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(11) |
EP 2 450 526 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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03.04.2013 Patentblatt 2013/14 |
(22) |
Anmeldetag: 03.11.2010 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Auffangeinrichtung für ein Bohrloch einer Fluidquelle
Catching device for a bore hole of a fluid source
Dispositif collecteur pour un trou de forage d'une source de fluide
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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09.05.2012 Patentblatt 2012/19 |
(73) |
Patentinhaber: Röhm, Valentin |
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80637 München (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Röhm, Valentin
80637 München (DE)
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Vertreter: Fischer, Ernst |
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Pateris
Patentanwälte Partnerschaft
Altheimer Eck 13 80331 München 80331 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-U1-202010 007 532 DE-U1-202010 010 994
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DE-U1-202010 009 812
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Auffangeinrichtung für ein Bohrloch einer Fluidquelle.
[0002] In einer Erdöl- und/oder Erdgaslagerstätte liegt Erdöl und/oder Erdgas in einer Blase
im Boden eingelagert vor. Häufig befindet sich die Blase unter einem gas- und/oder
flüssigkeitsdichten Deckgebirge, wodurch in der Blase ein hoher Druck herrscht. Zum
Fördern des in der Blase eingelagerten Erdöls und/oder Erdgases ist es bekannt in
dem Deckgebirge eine Bohrung anzubringen, durch die ein Zugang zu der Blase hergestellt
wird. Zur Kompensation des hohen Drucks in der Blase wird während der Bohrung eine
Bohrflüssigkeit mit einer hohen Dichte in das Bohrloch eingefüllt. Die sich dadurch
ergebende Flüssigkeitssäule erzeugt einen hydrostatischen Gegendruck, wodurch ein
unkontrolliertes Austreten von Erdöl und/oder Erdgas aus der Blase unterbunden ist.
Jedoch kann es beim Bohren und bei der späteren Förderung zu unerwarteten Druckanstiegen
in der Blase kommen. Wenn der Lagerstättendruck größer wird als der Gegendruck der
Bohrflüssigkeit, kann Erdöl und/oder Erdgas in das Bohrloch eindringen, wobei das
Erdöl und/oder das Erdgas die Bohrlochflüssigkeit in Richtung zur Erdoberfläche hin
verdrängt und schließlich selbst als Ausbruch die Oberfläche erreicht. Um einen derartigen
Ausbruch zu verhindern oder zumindest einzudämmen, muss das Bohrloch schnell verschlossen
werden. Hierzu ist es bekannt an dem Bohrlochmund einen Bohrlochverschluss (engl.:
blowoutpreventer) anzubringen. Der Bohrlochverschluss ist an dem Bohrloch montiert
und fest in dem Boden verankert. Der Bohrlochverschluss weist eine Reihe von kombinierten
Absperreinrichtungen auf, die direkt über dem Bohrloch montiert sind.
[0003] Gelingt es nicht mit dem Bohrlochverschluss den Ausbruch von Erdöl und/oder Erdgas
zu stoppen, gelangt Erdöl und/oder Erdgas unkontrolliert an die Erdoberfläche. Das
dadurch aus dem Bohrloch austretende Erdgas und/oder Erdöl steht einer Förderung nicht
mehr zur Verfügung, wodurch ein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Vielmehr wiegt
jedoch der Umstand, dass vor allem beim Ausfluss von großen Mengen an Erdöl und/oder
Erdgas eine starke Umweltverschmutzung einhergeht, die beträchtliche ökologische Schäden
nach sich zieht.
[0004] Bisher werden Bohrlöcher lediglich mit dem Bohrlochverschluss versehen, wobei bei
dessen Versagen eine Havarie eintreten kann. Insbesondere bei Bohrlöchern in der Tiefsee
ist es schwierig in großen Tiefen den Bohrlochverschluss zu montieren und noch schwieriger
im Havariefall das Bohrloch wieder zu verschließen. Eine zum Bohrlochverschluss redundante
Sicherung des Bohrlochs gegen den unkontrollierten Ausbruch von Erdöl und/oder Erdgas
ist nicht bekannt.
[0005] In
DE 20 2010 010 994 U1, welches als nächstliegender Stand der Technik gilt, ist ein Tauchtunnel-Ölsperren-System
mit einer Tauchtunnel-Ölsperre beschrieben, die eine Mehrzahl von faltbaren Tauchtunnel-Ölsperrmodulen
aufweist, die im gefalteten Zustand in einem kreisringförmigen Grundmodul ständig
das Bohrloch umschließen. In einem Havariefall wird die Tauchtunnel-Ölsperre durch
eine Aufschwimmhilfe bis zur Meeresoberfläche entfaltet.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es eine Auffangeinrichtung für ein Bohrloch einer Fluidquelle,
ein Verfahren zum Absichern des Bohrlochs mit der Auffangeinrichtung und eine Verwendung
der Auffangeinrichtung zum Absichern des Bohrlochs zu schaffen, wobei das Bohrloch
mit der Auffangeinrichtung neben einer herkömmlichen Einrichtung redundant absicherbar
ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Auffangeinrichtung für ein Bohrloch einer Fluidquelle weist
eine Grundplatte, die am Boden über dem Bohrloch verankerbar ist und eine Bohrlochöffnung
aufweist, durch die Fluid aus dem Bohrloch strömbar ist, ein Steigrohr, das über der
Bohrlochöffnung anordenbar ist, und eine Mehrzahl an um die Bohrlochöffnung angeordneten
Führungsklappen jeweils aufweisend eine Schaufel auf, die verschwenkbar und verschiebbar
an der Oberseite der Grundplatte derart festgelegt ist, dass, wenn die Fluidquelle
im Normalzustand ist, die Schaufeln im Passivzustand sind und dabei sternförmig um
die Bohrlochöffnung auf der Grundplatte liegend angeordnet und von der Bohrlochöffnung
weggerückt sind, und, wenn die Fluidquelle im Havariezustand ist, bei dem das Fluid
unkontrolliert aus dem Bohrloch austritt, die Schaufeln im Aktivzustand an die Bohrlochöffnung
herangeführt sowie von der Grundplatte abstehend nach oben aufgestellt sind und das
der Bohrlochöffnung zugewandte Längsende des Steigrohrs blütenartig sowie einander
sich überlappend umgreifen, wodurch aus der Bohrlochöffnung strömendes Fluid via die
Schaufeln auffangbar und das Steigrohr ableitbar ist. Mit der Grundplatte ist die
Auffangeinrichtung an dem Bohrloch anbringbar, ohne dass eventuell bereits vorhandene
Fördereinrichtungen und Absperrarmaturen abgebaut werden müssen.
[0008] Die Grundplatte könnte bevorzugt zweiteilig bestehend aus zwei Hälften ausgeführt
sein, wobei zum Montieren der Grundplatte am Bohrloch jede Hälfte beidseitig des Bohrlochs
am Boden platziert wird und dann die beiden Hälften zusammengeführt werden, wodurch
die Grundplatte gebildet wird und die Bohrlochöffnung über dem Bohrloch angeordnet
ist. Dadurch kann die Auffangeinrichtung an das Bohrloch auch dann montiert werden,
wenn die Fluidquelle sich bereits im Havariezustand befindet. Dabei kann die Auffangeinrichtung
mit ihrer geteilten Grundplatte quasi im Windschatten des ausströmenden Fluids seitlich
an das Bohrloch herangebracht werden, so dass die Montage der Grundplattenhälften
in derjenigen Zone bewerkstelligt wird, die von dem ausströmenden Fluid am wenigstens
beeinträchtigt ist.
[0009] Bevorzugt ist es, dass die Schaufeln zum Verschwenken an der Grundplatte jeweils
ein Scharnier aufweisen, das in einer ihr zugeordneten Schiene der Grundplatte horizontal
auf der Grundplatte verschiebbar geführt ist. Ferner ist es bevorzugt, dass die Führungsplatten
so angeordnet sind, dass sie bei der Bewegung aus dem Passivzustand in den Aktivzustand
zuerst liegend in ihrer ihnen zugeordneten Schiene horizontal zu einem Aufstellort
zu verschieben, der im Abstand von der Bohrlochöffnung angeordnet ist, dann an dem
Aufstellort verharrend um ihre Scharniere zu verschwenken, bis die Schaufeln von der
Grundplatte senkrecht nach oben abstehen und dadurch aufgestellt sind, und dann in
ihrer zugeordneten Schiene horizontal an das Steigrohr hin zu verschieben sind.
[0010] Die Schaufeln weisen bevorzugt jeweils eine Schaufelfläche, die bei aufgestellter
Schaufel senkrecht zur Grundplatte und der Bohrlochöffnung zugewandt ist, und eine
die Schaufelfläche begrenzende Schaufeldichtkante auf, die bei aufgestellten Schaufeln
mit der Schaufelfläche der unmittelbar benachbarten Schaufel eine Linienberührung
hat, wodurch die Schaufeln aneinandergrenzend und insgesamt zylinderförmig um die
Bohrlochöffnung angeordnet sind. Jede Schaufel weist bevorzugt eine die Schaufelfläche
begrenzende Schaufelrückkante auf, die der Schaufeldichtkante abgewandt und zu dieser
im Wesentlichen parallel angeordnet ist, wobei die von der Schaufeldichtkante und
der Schaufelrückkante definierte Breite der Schaufelfläche so groß ist, dass die Führungsklappen
im Aufstellort aufgestellt sich gegenseitig mit ihren Schaufeldichtkanten an den Schaufelflächen
berühren, wodurch von den Führungsklappen um die Bohrlochöffnung ein geschlossener
Zylinder gebildet ist. Der Verlauf der Schiene in der Grundplatte ist bevorzugt derart
ausgebildet, dass, wenn die Führungsklappen von dem Aufstellort an das Steigrohr herangeführt
werden, die Schaufeldichtkanten stets die Schaufelfläche der benachbarten Schaufel
berühren. Die Krümmung der Schaufelflächen ist bevorzugt derart ausgebildet, dass,
wenn die Führungsklappen von dem Aufstellort an das Steigrohr herangeführt werden,
die Schaufeldichtkanten stets die Schaufelfläche der benachbarten Schaufel berühren.
Werden die Schaufeln vom Aufstellort in den Aktivzustand an die Bohrlochöffnung herangeführt,
so wird von den Schaufeln eine stets dichte, zylinderförmige Umhüllung um die Bohrlochöffnung
gebildet, da die Dichtkanten stets die Schaufelflächen ihrer jeweils benachbarten
Schaufeln berühren. Somit wird beim Hinführen der Führungsklappen an das Steigrohr
dieses von den Führungsklappen dicht umgriffen, wodurch das aus der Bohrlochöffnung
strömende Fluid leckagearm und gerichtet zu dem Steigrohr geführt ist.
[0011] Während des Aufstellens der Führungsklappen ist es bevorzugt, dass die Führungsklappen
so angeordnet sind, dass sie sich gegenseitig berührend überlappen, so dass sich die
Führungsklappen während des Aufstellens in ihrer Form untereinander anpassen. Dabei
ist es notwendig, dass die Schaufeln aus einem flexiblen Material hergestellt sind,
das an den Berührungspunkten zwischen den Schaufeln entsprechend geeignete Gleiteigenschaften
hat. Bevorzugt ist es, dass am Beginn des Aufstellens der Führungsklappen sich diese
bereits an ihren der Grundplatte zugewandten Rändern überlappen, so dass beim Aufstellen
die Führungsklappen sich gegenseitig in Form bringen. Alternativ ist es bevorzugt,
dass während des Aufstellens die Führungsklappen so angeordnet sind, dass sie freistehend
sind und erst aufgestellt sich gegenseitig berühren. Dabei ist es möglich, dass die
Führungsklappen eine steife Konstruktion haben, die den Führungsklappen eine hohe
Festigkeit verleiht.
[0012] Das Steigrohr weist bevorzugt an seinem der Bohrlochöffnung zugewandten Längsende
eine Manschette aus verformbarem Material auf, das an die Schaufeln im Aktivzustand
angeschmiegt ist, so dass die Schaufeln an dem Steigrohr fluiddicht anliegen. Bevorzugt
ist das Material der Manschette von den Schaufeln beim Anliegen derselben an das Steigrohr
plastisch verformbar. Dadurch, dass die Einhüllende der Schaufelflächen im Aktivzustand
der Schaufeln polygonartig und nicht exakt zylindrisch geformt ist, würden zwischen
den an dem Steigrohr anliegenden Schaufeln und dem Steigrohr selbst Lücken verbleiben,
durch die das Fluid ausströmen kann. Mit Hilfe der Manschette ist ein Verschließen
der Lücken bewerkstelligt, wodurch das aus der Bohrlochöffnung strömende Fluid via
die Führungsschaufeln ohne Leckage in das Steigrohr geführt ist.
[0013] Zum Aufstellen sind die Schaufeln bevorzugt von einem Seilzug angetrieben. Alternativ
wäre hierzu ein hydraulischer Antrieb für jede der Führungsklappen denkbar. Ferner
ist es bevorzugt, dass die Schaufeln zum Heranführen an das Steigrohr von einem Schneckenradantrieb
angetrieben sind.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absichern des Bohrlochs weist die Schritte auf:
Verankern der Auffangeinrichtung am Boden der Fluidquelle, wobei Fluid durch die Bohrlochöffnung
der Grundplatte strömbar ist; Bringen der Führungsklappen in den Passivzustand, wobei
die Schaufeln sternförmig um die Bohrlochöffnung auf der Grundplatte liegend angeordnet
und von der Bohrlochöffnung weggerückt werden; Wenn die Fluidquelle im Havariezustand
ist, bei dem das Fluid unkontrolliert aus dem Bohrloch austritt, Bringen der Schaufeln
in den Aktivzustand, wobei die Schaufeln an die Bohrlochöffnung herangeführt sowie
von der Grundplatte abstehend nach oben aufgestellt werden, so dass von den Schaufeln
ein über der Bohrlochöffnung angeordneter Zylinder gebildet wird, der von Fluid aus
dem Bohrloch durchströmt wird; Heranführen des Steigrohrs an die Auffangeinrichtung
und Einführen des Steigrohrs mit dessen der Bohrlochöffnung zugewandten Längsende
in den von den Schaufeln gebildeten Zylinder; Heranführen der Schaufeln an das Steigrohr,
so dass das der Bohrlochöffnung zugewandte Längsende des Steigrohrs blütenartig sowie
einander sich überlappend von den Schaufeln umgriffen wird, wodurch aus der Bohrlochöffnung
strömendes Fluid via die Schaufeln aufgefangen und durch das Steigrohr abgeleitet
wird.
[0015] Bevorzugt werden die Schaufeln miteinander vergossen, so dass die Schaufeln an dem
Steigrohr festgelegt sind. Dadurch ist die Auffangeinrichtung mit einer hohen Strukturfestigkeit
ausgestattet und kann den eventuell im Havariefall auftretenden starken mechanischen
Belastungen widerstehen. Das Vergießen kann bevorzugt mit einem aushärtenden Fluid,
beispielsweise Beton, oder einem mit einem aushärtenden Fluid getränkten Textilband
bewerkstelligt werden, das um die Schaufeln verbandartig gewickelt wird.
[0016] Erfindungsgemäß wird die Auffangeinrichtung zum Absichern des Bohrlochs einer Erdöl-
und/oder Erdgasquelle verwendet. Hierbei ist es bevorzugt, dass mit der Auffangeinrichtung
eine an dem Bohrloch bereits installierte Förderapparatur nachgerüstet wird.
[0017] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Auffangeinrichtung besteht insbesondere darin,
dass alle Anbringungs- und Montagevorgänge unabhängig von dem vorerst weiterhin frei
turbulent ausströmenden Fluid durchführbar sind. Erst bei der langsamen Schließung
und dadurch zunehmenden Hinleitung des Fluids zum Steigrohr wird die turbulente Ausströmung
stufenlos in eine laminare Strömung übergeführt, so dass ein beruhigter Ausfluss des
Fluids in das Steigrohr eingeleitet wird. Dies führt zur Reduzierung der turbulenzbedingten
Störkräfte und somit zur sich natürlich ergebenden Verminderung der mechanischen Beanspruchung
der Vorrichtung.
[0018] Die Montage der erfindungsgemäßen Auffangvorrichtung kann beim Erschließen des Bohrlochs
von Beginn an montiert werden, wobei beispielsweise der Bohrlochverschluss zusammen
mit der Auffangvorrichtung montiert wird. Es ist ebenso denkbar die erfindungsgemäße
Auffangvorrichtung zu einem späteren Zeitpunkt zu montieren, um das Bohrloch mit der
erfindungsgemäßen Auffangvorrichtung nachzurüsten. Ferner kann die erfindungsgemäße
Auffangvorrichtung an das Bohrloch erst dann montiert werden, sobald das Bohrloch
in den Havariezustand geraten ist. Dann herrschen jedoch am Bohrloch in der Regel
Bedingungen, bei denen die Montage der erfindungsgemäßen Auffangvorrichtung schwieriger
ist, als wenn die Auffangvorrichtung bereits vor Eintreten der Havarie am Bohrloch
montiert worden wäre.
[0019] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Auffangeinrichtung
anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Auffangeinrichtung im
Passivzustand,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Auffangeinrichtung im
Aktivzustand,
Figur 3 eine Seitenansicht der Ausführungsform der Auffangeinrichtung im Passivzustand,
Figuren 4 und 5 eine Seitenansicht der Ausführungsform der Auffangeinrichtung beim
Aufstellen von Führungsklapppen,
Figur 6 eine Seitenansicht der Ausführungsform der Auffangeinrichtung mit aufgestellten
Führungsklappen im Aufstellort,
Figur 7 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Auffangeinrichtung mit
aufgestellten Führungsklappen im Aufstellort, wobei ein Steigrohr ausgefahren ist,
Figur 8 eine perspektivische Ansicht des Zustands der Ausführungsform der Auffangeinrichtung
aus Figur 7, wobei das Steigrohr in die Führungsklappen eingefahren ist, und
Figuren 9 bis 12 eine Abfolge von Draufsichten der Ausführungsform der Auffangeinrichtung,
wobei die Führungsklappen zu dem Steigrohr hin geführt werden und in Figur 9 die Führungsklappen
im Aufstellort angeordnet sind und in Figur 12 die Auffangeinrichtung im Aktivzustand
ist.
[0020] Wie es aus Figuren 1 bis 12 ersichtlich ist, weist eine Auffangrichtung 1 ein Steigrohr
2 auf, das ein unteres Längsende 3 und ein oberes Längsende 4 aufweist. Am unteren
Längsende 3 des Steigrohrs 2 ist eine Manschette 5 angebracht. Unterhalb des Steigrohrs
2 ist eine Grundplatte 6 angeordnet, zu der das Steigrohr 2 im Wesentlichen senkrecht
verläuft. Die Grundplatte 6 weist einen Außenrand 7 auf, der im Wesentlichen kreisrund
ausgebildet ist. Im Zentrum der Grundplatte 6 ist eine Bohrlochöffnung 8 vorgesehen.
[0021] Zur Installation der Auffangeinrichtung 1 über ein Bohrloch (strichpunktartig angedeutet)
in Meerestiefe ist die Grundplatte 6 mit ihrer Bohrlochöffnung 8 über dem Bohrloch
anzuordnen, wobei die Grundplatte 6 im Boden fest zu verankern ist. Falls die Quelle
der Bohrlochöffnung 8 havariert, kann das Bohrloch größer sein als die Bohrlochöffnung
8. Hierzu ist die Grundplatte 6 zweigeteilt mit zwei Hälften ausgeführt, die separat
an das Bohrloch herangebracht werden können und zur Montage der Grundplatte 6 fest
miteinander verbunden sind. Das Steigrohr 3 ist über der Bohrlochöffnung 8 angeordnet,
wobei das Zentrum der Bohrlochöffnung 8 auf der Achse des Steigrohrs 2 liegt und in
Fortsetzung einer Ausströmung aus dem havarierten Bohrloch.
[0022] Auf der Oberseite der Grundplatte 6 sind fünf Führungsklappen 9 vorgesehen, die jeweils
von einer Schaufel 10 gebildet sind. Die Schaufel 10 weist eine rechteckige und über
ihre kurze Seite konkav gekrümmte Schaufelfläche 11 auf, wobei die Führungsklappen
9 so um die Bohrlochöffnung 8 im Passivzustand der Auffangeinrichtung 1 angeordnet
sind, dass die Schaufeln 10 sternförmig um die Bohrlochöffnung 8 und liegend auf der
Grundplatte 6 angeordnet sind. Die Schaufelflächen 11 der Schaufeln 10 sind hierbei
von der Grundplatte 6 abgewandt angeordnet und weisen mit ihren Längsseiten von der
Bohrlochöffnung 8 ab, wobei die kurze Seite der Schaufelflächen 11, die der Bohrlochöffnung
8 abgewandt ist, ein Schaufelspitze 12 bildet.
[0023] Die Schaufeln 10 weisen an ihren Längsseiten, die entgegen dem Uhrzeigersinn angeordnet
sind, jeweils eine Schaufeldichtkante 13 auf, wobei die der Schaufeldichtkante 13
gegenüberliegende Längsseite der Schaufelflächen 11 eine Schaufelrückkante 14 bildet.
Die der Schaufelspitze 12 abgewandte kurze Seite der Schaufel 10 weist ein Scharnier
15 auf, das von zwei Scharnieraugen 16 und einer Scharnierbuchse 17 gebildet ist.
An den Scharnieraugen 16 sind an der der Schaufelfläche 11 abgewandten Rückseite der
Schaufeln zwei Versteifungsstege 18 ausgebildet, die über die gesamte Längsseite der
Schaufel 10 sich erstrecken. Quer zu den Versteifungsstegen 18 sind an der Rückseite
der Schaufel 10 eine Mehrzahl an Versteifungsrippen 19 vorgesehen.
[0024] In der Oberseite der Grundplatte 6 sind für jede Führungsklappe 9 jeweils eine Schiene
(nicht gezeigt) vorgesehen, mit der jede Führungsklappe 9 an ihrem Scharnier 15 längsverschiebbar
ist. Die Schienen sind in der Grundplatte 6 in ihrem Verlauf derart ausgebildet, dass
die Führungsklappen 9 aus dem Passivzustand in den Aktivzustand und zurück überführbar
sind. In den Führungsschienen sind jeweils Schneckenradantriebe vorgesehen, wobei
beispielsweise in jeder Schiene eine rotierbare Gewindestange untergebracht ist, die
in ein Gewinde eingreift, das in dem in die Schiene eingreifenden Scharnier 15 angebracht
ist, wodurch die Führungsklappe 9 in der Schiene auf der Grundplatte 6 längsverschiebbar
ist.
[0025] Im Passivzustand der Auffangeinrichtung 1 liegen die Führungsklappen 9 auf der Grundplatte
6, wobei die Schaufelflächen 11 nach oben zeigen. Beim Überführen der Auffangrichtung
1 von dem Passivzustand in den Aktivzustand sind zuerst die Führungsklappen 9 in den
Schienen sternförmig und linear an die Bohrlochöffnung 8 so weit heranzuführen, bis
die Führungsklappen 9 in einem Aufstellort sind. Im Aufstellort verharren die Führungsklappen
9 und werden über ihre Scharniere 15 nach oben verschwenkt, bis die Führungsklappen
9 nach oben von der Grundplatte 6 vorstehen und die Schaufelflächen 11 senkrecht zur
Grundplatte 6 verlaufen. Dabei berühren sich die nebeneinanderliegenden Führungsklappen
9, wobei jede Schaufeldichtkante 13 mit der Schaufelfläche 11 der ihr benachbarten
Führungsklappe 9 einen Berührkontakt hat. Durch diesen Zustand der Führungsklappen
9 ist der Radialabstand von der Bohrlochöffnung 8 des Aufstellorts definiert.
[0026] Vom Aufstellort werden die Führungsklappen 9 in den Aktivzustand gebracht, wobei
die Führungsklappen 9 so weit an das Steigrohr 2 herangeführt werden, bis die Führungsklappen
mit ihren Schaufelflächen 11 an der Manschette 5 des Steigrohrs fluiddicht anliegen.
Beim Heranführen der Führungsklappen 9 an das Steigrohr 2 berühren die Schaufelkanten
13 stets ihre benachbarten Schaufelflächen 11. Aufgrund der Krümmung der Schaufelflächen
11 ergibt sich daraus für die Führungsklappen 9 auf der Grundplatte 6 eine spiralförmige
Bahn, gemäß der die Schienen vom Aufstellort zur Endlage der Führungsklappen im Aktivzustand
ausgebildet sind.
[0027] Die Manschette 5 ist aus einem plastisch verformbaren Material hergestellt, so dass
die Manschette 5 beim Umschließen durch die Führungsklappen 9 an die Einhüllende der
Schaufelflächen 11 angepasst verformt wird und abdichtend wirken.
[0028] Zum Aufstellen der Führungsklappen 9 im Aufstellort ist ein Seilzug (nicht gezeigt)
vorgesehen, mit dem die Führungsklappen 9 mit Hilfe eines Seils gemeinsam aufgestellt
werden. Nachdem die Führungsklappen 9 im Aufstellort aufgestellt sind, wird das zunächst
außerhalb der Führungsklappen 9 angeordnete Steigrohr 2 mit ihrem unteren Längsende
3 in den von den Führungsklappen 9 ausgebildeten Zylinder eingefahren.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1 Auffangeinrichtung
- 2 Steigrohr
- 3 unteres Längsende des Steigrohrs
- 4 oberes Längsende des Steigrohrs
- 5 Manschette
- 6 Grundplatte
- 7 Außenrand der Grundplatte
- 8 Bohrlochöffnung
- 9 Führungsklappe
- 10 Schaufel
- 11 Schaufelfläche
- 12 Schaufelspitze
- 13 Schaufeldichtkante
- 14 Schaufelrückkante
- 15 Scharnier
- 16 Scharnierauge
- 17 Scharnierbuchse
- 18 Versteifungssteg
- 19 Versteifungsrippe
1. Auffangeinrichtung für ein Bohrloch einer Fluidquelle, mit einer Grundplatte (6),
die am Boden über dem Bohrloch verankerbar ist und eine Bohrlochöffnung (8) aufweist,
durch die Fluid aus dem Bohrloch strömbar ist, einem Steigrohr (2), das über der Bohrlochöffnung
(8) anordenbar ist, und einer Mehrzahl an um die Bohrlochöffnung (8) angeordneten
Führungsklappen (9) jeweils aufweisend eine Schaufel (10), die verschwenkbar und verschiebbar
an der Oberseite der Grundplatte (6) derart festgelegt ist, dass, wenn die Fluidquelle
im Normalzustand ist, die Schaufeln (10) im Passivzustand sind und dabei sternförmig
um die Bohrlochöffnung (8) auf der Grundplatte (6) liegend angeordnet und von der
Bohrlochöffnung (8) weggerückt sind, und, wenn die Fluidquelle im Havariezustand ist,
bei dem das Fluid unkontrolliert aus dem Bohrloch austritt, die Schaufeln (10) im
Aktivzustand an die Bohrlochöffnung (8) herangeführt sowie von der Grundplatte (6)
abstehend nach oben aufgestellt sind und das der Bohrlochöffnung (8) zugewandte Längsende
(3) des Steigrohrs (2) blütenartig sowie einander sich überlappend umgreifen, wodurch
aus der Bohrlochöffnung (8) strömendes Fluid via die Schaufeln (10) auffangbar und
das Steigrohr (2) ableitbar ist.
2. Auffangeinrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die Schaufeln (10) zum Verschwenken an
der Grundplatte (6) jeweils ein Scharnier (15) aufweisen, das in einer ihr zugeordneten
Schiene der Grundplatte (6) horizontal auf der Grundplatte (6) verschiebbar geführt
ist.
3. Auffangeinrichtung gemäß Anspruch 2, wobei die Führungsklappen (9) so angeordnet sind,
dass sie bei der Bewegung aus dem Passivzustand in den Aktivzustand zuerst liegend
in ihrer ihnen zugeordneten Schiene horizontal zu einem Aufstellort zu verschieben,
der im Abstand von der Bohrlochöffnung (8) angeordnet ist, dann an dem Aufstellort
verharrend um ihre Scharniere zu verschwenken bis die Schaufeln (10) von der Grundplatte
(6) senkrecht nach oben abstehen und dadurch aufgestellt sind, und dann in ihrer zugeordneten
Schiene horizontal an das Steigrohr (2) hin zu verschieben sind.
4. Auffangeinrichtung gemäß Anspruch 3, wobei die Schaufeln (10) jeweils eine Schaufelfläche
(11), die bei aufgestellter Schaufel (10) senkrecht zur Grundplatte (6) und der Bohrlochöffnung
(8) zugewandt ist, und eine die Schaufelfläche (11) begrenzende Schaufeldichtkante
(13) aufweisen, die bei aufgestellten Schaufeln (10) mit der Schaufelfläche (11) der
unmittelbar benachbarten Schaufel (10) eine Linienberührung hat, wodurch die Schaufeln
(10) aneinandergrenzend und insgesamt zylinderförmig um die Bohrlochöffnung (8) angeordnet
sind.
5. Auffangeinrichtung gemäß Anspruch 4, wobei jede Schaufel (10) eine die Schaufelfläche
(11) begrenzende Schaufelrückkante (14) aufweist, die der Schaufeldichtkante (13)
abgewandt und zu dieser im Wesentlichen parallel angeordnet ist, wobei die von der
Schaufeldichtkante (13) und der Schaufelrückkante (14) definierte Breite der Schaufelfläche
(11) so groß ist, dass die Führungsklappen (9) im Aufstellort aufgestellt sich gegenseitig
mit ihren Schaufeldichtkanten (13) an den Schaufelflächen (11) berühren, wodurch von
den Führungsklappen (9) um die Bohrlochöffnung (8) ein geschlossener Zylinder gebildet
ist.
6. Auffangeinrichtung gemäß Anspruch 5, wobei der Verlauf der Schienen in der Grundplatte
(6) derart ausgebildet ist, dass, wenn die Führungsklappen (9) von dem Aufstellort
an das Steigrohr (2) herangeführt werden, die Schaufeldichtkanten (13) stets die Schaufelfläche
(11) der benachbarten Schaufel (10) berühren.
7. Auffangeinrichtung gemäß Anspruch 5 oder 6, wobei die Krümmung der Schaufelflächen
(11) derart ausgebildet ist, dass, wenn die Führungsklappen (9) von dem Aufstellort
an das Steigrohr (2) herangeführt werden, die Schaufeldichtkanten (13) stets die Schaufelfläche
der benachbarten Schaufel berühren.
8. Auffangeinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Führungsklappen (9)
so angeordnet sind, dass sie sich während des Aufstellens gegenseitig berührend überlappen,
so dass sich die Führungsklappen (10) während des Aufstellens in ihrer Form untereinander
anpassen.
9. Auffangeinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Führungsklappen (9)
so angeordnet sind, dass sie während des freistehend sind und erst aufgestellt sich
gegenseitig berühren.
10. Auffangeinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Steigrohr (2) an seinem
der Bohrlochöffnung (8) zugewandten Längsende (3) eine Manschette (5) aus verformbaren
Material aufweist, das an die Schaufeln (10) im Aktivzustand angeschmiegt ist, so
dass die Schaufeln (10) an dem Steigrohr (2) fluiddicht anliegen.
11. Auffangeinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Schaufeln (10) zum
Aufstellen von einem Seilzug angetrieben sind.
12. Auffangeinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die die Schaufeln (10)
zum Heranführen an das Steigrohr (2) von einem Schneckenradantrieb angetrieben sind.
13. Verfahren zum Absichern eines Bohrlochs einer Fluidquelle, mit den Schritten:
Verankern einer Auffangeinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 am Boden
einer Fluidquelle, wobei Fluid durch die Bohrlochöffnung (2) der Grundplatte (6) strömbar
ist;
Bringen der Führungsklappen (9) in den Passivzustand, wobei die Schaufeln (10) sternförmig
um die Bohrlochöffnung (8) auf der Grundplatte (6) liegend angeordnet und von der
Bohrlochöffnung (8) weggerückt werden;
Wenn die Fluidquelle im Havariezustand ist, bei dem das Fluid unkontrolliert aus dem
Bohrloch austritt, Bringen der Schaufeln (10) in den Aktivzustand, wobei die Schaufeln
(10) an die Bohrlochöffnung (8) herangeführt sowie von der Grundplatte (6) abstehend
nach oben aufgestellt werden, so dass von den Schaufeln (10) ein über der Bohrlochöffnung
(8) angeordneter Zylinder gebildet wird, der von Fluid aus dem Bohrloch durchströmt
wird;
Heranführen des Steigrohrs (2) an die Auffangeinrichtung (1) und Einführen des Steigrohrs
(2) mit dessen der Bohrlochöffnung (8) zugewandten Längsende (3) in den von den Schaufeln
(10) gebildeten Zylinder;
Heranführen der Schaufeln (10) an das Steigrohr (10), so dass das der Bohrlochöffnung
(8) zugewandte Längsende (3) des Steigrohrs (2) blütenartig sowie einander sich überlappend
von den Schaufeln (10) umgriffen wird, wodurch aus der Bohrlochöffnung (8) strömendes
Fluid via die Schaufeln (10) aufgefangen und durch das Steigrohr (2) abgeleitet wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, mit dem Schritt: Miteinander Vergießen der Schaufeln
(10), so dass die Schaufeln (10) an dem Steigrohr (2) festgelegt werden.
15. Verwenden einer Auffangeinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Absichern
eines Bohrlochs einer Erdöl- und/oder Erdgasquelle.
16. Verwenden der Auffangeinrichtung (1) gemäß Anspruch 15, wobei mit der Auffangeinrichtung
(1) eine an dem Bohrloch bereits installierte Förderapparatur nachgerüstet wird.
1. Capture device for a bore hole of a fluid source comprising:
a base plate (6) that can be anchored at the floor, over the bore hole, and a bore
hole opening (8) through which fluid can be streamed out of the bore hole, an ascending
pipe (2) that can be arranged over the bore hole opening (8), and a plurality of guide
baffles (9) arranged around the bore hole opening (8), which guide baffles respectively
have a blade (10) fixed to the top side of the base plate (6) such that said guide
baffles (6) can be pivoted and displaced, such that, when the fluid source is in the
normal state, the blades (10) are in the passive state and are thereby arranged lying
in a star shape around the bore hole opening (8) on the base plate (6) and are backed
away from the bore hole (8), and, when the fluid source is in the disaster state,
in which the fluid uncontrollably escapes from the bore hole, the blades (10) in the
active state are moved towards the bore hole opening (8) and are deployed standing
up from the base plate (6), and said blades (10) encompass the longitudinal end (3)
of the ascending pipe (2) that faces towards the bore hole opening (8) like a flower
and overlap one another, whereby fluid flowing from the bore hole opening (8) can
be captured via the blades (10) and discharged via the ascending pipe (2).
2. Capture device according to Claim 1, wherein the blades (10) respectively comprise
a hinge (15) for pivoting at the base plate (6), which hinge (15) is directed such
that it can be displaced horizontally on the base plate (6) in a rail of the base
plate (6) that is associated with it.
3. Capture device according to Claim 2, wherein the guide baffles (9) are arranged such
that during the movement from the passive state into the active state the guide baffles
(9) are first to be displaced horizontal to a raising location lying in the rails
associated with them, which raising location is arranged at a distance from the bore
hole opening (8), the guide baffles (9) are then to be pivoted around their hinges
persistently at the raising location until the blades (10) stand up perpendicularly
from the base plate (6) and are thereby raised, and the guide baffles (9) are then
to be displaced horizontally towards the ascending pipe (2) in their associated rails.
4. Capture device according to Claim 3, wherein the blades (10) comprise a respective
blade surface (11) that, when the blades (10) are raised, is facing perpendicular
to the base plate (6) and the bore hole opening (8), and comprise a sealing blade
edge (13) bounding the blade surface (11), which sealing blade edge (13) has a line
contact with the blade surface (11) of the immediately adjacent blade (10) given raised
blades (10), whereby the blades (10) are arranged adjoining one another and cylindrically
overall around the bore hole opening (8).
5. Capture device according to Claim 4, wherein each blade (10) comprises a back blade
edge (14) bounding the blade surface (11), which back blade edge (14) faces away from
the sealing blade edge (13) and is arranged essentially parallel to this, wherein
the width of the blade surface (11) that is defined by the sealing blade edge (13)
and the back blade edge (14) is so large that the guide baffles (9) raised at the
raising location mutually contact at the blade surfaces (11) with their sealing blade
edges (13), whereby a closed cylinder is formed by the guide baffles (9) around the
bore hole opening (8).
6. Capture device according to Claim 5, wherein the course of the rails in the base plate
(6) is formed such that the sealing blade edges (13) always contact the blade surface
(11) of the adjacent blade (10) when the guide baffles (9) are directed up from the
raising location to the ascending pipe (2).
7. Capture device according to Claim 5 or 6, wherein the curvature of the blade surfaces
(11) is formed such that the sealing blade edges (13) always contact the blade surface
of the adjacent blade when the guide baffles (9) are directed up from the raising
location to the ascending pipe (2).
8. Capture device according to any of the Claims 1 through 7, wherein the guide baffles
(9) are arranged such that during the raising of the guide baffles (9) these mutually
overlap with contact so that the guide baffles (9) match one another in terms of their
shape during the raising.
9. Capture device according to any of the Claims 1 through 7, wherein the guide baffles
(9) are arranged such that they are free-standing while being raised and only mutually
contact upon being in standing position.
10. Capture device according to any of the Claims 1 through 9, wherein the ascending pipe
(2) comprises a collar (5) at its longitudinal end (3) facing towards the bore hole
opening (8), which collar (5) is made from deformable material that is adapted to
the blades (10) in the active state so that the blades (10) rest in a fluid-tight
manner against the ascending pipe (2).
11. Capture device according to any of the Claims 1 through 10, wherein the blades (10)
are driven by a cable winch for raising.
12. Capture device according to any of the Claims 1 through 11, wherein the blades (10)
are driven by a worm wheel drive to approach the ascending pipe (2).
13. Method to secure a bore hole of a fluid source, with the steps:
- anchor a capture device (1) according to any of the Claims 1 through 12 at the floor
of a fluid source, wherein fluid can stream through the bore hole opening (2) of the
base plate (6),
- bring the guide baffles (9) into the passive state, wherein the blades (10) are
arranged lying in a star shape on the base plate (6) around the bore hole opening
(8) and are backed away from said bore hole opening (8),
- if the fluid source is in the disaster state, in which the fluid uncontrollably
escapes from the bore hole, bring the blades (10) into the active state, wherein the
blades (10) are moved towards the bore hole opening (8) and are raised upward from
the base plate (6) into a standing position so that a cylinder arranged over the bore
hole opening (8) is formed by the blades (10), through which cylinder fluid flows
from said bore hole,
- direct the ascending pipe (2) to the capture device (1) and insert the ascending
pipe (2) with its longitudinal end (3) facing towards the bore hole opening (8) into
the cylinder formed by the blades (10),
- direct the blades (10) towards the ascending pipe (2) so that the longitudinal end
(3) of the ascending pipe facing towards the bore hole opening (8) is encompassed
by the blades (10) which overlap one another like a flower, whereby fluid flowing
from the bore hole opening (8) is captured via the blades (10) and discharged through
the ascending pipe (2).
14. Method according to Claim 13, with the step: cast the blades (10) with one another
so that the blades (10) are fixed at the ascending pipe (2).
15. Use of a capture device (1) according to any of the Claims 1 through 12 to secure
a bore hole of a petroleum and/or natural gas source.
16. Use of the capture device (1) according to Claim 15, wherein a transport apparatus
already installed at the bore hole is retrofitted with the capture device (1).
1. Dispositif d'interception pour un trou de forage d'une source de fluide, comportant
une plaque de base (6), apte à être ancrée sur le sol au-dessus du trou de forage
et comportant un orifice pour trou de forage (8), à travers lequel peut circuler le
fluide sortant du trou de forage, un tube de remontée (2) pouvant être agencé au-dessus
de l'orifice (8), et une pluralité de volets de guidage (9), agencés autour de l'orifice
(8) et comportant chacun une pale (10), fixée de manière à pouvoir pivoter et se déplacer
sur la face supérieure de la plaque de base (6), de telle sorte que, lorsque la source
de fluide est à l'état normal, les pales (10) sont en position passive et, en l'occurrence,
reposent sur la plaque de base (6) en étant agencées en étoile autour de l'orifice
(8) et sont écartées de l'orifice (8), et, en présence d'une avarie au niveau de la
source de fluide induisant une projection incontrôlée du fluide hors du trou de forage,
les pales (10) sont approchées en position active contre l'orifice (8), ainsi que
redressées en s'écartant de la plaque de base (6) vers le haut et entourent en corolle
en se chevauchant l'extrémité longitudinale (3), orientée vers l'orifice (8), du tube
de remontée (2), moyennant quoi le fluide affluant hors de l'orifice (8) peut être
intercepté via les pales (10) et peut être évacué via le tube de remontée (2).
2. Dispositif d'interception selon la revendication 1, dans lequel les pales (10) comportent
chacune une charnière (15), qui permet le pivotement sur la plaque de base (6) et
qui est fixée de manière mobile horizontalement sur la plaque de base (6) dans un
rail de la plaque de base (6), qui lui est associé.
3. Dispositif d'interception selon la revendication 2, dans lequel les volets de guidage
(9) sont disposés de telle sorte que, pendant le mouvement à partir de la position
passive vers la position active, ils doivent d'abord être déplacés horizontalement
dans leur rail associé vers un point de redressement situé à distance de l'orifice
(8), puis doivent pivoter autour de leur charnière en étant maintenus sur le point
de redressement jusqu'à ce que les pales (10) se dressent verticalement vers le haut
sur la plaque de base (6) et soient ainsi redressées, et ensuite ils doivent être
déplacés horizontalement dans leur rail associé vers le tube de remontée (2).
4. Dispositif d'interception selon la revendication 3, dans lequel les pales (10) comportent
chacune une surface (11) qui, lorsque les pales (10) sont redressées, est orientée
perpendiculairement à la plaque de base (6) et vers l'orifice (8), et un bord d'étanchéité
(13) délimitant la surface (11), lequel, lorsque les pales (10) sont redressées, est
en contact linéaire avec la surface (11) de la pale (10) directement adjacente, moyennant
quoi les pales (10) sont disposées côte à côte et forment dans l'ensemble un cylindre
autour de l'orifice (8).
5. Dispositif d'interception selon la revendication 4, dans lequel chaque pale (10) comporte
un bord arrière (14), qui délimite la surface (11), est opposé au bord d'étanchéité
(13) et est sensiblement parallèle à celui-ci, la largeur de la surface (11) définie
par le bord d'étanchéité (13) et le bord arrière (14) ayant une dimension telle que
les volets de guidage (9), positionnés au point de redressement, sont réciproquement
en contact avec leurs bords d'étanchéité (13) contre les surfaces (11), moyennant
quoi un cylindre fermé est formé par les volets de guidage (9) autour de l'orifice
(8).
6. Dispositif d'interception selon la revendication 5, dans lequel le tracé des rails
dans la plaque de base (6) est réalisé de telle sorte que, lorsque les volets de guidage
(9) sont déplacés du point de redressement pour être rapprochés du tube de remontée
(2), les bords d'étanchéité (13) sont toujours en contact avec la surface (11) de
la pale (10) adjacente.
7. Dispositif d'interception selon la revendication 5 ou 6, dans lequel la courbure des
surfaces (11) est réalisée de telle sorte que, lorsque les volets de guidage (9) sont
déplacés du point de redressement pour être rapprochés du tube de remontée (2), les
bords d'étanchéité (13) sont toujours en contact avec la surface de la pale adjacente.
8. Dispositif d'interception selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, dans lequel
les volets de guidage (9) sont disposés de telle sorte que, pendant leur redressement,
ils se chevauchent et sont réciproquement en contact, de telle sorte que les volets
de guidage (9) s'ajustent par leur forme les uns aux autres pendant leur redressement.
9. Dispositif d'interception selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, dans lequel
les volets de guidage (9) sont disposés de telle sorte qu'ils ne se touchent pas au
moment de leur redressement et qu'ils se touchent réciproquement uniquement dans leur
position redressée.
10. Dispositif d'interception selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, dans lequel
le tube de remontée (2), au niveau de son extrémité longitudinale (3) orientée vers
l'orifice (8), comporte un fourreau (5) en matériau déformable, qui est étroitement
en appui contre les pales (10) dans la position active, de telle sorte que les pales
(10) s'appuient contre le tube de remontée (2) de manière étanche aux fluides.
11. Dispositif d'interception selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, dans lequel
les pales (10) se redressent en étant actionnées par une commande par câble.
12. Dispositif d'interception selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, dans lequel
les pales (10) sont amenées contre le tube de remontée (2) en étant actionnées par
un système d'entraînement à roue hélicoïdale.
13. Procédé permettant de sécuriser un trou de forage d'une source de fluide, comportant
les étapes :
- ancrage d'un dispositif d'interception (1) selon l'une quelconque des revendications
1 à 12 sur le sol d'une source de fluide, le fluide pouvant circuler à travers l'orifice
(8) pour trou de forage de la plaque de base (6) ;
- déplacement des volets de guidage (9) dans la position passive, les pales (10) reposant
sur la plaque de base (6) en étant disposées horizontalement en étoile autour de l'orifice
(8) et étant écartées de l'orifice (8) ;
- déplacement des pales (10) dans la position active, en présence d'une avarie au
niveau de la source de fluide induisant une projection incontrôlée du fluide hors
du trou de forage, lesdites pales (10) étant alors approchées de l'orifice (8) et
étant redressées en s'écartant de la plaque de base (6) vers le haut, de telle sorte
que les pales (10) forment un cylindre agencé au-dessus de l'orifice (8), à travers
lequel le fluide afflue hors du trou de forage ;
- déplacement du tube de remontée (2) contre le dispositif d'interception (1) et introduction
du tube de remontée (2) avec son extrémité longitudinale (3), orientée vers l'orifice
(8), dans le cylindre formé par les pales (10) ;
- déplacement des pales (10) contre le tube de remontée (2), de telle sorte que l'extrémité
longitudinale (3), orientée vers l'orifice (8), du tube de remontée (2) est entourée
par les pales (10) disposées en corolle et se chevauchant les unes les autres, moyennant
quoi le fluide affluant hors de l'orifice (8) est intercepté via les pales (10) et
est évacué via le tube de remontée (2).
14. Procédé selon la revendication 13, comportant l'étape : scellement des pales (10)
entre elles de telle sorte que les pales (10) sont fixées contre le tube de remontée
(2).
15. Utilisation d'un dispositif d'interception (1) selon l'une quelconque des revendications
1 à 12 pour sécuriser un trou de forage d'une source de pétrole et/ou d'une source
de gaz naturel.
16. Utilisation du dispositif d'interception (1) selon la revendication 15, selon laquelle
le dispositif d'interception (1) peut être mis en place ultérieurement sur un appareillage
de refoulement déjà installé sur le trou de forage.
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