Beispiel 1A) versetzt. Nach vollständiger Zugabe wurde 5 h bei RT
gerührt. Die ausgefallene 3-Chlorbenzoesäure wurde abgesaugt und der Feststoff mit
Dichlormethan (3 Liter) nachgewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden mit 1 N Natronlauge
(15 Liter) gerührt, das Gemisch filtriert und die organische Phase abgetrennt. Diese
wurde nochmals mit 1 N Natronlauge (15 Liter) gerührt, von der Natronlauge abgetrennt,
getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Der Rückstand wurde in Diethylether
(4 Liter) aufgeschlämmt, 10 min gerührt und dann filtriert. Der Feststoff wurde mit
etwas Diethylether nachgewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Man erhielt 613 g (93%
d. Th.) der gewünschten Verbindung.
GC-MS (Methode 16): R
t = 6.59 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 195.0 (100) [M]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.30 (s, 3H), 2.54 (s, 3H), 7.38 (d, 1H), 7.52 (dd, 1H), 7.58 (br. s, 1H).
Beispiel 3A
4-[2-(Dimethylamino)ethenyl]-3-(methylsulfonyl)benzonitril
[0151]

Methode A:
[0152] Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. 4-Methyl-3-(methylsulfonyl)benzonitril
(13.0 g, 66.6 mmol; Beispiel 2A) und 1,1-Dimethoxy-
N,N-dimethylmethanamin (10.315 g, 86.6 mmol) wurden 14 h bei 140°C in DMF (200 ml) gerührt.
Zur Vervollständigung der Reaktion wurde danach erneut 1,1-Dimethoxy-
N,N-dimethylmethanamin (3.967 g, 33.3 mmol) zugegeben und weitere 24 h bei 140°C gerührt.
Das DMF wurde dann am Rotationsverdampfer abgezogen und der Rückstand ohne weitere
Aufreinigung in der Folgestufe umgesetzt.
Methode B:
[0153] Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. 4-Methyl-3-(methylsulfonyl)benzonitril
(612 g, 3134.6 mmol; Beispiel 2A) wurde in DMF (6.12 Liter) vorgelegt, mit 1,1-Dimethoxy-
N,N-di-methylmethanamin (859 g, 7209.5 mmol) versetzt und 7 h bei 140°C gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde dann auf 35 Liter 10%-ige Natriumchlorid-Lösung gegossen und
zweimal mit jeweils 10 Liter Essigsäureethylester extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung (5 Liter) gewaschen, getrocknet,
am Rotationsverdampfer eingeengt und der Rückstand über Nacht im Hochvakuum getrocknet.
Auf diese Weise erhielt man 1098 g (98% d. Th.) der gewünschten Verbindung.
GC-MS (Methode 16): R
t = 8.95 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 250.0 (10) [M]
+.
Beispiel 4A
4-Formyl-3-(methylsulfonyl)benzonitril
[0154]

Methode A:
[0155] 4-[2-(Dimethylamino)ethenyl]-3-(methylsulfonyl)benzonitril (16666 mg, 66.6 mmol;
Beispiel 3A) wurde in Wasser/THF (1:1, 500 ml) vorgelegt, mit Natriumperiodat (42722
mg, 199.7 mmol) versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Der ausgefallene
Feststoff wurde abfiltriert und mit Essigsäureethylester nachgewaschen. Die vereinigten
organischen Phasen wurden mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat- und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt.
Der Rückstand wurde per Kieselgel-Chromatographie gereinigt (Laufmittel: Cyclohexan/Essigsäureethylester
1:1). Man erhielt 4.6 g (33% d. Th.) der gewünschten Verbindung.
Methode B:
[0156] 4-[2-(Dimethylamino)ethenyl]-3-(methylsulfonyl)benzonitril (1098 g, 3070.5 mmol;
Beispiel 3A) wurde in THF/Wasser (1:1, 13.8 Liter) vorgelegt, mit Natriumperiodat
(1970 g, 9211.4 mmol) versetzt und 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Der ausgefallene
Feststoff wurde abgesaugt und mit Essigsäureethylester (17 Liter) nachgewaschen. Die
vereinigten Filtrate wurden mit Wasser (17 Liter) versetzt, und nach erfolgter Extraktion
wurde die wässrige Phase abgetrennt. Die organische Phase wurde mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung
(8.5 Liter) und gesättigter Natriumchlorid-Lösung (8.5 Liter) gewaschen, dann getrocknet
und am Rotationsverdampfer eingeengt. Die Reinigung des Rückstands erfolgte mittels
Kieselgel-Chromatographie (Laufmittel: Dichlormethan/Essigsäureethylester 9:1, 60
Liter). Die Produktfraktionen wurden eingeengt, der Rückstand in Petrolether aufgeschlämmt,
dann abgesaugt und der Feststoff im Hochvakuum über Nacht getrocknet. Auf diese Weise
erhielt man 436 g (65% d. Th.) der gewünschten Verbindung.
GC-MS (Methode 16): R
t = 6.89 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 191.1 (15) [M-18]
+, 161.0 (100)
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 3.57 (s, 3H), 8.10 (d, 1H), 8.39 (dd, 1H), 8.45 (d, 1H), 10.63 (s, 1H).
Beispiel 5A
Ethyl (4R)-4-(4-cyanophenyl)-6-methyl-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0157]

[0158] Die Titelverbindung wurde, wie in
WO 2008/003412 (Beispiel 1) beschrieben, hergestellt.
Beispiel 6A
Ethyl (4R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetra-hydropyrimidin-5-carboxylat
[0159]

[0160] 20 g (46.576 mmol) der unter Beispiel 5A beschriebenen Verbindung wurden in 350 ml
Chloroform gelöst und bei 0°C mit 8.2 g (51.234 mmol) Brom versetzt. Das Eisbad wurde
entfernt und der Ansatz eine Stunde gerührt. Das Gemisch wurde danach mit 10%-iger
Natriumthiosulfat-Lösung gewaschen, die organische Phase abgetrennt und diese über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration wurde die Lösung am Rotationsverdampfer
eingeengt und der Rückstand mit Diethylether ausgerührt. Der Feststoff wurde abgesaugt
und im Vakuum getrocknet. Man erhielt 21.1 g (87% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 1): R
t = 2.41 min; MS (ESIpos):
m/
z = 510 [M+H]
+.
1H-NMR-Daten der racemischen Verbindung siehe
WO 2004/024700 (Beispiel 19).
Beispiel 7A
[(6R)-6-(4-Cyanophenyl)-5-(ethoxycarbonyl)-4-methyl-2-oxo-3-[3-(trifluormethyl)phenyl]-3,6-dihydropyrimidin-1(2H)-yl]essigsäure
[0161]

[0162] Die Titelverbindung wurde, wie in
WO 2008/003412 (Beispiel 13) beschrieben, hergestellt.
Beispiel 8A
Ethyl (4R)-3-(2-amino-2-oxoethyl)-4-(4-cyanophenyl)-6-methyl-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0163]

[0164] Die Titelverbindung wurde, wie in
WO 2008/003412 (Beispiel 22) beschrieben, hergestellt.
Beispiel 9A
Ethyl (4R)-4-(4-cyanophenyl)-3-[2-(dimethylamino)-2-oxoethyl]-6-methyl-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0165]

[0166] Die Titelverbindung wurde, wie in
WO 2008/003412 (Beispiel 30) beschrieben, hergestellt.
Beispiel 10A
Ethyl (4R)-4-(4-cyanophenyl)-6-methyl-2-oxo-3-(2-oxo-2-pyrrolidin-1-ylethyl)-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0167]

[0168] 500 mg (1.026 mmol) der unter Beispiel 7A beschriebenen Verbindung wurden in 1.5
ml DMF gelöst und nacheinander mit 161 mg (2.257 mmol) Pyrrolidin, 251 mg (2.052 mmol)
DMAP, 305 mg (2.257 mmol) HOBt sowie 393 mg (2.052 mmol) EDC versetzt. Das Gemisch
wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt und danach direkt, ohne weitere Aufarbeitung,
mittels präparativer HPLC (Methode 10) gereinigt. Man erhielt 239 mg (41% d. Th.)
der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 2): R
t = 2.67 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 541.2 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6). δ = 1.12 (t, 3H), 1.74 (m, 2H), 1.84 (m, 2H), 2.04 (s, 3H), 3.29 (m, 4H), 3.58
(d, 1H), 4.05 (m, 2H), 4.35 (d, 1H), 5.53 (s, 1H), 7.61 (d, 1H), 7.67 (d, 2H), 7.72
(t, 2H), 7.81 (d, 1H), 7.88 (d, 2H).
[0169] Analog der Vorschrift für das Beispiel 10A wurde aus dem unter Beispiel 7A hergestellten
Edukt und 2-(Methylamino)ethanol die Verbindung in der folgenden Tabelle hergestellt:
Beispiel |
Struktur |
Ausbeute |
Analytische Daten |
11A |

|
77% d. Th. |
LC-MS (Methode 3): Rt = 3.46 min; MS (ESIpos): m/z = 545 [M+H]+. |
Beispiel 12A
Ethyl (4R)-3-(2-amino-2-oxoethyl)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0170]

[0171] 600 mg (1.233 mmol) der unter Beispiel 8A beschriebenen Verbindung wurden in 15 ml
Chloroform gelöst und bei 0°C mit 197 mg (1.233 mmol) Brom versetzt. Das Eisbad wurde
entfernt und der Ansatz eine Stunde gerührt. Das Gemisch wurde danach mit 10%-iger
Natriumthiosulfat-Lösung gewaschen, die organische Phase abgetrennt und diese über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration wurde die Lösung am Rotationsverdampfer
eingeengt und der Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode 11) gereinigt. Man
erhielt 479 mg (69% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 4): R
t = 3.43 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 567.1 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 1.16 (t, 3H), 3.41 (d, 1H), 4.11 (m, 3H), 4.27 (br. s, 1H), 4.46 (br. s, 1H),
5.58 (s, 1H), 7.13 (s, 1H), 7.43 (s, 1H), 7.66 (d, 2H), 7.75 (d, 2H), 7.81 (s, 1H),
7.87 (d, 1H), 7.92 (d, 2H).
Beispiel 16A
Ethyl (4R)-4-(4-cyanophenyl)-3-(2-methoxy-2-oxoethyl)-6-methyl-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0173]

[0174] 500 mg (1.164 mmol) der Verbindung aus Beispiel 5A wurden zusammen mit 220 mg (1.397
mmol) Bromessigsäuremethylester und 322 mg (2.329 mmol) Kaliumcarbonat in 20 ml DMF
über Nacht bei 60°C gerührt. Der Feststoff wurde danach abfiltriert, das Filtrat am
Rotationsverdampfer eingeengt, der Rückstand in Dichlormethan gelöst und diese Lösung
dreimal mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde abgetrennt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an
Kieselgel gereinigt (Eluent Toluol/Essigsäureethylester 3:1). Man erhielt 419 mg (72%
d. Th.) des gewünschten Produkts. LC-MS (Methode 4): R
t = 3.76 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 502.1 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 500.2 (100) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 7.89 (d, 2H), 7.83 (d, 1H), 7.79 (s, 1H), 7.74 (t, 2H), 7.70 (s, 1H), 7.67
(d, 1H), 5.64 (s, 1H), 4.19 (d, 1H), 4.05 (m, 2H), 3.93 (d, 1H), 3.56 (s, 3H), 2.07
(s, 3H), 1.12 (t, 3H).
Beispiel 17A
Ethyl (4R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-3-(2-methoxy-2-oxoethyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0175]

[0176] 100 mg (0.199 mmol) der unter Beispiel 16A beschriebenen Verbindung wurden in 2 ml
Chloroform gelöst und bei 0°C mit 35 mg (0.219 mmol) Brom versetzt. Nach 30 Minuten
wurde das Eisbad entfernt und der Ansatz über Nacht weitergerührt. Das Gemisch wurde
danach dreimal mit 10%-iger Natriumthiosulfat-Lösung gewaschen. Die vereinten wässrigen
Phasen wurden mit Dichlormethan rückextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
wurden über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum vom Lösungsmittel befreit.
Nach Reinigung des Rohprodukts mittels präparativer HPLC (Methode 10) erhielt man
65 mg (54% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 2): R
t = 2.83 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 582.0 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 7.91 (d, 2H), 7.88 (d, 1H), 7.79 (br. s, 1H), 7.78-7.71 (m, 2H), 7.69 (d, 2H),
5.69 (s, 1H), 4.60 (br. d, 1H), 4.19 (d, 1H), 4.17-4.09 (m, 3H), 4.02 (d, 1H), 3.54
(s, 3H), 1.15 (t, 3H).
Beispiel 18A
(rac)-Ethyl 4-(4-cyano-2-(methylsulfonyl)phenyl)-6-methyl-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0177]

[0178] Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. Phosphorsäuretriethylester (4.18 g,
22.9 mmol) und Diphosphorpentoxid (2.17 g, 15.3 mmol) wurden über Nacht bei 50°C gerührt.
Dann wurde mit Methyl-
tert.-butylether (60 ml) verdünnt, und 4-Formyl-3-(methylsulfonyl)benzonitril (4.00 g,
19.1 mmol; Beispiel 4A), 1-[3-(Trifluormethyl)phenyl]harnstoff (3.90 g, 19.1 mmol)
sowie Acetessigsäureethylester (3.73 g, 28.7 mmol) wurden hinzugefügt. Das Gemisch
wurde über Nacht unter Rückfluss gerührt. Der entstandene Niederschlag wurde abgesaugt
und mit Diethylether (300 ml) gewaschen. Da die Umsetzung nicht vollständig verlaufen
war, wurden nochmals Phosphorsäuretriethylester (5.36 g, 29.4 mmol) und Diphosphorpentoxid
(2.71 g, 19.1 mmol) über Nacht bei 50°C gerührt und dann zusammen mit dem zuvor isolierten
Feststoff sowie Methyl-
tert.-butylether (25 ml) eine weitere Nacht unter Rückfluss gerührt. Der entstandene Niederschlag
wurde abermals abgesaugt und mit Diethylether gewaschen. Man erhielt 5.93 g (61% d.
Th.) der Zielverbindung.
HPLC (Methode 8): R
t = 4.56 min; MS (DCI/NH
3):
m/
z = 508.1 [M+H]
+, 525 [M+NH
4]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 0.94 (t, 3H), 2.13 (s, 3H), 3.50 (s, 3H), 3.89-4.02 (q, 2H), 6.41 (s, 1H),
7.25 (s, 1H), 7.68-7.90 (m, 4H), 8.09 (d, 1H), 8.26 (d, 1H), 8.39 (s, 1H).
Beispiel 19A
(rac)-Ethyl 6-(brommethyl)-4-[4-cyano-2-(methylsulfonyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0179]

[0180] Die unter Beispiel 18A beschriebene Verbindung (3.00 g, 5.62 mmol) wurde in Chloroform
(50 ml) gelöst und bei 0°C mit Brom (987 mg, 6.18 mmol) versetzt. Das Eisbad wurde
entfernt und der Ansatz eine Stunde gerührt. Das Gemisch wurde danach mit 10%-iger
Natriumthiosulfat-Lösung gewaschen, die organische Phase abgetrennt und diese über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration wurde die Lösung am Rotationsverdampfer
eingeengt und der Rückstand mit Diethylether ausgerührt. Der Feststoff wurde abgesaugt
und im Vakuum getrocknet. Man erhielt 2.97 g (90% d. Th.) der Zielverbindung.
HPLC (Methode 8): R
t = 4.73 min; MS (DCI/NH
3): m/z = 586, 588 [M+H]
+, 603, 605 [M+NH
4]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 0.97 (t, 3H), 3.50 (s, 3H), 3.96-4.07 (q, 2H), 4.13-4.24 (d, 1H), 4.65-4.75
(d, 1H), 6.48 (d, 1H), 7.46 (d, 1H), 7.72-8.12 (m, 5H), 8.31 (d, 1H), 8.42 (s, 1H).
Beispiel 20A
(rac)-Ethyl 6-methyl-4-[4-cyano-2-(trifluormethyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0181]

[0182] Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. Zu einer Lösung von Polyphosphorsäureethylester
(2.0 g; hergestellt aus Phosphorsäuretriethylester und Diphosphorpentoxid analog zum
Verfahren in Beispiel 18A) in THF (25 ml) wurden nacheinander 4-Formyl-3-(trifluormethyl)benzonitril
(996 mg, 5.0 mmol; zur Herstellung vgl.
WO 98/37058), 1-[3-(Trifluormethyl)phenyl]harnstoff (1.02 g, 5.0 mmol) sowie Acetessigsäureethylester
(651 mg, 5.0 mmol) hinzugegeben. Das Gemisch wurde 19 h unter Rückfluss gerührt und
danach eingeengt. Der Rückstand wurde mit Ethylacetat (150 ml) versetzt und nacheinander
mit Wasser (50 ml), gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung (50 ml) sowie gesättigter
Natriumchlorid-Lösung (50 ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wurde mittels Kieselgel-Chromatographie gereinigt
(Laufmittel: Cyclohexan → Cyclohexan/Essigsäureethylester 2:1 ). Man erhielt 1.55
g (62% d. Th.) des Zielprodukts.
LC-MS (Methode 2): R
t = 2.81 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 498 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 453.0 (100), 469.2 (80) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 0.85 (t, 3H), 2.10 (s, 3H), 3.90 (q, 2H), 5.75 (s, 1H), 7.70-7.90 (m, 4H),
8.00-8.15 (m, 2H), 8.20 (d, 1H), 8.30 (s, 1H).
Beispiel 21A
(rac)-Ethyl 6-(brommethyl)-4-[4-cyano-2-(trifluormethyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
[0183]

[0184] Die unter Beispiel 20A beschriebene Verbindung (497 mg, 1.0 mmol) wurde in Chloroform
(10 ml) gelöst und bei 0°C mit Brom (176 mg, 1.10 mmol) versetzt. Das Eisbad wurde
entfernt und der Ansatz für 1.5 h bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde dann
mit Dichlormethan (100 ml) versetzt und nacheinander mit 10%-iger wässriger Natriumthiosulfat-Lösung
(70 ml) und konzentrierter wässriger Kochsalz-Lösung (50 ml) gewaschen. Die organische
Phase wurde abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und am Rotationsverdampfer
eingeengt. Man erhielt 735 mg (quant.) der Zielverbindung, welche ohne weitere Aufreinigung
weiter umgesetzt wurde.
LC-MS (Methode 3): R
t = 4.08 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 576 (40) [M+H]
+.
Beispiel 22A
N-[4-Fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]harnstoff
[0185]

[0186] 2500 mg (13.957 mmol) 4-Fluor-3-(trifluormethyl)anilin wurden in 15 ml 1N Salzsäure
gelöst und mit 1132 mg (13.957 mmol) Kaliumcyanat versetzt. Die Suspension wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt und dann mit Essigsäureethylester verdünnt, so dass
eine klare zweiphasige Lösung entstand. Die organische Phase wurde abgetrennt und
die wässrige mit Essigsäureethylester extrahiert. Nach Trocknen der vereinigten organischen
Phasen und Abziehen des Lösungsmittels am Rotationsverdampfer wurde das Rohprodukt
an Kieselgel chromatographiert (Eluent: Dichlormethan/Methanol 80:1, dann 10:1). Es
wurden 2180 mg (70% d. Th.) der Zielverbindung erhalten.
LC-MS (Methode 2): R
t = 1.82 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 223.0 (100) [M+H]
+.
Beispiel 23A
4-(4-Cyanophenyl)-1-[4-fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-6-methyl-2-oxo-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carbonsäureethylester
[0187]

[0188] Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. Zu einer Lösung von Polyphosphorsäureethylester
(2.0 g; hergestellt aus Phosphorsäuretriethylester und Diphosphorpentoxid analog zum
Verfahren in Beispiel 18A) in THF (25 ml) wurden nacheinander 4-Formylbenzonitril
(656 mg, 5.0 mmol), 1-[4-Fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]harnstoff (1.11 g, 5.0 mmol)
sowie Acetessigsäureethylester (651 mg, 5.0 mmol) hinzugegeben. Das Gemisch wurde
19 h unter Rückfluss gerührt und danach eingeengt. Der Rückstand wurde mit Ethylacetat
(150 ml) versetzt und nacheinander mit Wasser (50 ml), gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung
(50 ml) sowie gesättigter Natriumchlorid-Lösung (50 ml) gewaschen. Die organische
Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wurde mittels
Kieselgel-Chromatographie gereinigt (Laufmittel: Cyclohexan → Cyclohexan/Essigsäureethylester
2:3). Man erhielt 1.40 g (63% d. Th.) des Zielprodukts.
LC-MS (Methode 1): R
t = 2.42 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 448.2 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 446.2 (100) [M-H]
-.
Beispiel 24A
4-(4-Cyanophenyl)-1-[4-fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-6-(brommethyl)-2-oxo-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carbonsäureethylester
[0189]

[0190] 4-(4-Cyanophenyl)-1-[4-fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-6-methyl-2-oxo-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carbonsäureethylester
(447 mg, 1.0 mmol) wurde in Chloroform (10 ml) gelöst und bei 0°C mit Brom (176 mg,
1.10 mmol) versetzt. Das Eisbad wurde entfernt und der Ansatz für 0.5 h bei Raumtemperatur
gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit Chloroform (20 ml) verdünnt und nacheinander
mit 10%-iger wässriger Natriumthiosulfat-Lösung (10 ml) und konzentrierter wässriger
Kochsalz-Lösung (10 ml) gewaschen. Die organische Phase wurde abgetrennt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und am Rotationsverdampfer eingeengt. Man erhielt 570 mg (quant.)
der Zielverbindung, welche ohne weitere Aufreinigung weiter umgesetzt wurde.
LC-MS (Methode 2): R
t = 2.79 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 526.0 (100) [M+H]
+.
Ausführungsbeispiele:
Beispiel 1
4-{(4R)-7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido-[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
[0191]

[0192] 101 g (198.7 mmol) Ethyl (4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 2400 ml Dioxan vorgelegt. Zu der Lösung wurden 27.46 g (596.1
mmol) Methylhydrazin getropft und das Reaktionsgemisch anschließend 3 h bei Siedehitze
gerührt. Der Ansatz wurde danach eingeengt und der Rückstand in Dichlormethan gelöst
und mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Der verbleibende Rückstand wurde über Kieselgel chromatographiert (Eluent:
Dichlormethan/Methanol 95:5). Der nach dem Einengen der Produktfraktionen erhaltene
Feststoff wurde mit Diethylether ausgerührt, abgesaugt und anschließend 4 Tage bei
50°C im Vakuum getrocknet. Man erhielt 56.8 g (66% d. Th.) der Titelverbindung.
LC-MS (Methode 2): R
t = 1.99 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 428.1 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 426.2 (100) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.36 (s, 3H), 3.06-3.14 (d, 1H), 3.60-3.69 (d, 1H), 5.42 (d, 1H), 7.64-7.74
(m, 4H), 7.78-7.86 (d, 2H), 7.88-7.90 (d, 2H), 8.30 (d, 1H), 8.86 (s, 1H).
Beispiel 2
(rac)-4-{7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido-[4,5-d]pyridazin-4-yl}-3-(methylsulfonyl)benzonitril
[0193]

[0194] Ethyl 6-(brommethyl)-4-[4-cyano-2-(methylsulfonyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(150 mg, 0.256 mmol; Beispiel 19A) wurde in Dioxan (3.5 ml) vorgelegt. Zu dem Reaktionsgemisch
wurde Methylhydrazin (35.4 mg, 0.767 mmol) getropft und der Ansatz anschließend 3
h bei Siedehitze gerührt. Die Reaktionsmischung wurde danach direkt mittels präparativer
HPLC (Methode 12) aufgetrennt. Man erhielt 55 mg (39% d. Th.) der Zielverbindung.
HPLC (Methode 8): R
t = 3.95 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 505.9 (100) [M+H]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.52 (s, 3H), 3.23-3.29 (d, 1H), 3.55 (s, 3H), 3.55-3.62 (d, 1H), 6.53 (s,
1H), 7.70-7.95 (m, 5H), 8.19 (d, 1H), 8.26 (d, 1H), 8.31 (s, 1H), 8.93 (s, 1H).
Beispiel 3
4-{(4S)-7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido-[4,5-d]pyridazin-4-yl}-3-(methylsulfonyl)benzonitril
[0195]

[0196] (
rac)-4-{7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}-3-(methylsulfonyl)benzonitril
(Beispiel 2; 55 mg) wurde durch HPLC-Chromatographie an chiraler Phase in die Enantiomere
aufgetrennt [Probenvorbereitung: Probe gelöst in THF/Ethylacetat 1:10 (22 ml); Injektionsvolumen:
11 ml; Säule: chirale Kieselgel-Phase basierend auf dem Selektor Poly(N-methacryloyl-L-leucin-d-menthylamid),
450 mm x 30 mm; Eluent: Ethylacetat; Fluss: 50 ml/min; Temperatur: 25°C; UV-Detektion:
260 nm]. Es wurden 16 mg des 4S Enantiomeren in Form eines farblosen, amorphen Feststoffs
erhalten.
[0197] R
t = 7.84 min; ee = 99.0% [Säule: chirale Kieselgel-Phase basierend auf dem Selektor
Poly(
N-methacryloyl-L-leucin-D-menthylamid), 250 mm x 4.6 mm; Eluent: Ethylacetat; Fluss:
2 ml/min; Temperatur: 25°C; UV-Detektion: 265 nm]
HPLC (Methode 9): R
t = 3.86 min; MS (DCI/NH
3):
m/
z = 506.1 [M+H]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.52 (s, 3H), 3.22-3.29 (d, 1H), 3.55 (s, 3H), 3.56-3.62 (d, 1H), 6.53 (s,
1H), 7.68-7.97 (m, 5H), 8.19 (d, 1H), 8.26 (d, 1H), 8.31 (s, 1H), 8.93 (s, 1H).
Beispiel 4
(rac)-4-{7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido-[4,5-d]pyridazin-4-yl}-3-(trifluormethyl)benzonitril
[0198]

[0199] Ethyl 6-(brommethyl)-4-[4-cyano-2-(trifluormethyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(576 mg, 1 mmol; Beispiel 21A) wurde unter Argonschutzgasatmosphäre in Dioxan (20
ml) vorgelegt. Zu dem Reaktionsgemisch wurde Methylhydrazin (128 mg, 3 mmol) getropft
und der Ansatz anschließend 8 h bei Siedehitze gerührt (Badtemperatur 120°C). Die
Reaktionsmischung wurde danach eingeengt und der Rückstand mittels präparativer HPLC
gereinigt (Säule: Gromsil C18 10 µm; Eluent: Acetonitril/Wasser + 0.1% TFA 10:90 →
90:10). Man erhielt die Zielverbindung als einen Feststoff, der noch einmal aus Acetonitril/Wasser
umgefällt wurde (Ausbeute: 205 mg, 41% d. Th.).
LC-MS (Methode 4): R
t = 2.87 min; MS (ESIpos): m/z (%) = 496.2 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg): m/z (%) = 451.2 (100), 494 (20) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.55 (s, 3H), 3.25 (d, 1H), 3.55 (d, 1H), 5.70 (s, 1H), 7.70-7.80 (m, 3H),
7.90 (s, 1H), 8.10-8.30 (m, 4H), 8.75 (s, 1H).
Beispiel- 5
4-{(4R)-7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido-[4,5-d]pyridazin-4-yl}-3-(trifluormethyl)benzonitril
[0200]

[0201] 4-{(
rac)-7-Methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}-3-(trifluormethyl)benzonitril
(Beispiel 4; 180 mg) wurde durch HPLC-Chromatographie an chiraler Phase in die Enantiomere
aufgetrennt [Säule: Daicel Chiralpak IA, 5 µm, 250 mm x 20 mm; Probenvorbereitung:
Probe gelöst in Methanol/MTBE 1:1 (20 ml); Injektionsvolumen: 1 ml; Eluent: MTBE/Methanol
95:5; Fluss: 15 ml/min; Temperatur: 30°C; UV-Detektion: 220 nm]. Es wurden 75 mg (83%
d. Th.) des 4R-Enantiomeren in Form eines Feststoffs erhalten. Der Enantiomerenüberschuss
(ee-Wert) wurde chromatographisch bestimmt [Säule: Daicel Chiralpak IA, 5 µm, 250
mm x 4.6 mm; Eluent: Methanol/MTBE 1:9; Fluss: 1 ml/min; Temperatur: 25°C; UV-Detektion:
220 nm; R
t = 6.17 min; ee = 99.5%].
LC-MS (Methode 3): R
t = 3.06 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 496.2 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 451.1 (100), 494 (20) [M-H]
-.
Beispiel 6
4-{(4R)-2,5-Dioxo-7-phenyl-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido-[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
[0202]

[0203] 80 mg (0.16 mmol) Ethyl (4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 2 ml Dioxan gelöst, mit 51 mg (0.47 mmol) Phenylhydrazin versetzt
und 3 Stunden bei 120°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde danach eingeengt und der
verbleibende Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode 10) gereinigt. Die Produktfraktionen
wurden vereinigt, eingeengt und der verbleibende Feststoff im Vakuum getrocknet (Ausbeute:
24.0 mg, 31% d. Th.).
HPLC (Methode 8): R
t = 4.31 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 490 (100) [M+H]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
4): δ = 3.92-4.02 (d, 1H), 4.22-4.33 (d, 1H), 5.40-5.45 (d, 1H), 6.61-6.70 (d, 2H),
6.70-6.91 (t, 1H), 7.12-7.19 (t, 2H), 7.21-7.27 (d, 2H), 7.43-7.57 (m, 1H), 7.57-7.64
(br. s, 1H), 7.64-7.70 (d, 2H), 7.72-7.80 (t, 1H), 7.85-7.90 (d, 1H), 8.27-8.34 (d,
1H), 9.79 (s, 1H).
Beispiel 7
4-{2,5-Dioxo-7-phenyl-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]-pyridazin-4-yl}
-3-(methylsulfonyl)benzonitril
[0204]

[0205] Ethyl 6-(brommethyl)-4-[4-cyano-2-(methylsulfonyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(150 mg, 0.256 mmol; Beispiel 19A) wurde in Dioxan (3.5 ml) vorgelegt. Zu dem Reaktionsgemisch
wurde Phenylhydrazin (83.0 mg, 0.767 mmol) getropft und der Ansatz anschließend 3
h bei Siedehitze gerührt. Die Reaktionsmischung wurde danach direkt mittels präparativer
HPLC (Methode 12) aufgetrennt. Man erhielt 9 mg (6% d. Th.) der Zielverbindung.
HPLC (Methode 8): R
t = 4.38 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 568.0 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 566.0 (100) [M-H]
-
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 3.54 (s, 3H), 4.04-4.11 (d, 1H), 4.23-4.30 (d, 1H), 6.45 (s, 1H), 6.75 (d,
2H), 7.05 (t, 1H), 7.21-7.32 (m, 3H), 7.64-7.91 (m, 6H), 8.27 (d, 1H), 9.88 (s, 1H).
Beispiel 8
4-{(4R)-7-(2-Fluorbenzyl)-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
[0206]

[0207] 150 mg (0.30 mmol) Ethyl(4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 3.5 ml Dioxan gelöst. Es wurden 124 mg (0.89 mmol)
o-Fluorbenzylhydrazin zugegeben und der Ansatz über Nacht bei 120°C gerührt. Das Reaktionsgemisch
wurde danach eingeengt und der verbleibende Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode
10) gereinigt. Die Produktfraktionen wurden vereinigt, eingeengt und der verbleibende
Feststoff im Vakuum getrocknet (Ausbeute: 35.0 mg, 22.7% d. Th.).
LC-MS (Methode 4): R
t = 3.23 min; MS (ESIpos):
mlz (%) = 522.2 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 520.2 (100) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.93-3.07 (d, 1H), 3.49-3.62 (d, 1H), 3.71-3.85 (m, 2H), 5.44 (s, 1H), 7.00-7.10
(t, 2H), 7.13-7.22 (m, 1H), 7.23-7.33 (m, 1H), 7.59-7.67 (m, 2H), 7.68-7.76 (m, 3H),
7.80 (br. s, 1H), 7.86-7.95 (d, 2H), 8.28-8.35 (d, 1H), 9.09 (s, 1H).
[0208] Analog zur Vorschrift für das Beispiel 8 wurden aus dem unter Beispiel 6A hergestellten
Edukt und dem entsprechenden, kommerziell erhältlichen Hydrazin-Derivat die Verbindungen
in der folgenden Tabelle hergestellt:
Beispiel |
Struktur |
Ausbeute |
Analytische Daten |
9 |

|
51% d. Th. |
HPLC (Methode 8): R, = 3.66 min; MS (ESIpos): m/z = 527 [M+H]+. |
10 |

|
8% d. Th. |
LC-MS (Methode 4): Rt = 2.94 min; MS (ESIpos): m/z = 454 [M+H]+. |
11 |

|
11% d. Th. |
LC-MS (Methode 4): Rt = 3.39 min; MS (ESIpos): m/z = 510 [M+H]+. |
12 |

|
22% d. Th. |
LC-MS (Methode 2): Rt = 2.18 min; MS (ESIpos): m/z = 456 [M+H]+. |
13 |

|
5% d. Th. |
LC-MS (Methode 3): Rt =3.45 min; MS (ESIpos): mlz = 504 [M+H]+. |
14 |

|
28% d. Th. |
LC-MS (Methode 3): Rt = 3.50 min; MS (ESIpos): m/z = 538 [M+H]+. |
15 |

|
32% d. Th. |
HPLC (Methode 9): Rt =3.63 min; MS (ESIpos): m/z = 458 [M+H]+. |
16 |

|
14% d. Th. |
HPLC (Methode 9): Rt = 3.72 min; MS (DCI/NH3): m/z = 536.1 [M+H]+. 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 2.75-2.92 (m, 2H), 3.67 (t, 2H), 3.41-3.49 (d, 1H), 3.55 (s, 3H), 3.63-3.70
(d, 1H), 3.97 (t, 1H), 6.52 (s, 1H), 7.67-7.93 (m, 5H), 8.14-8.33 (m, 3H), 8.99 (s,
1H). |
Beispiel 17
4-{(4R)-7-Ethyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]-pyridazin-4-yl}benzonitril
[0209]

[0210] 200 mg (0.393 mmol) Ethyl (4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 1 ml Dioxan gelöst, mit 71 mg (0.472 mmol) Ethylhydrazin-Oxalat
versetzt und 3 Stunden bei 120°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde danach eingeengt
und der verbleibende Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode 10) gereinigt. Die
Produktfraktionen wurden vereinigt, eingeengt und der verbleibende Feststoff im Vakuum
getrocknet (Ausbeute: 26.0 mg, 15% d. Th.).
LC-MS (Methode 3): R
t = 2.97 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 442.3 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 9.03 (s, 1H), 8.28 (d, 1H), 7.87 (d, 2H), 7.82 (d, 2H), 7.72 (t, 1H), 7.69
(s, 1H), 7.65 (d, 2H), 5.42 (br. s, 1H), 3.67 (d, 1H), 3.14 (d, 1H), 2.61 (q, 2H),
0.77 (t, 3H).
Beispiel 18
4-[4-Cyano-2-(methylsulfonyl)phenyl]-7-ethyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-7-ium-Trifluoracetat
[0211]

[0212] Ethyl 6-(brommethyl)-4-[4-cyano-2-(methylsulfonyl)phenyl]-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(150 mg, 0.256 mmol; Beispiel 19A) wurde in Dioxan (3.5 ml) vorgelegt. Zu dem Reaktionsgemisch
wurde Ethylhydrazin-Oxalat (115 mg, 0.767 mmol) gegeben und der Ansatz anschließend
3 h bei Siedehitze gerührt. Die Reaktionsmischung wurde danach direkt mittels zweimaliger
präparativer HPLC aufgetrennt (zunächst nach Methode 12, dann nach Methode 15). Man
erhielt 18 mg (14% d. Th.) der Zielverbindung.
HPLC (Methode 9): R
t = 4.04 min; MS (DCI/NH
3):
m/
z (%) = 520.1 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 0.85 (t, 3H), 2.77 (q, 2H), 3.26-3.34 (d, 1H), 3.55 (s, 3H), 3.57-3.64 (d,
1H), 6.52 (s, 1H), 6.70-7.99 (m, 5H), 8.17 (d, 1H), 8.26 (d, 1H), 8.31 (s, 1H), 9.08
(s, 1H).
Beispiel 19
4-(4R)-2,5-Dioxo-7-[4-(trifluormethyl)benzyl]-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octa-hydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-ylbenzonitril
[0213]

[0214] 150 mg (0.295 mmol) Ethyl (4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 3 ml Dioxan gelöst, mit 168 mg (0.885 mmol) [4-(Trifluormethyl)benzyl]hydrazin
versetzt und über Nacht bei 120°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde danach eingeengt
und der verbleibende Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode 10) aufgereinigt.
Die produkthaltigen Fraktionen wurden vereinigt und eingeengt. Der Rückstand wurde
durch erneute präparative HPLC (Methode 13) nachgereinigt. Nach dem Einengen der Produktfraktionen
erhielt man 38 mg (23% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 2): R
t = 2.59 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 572.1 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 9.08 (s, 1H), 8.32 (d, 1H), 7.92 (d, 2H), 7.84 (s, 1H), 7.75 (d, 2H), 7.71
(d, 1H), 7.63-7.57 (m, 4H), 7.37 (d, 2H), 5.45 (d, 1H), 3.83 (dd, 2H), 3.53 (d, 1H),
2.97 (d, 1H).
Beispiel 20
4-(4R)-7-(Cyclopropylmethyl)-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-ylbenzonitril
[0215]

[0216] 150 mg (0.295 mmol) Ethyl (4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 2 ml Dioxan gelöst, mit 254 mg (2.951 mmol) (Cyclopropylmethyl)hydrazin
versetzt und über Nacht bei 120°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde danach eingeengt
und der verbleibende Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode 10) aufgereinigt.
Die produkthaltigen Fraktionen wurden vereinigt und eingeengt. Der Rückstand wurde
durch erneute präparative HPLC (Methode 14) nachgereinigt. Nach dem Einengen der Produktfraktionen
erhielt man 5 mg (4% d. Th.) der Zielverbindung.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 8.94 (s, 1H), 8.27 (d, 1H), 7.86 (br. d, 3H), 7.81-7.80 (m, 1H), 7.73-7.70
(m, 2H), 7.64 (d, 2H), 5.42 (s, 1H), 3.74 (d, 1H), 3.29 (d, 1H), 2.46 (dd, 1H), 2.34
(dd, 1H), 0.51 (m, 1H), 0.25 (m, 1H), 0.16 (m, 1H), -0.12 (m, 1H), -0.19 (m, 1H).
Beispiel 21
Ethyl [(4R)-4-(4-cyanophenyl)-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-2,3,4,5,6,8-hexahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-7(1H)-yl]acetat
[0217]

[0218] 300 mg (0.59 mmol) Ethyl (4
R)-6-(brommethyl)-4-(4-cyanophenyl)-2-oxo-1-[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carboxylat
(Beispiel 6A) wurden in 5 ml Dioxan gelöst. Es wurden 456 mg (2.95 mmol) Hydrazinoessigsäureethylester-Hydrochlorid,
welches zuvor in Methanol gelöst und über eine StratoSphere-Kartusche (PL-HCO
3 MP SPE, Fa. Polymere Laboratories) gegeben worden war, hinzugefügt. Der Ansatz wurde
anschließend über Nacht unter Rückfluss gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde danach
eingeengt und der verbleibende Rückstand mittels präparativer HPLC (Methode 10) gereinigt.
Die Produktfraktionen wurden vereinigt, eingeengt und der verbleibende Feststoff im
Vakuum getrocknet (Ausbeute: 45.0 mg, 15% d. Th.).
LC-MS (Methode 5): R
t = 1.05 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 500.2 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 498.3 (100) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 1.05-1.13 (t, 3H), 3.36-3.41 (d, 1H), 3.42-3.47 (s, 1H), 3.55-3.63 (d, 1H),
3.67-3.77 (d, 1H), 3.91-4.05 (m, 2H), 5.42 (s, 1H), 7.62-7.74 (m, 4H), 7.78-7.85 (m,
2H), 7.86-7.92 (d, 2H), 8.27-8.33 (d, 1H), 8.97 (s, 1H).
[0219] Analog der Vorschrift für das Beispiel 21 wurde aus dem unter Beispiel 6A hergestellten
Edukt und dem entsprechenden Hydrazin-Hydrochlorid die Verbindung in der folgenden
Tabelle hergestellt:
Beispiel |
Struktur |
Ausbeute |
Analytische Daten |
22 |

|
15% d. Th. |
LC-MS (Methode 7): R, = 1.67 min; MS (ESIpos): m/z = 456 [M+H]+. |
Beispiel 23
2-[(4R)-4-(4-Cyanophenyl)-7-methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,4,5,6,7,8-hexahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-3(2H)-yl]-N,N-dimethylacetamid
[0220]

[0221] 100 mg (0.169 mmol) der Verbindung aus Beispiel 13A wurden in 2 ml Dioxan gelöst
und mit 23 mg (0.506 mmol) Methylhydrazin versetzt. Das Gemisch wurde zwei Stunden
bei 120°C gerührt und dann eingeengt. Der Rückstand wurde in DMSO aufgenommen und
mittels präparativer HPLC (Methode 10) gereinigt. Man erhielt 53 mg (61 % d. Th.)
der Zielverbindung.
HPLC (Methode 8): R
t = 3.98 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 513.2 (100) [M+H]
+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.34 (s, 3H), 2.81 (s, 3H), 2.85 (s, 3H), 3.06 (d, 1H), 3.52 (d, 1H), 3.77
(d, 1H), 4.50 (d, 1H), 5.53 (s, 1H), 7.87 (d, 1H), 7.71 (d, 1H), 7.73 (d, 2H), 7.82
(d, 2H), 7.88 (d, 2H), 8.87 (s, 1H).
Beispiel 27
2-[(4R)-4-(4-Cyanophenyl)-7-(2-hydroxyethyl)-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,4,5,6,7,8-hexahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-3(2H)-yl]acetamid
[0223]

[0224] 200 mg (0.393 mmol) der Verbindung aus Beispiel 12A wurden in 2 ml Dioxan gelöst,
mit 32 mg (0.425 mmol) 2-Hydrazinoethanol versetzt und 4 Stunden bei 120°C gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde danach eingeengt und der Rückstand in einem Gemisch aus
Wasser und Methylenchlorid aufgenommen. Die organische Phase wurde abgetrennt, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und bis fast zur Trockene eingeengt. Zu diesem
Rückstand wurde eine kleine Menge Kieselgel gegeben und der Rest des Lösungsmittels
dann im Vakuum abgezogen. Die Reinigung dieses Rohprodukts erfolgte anschließend durch
zweimalige Chromatographie an Kieselgel (Laufmittel jeweils Dichlormethan/Methanol
10:1). Es wurden so 13 mg (7% d. Th.) der Zielverbindung erhalten.
LC-MS (Methode 2): R
t = 1.71 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) =515.0 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) =513.2 (100) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
4): δ = 8.93 (s, 1H), 7.89 (d, 2H), 7.82 (d, 2H), 7.74-7.69 (m, 4H), 7.40 (s, 1H),
7.15 (s, 1H), 5.54 (s, 1H), 4.43 (t, 1H), 4.17 (d, 1H), 3.76 (d, 1H), 3.30-3.21 (m,
4H), 2.71-2.57 (m, 2H).
Beispiel 28
Methyl [(4R)-4-(4-cyanophenyl)-7-methyl-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,4,5,6,7,8-hexa-hydropyrimido[4,5-d]pyridazin-3(2H)-yl]acetat
[0225]

[0226] 65 mg (0.112 mmol) der Verbindung aus Beispiel 17A wurden in 2 ml Dioxan gelöst und
mit 16 mg (0.336 mmol) Methylhydrazin versetzt. Das Gemisch wurde über Nacht bei 120°C
gerührt und dann eingeengt. Der Rückstand wurde in DMSO aufgenommen und mittels präparativer
HPLC (Methode 10) gereinigt. Man erhielt 40 mg (72% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 4): R
t = 2.96 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 500.3 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 498.3 (100) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 8.90 (s, 1H), 7.88 (br. d, 3H), 7.85-7.82 (m, 1H), 7.76-7.72 (m, 4H), 5.66
(s, 1H), 4.19 (d, 1H), 3.82 (d, 1H), 3.78 (d, 1H), 3.55 (s, 3H), 3.08 (d, 1H), 2.36
(s, 3H).
Beispiel 29
4-{(4R)-7-(3-Methylbutyl)-2,5-dioxo-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
[0227]

[0228] 150 mg (0.295 mmol) der Verbindung aus Beispiel 6A wurden in 3 ml Dioxan gelöst und
mit 91 mg (0.885 mmol) (3-Methylbutyl)hydrazin versetzt. Das Gemisch wurde 3 h bei
120°C gerührt und dann eingeengt. Der Rückstand wurde in DMSO aufgenommen und mittels
präparativer HPLC (Methode 10) gereinigt. Man erhielt 43 mg (29% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 4): R
t = 3.31 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 484 (100) [M+H]
+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 9.00 (s, 1H), 8.29 (d, 1H), 7.88-7.64 (m, 8H), 5.45 (d, 1H), 3.70 (d, 1H),
3.07 (d, 1H), 2.57-2.45 (m, 2H), 1.38 (m, 1H), 1.03 (m, 2H), 0.71 (d, 3H), 0.66 (d,
3H).
Beispiel 30
(rac)-4- {1-[4-Fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-7-methyl-2,5-dioxo-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
[0229]

[0230] 527 mg (1.0 mmol) 4-(4-Cyanophenyl)-1-[4-fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-6-(brommethyl)-2-oxo-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-5-carbonsäureethylester
wurden in 25 ml Dioxan gelöst und mit 138 mg (3.0 mmol; 3 eq.) Methylhydrazin versetzt.
Das Gemisch wurde 1 h bei 120°C gerührt und dann eingeengt. Der Rückstand wurde direkt
mittels präparativer HPLC gereinigt (Säule: Gromsil C-18 10 µm; Eluent: Acetonitril/Wasser
+ 0.1% TFA 10:90 → 90:10). Man erhielt 270 mg (55% d. Th.) der Zielverbindung.
LC-MS (Methode 3): R
t = 2.91 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 446.1 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg): m/z (%) = 401.0 (100), 444.2 (50) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.37 (s, 3H), 3.14-3.18 (d, 1H), 3.65-3.70 (d, 1H), 5.43 (s, 1H), 7.60-7.90
(m, 7H), 8.30 (d, 1H), 8.84 (s, 1H).
Beispiel 31
(4R)-4-{1-[4-Fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-7-methyl-2,5-dioxo-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
[0231]

[0232] (rac)-4- {1-[4-Fluor-3-(trifluormethyl)phenyl]-7-methyl-2,5-dioxo-1,2,3,4,5,6,7,8-oetahydropyrimido[4,5-d]pyridazin-4-yl}benzonitril
(250 mg) wurde durch HPLC-Chromatographie an chiraler Phase in die Enantiomere aufgetrennt
[Probenvorbereitung: Probe gelöst in THF/Ethylacetat 2:5 (14 ml); Injektionsvolumen:
14 ml; Säule: chirale Kieselgel-Phase basierend auf dem Selektor Poly(
N-methacryloyl-L-leucin-dicyclopropylmethylamid), 250 mm x 20 mm; Eluent: Ethylacetat;
Fluss: 50 ml/min; Temperatur: 24°C; UV-Detektion: 260 nm]. Als Fraktion 2 wurden 118
mg des 4
R-Enantiomeren in Form eines farblosen, amorphen Feststoffs erhalten (das 4
S-Enantiomer wurde als früher eluierende Fraktion 1 erhalten). Das 4
R-Enantiomer wurde dann mittels präparativer HPLC an achiraler Phase nochmals nachgereinigt
(Säule: Gromsil C-18 10 µm; Eluent: Acetonitril/Wasser + 0.1% TFA 10:90 → 90:10).
Man erhielt so 117 mg der Titelverbindung.
[0233] R
t = 4.91 min; ee >99.0% [Säule: chirale Kieselgel-Phase basierend auf dem Selektor
Poly-(
N-methacryloyl-L-leucin-dicyclopropylmethylamid), 250 mm x 4.6 mm; Eluent: Ethylacetat/Methanol
10:1; Fluss: 2 ml/min; Temperatur: 25°C; UV-Detektion: 260 nm].
LC-MS (Methode 1): R
1 = 1.78 min; MS (ESIpos):
m/
z (%) = 446.2 (100) [M+H]
+; MS (ESIneg):
m/
z (%) = 401.2 (100), 444.2 (50) [M-H]
-.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d
6): δ = 2.37 (s, 3H), 3.14-3.18 (d, 1H), 3.65-3.70 (d, 1H), 5.43 (s, 1H), 7.59-7.89
(m, 7H), 8.29 (d, 1H), 8.83 (s, 1H).
B. Bewertung der pharmakoloeischen Wirksamkeit
[0234] Die pharmakologische Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann in den nachstehend
beschriebenen Assays gezeigt werden:
Abkürzungen:
[0235]
- AMC
- 7-Amido-4-methylcumarin
- BNP
- brain natriuretic peptide
- BSA
- bovine serum albumin
- HEPES
- N-(2-Hydroxyethyl)piperazin-N'-2-ethansulfonsäure
- HNE
- humane neutrophile Elastase
- IC
- Inhibitionskonzentration
- MeOSuc
- Methoxysuccinyl
- NADP
- Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat
- v/v
- Volumen zu Volumen-Verhältnis (einer Lösung)
- w/v
- Gewicht zu Volumen-Verhältnis (einer Lösung)
B-1. In vitro HNE-Inhibitionstest
[0236] Die Wirkstärke der erfindungsgemäßen Verbindungen wird in einem
in vitro-Hemmtest ermittelt. Die HNE-vermittelte amidolytische Spaltung eines geeigneten Peptidsubstrates
führt hierbei zu einer Fluoreszenzlichtzunahme. Die Signalintensität des Fluoreszenzlichtes
ist direkt proportional zur Enzymaktivität. Die Wirkkonzentration einer Testverbindung,
bei der die Hälfte des Enzyms inhibiert ist (50% Signalintensität des Fluoreszenzlichtes),
wird als IC
50-Wert angegeben.
Ausführung:
[0237] In einer 384 Loch-Mikrotiterplatte werden in einem Testvolumen von insgesamt 50 µl
Testpuffer (0.1 M HEPES pH 7.4, 0.5 M NaCl, 0.1% w/v BSA, 1% v/v DMSO), Enzym (80
pM HNE; Fa. Serva, Heidelberg) und Substrat (20 µM MeOSuc-Ala-Ala-Pro-Val-AMC; Fa.
Bechern, Weil am Rhein) bei An- und Abwesenheit der Testsubstanz zwei Stunden bei
37°C inkubiert. Die Fluoreszenzlichtintensität der Testansätze wird gemessen (Ex.
380 nm, Em. 460 nm). Die IC
50-Werte werden durch eine Auftragung der Fluoreszenzlichtintensität gegenüber der Wirkstoffkonzentration
ermittelt.
[0238] Für die erfindungsgemäßen Verbindungen repräsentative IC
50-Werte sind in der folgenden Tabelle A wiedergegeben:
Tabelle A: Hemmung der humanen neutrophilen Elastase (HNE)
Ausführungsbeispiel Nr. |
IC50 [nM] |
1 |
28 |
2 |
3 |
4 |
10 |
8 |
32 |
9 |
23 |
17 |
16 |
23 |
4 |
27 |
11 |
31 |
28 |
B-2. Tiermodell der pulmonalen arteriellen Hypertonie
[0239] Die Monocrotalin-induzierte pulmonale Hypertonie der Ratte ist ein weit verbreitetes
Tiermodell für die pulmonale arterielle Hypertonie. Das Pyrrolizidin-Alkaloid Monocrotalin
wird nach subkutaner Injektion in der Leber zum toxischen Monocrotalinpyrrol metabolisiert
und führt innerhalb weniger Tage zu einer Endothelschädigung im Lungenkreislauf, gefolgt
von einem Remodeling der kleinen pulmonalen Arterien (Mediahypertrophie,
de novo-Muskularisierung). Eine einmalige subkutane Injektion ist ausreichend, um bei Ratten
innerhalb von 4 Wochen eine ausgeprägte pulmonale Hypertonie zu induzieren [
Cowan et al., Nature Med. 6, 698-702 (2000)].
[0240] Für das Modell werden männliche Sprague-Dawley-Ratten verwendet. An Tag 0 erhalten
die Tiere eine subkutane Injektion von 60 mg/kg Monocrotalin. Die Behandlung der Tiere
beginnt erst frühestens 14 Tage nach der Monocrotalin-Injektion und erstreckt sich
über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen. Am Studienende erfolgen hämodynamische
Untersuchungen der Tiere sowie eine Ermittlung der arteriellen und zentralvenösen
Sauerstoffsättigung. Für die hämodynamische Messung werden die Ratten initial mit
Pentobarbital (60 mg/kg) anästhesiert. Anschließend werden die Tiere tracheotomiert
und künstlich beatmet (Frequenz: 60 Atemzüge/min; Verhältnis Inspiration zu Exspiration:
50:50; positiver endexspiratorischer Druck: 1 cm H
2O; Atemzugvolumen: 10 ml/kg Körpergewicht; FIO
2: 0.5). Die Narkose wird durch Isofluran-Inhalationsnarkose aufrechterhalten. Der
systemische Blutdruck wird in der linken
A. carotis mittels eines Millar-Microtip-Katheters ermittelt. Ein Polyethylenkatheter wird über
die rechte
V. jugularis in den rechten Ventrikel vorgeschoben zur Bestimmung des rechten Ventrikeldruckes.
Das Herzminutenvolumen wird mittels Thermodilution ermittelt. Im Anschluß an die Hämodynamik
wird das Herz entnommen und das Verhältnis rechter zu linker Ventrikel inklusive Septum
bestimmt. Weiterhin werden Plasmaproben zur Bestimmung von Biomarkern (zum Beispiel
proBNP) und Plasma-Substanzspiegeln gewonnen.
B-3. Tiermodell des akuten Lungenversagens
[0241] Elastase-induziertes Lungenversagen an Maus, Ratte oder Hamster ist ein weit verbreitetes
Tiermodell für akutes Lungenversagen (auch: "acute lung injury", "acute respiratory
distress syndrome") [
Tremblay et al., Chest 121, 582-588 (2002);
Kuraki et al., Am. J. Resp. Crit. Care Med. 166, 596-500 (2002)]. Die Behandlung der Tiere erfolgt 1 Stunde vor orotrachealer Instillation der humanen
neutrophilen Elastase (HNE). 2 Stunden nach der orotrachealen HNE-Instillation wird
eine bronchoalveolare Lavage durchgeführt und der Hämoglobingehalt sowie das Differentialzellbild
in der Lavage bestimmt.
B-4. Tiermodell des Lungenemphysems
[0242] Elastase-induziertes Lungenemphysem an Maus, Ratte oder Hamster ist ein weit verbreitetes
Tiermodell für Lungenemphysem [
Sawada et al., Exp. Lung Res. 33, 277-288 (2007)]. Die Tiere erhalten eine orotracheale Instillation porciner Pankreas-Elastase.
Die Behandlung der Tiere beginnt am Tag der Instillation der porcinen Pankreas-Elastase
und erstreckt sich über einen Zeitraum von 3 Wochen. Am Studienende wird die Lungen-Compliance
bestimmt und eine Alveolarmorphometrie durchgeführt.
B-5. Bestimmung pharmakokinetischer Kenngrößen nach intravenöser und oraler Gabe
[0243] Die zu untersuchende Substanz wird Tieren (z.B. Maus, Ratte, Hund) intravenös als
Lösung appliziert, die orale Applikation erfolgt als Lösung oder Suspension über eine
Schlundsonde. Nach Substanzgabe wird den Tieren zu festgelegten Zeitpunkten Blut entnommen.
Dieses wird heparinisiert, anschließend wird daraus durch Zentrifugation Plasma gewonnen.
Die Substanz wird im Plasma über LC/MS-MS analytisch quantifiziert. Aus den so ermittelten
Plasmakonzentration-Zeit-Verläufen werden die pharmakokinetischen Kenngrößen wie AUC
(Fläche unter der Konzentration-Zeit-Kurve), C
max (maximale Plasmakonzentration), T
1/2 (Halbwertszeit) und CL (Clearance) mittels eines validierten pharmakokinetischen
Rechenprogramms berechnet.
B-6. Bestimmung der Plasmaprotein-Bindung
[0244] Die Proteinbindung von Testsubstanzen in Plasma verschiedener Spezies wird durch
die Ultrafiltrationsmethode bestimmt. Dabei wird die Substanz aus einer Acetonitril-Stammlösung
dem Plasma üblicherweise in einer Endkonzentration von 1000 ng/ml zupipettiert, wobei
die Endkonzentration an Acetonitril 1 % nicht übersteigt. Das Plasma wird durch eine
Cellulose-Membran filtriert (z.B. Centrifree Micropartition Device, Fa. Amicon-Millipore,
Witten), um das Protein und die an das Protein gebundene Substanz abzutrennen. Die
Konzentration der ungebundenen Substanz im Filtrat wird bestimmt. Zusätzlich wird
auf analoge Weise die unspezifische Bindung der Substanz (ohne Plasma) an die Filtrationseinheit
bestimmt. Diese unspezifische Bindung an die Filtereinheit, die 20% nicht übersteigen
sollte, wird bei der Berechnung der Proteinbindung der Substanz berücksichtigt.
C. Ausführungsbeispiele für pharmazeutische Zusammensetzungen
[0245] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können folgendermaßen in pharmazeutische Zubereitungen
überführt werden:
Tablette:
Zusammensetzung:
[0246] 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 50 mg Lactose (Monohydrat), 50 mg Maisstärke
(nativ), 10 mg Polyvinylpyrrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Ludwigshafen, Deutschland)
und 2 mg Magnesiumstearat.
[0247] Tablettengewicht 212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius 12 mm.
Herstellung:
[0248] Die Mischung aus erfindungsgemäßer Verbindung, Lactose und Stärke wird mit einer
5%-igen Lösung (m/m) des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen
mit dem Magnesiumstearat 5 Minuten gemischt. Diese Mischung wird mit einer üblichen
Tablettenpresse verpresst (Format der Tablette siehe oben). Als Richtwert für die
Verpressung wird eine Presskraft von 15 kN verwendet.
Oral applizierbare Suspension:
Zusammensetzung:
[0249] 1000 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 1000 mg Ethanol (96%), 400 mg Rhodigel
® (Xanthan gum der Firma FMC, Pennsylvania, USA) und 99 g Wasser.
[0250] Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen 10 ml orale
Suspension.
Herstellung:
[0251] Das Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die erfindungsgemäße Verbindung wird der
Suspension zugefügt. Unter Rühren erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluß
der Quellung des Rhodigels wird ca. 6 h gerührt.
Oral applizierbare Lösung:
Zusammensetzung:
[0252] 500 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 2.5 g Polysorbat und 97 g Polyethylenglycol
400. Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen 20
g orale Lösung.
Herstellung:
[0253] Die erfindungsgemäße Verbindung wird in der Mischung aus Polyethylenglycol und Polysorbat
unter Rühren suspendiert. Der Rührvorgang wird bis zur vollständigen Auflösung der
erfindungsgemäßen Verbindung fortgesetzt.
i.v.-Lösung:
[0254] Die erfindungsgemäße Verbindung wird in einer Konzentration unterhalb der Sättigungslöslichkeit
in einem physiologisch verträglichen Lösungsmittel (z.B. isotonische Kochsalzlösung,
Glucoselösung 5% und/oder PEG 400-Lösung 30%) gelöst. Die Lösung wird steril filtriert
und in sterile und pyrogenfreie Injektionsbehältnisse abgefüllt.