[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten einer Beschichtungsfläche
eines vorzugsweise becherförmigen Behälters, insbesondere Lebensmittelbehälters, mit
einer ein Beschichtungsmittel enthaltenden Vorratseinrichtung und einer zum Übertragen
des Beschichtungsmittels von der Vorratseinrichtung auf die Beschichtungsfläche ausgelegten
Übertragungsanordnung, ein mit einer solchen Vorrichtung ausführbares Beschichtungsverfahren,
die Verwendung einer solchen Vorrichtung zum Beschichten von Behältern und unter Verwendung
einer solchen Vorrichtung hergestellte Behälter.
[0002] Vorrichtungen und Verfahren der eingangs beschriebenen Art werden beispielsweise
zum Bedrucken becherförmiger Kunststoffpackungen für Milchprodukte, wie etwa Joghurt,
benutzt. Die becherförmigen Packungen weisen üblicherweise eine zylindermantelförmige
oder kegelstumpfmantelförmige Mantelfläche auf, welche mit einem gewünschten Motiv
bedruckt werden soll. Dazu wird bei beispielsweise aus der
DE-A-10 2009 043 332 bekannten Verfahren ein dem auf dem Becher aufzudruckenden Motiv entsprechendes Bild
auf ein auf einen drehbar gelagerten Zylinder aufgespanntes Gummituch aufgetragen
und von dort auf die zu bedruckende Mantelfläche, also die Beschichtungsfläche, übertragen.
Dazu wird durch Rotation des zylindermantelförmigen Trägers des Gummituchs das zuvor
auf das Gummituch aufgetragene Motiv auf der Bechermantelfläche abgerollt. Zum Auftragen
des Motivs auf das Gummituch wird üblicherweise Farbe von einer Vorratseinrichtung
in Form eines Farbkastens über eine Mehrzahl von Walzen gleichmäßig auf den Mantelflächen
der Walzen verteilt und auf den Klischeezylinder übertragen. Auf dem Klischeezylinder
ist eine dem zu druckenden Motiv entsprechende erhabene Struktur gebildet, so daß
die Farbe nur auf die erhabenen Mantelflächenbereiche des Klischeezylinders aufgetragen
wird und von dort auf das Gummituch übertragen werden kann. Dabei kann für jede Farbe
des zu druckenden Motivs ein Klischeezylinder vorgesehen sein, auf dem für die entsprechende
Farbe der zu druckende Teil spiegelverkehrt erhaben ausgebildet ist. Bei derartigen
Vorrichtungen bilden die zum Entnehmen der Farbe aus dem Farbkasten und zum gleichmäßigen
Verteilen der Farbe verwendeten Walzen zusammen mit dem Klischeezylinder und dem auf
dem Zylinder aufgespannten Gummituch, also dem Gummituchzylinder, eine Übertragungsanordnung
im Sinne der Erfindung. Beim Einsatz der aus der
DE-A-10 2009 043 332 bekannten Vorrichtungen zum Bedrucken von Kunststoffbehältern, die beispielsweise
aus PET, Polystyrol oder dergleichen gebildet sein können, hat es sich gezeigt, daß
oft nur unbefriedigende optische und haptische Eigenschaften des bedruckten Produktes
erreicht werden.
[0003] In der
EP 1 372 866 B1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, mit der PET-Flaschen mit einem
Beschichtungsmittel auf Polyvenylalkoholbasis in wäßriger Lösung von 5 % mit Hilfe
eines Rotationszerstäubers beschichtet werden können, um die Barriereeigenschaften
der Behälter zu verbessern. Die in der genannten Schrift beschriebenen Verfahren und
Vorrichtungen sind zum Beschichten becherförmiger Behälter nicht geeignet, weil sie
einen lösbar in einem Flaschenhals festlegbaren Klemmkopf 37 erfordern, an dem die
Flaschen hängend gefördert werden können.
[0004] Angesichts der vorstehend beschriebenen Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen und Verfahren zum Beschichten vorzugsweise becherförmiger
Behälter bereitzustellen, mit denen zufriedenstellende optische und haptische Eigenschaften
der Beschichtungsfläche erreicht werden können, sowie entsprechende Behälter anzugeben.
[0005] Gemäß einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung
der bekannten Vorrichtungen gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist,
daß das in der Vorratseinrichtung enthaltene Beschichtungsmittel eine Viskosität von
weniger als 100 s bei 20° C im 4 mm-DIN-Becher (DIN 53211) aufweist, insbesondere
zumindest teilweise Lack, besonders bevorzugt einen UV-Lack, enthält. Bei bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung beträgt die Viskosität des Beschichtungsmittels weniger
als 80 s, insbesondere 60 s oder weniger, aber mehr als 10 s, insbesondere mehr als
20 s.
[0006] Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, daß bei Verwendung von Beschichtungsmitteln
mit einer besonders geringen Viskosität besonders glatte Oberflächen auf der Beschichtungsfläche
hergestellt werden können, die einen Glanz hervorbringen, welcher sonst nur unter
Verwendung von Schrumpffolien (Sleeve) oder dergleichen erhalten werden kann. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung und damit ausgeführte Beschichtungsverfahren ermöglichen
daher die Herstellung von bedruckten bzw. lackierten Bechern mit dem Erscheinungsbild
eines gesleevten Bechers.
[0007] Der Lack ist zweckmäßigerweise ein UV-trocknender Lack, bevorzugt ein UV-härtbarer
Polyacryllack. UV-trocknende Lacke zeichnen sich durch sehr hohen Glanz, eine hohe
Oberflächenglätte und eine geringe Geruchsentwicklung beim Trockenprozess aus.
[0008] Als besonders geeignet haben sich UV-trocknende Lacke mit einer oder mit mehreren
der folgenden Eigenschaften erwiesen: Festkörpergehalt zwischen 95% und 100%, insbesondere
zwischen 98% und 100%, schnelltrocknend, schnell aushärtend, scheuerfest, nicht abkratzbar,
hochglänzend und/oder auf getrocknete Farbe aufbringbar.
[0009] Insbesondere Lacke mit hohem Feststoffanteil haben sich im Hinblick auf die damit
erzielbare Schichtdicke und im Hinblick auf günstige Trocknungseigenschaften als vorteilhaft
erwiesen.
[0010] Zweckmäßigerweise ist die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung derart eingerichtet,
daß die Lackschicht mit einem Flächengewicht (naß) von 1,5-6 g/m
2, bevorzugt 2-4 g/m
2 aufgetragen wird.
[0011] Der UV-härtende Lack wird nach dem Auftragen mit UV-Licht bestrahlt und damit ausgehärtet.
Die von der UV-Lampe abgestrahlte Leistung kann dabei etwa 200 Watt pro cm
2 betragen. Eine zum Aushärten in der vorgesehenen Geschwindigkeit von der Lackschicht
aufzunehmende Bestrahlungsleistung beträgt vorzugsweise etwa 165-170 Watt pro cm
2.
[0012] Die Lackschicht kann auf eine darunterliegende Farbschicht aufgebracht werden oder
alternativ unmittelbar auf den becherförmigen Behälter, der üblicherweise aus Kunststoff
besteht, aufgetragen werden.
[0013] Falls gewünscht, kann die Beschichtungsfläche eines mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
erhaltenen Behälters nach Abschluß der Beschichtung auch noch zumindest teilweise
aufgerauht werden, um gewünschte haptische Eigenschaften in vorgegebenen Mantelflächenbereichen
zu erhalten.
[0014] Die Übertragungsanordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zur Ausführung
eines Kontaktbeschichtungsverfahrens eine mit dem in der Vorratseinrichtung enthaltenen
Beschichtungsmittel in Kontakt gelangenden und zum Entnehmen des Beschichtungsmittels
aus der Vorratseinrichtung ausgelegte Entnahmeeinrichtung und eine zum Auftragen des
entnommenen Beschichtungsmittels auf die Beschichtungsfläche ausgelegte Auftrageinrichtung
aufweisen. Dabei kann die Entnahmeeinrichtung ähnlich wie bei der in der
DE 10 2009 043 332 A beschriebenen Vorrichtung eine Heberwalze mit einer vorzugsweise etwa kreiszylindermantelförmigen
und in Kontakt mit dem in der vorzugsweise als Farbkasten ausgeführten Vorratseinrichtung
enthaltenden Beschichtungsmittel gelangenden Entnahmefläche aufweisen.
[0015] Bei herkömmlichen Druckwerken wird die Farbverteilung auf der Heberwalze mechanisch
mit Hilfe von dem Farbkasten zugeordneten Schrauben und Schiebern eingestellt. Bei
einer im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Entnahmefläche
der Heberwalze mindestens eine das Entnehmen des Beschichtungsmittels aus der Vorratseinrichtung
begünstigende Vertiefung auf. Durch geeignete Dimensionierung und Verteilung der Vertiefungen
auf der Entnahmefläche kann die gewünschte Verteilung der Beschichtungsmasse auf der
Entnahmefläche der Heberwalze eingestellt werden. Ferner ermöglicht die Bereitstellung
der Vertiefungen in der Entnahmefläche die Entnahme einer ausreichenden Menge des
Beschichtungsmittels, auch wenn das Beschichtungsmittel eine nur geringe Viskosität
aufweist.
[0016] Die Vertiefungen in der Entnahmefläche können kalottenförmig bzw. mit einer Oberfläche
in Form von Kugelschalensegmenten ausgeführt sein. Dabei können Tiefe und Durchmesser
so gewählt sein, daß sich ein Schöpfvolumen von insgesamt 9 bis12 cm
3 pro Quadratmeter der Entnahmefläche ergibt. Das Schöpfvolumen wird durch entsprechende
Wahl der Heberwalze in Abhängigkeit von den Anforderungen des Einzelfalls eingestellt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Vertiefungen mit Hilfe
einer Lasergravur eingebracht. Dabei können die Vertiefungen linienförmig umlaufend
angeordnet sein, wobei eine Liniendichte von 100 bis 200 Linien pro Zentimeter axialer
Länge der Heberwalze eingestellt sein kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt die Liniendichte 140 bis 180 Linien pro Zentimeter axialer Länge, insbesondere
etwa 160 Linien pro Zentimeter axialer Länge.
[0017] Die Entnahme des Beschichtungsmittels mit Hilfe entsprechender Heberwalzen kann weiter
begünstigt werden, wenn die durch Lasergravur eingebrachten Linien nicht in Radialebenen
umlaufen, sondern in Ebenen, die bezüglich der Radialebenen um etwa 60° angestellt
sind. Dadurch wird die Mitnahme des Beschichtungsmittels in den Vertiefungen begünstigt.
Jedenfalls hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn ein Schöpfvolumen von 9 bis 12
cm
3 pro Quadratmeter Entnahmefläche eingestellt wird, wobei auch bei linienförmigen Vertiefungen
das Schöpfvolumen durch Auswahl entsprechender Heberwalzen eingestellt werden kann.
Der Durchmesser der Heberwalze beträgt etwa 40 bis 80 mm, vorzugsweise 50 bis 70 mm,
insbesondere etwa 61 mm.
[0018] Als besonders geeignet für die Entnahme des Beschichtungsmittels aus der Vorratseinrichtung
hat sich eine Gummiwalze erwiesen, wobei unter Gummiwalze eine Heberwalze mit einer
Gummioberfläche wie etwa eine Vollgummiwalze, eine gummierte Walze, eine Walze mit
Gummibezug o. dgl. verstanden wird. Die in Kontakt mit dem Beschichtungsmittel kommende
Gummioberfläche ist vorzugsweise rauh. Durch die Rauheit der Gummioberfläche wird
die Mitnahme des Beschichtungsmittels durch die Heberwalze begünstigt. Die Oberflächenrauheit
kann größer sein als Ra=0,1 mm und kleiner sein als Ra=2,5 mm. Besonders geeignet
ist eine Oberflächenrauheit zwischen Ra=0,3 mm und Ra=1,8 mm.
[0019] Ähnlich wie bei den in der
DE 10 2009 043 332 beschriebenen Vorrichtungen kann zwischen der Entnahmeeinrichtung und der Auftrageinrichtung
auch noch mindestens eine Übertragungswalze, Verreiberwalze und/oder Auftragswalze
vorgesehen sein, die auch eine nachgiebige Mantelfläche aufweisen kann, um so die
Übertragung des Beschichtungsmittels zu begünstigen.
[0020] Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung einen zwischen Übertragungswalze und
der Auftrageinrichtung angeordneten Klischeezylinder mit einer einem Druckmotiv entsprechenden
Profilierung der Zylindermantelfläche aufweisen. Der Klischeezylinder weist also aufgrund
der Profilierung eine dem zu druckenden Motiv entsprechende erhabene Struktur auf,
so daß die Farbe nur auf die erhabenen Mantelflächenbereiche des Klischeezylinders
aufgetragen wird.
[0021] Das Entstehen von sogenannten Schattenbildern auf den beschichteten Behältern kann
verhindert werden, wenn der Durchmesser des Klischeezylinders dem Durchmesser der
Übertragungswalze entspricht oder ein ganzzahliges Vielfaches davon beträgt. Auf diese
Art und Weise wird sichergestellt, daß eine 1:1-Übertragung von der Übertragungswalze
auf den Klischeezylinder erfolgt, bei der immer gleiche Bereiche der Übertragungswalze
mit gleichen Bereichen des Klischeezylinders in Kontakt kommen, so daß keine Ungleichverteilung
der Beschichtungsmasse auf der erhabenen Struktur des Klischeezylinders entsprechenden
Oberflächenbereichen der Übertragungswalze erfolgt. Eine solche Ungleichverteilung
wird beobachtet, wenn ein Teil der Übertragungswalzenoberfläche, der zuvor nicht mit
einer erhabenen Struktur des Klischeezylinders in Kontakt gelangt ist, bei einem nächsten
Umlauf mit einer erhabenen Struktur in Kontakt gelangt und gleichzeitig ein Teil der
Übertragungswalze mit der erhabenen Struktur in Kontakt gelangt, welcher zuvor auch
schon mit der erhabenen Struktur in Kontakt gelangt ist. Das führt zu einer ungleichmäßigen
Beschichtungsmassenübertragung von der Übertragungswalze auf den Klischeezylinder.
Bei der erfindungsgemäßen Dimensionierung, bei der der Durchmesser des Klischeezylinders
dem Durchmesser der Übertragungswalze entspricht oder ein ganzzahliges Vielfaches
davon ist, werden solche Fehler nicht beobachtet.
[0022] Bei einer alternativen, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
zwei Auftragswalzen zwischen der Übertragungswalze und dem Klischeezylinder angeordnet,
die zum Übertragen des Beschichtungsmittels von der Übertragungswalze auf den Klischeezylinder
vorgesehen sind. Durch die Zwischenschaltung von Übertragungswalze und zwei Auftragswalzen
zwischen Heberwalze und Klischeezylinder wird das Beschichtungsmittel besonders gleichmäßig
auf den Klischeezylinder übertragen. Das Entstehen von Schattenbildern wird wirksam
verhindert, wenn der Durchmesser des Klischeezylinders dem Durchmesser der Auftragswalzen
entspricht oder ein ganzzahliges Vielfaches davon beträgt.
[0023] Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Beschichtungsmassen weisen eine nur geringe
Viskosität auf. Daher können diese Beschichtungsmassen unter dem Einfluß der bei der
Rotation der Übertragungswalze und/oder des Klischeezylinders auftretenden Zentrifugalkräfte
von den Oberflächen der Übertragungswalze und/oder des Klischeezylinders abspritzen.
Aus diesem Grund werden bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen Übertragungswalzen und/oder
Klischeezylinder mit einem besonders großen Durchmesser von mehr als 100 mm, vorzugsweise
mehr als 120 mm, insbesondere 150 mm oder mehr benutzt, weil die Zentrifugalkräfte
mit größer werdendem Durchmesser bei gleichbleibender Umfangsgeschwindigkeit abnehmen.
Allerdings können die Durchmesser von Übertragungswalze und Klischeezylinder aus Raumgründen
und mit Blick auf die gewünschte Übertragung zwischen den einzelnen Elementen der
Übertragungsanordnung nicht beliebig vergrößert werden. Daher betragen die Durchmesser
von Übertragungswalze und/oder Klischeezylinder erfindungsgemäßer Vorrichtungen vorzugsweise
200 mm oder weniger, insbesondere 180 mm oder weniger, besonders bevorzugt 170 mm
oder weniger. Zum Erhalt einer ausreichenden Beschichtung der Übertragungswalze mit
Hilfe der Heberwalze wird das Verhältnis des Durchmessers der Übertragungswalze zum
Durchmesser der Heberwalze zweckmäßigerweise so gewählt, daß es größer als 1,5, insbesondere
mehr als 2 beträgt, um so mehrere Umläufe der Heberwalze zum Übertragen des Beschichtungsmittels
auf die Umfangsfläche der Übertragungswalze zur Verfügung zu stellen. Unter Berücksichtigung
der vorstehend erläuterten Besonderheiten des Einflusses der Zentrifugalkraft auf
Flüssigkeiten niedriger Viskosität hat es sich im Rahmen der Erfindung allerdings
als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn das Verhältnis des Durchmessers der Übertragungswalze
zum Durchmesser der Heberwalze weniger als 4, insbesondere weniger als 3 beträgt.
[0024] Ebenso wie bei der Vorrichtung gemäß
DE 10 2009 043 322 kann die Auftrageinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung einen Gummituchzylinder
mit einer nachgiebigen Mantelfläche aufweisen. Dabei wird bei der Dimensionierung
des Gummituchzylinders auch darauf geachtet, daß eine 1:1-Übertragung zwischen Klischeezylinder
und Gummituchzylinder stattfindet. Der Durchmesser des Gummituchzylinders ist daher
ein ganzzahliges Vielfaches des Durchmessers des Klischeezylinders.
[0025] Das auf den Gummituchzylinder aufgezogene Tuch kann entsprechend der in der
DE 10 2009 043 322 beschriebenen Übertragungsanordnung ausgeführt sein und eine eine Übertragungsfläche
bildende verformbare Übertragungsschicht aufweisen, auf deren der Übertragungsfläche
abgewandten Seite eine eine größere Nachgiebigkeit als die Übertragungsschicht aufweisende
Anpassungsschicht angeordnet ist. Dabei kann die Übertragungsschicht eine Shore-Härte
im Bereich von 60 bis 90 Shore/A, bevorzugt 75 bis 80 Shore-A und die Anpassungsschicht
eine Shore-Härte im Bereich von 15 bis 30 Shore-A, bevorzugt 22 bis 24 Shore-A aufweisen.
Mit derartigen Übertragungsanordnungen können auch profilierte Beschichtungsflächen
beschichten werden. Das ist im Besonderen bei der Beschichtung von Bechern von Vorteil,
welche einen eine Entnahmeöffnung umlaufenden Siegelflansch aufweisen, der über eine
Stapelkante in einen sich konisch nach unten verjüngenden Mantelflächenbereich übergeht,
wobei die Stapelkante durch einen konvex gewölbten Oberflächenbereich ausgeführt sein
kann. Der Einsatz von der in der
DE 10 20 Q9 043 322 beschriebenen Übertragungsanordnung in erfindungsgemäßen Vorrichtungen ermöglicht
die Beschichtung derartiger Becher im Bereich der Stapelkante und/oder im Bereich
eines Bodenbereichs, der ebenfalls ausgehend von der kegelstumpfmantelförmigen Mantelfläche
über eine Stapelkante in den Becherboden übergehen kann.
[0026] Bei den bislang beschriebenen Kontaktdruckverfahren wird das Beschichtungsmittel
über eine Anzahl von Kontaktflächen, wie etwa die Begrenzungsflächen der Heberwalze,
Übertragungswalze des Klischeezylinders und/oder des Gummituchzylinders auf die Beschichtungsfläche
übertragen. Durch die Auswahl der Oberflächenmaterialien und/oder Oberflächenstrukturen
der Walzen und Zylinder sowie durch die Auswahl der Viskosität des Beschichtungsmittels
kann bei diesem Druckverfahren die aufzutragende Menge an Beschichtungsmittel besonders
genau eingestellt werden. Auf diese Weise können der Glanz, die Farbe, die Durchlässigkeit
der Behälterwand des Behälters usw. gesteuert werden.
[0027] Zusätzlich oder alternativ kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung auch noch eine
kontaktlose Übertragungsanordnung aufweisen. Eine kontaktlose Übertragungsanordnung
weist eine Zerstäubungseinrichtung auf, mit der das in der Vorratseinrichtung aufgenommene
Beschichtungsmittel zerstäubt wird. Der Behälter wird zum Beschichten durch den so
erhaltenen Beschichtungsmittelnebel gefördert, so daß sich die Beschichtungsmitteltröpfchen
auf der Beschichtungsmittelfläche absetzen können, um so die gewünschte Beschichtung
zu bilden. In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn
die Zerstäubungseinrichtung zum Erzeugen eines elektrisch geladene Lacktröpfchen aufweisenden
Lacknebels ausgelegt ist, wobei die Zerstäubungseinrichtung einen Tellerzerstäuber
mit einer Mehrzahl von vorzugsweise in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordneten,
insbesondere etwa auf einer Kreislinie liegende Zerstäubungsdüsen aufweisen kann und
der Lack insbesondere bezüglich der Tellerachse etwa radial nach außen zerstäubt wird.
Mit anderen Worten ist die Achse des Tellerzerstäubers vorzugsweise senkrecht ausgerichtet.
Ein Tellerzerstäuber kann auch als um eine Zerstäuberachse drehbarer Rotationszerstäuber
ausgelegt sein. Derartige Rotationszerstäuber sind in der
EP 1 372 866 B1 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift hinsichtlich des Aufbaus und der
Funktion von Rotationszerstäubern wird hiermit durch ausdrückliche Inbezugnahme in
diese Beschreibung aufgenommen.
[0028] Die Zerstäubungseinrichtung ist zweckmäßigerweise in einer abgesehen von einer Eintrittsöffnung
für die Behälter und eine Austrittsöffnung für den Behälter geschlossenen Sprühkammer
angeordnet. Im Verlauf der Beschichtung werden die Behälter vorzugsweise mit einer
Fördereinrichtung von der Eintrittsöffnung zur Austrittsöffnung längs einer die Zerstäubungseinrichtung
zumindest teilweise, vorzugsweise etwa Ω-förmig umlaufenden vorgegebenen Bahn gefördert.
Durch den Umlauf der Zerstäubungseinrichtung ergibt sich eine besonders wirkungsvolle
Beschichtung. Die Fördereinrichtung kann einzelne längs der vorgegebenen Bahn hintereinander
angeordnete Trägerelemente für becherförmige Behälter aufweisen, auf die die Behälter
mit nach unten weisender Behälteröffnung derart aufsetzbar sind, daß Eingreifbereiche
der Trägerelemente von unten in den Behälterinnenraum ragen. Im Sinne einer gleichmäßigen
Beschichtung der Behälter hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Trägerelemente
zum Drehen der Behälter um eine etwa vertikale Behälterachse ausgelegt sind.
[0029] Zum Lackieren von Bechern werden die in einer horizontalen Becherstange vorliegenden
Becher vereinzelt und auf den Trägerelementen der Fördereinrichtung so abgestellt,
daß der Siegelflansch des Bechers auf dem Trägerelement aufliegt. Als Trägerelemente
werden vorzugsweise Trägerringe mit ringförmigen Auflageflächen verwendet, wobei die
üblicherweise ringförmigen Siegelflansche der Becher auf den ringförmigen Auflageflächen
aufliegen. Die ringförmigen Auflageflächen der Trägerringe können dabei so dimensioniert
sein, daß Becher mit verschiedenen Durchmessern auf die Auflageflächen gestellt werden
können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dann zum Beschichten von Bechern verschiedener
Größe verwendet werden, ohne daß ein Austausch der Trägerringe der Fördereinrichtung
erforderlich wäre.
[0030] Vorzugsweise werden zahlreiche identische Trägerringe mit darauf abgestellten Bechern
auf einer Ω-förmigen Bahn um den Tellerzerstäuber herum durch die Sprühkammer gefördert,
wobei sich die auf den Trägerringen abgestellten Becher während der Besprühung mit
dem Beschichtungsmittel um die eigene Achse drehen können. Eine solche Beschichtungsvorrichtung
arbeitet besonders effizient und beschichtet besonders gleichmäßig.
[0031] Zusätzlich oder alternativ kann der Fördereinrichtung und/oder der Zerstäubungseinrichtung
eine Einrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Zerstäubungseinrichtung
und den auf den Trägerelementen aufgesetzten Behältern in Schwererichtung zugeordnet
sein, um so eine gleichmäßige Beschichtung weiter zu begünstigen.
[0032] In einem vorbereitenden Schritt kann die Oberfläche der Behälter polarisiert werden.
Dazu können die Behälter einer Koronabehandlung oder einer anderen Oberflächenbehandlung
unterzogen werden. Durch eine Koronabehandlung wird eine in unbehandeltem Zustand
unpolare und damit nur schwer mit dem Beschichtungsmittel benetzbare Kunststoffoberfläche
des Behälters polarisiert, wodurch Benetzbarkeit und chemische Affinität der Oberfläche
erhöht werden. Auf diese Weise kann eine dickere Beschichtungsmittelschicht auf den
Behälter aufgetragen werden.
[0033] Die Beschichtung mit geladenen Beschichtungströpfchen kann begünstigt werden, wenn
eine äußere Begrenzungsfläche des Eingreifsbereichs der Trägerelemente zumindest teilweise
elektrisch leitfähig ist und auf ein vorgegebenes elektrostatisches Potential eingestellt
werden kann, um so die geladenen Teilchen in Richtung auf die Beschichtungsfläche
zu beschleunigen.
[0034] Der Eingreifbereich der Trägerelemente kann ein in Vertikalrichtung beweglicher Vorsprung
sein, der durch die zentrale Öffnung von Trägerringen der Trägerelemente führbar ist.
Dazu werden die zu beschichtenden Behälter auf den Auflageflächen der Trägerringe
abgestellt und anschließend werden die Vorsprünge durch die Öffnungen der Trägerringe
nach oben in das Behälterinnere eingefahren. Die äußere Begrenzungsfläche des Vorsprungs
wird zumindest abschnittweise auf ein vorgegebenes elektrisches Potential eingestellt.
Damit begünstigt der Vorsprung aufgrund seines elektrischen Potentials zum einen die
Beschichtung vorgegebener Bereiche der Beschichtungsfläche und hält den Behälter zum
anderen fest auf dem Trägerring, da durch den Vorsprung ein Abrutschen des Behälters
von dem Trägerring verhindert wird. Im Anschluß an den Beschichtungsvorgang kann der
Vorsprung aus dem Behälterinneren nach unten ausgefahren werden und der Behälter wird
dann von dem Trägerring abgenommen.
[0035] Der Vorsprung ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise zylinderförmig und/oder
in Form einer Metallantenne gebildet.
[0036] In der alternativen Ausführungsform ist der Vorsprung unbeweglich und ragt ausgehend
von einem zentralen Bereich des Trägerrings nach oben. Die Behälter werden in diesem
Fall vor der Beschichtung über den Vorsprung gestülpt und auf der Auflagefläche des
Trägerrings abgestellt.
[0037] In diesem Zusammenhang ist auch daran gedacht, die Begrenzungsfläche des Eingreifbereichs
nur teilweise mit einer leitfähigen Beschichtung zu versehen, um so eine "Spotbeschichtung"
zu erreichen, bei der eine auf die dem leitfähigen Bereich des Eingreifbereichs entsprechenden
Mantelflächenbereich des Behälters eingeschränkte Beschichtung erfolgt. Der Eingreifbereich
kann auch ein Muster von leitfähigen Bereichen aufweisen, welche durch isolierende
Bereiche voneinander getrennt und getrennt voneinander auf vorgegebene Potentiale
eingestellt werden können, um entsprechende Muster auf der Begrenzungsfläche des Behälters
zu erzeugen. Zusätzlich oder alternativ ist auch an den Einsatz von Masken oder Abdeckbeschichtungen
auf der äußeren Begrenzungsfläche der Behälter gedacht, um so entsprechende Muster
bereitzustellen.
[0038] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß eine erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung
mit ringförmigen Auflageflächen zur Auflage von Siegelrändern becherförmiger Behälter
bei der Besprühung keine Brücke des Beschichtungsmittels zwischen den Siegelrändern
der Behälter und den Auflageflächen der Trägerringe erzeugt. Mit anderen Worten entsteht
bei der Besprühung der auf den Trägerringen abgestellten Behälter keine die Übergänge
zwischen Siegelrändern und Auflageflächen übergreifende, durchgehende Lackschicht.
Die beschichteten Becher lassen sich damit nach dem Durchlaufen der Sprühkammer problemlos
von den Trägerelementen abnehmen. Dieser Effekt ist unter anderem auf die geringe
Viskosität des Beschichtungsmittels zurückzuführen.
[0039] Einer Fördereinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise eine
Vereinzelungseinrichtung zugeordnet, die zum Vereinzeln von in Form eines Becherstapels
aus ineinandergestapelten Bechern angelieferten Bechern und zum Übergeben der vereinzelten
Becher an die Fördereinrichtung ausgelegt ist.
[0040] Wenn das Beschichtungsmittel einen UV-aushärtbaren Lack aufweist, der unter Einfluß
von UV-Strahlen besonders schnell ausgehärtet werden kann, hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, wenn die Fördereinrichtung zum Fördern der lackierten Behälter durch eine
UV-Trockenkammer ausgelegt ist, wo in Förderrichtung hinter der UV-Trockeneinrichtung
auch noch eine Stapeleinrichtung zum Stapeln der lackierten Becher angeordnet sein
kann.
[0041] Wie vorstehend bereits erläutert, kann die Beschichtungsfläche einen kreiszylindermantelförmigen
und/oder kegelstumpfmantelförmigen und/oder einen konvex gewölbten und/oder einen
konkav gewölbten Bereich aufweisen, wobei die konvex/bzw. konkav gewölbten Bereiche
Stapelkanten ausbilden können, die mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen ebenfalls beschichtet
werden können. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Beschichten von Behältern ist im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschichtungsfläche des Behälters mit
einem Lack geringer Viskosität von 100 s oder weniger beschichtet wird, wobei Kontaktverfahren
und kontaktfreie Verfahren zum Einsatz kommen können. In beiden Fällen weist die entsprechende
Beschichtungsvorrichtung Halter zum Halten der zu beschichtenden Behälter auf, wobei
diese Behälter zweckmäßigerweise becherförmig mit einer Entnahmeöffnung und einem
sich von der Entnahmeöffnung in Richtung auf den Boden vorzugsweise konisch verjüngenden
Mantelfläche ausgeführt sind und die Halteeinrichtung entsprechende Becher vorzugsweise
so hält, daß die Mantelfläche freiliegt. Erfindungsgemäß wird also eine Vorrichtung
zum Beschichten einer Beschichtungsfläche eines Behälters mit einem einen Lack mit
einer Viskosität von weniger als 100 s aufweisenden Beschichtung verwendet bzw. es
wird eine Beschichtungsmasse mit einer Viskosität von 100 s oder weniger verwendet,
um einen Kunststoffbehälter, vorzugsweise aus Polystyrol, PET oder dergleichen zu
beschichten. Ein erfindungsgemäßer Becher weist eine Beschichtung auf, die aus einer
Beschichtungsmasse mit einer Viskosität von weniger als 100 s erstellt wurde, wobei
die Beschichtungsfläche des Behälters einen kreiszylindermantelförmigen, kegelstumpfmantelförmigen,
konvex gewölbten und/oder konkav gewölbten Bereich aufweisen kann und zweckmäßig als
Becher ausgeführt ist, der eine sich von einer oberen Öffnung nach unten erstreckenden
und sich vorzugsweise in Richtung auf den Behälterboden verjüngenden Mantel aufweist,
wobei die obere Öffnung von einem Siegelflansch umlaufen sein kann, welcher über eine
Stapelkante in einen kegelstumpfmantelförmigen Mantelbereich übergeht.
[0042] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht weiter herausgestellten
Einzelheiten Bezug genommen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 2
- eine Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 3
- eine Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 4
- eine Vorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung in einer schematischen
Darstellung, und
- Figur 5
- eine Schnittansicht einer Trägereinrichtung der vierten Ausführungsform der Erfindung.
[0043] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt eine als Farbkasten ausgeführte Vorratseinrichtung
für eine Beschichtungsmasse mit einer geringen Viskosität von 100 s oder weniger,
einer Heberwalze 20, eine Übertragungswalze 30, einen Klischeezylinder 40 und einen
Gummituchzylinder 50 sowie einen Träger für einen zu beschichten Behälter bzw. Becher
60. Mit der Heberwalze 20 wird die Beschichtungsmasse aus dem Farbkasten 10 entnommen
und an die Übertragungswalze 30 weitergegeben, mit der sie auf den Klischeezylinder
40 übertragen wird. Mit Hilfe des Klischeezylinders 40 wird eine den erhabenen Bereichen
40 des Klischeezylinders entsprechende Einfärbung des Gummituchzylinders 50 bewirkt,
wobei die Beschichtungsmasse schließlich vom Gummituchzylinder 50 auf die auf dem
Träger 60 angeordneten Behälter übertragen wird.
[0044] Die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform der Erfindung entspricht im wesentlichen
der anhand der Figur 1 erläuterten Ausführungsform, wobei bei der in Figur 2 erläuterten
Ausführungsform unter Verzicht auf einen Gummituchzylinder die aus dem Farbkasten
10 entnommene Beschichtungsmasse mit Hilfe der Heberwalze 20, einer ersten Übertragungswalze
30 und einer zweiten Übertragungswalze 40 auf den Becher 60 übertragen wird. Bei der
in Figur 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung entspricht der Durchmesser
der Übertragungswalze dem Durchmesser des Klischeezylinders, um so eine 1:1-Übertragung
der Beschichtungsmasse von der Übertragungswalze auf den Klischeezylinder zu bewirken.
Ebenso entspricht der Durchmesser der ersten Übertragungswalze 30 dem Durchmesser
der zweiten Übertragungswalze 40 bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung. Die
Durchmesser des Klischeezylinders und der Übertragungswalze betragen etwa 170 mm.
[0045] Die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform der Erfindung entspricht im Wesentlichen
der anhand der Figur 1 erläuterten Ausführungsform, wobei bei dieser Ausführungsform
zwei Auftragwalzen 35 zwischen der Übertragungswalze 30 und dem Klischeezylinder angeordnet
sind. Auf diese Weise wird ein noch gleichmäßigeres Beschichtungsergebnis erzielt.
Auf der rechten Seite in Figur 3 kann sich wie bei der ersten Ausführungsform ein
Gummituchzylinder (nicht gezeigt) an den Klischeezylinder 40 anschließen. Die Heberwalze
20 ist als Gummiwalze mit einer rauhen Oberfläche ausgebildet, die zur Entnahme des
Lacks aus dem Farbkasten 10 besonders geeignet ist. Die Oberflächenrauheit der Gummiwalze
20 liegt in Abhängigkeit von der aufzutragenden Schichtdicke zwischen Ra=0,3 und Ra=1,8
mm.
[0046] Während die Figuren 1 bis 3 Beschichtungsvorrichtungen für ein Kontaktdruckverfahren
zeigen, bei denen das Beschichtungsmittel über eine Anzahl von Kontaktflächen, wie
etwa die Begrenzungsflächen der Heberwalze, der Übertragungswalze, des Klischeezylinders
und/oder des Gummituchzylinders auf die Beschichtungsfläche übertragen wird, zeigen
die Figuren 4 und 5 eine Beschichtungsvorrichtung mit einer kontaktlosen Übertragungsanordnung.
Kontaktlose Übertragungsanordnungen arbeiten geometrieunabhängig, so daß mit solchen
Anordnungen im Gegensatz zu Kontaktdruckverfahren Behälter beliebiger Geometrie und
Form ihrer Mantelfläche bedruckbar sind.
[0047] Die Beschichtungsvorrichtung 100 der Figuren 4 weist eine Zerstäubungseinrichtung
79 in Form eines Tellerzerstäubers mit senkrecht verlaufender Zerstäuberachse auf.
Becherförmige Behälter werden zum Beschichten durch den Beschichtungsmittelnebel gefördert,
so daß sich die Beschichtungsmitteltröpfchen auf der Beschichtungsfläche absetzen
können, um so die gewünschte Beschichtung zu bilden. Der Tellerzerstäuber 79 ist zum
Erzeugen eines elektrisch geladene Lacktröpfchen aufweisenden Lacknebels ausgelegt.
[0048] Stapel 70 unbeschichteter Becher werden der Beschichtungsvorrichtung 100 über einen
Elevator 71 zugeführt, die Becher werden vereinzelt und gelangen dann über ein Transportband
72 zu den Trägerelementen 800, die auf einer geschlossenen Bahn umlaufen und dabei
die Sprühkammer 810 durchlaufen.
[0049] Die Trägerelemente 800 weisen Trägerringe mit ringförmigen Auflageflächen auf, auf
denen die Becher mit Hilfe eines Aufrichters 73 so abgestellt werden, daß der Becherboden
nach oben gerichtet ist. Mit anderen Worten liegen die Becher mit ihren ringförmigen
Siegelrändern auf den ringförmigen Auflageflächen der Trägerringe 800 auf.
[0050] Die Trägerelemente werden über Positionierschnecken 74 zu einer Koronabehandlungsstation
75 gefördert, in der die Becher einer Oberflächenbehandlung zur Polarisation der Becheroberfläche
unterzogen werden.
[0051] Über eine Ionisierungsstation 76 gelangen die auf den Trägerringen 800 aufliegenden
Becher in die geschlossene Sprühkammer 810. Die Eintrittsöffnung 77 und die Austrittsöffnung
820 der Sprühkammer sind jeweils mit Luftvorhängen abgedeckt.
[0052] In der Sprühkammer 810 umlaufen die Trägerelemente 800 den Tellerzerstäuber 79 auf
einer Ω-förmigen Bahn. Während der Besprühung drehen sich die Becher um die eigene
Achse. Alternativ oder zusätzlich bewegen sich die Becher während der Besprühung relativ
zu dem Tellerzerstäuber in vertikaler Richtung.
[0053] Im Anschluß an die Besprühung durchlaufen die auf den Trägerelementen 800 aufliegenden
Becher eine Trocknungsstation 81, in der sie mit UV-Licht bestrahlt werden, und eine
Vakuumaufnahme 82. Die Bestrahlung mit UV-Licht sorgt für die Aushärtung des verwendeten
UV-Lacks.
[0054] Die beschichteten Becher werden dann von den Trägerelementen 800 abgenommen, durchlaufen
eine Stapelzählvorrichtung 83 und gelangen auf einen Packtisch 84.
[0055] Die ggf. von dem Beschichtungsmittel benetzten Trägerelemente 800 werden in einer
Reinigungsstation 85 gereinigt und durchlaufen den Beschichtungskreislauf anschließend
von Neuem.
[0056] Fig. 5 zeigt ein Trägerelement 800 der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der Erfindung.
Das Trägerelement 800 weist einen Trägerring 900 mit einer ringförmigen Auflagefläche
910 zum Auflegen des becherförmigen Behälters 930 auf. Genauer gesagt liegt der Siegelrand
940 des Bechers auf der Auflagefläche 910 auf. Durch die zentrale Öffnung 920 des
Trägerrings 900 ist ein Vorsprung 78 in das Becherinnere hinein und aus dem Becherinneren
heraus in vertikaler Richtung bewegbar. Die äußere Begrenzungsfläche des Vorsprungs
ist zumindest abschnittsweise elektrisch leitfähig und wird auf ein vorgegebenes elektrisches
Potential eingestellt, so daß die geladenen Lacktröpfchen in Richtung auf den Vorsprung
beschleunigt werden. Auf diese Weise kann gesteuert werden, welche Bereiche der Mantelfläche
des Bechers von dem Lack benetzt werden. Der Lack bildet aufgrund seiner geringen
Viskosität keine Brücke im Übergangsbereich zwischen Siegelrand 940 und Auflagefläche
910 aus.
[0057] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist auch an einen Einsatz von kontaktlos arbeitenden Beschichtungssystemen
mit Zerstäubungseinrichtungen gedacht. Ferner können drei oder mehr Übertragungswalzen
zum Einsatz kommen. Dem Gummituchzylinder können zwei, drei oder mehr Klischeezylinder
mit entsprechend zwei, drei oder mehr Farbkästen zugeordnet sein.
1. Vorrichtung zum Beschichten einer Beschichtungsfläche eines vorzugsweise becherförmigen
Behälters, insbesondere Lebensmittelbehälters, mit einer ein Beschichtungsmittel enthaltenden
Vorratseinrichtung und einer zum Übertragen des Beschichtungsmittels von der Vorratseinrichtung
auf die Beschichtungsfläche ausgelegten Übertragungsanordnung, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Vorratseinrichtung enthaltene Beschichtungsmittel eine Viskosität von
weniger als 100 s aufweist, insbesondere einen Lack enthält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsanordnung eine mit dem in der Vorratseinrichtung enthaltenen Beschichtungsmittel
in Kontakt gelangenden und zum Entnehmen des Beschichtungsmittels aus der Vorratseinrichtung
ausgelegte Entnahmeeinrichtung eine zum Auftragen des entnommenen Beschichtungsmittels
auf die Beschichtungsfläche ausgelegte und dazu in Kontakt mit der Beschichtungsfläche
gelangende Auftrageinrichtung aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmeeinrichtung eine Heberwalze mit einer vorzugsweise etwa kreiszylindermantelförmigen
und in Kontakt mit dem in der vorzugsweise als Farbkasten ausgeführten Vorratseinrichtung
enthaltenen Beschichtungsmittel gelangende Entnahmefläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Entnahmefläche mindestens eine das Entnehmen des Beschichtungsmittels aus
der Vorratseinrichtung begünstigende Vertiefung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Vertiefungen kalottenförmig oder linienförmig ausgeführt ist,
wobei Abmessungen und Dichte der Vertiefungen vorzugsweise so eingestellt sind, daß
sich ein Schöpfvolumen von insgesamt 9 bis 12 cm3 pro Quadratmeter der Entnahmefläche ergibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heberwalze eine Gummiwalze ist, deren Oberflächenrauheit vorzugsweise größer
als Ra=0,1 mm und kleiner als Ra=2,5 mm ist, insbesondere größer als Ra=0,3 mm und
kleiner als Ra=1,8 mm ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Entnahmeeinrichtung und der Auftrageinrichtung mindestens eine Übertragungswalze
mit vorzugsweise nachgiebiger Mantelfläche und/oder mindestens eine Auftragwalze zum
Auftragen des Beschichtungsmittels auf einen Klischeezylinder mit einer einem Druckmotiv
entsprechenden Profilierung der Zylindermantelfläche angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Klischeezylinders dem Durchmesser der Übertragungswalze und/oder
dem Durchmesser der Auftragswalze entspricht oder ein ganzzahliges Vielfaches davon
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Übertragungswalze und/oder des Klischeezylinders 100 bis 200
mm beträgt, vorzugsweise 120 bis 180 mm, insbesondere 150 bis 170 mm.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers der Übertragungswalze zum Durchmesser der Heberwalze
größer als 1,5, insbesondere 2 oder mehr beträgt und/oder kleiner als 4, insbesondere
kleiner als 3 ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftrageinrichtung einen Gummituchzylinder mit einer nachgiebigen Mantelfläche
aufweist.
12. Vorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsanordnung eine Einrichtung zum Zerstäuben des Beschichtungsmittels
aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerstäubungseinrichtung zum Erzeugen eines elektrisch geladene Lacktröpfchen
aufweisenden Lacknebels ausgelegt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerstäubungseinrichtung einen Tellerzerstäuber bzw. Rotationszerstäuber mit einer
Mehrzahl von vorzugsweise in einer gemeinsamen Horizontalebene angeordneten, insbesondere
etwa auf einer Kreislinie liegende Zerstäubungsdüsen aufweist, wobei der Lack bezüglich
der Tellerachse etwa radial nach außen zerstäubt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerstäubungseinrichtung in einer geschlossene Sprühkammer mit einer Eintrittsöffnung
für die Behälter und einer Austrittsöffnung für die Behälter angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Fördereinrichtung zum Fördern der Behälter von der Eintrittsöffnung zur Austrittsöffnung
längs einer die Zerstäubungseinrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise etwa Ω-förmig
umlaufenden Bahn.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung Trägerelemente für becherförmige Behälter aufweist, auf die
die Behälter mit nach unten weisender Behälteröffnung aufsetzbar sind, wobei Eingreifbereiche
der Trägerelemente von unten in den Behälterinnenraum ragen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente Trägerringe mit ringförmigen Auflageflächen zur Auflage von Siegelrändern
der becherförmigen Behälter aufweisen, wobei die Eingreifbereiche vorzugsweise in
Vertikalrichtung in das Becherinnere einfahrbare Vorsprünge sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente zum Drehen der Behälter um eine vertikale Behälterachse ausgelegt
sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Zerstäubungseinrichtung
und den Behältern, vorzugsweise etwa in Schwererichtung.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine äußere Begrenzungsfläche des Eingreifbereichs zumindest teilweise elektrisch
leitfähig ist und auf ein vorgegebenes elektrostatisches Potential einstellbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack ein durch Bestrahlung mit UV-Strahlen aushärtbarer Lack ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung zum Fördern der lackierten Behälter durch eine UV-Trockenkammer
ausgelegt ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsfläche einen kreiszylindermantelförmigen und/oder kegelstumpfmantelförmigen
und/oder einen konvex gewölbten und/oder einen konkav gewölbten Bereich aufweist.
25. Verfahren zum Beschichten von Behältern, bei dem eine Beschichtungsfläche der Behälter
mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24 mit einer eine Viskosität
von weniger als 100 s aufweisenden Beschichtungsmasse, insbesondere einer einen Lack
enthaltenden Beschichtungsmasse beschichtet wird.
26. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 24 zum Beschichten einer Beschichtungsfläche
eines Behälters mit einer einen Lack mit einer Viskosität von weniger als 100 s aufweisenden
Beschichtungsmasse.
27. Verwendung einer Beschichtungsmasse mit einer Viskosität von weniger als 100 s zum
Beschichten von becherförmigen Behältern, insbesondere Lebensmittelbehältern.
28. Behälter, hergestellt mit einem Verfahren nach Anspruch 25.