Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Dach- oder Wandkonstruktion, insbesondere für eine wiederverwendbare
Halle oder ein wiederverwendbares Zelt. Eine solche gerüstartige Wand- oder Dachkonstruktion
findet bei mit vergleichsweise wenig Aufwand aufbaubaren Hallen und Zelten für Veranstaltungszwecke,
für Lagerzwecke und industrielle Zwecke Verwendung. Sie gibt dem Gebäude Struktur
und kann zur Anbringung von Wandungen, beispielsweise einer Zeltplane oder einer Blechhaut
dienen. Eine gattungsgemäße Dach- oder Wandkonstruktion weist dabei mindestens eine
sich in einer ersten Erstreckungsrichtung erstreckende Hauptstrebe und mindestens
eine zumindest mittelbar an der Hauptstrebe befestigte Querstrebe auf, welche sich
in einer von der ersten Erstreckungsrichtung abweichenden, vorzugsweise mit dieser
einen rechten Winkel einschließenden, zweiten Erstreckungsrichtung erstreckt. Dabei
ist an einer Außenseite der Hauptstrebe mindestens eine Anbringungseinrichtung zur
Befestigung eines an der Querstrebe befestigten oder hiermit einstückig verbundenen
Halters vorgesehen.
[0002] Gattungsgemäße Dach- oder Wandkonstruktionen sind im angegebenen Bereich allgemein
bekannt. Als Wandkonstruktion können die Hauptstreben vertikale Träger bilden, welche
mittels der dann horizontal ausgerichteten Querstreben miteinander verbunden sind.
Im Falle einer Dachkonstruktion sind die Hauptstreben vorzugsweise Teil eines üblicherweise
zwei Hauptstreben umfassenden Dachbinders, dessen beide Hauptstreben im Bereich eines
Dachfirstes miteinander verbunden sind.
[0003] Die üblicherweise in rechtem Winkel zueinander stehenden Hauptstreben und Querstreben
sind für den angegebenen Zweck fest miteinander zu verbinden. Dies erfolgt derzeit
üblicherweise mittels Schraubverbindungen, die den Halter mit dem Hauptträger verbinden.
So kann die Hauptstrebe Befestigungsbohrungen aufweisen, in welche Schrauben oder
Bolzen eingesteckt werden, die auch durch eine endseitige Halteplatte des Halters
der Querstrebe verlaufen. Auch sind Konstruktionen bekannt, bei denen mit der Hauptstrebe
verschweißte U-förmige Befestigungsbügel vorgesehen sind, an welchen die Querstreben
angeschraubt werden können.
[0004] Die bekannten Techniken zur Verbindung der Hauptstrebe mit der Querstrebe gehen mit
einem vergleichsweise hohen Fertigungsaufwand einher und sind hinsichtlich ihrer Flexibilität,
die Anordnung der Querstreben an der Hauptstrebe betreffend, wenig vorteilhaft.
Aufgabe und Lösung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Dach- oder Wandkonstruktion
zur Verfügung zu stellen, die die Anbringung der Querstrebe an der Hauptstrebe in
einfacher Weise gestattet.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Anbringungseinrichtung zwei
sich in der ersten Erstreckungsrichtung erstreckende Stützstege mit aufeinander zu
weisenden Stützflächen beidseitig eines Festlegungsbereichs aufweist, durch die der
zumindest partiell im Festlegungsbereich angeordnete Halter der Querstrebe zumindest
quer zur ersten Erstreckungsrichtung an der Hauptstrebe lagefixiert ist.
[0007] Es ist somit vorgesehen, dass unmittelbar an der Hauptstrebe durch zwei sich in erster
Erstreckungsrichtung und somit zueinander parallel erstreckende Stützflächen, die
vorzugsweise einstückiger Teil des Grundkörpers der Hauptstrebe sind, ein Festlegungsbereich
definiert wird. Innerhalb dieses Festlegungsbereichs ist der Halter angeordnet, der
durch diese Anordnung in Hinblick auf seine Relativbeweglichkeit gegenüber der Hauptstrebe
zumindest in einer zu beiden Erstreckungsrichtungen orthogonalen Richtung bewegungslimitiert
ist. Jener Abschnitt des Halters, der im durch die Stützflächen begrenzten Festlegungsbereich
angeordnet ist, weist vorzugsweise Außenmaße auf, die die Relativbeweglichkeit des
Halters gegenüber der Hauptstrebe orthogonal zu den genannten beiden Erstreckungsrichtungen
vorzugsweise auf maximal 10 mm limitieren. Die einander gegenüberliegenden Stützfläche
weisen aufeinander zu, müssen jedoch nicht vollständig parallel zueinander ausgerichtet
sein.
[0008] Die genannten Stützflächen schaffen noch keine vollständige Verbindung zwischen dem
Halter und der Hauptstrebe. Zusammen mit weiteren nachfolgend noch beschriebenen Maßnahmen
bieten sie jedoch eine sehr einfache und vollständige Verbindungsmethode, die flexibel
und unaufwändig ist. Allerdings kann der an der Hauptstrebe vorgesehene und durch
die Stützfläche begrenze Festlegungsbereich auch dann sinnvoll sein, wenn in an sich
bekannter Weise die Verbindung zwischen den Hauptstreben und den Haltern mittels Schrauben
oder dergleichen erfolgt. In einem solchen Falle stellen die Festlegungsbereiche eine
wertvolle Montagehilfe dar, da sie die Positionierung der Halter erleichtern.
[0009] Vorzugsweise weist die Dach- oder Wandkonstruktion natürlich nicht nur jeweils eine
Hauptstrebe und Querstrebe auf, sondern verfügt jeweils über eine Vielzahl zumindest
zum Teil zueinander paralleler Hauptstreben und eine Vielzahl zueinander paralleler
Querstreben, wobei die Querstreben jeweils zwei Hauptstreben miteinander verbinden.
[0010] Bei den Hauptstreben kann es sich um Vollprofile handeln. Bevorzugt sind allerdings
Hohlprofile aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium. Diese können in einfacher
Weise in kontinuierlichen Profilherstellungsverfahren wie beispielsweise durch Strangguss
hergestellt werden, wobei auch die Stützstege mit den Stützanlageflächen unmittelbarer
Teil eines solchen Hohlprofils sein können.
[0011] Zur Erzielung einer besonders hohen Stabilität im Bereich der Stützstege wird es
als besonders vorteilhaft angesehen, wenn mindestens einer der Stützstege an der Außenseite
der Hauptstrebe fluchtend zu einer innerhalb des Hohlprofils vorgesehenen Zwischenwandung
angebracht ist. Diese Zwischenwandung trennt den Innenbereich des Hohlprofils in mindestens
zwei Teilkammern. Dadurch, dass diese Zwischenwandung innerhalb des Hohlprofils dort
angeordnet ist, wo sich an der Außenseite des Hohlprofils eine Stützfläche befindet,
können die hier von außen in die Hauptstrebe eingeleiteten Kräfte in besonders vorteilhafter
Weise und unter Vermeidung einer ungewollten starken Verformung der Hauptstrebe abgestützt
werden. Unter dem genannten Fluchten wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass
der Stützsteg und die Innenwandung gegeneinander um nicht mehr als 5 mm versetzt sind.
[0012] Für Dach- oder Wandkonstruktionen, an denen die Festlegung einer Plane vorgesehen
ist, ist es von besonderem Vorteil, wenn mindestens einer der Stützstege eine Kedernut
zur Aufnahme eines Keders aufweist. Der betreffende Stützsteg erfüllt somit eine Doppelfunktion.
Zum einen limitiert er in der beschriebenen Art und Weise die Beweglichkeit des Halters
der Querstrebe. Zum anderen ist der Träger der Kedernut, welche somit außerhalb des
Hohlprofils angeordnet ist. Bei üblicherweise im Falle gattungsgemäßer Dach- oder
Wandkonstruktionen verwendeter Hohlprofile mit Wandungen, die eine rechteckigen Querschnitt
definieren, ist die Kedernut somit außerhalb dieses Querschnitts vorgesehen.
[0013] Die genannten Formgebung mit dem Festlegungsbereich, der beidseitig durch Stützflächen
begrenz ist, führt wie oben erwähnt für sich genommen noch nicht zu einer vollständigen
Festlegung des Halters am Hauptträger. Zur Vermeidung einer Relativbeweglichkeit in
Richtung der ersten und/oder der zweiten Erstreckungsrichtung kann die Formgebung
in nachfolgend erläuterter Weise geartet sein, wobei auch andere Möglichkeiten von
der Erfindung umfasst sind.
[0014] Besonders bevorzugt ist es, wenn mindestens eine der Stützflächen am Grund einer
beidseitig durch Seitenflächen begrenzten Haltenut vorgesehen ist, in die der Halter
zumindest partiell eingeschoben ist und die dadurch einer Trennung des Halters von
der Hauptstrebe in Richtung der zweiten Erstreckungsrichtung entgegenwirkt. Bei dieser
Gestaltung wird durch die genannte Haltenut eine Hinterschneidung bewirkt, die einer
Trennung der Querstrebe von der Hauptstrebe zumindest so lange entgegenwirkt, bis
der Halter aus der Haltenut herausgezogen wurde. Aufgrund der gegenüberliegenden zweiten
Stützfläche ist dies jedoch nicht möglich, ohne die Hauptstrebe und die Querstrebe
gegeneinander zu verkippen.
[0015] Grundsätzlich ist es möglich, jeweils eine solche Haltenut im Bereich beider Stützflächen
vorzusehen. Im Sinne einer einfacheren Montierbarkeit ist jedoch von Vorteil, wenn
zumindest nur eine Seite eine solche Haltenut aufweist, während die gegenüberliegende
Seite abschnittsweise oder über die gesamte Länge keine solche Haltenut aufweist.
Bei der einen Stützfläche, die eine Haltenut aufweist, handelt es sich vorzugsweise
um die im errichteten Zustand der Dach- oder Wandkonstruktion obere der beiden Stützflächen,
so dass nach Einschieben des Halters in die Nut die Hauptstrebe und die Querstrebe
bereits gemeinsam gehandhabt werden können, da die Gewichtskraft der Querstrebe zusammen
mit der zweiten Stützfläche einem Entweichen des Halters aus der Haltenut entgegenwirkt.
Es können aber auch Gestaltungen mit beidseitigen Haltenuten vorteilhaft sein, bei
denen die eine Verlagerung des Halters gegenüber der Hauptstrebe nach dem Zusammenfügen
nur noch in Richtung der Erstreckungsrichtung der Hauptstrebe möglich ist.
[0016] Es sind also Gestaltungen mit durchgehenden Haltenuten im Bereich beider Stützflächen
möglich und von der Erfindung umfasst. Demgegenüber von Vorteil sind Gestaltungen,
bei denen zumindest die Haltenut auf einer Seite Unterbrechungen aufweist, die das
Einschwenken des Halters gestatten. Eine besondere Ausgestaltung dessen sähe vor,
dass zumindest auf einer Seite keine durchgehende Haltenut und auch keine unterbrochene
Haltenut vorgesehen sind, während auf der Gegenseite eine vorzugsweise durchgehende
oder alternativ auch unterbrochene Haltenut vorgesehen ist.
[0017] Die Haltenut wird vorzugsweise durch Wandungen gebildet, die einstückiger Teil eines
Grundkörpers der Hauptstrebe, insbesondere einstückiger Teil eines Hohlprofils, sind.
Es handelt sich also vorzugsweise um Wandungen, die bereits bei der Herstellung des
Profils vorgesehen sind und die sich über die Gesamtlänge des Profils in Erstreckungsrichtung
erstrecken.
[0018] Eine sehr einfache Gestaltung der Haltenut sieht vor, dass an der Außenseite der
Hauptstrebe ein beispielsweise L-förmiger Profilabschnitt vorgesehen ist, der zusammen
mit einer Außenseite der Hauptstrebe im Festlegungsbereich die genannte Haltenut bildet.
Besonders von Vorteil ist es jedoch, wenn eine Außenseite einer Wandung der oben beschriebenen
Kedernut eine der Seitenflächen der Haltenut bildet. In diesem Fall ist die als offenes
Hohlprofil ausgebildete Wandung der Kedernut derart Teil des Seitenstegs, dass sie
den Festlegungsbereich überragt und somit die zu drei Seiten hin geschlossene Haltenut
bildet. Die Wandungen der Kedernut übernehmen somit eine Doppelfunktion. Auch wird
hierdurch der Vorteil erzielt, dass die Kedernut auch bei bereits angebrachten Querstreben
noch gut zugänglich ist, da der Halter den Zugang zur Kedernut nicht beeinträchtigt.
[0019] Durch die genannten Stützflächen und die genannte Haltenut ist unter der Annahme,
dass es zwischen der Hauptstrebe und der Querstrebe nicht zu einer Kippbewegung kommt,
jegliche Relativbeweglichkeit der Hauptstrebe und der Querstrebe orthogonal zur ersten
Erstreckungsrichtung unterbunden. Um auch eine Relativbeweglichkeit der Hauptstrebe
und der Querstrebe in Richtung der ersten Erstreckungsrichtung zu verhindern, wird
eine diesbezügliche formschlüssige Kopplung zwischen der Hauptstrebe und der Querstrebe
als vorteilhaft angesehen, vorzugsweise eine Kopplung, die durch die genannte Kippbewegung
hergestellt wird.
[0020] Vorzugsweise verfügen somit die Anbringungseinrichtung und der Halter über zusammenwirkende
Formschlussmittel, durch die die Beweglichkeit des Halters in Richtung der ersten
Erstreckungsrichtung limitiert wird, wenn der Halter zwischen den Stützstegen angeordnet
ist. Hierfür könnten beispielsweise an der Anbringungseinrichtung zwischen den Stegen
Vertiefungen oder Vorsprünge vorgesehen sein, die mit Vorsprüngen oder Vertiefungen
am Halter, insbesondere an einer Basisplatte des Halters, in der genannten Art zusammenwirken.
Eine einfache Bohrungen in das Profil im Bereich der Anbringungseinrichtung und einen
darein einrückenden Bolzen auf Seiten des Halters führt zu einer technisch einfachen
und vorteilhaften Gestaltung.
[0021] Eine baulich sehr einfache weitere Möglichkeit sieht vor, dass mindestens einer der
Stützstege mindestens eine Unterbrechungsstelle aufweist, wobei ein Sicherungsabschnitt
des Halters sich in montierter Lage in diese Unterbrechungsstelle erstreckt, so dass
die Beweglichkeit des Halters in Richtung der ersten Erstreckungsrichtung hierdurch
limitiert wird.
[0022] Durch die Unterbrechungsstelle und den hier hineinragenden Sicherungsabschnitt wird
in Hinblick auf die erste Erstreckungsrichtung eine formschlüssige Festlegung auf
besonders einfache Weise erreicht. Die Anordnung der Unterbrechungsstellung an dem
betreffenden Stützsteg definiert, wo die Querstrebe an der Hauptstrebe angebracht
werden kann. Eine Unterbrechungsstelle der genannten Art ist auch nachträglich sehr
einfach in den betreffenden Stützsteg einzubringen, so dass auf einfache Weise neue
Anbringungspositionen für die Querstrebe in Hinblick auf die Hauptstrebe geschaffen
werden können. Während dies bei bekannten Systemen häufig das Einbringen neuer Bohrungen
in die Hauptstrebe erforderlich macht und diese zu einer ungewünschten Schwächung
der Hauptstrebe führen können, geht die Einbringung neuer Unterbrechungsstellen in
den Stützsteg nicht mit einer Verschlechterung der Stabilität der Hauptstrebe einher.
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung der Unterbrechungsstellen in einem Stützsteg,
der auf der dem Schwerpunkt des Querschnitts zugewandten Seite des Festlegungsbereichs
vorgesehen ist. Je näher die Schwächung dem Schwerpunkt des Profils ist, desto geringer
ist die schwächende Wirkung.
[0023] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Halter eine Basisplatte aufweist, die im Festlegungsbereich
angeordnet und parallel zur Außenseite der Hauptstrebe ausgerichtet ist. Diese Basisplatte
ist hinsichtlich ihrer Maße auf den Abstand der Stützflächen zueinander angepasst.
Ihr Dicke ist vorzugsweise auf die Breite der Haltenut angepasst. Um die Einfügung
der Halteplatte in die Haltenut auf einfache Weise und im Rahmen einer nachfolgend
noch beschriebenen Schwenkbewegung zu ermöglichen, ist die Haltenut jedoch vorzugsweise
etwas breiter verglichen mit der Dicke der Basisplatte.
[0024] Wie eingangs bereits erwähnt, kann der Halter einstückig mit der Querstrebe verbunden
sein, beispielsweise mit dieser verschweißt sein. Bevorzugt wird allerdings eine Gestaltung
mit einem von der Querstrebe lösbaren Halter, wobei hierbei insbesondere vorzugsweise
der Halter mittels zweier die Relativposition fixierenden Bolzen oder Schrauben mit
der Querstrebe verbunden ist.
[0025] Die Trennbarkeit des Halters von der Querstrebe ist in Hinblick auf die Montage/Demontage
von Vorteil. Sie ermöglicht es, den Halter zunächst mit der genannten Schwenkbewegung
in seine Soll-Position relativ zur Hauptstrebe zu bringen, um ihn erst nachfolgend
mit der Querstrebe zu verbinden. Dies stellt bei der Montage einen erheblichen Vorteil
dar, da ansonsten die erforderliche Schwenkbewegung es im Falle zweier Hauptstreben,
die durch eine Querstrebe jeweils mittels eines Halters verbunden sind, es erforderlich
machen würde, nach Anbringung der Querstrebe mittels des ersten Halters an der ersten
Hauptstrebe die Verbindung mit dem zweiten Halter dadurch zu realisieren, dass die
Hauptstreben gegeneinander verschwenkt werden.
[0026] Bevorzugt ist es, wenn auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Hauptstrebe
Anbringungseinrichtung zur Anbringung zweier in gegenüberliegende Richtung weisende
Querstreben vorgesehen sind. Hierdurch kann eine Vielzahl von Hauptstreben durch miteinander
fluchtende Querstreben miteinander verbunden werden.
[0027] Auch ist es von Vorteil, wenn auf gleicher Seite der Hauptstrebe versetzt zur genannten
Anbringungseinrichtung eine weitere Anbringungseinrichtung der beschriebenen Art vorgesehen
ist. In einem solchen Fall sind also zwei zur Aufnahme eines Halters ausgebildete
Anbringungseinrichtungen auf der gleichen Seite der Hauptstrebe vorgesehen, wobei
diese ggf. auch einen der Stützstege miteinander teilen können.
[0028] Bei einer Gestaltung mit sowohl auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptstrebe vorgesehenen
Anbringungseinrichtungen als auch jeweils zwei auf beiden gegenüberliegenden Seiten
vorgesehenen Anbringungseinrichtungen wird somit eine Hauptstrebe mit insgesamt vier
Anbringungseinrichtungen zur Verfügung gestellt, wobei diese vorzugsweise bezogen
auf den Querschnitt der Hauptstrebe zu zwei Achsen spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
Hierdurch wird eine höhere Flexibilität der Einzelteile der Dach- oder Wandkonstruktion
hinsichtlich ihrer Ausrichtung und Verwendbarkeit erzielt.
[0029] Bei hoher zu erwartender Belastung der Verbindungsstelle zwischen Querstrebe und
Hauptstrebe kann es von Vorteil sein, die Querstrebe mit der Hauptstrebe zusätzlich
über eine Stützstrebe zu verbinden. Diese schafft an dem genannten Halter vorbei eine
weitere Verbindung zwischen Querstrebe und Hauptstrebe. Im Falle einer Gestaltung
der Hauptstrebe mit mehreren Anbringungseinrichtungen auf der gleichen Seite ist es
dabei besonders von Vorteil, wenn die Stützstrebe mittels der weiteren Anbringungseinrichtung
mit der Hauptstrebe verbunden ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Stützstrebe
vorzugsweise durch einen der genannten Bolzen oder eine der genannten Schrauben mit
der Querstrebe verbunden. Somit kann fallweise die Dach- oder Wandkonstruktion auf
einfache Weise durch die Stützstrebe verstärkt werden, welche die gleiche Art von
Anbringungseinrichtungen an der Hauptstrebe nutzt wie der Halter der Querstrebe.
[0030] Im Falle einer Dachkonstruktion handelt es sich bei der Hauptstrebe vorzugsweise
um einen Teil eines Dachbinders der Dachkonstruktion, während die Querstrebe eine
Pfette der Dachkonstruktion bildet. Im Falle einer Wandkonstruktion weist diese vorzugsweise
zwei Hauptstreben auf, die jeweils vertikal ausgerichtete Träger bilden, wobei diese
durch die Querstrebe, welche ihrerseits horizontal ausgerichtet ist, miteinander verbunden
sind.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0031] Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
welches anhand der Figuren erläutert wird. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Dachkonstruktion und eine erfindungsgemäße Wandkonstruktion
als Teil eines Hallengerüsts in einer Gesamtdarstellung,
- Fig. 2 und Fig. 3
- einen Verbindungsbereich der Dachkonstruktion der Fig. 1 in zwei unterschiedlichen
Perspektiven,
- Fig. 4
- einen Halter, der im Verbindungsbereich, welcher in den Figuren 2 und 3 dargestellt
ist, angeordnet ist und der zur Verbindung mit einem Dachbinder und einer Pfette der
Dachkonstruktion vorgesehen ist und
- Fig. 5
- den Verbindungsbereich der Figuren 2 und 3 in einer teilweise geschnittenen Darstellung
und mit Verdeutlichung der Anbringung des Halters der Figur 4 am Dachbinder.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0032] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Konstruktion eines Hallen- oder Zeltgebäudes.
Dieses weist eine Dachkonstruktion 10 und Wandkonstruktionen 8 auf.
[0033] Die Dachkonstruktion 10 weist als Hauptbestandteile Dachbinder 16 auf, die zwei jeweils
von der Traufe 12 zum First 14 verlaufende Hauptstreben 20 umfassen, und die miteinander
jeweils über mehrere Dachpfetten 50 verbunden sind.
[0034] Die Wandkonstruktionen 8 sind bei abgewandelter Anordnung und Ausrichtung mit vertikalen
Trägern 8a und verbindenden Querstreben 8b im Übrigen in gleicher Weise wie die Dachkonstruktion
10 aufgebaut. Alle weiteren Ausführungen betreffen daher gleichermaßen eine Dachkonstruktion
10 wie auch die Wandkonstruktionen 8.
[0035] Die Figur 2 und 4 verdeutlichen die Anbringung der Querstreben bildenden Dachpfetten
50 an den Hauptstreben 20.
[0036] Wie insbesondere in Figur 2 gut erkennbar ist, sind die Hauptstreben 20 als Hohlprofile
ausgebildet. Sie weisen einen in etwa rechteckigen Hauptabschnitt 22 auf, der insgesamt
fünf voneinander durch Zwischenwandungen 24 getrennte Hohlkammern 26 umfasst. Am oberen
und am unteren Ende des Hauptabschnitts 22 sind jeweils nach außen weisende Stützstege
28 vorgesehen, an deren dem Hauptabschnitt 22 abgewandten Ende geschlitzte Hohlprofile
30 vorgesehen sind, die jeweils eine Kedernut 32 umgeben. Zwischen den am oberen Ende
und am unteren Ende des Hauptabschnitts 22 vorgesehenen Stützstegen 28 sind jeweils
zwei weitere Stützstege 34 angeordnet. Diese sich fluchtend zu einer Zwischenwandung
24 des Hauptabschnitts 22 erstreckenden Stützstege 34 begrenzen gemeinsam mit den
jeweils außenliegenden Stützstegen 28 Festlegungsbereiche 36, die mittelbar der Anbringung
der Dachpfetten 50 dienen.
[0037] Dies erfolgt primär mittels in der Fig. 4 separat dargestellter Halter 70. Diese
Halter 70 verfügen über eine Basisplatte 72, von der aus sich parallel zueinander
zwei Befestigungsfortsätze 74 nach außen erstrecken, zwischen denen die betreffende
Dachpfette 50 befestigbar ist. Wie in den Figuren 2, 3 und 5 erkennbar ist, sind die
Basisplatten 72 jeweils im Festlegungsbereich 36 angeordnet.
[0038] Die Beweglichkeit der Basisplatte 72 im Festlegungsbereich 36 is durch in Richtung
des Festlegungsbereichs 36 weisende Stützflächen 28a, 34a an den Stützstegen 28, 34
begrenzt. Weiterhin erstreckt sich die Basisplatte 72 bis in eine Haltenut 38, an
deren Grund die Stützfläche 28a vorgesehen ist. Die Seitenflächen dieser Nut 28 werden
durch eine Außenseite 22a des Grundkörpers 22 und eine den Festlegungsbereich 36 teilweise
überdeckende gegenüberliegende Außenseite 30a des geschlitzten Keder-Hohlprofils 30
gebildet. Durch die Anordnung der Basisplatte 72 innerhalb der Haltenut 38 kann der
Halter 70 nicht verkippungsfrei in Erstreckungsrichtung 4 der Dachpfetten 50 von der
Hauptstrebe 20 getrennt werden.
[0039] Aufgrund der Gewichtskraft verbleibt ein in die Strebe 20 eingesetzter Halter 70
während des Montageprozesses sicher in seiner Position. Um auch einer Verlagerung
des Halters 70 in Richtung der Erstreckungsrichtung 2 der Hauptstrebe 20 entgegenzuwirken,
sind im Stützsteg 34 Unterbrechungsstellen 34b vorgesehen. Die Basisplatte 72 verfügt
korrespondierend hierzu über Fortsätze 72a, die sich in diese Unterbrechungsstellen
34b erstrecken. In der in den Figuren 2 und 3 dargestellten Position wird der Halter
70 daher formschlüssig von einer Verschiebung in Richtung der Erstreckungsrichtung
2 abgehalten.
[0040] Die Verbindung zwischen dem Halter 70 und der Dachpfette 50 ist über zwei Schrauben
oder Bolzen 68 realisiert, welche durch Bohrungen 74a in den Fortsätzen 74 sowie durch
korrespondierende Bohrungen in der Dachpfette 50 hindurchragen. Der der Basisplatte
72 abgewandte Bolzen 68 dient darüber hinaus der in Figur 3 ersichtlichen Weise der
Anbringung einer optionalen Stützstrebe 90, welche an ihrem dem Bolzen 68 abgewandten
Ende ebenfalls über eine Basisplatte 92 verfügt, welche in ähnlicher Art und Weise
wie die Basisplatte 72 des Halters 70 in einem Festlegungsbereich 36 der Hauptstrebe
20 eingesetzt ist.
[0041] Figur 5 verdeutlicht nochmals die Anordnung des Halters 70 und insbesondere von dessen
Basisplatte 72 im Festlegungsbereich 36 der Strebe 20. Hier ist gut ersichtlich, dass
das obere Ende der Basisplatte 72 in der Haltenut 38 aufgenommen ist.
[0042] In Figur 5 ist mittels gestrichelter Linien auch verdeutlicht, wie der Halter 70
in den Festlegungsbereich 36 eingefügt wird. Er wird hierfür in der skizzierten Weise
angewinkelt angesetzt, um anschließend bei gleichzeitiger Schwenkbewegung tiefer in
die Haltenut 38 eingeschoben zu werden. Während dieser Schwenkbewegung erfolgt auch
die formschlüssige Kopplung des Halters 70 mit der Hauptstrebe 20 im Bereich der Unterbrechungsstellen
34b und der Fortsätze 72a. Die beschriebene Art der Verbindung zwischen dem Halter
70 und der Hauptstrebe 20 ist sehr einfach zu realisieren. Sie ist jedoch auch sehr
stabil, sobald zwei aufeinander zu weisende Halter 70 an benachbarten Hauptstreben
20 miteinander durch eine Dachpfette 50 verbunden sind. Da die verbindende Dachpfette
50 jegliche Kippbewegung der Halter 70 im Sinne der Figur 5 verhindert, sind die benachbarten
Hauptstreben 20 nach Befestigung der jeweiligen Halter 70 an der verbindenden Dachpfette
50 sicher miteinander verbunden. Die Dachpfetten 50 können dann auch zur Anbringung
weiterer Komponenten, wie beispielsweise einer Blechhaut für die Halle dienen. Vorliegend
ist es jedoch von Vorteil, wenn in der ebenfalls in Figur 5 mittels gepunkteter Linien
verdeutlichten Weise eine Zeltplane 40 mit randseitigen Kedern 42 Verwendung findet.
1. Dach- oder Wandkonstruktion (8, 10), insbesondere für eine wiederverwendbare Halle
oder ein wiederverwendbares Zelt mit
- mindestens einer sich in einer ersten Erstreckungsrichtung (2) erstreckenden Hauptstrebe
(20) und
- mindestens einer an der Hauptstrebe (20) befestigten Querstrebe (50), welche sich
in einer von der ersten Erstreckungsrichtung (2) abweichenden zweiten Erstreckungsrichtung
(4) erstreckt,
wobei an einer Außenseite der Hauptstrebe mindestens eine Anbringungseinrichtung zur
Befestigung eines an der Querstrebe (20) befestigten Halters (70) oder eines einstückig
mit der Querstrebe verbundenen Halters vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anbringungseinrichtung zwei sich in der ersten Erstreckungsrichtung (2) erstreckende
Stützstege (28, 34) mit aufeinander zu weisenden Stützflächen (28a, 34a) beidseitig
eines Festlegungsbereichs (36) aufweist, durch die der zumindest partiell im Festlegungsbereich
(36) angeordnete Halter (70) zumindest quer zur ersten Erstreckungsrichtung (2) an
der Hauptstrebe (20) lagefixiert ist.
2. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hauptstrebe (20) als Hohlprofil (20) ausgebildet ist.
3. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens einer der Stützstege (34) an der Außenseite der Hauptstrebe (20) fluchtend
zu einer innerhalb des Hohlprofils (20) vorgesehenen Zwischenwandung (24) angebracht
ist.
4. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einem der Stützstege (28) eine Kedernut (32) zur Aufnahme eines Keders (42) vorgesehen
ist.
5. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der Stützflächen (28a) am Grund einer beidseitig durch Seitenfläche
(22a, 30a) begrenzten Haltenut (38) vorgesehen ist, in die der Halter (70) zumindest
partiell eingeschoben ist und die dadurch einer Trennung des Halters (70) von der
Hauptstrebe (20) in Richtung der zweiten Erstreckungsrichtung (4) entgegenwirkt.
6. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Außenseite einer Wandung (30) der Kedernut (32) eine Seitenfläche (30a) der Haltenut
(38) bildet.
7. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anbringungseinrichtung und der Halter (70) über zusammenwirkende Formschlussmittel
(34b, 72a) verfügen, durch die die Beweglichkeit des Halters (70) in Richtung der
ersten Erstreckungsrichtung (2) limitiert wird, wenn der Halter (70) zwischen den
Stützstegen (28, 34) angeordnet ist.
8. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens einer der Stützstege (34) mindestens eine Unterbrechungsstelle (34b) aufweist,
wobei ein Sicherungsabschnitt (72a) des Halters (70) sich in diese Unterbrechungsstelle
(34b) erstreckt, so dass die Beweglichkeit des Halters (70) in Richtung der ersten
Erstreckungsrichtung (2) hierdurch limitiert wird.
9. Dach- oder Wandkonstruktion nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Halter (70) eine Basisplatte (72) aufweist, die im Festlegungsbereich (36) angeordnet
und parallel zur Außenseite (22a) der Hauptstrebe (22) ausgerichtet ist.
10. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Halter (70) mittels mindestens zweier die Relativposition fixierenden Bolzen (68)
oder Schrauben (68) mit der Querstrebe (50) verbunden ist.
11. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Hauptstrebe (20) Anbringungseinrichtungen zur
Anbringung zweier in gegenüberliegende Richtung weisenden Querstreben (50) vorgesehen
sind.
12. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf gleicher Seite der Hauptstrebe (20) versetzt zur Anbringungseinrichtung eine weitere
Anbringungseinrichtung gleicher Art vorgesehen ist.
13. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Querstrebe (50) mit der Hauptstrebe (20) zusätzlich über eine Stützstrebe (90)
verbunden ist, wobei vorzugsweise diese Stützstrebe (90) mittels der weiteren Anbringungseinrichtung
mit der Hauptstrebe (20) verbunden ist und/oder durch einen der Bolzen (68) oder eine
der Schrauben (68) mit der Querstrebe (50) verbunden ist.
14. Dach- oder Wandkonstruktion (10) nach einem der vorstehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Konstruktion als Dachkonstruktion (10) ausgebildet ist, wobei die Hauptstrebe
(20) Teil eines Binders (16) der Dachkonstruktion (10) ist und wobei die Querstrebe
(50) eine Pfette der Dachkonstruktion (10) bildet.
15. Dach- oder Wandkonstruktion (8, 10) nach einem der vorstehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Konstruktion als Wandkonstruktion (8) ausgebildet ist, wobei mindestens zwei Hauptstreben
jeweils vertikal ausgerichtete Träger (8a) bilden und wobei die Querstrebe (8b) horizontal
ausgerichtet ist und die Träger (8a) miteinander verbindet.