[0001] Die Erfindung betrifft eine Einfassung für Flachdächer, insbesondere eine wärmebrückenfreie
Attika sowie ein Verfahren zur deren Herstellung.
[0002] In der
AT 506 993 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer wärmebrückenfreien Attika beschrieben, bei
dem auf die Decke eines Rohbaues und deren Wände Dämmplatten aufgebracht werden, wobei
die Dämmplatten mit einer Ausnehmung an der oberen Stirnseite passgenau an den Wänden
angeklebt werden, in die Ausnehmung ein Ringanker eingelegt und vergossen wird und
mit einer Randplatte abgedeckt und verbunden wird, wonach die Randverblechung hergestellt
wird. Dieses Verfahren liefert eine wärmebrückenfreie Attika, die jedoch nachträglich
nur unter großflächiger Zerstörung der bestehenden Attikakonstruktion verändert werden
kann.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung eine wärmebrückenfreie Attika zu liefern, die auf einfache
Art und Weise an die entsprechenden Anforderungen angepasst werden kann, insbesondere
in der Höhe, sowie einfach und kostengünstig herstellbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, das zumindest ein Grundelement
sowie zumindest ein Deckelement vorgesehen sind, die jeweils modulartig miteinander
mit zumindest ein Verbindungselement formschlüssig verbindbar sind. Damit wird ein
modulartiger Aufbau einer wärmebrückefreien Attika erzielt, wobei die gewünschte Höhe
der Attika durch die Anzahl der aufeinander gestapelten Grundelemente erhalten wird.
[0005] In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen das zumindest eine
Deckelement und das eine Grundelement einen im Wesentlichen H-förmigen Querschnitt
auf, und verfügen besonders bevorzugt an zwei einander gegenüberliegenden Flächen
jeweils zumindest eine im Querschnitt im Wesentlichen rechteckigen oder quadratischen
Ausnehmung. In diese Ausnehmung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest ein
Verbindungselement einsetzbar ist. Dieses Verbindungselement bewirkt eine formschlüssige
Verbindung der Grundelemente untereinander bzw. des Deckelements mit dem darunter
liegenden Grundelement.
[0006] In einer kostengünstigen und einfachen Ausführungsform der Erfindung ist das zumindest
eine Verbindungselement als verschraubbares Kantholz ausgebildet. Um Staunässe auf
dem Deckelement zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die zwei einander
gegenüberliegenden Flächen des zumindest einen Deckelements geneigt zueinander ausgeführt
sind. Hierbei beträgt die Neigung der beiden einander gegenüberliegenden Flächen des
Deckelements bevorzugterweise 1° bis 5°, besonders bevorzugt 3°.
[0007] Eine besonders leichte und trotzdem stabile Konstruktion der Attika wird erreicht,
wenn Deckelement sowie Grundelement aus Hartschaumstoff gefertigt sind.
[0008] Des weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass bei Herstellung einer wärmebrückenfreien Einfassung eines Daches,
insbesondere Flachdaches, an zumindest einer Wand eines Gebäudes mit einem Flachdach
eine Wärmedämmung, insbesondere in Form von Dämmplatten angebracht wird, des weiteren
das Flachdach mit zumindest einer Dampfsperre versehen wird, anschließend zumindest
ein Grundelement an die Wärmedämmung auf dem Flachdach angeordnet wird, und auf das
zumindest eine Grundelement zumindest ein Deckelement angeordnet und formschlüssig
mit dem Grundelement verbunden wird. Durch diese modulare Bauweise können eine Vielzahl
von Grundelementen übereinander angeordnet werden, um die gewünschte Höhe der Attika
zu erzielen, wobei der Abschluss der Attika über das Deckelement realisiert ist.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird auf der dem Grundelement
abgewandten Seite des Deckelements eine Abdeckung angeordnet, die gleichzeitig die
Wärmedämmung der Wand ebenfalls abdeckt. Damit kann ein Einsickern von Feuchtigkeit
zwischen Wärmedämmung und der aus Grundelement und Deckelement bestehenden Einfassung
verhindert werden. Des weiteren ist dadurch die Bildung von Wärmebrücken unterbunden.
[0010] Im Folgenden wird anhand von nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen mit zugehörigen
Figuren die Erfindung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer ersten Ausführung einer erfindungsgemäßen Attika; und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Attika in einer Schnittansicht.
[0011] In der Fig. 1 ist eine Attika 100 dargestellt, wobei an einer Wand 200 eines Gebäudes
eine Wärmedämmung 300 angeordnet ist, die das Flachdach 400 des Gebäudes überragt.
Auf dem Flachdach 400 ist eine Dampfsperre 410, üblicherweise eine Bitumenschicht
aufgebracht. Auf dem Flachdach 400 ist anschließend an die Wärmedämmung 300 ein Grundelement
110 angeordnet, das einen im wesentlichen H-förmigen Querschnitt aufweist und aus
Hartschaumstoff, insbesondere aus Polystyrol (EPS) gefertigt ist.
[0012] In die Ausnehmungen 111 des Grundelements 110 sind Kanthölzer als Verbindungselemente
112 angeordnet, wobei das an der dem Flachdach 400 angeordnete Verbindungselement
112 über Schraubverbindungen 113 in dem Flachdach 400 verankert ist.
[0013] Schließlich ist auf dem Grundelement 110 ein Deckelement 120 angeordnet, das wiederum
über ein Kantholz als Verbindungselement 112 mit dem darunter liegenden Grundelement
110 verschraubt ist.
[0014] Um das Deckelement 120 abzuschließen, ist auf dem Deckelement 120 eine Abschlussplatte
130, insbesondere OSB-Platte (Grobspanplatte) angeordnet, die gleichzeitig die Wärmedämmung
300 der Wand 200 abdeckt. Diese Abschlussplatte 130 ist üblicherweise noch mit einer
Abdichtung, beispielsweise einer Folie oder Bitumen versehen, deren Befestigung bevorzugt
mittels Blechwinkel 140 erfolgt.
[0015] Anschließend an die Einfassung bestehend aus Grundelement 110 und Deckelement 120
ist auf dem Flachdach 400 eine weitere Wärmedämmung in Form einer ersten Schicht 310
mit einer daran anschließenden zweiten Schicht 320 angeordnet, wobei die zweite Wärmedämmschicht
320 ein Gefälle aufweist, um Feuchtigkeit und Regen vom Grundelement 110 bzw. Deckelement
120 wegzuleiten.
[0016] Aus dem gleichen Grund weist auch das Deckelement 120 eine Abschrägung der dem Grundelement
110 abgewanden Oberfläche 121 auf, die ebenfalls der Ableitung von Regenwasser dient.
Zusätzlich ist vorgesehen, dass das Deckelement eine vertikale Abdeckplatte 122, beispielsweise
als Grobspanplatte ausgeführt, aufweist, die dem mechanischen Schutz der Hartschaumstoffoberfläche
sowie als Unterlage der erforderlichen Randbefestigung des Deckelements 120 dient.
Diese Abdeckplatte 122 kann auch am Grundelement ausgeführt werden.
[0017] Die in der Fig. 2 dargestellte Ausführung der erfindungsgemäßen Einfassung 100 weist
einen im wesentlichen gleichen Aufbau wie in der Fig. 1 beschrieben auf, es ist lediglich
ein zweites Grundelement 110' vorgesehen, um die Attika 100 zu erhöhen. Hierbei ragt
das zweite Grundelement 110' über die zweite Wärmedämmschicht 320 hinaus und weist
zu ihrem Schutz ebenfalls eine Oberflächenabdeckung 122, beispielsweise in Form einer
OSB-Platte auf, die auch gleichzeitig das Deckelement 120 abdecken kann.
[0018] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die oben dargestellten Ausführungen
beschränkt sind. Insbesondere können die Anzahl der Grundelemente oder Deckelemente
variieren, wesentlich an der Erfindung ist deren modulartige Aufbau, der eine Anpassung
der Einfassung an die örtlichen Gegebenheiten erlaubt. Ebenso können die Art der Abdeckung
und Abdichtung in Form von Folien und/oder Bitumen an den entsprechenden Stellen unterschiedlich
sein.
1. Einfassung (100) für Flachdächer (400), insbesondere eine wärmebrückenfreie Attika,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Grundelement (110, 110') sowie zumindest ein Deckelement (120) vorgesehen
sind, die jeweils modulartig miteinander über zumindest ein Verbindungselement (112)
formschlüssig verbindbar sind.
2. Einfassung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Grundelement (10, 110') und/oder das zumindest eine Deckelement
(120) einen im wesentlichen H-förmigen Querschnitt aufweisen.
3. Einfassung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Deckelement (120) und das zumindest eine Grundelement (10, 110')
zwei einander gegenüberliegende Flächen mit jeweils zumindest einer im Querschnitt
im Wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Ausnehmung (111) aufweisen.
4. Einfassung (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verbindungselement (112) in die zumindest eine Ausnehmung (111)
einsetzbar ist.
5. Einfassung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verbindungselement (112) als verschraubbares Kantholz ausgebildet
ist, das sich vorzugsweise in Längsrichtung über mehrere Grundelemente (10, 110')
erstreckt.
6. Einfassung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei einander gegenüberliegende Flächen des zumindest einen Deckelements (120)
geneigt zueinander ausgeführt sind.
7. Einfassung (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der beiden einander gegenüberliegenden Flächen des Deckelements (120)
zueinander 1 bis 5°, vorzugsweise 3° beträgt.
8. Einfassung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (120) sowie das Grundelement (110, 110') aus Hartschaumstoff gefertigt
sind.
9. Verfahren zur Herstellung einer wärmebrückenfreien Einfassung (100) eines Daches,
insbesondere Flachdachs (400) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei an zumindest
einer Wand (200) eines Gebäudes mit einem Flachdach (400) eine Wärmedämmung (300)
, insbesondere in Form von Dämmplatten angebracht wird, des weiteren das Flachdach
(400) mit einer zumindest einer Dampfsperre (410) versehen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Grundelement (110, 110') anschließend an die Wärmedämmung (300) auf
dem Flachdach (400) angeordnet wird, auf das zumindest eine Grundelement (110, 110')
zumindest ein Deckelement (120) angeordnet und formschlüssig mit dem Grundelement
(10, 110') verbunden wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Grundelement (110, 110') abgewandten Seite des Deckelements (120) eine
Abdeckung (130) angeordnet wird, die die Wärmedämmung (300) der Wand (200) ebenfalls
abdeckt.