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EP 1 967 338 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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03.04.2013 Patentblatt 2013/14 |
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Anmeldetag: 11.02.2008 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Holzwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung
Wood product and method for its production
Matériau dérivé du bois en bois et son procédé de fabrication
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
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Priorität: |
07.03.2007 DE 102007011497
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.09.2008 Patentblatt 2008/37 |
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Patentinhaber: Fritz Egger GmbH & Co. OG |
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3105 Unterradlberg (AT) |
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Erfinder: |
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- Schiegl, Walter
6380 St. Johann in Tirol (AT)
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Vertreter: Cohausz & Florack |
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Patent- und Rechtsanwälte
Partnerschaftsgesellschaft
Bleichstraße 14 40211 Düsseldorf 40211 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 121 231 DE-A1- 10 116 686 US-A- 5 354 621 US-A- 5 897 827
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EP-A- 1 159 113 US-A- 3 930 089 US-A- 5 688 448
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Holzwerkstoffes, insbesondere
eines plattenförmingen Holzwerkstoffes, sowie einen nach dem Verfahren hergestellten
Holzwerkstoff.
[0002] Holzwerkstoffe, insbesondere plattentförmige Holzwerkstoffe wie Spanplatten, Faserplatten
und OSB-Platten, sind seit vielen Jahren in den verschiedensten Bereichen des Möbel-
und Innenausbaues sowie im Bauwesen etabliert. Den genannten Materialien ist gemeinsam,
dass sie aus kleinstückigem Holz oder Holzfasern, zumeist unter Zugabe eines natürlichen
oder chemischen Bindemittels, durch Verpressen unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur
hergestellt werden. Neben dem Einsatz von Rundholz, das zu Spänen, Fasern oder Strands
aufgearbeitet wird, gelangen auch sämtliche Sägenebenprodukte wie Sägespäne, Hackschnitzel,
Spreißelholz, in der jüngeren Vergangenheit auch an Bedeutung zunehmend Altholz, bei
der Herstellung von Holzwerkstoffen zum Einsatz. Als Bindemittel dienen in der Regel
solche auf Basis von Formaldehydharzen, im Bereich der OSB-Platten auch von nennenswerter
Bedeutung solche auf Basis von Isocyanaten. Daneben sind auch Bindemittel auf natürlicher
Basis, beispielsweise auf Taninbasis, für bestimmte Einsatzbereiche innerhalb der
Holzwerkstoffe bekannt.
[0003] Neben der Verwendung von Holz als Rohstoff zur Herstellung von Holzwerkstoffen ist
auch der Einsatz von Einjahrespflanzen zumindest zur teilweisen Substituierung von
Holz, hinlänglich bekannt. Um bei Verwendung von Einjahrespflanzen jedoch die erforderlichen
mechanischen Eigenschaften der herzustellenden Holzwerkstoffe sicherzustellen, sind
hier nach dem Stand der Technik, stets besondere Vorkehrungen erforderlich.
[0004] So beschreiben
EP 1 121 231 und
DE 101 16 686 spezielle Verfahren zur Vorbehandlung der hier eingesetzten Strohpartikel. Um jedoch
herkömmliche Bindemittel auf Basis von Formaldehydharzen einzüsetzen, sind spezielle
Maßnahmen erforderlich, welche den Strohpartikeln den Holzpartikeln vergleichbare
Bindeeigenschaften verleihen sollen. Diese zumeist ein Ausschwemmen besonderer Inhaltsstoffe
zum Ziel habenden Vorbehandlungen, sind jedoch stets aufwendig und teuer.
[0005] Als weitere Möglichkeit zur Verwendung von Partikeln aus Einjahrespflanzen beschreibt
die
EP 1 159 113 verschiedene Möglichkeiten, die jedoch den Einsatz von Bindemitteln auf Basis von
Isocyanaten voraussetzen, um zu einer gebrauchstauglichen Platte zu kommen. Bindemittel
auf Basis von Isocyanaten sind jedoch beschränkt verfügbar und teuer und werden daher
im Bereich der Holzwerkstoffe lediglich dort eingesetzt, wo dies aus Gründen der geforderten
Witterungsbeständigkeit und dauerhaften Tragfähigkeit, unbedingt erforderlich ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und einen entsprechenden Holzwerkstoff
anzugeben, mit dem die Herstellung unter Verwendung von Spelzen des Hafers vereinfacht
wird.
[0007] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten Lehre der
vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Holzwerkstoffes,
insbesondere eines plattenförmigen Holzwerkstoffes, wobei zur zumindest teilweisen
Substituierung des Holzanteils ausgewählte Teile von Spelzen des Hafers eingesetzt
werden.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Ferner wird die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe gemäß einer zweiten Lehre
der vorliegenden Erfindung gelöst durch einen Holzwerkstoff, insbesondere einen plattenförmigen
Holzwerkstoff, der durch ein Verfahren wie es zuvor beschrieben wird, hergestellt
ist.
[0010] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass bestimmte Teile von Spelzen des Hafers hinsichtlich
ihrer Eigenschaften zur Verwendung als Material zur zumindest teilweisen Substituierung
von Holz in Holzwerkstoffen ohne eine besondere Vorbehandlung und ohne dem Einsatz
eines besonderen Bindemittels verwendet werden können.
[0011] Es konnte festgestellt werden, dass Teile die Spelzen des Hafers, zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe herangezogen werden können.
[0012] Hafer aufweist keine Blütenhülle, die Blüten aber in trockenhäutige Tragblättern,
eben den Spelzen, eingehüllt sind.
[0013] Allerdings werden diese keiner industriellen Nutzung zugeführt, weshalb deren Verfügbarkeit
eingeschränkt ist, jedoch fallen Spelzen des Hafers in ausreichendem Maß an, sodass
diese zur zumindest teilweisen Substituierung von Holz in Holzwerkstoffen herangezogen
werden können.
[0014] Die Spelzen des Hafers verbleiben bei der Ernte des Hafers an den Körnern, weswegen
die Spelzen vorzugsweise in einem eigenen Arbeitsschritt, insbesondere vor der Verarbeitung
der Haferkörner, von diesen getrennt werden. Damit ist die Verfügbarkeit von Spelzen
des Hafers über das gesamte Jahr hinweg konstant gegeben und nicht von Erntezeiten
abhängig, wo sonst das jährliche Gesamtvolumen von Rohstoffen anderer Einjahrespflanzen
gesamt anfällt. Darüber hinaus vorteilhaft an den Spelzen des Hafers, zur zumindest
teilweisen Substituierung von Holz aus Holzwerkstoffen, ist, dass diese einen dem
Holz vergleichbar hohen Zelluloseanteil sowie einen vergleichbar hohen Anteil an Xylan
aufweisen.
[0015] Weiters haben Spelzen des Hafers einen den Spänen der Mittelschicht einer Spanplatte
vergleichbare Form und Ausdehnung und weisen nach der Trennung von den Haferkörnern
auch einen Feuchtegehalt, der im, für die Herstellung von Spanplatten, erfoderlichen
Bereich liegt, auf.
[0016] Neben den positiven Eigenschaften der Haferspelzen hinsichtlich deren chemischem
Aufbau, deren Abmessungen und Feuchtegehalt, hat sich auch deren Vermögen, hinsichtlich
ihrer Bindeeigenschaften mit den für die Herstellung von Holzwerkstoffen üblicherweise
verwendeten Bindemitteln auf Basis von Formaldehydharzen, als besonders geeignet erwiesen.
[0017] Neben der Verwendung von Spelzendes Hafers bei der Herstellung von Spanplatten, ist
aber auch deren Einsatz zur zumindest teilweisen Substituierung von Holz in Faser-
und OSB-Platten möglich.
1. Verfahren zur Herstellung eines Holzwerkstoffes in Form einer Span-, Faser- oder OSB-Platte,
bei dem Holzspäne, - fasern oder -strands unter Zugabe eines Bindemittels verpresst
werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur teilweisen Substituierung des Holzanteils als ausgewählte Teile von Einjahrespflanzen
Spelzen des Hafers in Form von von den Körnern des Hafers getrennten trockenhäutigen
Tragblättern zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spelzen des Hafers in hinsichtlich deren chemischem Aufbau, deren Abmessungen
und deren Feuchtegehalt unaufgearbeiteter Form zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bindemittel zur Herstellung des Holzwerkstoffes auf Basis von Formaldehydharzen
verwendet wird.
4. Holzwerkstoff mit kleinstückigem Holz oder Holzfasern, einem Bindemittel sowie Spelzen
des Hafers in Form von von den Körnern des Hafers getrennten trockenhäutigen Tragblättern,
erhältlich durch ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche.
1. A method for manufacturing a wood-based material in the form of a chipboard, fibreboard
or oriented strand board, in which wood chips, fibres or strands are compressed with
the addition of a binder, characterized in that oat husks in the form of dry-skinned bracts separated from the oat grains are added
as selected parts of annual plants in order to partially substitute the percentage
of wood.
2. The method according to claim 1, characterized in that the oat husks are added in an unprocessed form relative to their chemical composition,
dimensions and moisture content.
3. The method according to claim 1 or 2, characterized in that a binder based on formaldehyde resins is used for manufacturing the wood-based material.
4. Wood-based material with small pieces of wood or wood fibres, a binder as well as
oat husks in the form of dry-skinned bracts separated from the oat grains, obtainable
in a method according to one of the preceding claims.
1. Procédé pour la fabrication d'un produit dérivé du bois, sous la forme d'un panneau
de copeaux, en fibres ou OSB, dans lequel des copeaux, fibres ou lamelles de bois
sont comprimés en ajoutant un agent liant, caractérisé en ce que, pour le remplacement partiel de la part de bois, des glumes d'avoine, comme parties
sélectionnées de plantes de un an, sont ajoutées sous la forme de bractées à peau
sèche séparées des grains d'avoine.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les glumes d'avoine sont ajoutées dans un état non élaboré quant à leur composition
chimique, leur taille et leur taux d'humidité.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'un agent liant à base de résines de formaldéhyde est utilisé pour la fabrication du
produit dérivé du bois.
4. Produit dérivé du bois, avec du bois en morceaux ou des fibres de bois, un agent liant
et des glumes d'avoine, sous la forme de bractées à peau sèche séparées des grains
d'avoine, lequel peut être obtenu à l'aide d'un procédé selon l'une des revendications
précédentes.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente