[0001] Die Erfindung betrifft eine Dispergierdüse zum Dispergieren einer Flüssigkeit, insbesondere
Suspension, mit weiterhin mindestens einem Gas, umfassend eine Gaszuführdüse und eine
rohrförmige Mischanordnung, die einen Eintrittbereich für das mindestens eine Gas
und die Flüssigkeit und einen Austrittsbereich für ein aus dem mindestens einen Gas
und der Flüssigkeit gebildetes Gas-Flüssigkeits-Gemisch aufweist, sowie ein Verfahren
zum Betrieb der Dispergierdüse.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine mit mindestens einer derartigen Dispergierdüse
ausgestattete Flotationsmaschine, ein Verfahren zum Betreiben der Flotationsmaschine
sowie deren Verwendung.
[0004] Die Flotation ist ein physikalisches Trennverfahren zur Trennung feinkörniger Feststoffgemenge,
wie beispielsweise von Erzen und Gangart, in einer wässrigen Aufschlämmung bzw. Suspension
mit Hilfe von Luftbläschen aufgrund einer unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit
der in der Suspension enthaltenen Partikel. Sie wird zur Aufbereitung von Bodenschätzen
und bei der Verarbeitung von vorzugsweise mineralischen Stoffen mit einem niedrigen
bis mittleren Gehalt an einer Nutzkomponente bzw. eines Wertstoffs verwendet, beispielsweise
in Form von Nichteisenmetallen, Eisen, Metallen der seltenen Erden und/oder Edelmetallen
sowie nichtmetallischen Bodenschätzen.
[0005] Flotationsmaschinen sind bereits hinreichend bekannt. Die
WO 2006/069995 A1 beschreibt eine Flotationsmaschine mit einem Gehäuse, das eine Flotationskammer umfasst,
mit mindestens einer Dispergierdüse, hier als Ejektor bezeichnet, weiterhin mit mindestens
einer Begasungseinrichtung, bei Verwendung von Luft Belüftungseinrichtungen oder Aeratoren
genannt, sowie einem Sammelbehälter für ein bei der Flotation gebildetes Schaumprodukt.
[0006] Bei der Flotation bzw. der pneumatischen Flotation wird generell eine mit Reagenzien
versetzte Suspension aus meist Wasser und feinkörnigem Feststoff in eine Flotationskammer
eingebracht. Die Reagenzien sollen bewirken, dass insbesondere die wertvollen, bevorzugt
abzutrennenden Partikel in der Suspension hydrophob ausgebildet werden. Gleichzeitig
mit einer Suspension wird der mindestens einen Dispergierdüse Gas, insbesondere Luft
oder Stickstoff, zugeführt, das mit den hydrophoben Partikeln in der Suspension in
Berührung kommt. Mittels einer Begasungseinrichtung wird weiteres Gas in die Suspension
eingebracht. Die hydrophoben Partikel haften an sich bildenden Gasbläschen an, so
dass die Gasbläschen-Gebilde, auch Aeroflocken genannt, aufschwimmen und an der Oberfläche
der Suspension das Schaumprodukt bilden. Das Schaumprodukt wird in einen Sammelbehälter
ausgetragen und üblicherweise noch eingedickt.
[0007] Es hat sich gezeigt, dass die Qualität des Schaumprodukts bzw. der Trennerfolg des
Verfahrens der Flotation oder pneumatischen Flotation unter anderem von der Kollisionswahrscheinlichkeit
zwischen einem hydrophoben Partikel und einem Gasbläschen abhängt. Je höher die Kollisionswahrscheinlichkeit,
desto größer ist die Anzahl an hydrophoben Partikeln, die an einem Gasbläschen anhaften,
an die Oberfläche aufsteigen und zusammen mit den Partikeln das Schaumprodukt bilden.
Die Kollisionswahrscheinlichkeit wird dabei unter anderem durch die Dispergierung
von Suspension und Gas in einer Dispergierdüse beeinflusst.
[0008] Dispergierdüsen werden im Bereich der Flotationsanlagen nicht nur dazu eingesetzt,
einer Flotationskammer Gas und Suspension als Gemisch, zuzuführen. Sie werden ebenfalls
eingesetzt, um Flüssigkeiten ohne oder mit sehr geringem Feststoffanteil mit Gas zu
dispergieren und das Gemisch in die, in der Flotationsmaschine enthaltene Flüssigkeit
oder Suspension einzudüsen.
[0009] Es ist ein anhaltender Bedarf an möglichst verschleißarmen Einrichtungen zur Begasung
von Flüssigkeiten, insbesondere Suspensionen, vorhanden, mit denen besonders kleine
Gasbläschen erzeugt werden können.
[0010] Es ist erstens Aufgabe der Erfindung, eine weitere Dispergierdüse bereitzustellen,
um einen Anteil von Gasbläschen in einer Flüssigkeit zu erhöhen sowie ein Verfahren
zum Betrieb einer solchen Dispergierdüse bereitzustellen.
[0011] Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine Flotationsmaschine mit einer höheren
Ausbeute bereitzustellen und ein Verfahren zu deren Betrieb anzugeben.
[0012] Die Aufgabe wird erstens durch eine Dispergierdüse zum Dispergieren einer Flüssigkeit,
insbesondere Suspension, mit weiterhin mindestens einem Gas gelöst, umfassend eine
Gaszuführdüse und eine rohrförmige Mischanordnung, die einen Eintrittbereich für das
mindestens eine Gas und die Flüssigkeit und einen Austrittsbereich für ein aus dem
mindestens einen Gas und der Flüssigkeit gebildetes Gas-Flüssigkeits-Gemisch aufweist,
wobei die Mischanordnung sich an die Gaszuführdüse anschließt, wobei die Gaszuführdüse
sich in Richtung der Mischanordnung verjüngt und in deren Eintrittsbereich mündet,
und wobei die Mischanordnung im Eintrittsbereich mindestens eine Ansaugöffnung für
die Flüssigkeit aufweist.
[0013] Die erfindungsgemäße Dispergierdüse ermöglicht ein intensives Einbringen von Gas
in eine Flüssigkeit, insbesondere Suspension, wobei besonders kleine Gasbläschen mit
Durchmessern von < 1 mm bei geringem Verschleiß erzeugbar sind. Insbesondere ist eine
Begasung einer sich bereits in einem Behälter oder dergleichen befindenden Flüssigkeit
bzw. Suspension möglich. Dabei wird die Flüssigkeit, insbesondere Suspension, über
die Ansaugöffnung(en) ins Innere der Mischanordnung gesaugt. Auf Pumpen, die die Flüssigkeit,
insbesondere Suspension, unter Druck in die Mischanordnung fördern, kann hier vorteilhafter
Weise verzichtet werden.
[0014] Die intensive Vermengung von Gas und Flüssigkeit innerhalb der Mischanordnung der
erfindungsgemäßen Dispergierdüse ist vergleichbar mit einer Vermischung in einer herkömmlichen
Dispergierdüse, über welche jedoch sowohl Gas als auch Flüssigkeit zugeführt werden.
Die erfindungsgemäße Dispergierdüse ermöglicht eine Erhöhung des Gasanteils, ohne
gleichzeitig den Anteil an zu begasender Flüssigkeit zu erhöhen. Somit ist die erfindungsgemäße
Dispergierdüse insbesondere geeignet, eine Erhöhung der Kollisionswahrscheinlichkeit
zwischen Gasbläschen und hydrophoben Partikeln in Flotationsmaschinen zu erreichen.
[0015] Im Falle einer Dispergierung des Gases mit einer Suspension ist aufgrund der Bauweise
der erfindungsgemäßen Dispergierdüse der Verschleiß im Vergleich mit herkömmlichen
Dispergierdüsen, über welche einer Flotationsmaschine gleichzeitig Suspension und
Gas unter hohem Druck zugeführt werden, deutlich vermindert, insbesondere im Bereich
der Suspensionseinspeisestelle. Auf die bisher erforderlichen, verschleißanfälligen
Pumpen, über welche einer Flotationsmaschine gleichzeitig Suspension und Gas unter
hohem Druck zugeführt wurden, kann bei der erfindungsgemäßen Dispergierdüse vollständig
verzichtet werden.
[0016] Es hat sich bewährt, wenn ein Verhältnis eines Durchmessers D
G einer Gasaustrittsöffnung der Gaszuführdüse und eines Innendurchmessers D
M der Mischanordnung im Eintrittsbereich der Mischanordnung im Bereich von 1:3 bis
1:5, insbesondere im Bereich von 1:3 bis 1:3,5 liegt.
[0017] Aufgrund der dadurch erfolgenden starken Expansion des Gases in der Mischanordnung
wird eine besonders intensive Vermischung des Gases mit der Flüssigkeit, insbesondere
Suspension, erreicht.
[0018] Es ist von Vorteil, wenn die Mischanordnung ausgehend von der Gaszuführdüse nacheinander
in eine Mischkammer, welche den Eintrittsbereich umfasst, ein Mischrohr und weiterhin
einen Diffusor, dessen Diffusordurchmesser sich ausgehend vom Mischrohr erweitert
und welcher den Austrittsbereich umfasst, unterteilt ist. Die Mischkammer weist hier
die mindestens eine Ansaugöffnung für Flüssigkeit, insbesondere Suspension, auf.
[0019] Alternativ kann die Mischanordnung ausgehend von der Gaszuführdüse nacheinander in
ein Mischrohr, welches den Eintrittsbereich umfasst, und weiterhin einen Diffusor,
dessen Diffusordurchmesser sich ausgehend vom Mischrohr erweitert und welcher den
Austrittsbereich umfasst, unterteilt sein. Das Mischrohr weist hier die mindestens
eine Ansaugöffnung für Flüssigkeit, insbesondere Suspension, auf.
[0020] Bevorzugt erfolgt eine mechanische Verbindung zwischen der Gaszuführdüse und der
Mischkammer bzw. dem Mischrohr mittels mindestens eines Verbindungselements, das außerhalb
bzw. am Umfang der Gaszuführdüse und der Mischanordnung angeordnet ist.
[0021] Ein Innendurchmesser des Mischrohrs ist für beide Ausführungsformen entweder durchgehend
gleich groß ausgebildet oder verjüngt sich in Richtung des Diffusors.
[0022] Der Diffusor ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gekrümmt ausgebildet.
Dies ist hinsichtlich des Platzbedarfs der Dispergierdüse von Vorteil und führt zur
Ausbildung einer Drallströmung des gebildeten Gas-Flüssigkeits-Gemischs, was eine
weitere Verbesserung der Dispergierung von Gas und Flüssigkeit mit sich bringt.
[0023] Ein Verhältnis eines Durchmessers D
MR einer Mischrohreintrittsöffnung des Mischrohrs und einer Länge L
MR des Mischrohrs liegt vorzugsweise im Bereich von 1:3 bis 1:8, insbesondere im Bereich
von 1:4 bis 1:6.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform der Dispergierdüse liegt lediglich eine Ansaugöffnung
im Eintrittsbereich der Mischanordnung vor.
[0025] Der Eintrittsbereich der Mischanordnung weist in einer alternativen Ausführungsform
mindestens eine Anzahl N ≥ 2, insbesondere N ≥ 8, an Ansaugöffnungen auf, über die
Flüssigkeit, insbesondere Suspension, in das Innere der Mischanordnung gesaugt werden
kann. Dies ermöglicht eine gleichmäßigere und schnellere Durchmischung der Flüssigkeit
mit dem aus der Gaszuführdüse strömenden Gas.
[0026] Ansaugöffnungen werden dabei bevorzugt mit einem kreisförmigen, rechteckigen oder
schlitzförmigen Umriss ausgebildet. Bevorzugt wird ein Lochdurchmesser von kreisförmigen
Ansaugöffnungen in Abhängigkeit der Wandstärke der Mischanordnung im Eintrittsbereich
ausgebildet. Insbesondere wird der Lochdurchmesser größer oder gleich der Wandstärke
gewählt.
[0027] Die Ansaugöffnung(en) ist/sind bevorzugt senkrecht zu einer Längsmittelachse der
Dispergierdüse angeordnet, aber alternativ ist auch einen Anordnung in einem Winkel
zur Längsmittelachse möglich.
[0028] Bevorzugt sind mehrere Ansaugöffnungen in einem gleichmäßigen Abstand voneinander
auf mindestens einer Kreisbahn um die Längsmittelachse der Dispergierdüse zentriert
angeordnet, um eine möglichst gleichmäßige allseitige Zufuhr von Flüssigkeit zum Gas
zu erreichen.
[0029] Der Gaszuführdüse ist vorzugsweise mindestens ein Gasregelventil zur Dosierung einer
Gasmenge des der Flüssigkeit zuzuführenden mindestens einen Gases zugeordnet, um das
Verhältnis von Gas und Flüssigkeit in der Mischanordnung und die Geschwindigkeit des
Gases im Bereich der Gasaustrittsöffnung beeinflussen zu können.
[0030] Die sich in Richtung der Mischanordnung verjüngende Gaszuführdüse weist vorzugsweise
eine Innenwandung auf, die in einem Winkel α im Bereich von 3° bis 15°, insbesondere
in einem Winkel α im Bereich von 4° bis 6°, zur Längsmittelachse der Dispergierdüse
ausgerichtet ist. Die Geschwindigkeit des Gases und der Gasdruck im Bereich der Gasaustrittsöffnung
werden dadurch erhöht.
[0031] Die erfindungsgemäße Dispergierdüse wird bevorzugt zur Begasung von Flüssigkeiten
wie Wasser, Abwässern, Prozesswässern usw. eingesetzt. Insbesondere wird eine erfindungsgemäße
Dispergierdüse zur Begasung von Flüssigkeiten in Form von Suspensionen bei Flotationsprozessen
eingesetzt.
[0032] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen
Dispergierdüse gelöst, indem über die Gaszuführdüse mindestens ein Gas in die Mischanordnung
eingeleitet wird, indem über die mindestens eine Ansaugöffnung Flüssigkeit, insbesondere
Suspension, ins Innere der Mischanordnung angesaugt wird, indem in der Mischanordnung
ein Gas-Flüssigkeits-Gemisch gebildet wird und eine Gaszufuhr über die Gaszuführdüse
derart erfolgt, dass das mindestens eine Gas an einer Gasaustrittsöffnung der Gaszuführdüse
mit einer Impulsstromdichte im Bereich von 5
*10
3 bis 5
*10
4 kg/(m
*s
2) vorliegt.
[0033] Dadurch wird eine besonders intensive und gleichmäßige Dispergierung von Gas und
Flüssigkeit erreicht, wobei überwiegend ein bevorzugter Bläschendurchmesser von <
1 mm des dispergierten Gases erzielt wird.
[0034] Besonders bevorzugt liegt die Impulsstromdichte im Bereich von 1
*10
4 bis 5
*10
4 kg/ (m
*s
2) , insbesondere aber im Bereich von 3
*10
4 bis 5
*10
4 kg/(m
*s
2) .
[0035] Für das Verfahren hat es sich bewährt, sofern die Mischanordnung ein Mischrohr umfasst,
dass für das Gas-Flüssigkeits-Gemisch an einer Mischrohraustrittsöffnung eine Scherrate
im Bereich von 500 bis 5000 1/s, insbesondere von 1000 bis 1500 1/s, vorliegt. Je
höher die Scherrate, desto kleiner sind die im Gas-Flüssigkeits-Gemisch erzeugten
Gasbläschen. Dadurch wird die Dispergierung von Gas und Flüssigkeit noch weiter verbessert.
[0036] Die Aufgabe wird für die Flotationsmaschine gelöst, indem diese mindestens eine erfindungsgemäße
Dispergierdüse umfasst. Der Einsatz von einer oder mehreren erfindungsgemäßen Dispergierdüsen
an einer Flotationsmaschine ermöglicht ein intensives Einmischen von Gas in eine bereits
in der Flotationsmaschine vorhandene Flüssigkeit, insbesondere Suspension, ohne über
die Dispergierdüse(n) weitere Flüssigkeit in die Flotationsmaschine einzubringen.
Dadurch lässt sich der Anteil an Gas in der Flüssigkeit, insbesondere Suspension,
erheblich erhöhen. Die Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen einem Gasbläschen und
einem abzuscheidenden Partikel aus einer Suspension steigt an und die Ausbeute wird
erhöht.
[0037] Die Flotationsmaschine umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform ein Gehäuse mit
einer Flotationskammer, in welche die mindestens eine Dispergierdüse mündet.
[0038] Dabei wird die Mischanordnung inklusive der mindestens einen Ansaugöffnung insbesondere
in der Flotationskammer angeordnet, so dass die Mischanordnung von Flüssigkeit, insbesondere
Suspension, umspült wird und durch die Ansaugöffnung(en) Flüssigkeit problemlos und
ohne irgendwelche Hilfskonstruktionen in das Innere der Mischanordnung gelangen kann.
Es erfolgt eine Gasanreicherung der in der Flotationskammer enthaltenen Flüssigkeit,
ohne diese zu vermehren bzw. zu verdünnen.
[0039] Alternativ kann die Mischanordnung auch außerhalb der Flotationskammer angeordnet
sein, wobei allerdings Flüssigkeit zu der/den Ansaugöffnung(en) geführt werden muss,
beispielsweise über eine zusätzliche Rohrleitung oder ähnliches. Dabei kann Flüssigkeit
in Form von Wasser, Prozesswasser, Suspension usw., insbesondere von Suspension aus
der Flotationskammer, zu den Ansaugöffnungen geleitet werden. Im Falle einer Dispergierung
von Wasser oder Prozesswasser mit dem Gas und einem Eindüsen in die Flotationskammer
einer Flotationsmaschine enthaltend eine Suspension, wird die Suspension selbstverständlich
durch das zusätzliche Wasser oder Prozesswasser verdünnt. Im Falle einer Dispergierung
von weiterer Suspension mit dem Gas und einem Eindüsen in die Flotationskammer einer
Flotationsmaschine enthaltend eine Suspension, wird die Suspension selbstverständlich
durch die weitere Suspension vermehrt. Die erzielbare Anzahl an Gasbläschen pro Volumeneinheit
Flüssigkeit ist somit für diese Fälle geringer.
[0040] Die Aufgabe wird für ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Flotationsmaschine
gelöst, indem die Flotationskammer mit Flüssigkeit, insbesondere Suspension, gefüllt
wird derart, dass sich die mindestens eine Ansaugöffnung der mindestens einen Dispergierdüse
unter einer von der Flüssigkeit, insbesondere Suspension, gebildeten Oberfläche befindet.
[0041] Die mindestens eine vorhandene, erfindungsgemäße Dispergierdüse wird bevorzugt gemäß
dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb der Dispergierdüse
betrieben.
[0042] Die Flotationskammer wird insbesondere mit einer Suspension mit einem Feststoffgehalt
im Bereich von 30 bis 60% befüllt. Derartige Feststoffgehalte von Suspensionen sind
insbesondere bei der Flotation von Erz enthaltenden Mineralien üblich.
[0043] Eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Flotationsmaschine zum Absondern eines Erzes
von Gangart hat sich demnach bewährt. Die Flotationsmaschine kann aber auch anderweitig
eingesetzt werden, z.B. in der Flotation von Abwässern, von Suspensionen enthaltend
andere als Erz enthaltende Mineralien, z.B. kohlehaltiges Gestein, usw.
[0044] Die Figuren 1 bis 5 sollen erfindungsgemäße Dispergierdüsen und deren Verwendung
sowie deren Einsatz in Flotationsmaschinen beispielhaft erläutern. So zeigt:
- FIG 1
- eine erste Dispergierdüse im Längsschnitt;
- FIG 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der ersten Dispergierdüse im Bereich der Gaszuführdüse;
- FIG 3
- das Funktionsprinzip einer Dispergierdüse mit gekrümmtem Diffusor;
- FIG 4
- eine zweite Dispergierdüse mit gekrümmtem Diffusor in einer Seitenansicht; und
- FIG 5
- eine Flotationsmaschine im Teillängsschnitt mit einer Dispersionsdüse.
[0045] FIG 1 zeigt im Längsschnitt eine erste Dispergierdüse 1 zum Dispergieren einer Flüssigkeit
6, insbesondere Suspension 6', mit weiterhin mindestens einem Gas 7. Die erste Dispergierdüse
1 umfasst eine Gaszuführdüse 2 mit einer Gasaustrittsöffnung 2a und eine rohrförmige
Mischanordnung 3, die einen Eintrittbereich für das mindestens eine Gas 7 und die
Flüssigkeit 6 bzw. Suspension 6' und einen Austrittsbereich 1a für ein aus dem mindestens
einen Gas 7 und der Flüssigkeit 6 bzw. Suspension 6' gebildetes Gas-Flüssigkeits-Gemisch
8 aufweist. Der Gaszuführdüse 2 ist vorzugsweise mindestens ein, hier der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestelltes Gasregelventil zur Dosierung einer Gasmenge des der Flüssigkeit
6 zuzuführenden Gases 7 vorgeschaltet. Die Mischanordnung 3 schließt sich an die Gaszuführdüse
2 an. Die Gaszuführdüse 2 verjüngt sich in Richtung der Mischanordnung 3 und mündet
in deren Eintrittsbereich. Die Mischanordnung 3 weist weiterhin im Eintrittsbereich
mehrere Ansaugöffnung 4 für die Flüssigkeit 6 bzw. Suspension 6' auf. Die Ansaugöffnungen
4 sind hier senkrecht zu einer Längsmittelachse 9 der ersten Dispergierdüse 1 angeordnet.
Die Mischanordnung 3 ist in dieser Ausführungsform ausgehend von der Gaszuführdüse
2 nacheinander in eine Mischkammer 3a, welche den Eintrittsbereich umfasst, ein Mischrohr
3b mit einer Mischrohraustrittsöffnung 5 und weiterhin einen Diffusor 3c, dessen Diffusordurchmesser
sich ausgehend vom Mischrohr 3b erweitert und welcher den Austrittsbereich 1a umfasst,
unterteilt. Die Mischkammer 3a und das Mischrohr 3b können aber genauso einstückig
ausgebildet sein. Alternativ können auch das Mischrohr 3b und der Diffusor 3c oder
aber die Mischkammer 3a, das Mischrohr 3b und der Diffusor 3c einstückig ausgebildet
sein.
[0046] FIG 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus der ersten Dispergierdüse 1 gemäß FIG
1 im Bereich der Gaszuführdüse 2. Gleiche Bezugszeichen wie in FIG 1 kennzeichnen
gleiche Elemente. Die Gaszuführdüse 2 weist hier eine Innenwandung auf, die in einem
Winkel α von 4°zur Längsmittelachse 9 der ersten Dispergierdüse 1 ausgerichtet ist.
Ein Verhältnis eines Durchmessers D
G der Gasaustrittsöffnung 2a der Gaszuführdüse 2 und eines Innendurchmessers D
M der Mischanordnung 3 im Eintrittsbereich, hier gleichzeitig der Innendurchmesser
der Mischkammer 3a, liegt hier bei etwa 1:3 bis 1:5.
[0047] Ein Verhältnis eines Durchmessers D
MR einer Mischrohreintrittsöffnung des Mischrohrs 3b und einer Länge L
MR des Mischrohrs 3b liegt hier bei etwa 1:5.
[0048] FIG 3 zeigt das Funktionsprinzip einer Dispergierdüse mit einer Mischanordnung 3
mit gekrümmtem Diffusor 3c. Gleiche Bezugszeichen wie in FIG 1 kennzeichnen gleiche
Elemente. Ein gekrümmter Diffusor 3c verringert die Dimensionen der Dispergierdüse
und ermöglicht deren Verwendung auch unter beengten räumlichen Bedingungen. Dem gebildeten
Gas-Flüssigkeits-Gemisch 8 wird eine Drallbewegung aufgeprägt, die zu einer weiteren
Verbesserung der Dispergierung von Gas 7 und Flüssigkeit 6 bzw. Suspension 6' führt.
[0049] FIG 4 zeigt eine zweite Dispergierdüse 1' mit gekrümmtem Diffusor 3c in einer Seitenansicht.
Gleiche Bezugszeichen wie in den FIGen 1 und 3 kennzeichnen gleiche Elemente.
[0050] FIG 5 zeigt eine Flotationsmaschine 100 mit einem an sich bekannten Aufbau im Teillängsschnitt,
wobei die rechte Hälfte aufgeschnitten gezeigt ist. Die Flotationsmaschine 100 umfasst
ein Gehäuse 101 mit einer Flotationskammer 102, in welche mindestens eine herkömmliche
Dispergierdüse 10 zur Zuführung von Gas 7 und Suspension 6' in die Flotationskammer
102 mündet. Der Einbau von herkömmlichen Dispergierdüsen 10 erfolgt üblicherweise
derart, dass die Längsachse der Dispergierdüse(n) 10 horizontal ausgerichtet wird.
Das Gehäuse 101 weist einen zylindrischen Gehäuseabschnitt 101a auf, an dessen unterem
Ende optional eine Begasungsanordnung 103 angeordnet ist.
[0051] Innerhalb der Flotationskammer 102 befindet sich eine Schaumrinne 104 mit Stutzen
105 zum Austragen des gebildeten Schaumproduktes. Die Oberkante der Außenwandung des
Gehäuses 101 befindet sich oberhalb der Oberkante der Schaumrinne 104, wodurch ein
Überlauf des Schaumproduktes über die Oberkante des Gehäuses 101 ausgeschlossen ist.
Das Gehäuse 101 weist weiterhin eine Bodenaustragsöffnung 106 auf. Partikel der Suspension
6', die beispielsweise mit einer nicht ausreichend hydrophobierten Oberfläche versehen
sind oder nicht mit einem Gasbläschen kollidiert sind, sowie hydrophile Partikel sinken
in Richtung der Bodenaustragsöffnung 106 ab und werden ausgetragen. Das Schaumprodukt
gelangt aus der Flotationskammer 102 in die Schaumrinne 104 und wird über die Stutzen
105 abgeführt und gegebenenfalls eingedickt.
[0052] Der Einbau von erfindungsgemäßen Dispergierdüsen 1,1', über welche hier lediglich
Gas 7 in die Flotationskammer 102 eingetragen wird, das mit bereits in der Flotationskammer
102 vorhandener Suspension 6' dispergiert wird, erfolgt hier vorzugsweise derart,
dass die Längsmittelachse 9 der Dispergierdüse 1, 1' horizontal ausgerichtet wird.
Aber auch eine Anordnung erfindungsgemäßer Dispergierdüsen 1,1' an der Flotationsmaschine
100 in einem Winkel der Längsmittelache 9 zur Horizontalen ist möglich.
[0053] Mittels der optionalen Begasungseinrichtung 103, welche an eine Gaszuführung 103a
angeschlossen ist, wird in den zylindrischen Gehäuseabschnitt 101a optional zusätzliches
Gas 7 eingeblasen, so dass weitere hydrophobe Partikel daran gebunden werden und aufsteigen.
Im Idealfall sinken vor allem die hydrophilen Partikel weiter ab und werden über die
Bodenaustragsöffnung 106 ausgeschleust.
[0054] Durch Einsatz mindestens einer erfindungsgemäßen Dispergierdüse 1, 1', mit beispielsweise
gekrümmtem Diffusor, in der Flotationsmaschine 100 wird die Dispergierung von Suspension
6' und Gas 7 noch verbessert und damit die Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen einem
Gasbläschen und einem aus der Suspension 6' abzutrennenden Partikel erhöht. In Folge
sind erhöhte Abscheideraten und ein optimales Schaumprodukt erzielbar. Eine gekrümmte
Bauform der Mischanordnung 3 insgesamt ist platzsparend und daher optimal auch im
Inneren einer Flotationskammer mit geringem Durchmesser einsetzbar.
[0055] Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Dispergierdüse ist jedoch nicht auf eine Flotationsmaschine
allgemein oder eine Flotationsmaschine mit einem Aufbau gemäß FIG 5 begrenzt. Eine
erfindungsgemäße Dispergierdüse kann in Flotationsanlagen jeglichen Aufbaus oder Anlagen
eingesetzt werden, bei denen mindestens ein Gas in einer Flüssigkeit, insbesondere
Suspension, fein und gleichmäßig verteilt werden soll. Selbstverständlich kann die
erfindungsgemäße Dispergierdüse somit unabhängig von einer bevorzugten Anwendung bei
Flotationsmaschinen auch zur Begasung von Wasser, Abwasser, Prozesswasser usw. eingesetzt
werden.
1. Dispergierdüse (1,1") zum Dispergieren einer Flüssigkeit (6), insbesondere Suspension
(6'), mit weiterhin mindestens einem Gas (7), umfassend eine Gaszuführdüse (2) und
eine rohrförmige Mischanordnung (3), die einen Eintrittbereich für das mindestens
eine Gas (7) und die Flüssigkeit (6) und einen Austrittsbereich (1a) für ein aus dem
mindestens einen Gas (7) und der Flüssigkeit (6) gebildetes Gas-Flüssigkeits-Gemisch
(8) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischanordnung (3) sich an die Gaszuführdüse (2) anschließt, dass die Gaszuführdüse
(2) sich in Richtung der Mischanordnung (3) verjüngt und in deren Eintrittsbereich
mündet, und dass die Mischanordnung (3) im Eintrittsbereich mindestens eine Ansaugöffnung
(4) für die Flüssigkeit (6) aufweist.
2. Dispergierdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis eines Durchmessers DG einer Gasaustrittsöffnung (2a) der Gaszuführdüse (2) und eines Innendurchmessers
DM der Mischanordnung (3) im Eintrittsbereich im Bereich von 1:3 bis 1:5 liegt.
3. Dispergierdüse nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischanordnung (3) ausgehend von der Gaszuführdüse (2) nacheinander in eine Mischkammer
(3a), welche den Eintrittsbereich umfasst, ein Mischrohr (3b) und weiterhin einen
Diffusor (3c), dessen Diffusordurchmesser sich ausgehend vom Mischrohr (3b) erweitert
und welcher den Austrittsbereich (1a) umfasst, unterteilt ist.
4. Dispergierdüse nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischanordnung (3) ausgehend von der Gaszuführdüse (2) nacheinander in ein Mischrohr
(3b), welches den Eintrittsbereich umfasst, und weiterhin einen Diffusor (3c), dessen
Diffusordurchmesser sich ausgehend vom Mischrohr (3b) erweitert und welcher den Austrittsbereich
(1a) umfasst, unterteilt ist.
5. Dispergierdüse nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis eines Durchmessers DMR einer Mischrohreintrittsöffnung des Mischrohrs und einer Länge LMR des Mischrohrs im Bereich von 1:3 bis 1:8 liegt.
6. Dispergierdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eintrittsbereich mindestens eine Anzahl N ≥ 3, insbesondere N ≥ 8, an Ansaugöffnungen
(4) aufweist.
7. Dispergierdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung(en) (4) senkrecht zu einer Längsmittelachse (9) der Dispergierdüse
(1,1') angeordnet ist/sind.
8. Dispergierdüse nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnungen (4) in einem gleichmäßigen Abstand voneinander auf mindestens
einer Kreisbahn um die Längsmittelachse (9) der Dispergierdüse (1,1') zentriert angeordnet
sind.
9. Dispergierdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gaszuführdüse (2) mindestens ein Gasregelventil zur Dosierung einer Gasmenge
des der Flüssigkeit (6) zuzuführenden mindestens einen Gases (7) zugeordnet ist.
10. Dispergierdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die sich in Richtung der Mischanordnung (3) verjüngende Gaszuführdüse (2) eine Innenwandung
aufweist, die in einem Winkel α im Bereich von 3 bis 15°, insbesondere in einem Winkel
α im Bereich von 4 bis 6°, zur Längsmittelachse (9) der Dispergierdüse (1,1') ausgerichtet
ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Dispergierdüse (1,1') nach einem der Ansprüche 1 bis
10,
dadurch gekennzeichnet, dass über die Gaszuführdüse (2) mindestens ein Gas (7) in die Mischanordnung (3) eingeleitet
wird, dass über die mindestens eine Ansaugöffnung (4) Flüssigkeit (6), insbesondere
Suspension (6'), ins Innere der Mischanordnung (3) angesaugt wird, dass in der Mischanordnung
(3) ein Gas-Flüssigkeits-Gemisch (8) gebildet wird und dass eine Gaszufuhr über die
Gaszuführdüse (2) derart erfolgt, dass das mindestens eine Gas (7) an einer Gasaustrittsöffnung
(2a) der Gaszuführdüse (2) mit einer Impulsstromdichte im Bereich von 5*103 bis 5*104 kg/ (m*s2) vorliegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Impulsstromdichte im Bereich von 1*104 bis 5*104 kg/(m*s2) liegt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Impulsstromdichte im Bereich von 3*104 bis 5*104 kg/ (m*s2) liegt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischanordnung (3) ein Mischrohr (3b) umfasst, wobei für das Gas-Flüssigkeits-Gemisch
(8) an einer Mischrohraustrittsöffnung (5) eine Scherrate im Bereich von 500 bis 5000
1/s, insbesondere von 1000 bis 1500 1/s vorliegt.
15. Flotationsmaschine (100) umfassend mindestens eine Dispergierdüse (1,1') nach einem
der Ansprüche 1 bis 10.
16. Flotationsmaschine nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Flotationsmaschine (100) ein Gehäuse (101) mit einer Flotationskammer (102) umfasst,
in welche die mindestens eine Dispergierdüse (1,1') mündet.
17. Flotationsmaschine nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischanordnung (3) inklusive der mindestens einen Ansaugöffnung (4) in der Flotationskammer
(102) angeordnet ist.
18. Verfahren zum Betreiben einer Flotationsmaschine (100) nach einem der Ansprüche 15
bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Flotationskammer (102) mit Flüssigkeit (6), insbesondere Suspension (6'), gefüllt
wird derart, dass sich die mindestens eine Ansaugöffnung (4) der mindestens einen
Dispergierdüse (1) unter einer von der Flüssigkeit (6), insbesondere Suspension (6'),
gebildeten Oberfläche befindet.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Dispergierdüse (1,1') gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche
11 bis 14 betrieben wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
wobei die Flotationskammer (102) mit einer Suspension (6') mit einem Feststoffgehalt
im Bereich von 30 bis 60% befüllt wird.
21. Verwendung einer Flotationsmaschine (100) nach einem der Ansprüche 15 bis 17 zum Absondern
eines Erzes von Gangart.