[0001] Die Erfindung betrifft eine Lackiereinrichtung für ein flächiges, eine Schmalseite
aufweisendes Werkstück mit einer Werkstückhalterung, die das Werkstück fixiert, und
einer durch einen Bewegungsantrieb verlagerbaren und der Schmalseite des Werkstücks
gegenüber ausrichtbaren Lackausgabeeinrichtung.
[0002] Es gibt Lackieraufgaben, bei denen ein flächiges Werkstück, beispielsweise ein Blech,
nur an seiner Schmalseite oder Kante lackiert werden soll. Eine derartige Aufgabenstellung
ergibt sich beispielsweise dann, wenn ein blechartiges Werkstück aus einem bereits
lackierten Blech ausgestanzt wird. Bei diesem lackierten Blech kann es sich entweder
um eine lackierte Blechtafel handeln oder um ein Blech, das in lackiertem Zustand
auf ein Coil aufgewickelt wird. In diesem Fall ist nach einem Stanzvorgang das Werkstück
auf dem überwiegenden Teil seiner Oberfläche lackiert. Unlackiert und damit ungeschützt
verbleiben die beim Stanzen entstandenen Kanten, die die Schmalseite bilden. Das Lackieren
einer derartigen Schmalseite ist technisch noch nicht zufriedenstellend gelöst. Die
Fläche, die der Lack treffen muss, ist relativ schmal. Dadurch werden erhöhte Anforderungen
an die Zielgenauigkeit der Lackausgabeeinrichtung gestellt. Man möchte auch vermeiden,
dass zusätzlicher Lack auf bereits lackierte Oberflächen gelangt. Dementsprechend
kann die Lackausgabeeinrichtung den Lack auch nicht mit einem beliebigen Überschuss
ausbringen, um die Schmalseite zu treffen.
[0003] WO 97/34707 A1 zeigt ein Lackiersystem mit Farbwechsel-Behältern. Die Behälter werden in einem Magazin
bereitgehalten und von dort in einen Lackierroboter überführt, der Teil eines Farbspritzsystems
bildet. Das Farbspritzsystem kann innerhalb einer Spritzkabine untergebracht sein.
Die Farbausgabe erfolgt über eine beliebige Sprüheinrichtung, beispielsweise mit Hilfe
einer elektrostatischen Sprüheinrichtung, die elektrisch leitfähiges Beschichtungsmaterial
verspritzt. Hierzu wird die Farbspritzeinrichtung auf eine hohe elektrische Spannung
gebracht. Alternativ dazu kann man auch einen herkömmlichen Rotationszerstäuber verwenden
oder einen pneumatischen Zerstäuber.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zielgerichtet nur die Schmalseite eines
flächigen Werkstücks zu lackieren.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Lackiereinrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Lackausgabeeinrichtung den Lack unzerstäubt ausgibt, der Bewegungsantrieb
die Lackausgabeeinrichtung mit einem Abstand von 0,2 bis 10 cm zwischen einer Ausgabeöffnung
der Lackausgabeeinrichtung und der Schmalseite führt und die Lackausgabeeinrichtung
mit einer Hochspannungserzeugungseinrichtung verbunden ist, die eine Spannungsdifferenz
zwischen der Lackausgabeeinrichtung und dem Werkstück erzeugt.
[0006] Mit dieser Lackiereinrichtung ist ein Lackauftrag in unzerstäubtem Zustand auf die
Schmalseite eines flächigen Werkstücks, beispielsweise auf die bei einem Stanzvorgang
entstandene Kante, mit einer hohen Zuverlässigkeit und Zielgenauigkeit möglich. Die
Lackausgabeeinrichtung wird in einem relativ geringen Abstand von 0,2 bis 10 cm zur
Schmalseite geführt, was die Flexibilität der Handhabung erleichtert. Das elektrische
Feld zwischen der Lackausgabeeinrichtung und der blanken, also noch unlackierten Schnittkante
des Werkstücks bewirkt die gezielte Führung des Lacks genau auf diese Schnittkante,
während die schon lackierten Seitenflächen nicht lackiert werden. Selbst bei einem
kleineren seitlichen Versatz zwischen der Lackausgabeeinrichtung und der Schmalseite
gelangt der durch die Lackausgabeeinrichtung ausgegebene unzerstäubte Lackstrahl dennoch
zur Schmalseite, weil er dem elektrischen Feld folgt. Durch den geringen Abstand zwischen
der Lackausgabeeinrichtung und dem Werkstück kann die verwendete Hochspannung relativ
niedrig gehalten werden, so dass man einerseits sehr kleine zusätzliche elektrische
Ströme benötigt und andererseits das Gefährdungspotential für Bedienungspersonen klein
bleibt.
[0007] Vorzugsweise ist die Lackausgabeeinrichtung mit einer Lackquelle verbunden, die einen
thixotrop eingestellten Lack enthält. Ein thixotrop eingestellter Lack ist zunächst
fließfähig, d.h. er kann durch die Lackausgabeeinrichtung in flüssiger oder pastöser
Form ausgegeben werden. Sobald er auf der Schmalseite des Werkstücks zur Ruhe kommt,
verringert sich seine Fließfähigkeit relativ schnell ganz erheblich, so dass er von
der Schmalseite nicht mehr herunterfließen kann und andere Bereiche des Werkstücks
verunreinigt.
[0008] Vorzugsweise ist der Lack lösungsmittelfrei ausgebildet. Man muss also nicht abwarten,
bis ein Lösemittel verdunstet oder auf andere Weise entwichen ist, bevor der Lack
die gewünschten Eigenschaften aufweist und insbesondere an der Stelle verbleibt, auf
die er aufgetragen worden ist.
[0009] Vorzugsweise ist die Lackquelle mit dem Bewegungsantrieb verbunden und weist eine
Dosiereinrichtung auf, die eine Ausgabemenge in Abhängigkeit von einer vom Bewegungsantrieb
vorgegebenen Geschwindigkeit ausgibt. Dadurch, dass man die ausgegebene Lackmenge
auf den Bedarf, also die zu lackierende Fläche, mit anderen Worten die Kantenlänge,
anpasst, wird eine zusätzliche Sicherheit dagegen gegeben, dass überschüssiger Lack
von der Schmalseite herunterläuft und andere Bereiche des Werkstücks verschmutzt.
Da es sich nur um eine Schmalseite handelt, reichen relativ geringe Lackmengen aus.
Die Abhängigkeit zwischen der Bewegungsgeschwindigkeit und der Ausgabemenge kann dabei
auch die Breite der zu lackierenden Fläche berücksichtigen.
[0010] Vorzugsweise ist die Ausgabeöffnung an der Spitze einer Hohlnadel angeordnet. Die
Spitze der Hohlnadel ist vorzugsweise abgeschrägt, bevorzugterweise aber auch scharfkantig
ausgebildet. Eine Hohlnadel kann mit einem relativ geringen Außendurchmesser gestaltet
werden, so dass man mit der Hohlnadel auch an Bereiche des Werkstücks gelangen kann,
die ansonsten schwer zugänglich sind. Unter Zuhilfenahme einer Hohlnadel kann man
also auch Schmalseiten von Blechen lackieren, die nach dem Stanzen eine kompliziertere
Außenkontur haben. Eine Hohlnadel weist darüber hinaus eine Ausgabeöffnung auf, die
in Abhängigkeit vom Außendurchmesser der Hohlnadel ebenfalls relativ klein ist. Man
erzeugt also einen sehr dünnen Lackstrahl oder -strom, der aufgrund des elektrischen
Feldes unzerstäubt mit hoher Zuverlässigkeit die Schmalseite trifft. Auf diese Weise
ist die Lackierung der Schmalseite eines Werkstücks gezielt möglich. Je scharfkantiger
die Hohlnadel ist, desto besser ist ihre Eignung als Elektrode.
[0011] Auch ist von Vorteil, dass die Spannungserzeugungseinrichtung eine Spannungsdifferenz
im Bereich von 5 bis 40 kV erzeugt. In vielen Fällen werden auch 30 kV ausreichen.
Dies ist eine wesentlich geringere Spannung als bei einer elektrostatischen Lackierung,
bei der man normalerweise eine elektrische Spannung bis zu 100 kV verwendet und bei
der der Lack zerstäubt werden muss, um die zerstäubten Lackpartikel elektrostatisch
aufladen zu können.
[0012] Vorzugsweise weist die Spannungserzeugungseinrichtung eine Strombegrenzungseinrichtung
auf, die eine Stromstärke auf maximal 0,7 mA begrenzt. Diese Ausgestaltung hat zwei
Vorteile. Zum einen wird der Energieverbrauch klein gehalten, weil die Spannungserzeugungseinrichtung
in Abhängigkeit von der verwendeten Spannung maximal 10 bis 40 Watt verbraucht. Zum
anderen wird auch eine Gefährdung von Bedienungspersonen ausgeschlossen, weil ein
begrenzter Strom von 0,7 mA nach internationalen Normen als berührungssicher gilt.
[0013] Hierbei ist bevorzugt, dass die Strombegrenzungseinrichtung als ohmscher Widerstand
ausgebildet ist. Ein ohmscher Widerstand ist leicht zu kontrollieren. Er weist ein
geringes Beschädigungsrisiko auf.
[0014] Vorzugsweise ist der Bewegungsantrieb als Roboter ausgebildet, der die Ausgabeöffnung
senkrecht zur Schmalseite des Werkstücks führt. Damit lässt sich sicherstellen, dass
man immer eine ausreichende und genau zu dosierende Menge von Lack auf die Schmalseite
aufträgt. Die Lackierbedingungen werden über die gesamte Länge der Schmalseite gleich
gehalten.
[0015] Auch ist von Vorteil, wenn eine Entgratungseinrichtung mit der Lackausgabeeinrichtung
verbunden ist. Wenn das Werkstück aus einem Blech ausgestanzt wird, das von einem
Coil abgezogen wird oder als Blechtafel vorliegt, dann ergeben sich in manchen Fällen
Stanzgrate, die den Lackauftrag behindern. Insbesondere besteht das Risiko, dass derartige
Stanzgrate zu Koronaentladungen führen und das elektrische Feld verändern, so dass
der Lack nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit nur die Schmalseite erreicht. Wenn
man nun eine Entgratungseinrichtung mit der Lackausgabeeinrichtung kombiniert, dann
nutzt man den Vorteil aus, dass der Bewegungsantrieb der Lackausgabeeinrichtung bereits
für den richtigen Weg programmiert ist, um die Schmalseite zu lackieren. Man kann
dann auf einfache Weise die Entgratungseinrichtung den gleichen Weg entlang führen
und das Werkstück entgraten. Man kann die Entgratung beispielsweise in einem ersten
Durchgang vornehmen, bei dem die kombinierte Einrichtung entlang der Schmalseite des
Werkstücks geführt wird, jedenfalls in einem Bereich, wo später eine Lackierung gewünscht
ist. In einem zweiten Vorgang wird dann die Entgratungseinrichtung deaktiviert und
der Lack durch die Lackausgabeeinrichtung abgegeben.
[0016] Hierbei ist bevorzugt, dass die Entgratungseinrichtung eine Andrückeinrichtung aufweist,
die ein Entgratungselement gegen das Werkstück im Bereich seiner Schmalseite drückt.
Damit werden die Anforderungen an die Genauigkeit, mit der die Lackausgabeeinrichtung
und damit die Entgratungsrichtung relativ zum Werkstück geführt werden muss, klein
gehalten werden. Insbesondere werden die Anforderungen an die Abstandsgenauigkeit
klein gehalten. Es reicht aus, wenn die Entgratungseinrichtung entlang der Schmalseite
des Werkstücks geführt wird und dabei ein vorbestimmter Abstandsbereich eingehalten
wird. Innerhalb dieses Bereichs ist aufgrund der Andrückeinrichtung gewährleistet,
dass das Entgratungselement die Entgratung mit der notwendigen Kraft vornehmen kann.
Bei dem Entgratungselement kann es beispielsweise um ein Messer, eine Feile, ein Schleifstein
oder ein bewegtes Schleifrad oder dergleichen handeln.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- ein schematische Darstellung einer Lackiereinrichtung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung einer Lackausgabeeinrichtung und
- Fig. 3
- die Lackausgabeeinrichtung mit Entgratungseinrichtung von der Seite.
[0018] Fig. 1 zeigt schematisch eine Lackiereinrichtung 1 mit einer Lackausgabeeinrichtung
2, die von einem Roboter 3 gehandhabt wird. Der Roboter 3 dient als Bewegungsantrieb
für die Lackausgabeeinrichtung 2, d.h. er ist in der Lage, die Lackausgabeeinrichtung
2 entlang einer vorbestimmten Bewegungsbahn zu führen. Ein derartiger Roboter 3 ist
an sich bekannt und wird daher nicht weiter erläutert. Er ist üblicherweise mit einer
Steuerung 4 versehen, in der die Bewegungsbahn in maschinenlesbarer Form abgespeichert
ist.
[0019] Die Lackiereinrichtung 1 dient dazu, ein Werkstück 5 an seiner Schmalseite 6 zu lackieren,
also mit Lack zu versehen. Die übrigen Bereiche des Werkstücks 5 sind hier bereits
lackiert, beispielsweise dadurch, dass das Werkstück 5 zuvor aus einem vorlackierten
Blech ausgestanzt worden ist, das auf einen Coil aufgewickelt war.
[0020] Dementsprechend weist die Lackiereinrichtung 1 eine Werkstückhalterung 7 auf, die
beispielsweise mit Klemmbacken 8 versehen sind. Die Werkstückhalterung 7 fixiert das
Werkstück 5 dergestalt, dass seine Schmalseite in einer definierten Position gehalten
wird und die Lackausgabeeinrichtung 2 vom Roboter 3 gegenüber der Schmalseite 6 des
Werkstücks 5 in einer für die Applikation günstigen Position gehalten und geführt
werden kann.
[0021] Die Lackausgabeeinrichtung 2 ist in Fig. 2 und 3 näher dargestellt. Sie weist eine
Halterung 9 auf, durch die sie mit dem Roboter 3 verbunden ist.
[0022] Die Lackausgabeeinrichtung 2 weist eine Hohlnadel 10 auf, an deren Spitze 11 eine
Ausgabeöffnung 12 vorgesehen ist. Die Ausgabeöffnung weist einen Durchmesser auf,
der etwa einer Dicke der Schmalseite 6 des Werkstücks 5 entspricht. Abweichungen sind
zulässig.
[0023] Die Lackausgabeeinrichtung 2 wird vom Roboter 3 so geführt, dass die Ausgabeöffnung
12 einen Abstand D zur Schmalseite 6 einnimmt, der im Bereich von 0,2 bis 10 cm liegt.
Dies ist auch bei Stirnseiten 6 möglich, die einen von einer Geraden abweichenden
Verlauf haben, weil der Roboter 3 die Lackausgabeeinrichtung 2 in mehreren Freiheitsgraden
bewegen kann. Die Lackausgabeeinrichtung 2 ist mit einer Lackquelle 13 verbunden,
die ein Vorratsgefäß 14 aufweist, das einen vorzugsweise thixotrop eingestellten Lack
15 enthält. Natürlich kann der Lack 15 auch auf andere Weise zugeführt werden. Das
Vorratsgefäß 14 ist mit einer Dosierpumpe 16 verbunden, die den Lack 15 der Lackausgabeeinrichtung
zufördert. In der Lackausgabeeinrichtung 2 ist ein Kanal 17 vorgesehen, der durch
ein Ventil 18 verschlossen werden kann. Wenn das Ventil 18 geöffnet ist, dann gelangt
der Lack 15 durch die Hohlnadel 10 zur Ausgabeöffnung 12.
[0024] Fig. 2 zeigt schematisch auch die Steuerung 4, die über den Roboter 3 die Bewegung
der Lackausgabeeinrichtung 2 steuert. Die Steuerung 4 steuert auch die Lackquelle
13 und zwar so, dass die Dosierpumpe 16 eine gewünschte Ausgabemenge des Lacks 15
pro Zeiteinheit in Abhängigkeit von Kantenbreite, erforderlicher Schichtdicke und
Bewegungsgeschwindigkeit der Lackausgabeeinrichtung auf die Kante des Werkstücks 5
ausgibt. Damit kann die auf die Schmalseite 6 des Werkstücks 5 ausgegebene Lackmenge
so begrenzt werden, dass im Prinzip kein Lacküberschuss entsteht, der von der Schmalseite
6 des Werkstücks 5 herabfließen könnte. Auch die vorzugsweise thixotrope Einstellung
des Lacks sichert dagegen, dass der auf die Schmalseite 6 aufgetragene Lack nach einer
kurzen Ruhezeit noch herabfließen kann.
[0025] Die Lackausgabeeinrichtung 2 ist ferner mit einer Hochspannungserzeugungseinrichtung
19 verbunden, die eine Spannungsdifferenz zwischen der Lackausgabeeinrichtung 2 und
dem Werkstück 5 erzeugt, die in einer Größenordnung im Bereich von 5 bis 40 kV liegt.
Eine Strombegrenzungseinrichtung 20, beispielsweise ein ohmscher Widerstand, begrenzt
einen Stromfluss auch bei den angegebenen Spannungsdifferenzen auf maximal 0,7 mA.
[0026] Bei einer derartigen Lackausgabeeinrichtung kann man beobachten, dass der in Form
eines dünnen Flüssigkeitsstrahls oder einer dünnen pastenartigen Schlange aus der
Austrittsöffnung 12 unzerstäubt austretende Lack sehr genau die Stirnseite 6 des Werkstücks
5 trifft und zwar auch dann, wenn sich ein kleiner seitlicher Versatz (in Fig. 2 nach
links oder nach rechts) zwischen dem Werkstück 5 und der Lackausgabeeinrichtung 2
ergibt. In diesem Fall wird der Lackfluss durch das elektrische Feld in seiner Fließrichtung
korrigiert und der Stirnseite 6 des Werkstücks 5 zugeführt.
[0027] Wenn man ein Werkstück 5 aus einem Blechcoil ausstanzt, dann tritt gelegentlich die
Situation auf, dass das Werkstück 5 im Bereich seiner Schmalseite 6 noch einen Grat
aufweist. Es ist dann zweckmäßig, einen derartigen Grat zu entfernen, damit der Grat
einen nachfolgenden Lackiervorgang der Schmalseite 6 nicht stört.
[0028] Zu diesem Zweck weist die Lackausgabeeinrichtung 2 eine Entgratungseinrichtung 21
auf, die gemeinsam mit der Hohlnadel 10 und damit gemeinsam mit der Ausgabeöffnung
12 relativ zum Werkstück 5 bewegt werden kann. Die Entgratungseinrichtung 21 wird
damit entlang der gleichen Bewegungsbahn bewegt, wie auch die Ausgabeöffnung 12. Die
Steuerung 4 wird so programmiert, dass der Roboter 3 die Ausgabeöffnung wie auch die
Entgratungseinrichtung 21 auf der gleichen Bahn bewegt, um einerseits die Schmalseite
6 des Werkstücks 5 zu entgraten und sie andererseits anschließend auch zu lackieren.
Notwendig sind also nur zwei Bewegungsabläufe der Kombination aus Lackausgabeeinrichtung
2 und Entgratungseinrichtung 21, nämlich ein erster Bewegungsablauf zum Entgraten
des Werkstücks 5 und ein zweiter Bewegungsablauf zum Auftragen des Lacks. Die beiden
Bewegungsabläufe können in die gleiche Richtung erfolgen. Es ist aber auch möglich,
bei einem "Hinweg" die Entgratung vorzunehmen und bei einem "Rückweg" den Lack aufzutragen.
Bei einfachen Bahngeometrien kann die Entgratung und die Lackierung der Werkstückkante
auch während desselben Bewegungsablaufs erfolgen.
[0029] Die Entgratungseinrichtung 21 weist ein Entgratungselement 22 auf, das beispielsweise
als rotierend angetriebener Schleifstein ausgebildet sein kann. Es ist aber auch möglich,
als Entgratungselement 22 eine Feile, eine Schabekante, ein Messer oder dergleichen
zu verwenden.
[0030] Das Entgratungselement 22 ist an einem Hebelarm 23 aufgehängt, der um einen Schwenkpunkt
24 an der Lackausgabeeinrichtung 2 verschwenkt werden kann, und zwar unter der Wirkung
eines Aktuators 25, der das Entgratungselement 22 mit einer gewissen Vorspannung gegen
das Werkstück 5 drücken kann. Der Aktuator 25 kann beispielsweise als pneumatischer
Zylinder ausgebildet sein.
1. Lackiereinrichtung für ein flächiges, eine Schmalseite (6) aufweisendes Werkstück
(5) mit einer Werkstückhalterung (8), die das Werkstück (5) fixiert, und einer durch
einen Bewegungsantrieb verlagerbaren und der Schmalseite (6) des Werkstücks (5) gegenüber
ausrichtbaren Lackausgabeeinrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Lackausgabeeinrichtung (2) den Lack unzerstäubt ausgibt, der Bewegungsantrieb
(3) die Lackausgabeeinrichtung (2) mit einem Abstand (D) vom 0,2 bis 10 cm zwischen
einer Ausgabeöffnung (12) der Lackausgabeeinrichtung (2) und der Schmalseite (6) führt
und die Lackausgabeeinrichtung (2) mit einer Hochspannungserzeugungseinrichtung (19)
verbunden ist, die eine Spannungsdifferenz zwischen der Lackausgabeeinrichtung (2)
und dem Werkstück (5) erzeugt.
2. Lackiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackausgabeeinrichtung (2) mit einer Lackquelle (13) verbunden ist, die einen
thixotrop eingestellten Lack (15) enthält.
3. Lackiereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack (15) lösemittelfrei ausgebildet ist.
4. Lackiereinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackquelle (13) mit dem Bewegungsantrieb (3) verbunden ist und eine Dosiereinrichtung
(16) aufweist, die eine Ausgabemenge in Abhängigkeit von einer vom Bewegungsantrieb
(3) vorgegebenen Geschwindigkeit ausgibt.
5. Lackiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeöffnung (12) an der Spitze einer Hohlnadel (10) angeordnet ist.
6. Lackiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungserzeugungseinrichtung (19) eine Spannungsdifferenz im Bereich von
5 bis 40 kV erzeugt.
7. Lackiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungserzeugungseinrichtung (19) eine Strombegrenzungseinrichtung (20) aufweist,
die eine Stromstärke auf maximal 0,7 mA begrenzt.
8. Lackiereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strombegrenzungseinrichtung (20) als ohmscher Widerstand ausgebildet ist.
9. Lackiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsantrieb (3) als Roboter ausgebildet ist, der die Ausgabeöffnung (12)
senkrecht zur Schmalseite (6) des Werkstücks (5) führt.
10. Lackiereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entgratungseinrichtung (21) mit der Lackausgabeeinrichtung (2) verbunden ist.
11. Lackiereinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Entgratungseinrichtung (21) eine Andrückeinrichtung (25) aufweist, die ein Entgratungselement
(22) gegen das Werkstück (5) im Bereich seiner Schmalseite (6) drückt.
1. Coating device for a planar workpiece (5) having a narrow side (6), comprising a workpiece
holder (8), which secures the workpiece (5), and a coating dispenser (2) which can
be displaced by device of a movement drive and can be oriented relative to the narrow
side (6) of the workpiece (5), characterised in that the coating dispenser (2) dispenses the coating in a non-atomised manner, the movement
drive (3) guides the coating dispenser (2) with a distance (D) of from 0.2 to 10 cm
between a dispenser opening (12) of the coating dispenser (2) and the narrow side
(6), and the coating dispenser (2) is connected to a high voltage generator (19) which
generates a voltage difference between the coating dispenser (2) and the workpiece
(5).
2. Coating device according to claim 1, characterised in that the coating dispenser (2) is connected to a coating source (13) which contains a
thixotropic coating (15).
3. Coating device according to claim 2, characterised in that the coating (15) is formed solvent-free.
4. Coating device according to either claim 2 or claim 3, characterised in that the coating source (13) is connected to the movement drive (3) and comprises a metering
unit (16) which dispenses a dispensing amount on the basis of a speed which is predetermined
by the movement drive (3).
5. Coating device according to any of claims 1 to 4, characterised in that the dispenser opening (12) is arranged at the tip of a hollow needle (10).
6. Coating device according to any of claims 1 to 5, characterised in that the high voltage generator (19) generates a voltage difference in the range of 5
to 40 kV.
7. Coating device according to any of claims 1 to 6, characterised in that the voltage generator (19) comprises a current limiting device (20) which limits
current strength to a maximum of 0.7 mA.
8. Coating device according to claim 7, characterised in that the current limiting device (20) is formed as an ohmic resistor.
9. Coating device according to any of claims 1 to 8, characterised in that the movement drive (3) is formed as a robot which guides the dispenser opening (12)
perpendicular to the narrow side (6) of the workpiece (5).
10. Coating device according to claim 9, characterised in that a deburring device (21) is connected to the coating dispenser (2).
11. Coating device according to claim 10, characterised in that the deburring device (21) has a pressing device (25) which presses a deburring element
(22) against the workpiece (5) in the region of the narrow side (6) thereof.
1. Dispositif de vernissage pour une pièce plate (5) présentant un petit côté (6), comprenant
un support de pièce (8), qui immobilise la pièce (5), et un dispositif délivreur de
vernis (2) qui peut être déplacé par une commande de mouvement et s'aligner par rapport
au petit côté (6) de la pièce (5), caractérisé en ce que le dispositif délivreur de vernis (2) délivre le vernis sans pulvérisation, la commande
de mouvement (3) guide le dispositif délivreur de vernis (2) à une distance (D) de
0,2 à 10 cm entre une ouverture de délivrance (12) du dispositif délivreur de vernis
(2) et le petit côté (6) et le dispositif délivreur de vernis (2) est connecté à un
dispositif de production de haute tension (19) qui produit une différence de tension
entre le dispositif délivreur de tension (2) et la pièce (5).
2. Dispositif de vernissage selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif délivreur de vernis (2) est raccordé à une source de vernis (13) qui
contient un vernis (15) se présentant sous une forme thixotrope.
3. Dispositif de vernissage selon la revendication 2, caractérisé en ce que le vernis (15) se présente sous une forme exempte de solvant.
4. Dispositif de vernissage selon la revendication 2 ou la revendication 3, caractérisé en ce que la source de vernis (13) est raccordée à la commande de mouvement (3) et présente
un dispositif de dosage (16), qui délivre une certaine quantité en fonction d'une
vitesse prédéterminée par la commande de mouvement (3).
5. Dispositif de vernissage selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'ouverture de délivrance (12) est aménagée à la pointe d'une aiguille creuse (10).
6. Dispositif de vernissage selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le dispositif de production de haute tension (19) produit une différence de tension
dans la plage de 5 à 40 kV.
7. Dispositif de vernissage selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le dispositif de production de tension (19) présente un dispositif limiteur de courant
(20) qui limite l'intensité du courant au maximum à 0,7 mA.
8. Dispositif de vernissage selon la revendication 7, caractérisé en ce que le dispositif limiteur de courant (20) se présente sous la forme d'une résistance
ohmique.
9. Dispositif de vernissage selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que la commande de mouvement (3) se présente sous la forme d'un robot qui guide l'ouverture
de délivrance (12) perpendiculairement au petit côté (6) de la pièce (5).
10. Dispositif de vernissage selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'un dispositif à ébavurer (21) est raccordé au dispositif délivreur de vernis (2).
11. Dispositif de vernissage selon la revendication 10, caractérisé en ce que le dispositif à ébavurer (21) présente un dispositif presseur (25) qui presse un
élément à ébavurer (22) contre la pièce (5) dans la zone de son petit côté (6).