[0001] Die Erfindung betrifft ein sogenanntes IDO-Hörinstrument, das mit einer Programmierbuchse
ausgestattet ist.
[0002] Hörgeräte sind in verschiedenen grundlegenden Gehäuse-Konfigurationen bekannt. Bei
IDO-Hörgeräten (In-dem-Ohr, auch ITE oder In-the-Ear) wird ein Gehäuse, das sämtliche
funktionalen Komponenten einschließlich Mikrophon und Receiver enthält, größtenteils
im Gehörgang getragen. CIC-Hörgeräte (Completely-in-Canal) sind den IDO-Hörgeräten
ähnlich, werden jedoch vollständig im Gehörgang getragen. Bei HDO-Hörgeräten (Hinter-dem-Ohr,
auch BTE oder Behind-the-Ear) wird ein Gehäuse mit Komponenten wie Batterie und Signalverarbeitungseinrichtung
hinter dem Ohr getragen und ein flexibler Schallschlauch, auch als Tube bezeichnet,
leitet die akustischen Ausgangssignale eines Receivers vom Gehäuse zum Gehörgang,
wo häufig ein Ohrstück zur zuverlässigen Positionierung vorgesehen ist. RIC-BTE-Hörgeräte
(Receiver-in-Canal Behind-the-Ear) gleichen den HDO-Hörgeräten, jedoch wird der Receiver
im Gehörgang getragen und statt eines Schallschlauchs leitet ein flexibler Hörerschlauch
elektrische Signale anstelle akustischer Signale zum Receiver, welcher vorne am Hörerschlauch
angebracht ist, meist in einem der zuverlässigen Positionierung dienenden Ohrstück.
Allen Gehäuse-Konfigurationen ist gemein, dass möglichst kleine Gehäuse angestrebt
werden, um den Tragekomfort zu erhöhen und die Sichtbarkeit des Hörgeräts aus kosmetischen
Gründen zu reduzieren.
[0003] Tief-Ohrkanal-Hörgeräte, auch Deep Fit-Hörgeräte genannt, gleichen den CIC-Hörgeräten
und können auch zur Gruppe der CIC-Hörgeräte gezählt werden. Während CIC-Hörgeräte
jedoch in der Regel im außenliegenden Teil des äußeren Gehörgangs getragen werden,
werden Tief-Ohrkanal-Hörgeräte weiter zum Trommelfell hin vorgeschoben und mindestens
teilweise im innenliegenden Teil des äußeren Gehörgangs getragen. Der äußere Gehörgang
ist ein mit Haut ausgekleideter Kanal und verbindet die Ohrmuschel mit dem Trommelfell.
Im äußeren, distalen Teil des Gehörgangs, der sich direkt an die Ohrmuschel anschließt,
ist dieser Kanal aus elastischem Knorpel gebildet. Im inneren, proximalen Teil wird
der Kanal vom Schläfenbein gebildet und besteht somit aus Knochen. Der knorpelige
und der knöcherne Teil des Gehörgangs sind gegeneinander etwas abgeknickt, so dass
sie einen von Person zu Person unterschiedlichen Winkel einschließen. Insbesondere
der knöcherne Teil des Gehörgangs ist verhältnismäßig empfindlich gegen Druck und
Berührungen. Tief-Ohrkanal-Hörgeräte werden zumindest teilweise im empfindlichen knöchernen
Teil des Gehörgangs getragen. Beim Vorschieben in den knöchernen Teil des Gehörgangs
müssen sie außerdem den erwähnten Knick passieren, was je nach Winkel des Knicks schwierig
sein kann. Zudem können kleine Durchmesser und gewundene Formen des Gehörgangs das
Vorschieben weiter erschweren.
[0004] Hörgeräte umfassen eine Signalverarbeitungseinrichtung, deren Arbeitsweise durch
Programmierung oder Parametereinstellung verändert werden kann. Betriebssystem bzw.
Firmware der Signalverarbeitungseinrichtung können als Software einprogrammierbar
sein. Es kann eine manuelle oder automatische Auswahlmöglichkeit zur Auswahl eines
von mehreren unterschiedlichen einprogrammierten akustischen Signalverarbeitungsalgorithmen,
auch als Hörprogramme bezeichnet, vorgesehen sein. Betriebsparameter wie Verstärkung
(Lautstärke), frequenzabhängige Verstärkungsspektren, Frequenzkompression, Frequenztransformation,
Störsignalunterdrückungsfunktionen oder gezielte Unterdrückung von sich wiederholenden
oder gleichbleibenden Störsignalen können eingestellt werden. Oder es können Betriebsarten
mit direktem Empfang von gesendeten akustischen Signalen von Telefonen oder Unterhaltungselektronik
oder einer Fernbedienung durch eine Empfangsspule, auch als Telecoil bezeichnet, aktiviert
werden. Zahllose weitere Betriebsparameter sind denkbar, die an einem Hörgerät verändert
werden können.
[0005] Hörinstrumente können beispielsweise als Hörgeräte ausgeführt sein. Ein Hörgerät
dient der Versorgung einer hörgeschädigten Person mit akustischen Umgebungssignalen,
die zur Kompensation bzw. Therapie der jeweiligen Hörschädigung verarbeitet und verstärkt
sind. Es besteht prinzipiell aus einem oder mehreren Eingangswandlern, aus einer Signalverarbeitungseinrichtung,
einer Verstärkungseinrichtung, und aus einem Ausgangswandler. Der Eingangswandler
ist in der Regel ein Schallempfänger, z.B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer
Empfänger, z.B. eine Induktionsspule. Der Ausgangssignalerzeuger ist in der Regel
als elektroakustischer Wandler, z.B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer
Wandler, z.B. Knochenleitungshörer, realisiert. Er wird auch als Hörer oder Receiver
bezeichnet. Der Ausgangssignalerzeuger erzeugt Ausgangssignale, die zum Gehör des
Patienten geleitet werden und beim Patienten eine Hörwahrnehmung erzeugen sollen.
Der Verstärker ist in der Regel in die Signalverarbeitungseinrichtung integriert.
Die Stromversorgung des Hörgeräts erfolgt durch eine ins Hörgerätegehäuse integrierte
Batterie oder durch einen ins Hörgerätegehäuse integrierten Akku. Die wesentlichen
Komponenten eines Hörgeräts sind in der Regel auf einer gedruckten Leiterplatine als
Schaltungsträger angeordnet bzw. damit verbunden.
[0006] Neben der Ausführung als Hörgerät, welche der Kompensation eines geschwächten Hörvermögens,
üblicherweise als Schwerhörigkeit bezeichnet, dient, können Hörinstrumente auch als
sogenannte Tinnitus-Masker ausgeführt sein. Tinnitus-Masker werden zur Therapie von
Tinnitus-Patienten eingesetzt. Sie erzeugen von der jeweiligen Hörbeeinträchtigung
und je nach Wirkprinzip auch von Umgebungsgeräuschen abhängige akustische Ausgangssignale,
die zur Verringerung der Wahrnehmung störender Tinnitus- oder sonstiger Ohrgeräusche
beitragen können. Tinnitus-Masker können prinzipiell in den gleichen Gehäuse-konfigurationen
wie Hörgeräte ausgeführt sein. Auch sind Kombigeräte bekannt, die die Funktionalität
eines Tinnitus-Maskers und eines Hörgerätes in einem Gehäuse vereinen.
[0007] Im Folgenden sollen unter dem Begriff Hörinstrument sowohl Hörgeräte, als auch Tinnitus-Masker,
als auch sonstige derartige Geräte verstanden werden.
[0008] IDO-Hörinstrumente weisen ein Gehäuse auf, das in den Gehörgang eines Hörinstrumente-Trägers
eingeführt werden kann. Die Form des Gehäuses ist dem Gehörgang insoweit angepasst,
dass es einen guten Sitz und sicheren Halt im Gehörgang hat, gleichzeitig jedoch komfortabel
und möglichst ohne Druckstellen an der Gehörgangswand anliegt. Zu diesem Zweck können
individuell an den Hörinstrumente-Träger angepasste Gehäuse eingesetzt werden.
[0009] Der distale, nach außen gerichtete Abschluss des Gehäuses eines IDO-Hörinstruments,
häufig als Faceplate bezeichnet, weist als einzige von der Umgebung her zugängliche
Gehäusewand mindestens eine Mikrofonöffnung auf, bei direktionalen Mikrofonanordnungen
mindestens zwei Mikrofonöffnungen. Weiter kann eine Batteriefachöffnung im Faceplate
vorgesehen sein, sowie Bedienelemente wie An/Aus-Schalter oder Lautstärkesteller.
Falls vorhanden kann auch eine Programmierbuchse im Faceplate vorgesehen sein. Mikrofonöffnungen
sind üblicherweise zum Schutz gegen Eindringen von Verunreinigungen sowie zur Vermeidung
von Windgeräuschen, z.B. Pfeifen oder Heulen, verkleidet. Programmierbuchsen sind
üblicherweise zum Schutz gegen Eindringen von Verunreinigungen durch Abdeckungen geschützt.
[0010] Aus der Druckschrift
US 6,473,512 B1 ist ein IDO-Hörgerät bekannt, bei dem eine Batteriefachöffnung sowie eine Programmierbuchse
im Faceplate vorgesehen sind. Die Programmierbuchse ist als standardmäßiger Stecker,
z.B. CS44, ausgeführt. Weiter sind eine Mikrofonöffnung sowie eine Ventöffnung vorgesehen.
Die Komponenten sind auf dem Faceplate verteilt getrennt voneinander angeordnet.
[0011] Aus der Druckschrift
US 7,508,949 B2 ist ein IDO-Hörgerät bekannt, bei dem eine Batteriefachöffnung sowie eine Programmierbuchse
im Faceplate vorgesehen sind. Zwischen der Batteriefachöffnung und dem umgebenden
Faceplate ist ein schmaler Spalt vorgesehen. Hinter diesem Spalt sind die Programmierkontakte
angeordnet und durch den Spalt hindurch zugänglich.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein IDO-Hörinstrument anzugeben, das eine
Programmierbuchse und mindestens eine Mikrofonöffnung in platzsparender Anordnung
und mit geringer Anzahl von Komponenten aufweist.
[0013] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem IDO-Hörinstrument mit den Merkmalen des
unabhängigen Patentanspruchs.
[0014] Der Grundgedanke der Erfindung ist ein IDO-Hörinstrument mit einer im Faceplate angeordneten
Programmierbuchse und mindestens einer im Faceplate angeordneten Mikrofonöffnung,
wobei die Programmierbuchse durch eine öffenbare Abdeckung abgedeckt ist, und wobei
die mindestens eine Mikrofonöffnung durch mindestens eine Verkleidung zumindest teilsweise
abgedeckt ist, wobei die Abdeckung und die Verkleidung in ein gemeinsames Abdeck-
und Verkleidungsmittel integriert sind, das sowohl die Programmierbuchse als auch
mindestens eine Mikrofonöffnung öffenbar zumindest teilsweise abdeckt. Es wird von
einem aus dem Stand der Technik bekanntem In-dem-Ohr-Hörinstrument, kurz IDO-Hörinstrument,
das auch als CIC- oder Deep Fit-Hörinstrument ausgeführt sein kann, ausgegangen. Wenn
das IDO-Hörinstrument in einen Gehörgang eines Hörinstrumententrägers eingeführt ist,
ist ein Teil der Gehäusewand des IDO-Hörinstrumentes nach außen gerichtet. Dieser
Teil der Gehäusewand, der im Folgenden als Faceplate bezeichnet wird, ist der einzige,
der von der Umgebung her zugänglich ist und bevorzugt Bedienelemente und weitere funktionale
Strukturen aufweist. Insbesondere soll das Faceplate mindestens eine Mikrofonöffnung,
bei direktionalen Mikrofonanordnungen mindestens zwei Mikrofonöffnungen, und eine
Programmierbuchse aufweisen. Weiter kann eine Batteriefachöffnung im Faceplate vorgesehen
sein, sowie Bedienelemente wie An/Aus-Schalter oder Lautstärkesteller. Die Programmierbuchse
ist zum Schutz gegen Eindringen von Verunreinigungen durch eine Abdeckung geschützt.
Die Mikrofonöffnung bzw. die Mikrofonöffnungen sind zum Schutz gegen Eindringen von
Verunreinigungen sowie zur Vermeidung von Windgeräuschen, z.B. Pfeifen oder Heulen,
zumindest teilweise verkleidet. Diese Verkleidung kann Öffnungen, beispielsweise in
Schlitzform oder Rundform, aufweisen, wobei die Öffnungen auch durch Membranen abgedeckt
sein können. Wesentlich für den Grundgedanken der Erfindung ist, dass die Abdeckung
der Programmierbuchse und mindestens eine Verkleidung der mindestens einen Mikrofonöffnung
in ein gemeinsames Abdeck- und Verkleidungsmittel integriert sind, das sowohl die
Programmierbuchse als auch mindestens eine Mikrofonöffnung öffenbar zumindest teilsweise
abdeckt. Das Abdeck- und Verkleidungsmittel kombiniert die Abdeckung der Programmierbuchse
und die Verkleidung mindestens einer Mikrofonöffnung in einem Bauteil, wobei das Abdeck-
und Verkleidungsmittel öffenbar ausgeführt ist, d.h. es kann sowohl in eine Lage gebracht
werden, in der es die Abdeck- und Verkleidungsfunktion ausführt, als auch in eine
Lage, z.B. durch Abnehmen oder Auf- bzw. Wegklappen, in der die Programmierbuchse
und mindestens eine Mikrofonöffnung offen liegen, um z.B. einen Programmierstecker
mit der Programmierbuchse zu verbinden.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Abdeck- und Verkleidungsmittel in einem
abdeckenden Zustand von wenigstens einem Haltemittel, das an dem Abdeck- und Verkleidungsmittel
angeordnet ist und/oder in das Abdeck- und Verkleidungsmittel und/oder im Faceplate
integriert ist, in seiner Lage gehalten. Ist das Abdeck- und Verkleidungsmittel in
eine Lage oder Position gebracht, in der die Abdeck- und Verkleidungsfunktion ausführbar
ist, d.h. indem die Programmierbuchse abgedeckt und mindestens eine Mikrofonöffnung
verkleidet ist, ist es zweckmäßig, wenn das Abdeck- und Verkleidungsmittel durch das
Haltemittel in dieser Lage fixierbar oder haltbar ist, um es beispielsweise gegen
ein Herausfallen zu sichern. Das Haltemittel kann dabei an dem Abdeck- und Verkleidungsmittel
angeordnet sein, in das Abdeck- und Verkleidungsmittel integriert sein, in das Faceplate
integriert sein oder als Kombination der genannten Möglichkeiten ausgeführt sein.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Haltemittel eine steckerartige
Form auf, die formschlüssig in die Programmierbuchse einführbar ist. In dem abdeckenden
Zustand wird die Haltefunktion insbesondere durch die formschlüssige Form und Reibungskräfte
zwischen dem Haltemittel und der Programmierbuchse bewirkt. Weiter ist das Haltemittel
mit dem Abdeck- und Verkleidungsmittel verbunden. In dieser Ausführungsform wird das
Haltemittel durch ein steckerartiges Bauteil realisiert. Die Form richtet sich dabei
nach der Form der Programmierbuchse, wobei insbesondere die lichte Form der Programmierbuchse
und/oder Bestandteile der Programmierbuchse, wie z.B. Kontaktstifte, berücksichtigt
werden können. Denkbar ist ein Haltemittel, das quasi einen kompletten "Abguss" der
Programmierbuchse ausbildet, ein Haltemittel, das nur einen Bestandteil der Programmierbuchse
berücksichtigt, z.B. einen einzigen Kontaktstift umschließt, oder ein Haltemittel,
dessen Ausgestaltung zwischen diesen beiden Extremen liegt. Zweckmäßigerweise wird
die Haltefunktion des Haltemittels durch die formschlüssige Form und durch Reibung
bewirkt. Unter Reibung kann der umfängliche Reibungskontakt zwischen der steckerartigen
Form des Haltemittels und der Programmierbuchse verstanden werden, aber auch ein mechanischer
Kontakt zwischen einer klemmenähnlichen Hülse des Haltemittels und einem stabförmigen
Kontaktstift der Programmierbuchse.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Haltemittel zwei Komponenten,
wobei die erste Komponente ein magnetisches Material aufweist und die zweite Komponente
ein Material aufweist, das von dem magnetischen Material magnetisch angezogen wird.
Wenigstens ein Anteil einer der beiden Komponenten ist am Faceplate angeordnet oder
darin integriert und wenigstens ein Anteil der anderen Komponenten ist am Abdeck-
und Verkleidungsmittel angeordnet oder darin integriert. In dieser Ausführungsform
ist das Haltemittel als magnetisches Halte- oder Verbindungsmittel ausgeführt, das
darauf beruht, dass es Materialen umfasst, die sich durch eine magnetische Kraft anziehen
und somit eine Haltefunktion ausbilden. Notwendigerweise umfasst das Haltemittel zwei
Komponenten, eine mit einem magnetischen Material und eines mit einem Material, das
in kleiner Entfernung von dem magnetischen Material magnetisch angezogen wird. Zumindest
Anteile der unterschiedlichen Komponenten befinden sich auf dem Faceplate und dem
Abdeck- und Verkleidungsmittel.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Haltemittel ein lösbares
Verschlussmittel, insbesondere einen Klettverschluss oder einen Haken-Schlingenverschluss,
auf. In dieser Ausführungsform des Haltemittels wird die Haltefunktion durch ein lösbares
Verschlussmittel, wie ein Klettverschluss oder ein Haken-Schlingenverschluss, realisiert.
Selbstverständlich ist dabei eine Komponente, z.B. der Haken eines Haken-Schlingenverschlusses,
an dem Abdeck- und Verkleidungsmittel angeordnet, und die andere Komponente, z.B.
die Schlinge, in die der Haken eingreifen kann, ist am Faceplate angeordnet.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel durch
ein Scharnier mit dem Faceplate verbindbar ist und im verbundenen Zustand das Abdeck-
und Verkleidungsmittel mit Hilfe des Scharniers durch eine Drehbewegung öffenbar ist.
Ein Scharnier ist üblicherweise ein verbindendes Gelenk, das zwei Teile beweglich,
meist durch eine Achse drehbar, miteinander verbindet. In diesem Fall kann das Scharnier
das Abdeck- und Verkleidungsmittel mit dem Faceplate verbinden. Ein Scharnier kann
beispielsweise als Topfscharnier oder Klavierband ausgeführt sein. Ein Vorteil bei
der Verwendung eines Scharniers liegt darin, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel
zwar geöffnet werden kann und somit z.B. der Zugang zu der Programmierbuchse ermöglicht
wird, ebenso ist das Abdeck- und Verkleidungsmittel aber mit dem Faceplate verbunden,
womit ein Schutz gegen Verlust gegeben ist.
[0020] Mit besonderem Vorteil umfasst das Abdeck- und Verkleidungsmittel eine Öffnungshilfe,
insbesondere eine als Bügel, als Loch oder als Sackloch ausgeführte Öffnungshilfe.
Um beispielsweise einem Nutzer des IDO-Hörinstrumentes die Bedienung des IDO-Hörinstrumentes
zu erleichtern, ist es zweckmäßig, das Abdeck- und Verkleidungsmittel mit einer Öffnungshilfe
auszustatten. Das Abdeck- und Verkleidungsmittel könnte durch eine Erhebung, z.B.
in Form eines Bügels, mit zwei Fingern gegriffen und geöffnet werden, das mit einem
Loch oder einem Sackloch versehene Abdeck- und Verkleidungsmittel könnte mit Hilfe
eines Drahtstückes oder einer Nadel geöffnet werden.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist ein IDO-Hörinstrument mit zwei im Faceplate
angeordneten Mikrofonöffnungen, die beide zumindest teilsweise durch eine oder jeweils
eine Verkleidung abgedeckt sind, wobei die Abdeckung und die Verkleidung der Mikrofonöffnung
oder Mikrofonöffnungen in ein gemeinsames Abdeck- und Verkleidungsmittel integriert
sind, das sowohl die Programmierbuchse als auch die eine Mikrofonöffnung oder die
zwei Mikrofonöffnungen öffenbar zumindest teilsweise abdeckt. Diese Ausführungsform
bietet sich vor allem für den bei direktionalen Mikrofonanordnungen häufig anzutreffenden
Fall von zwei Mikrofonen an. Denkbar ist, dass das gemeinsame Abdeck- und Verkleidungsmittel
im nicht offenen Zustand die Programmierbuchse und eine Mikrofonöffnung abdeckt oder
die Programmierbuchse und beide Mikrofonöffnungen abdeckt. Darin umfasst ist auch
die Möglichkeit, dass eine oder beide Mikrofonöffnungen nur teilweise abgedeckt sind,
um insbesondere eine Schalleinlassöffnung auszubilden. Weiter wird unter Abdecken
auch das Abdecken mit einer Membran, z.B. aus einer schalldurchlässigen Membran, wie
sie unter dem Produktnamen Gore-Tex bekannt ist, verstanden.
[0022] Eine bevorzugte Ausgestaltung eines Grundgedankens der Erfindung sieht vor, dass
bei dem IDO-Hörinstrument mit zwei im Faceplate angeordneten Mikrofonöffnungen die
Programmierbuchse zwischen den beiden Mikrofonöffnungen angeordnet ist. Diese Anordnung
bietet den Vorteil, dass der Raum zwischen den beiden Mikrofonen, die meist einen
gegebenen Mindestabstand einhalten müssen, ausgenutzt wird und die Abmessungen des
IDO-Hörinstruments dadurch minimiert werden können.
[0023] Vorzugsweise ist das Abdeck- und Verkleidungsmittel formschlüssig in eine Aussparung
im Faceplate einsetzbar. Ergänzend oder zusätzlich kann in dem abdeckenden Zustand
der Übergang von der Oberfläche des Randbereiches des Abdeck- und Verkleidungsmittels
zu der Oberfläche des Faceplates im Wesentlichen sprunglos sein. Durch eine Aussparung
im Faceplate und das formschlüssige Einsetzen des Abdeck- und Verkleidungsmittels
ist das Abdeck- und Verkleidungsmittel zumindest gegen ein Verschieben parallel zum
Faceplate gesichert. Bildet im abdeckenden Zustand der Übergang von der Oberfläche
des Randbereiches des Abdeck- und Verkleidungsmittels zu der Oberfläche des Faceplates
eine ebene Fläche, d.h. der Übergang ist sprung- oder kantenlos, ergeben sich Vorteile,
z.B. dadurch, dass sich weniger Schmutz ansammeln kann.
[0024] Zweckmäßig weist das Abdeck- und Verkleidungsmittel in einer Draufsicht eine im Wesentlichen
rechteckförmige Form auf. Alternativ weist das Abdeck- und Verkleidungsmittel in der
Draufsicht eine im Wesentlichen rechteckförmige Form mit an zwei gegenüber liegenden
Seiten abgerundeten oder spitz zulaufenden Enden auf. In der Praxis haben sich diese
Formen bewert, insbesondere, wenn ein oder zwei Mikrofonöffnungen und die Programmierbuchse
durch das Abdeck- und Verkleidungsmittel abdeckbar sind.
[0025] Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar.
[0026] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden Figuren samt
Beschreibung. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein IDO-Hörinstrument nach dem Stand der Technik, das in ein Ohr eingeführt
ist;
- Fig. 2
- ein Faceplate mit von außen sichtbaren Komponenten;
- Fig. 3
- eine Detailsicht eines Faceplates mit von außen sichtbaren Komponenten;
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abdeck- und Verkleidungsmittels;
- Fig. 5
- einen Ausschnitt eines Querschnitts durch ein IDO-Hörinstrument mit einem Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Abdeck- und Verkleidungsmittels;
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abdeck- und Verkleidungsmittels mit
einem Haltemittel.
[0027] Figur 1 zeigt schematisch ein IDO-Hörinstrument 1 nach dem Stand der Technik, das in den
Gehörgang 8 eines Ohrs mit einer Ohrmuschel 5 eingeführt ist. Das IDO-Hörinstrument
1 weist ein Gehäuse 16 auf, an dessen zur Ohrmuschel 5 gerichteten Ende ein Faceplate
2 erkennbar ist. Komponenten des IDO-Hörinstruments 1, die innerhalb des Gehäuses
16 angeordnet sind, wie z.B. Eingangswandler, Signalverarbeitungseinrichtung, Verstärkungseinrichtung
und Ausgangswandler, sind in der
Figur 1 nicht dargestellt. Im Faceplate 2 sind eine Programmierbuchse 3, eine Mikrofonöffnung
4, ein Lautstärkesteller 6 und eine Belüftungsöffnung 7 angedeutet.
[0028] In
Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Faceplates 2 mit von außen sichtbaren Komponenten
wiedergegeben. Neben dem schon bekannten, nur in einer alternativen Form ausgeführten,
Lautstärkesteller 6, sind eine Batterieabdeckung 9, die eine nicht gezeigte Batterie
oder einen nicht gezeigten Akku abdeckt, und eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Abdeck- und Verkleidungsmittels 10 dargestellt. Das Abdeck- und Verkleidungsmittel
10 ist ein Bauteil, das sowohl die Programmierbuchse als auch mindestens eine Mikrofonöffnung
öffenbar abdeckt.
[0029] Figur 3 zeigt in einer Detailansicht das Ausführungsbeispiel aus
Figur 2 mit Faceplate 2, Lautstärkesteller 6 und Batterieabdeckung 9, wobei das Abdeck- und
Verkleidungsmittel nicht dargestellt ist, d.h. das Abdeck- und Verkleidungsmittel
ist in einem geöffneten oder abgenommenen Zustand und gibt den Blick frei auf zwei
Mikrofonöffnungen 4 und dazwischen liegend die Programmierbuchse 3, die als CS44 Buchse
ausgeführt ist. In
Figur 3 ist erkennbar, dass die Mikrofonöffnungen 4 und die Programmierbuchse 3 in einer
Aussparung 13 des Faceplates 2 angeordnet sind.
[0030] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abdeck- und Verkleidungsmittels
10 aus einer leicht gedrehten vogelperspektivischen Sicht. Das Abdeck- und Verkleidungsmittel
10 weist eine im Wesentlichen rechteckförmige Form mit an zwei gegenüber liegenden
Seiten spitz zulaufenden Enden auf. An den spitz zulaufenden Enden sind Mikrofonöffnungen
4 und zur Vermeidung von Windgeräuschen, wie z.B. Pfeifen oder Heulen, Verkleidungen
14 schematisch dargestellt. Das Abdeck- und Verkleidungsmittel 10 weist weiter als
Öffnungshilfe ein Sackloch 12 auf, mit Hilfe dessen das Abdeck- und Verkleidungsmittel
10 leichter von dem Faceplate öffenbar oder entfernbar ist. Dazu kann beispielsweise
ein stiftähnliches Mittel verwendet werden, das in das Sackloch eingeführt wird, und
durch eine Kippbewegung das Abdeck- und Verkleidungsmittel 10 aus seiner Lage heraushebelt.
[0031] In
Figur 5 ist ein Ausschnitt eines Querschnitts durch ein IDO-Hörinstrument mit einem Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Abdeck- und Verkleidungsmittels 10 gezeigt. Erkennbar sind
das Faceplate 2, der Lautstärkesteller 6 und die Batterieabdeckung 9. Das Abdeck-
und Verkleidungsmittels 10 deckt die Programmierbuchse 3 und Mikrofone 15, mit ihren
Mikrofonöffnungen ab. Der Querschnitt zeigt, dass die Oberflächen des Abdeck- und
Verkleidungsmittels 10 und des Faceplates 2 eine gekrümmte aber ebenmäßige Fläche
ausbilden.
[0032] In
Figur 6 schließlich ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abdeck- und Verkleidungsmittels
10 mit einem Haltemittel 11 aus einer leicht gedrehten froschperspektivischen Sicht
dargestellt. Das Haltemittel 11 weist eine steckerartige Form auf, die formschlüssig
in die Programmierbuchse einführbar ist. In dem abdeckenden Zustand wird die Haltefunktion
durch die formschlüssige Form und Reibungskräfte zwischen dem Haltemittel 11 und der
Programmierbuchse bewirkt. Das Haltemittel 11 ist mit dem Abdeck- und Verkleidungsmittel
10 verbunden. Die Form richtet sich nach der Form der Programmierbuchse, in diesem
Ausführungsbeispiel ist es eine CS44 Buchse, wobei insbesondere die lichte Form der
Programmierbuchse nachgebildet ist und auch Aussparungen für die Kontaktstifte berücksichtigt
sind. D.h. das Haltemittel 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel quasi als kompletter
"Abguss" der Programmierbuchse ausgebildet. Die Haltefunktion des Haltemittels 11
wird in diesem Ausführungsbeispiel durch die formschlüssige Form und durch Reibung
bewirkt, wobei hier die Reibung durch den umfänglichen Reibungskontakt zwischen der
steckerartigen Form des Haltemittels 11 und der Programmierbuchse und der mechanische
Kontakt zwischen den klemmenähnlichen Aussparungen des Haltemittels 11 und den stabförmigen
Kontaktstiften der Programmierbuchse ausgebildet wird. Das Abdeck- und Verkleidungsmittel
10 weist weiter Mikrofonöffnungen 4 und Verkleidungen 14 auf. Die Verkleidungen 14
sind hier als Schlitze dargestellt, können aber auch als nicht durchgängige Kerben,
Einbuchtungen oder sonstige Strukturen ausgeführt sein.
1. IDO-Hörinstrument (1) mit einer im Faceplate (2) angeordneten Programmierbuchse (3)
und mindestens einer im Faceplate (2) angeordneten Mikrofonöffnung (4), wobei die
Programmierbuchse (3) durch eine öffenbare Abdeckung abgedeckt ist, und wobei die
mindestens eine Mikrofonöffnung (4) durch mindestens eine Verkleidung zumindest teilsweise
abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung und mindestens eine Verkleidung in ein gemeinsames Abdeck- und Verkleidungsmittel
(10) integriert sind, das sowohl die Programmierbuchse (3) als auch mindestens eine
Mikrofonöffnung (4) öffenbar zumindest teilsweise abdeckt.
2. IDO-Hörinstrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) in einem abdeckenden Zustand von wenigstens
einem Haltemittel (11), das an dem Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) angeordnet
ist und/oder in das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) und/oder im Faceplate (2)
integriert ist, in seiner Lage gehalten ist.
3. IDO-Hörinstrument (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (11) eine steckerartige Form aufweist, die formschlüssig in die Programmierbuchse
(3) einführbar ist und dass in dem abdeckenden Zustand die Haltefunktion insbesondere
durch die formschlüssige Form und Reibungskräfte zwischen dem Haltemittel (11) und
der Programmierbuchse (3) bewirkt wird, und dass das Haltemittel (11) mit dem Abdeck-
und Verkleidungsmittel (10) verbunden ist.
4. IDO-Hörinstrument (1) nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (11) zwei Komponenten umfasst, wobei die erste Komponente ein magnetisches
Material aufweist und die zweite Komponente ein Material aufweist, das von dem magnetischen
Material magnetisch angezogen wird, und dass wenigstens ein Anteil einer der beiden
Komponenten am Faceplate (2) angeordnet oder darin integriert ist und wenigstens ein
Anteil der anderen Komponenten am Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) angeordnet oder
darin integriert ist.
5. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (11) ein lösbares Verschlussmittel, insbesondere einen Klettverschluss
oder einen Haken-Schlingenverschluss, aufweist.
6. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) durch ein Scharnier mit dem Faceplate (2)
verbindbar ist und im verbundenen Zustand das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10)
mit Hilfe des Scharniers durch eine Drehbewegung öffenbar ist.
7. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) eine Öffnungshilfe, insbesondere eine als
Bügel, als Loch oder als Sackloch (12) ausgeführte Öffnungshilfe, umfasst.
8. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche mit zwei im Faceplate
(2) angeordneten Mikrofonöffnungen (4), die beide zumindest teilsweise durch eine
oder jeweils eine Verkleidung abgedeckt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung und die Verkleidung der Mikrofonöffnung (4) oder Mikrofonöffnungen
(4) in ein gemeinsames Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) integriert sind, das sowohl
die Programmierbuchse (3) als auch die eine Mikrofonöffnung (4) oder die zwei Mikrofonöffnungen
(4) öffenbar zumindest teilsweise abdeckt.
9. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche mit zwei im Faceplate
(2) angeordneten Mikrofonöffnungen (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Programmierbuchse (3) zwischen den beiden Mikrofonöffnungen (4) angeordnet ist.
10. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) formschlüssig in eine Aussparung (13) im
Faceplate (2) einsetzbar ist und/oder dass in dem abdeckenden Zustand der Übergang
von der Oberfläche des Randbereiches des Abdeck- und Verkleidungsmittels (10) zu der
Oberfläche des Faceplates (2) im Wesentlichen sprunglos ist.
11. IDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) in einer Draufsicht eine im Wesentlichen
rechteckförmige Form aufweist, oder dass das Abdeck- und Verkleidungsmittel (10) in
der Draufsicht eine im Wesentlichen rechteckförmige Form mit an zwei gegenüber liegenden
Seiten abgerundeten oder spitz zulaufenden Enden aufweist.