[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes,
insbesondere eines thermischen Spritzgerätes mit einer Spritzpistole, gemäss Oberbegriff
von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes,
insbesondere eines thermischen Spritzgerätes mit einer Spritzpistole, gemäss Oberbegriff
von Anspruch 7.
[0002] Thermische Beschichtungsgeräte wie beispielsweise thermische Spritzgeräte werden
heute in vielen Bereichen der industriellen Fertigung verwendet, um Substrate zu beschichten.
Typische Substrate umfassen zum Beispiel Werkstücke mit gekrümmten Oberflächen wie
beispielsweise Zylinderlaufflächen von Verbrennungsmotoren, eine Vielzahl von Halbfabrikaten,
wie beispielsweise Bauteile, auf denen vor der weiteren Oberflächenbehandlung mittels
thermischem Spritzen ein Korrosionsschutz aufgebracht wird, aber auch im Wesentlichen
ebene Substrate wie Wafer und Folien, auf die eine Beschichtung aufgespritzt oder
gedampft wird. Darüber hinaus ist dem Fachmann eine Vielzahl von weiteren Anwendungen
bekannt. Zu den gängigen thermischen Spritzgeräten zählen zum Beispiel Geräte für
Plasmaspritzen, Hochgeschwindigkeitsflammspritzen (HVOF), Flammspritzen und Lichtbogenspritzen.
Den thermischen Spritzgeräten ist gemeinsam, dass sie jeweils eine gesonderte Spritzvorrichtung
mit einem Brenner umfassen, die im Folgenden als Spritzpistole bezeichnet wird. Im
Englischen wird die Spritzpistole meist als Gun bezeichnet. Die Bezeichnung Spritzpistole
bezieht sich dabei in erster Linie auf die Funktion und nicht auf die tatsächliche
Form, die von der Form einer Pistole abweichen kann.
[0003] Die Prozessgrössenüberwachung in herkömmlichen thermischen Spritzgeräten, falls überhaupt
eine derartige Überwachung vorgesehen ist, beschränkt sich auf wenige Grössen wie
beispielsweise den elektrischen Strom, die elektrische Spannung oder die elektrische
Leistung bei Plasma- und Lichtbogenbrennern oder den Druck einer Gasversorgung, die
jeweils an der entsprechenden Strom- beziehungsweise Gasversorgung erfasst werden.
Weiter gibt es Ausführungen, in denen Messleitungen für die Messung der elektrischen
Spannung am Brenner vorgesehen sind, wobei die Wandlung und Auswertung der Spannung
in einem andern Teil des thermischen Spritzgerätes in sicherer Entfernung von der
Spritzpistole erfolgen.
[0004] Aus Dokument
EP 0 508 482 A2 ist ein Plasmaschneidbrenner bekannt mit einem in demselben angeordneten Widerstandsnetzwerk,
um den Schneidbrenner zu identifizieren.
[0005] In Dokument
EP-A-1 635 623 ist ein Plasmaspritzgerät beschrieben, in welchem ein Betriebszustand mittels eines
Drucksensors überwacht wird. Das beschriebene Plasmaspritzgerät umfasst eine Plasmaspritzpistole,
der während dem Spritzen mittels eines Fördergases Spritzpulver zugeführt wird. Der
Drucksensor ist in einer Fördergasleitung oder in der Leitung, die zum Zuführen des
Spritzpulvers dient, angeordnet und dient dazu, fehlerhafte Betriebszustände wie beispielsweise
Verstopfungen in der Spritzpulverzuführung zu erfassen.
[0006] Eine weitergehende Prozessüberwachung war bisher in thermischen Spritzgeräten nicht
vorgesehen. So fehlte bisher zum Beispiel eine Überwachung, bei der die Erfassung
und Speicherung von Prozessgrössen und/oder Betriebszuständen an und/oder in der Spritzpistole
erfolgte. Auf Grund der zum thermischen Spritzen notwendigen Brenner erscheinen die
Umgebungsbedingungen an oder in den Spritzpistolen wenig geeignet für den Einsatz
von elektronischen Schaltkreisen für die Erfassung und Speicherung von Prozessgrössen
und Betriebszuständen. So können je nach verwendetem Brennertyp in den Spritzpistolen
hohe Spannungen, hohe Ströme und/oder hohe Felder auftreten. Zusätzlich stellen auch
die von den Brennern erzeugten Temperaturen und die übrigen Umgebungsbedingungen im
industriellen Einsatz der Spritzpistolen eine potentielle Gefährdung für elektronische
Bauteile dar. Darüber hinaus werden aktuelle Spritzpistolen von thermischen Spritzgeräten
so kompakt wie möglich gebaut, so dass in denselben wenig Raum für eine Prozessgrössenerfassung
und -speicherung vorhanden ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren zur Datenhaltung eines
thermischen Spritzgerätes, insbesondere eines thermischen Spritzgerätes mit einer
Spritzpistole, zur Verfügung zu stellen, welche eine Identifizierung und Überwachung
des thermischen Spritzgerätes und/oder von einer oder mehreren Komponenten desselben
ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das in Anspruch 1 definierte System und
das in Anspruch 7 definierte Verfahren gelöst.
[0009] Das erfindungsgemässe System zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes, insbesondere
eines thermischen Spritzgerätes mit einer Spritzpistole, umfasst mindestens eine dezentral
angeordnete Vorrichtung mit jeweils einem Speicher, um Daten des thermischen Spritzgerätes
und/oder von einer oder mehreren Komponenten desselben zu speichern, wobei die Daten
Identifikations- und Betriebsdaten des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der
Komponenten enthalten und die Vorrichtung zusätzlich eine Busschnittstelle zur Übermittlung
der Daten umfasst, beispielsweise zur Übermittlung der Daten zu einer Auswerteeinheit.
Zu den Komponenten, von denen Daten dezentral erfasst werden können, gehören beispielsweise
die Spritzpistole und/oder ein Behälter für Spritzpulver, der mit einer dezentralen
und/oder lokalen Vorrichtung zur Speicherung der Daten des eingefüllten Spritzpulvers
versehen sein kann. Die gespeicherten Daten des Spritzpulvers können Daten wie beispielsweise
Typ und/oder Produktionslos beziehungsweise Temperatur und/oder Feuchtigkeit umfassen.
In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Vorrichtung über die Busschnittstelle
mit Strom versorgbar. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante umfasst
die Busschnittstelle eine oder mehrere Datenleitungen, und in einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsvariante ist der Speicher als nicht flüchtiger Speicher ausgebildet, beispielsweise
als Electrically Erasable Programmable Read Only Memory (EEPROM).
[0010] Bei Bedarf kann das System zusätzlich mindestens einen an die Vorrichtung angeschlossenen
Aufnehmer umfassen, um Prozessgrössen und/oder Betriebszustände am thermischen Spritzgerät
beziehungsweise an den Komponenten zu erfassen, beispielsweise einen Messaufnehmer
für eine elektrische Spannung und/oder eine Temperatur und/oder einen Druck und/oder
einen Durchfluss und/oder das Vorhandensein einer Flamme.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Vorrichtung von einem
Gehäuse oder Gehäuseteil umgeben, welche in und/oder an, insbesondere unmittelbar
an, dem thermischen Spritzgerät beziehungsweise einer der Komponenten wie beispielsweise
der Spritzpistole montierbar sind, sodass die montierte Vorrichtung auch bei Wechsel
des Einsatzortes des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der Komponente permanent
mit dem thermischen Spritzgerät beziehungsweise der Komponente verbunden bleibt.
[0012] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes,
insbesondere eines thermischen Spritzgerätes mit einer oder mehreren Komponenten wie
beispielsweise einer Spritzpistole zeichnet sich dadurch aus, dass Daten des thermischen
Spritzgerätes und/oder von einer oder mehreren Komponenten desselben in einem Speicher
einer dezentral angeordneten Vorrichtung bereitgestellt und abgelegt werden, dass
die Daten Identifikations- und Betriebsdaten des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise
der Komponenten enthalten, und dass die Daten über eine Busschnittstelle der Vorrichtung
übertragen werden beispielsweise zu einer Auswerteeinheit. In einer vorteilhaften
Ausführungsvariante des Verfahrens erfolgt die Stromversorgung der Vorrichtung über
die Busschnittstelle.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante werden mittels mindestens eines
Aufnehmers am thermischen Spritzgerät beziehungsweise an einer oder mehreren der Komponenten
Prozessgrössen und/oder Betriebszustände erfasst und der Vorrichtung zugeführt und
dort im Speicher abgelegt. Dabei kann beispielsweise eine elektrische Spannung und/oder
eine Temperatur und/oder ein Druck und/oder ein Durchfluss und/oder das Vorhandensein
einer Flamme am thermischen Spritzgerät beziehungsweise an der Spritzpistole erfasst
werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante umfasst das thermische Spritzgerät
eine Spritzpistole mit einem Brenner, beispielsweise einem Plasma- oder HVOF- oder
Flammspritz- oder Lichtbogenspritzbrenner.
[0015] Weiter umfasst die Erfindung ein thermisches Spritzgerät umfassend eine Spritzpistole
und ein System gemäss einer oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsvarianten,
wobei die Spritzpistole einen Brenner enthalten kann, zum Beispiel einen Plasma- oder
HVOF- oder Flammspritz- oder Lichtbogenspritzbrenner.
[0016] Das System und Verfahren gemäss vorliegender Erfindung haben den Vorteil, dass Identifikationsdaten
der Spritzpistole, Betriebsdaten wie Betriebsdauer der Spritzpistole oder von Teilen
derselben oder Prozessgrössen in oder an der Spritzpistole gespeichert werden können.
Dank der gespeicherten Identifikationsdaten kann jede Spritzpistole unabhängig vom
Einsatzort automatisch identifiziert werden, womit sowohl der Austausch der Spritzpistolen
als auch die Qualitätssicherung erleichtert wird. Die in oder an der Spritzpistole
gespeicherte Betriebsdauer kann beispielsweise dazu verwendet werden, bevorstehende
Wartungen anzuzeigen, um zum Beispiel Verschleissteile wie Düsen oder Elektroden zu
warten oder zu ersetzen. Dank der Busschnittstelle, die in dem System und Verfahren
vorgesehen ist, können die gespeicherten Daten auch über grössere Leitungslängen von
10 m und mehr übertragen werden. Darüber hinaus ermöglicht die Speicherung von Prozessgrössen
zusammen mit deren Erfassung in oder an der Spritzpistole verglichen mit dem Stand
der Technik eine bessere Überwachung des thermischen Spritzvorgangs.
[0017] Die obige Beschreibung von Ausführungsformen und -varianten dient lediglich als Beispiel.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der
Zeichnung hervor. Darüber hinaus können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
einzelne Merkmale aus den beschriebenen oder gezeigten Ausführungsformen und -varianten
miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen zu bilden.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele und an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Systems zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes
gemäss vorliegender Erfindung,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Systems zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes
gemäss vorliegender Erfindung, und
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines Systems zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes
gemäss vorliegender Erfindung.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Systems zur Datenhaltung eines thermischen
Spritzgerätes gemäss vorliegender Erfindung und insbesondere zur Datenhaltung einer
Spritzpistole 2 eines thermischen Spritzgerätes. Das System umfasst eine dezentral
angeordnete Vorrichtung 1 mit einem Speicher 4, um Daten des thermischen Spritzgerätes
beziehungsweise der Spritzpistole zu speichern, wobei die Daten Identifikations- und
Betriebsdaten des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der Spritzpistole enthalten,
und wobei die Vorrichtung 1 zusätzlich eine Busschnittstelle 6 zur Übermittlung der
Daten umfasst. Das System kann zusätzlich, wie in Fig. 1 gezeigt, eine Auswerteeinheit
8 umfassen, die über die Busschnittstelle 6 mit der Vorrichtung 1 verbunden ist. Die
Spritzpistole kann, wie in Fig. 1 gezeigt, einen Brenner 2a enthalten, beispielsweise
einen Brenner zum Plasmaspritzen, Hochgeschwindigkeitsflammspritzen (HVOF), Flammspritzen,
oder Lichtbogenspritzen. Weiter kann die Spritzpistole 2, wie in Fig. 1 gezeigt, mit
Zuleitungen 9 verbunden sein, die der Prozessversorgung dienen. Je nach angewendetem
Spritzverfahren können Zuleitungen für die Stromversorgung, die Gasversorgung und/oder
für die Zuführung von Spritzpulver und/oder Drähten vorgesehen sein.
[0020] Die Vorrichtung 1 kann, wie in Fig. 1 gezeigt, in der Spritzpistole 2 angeordnet
und bei Bedarf mit einem oder mehreren Messaufnehmern 3 verbunden sein, mittels welchen
physikalische Grössen im Bereich der Spritzpistole erfasst werden können, beispielsweise
Temperaturen in oder an oder im Bereich der Spritzpistole oder eine in oder an der
Spritzpistole anliegende elektrische Spannung wie zum Beispiel eine Versorgungsspannung
des Brenners oder eine Spannung an einem Sensor, insbesondere an einem Flammensensor.
Mit Vorteil werden in der Vorrichtung 1 für die Temperaturmessung, die Analog- zu
Digitalwandlung und für die Datenhaltung integrierte Schaltkreise mit einer hohen
Festigkeit gegenüber Störspannungen und elektrostatischen Entladungen (ESD) gewählt.
Bei Bedarf kann in der Vorrichtung ein zusätzlicher ESD-Schutz vorgesehen sein, z.B.
wenn die Vorrichtung zusammen mit einer Plasmaspritzpistole verwendet werden soll,
in der die Zündspannung des Plasmabrenners bis zu 9 kV und mehr betragen kann.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann die Vorrichtung über die Busschnittstelle
mit Strom versorgt werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante umfasst
die Busschnittstelle wahlweise eine, zwei, drei oder mehr als drei Datenleitungen.
Eine besonders einfache Busschnittstelle kann unter Verwendung einer einzigen Datenleitung
aufgebaut werden, da hier zwei Drähte oder Adern für die Datenübertragung genügen.
Darüber hinaus können die beiden Drähte fallweise für die Stromversorgung der Vorrichtung
1 benützt werden, womit der Aufwand für den Anschluss der Vorrichtung gesenkt werden
kann. In einem typischen Aufbau werden in der Vorrichtung beispielsweise integrierte
Low Power-Schaltkreise verwendet und eine Busschnittstelle mit vergleichweise langsamer
Übertragungsrate im Bereich von 10 bis 100 kBits/s. In einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsvariante ist der Speicher als nicht flüchtiger Speicher ausgebildet, beispielsweise
als Electrically Erasable Programmable Read Only Memory (EEPROM).
[0022] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Systems zur Datenhaltung eines
thermischen Spritzgerätes gemäss vorliegender Erfindung und insbesondere zur Datenhaltung
einer Spritzpistole 2 eines thermischen Spritzgerätes. Das erfindungsgemässe System
umfasst eine dezentral angeordnete Vorrichtung 1, wobei sich das zweite Ausführungsbeispiel
lediglich in der Anordnung der Vorrichtung 1 von dem in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
unterscheidet. Das zweite Ausführungsbeispiel wird deshalb im Folgenden nur noch kurz
beschrieben während bezüglich der Ausführungsvarianten und Einzelheiten auf die oben
stehende Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen wird. Die Vorrichtung
1 enthält einen Speicher 4, um Daten des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise
der Spritzpistole zu speichern, wobei die Daten Identifikations- und Betriebsdaten
des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der Spritzpistole enthalten, und wobei
die Vorrichtung 1 zusätzlich eine Busschnittstelle 6 zur Übermittlung der Daten umfasst.
Das System kann zusätzlich, wie in Fig. 2 gezeigt, eine Auswerteeinheit 8 umfassen,
die über die Busschnittstelle 6 mit der Vorrichtung 1 verbunden ist. Zudem kann die
Spritzpistole kann, wie in Fig. 2 gezeigt, einen Brenner 2a enthalten.
[0023] Im zweiten Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 1, wie in Fig. 2 gezeigt, an oder
nahe oder unmittelbar an der Spritzpistole 2 angeordnet und kann bei Bedarf mit einem
oder mehreren Messaufnehmern 3 verbunden sein, mittels welchen physikalische Grössen
im Bereich der Spritzpistole erfasst werden können, beispielsweise Temperaturen und/oder
elektrische Spannungen an oder in der Spritzpistole. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante
ist die Vorrichtung 1 von einem Gehäuse 5 umgeben ist, das in oder an oder unmittelbar
an der Spritzpistole 2 montiert werden kann, sodass die montierte Vorrichtung auch
bei Wechsel des Einsatzortes des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der Spritzpistole
permanent mit der Spritzpistole verbunden bleibt.
[0024] Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Systems zur Datenhaltung eines
thermischen Spritzgerätes gemäss vorliegender Erfindung und insbesondere zur Datenhaltung
eines thermischen Spritzgerätes mit einer Spritzpistole 2. Das erfindungsgemässe System
umfasst eine dezentral angeordnete Vorrichtung 1 mit einem Speicher 4, um Daten des
thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der Spritzpistole zu speichern, wobei die
Daten Identifikations- und Betriebsdaten des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise
der Spritzpistole enthalten, und wobei die Vorrichtung 1 zusätzlich eine Busschnittstelle
6.1, 6.2 zur Übermittlung der Daten umfasst. Das System kann zusätzlich, wie in Fig.
3 gezeigt, eine Auswerteeinheit 8 umfassen, die über die Busschnittstelle 6.1, 6.2
mit der Vorrichtung 1 verbunden ist.
[0025] Im dritten Ausführungsbeispiel sind im Bereich der Vorrichtung 1 Befestigungselemente
vorgesehen, um die Vorrichtung an einer oder mehreren Zuleitungen 9 zu befestigen,
die mit der Spritzpistole 2 verbunden sind, um die Prozessversorgung sicherzustellen.
Die Vorrichtung kann bei Bedarf mit einem oder mehreren Messaufnehmern 3.1, 3.2 verbunden
sein, mittels welchen physikalische Grössen im Bereich der Zuleitungen und der Spritzpistole
erfasst werden können, beispielsweise Temperaturen und/oder elektrische Spannungen
und/oder Drücke. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Vorrichtung 1
von einem Gehäuse 5 umgeben, das mittels der Befestigungselemente an einer oder mehreren
der Zuleitungen 9 befestigt werden kann, sodass die Vorrichtung auch bei Wechsel des
Einsatzortes der Spritzpistole permanent mit derselben verbunden bleibt.
[0026] Bei Bedarf kann in der Busschnittstelle unabhängig vom konkreten Ausführungsbeispiel
ein Buswandler 7 vorgesehen werden. Damit ist es möglich, in einem ersten Abschnitt
6.1 der Busschnittstelle beispielsweise einen Bus mit nur einer Datenleitung, zum
Beispiel unter Verwendung einer einfachen Zweidrahtleitung vorzusehen und in einem
zweiten Abschnitt beispielsweise eine serielle Schnittstellenverbindung gemäss RS
232 Spezifikation. Dadurch wird der Anschluss der Busschnittstelle an die Auswerteeinheit
8 erleichtert, die beispielsweise in einem Rechner oder Personal Computer implementiert
sein kann.
[0027] Weitere Ausführungsbeispiele und Einzelheiten zum dritten Ausführungsbeispiel können
der Beschreibung des ersten und zweiten Ausführungsbeispiels entnommen werden.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens zur Datenhaltung eines
thermischen Spritzgerätes, insbesondere eines thermischen Spritzgerätes mit einer
Spritzpistole 2 wird im Folgenden an Hand der Figuren 1 bis 3 beschrieben. In dem
Verfahren werden Daten des thermischen Spritzgerätes beziehungsweise der Spritzpistole
in einem Speicher 4 einer dezentral angeordneten Vorrichtung 1 bereitgestellt und
abgelegt, wobei die Daten Identifikations- und Betriebsdaten des thermischen Spritzgerätes
beziehungsweise der Spritzpistole enthalten, und wobei die Daten über eine Busschnittstelle
6, 6.1, 6.2 der Vorrichtung 1 übertragen werden, beispielsweise zu einer Auswerteeinheit
8. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Verfahrens erfolgt die Stromversorgung
der Vorrichtung über die Busschnittstelle. Die in der Vorrichtung 1 gespeicherten
Daten können beispielsweise eine oder mehrere der folgenden Daten umfassen: eine Serienummer,
eine Geräteidentifikation, die bei Bedarf eingestellt werden kann, Informationen zum
thermischen Spritzgerät und/oder zur Spritzpistole, Messwerte von physikalischen Grössen
im Bereich der Zuleitungen 9 und der Spritzpistole 2 wie zum Beispiel elektrische
Spannungen in der Spritzpistole, Temperaturen in der Vorrichtung 1 und/oder im Bereich
der Spritzpistole und der Zuleitungen, Drücke und Durchfluss in der Spritzpistole
und den Zuleitungen 9, minimale und maximale Messwerte, Eichinformationen für die
Messung der physikalischen Grössen, Betriebzustandsinformationen, wie zum Beispiel
Zustand der Flamme im Brenner, Betriebsdauer der Spritzpistole und von Teilen derselben,
oder Wartungsinformationen.
[0029] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Verfahrens erfolgt die Stromversorgung
der Vorrichtung 1 über die Busschnittstelle 6, 6.1, 6.2. In einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsvariante werden mittels mindestens eines Aufnehmers 3, 3.1, 3.2 physikalische
Grössen und/oder Betriebszustände im Bereich der Zuleitungen und der Spritzpistole
erfasst und der Vorrichtung zugeführt und dort im Speicher abgelegt. Dabei kann beispielsweise
eine elektrische Spannung und/oder eine Temperatur und/oder ein Druck und/oder ein
Durchfluss und/oder das Vorhandensein einer Flamme an oder in der Spritzpistole erfasst
werden.
[0030] Weiter umfasst die Erfindung ein thermisches Spritzgerät mit einer Spritzpistole
und einem System gemäss einer oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsvarianten,
wobei die Spritzpistole einen Brenner enthält, zum Beispiel einen Plasma- oder HVOF-
oder Flammspritz- oder Lichtbogenspritzbrenner.
[0031] Das System und das das Verfahren gemäss obiger Beschreibung erleichtern dank der
Datenhaltung in oder an der Spritzpistole die Qualitätssicherung und ermöglichen verglichen
mit dem Stand der Technik eine bessere Überwachung des Spritzvorgangs.
1. System zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes mit einer Spritzpistole (2),
dadurch gekennzeichnet, dass das System mindestens eine dezentral in oder an der Spritzpistole oder an einer Zuleitung
der Spritzpistole angeordnete Vorrichtung (1) mit einem Speicher (4) umfasst, um Daten
des thermischen Spritzgerätes zu speichern, dass die Daten Identifikations- und Betriebsdaten
des thermischen Spritzgerätes enthalten, und dass die Vorrichtung (1) zusätzlich eine
Busschnittstelle (6) zur Übermittlung der Daten umfasst.
2. System nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung (1) über die Busschnittstelle (6) mit
Strom versorgbar ist.
3. System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Busschnittstelle (6) eine oder
mehrere Datenleitungen umfasst.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Speicher (4) als nicht flüchtiger
Speicher ausgebildet ist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend zusätzlich mindestens einen
an die Vorrichtung (1) angeschlossenen Aufnehmer (7), (8) zur Erfassung von Prozessgrössen
und/oder Betriebszuständen am thermischen Spritzgerät beziehungsweise an der Spritzpistole
(2), insbesondere einen Messaufnehmer für eine elektrische Spannung und/oder eine
Temperatur und/oder einen Druck und/oder einen Durchfluss und/oder das Vorhandensein
einer Flamme.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (1) von einem
Gehäuse (5) umgeben ist, welches in und/oder an, insbesondere unmittelbar an dem thermischen
Spritzgerät beziehungsweise der Spritzpistole (2) montierbar ist, sodass die montierte
Vorrichtung auch bei Wechsel des Einsatzortes des thermischen Spritzgerätes permanent
mit dem thermischen Spritzgerät beziehungsweise der Spritzpistole verbunden bleibt.
7. Verfahren zur Datenhaltung eines thermischen Spritzgerätes mit einer Spritzpistole
(2), dadurch gekennzeichnet, dass Daten des thermischen Spritzgerätes in einem Speicher (4) einer dezentral in oder
an der Spritzpistole oder an einer Zuleitung der Spritzpistole angeordneten Vorrichtung
(1) bereitgestellt und abgelegt werden, dass die Daten Identifikations- und Betriebsdaten
des thermischen Spritzgerätes enthalten, und dass die Daten über eine Busschnittstelle
(6) der Vorrichtung (1) übertragen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Stromversorgung der Vorrichtung (1) über die
Busschnittstelle (6) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei mittels mindestens eines Aufnehmers
am thermischen Spritzgerät beziehungsweise an der Spritzpistole (2) Prozessgrössen
und/oder Betriebszustände erfasst werden und der Vorrichtung (1) zugeführt und dort
im Speicher (4) abgelegt werden, und wobei insbesondere eine elektrische Spannung
und/oder eine Temperatur und/oder ein Druck und/oder ein Durchfluss und/oder das Vorhandensein
einer Flamme am Gerät erfasst werden.
10. Thermisches Spritzgerät umfassend eine Spritzpistole und ein System nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, insbesondere eine Spritzpistole mit einem Brenner, zum Beispiel
einem Plasma- oder HVOF- oder Flammspritz- oder Lichtbogenspritzbrenner.
1. A system for the data management of a thermal spraying apparatus with a spray gun
(2), characterised in that the system includes at least one device (1) with a memory (4) arranged decentrally
in or at the spray gun or at a supply of the spray gun, to store data of the thermal
spraying apparatus, in that the data contain identification data and operating data of the thermal spraying apparatus
and in that the device (1) additionally includes a bus interface (6) for the transmitting of
the data.
2. A system in accordance with claim 1 wherein the device (1) can be supplied with power
via the bus interface (6).
3. A system in accordance with one of the claims 1 or 2 wherein the bus interface (6)
includes one or more data lines.
4. A system in accordance with any one of the previous claims wherein the memory (4)
is formed as a non volatile memory.
5. A system in accordance with any one of the previous claims additionally including
at least one pick-up sensor (7), (8), connected to the device (1) for the detection
of process parameters and/or operating conditions at the thermal spraying apparatus
or at the spray gun (2), in particular a measuring sensor for an electrical voltage
and/or a temperature and/or a pressure and/or a through flow and/or the presence of
a flame.
6. A system in accordance with any one of the previous claims wherein the device (1)
is surrounded by a housing (5), which can be mounted in and/or at, in particular directly
on the thermal spraying apparatus or the spray gun (2), so that the mounted device
remains permanently connected to the thermal spraying apparatus and/or to the spray
gun even during a change of the place of use.
7. A method for the data management of a thermal spraying apparatus with a spray gun
(2), characterised in that data of the thermal spraying apparatus is made available and stored in a memory (4)
of a device (1) arranged decentrally in or at the spray gun or at a supply of the
spray gun, in that the data contains identification and operating data of the thermal spraying apparatus
and in that the data is transmitted over a bus interface (6) of the device (1).
8. A method in accordance with claim 6, wherein the power supply of the device (1) takes
place via the bus interface (6).
9. A method in accordance with any one of the claims 7 or 8, wherein process parameters
and/or operating conditions are detected by means of at least one pick-up at the thermal
spraying apparatus or at the spray gun (2) and are conveyed to the device (1) and
stored there in the memory (4) and wherein in particular an electrical voltage and/or
a temperature and/or a pressure and/or a through flow and/or the presence of a flame
at the apparatus are detected.
10. A thermal spraying apparatus including a spray gun and a system in accordance with
any one of the claims 1 to 6, in particular a spray gun with a torch, for example
a plasma torch or a HVOF torch or a flame spraying torch or an arc spraying torch.
1. Système de stockage des données d'un appareil de projection thermique comportant un
pistolet de projection (2), caractérisé en ce que ledit système comporte au moins un dispositif (1) monté de manière décentralisée
dans ou sur le pistolet de projection ou sur une conduite d'admission dudit pistolet
et comportant une mémoire (4) pour stocker les données de l'appareil de projection
thermique, en ce que les données contiennent des données d'identification et de fonctionnement de l'appareil
de projection thermique, et en ce que le dispositif (1) comporte, en plus, une interface de bus (6) pour le transfert des
données.
2. Système selon la revendication 1, dans lequel le dispositif (1) peut être alimenté
en courant via l'interface de bus (6).
3. Système selon la revendication 1 ou 2, dans lequel l'interface de bus (6) comporte
une ou plusieurs lignes de transmission de données.
4. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la mémoire
(4) est réalisée sous la forme d'une mémoire non volatile.
5. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, comportant, en plus,
au moins un capteur (7), (8), raccordé au dispositif (1) et destiné à détecter les
paramètres du processus et/ou les états de fonctionnement sur l'appareil de projection
thermique, plus précisément sur le pistolet de projection (2), en particulier un capteur
de mesure pour une tension électrique et/ou une température et/ou une pression et/ou
un débit et/ou la présence d'une flamme.
6. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le dispositif
(1) est entouré par un boîtier (5) qui peut être monté dans et/ou sur, en particulier
directement sur l'appareil de projection thermique, plus précisément le pistolet de
projection (2), de telle sorte que le dispositif monté reste relié en permanence à
l'appareil de projection thermique, plus précisément au pistolet de projection, même
en cas de changement du lieu d'utilisation de l'appareil de projection thermique.
7. Procédé pour le stockage des données d'un appareil de projection thermique comportant
un pistolet de projection (2), caractérisé en ce que les données de l'appareil de projection thermique sont mises à disposition et stockées
dans une mémoire (4) d'un dispositif (1) monté de manière décentralisée dans ou sur
le pistolet de projection ou sur une conduite d'admission dudit pistolet, en ce que les données contiennent des données d'identification et de fonctionnement de l'appareil
de projection thermique, et en ce que les données sont transférées via une interface de bus (6) du dispositif (1).
8. Procédé selon la revendication 1, selon lequel le dispositif (1) est alimenté en courant
via l'interface de bus (6).
9. Procédé selon la revendication 7 ou 8, selon lequel des paramètres du processus et/ou
des états de fonctionnement sont détectés au moyen d'au moins un capteur sur l'appareil
de projection thermique, plus précisément le pistolet de projection (2), et sont acheminés
vers le dispositif (1) pour y être stockés dans la mémoire (4), et selon lequel en
particulier une tension électrique et/ou une température et/ou une pression et/ou
un débit et/ou la présence d'une flamme sont détectés sur l'appareil de projection.
10. Appareil de projection thermique comportant un pistolet de projection et un système
selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, en particulier un pistolet de projection
comportant une torche, telle qu'une torche de projection au plasma ou une torche de
projection à la flamme supersonique ou une torche de projection à la flamme simple
ou une torche de projection à l'arc électrique.