[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotationsdruckmaschine mit elektrostatischen
Druckhilfen.
[0002] In einer Rotationsdruckmaschine rollen der Druckzylinder (auch "Druckformzylinder"
genannt) und der Gegendruckzylinder (auch "Presseur" genannt) gegensinnig aufeinander
ab. Unterschieden werden Rollen- und Bogendruckmaschinen, je nachdem, ob ein bahn-
oder bogenförmiger Bedruckstoff verarbeitet wird. Bei Rollendruckmaschinen wird der
bahnförmige Bedruckstoff von einer Abwickelrolle abgezogen und nach dem Bedrucken
entweder auf eine Aufwickelrolle aufgewickelt oder von einer Stanze in Bahnabschnitte
bzw. Zuschnitte zerteilt und die Bahnabschnitte bzw. Zuschnitte werden aufeinandergestapelt.
Der aufgewickelte, bahnförmige Bedruckstoff wird ggfs. später in Abschnitte bzw. Zuschnitte
zerschnitten. Beim Rotationstiefdruck nimmt der Druckzylinder in Näpfchen seiner Oberfläche
Farbe aus einer Farbwanne auf. Der Überschuß wird abgcrakelt. Die Farbe wird auf den
zwischen Druckzylinder und Gegendruckzylinder durchlaufenden Bedruckstoff übertragen.
[0003] Elektrostatische Druckhilfen verbessern die Farbübertragung vom Druckzylinder auf
den Bedruckstoff und erhöhen damit die Druckqualität. Hierzu wird im Bereich des Druckspaltes
zwischen Druckzylinder und Gegendruckzylinder ein elektrisches Feld erzeugt, das auf
die Farbe in den Näpfchen des Druckzylinders eine Kraft ausübt, die den Übergang der
Farbe auf den Bedruckstoff intensiviert und die Druckqualität steigert.
[0004] Bei bekannten elektrostatischen Druckhilfen liegt der Druckzylinder aus einem elektrisch
leitenden Material (z.B. aus einem Metall) an Masse. Der Gegendruckzylinder bzw. Presseur
hat am Umfang eine (halb-) leitende Schicht, auf die eine Hochspannung übertragen
wird, die in der Regel eine negative Polarität aufweist. Die Schicht am Umfang ist
meistens halbleitend, um die elektrischen Ströme gering zu halten und die Erzeugung
von Funken zu vermeiden, die beim Arbeiten mit Lösemittelfarben zur Explosion/Entflammung
führen könnte. Insbesondere beim Arbeiten mit Wasserfarben kann auch mit einer leitenden
bzw. hochleitenden Schicht am Umfang des Presseurs gearbeitet werden.
[0005] Unter einer halbleitenden Schicht wird eine Schicht mit einem hohen elektrischen
Widerstand verstanden, der den elektrischen Strom stark reduziert, jedoch noch einen
gewissen elektrischen Strom hindurchläßt. Der elektrische Widerstand der Schicht wird
beispielsweise mit einer Meßanordnung mit zwei parallelen Gabeln gemessen, die jeweils
einen befeuchteten Lederstreifen mit einer Länge von etwa 8 cm und einer Breite von
etwa 1 cm halten, sodaß die beiden parallelen Lederstreifen etwa 10 cm Abstand voneinander
haben. Die beiden parallelen Lederstreifen werden auf eine Länge von 8 cm um die Außenseite
der Schicht geschlungen. Es wird eine Meßspannung von 1.000 Volt angelegt. Mit dieser
Meßanordnung werden bei für den vorliegenden Zweck besonders geeigneten halbleitenden
Schichten Widerstände im Bereich von etwa 1 MΩ bis 20 MΩ gemessen. Bei leitenden Schichten
liegen die mit dieser Meßanordnung gemessenen Widerstände deutlich darunter und bei
hochleitenden Schichten sind sie sehr viel geringer.
[0006] Zum Übertragen der Hochspannung auf den Presseur dienen beispielsweise Aufladeelektroden,
die auf den Umfang des Presseurs gerichtet sind und die Ladung an die (halb-) leitende
Schicht am Umfang des Presseurs abgeben, die auf einer isolierenden Schicht sitzt
(sogenanntes "Top-Loading"). Dabei ist der Widerstand der isolierenden Schicht bevorzugt
so gewählt, daß sie eine langsame Entladung des Presseurs nach dem Abschalten der
Druckmaschine ermöglicht. Besonders geeignete isolierende Schichten haben einen Widerstand
im Bereich von etwa einem bis zwei Gigaohm, gemessen mit einer Vorrichtung der oben
erläuterten Art.
[0007] Andere Aufladeclektroden sind auf zumindest eine Stirnseite des Presseurs gerichtet
und geben die Ladung an eine leitende bzw. hochleitende Schicht unterhalb einer (halb-)
leitenden Schicht ab, die an einer Stirnseite des Presseurs freiliegt (sogenannte
"Seitenaufladung"). Ferner sind an der Stirnseite angeordnete Aufladeelektroden bekannt,
die mit einer leitenden Platine an der Stirnseite des Presseurs zusammenwirken, die
elektrisch mit einer (hoch-) leitenden Schicht verbunden ist. Die (hoch-) leitende
Schicht unterhalb der (halb-) leitenden Schicht sorgt für eine gleichmäßige Verteilung
der Ladung über die Länge des Presseurs.
[0008] Des weiteren bekannt sind Einrichtungen zum Übertragen der Hochspannung auf eine
Stirnseite des Presseurs, die nach dem Transformatorprinzip arbeiten. An der Stirnseite
ist eine feststehende Primärspule angeordnet und diese ist einer an der Stirnseite
des Presseurs fixierte, mitdrehende Sekundärspule zugeordnet.
[0009] Eine "Direktaufladung" erfolgt beispielsweise über Schleiferkontakte oder Bürsten
am Umfang oder einer Stirnseite des Presseurs oder über elektrisch leitfähige Wälzlager,
die eine Welle des Presseurs lagern oder über die der Presseur auf einer Achse gelagert
ist. Vorzugsweise besteht hier der Presseur aus einem metallischen, elektrisch leitfähigen
Werkstoff (z.B. Stahl) mit einer halbleitenden Schicht am Umfang.
[0010] Die (halb-) leitende Schicht am Umfang des Presseurs ist z.B. aus Gummi oder Polyurethan
mit eingebetteten elektrisch leitfähigen Partikeln (z.B. Graphit). Eine (hoch-) leitende
Schicht kann ebenfalls aus Gummi oder Polyurethan mit einem entsprechend höheren Anteil
elektrisch leitfähiger Partikel hergestellt werden. Hierbei kann es sich aber auch
um eine metallische Schicht handeln. Eine isolierende Schicht wird beispielsweise
ebenfalls aus Gummi oder Polyurethan, jedoch mit einer entsprechend geringen Anzahl
elektrisch leitfähiger Partikel oder ohne elektrisch leitfähige Partikel hergestellt.
[0011] Rotationsdruckmaschinen weisen meist mehrere hintereinander angeordnete Druckwerke
auf, um verschiedene Farben auf den Bedruckstoff aufzubringen. Bei diesen Rotationsdruckmaschinen
ist nachteilig, daß der Bedruckstoff infolge der elektrostatischen Aufladung durch
elektrostatische Druckhilfen sehr hohe Ladungen annehmen kann, die eine nachfolgende
Verarbeitung beeinträchtigen. So kann es beispielsweise bei einem Transportieren oder
Schneiden einer den bedruckten Bedruckstoff umfassenden Rolle zu Spannungsüberschlägen
kommen, die die Druckereiarbeiter beeinträchtigen. Wenn der bahnförmige Bedruckstoff
zugeschnitten wird und beim Arbeiten mit Bögen kann es aufgrund der hohen Ladungen
Probleme beim Stapeln der Zuschnitte bzw. Bögen und beim Abziehen einzelner Zuschnitte
bzw. Bögen von den Stapeln sowie zu Spannungsüberschlägen kommen, die die Druckereiarbeiter
beeinträchtigen. Dies ist bei Einsatz von Papier als Bedruckstoff und verstärkt bei
Einsatz von Kunststofffolie und von Verbundstoffen zu beobachten, die beispielsweise
Kunststoff-, Papier- und Aluminiumfolien umfassen.
[0012] Die
US 5 205 212 A beschreibt eine Rotationsdruckmaschine, mit der Papier bedruckt wird. Es kommen vier
Farb-Druckwerke zum Einsatz mit den Farben gelb (Y), magenta (M), cyan (C) und schwarz
(B). Das Papier wird nach dem Bedrucken in Blätter oder Bögen geschnitten und übereinander
gestapelt. Das hierbei auftretende Anhaften der Papiere aneinander soll überwunden
werden.
[0013] Das Bahnmaterial wird auf beiden Seiten bedruckt und hierfür gewendet. Die elektrische
Ladung der Papierbögen beruht darauf, dass beim Bedrucken der Unterseite die elektrostatische
Druckhilfe getrocknete Farbe auf der Oberseite des Papiers elektrisch auflädt.
[0014] Die elektrische Ladung der getrockneten Farbe wird dadurch neutralisiert, dass ein
elektrisches Feld umgekehrter Polarität angewandt wird. Bei den Farben gelb, magenta
und cyan funktioniert eine mit einem positiven Potential arbeitende elektrostatische
Druckhilfe nicht gut. Deshalb werden die Druckwerke für gelb, magenta und cyan mit
einer Druckhilfe negativer Polarität betrieben und ausschließlich das Druckwerk für
die Farbe schwarz mit einer elektrostatischen Druckhilfe positiver Polarität.
[0015] Die
WO 98/03049 A beschreibt eine elektrostatische Druckhilfe mit einem mit einer elektrisch (halb-)leitenden
Außenschicht versehenen Presseur.
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotations-Rollendruckmaschine für
Verpackungsfolien zur Verfügung zu stellen, die unerwünschte Aufladungen des zu einer
Rolle aufgewickelten Bedruckstoffes reduziert.
[0017] Die Aufgabe wird durch eine Rotationsdruckmaschine mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Rotationsdruckmaschine sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0018] Die erfindungsgemäße Rotations-Rollendruckmaschine umfasst eine Kunststofffolie oder
eine eine Kunststofffolie umfassende Verbundfolie als Bedruckstoff auf einer Abwickelrolle,
von der der Bedruckstoff zu mindestens vier, in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes
hintereinander angeordneten Druckwerken geführt ist, die jeweils einen Druckzylinder
und eine diesem zugeordnete elektrostatische Druckhilfe aufweisen, wobei die elektrostatischen
Druckhilfen in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes aufeinanderfolgender Druckwerke
verschiedene Polaritäten aufweisenund/oder wobei die elektrostatischen Druckhilfen
in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes aufeinanderfolgender Gruppen von Druckwerken
verschiedene Polaritäten aufweisen und eine Aufwickelrolle, auf die der Bedruckstoff
hinter den Druckwerken geführt wird.
[0019] Die erfindungsgemäße Rotationsdruckmaschine umfaßt erstmalig elektrostatische Druckhilfen
verschiedener Polarität, sodaß mindestens eine elektrostatische Druckhilfe mit negativer
und mindestens eine elektrostatische Druckhilfe mit positiver Polarität vorhanden
ist. Hierdurch wird einer übermäßigen Aufladung des Bedruckstoffes entgegengewirkt.
Ungewollte Entladungen des bedruckten Bedruckstoffes und Beeinträchtigungen der Druckereiarbeiter
werden infolgedessen vermieden. Die Handhabung bzw. Weiterverarbeitung des bedruckten
Bedruckstoffes wird begünstigt.
[0020] Die Rotationsdruckmaschine ist z.B. eine Hochdruck-, Flachdruck- oder Siebdruckmaschine.
Bevorzugt ist sie eine Tiefdruckmaschine. Ferner ist sie eine Rollendruckmaschine.
[0021] Je nach Ausführung der elektrostatischen Druckhilfe kann die Ladung auf verschiedene
Weise an den Druckspalt herangeführt werden. Beispielsweise ist es möglich, in der
Nähe des Druckspaltes eine Aufladeelektrode zu plazieren, die mit einer Hochspannungsquelle
verbunden ist. Gemäß einer Ausgestaltung umfaßt die elektrostatische Druckhilfe einen
zumindest mit einer elektrisch (halb-) leitenden Außenschicht versehenen Presseur,
eine Einrichtung zum Übertragen elektrischer Ladung auf die Außenschicht des Presseurs
und eine mit einer Einrichtung zum Übertragen elektrischer Ladung verbundene Hochspannungsquelle
mit einer bestimmten Polarität. Bei dieser Ausgestaltung legt die elektrostatische
Druckhilfe die Ladung über einen Presseur an den Druckspalt an. Der Presseur kann
insgesamt aus elektrisch leitendem und/oder halbleitendem Material bestehen, zu dem
auch die Außenschicht gehört. Ferner kann der Presseur ausschließlich eine elektrisch
(halb-) leitende Außenschicht haben, die auf einem isolierenden Kern angeordnet ist.
Insbesondere die eingangs beschriebenen Presseure können zum Einsatz kommen. Die Einrichtung
zum Übertragen elektrischer Ladung überträgt die elektrische Ladung von der Hochspannungsquelle
an die Außenschicht. Hierbei können insbesondere die eingangs beschriebenen Einrichtungen
zum Übertragen elektrischer Ladung zum Einsatz kommen (Top-Loading, Seitenaufladungs-
oder Direktaufladungssysteme). Von der Außenschicht gelangt die elektrische Ladung
an den Druckspalt.
[0022] Es sind verschiedene Zuordnungen der elektrostatischen Druckhilfen verschiedener
Polaritäten zu den aufeinanderfolgenden Druckwerken möglich. Gemäß einer Erfindungsvariante
weisen die elektrostatischen Druckhilfen in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes aufeinanderfolgender
Druckwerke verschiedene Polaritäten auf. Somit ändern sich von Druckwerk zu Druckwerk
die Polaritäten der elektrostatischen Druckhilfen von negativ nach positiv oder umgekehrt.
Dementsprechend werden dem Druckspalt positive oder negative Ladungen zugeführt.
[0023] Gemäß einer anderen Erfindungsvariante weisen die elektrostatischen Druckhilfen in
Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes aufeinanderfolgender Gruppen von Druckwerken
unterschiedliche Polaritäten auf Somit folgt in Durchlaufrichtung auf eine Gruppe
von Druckwerken mit elektrostatischen Druckhilfen einer bestimmten Polarität eine
Gruppe von Druckwerken mit elektrostatischen Druckhilfen entgegengesetzter Polarität.
In die Erfindung einbezogen sind ferner Tiefdruckmaschinen, bei denen ein Teil der
in Durchlaufrichtung aufeinanderfolgenden Druckwerke elektrostatische Druckhilfen
verschiedene Polaritäten haben und bei denen ein anderer Teil in Durchlaufrichtung
aufeinanderfolgender Gruppen von Druckwerken verschiedene Polaritäten aufweisen.
[0024] Einbezogen sind elektrostatische Druckhilfen, bei denen die Hochspannungsquellen
konstante Hochspannungen liefern. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die elektrostatischen
Druckhilfen zumindest teilweise Hochspannungsquellen mit einstellbaren Hochspannungen
und/oder einstellbaren Polaritäten auf. Dies ermöglicht es, die Hochspannung bzw.
die Polarität für jedes Druckwerk zu optimieren. Außerdem ist eine Einstellung in
Abhängigkeit von dem gewählten Bedruckstoff und/oder den Umgebungsbedingungen (z.B.
Luftfeuchtigkeit) möglich.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die elektrostatischen Druckhilfen Hochspannungen
von zumindest einigen 100 Volt auf. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung beträgt die
Hochspannung mindestens 1.000 Volt. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung betragen die
Hochspannungen mindestens 5.000 Volt. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung betragen
sie mindestens 10.000 Volt.
[0026] Mehrere hintereinander angeordnete Druckwerke ermöglichen insbesondere einen Tiefdruck
mit verschiedenen Farben. Die Rotationsdruckmaschine umfasst mindestens vier hintereinander
angeordnete Druckwerke. Dies ermöglicht beispielsweise ein Bedrucken des Bedruckstoffes
mit den Grundfarben blau, rot, gelb und schwarz. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
umfaßt die Rotationsdruckmaschine mindestens sechs hintereinander angeordnete Druckwerke.
Dies ermöglicht beispielsweise ein zusätzliches Bedrucken des Bedruckstoffes mit den
beiden Metallfarben silber und gold.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Rotationsdruckmaschine mindestens zwölf
hintereinander angeordnete Druckwerke auf. Dies ermöglicht insbesondere das zusätzliche
Bedrucken des Bedruckstoffes mit Sonderfarben und/oder Glanzfarben.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnung eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert, die eine Rotationsdruckmaschine mit elektrostatischen Druckhilfen
in einer grob schematischen Ansicht zeigt.
[0029] Die Tiefdruckmaschine umfaßt zwölf hintereinander angeordnete Druckwerke 1.1 bis
1.12. Jedes Druckwerk 1.1 bis 1.12 hat einen metallischen, elektrisch leitfähigen
Druckzylinder 2.1 bis 2.12, der über elektrisch leitfähige Lager elektrisch an Masse
anliegt. Ferner hat jedes Druckwerk 1.1 bis 1.12 eine elektrostatische Druckhilfe
3.1 bis 3.12.
[0030] Jede elektrostatische Druckhilfe 3.1 bis 3.12 weist einen Presseur 4.1 bis 4.12 auf,
der ein Gegendruckzylinder ist, der auf dem Druckzylinder 2.1 bis 2.12 abrollt. Ferner
hat jede elektrostatische Druckhilfe 3.1 bis 3.12 eine Hochspannungsquelle 5.1 bis
5.12. Die Hochspannung jeder Hochspannungsquelle 5.1 bis 5.12 ist einstellbar.
[0031] Jede Hochspannungsquelle 5.1 bis 5.12 ist geerdet. Ferner ist jede Hochspannungsquelle
5.1 bis 5.12 mit einer Einrichtung zum Übertragen elektrischer Ladung 6.1 bis 6.12
auf einen Presseur 4.1 bis 4.12 versehen. Die Einrichtung zum Übertragen elektrischer
Ladung 6.1 bis 6.12 ist beispielsweise eine Aufladeelektrode.
[0032] Von einer Abwickelrolle 7 wird ein Bedruckstoff 8 zwischen den Druckzylindern 2.1
bis 2.12 und Presseuren 4.1 bis 4.12 aufeinanderfolgender Druckwerke 1.1 bis 1.12
hindurchgeführt. Dabei sind zwischen den Druckwerken 1.1 bis 1.12 jeweils Umlenk-
und Ausgleichsrollen 9.1 bis 9.11 vorhanden, über die der Bedruckstoff 8 hinweggeführt
wird. Hinter den Druckwerken 1.1 bis 1.12 wird der Bedruckstoff 8 auf eine Aufwickelrolle
10 geführt.
[0033] Der Bedruckstoff 8 wird von der Abwickelrolle 7 abgewickelt, durch die Druckwerke
1.1 bis 1.12 hindurchgeführt und auf die Aufwickelrolle 10 aufgewickelt. In den Druckwerken
1.1 bis 1.12 wird er mit verschiedenen Farben bedruckt. In den Druckwerken 1.1 bis
1.4 wird er z.B. mit den vier Grundfarben blau, rot, gelb und schwarz bedruckt. In
den Druckwerken 1.5 und 1.6 wird er z.B. mit den beiden Metallfarben silber und gold
bedruckt. In den Druckwerken 1.7 bis 1.12 wird er z.B. mit Sonderfarben und Glanzfarben
bedruckt.
[0034] Die Polarität der Hochspannungsquellen 5.1 bis 5.12 ändert sich in Durchlaufrichtung
des Bedruckstoffes 8 von Druckwerk 1.1 bis 1.12 zu Druckwerk von negativ nach positiv
und umgekehrt. Dementsprechend werden über die Einrichtungen zum Übertragen elektrischer
Ladung 6.1 bis 6.12 und die Presseure 4.1 bis 4.12 in Durchlaufrichtung abwechselnd
Ladungen unterschiedlicher Polarität (minus bzw. plus) den Druckspalten zwischen den
Presseuren 4.1 bis 4.12 und den Druckzylindern 2.1 bis 2.12 zugeführt.
[0035] Durch die Zufuhr der elektrischen Ladungen wird die Qualität des Tiefdrucks verbessert,
da die Farbe nahezu vollständig aus den Näpfchen der Druckzylinder 2.1 bis 2.12 herausgeholt
wird. Infolge der abwechselnden Polarität kommt es jedoch nicht zu einer nennenswerten
Aufladung des Bedruckstoffes 8, wenn dieser am Ende der Tiefdruckmaschine auf die
Aufwickelrolle 10 aufgewickelt ist. Hierdurch wird die Handhabung, der Transport und
die Weiterverarbeitung des aufgewickelten, bedruckten Bedruckstoffes 8 erleichtert.
1. Rotations-Rollendruckmaschine mit einer Kunststofffolie oder einer eine Kunststofffolie
umfassenden Verbundfolie als Bedruckstoff (8) auf einer Abwickelrolle (7), von der
der Bedruckstoff (8) zu mindestens vier, in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes (8)
hintereinander angeordneten Druckwerken (1) geführt wird, die jeweils einen Druckzylinder
(2) und eine diesem zugeordnete elektrostatische Druckhilfe (3, 4, 5, 6) aufweisen,
wobei die elektrostatischen Druckhilfen (3, 4, 5, 6) in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes
(8) aufeinanderfolgender Druckwerke (1) verschiedene Polaritäten aufweisen und/oder
wobei die elektrostatischen Druckhilfen (3, 4, 5, 6) in Durchlaufrichtung des Bedruckstoffes
(8) aufeinanderfolgender Gruppen von Druckwerken (1) verschiedene Polaritäten aufweisen,
und mit einer Aufwickelrolle (10), auf die der Bedruckstoff (8) hinter den Druckwerken
(1) geführt wird.
2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, bei der die elektrostatischen Druckhilfen
(3, 4, 5, 6) jeweils einen zumindest mit einer elektrischen (halb-) leitenden Außenschicht
versehenen Presseur (4), eine Einrichtung zum Übertragen elektrischer Ladung (6) auf
die Außenschicht des Presseurs und eine mit der Einrichtung zum Übertragen elektrischer
Ladung (6) verbundene Hochspannungsquelle (5) mit einer bestimmten Polarität aufweist.
3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, bei der die elektrostatischen Druckhilfen
(3, 4, 5, 6) Hochspannungsquellen (3) einstellbarer Hochspannungen und/oder einstellbarer
Polaritäten aufweisen.
4. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die elektrostatischen
Druckhilfen (3, 4, 5, 6) Hochspannungen von zumindest einigen 100 Volt aufweisen.
5. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit mindestens sechs hintereinander
angeordneten Druckwerken (1).
6. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit mindestens zwölf hintereinander
angeordneten Druckwerken (1).
7. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, die eine Tiefdruckmaschine
ist.
1. A rotary printing press with a plastic film or a compound film comprising a plastic
film as a print substrate (8) on an supply roll (7), from which the print substrate
(8) is guided to at least four printing units (1) which are arranged one behind the
other in the machine direction of the printing substrate (8), each of them comprising
a gravure cylinder (2) and an electrostatic printing assist (3, 4, 5, 6) associated
to it, wherein the electrostatic printing assists (3, 4, 5, 6) have different polarities
in the machine direction of the printing substrate (8) of consecutive printing units
(1), and/or wherein the electrostatic printing assists (3, 4, 5, 6) have different
polarities in the machine direction of the printing substrate (8) of consecutive groups
of printing units (1), and with a take-up reel (10) to which the printing substrate
is fed after the printing units (8).
2. The rotary printing press according to claim 1, wherein each of the electrostatic
printing assists (3, 4, 5, 6) has an impression roller (4), provided with at least
one electrically (semi-) conductive outer layer, a device for transferring electrical
charge (6) to the outer layer of the impression roller, and a high voltage source
(5) connected to the device for transferring electrical charge (6) and having a certain
polarity.
3. A rotary printing press according to claim 1 or 2, wherein the electrostatic printing
assists (3, 4, 5, 6) have high voltage sources (3) with adjustable high voltage and/or
adjustable polarities.
4. A rotary printing press according to any one of claims 1 to 3, wherein the electrostatic
printing assists (3, 4, 5, 6) have high voltages of at least some 100 Volts.
5. A rotary printing press according to any one of claims 1 to 4, with at least six printing
units (1) that are disposed one after the other.
6. A rotary printing press according to any one of claims 1 to 5, with at least twelve
printing units (1) that are disposed one after the other.
7. A rotary printing press according to any one of claims 1 to 6, which is a rotogravure
web fed press.
1. Presse rotative avec une feuille de matière plastique ou un film composite comportant
une feuille de matière plastique comme support d'impression (8) sur un rouleau dévidoir
(7), à partir duquel le support d'impression (8) est guidé à au moins quatre éléments
d'impression (1) qui sont disposés en enfilade dans le sens de défilement du support
d'impression (8), chacun d'eux comportant un cylindre d'impression (2) et un auxiliaire
d'impression électrostatique (3, 4, 5, 6) attribué à ceci, dans laquelle les auxiliaires
d'impression électrostatiques (3, 4, 5, 6) d'éléments d'impressions (1) en enfilade
dans le sens de défilement du support d'impression (8) ont des polarités différentes,
et/ou dans laquelle les auxiliaires d'impression électrostatiques (3, 4, 5, 6) de
groupes d'éléments d'impressions (1) en enfilade dans le sens de défilement du support
d'impression (8) ont des polarités différentes, et avec un rouleau récepteur (10)
auquel le support d'impression est guidé par delà des éléments d'impression (8).
2. Presse rotative selon la revendication 1, dans laquelle chacune des auxiliaires d'impression
électrostatiques (3, 4, 5, 6) a un presseur (4), pourvu d'au moins une couche extérieure
électriquement (semi-) conductrice, un dispositif (6) destiné au transfert de charge
électrique sur la couche extérieure du presseur, et une source de haute tension (5)
reliée au dispositif (6) destiné au transfert de charge électrique et ayant une certaine
polarité.
3. Presse rotative selon la revendication 1 ou 2, dans laquelle les auxiliaires d'impression
électrostatiques (3, 4, 5, 6) ont des sources de haute tension (3) avec des hautes
tensions ajustables et/ou polarités ajustables.
4. Presse rotative selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, dans laquelle les
auxiliaires d'impression électrostatiques (3, 4, 5, 6) ont des hautes tensions d'au
moins quelques 100 volts.
5. Presse rotative selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, avec au moins six
éléments d'impression (1) disposés en enfilade.
6. Presse rotative selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, avec au moins douze
éléments d'impression (1) disposés en enfilade.
7. Presse rotative selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, qui est une presse
à gravure.