[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren für einen Verbrennungsmotor, insbesondere
Verfahren zur Erkennung und Korrektur von Zylinderungleichverteilungen im Luft-Kraftstoffgemisch,
sowie entsprechende Steuervorrichtungen.
[0002] Im Rahmen einer sauberen und effizienten Verbrennung von Kraftstoff in einem Verbrennungsmotor
von Fahrzeugen, beispielsweise Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, wird eine sogenannte
Zylindergleichstellung angestrebt. Unter der Zylindergleichstellung fällt beispielsweise,
dass jeder Zylinder einen gleichen Leistungsbeitrag zur Gesamtleistung des Motors
beiträgt und darüber hinaus in jedem Zylinder bei gleichen Betriebsbedingungen der
Verbrennungsvorgang möglichst gleich ist. Eine Kenngröße ist dabei der Lambda-Wert
eines jeden Zylinders. Bei Ottomotoren wird üblicherweise ein Lambda-Wert von näherungsweise
1 angestrebt und über eine oder mehrere Lambda-Sonden im Abgastrakt des Motors über
eine entsprechende Luft-Kraftstoff-Gemischeinstellung eingestellt. Auch wenn im Abgastrakt
im Wesentlichen der Wert Lambda gleich 1 erreicht wird, können die einzelnen Zylinder
systembedingt oder aufgrund von Fertigungstoleranzen der Einspritzventile unterschiedliche
Lambdawerte ungleich 1 aufweisen. Dies kann zu einer Verschlechterung von Emissionswerten,
einer Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs oder einer Laufunruhe führen. Weiterhin kann
es aufgrund gesetzlicher Anforderungen, beispielsweise gemäß dem Kalifornischen On-Board-Diagnose-Gesetz
(OBD-Gesetz) erforderlich sein, eine derartige Lambda-Ungleichverteilung zwischen
den einzelnen Zylindern zu erkennen. In dem Stand der Technik sind daher verschiedene
Verfahren und Vorrichtungen zur Erkennung von ungleich eingestellten Zylindern bekannt.
[0003] Die
DE 2 944 834 A1 betrifft ein Verfahren zur Regelung der Luftzahl Lambda bei einer selbstzündenden
Brennkraftmaschine. Aus den Brennräumen der Brennkraftmaschine austretende Gasbestandteile
werden durch eine in unmittelbarer Nähe eines Auslassventils der Brennkraftmaschine
angeordnete Ionenstromsonde in Form eines Ionenstroms erfasst. Der Ionenstrom dient
als Regelgröße in einer Regeleinrichtung, welche die Zusammensetzung des Betriebsgemisches
bezüglich der Luftzahl beeinflusst. Der Ionenstrom wird über ein Arbeitsspiel integriert
bzw. gemittelt, weil die auftretende Nachverbrennung zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten
jeweils ihr Maximum hat und auch über den Verlauf eines Arbeitsspiels stark wechselnde
Anstiege der Reaktionen und der resultierenden Ionenströme aufweist.
[0004] Die
DE 101 15 902 C1 betrifft ein Lambda-Zylindergleichstellungsverfahren zur Lambda-Gleichstellung bei
einer auf Lambda gleich 1 geregelten, einen Katalysator im Abgastrakt aufweisende
Mehrzylinder-Brennkraftmaschine. Bei dem Verfahren wird fortlaufend im Abgastrakt
der Brennkraftmaschine stromabwärts des Katalysators ein Abgäsparameter erfasst, der
ein lokales Minimum zeigt, wenn die Verbrennung in allen Zylindern bei Lambda gleich
1 erfolgt. Die Kräftstoffversorgung bei jeweils zwei Zylindern wird durch gleichzeitige
Anreicherung des Gemisches für den einen und Abmagerung für den anderen Zylinder vertrimmt,
wobei die Vertrimmung so gewählt ist, dass das zusammengeführte Abgas beider Zylinder
einem Abgas einer Verbrennung von gemittelt Lambda gleich 1 entspricht und die Vertrimmung
so eingestellt wird, dass der Abgasparameter minimiert wird. Der Abgasparameter kann
beispielsweise die Abgastemperatur oder die Katalysatortemperatur oder eine NO
x-Konzentration umfassen.
[0005] Die
DE 10 2004 041 230 A1 betrifft eine Zylindergleichstellung mittels Ionenstrommessung. Bei einem Verbrennungsmotor
mit mehreren Zylindern und mindestens einem Abgassammler bilden Zylinder, die einem
gleichen Abgassammler zugeordnet sind, eine Zylindergruppe. Für ein Zeitintervall
werden maximale Zylinderdrücke in einem einzelnen Zylinder mittels Ionenstrommessung
ermittelt und die zylinderspezifischen Mittelwerte der maximalen Drücke gebildet.
Aus den zylinderspezifischen Mittelwerten jeder Zylindergruppe werden durch Mittelung
zylindergruppenspezifische Mittelwerte gebildet. Jeder der zylinderspezifischen Mittelwerte
wird mit dem zugehörigen zylindergruppenspezifischen Mittelwert verglichen und in
Abhängigkeit dieser Vergleiche mindestens ein Zylinder identifiziert, welcher in seinem
Betriebsverhalten zu beeinflussen ist.
[0006] Aus der
DE 10 2007 030 527 A1 ist ein Verfahren zur Zylindergleichstellung bei einer aufgeladenen fremdgezündeten
Brennkraftmaschine bekannt. Bei dem Verfahren wird ein Zusammenhang zwischen der Vertrimmung
eines Zylinders und der Laufruhe des Zylinders ermittelt und auf Basis dieses Zusammenhangs
auf die Abweichung der Gemischzusammensetzung der Zylinder untereinander geschlossen
und schließlich auf Basis der Abweichungen die Gemischzusammensetzung jedes Zylinders
korrigiert.
[0007] Die
DE 10 2009 026 839 A1 betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei dem die Zylinder
durch eine Auswertung der Laufruhe bei zylinderindividueller Abmagerung des Gemischs
gleichgestellt werden.
[0008] Schließlich stellt die
DE 199 16 204 C1 ein Verfahren zur Verbrennungskenngrößenbestimmung einer Brennkraftmaschine bereit.
Bei dem Verfahren wird während aufeinanderfolgender Arbeitsspiele jeweils eine Ionenstromkurve
durch einen Ionenstromsonde gemessen. Aus den aufeinanderfolgend gemessenen Ionenstromkurven
wird eine verbrennungskenngrößenspezifische Ionenstromkenngröße und aus dieser die
Verbrennungskenngröße bestimmt. Insbesondere kann mit diesem Verfahren als Verbrennungskenngröße
das Luft/Kraftstoff-Verhältnis, d.h. der Lambda-Wert des im Brennraum zu verbrennenden
Luft-Kraftstoff-Gemischs und die Abgasrückführrate ermittelt werden. Durch Messung
des Ionenstroms an einer Zündkerze in jedem einzelnen Zylinder kann die momentane
Zusammensetzung des Luft-Kraftstoff-Gemischs bestimmt werden. Dazu kann der Lambda-Wert
aus der Steigung der Flanke des ersten Ionenstrommaximums im Rahmen einer Ionenstromanalyse
bestimmt werden.
[0009] Eine Diagnose einer Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch (Lambda)
auf der Grundlage eines Ionenstromsignals ist jedoch sehr empfindlich gegenüber Querabhängigkeiten
und unerwünschten Nebeneffekten. Eine Querabhängigkeit zwischen den einzelnen Zylindern
kann insbesondere durch eine Variation des Restgases aufgrund einer Veränderung von
Steuerzeiten der Ein- und Auslassventile auftreten. Auch bei Motoren mit mehreren
Zylindergruppen in V- oder W-Anordnung und asymmetrischer Zündfolge ist eine genaue
Bestimmung des Luft-Kraftstoffgemischs einzelner Zylinder problematisch. Darüber hinaus
können beispielsweise unterschiedliche Kraftstoffqualitäten als weitere unerwünschte
Nebeneffekte eine Diagnose einer Zylinderungleichverteilung auf der Grundlage eines
Ionenstromsignals negativ beeinflussen.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, verbesserte Verfahren zur Bestimmung
und Korrektur einer Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch bereitzustellen.
[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren für einen
Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, ein Verfahren für einen Verbrennungsmotor nach
Anspruch 14, eine Steuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor nach Anspruch 16,
eine Steuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor nach Anspruch 17 und ein Fahrzeug
nach Anspruch 19 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung.
[0012] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für einen Verbrennungsmotor mit
mindestens einem Zylinder bereitgestellt. Bei dem Verfahren wir ein erster Ionenstrom
für den Zylinder erfasst, während der Verbrennungsmotor mit einem ersten Luft-Kraftstoffgemisch
betrieben wird. Weiterhin wird ein zweiter Ionenstrom für den mindestens einen Zylinder
erfasst, während der Verbrennungsmotor mit einem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben
wird. Das erste Luft-Kraftstoffgemisch und das zweite Luft-Kraftstoffgemisch sind
unterschiedlich. In Abhängigkeit von dem ersten Ionenstrom und dem zweiten Ionenstrom
wird für den Zylinder eine Ionenstromdifferenz bestimmt. Das Verändern des Luft-Kraftstoffgemischs
im Betrieb des Verbrennungsmotors wird auch als Kraftstoffvertrimmung bezeichnet.
Mit dem zuvor beschriebenen Verfahren wird daher eine Veränderung des Ionenstroms
in Abhängigkeit der Kraftstoffvertrimmung bestimmt. Die Ionenstromdifferenz kann für
jeden Zylinder des Verbrennungsmotors individuell bestimmt werden. Die Ionenstromdifferenz,
welche aufgrund der Kraftstoffvertrimmung auftritt, ist im Wesentlichen unabhängig
von dem Absolutwert des Ionenstroms. Dadurch können die oben genannten Querabhängigkeiten
und Nebeneffekte, welche im Wesentlichen den Absolutwert des Ionenstroms beeinflussen,
wirksam eliminiert werden. Eine Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch
zwischen mehreren Zylindern des Verbrennungsmotors kann somit in Abhängigkeit von
den Ionenstromdifferenzen der mehreren Zylinder bestimmt werden, indem der Verbrennungsmotor
zunächst mit dem ersten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben wird, wobei der erste Ionenstrom
für jeden der Zylinder erfasst wird, und danach mit dem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch
betrieben wird, wobei der zweite Ionenstrom für jeden Zylinder bestimmt wird. Da alle
Zylinder mit der gleichen Kraftstoffvertrimmung betrieben wurden, zeigen unterschiedliche
Ionenstromdifferenzen entsprechende Zylinderungleichverteilungen an. Bei gleichgestellten
Zylindern sind die Ionenstromdifferenzen der einzelnen Zylinder bei gleicher Kraftstoffvertrimmung
im Wesentlichen gleich, unabhängig von Querabhängigkeiten und der Kraftstoffqualität.
[0013] Dementsprechend kann gemäß einer Ausführungsform eine Einspritzmenge für einen jeweiligen
Zylinder der mehreren Zylinder des Verbrennungsmotors in Abhängigkeit der Ionenstromdifferenzen
der mehreren Zylinder derart eingestellt werden, dass ein Unterschied zwischen den
Ionenstromdifferenzen der mehreren Zylinder verringert wird. Dadurch wird eine robuste
Korrektur der Einspritzmenge und somit eine robuste Zylindergleichstellung auf der
Grundlage einer Ionenstrommessung erreicht.
[0014] Der Ionenstrom kann beispielsweise im Brennraum des jeweiligen Zylinders erfasst
werden, insbesondere mittels einer in dem Brennraum des jeweiligen Zylinders angeordneten
Zündkerze. Der Ionenstrom kann beispielsweise in einem vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich
erfasst werden, beispielsweise in einem Kurbelwellenwinkelbereich von -20° bis +30°
in Bezug auf den oberen Totpunkt des jeweiligen Zylinders. Um die Ionenstrommessung
unabhängig von dem Zündfunken der Zündkerze zu erfassen, sollte der Kurbelwellenwinkelbereich
derart gewählt werden, dass der Zündzeitpunkt des jeweiligen Zylinders nicht in dem
Kurbelwellenwinkelbereich enthalten ist. Ein Kurbelwellenwinkelbereich vom Zündzeitpunkt
bis +30° in Bezug auf den oberen Totpunkt des jeweiligen Zylinders umfasst einen Arbeitsbereich
des Zylinders, in welchem der Ionenstrom eine charakteristische Aussage über das zu
verbrennende Luft-Kraftstoffgemisch anzeigt. Daher ist dieser Kurbelwellenwinkelbereich
besonders geeignet.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform werden der erste und/oder zweite Ionenstrom folgendermaßen
erfasst: Über dem vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich, beispielsweise vom Zündzeitpunkt
bis +30° in Bezug auf den oberen Totpunkt des jeweiligen Zylinders, wird ein Ionenstromverlauf
erfasst und über den Kurbelwellenwinkel integriert. Der erfasste Ionenstrom stellt
somit das Integral des Ionenstromverlaufs über dem vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich
dar. Da sich der Verlauf des Ionenstromsignals über dem Kurbelwellenwinkel in Abhängigkeit
einer normalen, mageren und fetten Verbrennung erheblich unterscheiden kann, kann
durch die Bildung des Ionenstromintegrals über dem vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich
ein charakteristischer Wert des Ionenstromsignals bestimmt werden, welcher unabhängig
von dem tatsächlichen Ionenstromsignalverlauf und somit unabhängig von der Art der
Verbrennung (normal, mager oder fett) ist. Darüber hinaus können durch die Integration
des Ionenstromverlaufs Schwankungen im Ionenstromverlauf aufgrund von Messfehlern
ausgeglichen werden.
[0016] Weiterhin können mehrere Ionenstromverläufe bei mehreren Arbeitsspielen des jeweiligen
Zylinders erfasst werden und ein Mittelwertionenstromverlauf durch Mitteln der mehreren
Ionenstromverläufe gebildet werden, welcher dann über den Kurbelwellenwinkel integriert
wird, um einen Ionenstromwert zu bestimmen. Durch das Mitteln der Ionenstromverläufe
über mehrere Arbeitsspiele des jeweiligen Zylinders können Messungenauigkeiten und
punktuell auftretende Störungen ausgemittelt werden, so dass der integrierte Ionenstrom
einen zuverlässigen charakteristischen Wert des Zylinders darstellt.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können für jeden Zylinder mehrere zweite Ionenströme
bei unterschiedlichen zweiten Luft-Kraftstoffgemischen erfasst werden. Somit können
mehrere zweite Ionenströme bei unterschiedlicher Kraftstoffvertrimmung bestimmt werden
und ein Zusammenhang zwischen der Kraftstoffvertrimmung und den zweiten Ionenströmen
bestimmt werden. Aus dem Verlauf des Zusammenhangs zwischen den zweiten Ionenströmen
und der Kraftstoffvertrimmung kann ein Bereich des Luft-Kraftstoffgemischs bestimmt
werden, in welchem eine Kraftstoffvertrimmung eine charakteristische Änderung des
Ionenstroms bewirkt. Dieser Bereich ist üblicherweise in der Nähe von Lambda gleich
1 und daher für die Zylindergleichstellung besonders geeignet.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform unterscheiden sich das erste Luft-Kraftstoffgemisch und
das zweite Luft-Kraftstoffgemisch durch unterschiedliche Kraftstoffmengen. Beispielsweise
kann die Kraftstoffmenge in dem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch in einem Bereich von
-40 % bis +40 % gegenüber der Kraftstoffmenge des ersten Luft-Kraftstoffgemischs verändert
werden. Durch eine Veränderung der Kraftstoffmenge in dem vorgenannten Bereich kann
der Verbrennungsmotor in einem Bereich betrieben, welcher sowohl eine magere Verbrennung
als auch eine fette Verbrennung umfasst. Somit können Lambda-Werte von unter und über
1 zuverlässig angefahren werden. Trotzdem bleibt ein zuverlässiger Betrieb des Verbrennungsmotors
in diesem Bereich gewährleistet, so dass das Verfahren im laufenden Betrieb des Verbrennungsmotors
durchgeführt werden kann, ohne dass unangenehme Auswirkungen auf den Betrieb des Verbrennungsmotors
und somit auf den Betrieb eines Fahrzeugs, in welchem der Verbrennungsmotor untergebracht
ist, auftreten können.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Verbrennungsmotor sprunghaft zwischen
einem Betrieb mit dem ersten Luft-Kraftstoffgemisch und einem Betrieb mit dem zweiten
Luft-Kraftstoffgemisch umgestellt. Sprunghaft bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
beispielsweise zunächst für jeden Zylinder der erste Ionenstrom bei einem Betrieb
mit dem ersten Luft-Kraftstoffgemisch bestimmt wird und dann bei der nächsten Füllung
eines Zylinders der Verbrennungsmotor mit dem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben
wird. Durch den sprunghaften Wechsel zwischen dem ersten und zweiten Luft-Kraftstoffgemisch
findet auch eine sprunghafte Änderung der Ionenstromdifferenz statt. Da sich die übrigen
Parameter des Fahrzeugs, wie z.B. Frischlufttemperatur, Ladedruck eines Turboladers,
Motortemperatur oder Sauerstoffgehalt nicht oder nur geringfügig ändern, können Randbedingungen
beim Bestimmen der lonenstromdifferenz im Wesentlichen konstant gehalten werden.
[0020] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Verfahren für einen Verbrennungsmotor
mit mehreren Zylindern bereitgestellt, bei welchem ein Ionenstrom für jeden Zylinder
von mindestens zwei Zylindern der mehreren Zylinder während eines Betriebs des Verbrennungsmotors
erfasst wird. In Abhängigkeit von den erfassten Ionenströmen der mindestens zwei Zylinder
wird ein Ionenstrommittelwert bestimmt. Für jeden der mindestens zwei Zylinder wird
eine Abweichung des Ionenstroms von dem Ionenstrommittelwert bestimmt und eine Zylinderungleichverteilung
im Luft-Kraftstoffgemisch zwischen den mindestens zwei Zylindern in Abhängigkeit von
den Abweichungen der mindestens zwei Zylinder untereinander bestimmt. Da der Ionenstrom
im Wesentlichen von der Zusammensetzung des Luft-Kraftstoffgemischs in dem jeweiligen
Zylinder abhängt, kann eine Zylinderungleichverteilung, insbesondere eine Lambda-Ungleichverteilung,
mit einfachen Mitteln aus den Ionenströmen bestimmt werden. Die Ionenströme können
insbesondere, wie zuvor beschrieben wurde, aus einer Integration eines jeweiligen
Ionenstromverlaufs oder einer Integration mehrerer gemittelter Ionenstromverläufe
bestimmt werden.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch,
welche nach einem der zuvor beschriebenen Verfahren bestimmt wurde, als On-Board-Diagnose-Information
bereitgestellt werden. Diese On-Board-Diagnose-Information (OBD-Information) kann
beispielsweise in einem Speicher einer Motorsteuerung zur Dokumentation der Überwachung
der Lambda-Ungleichverteilung gespeichert werden und, beim Überschreiten einer vorbestimmten
Zylinderungleichverteilung, dazu verwendet werden, beispielsweise eine Kontrollleuchte
im Fahrzeug anzusteuern.
[0022] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin eine Steuervorrichtung für einen
Verbrennungsmotor mit mindestens einem Zylinder bereitgestellt. Der Verbrennungsmotor
weist in dem mindestens einen Zylinder ein Ionenstromerfassungsmittel auf. Die Steuervorrichtung
ist mit dem Ionenstromerfassungsmittel koppelbar und ausgestaltet, einen ersten Ionenstrom
für den mindestens einen Zylinder zu erfassen, während der Verbrennungsmotor mit einem
ersten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben wird. Weiterhin ist die Steuervorrichtung
ausgestaltet, einen zweiten Ionenstrom für den mindestens einen Zylinder zu erfassen,
während der Verbrennungsmotor mit einem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben wird.
Das erste Luft-Kraftstoffgemisch und das zweite Luft-Kraftstoffgemisch sind unterschiedlich.
Aus dem ersten Ionenstrom und dem zweiten Ionenstrom des Zylinders bestimmt die Steuervorrichtung
eine Ionenstromdifferenz für den Zylinder. Die Steuervorrichtung ist somit zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet und umfasst daher auch die zuvor beschriebenen
Vorteile.
[0023] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine weitere Steuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor
mit mehreren Zylindern bereitgestellt. In jedem von mindestens zwei Zylindern der
mehreren Zylinder des Verbrennungsmotors ist ein Ionenstromerfassungsmittel angeordnet.
Die Steuervorrichtung ist mit den Ionenstromerfassungsmitteln koppelbar und erfasst
für jeden Zylinder der mindestens zwei Zylinder einen Ionenstrom während eines Betriebs
des Verbrennungsmotors. In Abhängigkeit von den erfassten Ionenströmen der mindestens
zwei Zylinder bestimmt die Steuervorrichtung einen Ionenstrommittelwert. Weiterhin
bestimmt die Steuervorrichtung für jeden der mindestens zwei Zylinder eine Abweichung
des Ionenstroms des jeweiligen Zylinders von dem Ionenstrommittelwert und bestimmt
in Abhängigkeit von den jeweiligen Abweichungen eine Zylinderungleichverteilung im
Luft-Kraftstoffgemisch zwischen den mindestens zwei Zylindern. Die Steuervorrichtung
ist somit zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet und umfasst
daher auch die zuvor beschriebenen Vorteile.
[0024] Schließlich wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Fahrzeug bereitgestellt, welches
einen Verbrennungsmotor und eine der zuvor beschriebenen Steuervorrichtungen umfasst.
Der Verbrennungsmotor umfasst mindestens einen Zylinder, in welchem ein Ionenstromerfassungsmittel
angeordnet ist.
[0025] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im
Detail beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt Ionenstromintegralwerte verschiedener Zylinder eines Verbrennungsmotors
bei Variation der Einlassventilansteuerung.
Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Zylindergleichstellung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt Ionenstromsignalverläufe bei Variation einer Einspritzmenge.
Fig. 4 zeigt Ionenstromintegralwerte in Abhängigkeit einer Kraftstoffvertrimmung.
Fig. 5 zeigt ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0026] Zur Bestimmung und Diagnose einer Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch,
einer sogenannten Lambda-Ungleichverteilung, zwischen den einzelnen Zylindern kann
beispielsweise ein Ionenstromsignal verwendet werden, welches beispielsweise an den
Elektroden einer Zündkerze in einem jeden Zylinder des Verbrennungsmotors bestimmt
wird. Eine derartige Diagnose kann beispielsweise aufgrund von gesetzlichen Anforderungen,
wie z.B. dem Kalifornischen On-Board-Diagnose-Gesetz (OBD-Gesetz) erforderlich sein.
Zur Bestimmung des Ionenstromsignals kann das Ionenstromsignal über einem vorbestimmten
Kurbelwellenwinkelbereich als Ionenstromsignalverlauf erfasst werden und über den
vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich integriert werden. Dadurch kann ein charakteristischer
Ionenstromwert gewonnen werden. Insbesondere bei Motoren mit einer Vielzahl von Zylindern
in beispielsweise einer V- oder W-Anordnung und asymmetrischer Zündfolge oder bei
Motoren mit veränderlicher Ventilsteuerung werden jedoch sowohl das Ionenstromsignal
als auch das integrierte Ionenstromsignal von Querabhängigkeiten, welche beispielsweise
aus unterschiedlichen Restgasmengen resultieren, beeinflusst. Darüber hinaus kann
eine Kraftstoffqualität das Ionenstromsignal als auch das integrierte Ionenstromsignal
beeinflussen. Fig. 1 zeigt beispielsweise eine Veränderung eines integrierten Ionenstromsignals
aufgrund einer Veränderung eines Einlassventilnockenwellenwinkels für verschiedene
Zylinder eines Verbrennungsmotors. In dem in Fig. 1 gezeigten Diagramm sind die integrierten
Ionenstromsignale (int. Ionenstromsig.) für verschiedene Zylinder (Zyl.) bei verschiedenen
Nockenwellenwinkeln, zu denen die entsprechenden Einlassventile geöffnet werden, dargestellt.
Insbesondere durch Querabhängigkeiten zwischen den Zylindern in Bezug auf das Restgas
unterscheiden sich die integrierten Ionenstromsignale der einzelnen Zylinder erheblich.
Daher ist eine Betrachtung der Absolutwerte der integrierten Ionenstromsignale für
eine Erkennung einer Lambda-Ungleichverteilung ungeeignet.
[0027] Fig. 2 zeigt daher Verfahrensschritte eines verbesserten Verfahrens 200 zur Bestimmung
einer Lambda-Ungleichverteilung. In einem ersten Schritt 201 werden für jeden Zylinder
in einem drehzahlsynchronen Messraster Ionenstromsignale gemessen. Weiterhin werden
zusätzliche Motorinformationen, beispielsweise ein Zündwinkel, von beispielsweise
einer Motorelektronik eingelesen. Im Schritt 202 werden die Ionenstromsignale für
jeden Zylinder in einem definierten Kurbelwellenwinkelfenster, welcher zündwinkelabhängig
sein kann, integriert. Fig. 3 zeigt beispielhaft drei Ionenstromsignale 301, 302 und
303, welche in einem Zylinder bei unterschiedlichen Verbrennungen auftreten können.
Die Kurve 301 zeigt beispielsweise den Verlauf des Ionenstromsignals bei einer normalen
Verbrennung, d.h. bei einer Verbrennung mit näherungsweise Lambda gleich 1, wohingegen
die Kurve 302 eine Verbrennung mit einem fetten Gemisch, d.h. mit einem erhöhten Kraftstoffanteil,
und die Kurve 303 eine magere Verbrennung, d.h. eine Verbrennung mit einem verminderten
Kraftstoffanteil, zeigt. Zur Bestimmung des Ionenstromintegralwerts werden die entsprechenden
Ionenkurven 301-303 über dem Kurbelwellenwinkel, welcher in Fig. 3 auf der x-Achse
gezeigt ist, integriert. Da der Ionenstrom beispielsweise mit Hilfe einer Zündkerze
in dem entsprechenden Zylinder des Verbrennungsmotors erfasst werden kann, wird der
Integrationsbereich derart gewählt, dass der Einfluss des Zündfunkens nicht in den
Integrationsbereich fällt. In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel ist der Einfluss des
Zündfunkens im Bereich von -20° bis näherungsweise -16° deutlich zu erkennen. Daher
wird der Ionenstrom beispielsweise im Bereich von -16° bis näherungsweise +28° bezogen
auf den oberen Totpunkt des entsprechenden Zylinders integriert. Der Integrationsbereich
ist in Fig. 3 durch den Pfeil 304 gekennzeichnet.
[0028] Die zylinderselektiven Integralwerte werden über eine vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen
gemittelt und ergeben einen ersten Ionenstromwert, einen sogenannten Referenzwert
(Schritt 203). Die Ionenstromsignale für die jeweiligen Referenzwerte der jeweiligen
Zylinder werden vor einer Vertrimmung der Kraftstoffmenge erfasst, d.h., die Referenzwerte
sind gemittelte Ionenstromintegralwerte bei einem Betrieb des Verbrennungsmotors mit
einem ersten Luft-Kraftstoffgemisch. Im Schritt 204 wird die Kraftstoffmenge für alle
Zylinder vertrimmt, d.h. der Verbrennungsmotor wird nachfolgend mit einem zweiten
Luft-Kraftstoffgemisch betrieben, welches unterschiedlich zu dem ersten Luft-Kraftstoffgemisch
ist. Das zweite Luft-Kraftstoffgemisch kann beispielsweise ein fetteres oder ein magereres
Luft-Kraftstoffgemisch sein. Im Schritt 205 werden aus entsprechend erfassten Ionenstromsignalen
beim Betrieb mit dem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch für jeden Zylinder jeweils ein
mittlerer Ionenstromintegralwert über eine definierte Anzahl von Arbeitsspielen bestimmt.
Somit wird für jeden Zylinder ein zweiter gemittelter Ionenstromintegralwert bestimmt,
ein sogenannter Vertrimmwert.
[0029] Fig. 4 zeigt beispielhaft die Auswirkung der Kraftstoffvertrimmung auf den integrierten
Ionenstrom. Auf der x-Achse des in Fig. 4 gezeigten Diagramms ist die Kraftstoffvertrimmung
in Prozent aufgetragen. Eine negative Kraftstoffvertrimmung gibt eine entsprechende
Verringerung des Kraftstoffanteils in dem Luft-Kraftstoffgemisch an und eine positive
Kraftstoffvertrimmung eine Erhöhung des Kraftstoffanteils in dem Luft-Kraftstoffgemisch.
Auf der y-Achse ist der integrierte Ionenstrom über alle Zylinder gemittelt aufgetragen
(Graph 401). Zusätzlich wurde der Ionenstrom für die Kraftstoffvertrimmung von 0 %
auf 0 normiert. Die bei den Kraftstoffvertrimmungen -30 %, -25 %, -15 %, -5 %, 10
%, 20 % und 30 % dargestellten Bereiche 402-408 zeigen eine Bandbreite der integrierten
Ionenströme der einzelnen Zylinder bei den entsprechenden Kraftstoffvertrimmungen
an. So variiert der integrierte Ionenstrom bei einer Kraftstoffvertrimmung von beispielsweise
-30 % zwischen den einzelnen Zylindern eines Verbrennungsmotors im Bereich von näherungsweise
-7,5 bis -9,5. Diese Bandbreite resultiert aus den oben genannten Querabhängigkeiten
zwischen den Zylindern. Eine Änderung des Ionenstromintegrals ist jedoch charakteristisch
für eine entsprechende Kraftstoffvertrimmung, d.h. für eine entsprechende Änderung
der Kraftstoffmenge. Daher wird im Schritt 206 nicht der Absolutwert der integrierten
Ionenströme betrachtet, sondern für jeden Zylinder eine Differenz aus Vertrimmwert
minus Referenzwert gebildet. Da die Differenz unabhängig von den oben genannten Querabhängigkeiten
ist, kann anhand der Differenzen der Ionenstromsignale eine Lambda-Ungleichstellung
bestimmt werden. In Fig. 4 ist beispielsweise eine definierte Kraftstoffvertrimmung
409 zwischen -30 % und -20 % und eine entsprechende Änderung des Ionenstromintegrals
410 dargestellt. Da die Kraftstoffvertrimmung für alle Zylinder gleichermaßen durchgeführt
wurde, kann aus unterschiedlichen Differenzen aus Vertrimmwert und Referenzwert der
einzelnen Zylinder eine entsprechende Lambda-Ungleichverteilung der einzelnen Zylinder
bestimmt werden. Diese Lambda-Ungleichverteilung kann beispielsweise als On-Board-Diagnose-Information
in einer Motorsteuerung abgelegt werden oder über eine entsprechende Anzeige einem
Fahrer des Fahrzeugs angezeigt werden.
[0030] Im Schritt 207 kann auf der Grundlage der so festgestellten Lambda-Ungleichverteilung
eine Korrektur der Einspritzmenge für jeden Zylinder durchgeführt werden und somit
eine Gleichstellung des Lambda für alle Zylinder erreicht werden. Die Korrektur der
Einspritzmengen bewirkt eine Lambda-Änderung der einzelnen Zylinder des Motors 208
und kann wie zuvor beschrieben mit den Schritten 201-206 erneut bestimmt werden.
[0031] Fig. 5 zeigt ein Fahrzeug 500 mit einem Verbrennungsmotor 208 mit vier Zylindern
501-504. In jedem der vier Zylinder 501-504 ist jeweils eine Zündkerze 505-508 angeordnet,
welche mit einer Steuervorrichtung 509 gekoppelt sind. Die Steuervorrichtung 509 ist
in der Lage, mit Hilfe der Zündkerzen 505-508 in den Brennräumen der Zylinder 501-504
jeweils einen Ionenstrom zu erfassen. In Abhängigkeit der erfassten Ionenströme bestimmt
die Steuervorrichtung 509, wie zuvor in Zusammenhang mit dem Ablaufdiagramm 200 der
Fig. 2 beschrieben wurde, eine Lambda-Ungleichverteilung. Wenn die Lambda-Ungleichverteilung
einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet, steuert die Steuervorrichtung 509
eine Kontrollleuchte 510 des Fahrzeugs 500 an, um dem Fahrer anzuzeigen, dass die
Lambda-Ungleichverteilung den vorbestimmten Schwellenwert überschritten hat. Darüber
hinaus kann die Steuervorrichtung 509 eine (nicht gezeigte) Motorsteuerung des Verbrennungsmotors
208 derart ansteuern, dass eine Lambda-Gleichstellung erreicht wird, wie im Schritt
207 der Fig. 2 beschrieben wurde.
1. Verfahren für einen Verbrennungsmotor mit mindestens einem Zylinder, umfassend:
- Erfassen eines ersten Ionenstroms (301-303) für den mindestens einen Zylinder (501-504),
während der Verbrennungsmotor (208) mit einem ersten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben
wird,
- Erfassen eines zweiten Ionenstroms (301-303) für den mindestens einen Zylinder (501-504),
während der Verbrennungsmotor (208) mit einem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch betrieben
wird, wobei das erste Luft-Kraftstoffgemisch und das zweite Luft-Kraftstoffgemisch
verschieden sind, und
- Bestimmen einer Ionenstromdifferenz für den mindestens einen Zylinder (501-504)
aus dem ersten und zweiten Ionenstrom (301-303) des mindestens einen Zylinders (501-504).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Verbrennungsmotor (208) mehrere Zylinder (501-504)
umfasst, wobei für jeden Zylinder von mindestens zwei Zylindern der mehreren Zylinder
jeweils eine Ionenstromdifferenz aus dem ersten und zweiten Ionenstrom (301-303) des
jeweiligen Zylinders (501-504) bestimmt wird, wobei das Verfahren ferner umfasst:
- Bestimmen einer Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch zwischen den
mindestens zwei Zylindern in Abhängigkeit von den Ionenstromdifferenzen der mindestens
zwei Zylinder.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Verfahren ferner für jeden der mindestens zwei
Zylinder umfasst:
- Korrigieren einer Einspritzmenge für den jeweiligen Zylinder (501-504) in Abhängigkeit
der Ionenstromdifferenzen der mindestens zwei Zylinder derart, dass ein Unterschied
zwischen den Ionenstromdifferenzen der mindestens zwei Zylinder verringert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste und/oder zweite
Ionenstrom (301-303) im Brennraum des jeweiligen Zylinders (501-504) erfasst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der erste und/oder zweite Ionenstrom (301-303) mittels
einer in dem Brennraum des jeweiligen Zylinders angeordneten Zündkerze (505-508) erfasst
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste und/oder zweite
Ionenstrom (301-303) in einem vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich (304) erfasst
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der vorbestimmte Kurbelwellenwinkelbereich (304)
einen Kurbelwellenwinkelbereich von -20° bis +30° in Bezug auf einen oberen Totpunkt
des jeweiligen Zylinders umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Erfassen des erste und/oder zweite lonenstrom
(301-303) umfasst:
- Erfassen eines Ionenstromverlaufs über dem vorbestimmten Kurbelwellenwinkelbereich
(304), und
- Integrieren des Ionenstromverlaufs über dem Kurbelwellenwinkelbereich (304).
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Schritt des Erfassens des Ionenstromverlaufs
umfasst:
- Erfassen mehrerer Ionenstromverläufe bei mehreren Arbeitsspielen des jeweiligen
Zylinders, und
- Bilden eines Mittelwertionenstromverlaufs durch Mitteln der mehreren Ionenstromverläufe.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Erfassens
des zweiten Ionenstroms (301-303) für den jeweiligen Zylinder (501-504) umfasst:
- Erfassen mehrerer zweiter Ionenströme mit unterschiedlichen zweiten Luft-Kraftstoffgemischen.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Luft-Kraftstoffgemisch
und das zweite Luft-Kraftstoffgemisch unterschiedliche Kraftstoffmengen aufweisen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Kraftstoffmenge in dem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch
in einem Bereich von -40% bis +40% gegenüber der Kraftstoffmenge des ersten Luft-Kraftstoffgemischs
verändert ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Verbrennungsmotor (208)
sprunghaft zwischen einem Betrieb mit dem ersten Luft-Kraftstoffgemisch und einem
Betrieb mit dem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch umgestellt wird.
14. Verfahren für einen Verbrennungsmotor mit mehreren Zylindern, wobei das Verfahren
umfasst:
- Erfassen eines Ionenstroms (301-303) für jeden Zylinder (501-504) von mindestens
zwei Zylindern der mehreren Zylinder während eines Betriebs des Verbrennungsmotors,
- Bestimmen eines Ionenstrommittelwerts (401) in Abhängigkeit von den erfassten Ionenströmen
der mindestens zwei Zylinder,
- für jeden der mindestens zwei Zylinder: Bestimmen einer Abweichung (402-408) des
Ionenstroms von dem Ionenstrommittelwert (401), und
- Bestimmen einer Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch zwischen den
mindestens zwei Zylindern in Abhängigkeit von den Abweichungen (402-408) der mindestens
zwei Zylinder.
15. Verfahren nach Anspruch 2 oder 14, ferner umfassend:
- Bereitstellen einer On-Board-Diagnose-Information in Abhängigkeit von der bestimmten
Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch.
16. Steuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor mit mindestens einem Zylinder, wobei
der Verbrennungsmotor (208) in dem mindestens einen Zylinder (501-504) ein Ionenstromerfassungsmittel
(505-508) aufweist, wobei die Steuervorrichtung (509) mit dem Ionenstromerfassungsmittel
(505-508) koppelbar ist und ausgestaltet ist:
- einen ersten Ionenstrom (301-303) für den mindestens einen Zylinder (501-504) zu
erfassen, während der Verbrennungsmotor (208) mit einem ersten Luft-Kraftstoffgemisch
betrieben wird,
- einen zweiten Ionenstrom (301-303) für den mindestens einen Zylinder (501-504) zu
erfassen, während der Verbrennungsmotor (208) mit einem zweiten Luft-Kraftstoffgemisch
betrieben wird, wobei das erste Luft-Kraftstoffgemisch und das zweite Luft-Kraftstoffgemisch
verschieden sind, und
- eine Ionenstromdifferenz für den mindestens einen Zylinder (501-504) aus dem ersten
und zweiten Ionenstrom (301-303) des mindestens einen Zylinders (501-504) zu bestimmen.
17. Steuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor mit mehreren Zylindern, wobei der Verbrennungsmotor
(208) in jedem Zylinder von mindestens zwei Zylindern der mehreren Zylinder (501-504)
jeweils ein Ionenstromerfassungsmittel (505-508) aufweist, wobei die Steuervorrichtung
(509) mit den Ionenstromerfassungsmitteln (505-508) koppelbar ist und ausgestaltet
ist:
- für jeden Zylinder (501-504) der mindestens zwei Zylindern einen Ionenstrom (301-303)
während eines Betriebs des Verbrennungsmotors (208) zu erfassen,
- einen Ionenstrommittelwert (401) in Abhängigkeit von den erfassten Ionenströmen
(301-303) der mindestens zwei Zylinder zu bestimmen,
- für jeden der mindestens zwei Zylinder eine Abweichung (402-408) des Ionenstroms
von dem Ionenstrommittelwert (401) zu bestimmen, und
- eine Zylinderungleichverteilung im Luft-Kraftstoffgemisch zwischen den mindestens
zwei Zylindern in Abhängigkeit von den Abweichungen der mindestens zwei Zylinder zu
bestimmen.
18. Steuervorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, wobei die Steuervorrichtung (509) zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-15 ausgestaltet ist.
19. Fahrzeug, umfassend:
- einen Verbrennungsmotor (208) mit mindestens einem Zylinder (501-504), wobei der
Verbrennungsmotor (208) in dem mindestens einen Zylinder (501-504) ein Ionenstromerfassungsmittel
(505-508) aufweist, und
- eine Steuervorrichtung (509) nach einem der Ansprüche 16-18.