Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für flüssige Medien, insbesondere
für pharmazeutische Medien, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der
WO 02/094708 A1 (Fig. 13) ist ein Spender bekannt, bei dem zwei Gehäuseteile zum Zwecken eines Flüssigkeitsaustrags
zusammengedrückt werden. Hierdurch wird zunächst die Verbindung zwischen einem eine
Pumpkammer umgebenden Reservoir, welches durch beide Gehäuseteile gemeinsam begrenzt
wird, und der Pumpkammer getrennt. Im weiteren Verlauf des Zusammendrückens wird dann
die Pumpkammer bei gleichzeitiger Ausbringung der Flüssigkeit komprimiert. Dabei wird
während des Ausbringens auch das Reservoir weiter komprimiert, da auch dieses zwischen
den genannten Gehäuseteilen angeordnet ist.
[0003] Eine ähnliche Anordnung findest sich in der
EP 1199106 A1.
[0004] Eine weitere Austragvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 606 192 B1 bekannt.
Aufgabe und Lösung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Austragvorrichtung in Hinblick
auf einen vereinfachten und/oder für konservierungsmittelfreie Arzneimittel geeigneten
Aufbau sowie in Hinblick auf eine verbesserte Funktionalität weiterzubilden.
[0006] Erfindungsgemäß ist hierfür vorgesehen, dass die Austragvorrichtung nach Anspruch
1 ausgebildet ist.
[0007] Unter den erfindungsgemäß vorgesehenen Gehäuseabschnitten werden zwei Teile der Austragvorrichtung
verstanden, die zumindest abschnittsweise von außen für einen Benutzer zugänglich
sind und die gegeneinander beweglich sind. Die Gehäuseabschnitte können dabei einstückig
ausgebildet sein oder sich aus mehreren miteinander fest verbundenen Bauteilen zusammensetzen.
Die Gehäuseabschnitte sind dafür ausgebildet, bestimmungsgemäß gegeneinander bewegt
zu werden, um einen Austragvorgang zu bewirken. Vorzugsweise weisen sie daher jeweils
Fingerauflageflächen auf, die die manuelle Handhabung vereinfachen. Die Gehäuseabschnitte
sind vorzugsweise translativ in Richtung einer linearen Betätigungsrichtung gegeneinander
verlagerbar, wobei die Betätigungsrichtung vorzugsweise derart ausgerichtet ist, dass
die Gehäuseabschnitte bei einem Austragvorgang aufeinander zu verlagert werden.
[0008] Gemeinsam bilden die Gehäuseabschnitte eine Betätigungseinrichtung, mittels derer
die Fördereinrichtung betätigt werden kann. Diese Fördereinrichtung weist eine Dosierkammer
auf, welche im Zuge der Relativbewegung der Gehäuseabschnitte vom Medienspeicher getrennt
wird, so dass eine nachfolgende Reduktion des Volumens der Dosierkammer im Zuge der
fortgeführten Relativbewegung der Gehäuseabschnitte nicht dazu führt, dass das Medium
aus der Dosierkammer zurück in den Medienspeicher strömt. Stattdessen führt die Volumenreduktion
der Dosierkammer nach der Trennung vom Medienspeicher zu einem Austragvorgang, da
das Medium aus der Dosierkammer nur noch in Richtung der Austragöffnung entweichen
kann.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Betätigungseinrichtung derart ausgebildet, dass sie nicht
nur die Trennung der Dosierkammer vom Medienspeicher und den nachfolgenden Austragvorgang
bewirkt. Stattdessen ist die Betätigungseinrichtung zusätzlich mit dem Medienspeicher
wirkgekoppelt, so dass die manuelle Austragbetätigung zeitgleich mit dem Austragvorgang
auch eine Volumenreduktion des Medienspeichers bewirkt. Dabei kann die Wirkkopplung
zwischen der Betätigungseinrichtung und dem Medienspeicher dergestalt ausgebildet
sein, dass während des ersten Teilhubs oder während des zweiten Teilhubs die Volumenreduktion
des Medienspeichers bewirkt wird. Besonders vorteilhaft ist eine Gestaltung, bei der
während des ersten und während des zweiten Teilhubs eine Reduzierung des Medienspeichervolumens
stattfindet.
[0010] Diese Volumenreduktion des Medienspeichers führt dazu, dass sich ein Überdruck im
Medienspeicher bildet, der aufgrund der Wirkkoppelung mit der Betätigungseinrichtung
eine Kraftbeaufschlagung der Gehäuseabschnitte in Richtung der Ruhestellung bewirkt.
Das unter diesem Überdruck stehende Medium und die unter diesem Überdruck stehenden
Luft im Medienspeicher wirken somit während der Austragbetätigung als eine Art Luftfeder,
die nach Beendigung des Austragvorgangs und nach Wegfall der manuellen Kraftbeaufschlagung
der Austragvorrichtung die Gehäuseabschnitte wieder in Richtung der Ruhestellung drückt.
Diese Luftfeder kann dadurch maßgeblichen Anteil an der Rückstellung der Austragvorrichtung
haben. Je nach konkreter Auslegung kann auf ein zusätzliches Federelement, insbesondere
auf eine metallische Rückstellfeder, verzichtet werden. Dieser Verzicht auf eine in
Medienkontakt befindliche metallische Feder ist insbesondere bei konservierungsmittelfreien
Medien von Vorteil.
[0011] Damit die Volumenreduktion zum gewünschten Überdruck und damit zur Luftfederfunktion
führt, muss gewährleistet sein, dass insbesondere nach der Trennung des Medienspeichers
keine oder nur wenig Luft aus dem Medienspeicher in die Umgebung austritt. Der Medienspeicher
kann hierzu vollständig gegenüber der Umgebung isoliert sein oder aber nur einen Lufteinlass
gestatten. Möglich ist auch die Verwendung eines Luftfilters zwischen der Umgebung
und dem Medienspeicher, der nur in einem geringen Maße einen Austritt von Luft gestattet.
Ein solcher Luftfilter ist vorzugsweise dafür ausgebildet, bei einem Überdruck von
2bar im Medienspeicher einen Luftaustritt von maximal 10 ml/min zu gestatten, vorzugsweise
von maximal 6 ml/min. Ein derartig geringer Austritt von Luft aus dem Medienspeicher
beeinträchtigt die Luftfederfunktion nicht in relevantem Maße.
[0012] Die Wechselwirkung zwischen der Betätigungseinrichtung und dem Medienspeicher wird
vorzugsweise durch eine unmittelbare mechanische Koppelung bewirkt, beispielsweise
indem die Relativlage der Gehäuseabschnitte zueinander unmittelbar zur Verlagerung
von Wandungen des Medienspeichers relativ zueinander führt.
[0013] Als vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Medienspeicher bereits in einem Lieferzustand
der Austragvorrichtung nicht vollständig mit dem Medium gefüllt ist, so dass ausreichend
Luft im Medienspeicher vorhanden ist, um die beschriebene Luftfederfunktion zu gewährleisten.
Die Medienmenge im Medienspeicher ist vorzugsweise so bemessen, dass das Medium nicht
mehr als 90 %, insbesondere nicht mehr als 80 %, des Volumens des volumenreduzierten
Medienspeichers in der Endstellung der Gehäuseabschnitte aufweist.
[0014] Bei einer bevorzugten Gestaltung beträgt zumindest im Lieferzustand das Volumen des
Medienspeichers in der Ruhestellung maximal 50 ml, insbesondere vorzugsweise zwischen
2 ml und 10 ml. Diese Volumina sind bei dem bestimmungsgemäßen Anwendungszweck, der
Verwendung für pharmazeutische Medien, in der Regel ausreichend. Ausgehend von dem
Volumen des Medienspeicher in dessen Ruhestellung im Lieferzustand ist Wirkkopplung
des Medienspeichers mit dem Medienspeicher vorzugsweise derart ausgebildet, dass das
Volumen des Medienspeichers durch während des Gesamthubes bestehend aus dem ersten
und dem zweiten Teilhub um mindestens 10% vermindert wird. Vorzugsweise beträgt die
Volumenverminderung mindestens 15%, insbesondere vorzugsweise mindestens 20%.
[0015] Besonders von Vorteil ist eine Ausgestaltung, bei der die Austragvorrichtung derart
ausgebildet und/oder mit Medium befüllt ist, dass eine Verringerung des im Medienspeicher
enthaltenen Mediums und/oder der im Medienspeicher enthaltenen Luft eine verringerte
Beabstandung der beiden Gehäuseabschnitte in der Ruhestellung bewirkt.
[0016] Als Ruhestellung wird im Sinne dieser Erfindung eine Relativstellung der Gehäuseabschnitte
zueinander angesehen, in der ein Kräftegleichgewicht herrscht, während keinerlei externe
Kraftbeaufschlagung der Gehäuseabschnitte stattfindet. Während es bei den meisten
Austragvorrichtungen aus dem Stand der Technik üblich ist, dass diese Ruhestellung
durch gehäusefeste Anschläge definiert wird und dass eine Rückstellfeder dieser Austragvorrichtungen
so ausgelegt ist, dass diese durch die Anschläge definierte Ruhestellung nach jedem
Austragvorgang wieder erreicht wird, ist es gemäß dieser Weiterbildung vorgesehen,
dass eine Verringerung der Medienmenge und/oder der Luftmenge im Medienspeicher auch
die Ruhestellung der Gehäuseabschnitte verändert. Dies wird insbesondere dadurch erreicht,
dass nach einem Austragvorgang keine Ausgleichsluft in den Medienspeicher eingesogen
wird. Es wird daher bevorzugt, dass der Medienspeicher mit einer Umgebung lediglich
mittelbar über die Dosierkammer verbunden ist und dass ein Auslassventil zwischen
der Dosierkammer und der Auslassöffnung vorgesehen ist, welches ein Einströmen von
Luft in die Dosierkammer durch die Auslassöffnung hindurch verhindert. Demzufolge
kann das bei einem Austragvorgang ausgetragene Medium nicht durch Luft im Medienspeicher
ersetzt werden. Stattdessen vermindert sich die Gesamtmenge des Mediums und der Luft
im Medienspeicher über die Lebensdauer des Spenders kontinuierlich. Das genannte Auslassventil
ist vorzugsweise als druckabhängig schaltendes Auslassventil ausgebildet, welches
während des Austragvorgangs aufgrund des erhöhten Mediendrucks in der Dosierkammer
öffnet und welches während des Rückhubs automatisch schließt, so dass keine Luft auf
diesem Wege in den Medienspeicher einströmen kann.
[0017] Vorzugsweise sind Rückstellfedermittel der Austragvorrichtung dabei ausreichend schwach
ausgelegt, dass sie keine vollständige Rückstellung gegen den sich aufgrund der verminderten
Medienmenge im Medienspeicher einstellenden Unterdruck bewirken. Stattdessen stellen
sich das genannte Kräftegleichgewicht und damit der Ruhezustand bei einem geringeren
Volumen des Medienspeichers ein. Durch die Wirkkoppelung des Medienspeichers mit der
Betätigungseinrichtung führt diese Volumenreduktion des Medienspeichers auch zu einer
sich mit jedem Austragvorgang verändernden Ruhestellung der Gehäuseabschnitte.
[0018] Die Tatsache, dass die Ruhestellung der Austragvorrichtung sich mit jedem Austragvorgang
geringfügig ändert, bietet die Möglichkeit, die Relativlage der Gehäuseabschnitte
in der Ruhestellung zueinander als Indikator für die verbleibende Medienmenge im Medienspeicher
zu nutzen. Um in einfacher Art und Weise die Relativlage und damit die verbleibende
Medienmenge erfassen zu können, ist vorzugsweise in einem Kontaktbereich der Gehäuseabschnitte
eine Skala oder ein Indikator vorgesehen. Als Skala wird dabei eine Markierung oder
eine Reihe von Markierungen angesehen, die je nach Relativstellung der Gehäuseabschnitte
in verschiedenem Maße oder verschiedener Art überdeckt wird und dadurch die Erfassung
der Relativstellung einfach ermöglicht. Neben einer klassischen Skala mit mehreren
zueinander parallelen Markierungsstrichen ist somit beispielsweise auch eine Gestaltung
mit einem kontinuierlichen Farbübergang oder mit einem sich verjüngenden Symbol, beispielsweise
einem aufgedruckten Dreieck, möglich. Besonders von Vorteil ist es, wenn die Gehäuseabschnitte
derart ausgebildet sind, dass einer der Gehäuseabschnitte in eine Ausnehmung des anderen
Gehäuseabschnitts eingeschoben ist, wobei die Skala in diesem Fall vorteilhaft auf
den bestimmungsgemäß einzuschiebenden Gehäuseabschnitt angebracht ist und somit die
Einschiebetiefe einfach erfassbar macht.
[0019] Der Medienspeicher ist zum Zwecke der Wechselwirkung mit der Betätigungseinrichtung
erfindungsgemäß derart ausgebildet, dass er teilweise durch eine erste Wandung begrenzt
wird, die zum ersten Gehäuseabschnitt ortsfest ist, und teilweise durch eine zweite
Wandung begrenzt wird, die zum zweiten Gehäuse ortsfest ist. Diese Gestaltung führt
dazu, dass die Verlagerung der Gehäuseabschnitte relativ zueinander unmittelbar auch
eine Verlagerung der ersten und der zweiten Wandung des Medienspeichers zueinander
bewirkt. Die oben beschriebenen Wechselwirkungen zwischen der Betätigungseinrichtung
und dem Medienspeicher können hierdurch auf besonders einfacher Art und Weise erzielt
werden.
[0020] Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass der Medienspeicher teilweise durch
eine dritte Wandung begrenzt wird, die durch ein formveränderliches Zwischenbauteil
gebildet wird, welches am ersten Gehäuseabschnitt und am zweiten Gehäuseabschnitt
befestigt ist. Dieses formveränderliche Zwischenbauteil, welches die dritte Wandung
bildet, ist dabei insbesondere vorzugsweise umlaufend dichtend mit dem ersten Gehäuseabschnitt
einerseits und dem zweiten Gehäuseabschnitt andererseits verbunden. Durch dieses Zwischenbauteil
wird somit eine besonders gute Abdichtung des Medienspeichers bewirkt, da auf Gleitdichtungen
zwischen zueinander beweglichen Bauteilen verzichtet werden kann.
[0021] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Zwischenbauteil elastisch ausgebildet ist
und die Gehäuseabschnitte in der Endstellung mit einer Kraft beaufschlagt, die die
Gehäuseabschnitte in Richtung der Ruhestellung drückt. Das Zwischenbauteil übernimmt
somit nicht nur eine vorteilhafte abdichtende Funktion, sondern übernimmt gleichzeitig
auch eine Federfunktion, indem es bei der Überführung der Gehäuseabschnitte von der
Ruhestellung in die Endstellung elastisch gespannt oder komprimiert wird und die dadurch
aufgenommene Energie bei der Rückführung der Gehäuseabschnitte in ihre Ruhestellung
nach Beendigung des Austragvorgangs wieder abgibt.
[0022] Insbesondere von Vorteil ist dabei, dass diese Federwirkung des Zwischenbauteils
gemeinsam mit der oben beschriebenen Luftfederwirkung des volumenreduzierten Medienspeichers
die Notwendigkeit eines zusätzlichen dedizierten Federelementes beseitigen kann.
[0023] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Zwischenelement als Balg ausgebildet
ist, vorzugsweise als beidseitig offener Balg, dessen offene Seiten umlaufend mit
dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt verbunden sind.
[0024] Die Ausgestaltung als Balg bietet einige wesentliche Vorteile. So weist der Balg
eine weitgehend definierte Ausdehnungs- und Komprimierungsrichtung auf, so dass die
Reduktion der Medienmenge und/oder Luftmenge im Medienspeicher und die damit einhergehende
Reduzierung des Medienspeichervolumens in der Ruhestellung zu einer definierten Lage
der Gehäuseabschnitte zueinander in dieser Ruhestellung führt. Weiterhin wird durch
den Balg in einfacher Art und Weise die oben beschriebene Federfunktion des Zwischenelements
erzielt. Der Balg ist vorzugsweise derart in der Austragvorrichtung ausgerichtet,
dass seine bauteilbedingte Komprimierungsrichtung mit der Betätigungsrichtung der
Austragvorrichtung, also mir der Verlagerungsrichtung der Gehäuseabschnitte gegeneinander,
übereinstimmt.
[0025] Der Balg kann derart ausgebildet sein, dass er nur in Richtung der Dosierkammer offen
ist und in entgegengesetzter Richtung geschlossen ist. Von besonderem Vorteil ist
die Verwendung eines Balgs, der beidseitig offen ist, wobei die offenen Enden mit
jeweils einem der Gehäuseabschnitte verbunden sind. In einem solchen Fall umfasst
der Medienspeicher eine Kavität im ersten und eine Kavität im zweiten Gehäuseabschnitt,
wobei das vom Balg umgebene Volumen einen volumenveränderlichen dritten Teil des Medienspeichers
bildet. Somit ist ein besonders großer Medienspeicher realisierbar.
[0026] Wie oben bereits beschrieben ist, sind die Betätigungsrichtung und die Fördereinrichtung
derart wirkgekoppelt, dass bei einem ersten Teilhub eine Verbindung zwischen dem Medienspeicher
und der Dosierkammer besteht und bei einem sich daran anschließenden gleichgerichteten
zweiten Teilhub eine Trennung der Dosierkammer von dem Medienspeicher sowie eine nachfolgende
Volumenreduktion der Dosierkammer erfolgt. Hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, dass
die Dosierkammer durch eine in einem der Gehäuseabschnitte vorgesehene Kavität gebildet
wird, die in Richtung des anderen Gehäuseabschnittes offen ist, wobei am anderen Gehäuseabschnitt
ein Kolbenabschnitt vorgesehen ist, der während der Betätigung beim Übergang vom ersten
Teilhub zum zweiten Teilhub mit einem Rand der Kavität umlaufend in Kontakt kommt
und die Dosierkammer dadurch vom Medienspeicher trennt.
[0027] Der Kolbenabschnitt ist dabei vorzugsweise ortsfest an dem Gehäuseabschnitt angebracht,
dem er zugeordnet ist. Während des ersten Teilhubs ist die Kavität mit der Dosierkammer
noch verbunden. Sobald der Kolbenabschnitt in die Kavität einrückt, legt er sich umlaufend
an den Rand der Kavität an und schließt diese somit vom Medienspeicher ab. Die dadurch
gebildete Dosierkammer wird nachfolgend durch eine fortgeführte Verlagerung des Kolbenabschnitts
und des ihm zugeordneten Gehäuseabschnitts gegenüber dem Gehäuseabschnitt mit der
Dosierkammerkavität hinsichtlich des Volumens reduziert, um den Austragvorgang dadurch
hervorzurufen.
[0028] Die Dosierkammer ist vorzugsweise relativ zum Medienspeicher derart angeordnet, dass
das Medium aus dem Medienspeicher beim Bestehen einer kommunizierenden Verbindung
zwischen der Dosierkammer und dem Medienspeicher aufgrund seiner Gewichtskraft in
die Dosierkammer einströmt. Die Dosierkammer ist demzufolge unter dem Medienspeicher
bzw. zumindest unter dem Flüssigkeitsspiegel des Mediums im Medienspeicher angeordnet.
Diese Anordnung unterhalb des Medienspeichers bezieht sich auf eine bestimmungsgemäße
Austraglage der Austragvorrichtung. Bei einem Nasalspender handelt es sich beispielsweise
um eine Lage, bei der die Austragöffnung in etwa oder genau nach oben weist.
[0029] Neben der Gewichtskraft kann das Medium auch durch einen sich nach dem Austritt des
Mediums in der Dosierkammer bildenden Unterdruck in die Dosierkammer eingesogen werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Gestaltung, bei der der Unterdruck in der Dosierkammer
zusammen mit der Gewichtskraft die Zuverlässige Wiederbefüllung der Dosierkammer gewährleistet.
[0030] Als bevorzugt wird es weiterhin angesehen, wenn die beiden Gehäuseabschnitte durch
unmittelbaren Berührkontakt relativ zueinander beweglich geführt sind. Durch eine
solche Führung, die beispielsweise durch ineinandergeschobene zylindrische Teilabschnitte
der beiden Gehäuseabschnitte gebildet werden kann, wird die Betätigungsrichtung definiert.
Die Teilabschnitte, die die Führung bilden, sind vorzugsweise nicht Teil der Wandung
des Medienspeichers, so dass auf eine flüssigkeitsdichte Abdichtung zwischen ihnen
verzichtet werden kann.
[0031] Von besonderem Vorteil ist eine Gestaltung der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung,
bei der der erste Gehäuseabschnitt die Austragöffnung umfasst und der zweite Gehäuseabschnitt
einen Unterboden der Austragvorrichtung umfasst. Bei einer solchen Gestaltung ist
vorzugsweise am ersten Gehäuseabschnitt darüber hinaus eine Fingerauflage vorgesehen.
Am zweiten Gehäuseabschnitt kann auf eine solche dedizierte Fingerauflage verzichtet
werden, da stattdessen der Unterboden als zweite Fingerauflage genutzt werden kann.
[0032] Eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung ist insbesondere zur Befüllung mit einem
pharmazeutischen Medium vorgesehen. Insbesondere kann sie für nasale, orale, ophthalmische
oder topische Anwendungen Verwendung finden. Im Falle einer Austragvorrichtung für
nasale Anwendung ist die Auslassöffnung vorzugsweise an einer konischen Nasenolive
vorgesehen, die angemessen dimensioniert ist, um in ein Nasenloch eines Benutzers
einführbar zu sein.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0033] Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich außer aus den Ansprüchen
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der
Erfindung, welches nachfolgend anhand der Figuren erläutert wird. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung in einem Ausgangszustand vor dem ersten Austragvorgang
in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Austragvorrichtung der Fig. 1 im Ausgangszustand in einer geschnittenen Darstellung,
- Fig. 3a bis 3c
- den Ablauf eines Austragvorgangs, durchgeführt mit einer geschnitten dargestellten
Austragvorrichtung gemäß den Figuren 1 und 2,
- Fig. 4
- die Austragvorrichtung der vorangegangenen Figuren in einer Ruhestellung nach fünf
Austragvorgängen in einer geschnittenen Ansicht und
- Fig. 5
- die Austragvorrichtung der vorangegangenen Figuren in der Ruhestellung nach fünf Austragvorgängen
in einer Seitenansicht.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0034] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung 10 in einem Ausgangszustand.
[0035] Die Austragvorrichtung 10 verfügt über zwei gegeneinander bewegliche Gehäuseabschnitte
20, 50.
[0036] Der obere Gehäuseabschnitt 20 weist ein Außenbauteil 22 auf, welches eine Nasenolive
22a mit einer darin eingebrachten Austragöffnung 22b umfasst. Weiterhin weist das
Außenbauteil 22 eine sich unten an die Nasenolive 22b anschließende und sich radial
nach außen erstreckende Fingerauflage 22c auf. Von dieser Fingerauflage 22c erstreckt
sich ein zylindrischer Führungskragen 22d nach unten. In das Außenbauteil 22 ist ein
Innenbauteil 24 eingesetzt, welches mittels einer formschlüssigen Kopplung mit dem
Außenteil 22 fest verbunden ist und welches im Betrieb stets ortsfest zum Außenbauteil
22 bleibt. Dieses Innenbauteil 24, welches größtenteils innerhalb der Nasenolive 22a
angeordnet ist, bildet einerseits die Basis für ein druckgesteuertes Auslassventil
40. Dieses Auslassventil 40 verfügt über einen Ventilkörper 42, der mittels einer
sich am Innenbauteil 24 abstützenden Ventilfeder 44 gegen die Auslassöffnung 22b gedrückt
wird. Am gegenüberliegenden Ende des Innenbauteils 24 ist ein nach unten weisender
Kopplungsring 24a angeformt, in den ein Kolbenbauteil 26 eingesteckt ist. Dieses Kolbenbauteil
26 nimmt zum Innenbauteil 24 und somit auch zum Außenbauteil 22 eine feste und in
Betrieb unveränderliche Relativlage ein. Am unteren Ende des Kolbenbauteils 26 ist
der eigentliche Kolbenabschnitt 26a vorgesehen, dessen Funktionsweise im Weiteren
noch erläutert wird.
[0037] Der untere Gehäuseabschnitt 50 wird durch ein einstückiges Bauteil 52 gebildet, welches
in einem Mittelabschnitt 52a hohlzylindrisch ausgebildet ist. Unterhalb dieses Mittelabschnitts
52a verjüngt sich der freie Innenbereich durch eine Reihe von Stufen. Den unteren
Abschluss des Innenbereichs des Bauteils 52 bildet eine Kavität 52b, deren Funktion
im Weiteren noch beschrieben ist. An den Mittelabschnitt 52a des Bauteils 52 schließt
sich am oberen Ende ein weiterer hohlzylindrischer Abschnitt 52c mit vergrößertem
Innen- und Außendurchmesser an.
[0038] Die beiden Gehäuseabschnitte 20, 50 sind dafür ausgebildet, in Richtung einer Betätigungsachse
2 gegeneinander bewegbar zu sein. Zu diesem Zweck sind der Führungskragen 22d des
oberen Gehäuseabschnitts 20 und der zylindrische Abschnitt 52c des unteren Gehäuseabschnitts
50 hinsichtlich ihrer Durchmesser so aufeinander angepasst, dass sie gemeinsam eine
Führung bilden, die eine Relativbewegung der Gehäuseabschnitte 20, 50 nur in Richtung
der Achse 2 zulässt. Der Abschnitt 52c mit dem vergrößerten Außendurchmesser ist hierzu
in den Führungskragen 22d eingeschoben und durch nicht näher beschriebene Rastmittel
22e daran gehindert, aus diesem wieder herausgezogen zu werden.
[0039] Zwischen den beiden Gehäuseabschnitten 20, 50 ist ein Balg 30 vorgesehen, der in
von außen unzugänglicher Lage angebracht ist. Dieser Balg 30 ist an seinen beiden
Ende jeweils offen und weist jeweils zylindrische Kopplungsabschnitte 30a, 30b an
seinen Enden auf. Der untere Kopplungsabschnitt 30a ist im montierten Zustand in der
aus Fig. 2 ersichtlichen Art und Weise in den Mittelabschnitt 52a des Bauteils 52
eingeschoben. Der obere Kopplungsabschnitt 30b ist auf einen umlaufenden Kopplungssteg
22f des Bauteils 22 aufgeschoben. Die Kopplungsabschnitte 30a, 30b sind an die jeweiligen
Kontaktabschnitte 52a, 22f derart angepasst, dass sich flüssigkeitsdichte Verbindungen
ergeben. Eine über das reine Aufschieben hinausgehende Kopplung ist nicht vonnöten,
da der Balg 30 im Betrieb nur auf Druck und nicht auf Zug belastet wird. Bei einer
alternativen Gestaltung ist der Balg einstückig mit dem Bauteil 22 oder dem Bauteil
52 ausgebildet, wobei die elastische Verformbarkeit des Balgs in diesem Falle beispielsweise
über eine entsprechend angepasste Wandungsstärke des Balgs erzielt werden kann.
[0040] Durch die beschriebenen Gehäuseabschnitte und Bauteile werden folgende medienführende
Bereiche gebildet: Eine innere Kavität 60a, die durch eine Innenwandung 22g das Außenbauteil
22 und das Innenbauteil 24 gebildet wird, ein sich daran anschließender Bereich 60b,
der durch den Innenbereich des Balgs 30 gebildet wird, sowie ein außenseitig durch
den zylindrischen Mittelabschnitt 52a und den sich darunter anschließenden gestuften
Bereich des Bauteils 52 umgebener Bereich 60c bilden gemeinsam ein Medienspeicher
60. Die bereits beschriebene Kavität 52b im Bauteil 52 bildet eine sich an den Medienspeicher
60 am unteren Ende anschließende Dosierkammer 62. Während im Ausgangszustand der Fig.
2 der Medienspeicher 60 und die Dosierkammer 62 eine einheitliche große Kammer bilden
und somit der Flüssigkeitsaustausch ohne weiteres möglich ist, wird während der Betätigung
eine Trennung der Dosierkammer 62 vom Medienspeicher 60 in nachfolgend noch beschriebener
Form vorgenommen. Von der Dosierkammer 62 aus erstreckt sich ein Flüssigkeitskanal
64 durch das Kolbenbauteil 26 hindurch nach oben. Dieser Flüssigkeitskanal 64 geht
an seinem oberen Ende in einen Flüssigkeitskanal 66 innerhalb des Innenbauteils 24
über. Zwischen dem Innenbauteil 24 und dem Außenbauteil 22 befindet sich ein schmaler
Ringspalt, der eine sich an den Kanal 66 anschließende Druckkammer 68 bildet. Vom
Überdruck des Mediums innerhalb dieser Druckkammer 68 hängt es ab, ob das Auslassventil
40 geöffnet oder geschlossen ist.
[0041] Anhand der Fig. 3a bis 3c wird nachfolgend die Funktionsweise der Austragvorrichtung
erläutert.
[0042] Der Zustand der Fig. 3a entspricht dem Zustand der Fig. 1 und 2, wobei das zu Verständniszwecken
in Fig. 2 nicht dargestellte Medium in den Fig. 3a bis 3c sowie in Fig. 4 gepunktet
dargestellt ist. Fig. 3a zeigt den Ausgangszustand des Spenders vor seiner ersten
Benutzung. Zu Vereinfachungszwecken sind die Medienräume und -kanäle 64, 66, 68 zu
diesem Zeitpunkt bereits mit Medium gefüllt. Diese Befüllung kann im Zuge der Herstellung
erfolgt sein oder auch durch den Benutzer mittels einer ersten Austragbetätigung bewirkt
werden.
[0043] Wie aus Fig. 3a ersichtlich ist, sind darüber hinaus der Medienspeicher 60 und die
mit diesem in Verbindung stehende Dosierkammer 62 ebenfalls mit dem Medium befüllt,
wobei in Fig. 3 gut zu erkennen ist, dass der Medienspeicher 60 nur partiell mit Flüssigkeit
gefüllt ist. Der flüssigkeitsfreie obere Bereich des Medienspeichers 60 ist mit Luft
gefüllt. Die Austragvorrichtung 10 ist im Zustand der Fig. 3a in der Ruhestellung
und demnach nicht durch eine manuell von außen aufgebrachte Kraft belastet. Durch
die Federwirkung des Balges 30 werden die Gehäuseabschnitte 20, 50 in diesem Ausgangszustand
der Fig. 3a ausreichend stark kraftbeaufschlagt, dass sie ihren dargestellten maximal
beabstandeten Zustand einzunehmen.
[0044] Ausgehend von dieser Lage der Fig. 3a erfolgt nachfolgend eine manuelle Kraftbeaufschlagung
der Austragvorrichtung 10, wobei ein Benutzer hierfür vorzugsweise seinen Zeigefinger
und Mittelfinger auf die Fingerauflage 22c auflegt und seinen Daumen auf den Unterboden
52d auflegt. Durch die manuelle Kraftbeaufschlagung werden die Gehäuseabschnitte 20,
50 aufeinander zu verlagert, so dass der untere Gehäuseabschnitt 50 tiefer in die
durch den Führungskragen 22d gebildete Ausnehmung des oberen Gehäuseabschnitts 20
einrückt. Dies erfolgt bei gleichzeitiger Komprimierung des Balgs 30. Die Volumenreduktion
des Medienspeichers 60, insbesondere des Bereichs 60b des Medienspeichers 60, ist
möglich, da der Medienspeicher 60 in der beschriebenen Art und Weise zum Teil mit
kompressibler Luft befüllt ist. Das Zusammendrücken der Gehäuseabschnitte 20, 50 führt
zunächst zum Zwischenzustand der Fig. 3b, in dem der Kolbenabschnitt 26a mit dem Rand
der Kavität 52b umlaufend in Kontakt gelangt und somit eine Trennung der Dosierkammer
62 von Medienspeicher 60 bewirkt. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Medienaustausch zwischen
der Dosierkammer 62 und dem Medienspeicher 60 nicht mehr möglich.
[0045] Bei der Fortführung der Betätigungsbewegung wird der Kolbenabschnitt 26a tiefer in
die Kavität 52b hineingedrückt, wodurch das Volumen der Dosierkammer 62 reduziert
wird. Da diese mit inkompressiblem Medium befüllt ist, führt diese Volumenreduktion
unmittelbar zu einem Druckanstieg in der Dosierkammer 62 sowie in den Medienräumen
und - kanäle 64, 66, 68. Der demnach ebenfalls ansteigende Druck in der Druckkammer
68 führt zu einem Öffnen des Auslassventils 40 und somit zu einem Austragvorgang durch
die Austragöffnung 22b hindurch, bis der Zustand der Fig. 3c erreicht ist, in dem
der Kolbenabschnitt 26a in Kontakt mit dem unteren Ende der Kavität 52b gelangt. Sobald
dies der Fall ist, bricht der Druck in den Medienräumen und -kanäle 62, 64, 66, 68
zusammen und der Austragvorgang endet.
[0046] Während des Übergangs von Ausgangszustand der Fig. 3a bis in den Endzustand der Fig.
3c wird durch die manuelle Betätigung der Druck im Medienspeicher 60 erhöht. Diese
Erhöhung des Druck führt zur Ausbildung einer Art Luftfeder, die eine Rückstellkraft
in Richtung der Ausgangsstellung der Fig. 3a bewirkt. Diese Luftfeder bildet gemeinsam
mit dem ebenfalls als Feder wirkenden Balg 30 die Rückstellfedermittel der Austragvorrichtung
10.
[0047] Nach Beendigung des Austragvorgangs entfällt die manuelle Kraftbeaufschlagung der
Gehäuseabschnitte 20, 50 durch den Benutzer und die Gehäuseabschnitte 20, 50 entfernen
sich aufgrund der gemeinsamen Rückstellkraft der beschriebenen Luftfeder sowie des
elastisch komprimierten Balges 30 wieder voneinander, so dass der Kolbenabschnitt
26a die Kavität 52d wieder verlässt und somit Medium aus dem Medienspeicher 60 wieder
in die die Dosierkammer 62 bildende Kavität 62 einströmen kann. Der Austragvorgang
kann anschließend wiederholt werden.
[0048] Die dargestellte Austragvorrichtung 10 weist verfügt über keinen Lufteinlass in den
Medienspeicher 60, so dass die Gesamtmenge des Mediums und der Luft im Medienspeicher
60 sich über die Lebenszeit der Austragvorrichtung kontinuierlich verringert. Dies
führt verbunden mit der geringen Federsteifigkeit des Balgs 30 dazu, dass der Abstand
der Gehäuseabschnitte 20, 50 im Ruhezustand, also bei Abwesenheit einer externen Kraftbeaufschlagung,
sich mit jedem Austragvorgang verringert. Der Balg 30 ist hierfür gezielt derart ausgelegt,
dass die durch ihn bewirkte Federkraft nicht ausreicht, um nach dem Ausbringen von
Teilen des Mediums gegen den dadurch im Medienspeicher 60 erzeugten Unterdruck die
Gehäuseabschnitte 20, 50 wieder bis in die Ausgangsstellung der Fig. 1, 2 und 3a zu
überführen.
[0049] Es kommt daher mit jedem Austragvorgang zu einer Veränderung der Ruhestellung, verglichen
mit der Ausgangsstellung der Fig. 1, 2 und 3a. Die Fig. 4 und 5 zeigen die Austragvorrichtung
10 nach fünf Austragvorgängen in der veränderten Ruhestellung. Die durch diese Austragvorgänge
bewirkte Änderung des Ruhezustands ist anhand der Skala 54 an der Außenseite des unteren
Gehäuseabschnitts 50 gut zu erkennen. Beim Ausgangszustand der Fig. 1 zeigt die Skala
einen Füllstand von 100% an. Nach den fünf Austragvorgängen zeigt die Skala in Folge
der geänderten Ruhestellung einen verbleibenden Füllstand von etwa 50% an. Es ist
demnach sehr einfach zu erkennen, wie voll der Medienspeicher der Austragvorrichtung
10 noch ist.
[0050] Die Funktionsweise der Austragvorrichtung 10 wird durch die Veränderung der Ruhestellung
nicht tangiert, da für das Funktionieren lediglich erheblich ist, dass der Kolbenabschnitt
26a beim Rückhub den Kontakt mit dem Rand der Kavität 52b verliert, so dass das Medium
in die Dosierkammer 62 nachströmen kann.
[0051] Die beschriebene Austragvorrichtung 10 ist für nasale Applikationen vorgesehen. Selbstverständlich
sind auch alternative Gestaltungen für andere Anwendungszwecke denkbar wie beispielsweise
eine Ausgestaltung für einen oral zu verwendenden Spender. Statt der Nasenolive können
daher auch andere Gestaltungen des Auslassbereichs vorgesehen sein, bei denen die
Austragrichtung nicht mit der Betätigungsrichtung übereinstimmen muss, sondern mit
dieser beispielsweise einen Winkel von 90° einschließen kann.
1. Austragvorrichtung (10) für flüssige Medien, insbesondere für pharmazeutische Medien,
mit
- zwei entlang eines Gesamthubes zwischen einer unbetätigten Ruhestellung und einer
betätigten Endstellung gegeneinander beweglichen Gehäuseabschnitten (20, 50), die
gemeinsam eine Betätigungseinrichtung zur manuellen Austragbetätigung bilden,
- einem Medienspeicher (60) zur Lagerung des Mediums vor dem Austrag und
- einer Fördereinrichtung mit einer Austragsöffnung (22b) und einer Dosierkammer (62),
wobei die Betätigungseinrichtung und die Fördereinrichtung derart wirkgekoppelt sind,
dass
- während eines von der Ruhestellung ausgehenden ersten Teilhubs der Austragbetätigung
der Medienspeicher (60) und die Dosierkammer (62) in kommunizierender Verbindung stehen
und
- während eines sich an den ersten Teilhub anschließenden zweiten Teilhubs der Austragbetätigung
der Medienspeicher (60) und die Dosierkammer (62) voreinander getrennt sind, wobei
durch den zweiten Teilhub der Austragbetätigung das Volumen der Dosierkammer (62)
reduziert wird, so dass das Medium aus der Dosierkammer (62) heraus zur Austragöffnung
(22b) gedrückt wird,
wobei der Medienspeicher (60) derart mit der Betätigungseinrichtung wirkgekoppelt
ist, dass eine Austragbetätigung der Betätigungseinrichtung zeitgleich eine Volumenreduktion
des Medienspeichers (60) bewirkt, und der Medienspeicher (60) teilweise durch eine
erste Wandung (22g), die zum ersten Gehäuseabschnitt (20) ortsfest ist, und durch
eine zweite Wandung (52a), die zum zweiten Gehäuseabschnitt (50) ortsfest ist, begrenzt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Medienspeicher (60) teilweise durch eine dritte Wandung begrenzt wird, die durch
ein formveränderliches Zwischenbauteil (30) gebildet wird, welches am ersten Gehäuseabschnitt
(20) und am zweiten Gehäuseabschnitt (50) befestigt ist.
2. Austragvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austragvorrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass eine Verringerung des im
Medienspeicher (60) enthaltenen Mediums und/oder der im Medienspeicher (60) enthaltenen
Luft eine verringerte Beabstandung der beiden Gehäuseabschnitte (20, 50) in der Ruhestellung
bewirkt.
3. Austragvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Medienspeicher (60) mit einer Umgebung lediglich mittelbar über die Dosierkammer
(62) verbunden ist und
- ein Auslassventil (40) zwischen der Dosierkammer (62) und der Auslassöffnung (22b)
vorgesehen ist, welches ein Einströmen von Luft in die Dosierkammer (62) durch die
Auslassöffnung (22b) hindurch verhindert.
4. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Kontaktbereich der Gehäuseabschnitte (20, 50) eine Skala (54) oder ein Indikator
vorgesehen ist, mittels derer die Relativlage der Gehäuseabschnitte (20, 50) zueinander
erfassbar ist.
5. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenbauteil (30) umlaufend dichtend mit dem ersten Gehäuseabschnitt (20) und
dem zweiten Gehäuseabschnitt (50) verbunden ist.
6. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenbauteil (30) elastisch ausgebildet und die Gehäuseabschnitte (20, 50)
in der Endstellung mit einer Kraft beaufschlagt, die die Gehäuseabschnitte (20, 50)
in Richtung der Ruhestellung drückt.
7. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenelement (30) als Balg (30) ausgebildet ist, vorzugsweise als beidseitig
offener Balg (30), dessen offene Seiten umlaufend mit dem ersten Gehäuseabschnitt
(20) und dem zweiten Gehäuseabschnitt (50) verbunden sind.
8. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Dosierkammer (62) durch eine in einem der Gehäuseabschnitte (50) vorgesehene
Kavität (52b) gebildet wird, die in Richtung des anderen Gehäuseabschnitts (20) offen
ist, und
- am anderen Gehäuseabschnitt (20) ein Kolbenabschnitt (26a) vorgesehen ist, der dafür
ausgebildet ist, während der Betätigung beim Übergang vom ersten Teilhub zum zweiten
Teilhub mit einem Rand der Kavität (52b) umlaufend in Kontakt zu kommen und die Dosierkammer
(62) dadurch vom Medienspeicher (60) zu trennen.
9. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dosierkammer (62) relativ zum Medienspeicher (60) derart angeordnet ist, dass
das Medium aus dem Medienspeicher (60) beim Bestehen einer kommunizierenden Verbindung
zwischen der Dosierkammer (62) und dem Medienspeicher (60) aufgrund seiner Gewichtskraft
in die Dosierkammer (62) einströmt.
10. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Gehäuseabschnitte (20, 50) durch unmittelbaren Berührkontakt relativ zueinander
beweglich geführt sind.
11. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Gehäuseabschnitt (20) die Austragöffnung (22b) umfasst und der zweite Gehäuseabschnitt
(50) einen Unterboden (52d) der Austragvorrichtung (10) umfasst.
1. Discharge device (10) for liquid media, in particular for pharmaceutical media, having
- two housing sections (20, 50), which are movable relative to each other along a
total stroke between a non-actuated rest position and an actuated end position and
which together form an actuating mechanism for the manual discharge actuation,
- a media reservoir (60) for storing the medium prior to discharge, and
- a conveying mechanism with a discharge opening (22b) and a dosing chamber (62),
wherein the actuating mechanism and the conveying mechanism are operatively coupled
in such a way that,
- during a first partial stroke of the discharge actuation starting from the rest
position, the media reservoir (60) and the dosing chamber (62) are in communicating
connection, and
- during a second partial stroke of the discharge actuation following the first partial
stroke, the media reservoir (60) and the dosing chamber (62) are separated from each
other, wherein the volume of the dosing chamber (62) is reduced by the second partial
stroke of the discharge actuation, such that the medium is pressed out of the dosing
chamber (62) to the discharge opening (22b),
wherein the media reservoir (60) is operatively coupled to the actuating mechanism
in such a way that a discharge actuation of the actuating mechanism simultaneously
causes a volume reduction of the media reservoir (60), and the media reservoir (60)
is delimited in part by a first wall (22g), which is stationary relative to the first
housing section (20), and by a second wall (52a), which is stationary relative to
the second housing section (50),
characterized in that the media reservoir (60) is delimited in part by a third wall formed by an intermediate
component (30) which is variable in terms of its shape and which is secured to the
first housing section (20) and the second housing section (50).
2. Discharge device (10) according to Claim 1, characterized in that the discharge device (10) is designed in such a way that a reduction of the medium
contained in the media reservoir (60) and/or of the air contained in the media reservoir
(60) causes a reduced distance between the two housing sections (20, 50) in the rest
position.
3. Discharge device (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that
- the media reservoir (60) is connected to an environment only indirectly via the
dosing chamber (62), and
- an outlet valve (40) is provided between the dosing chamber (62) and the outlet
opening (22b) and prevents air from flowing into the dosing chamber (62) through the
outlet opening (22b).
4. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that a scale (54) or an indicator is provided in a contact area of the housing sections
(20, 50), by means of which the relative position of the housing sections (20, 50)
to each other can be determined.
5. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that the intermediate component (30) is connected sealingly all the way round to the first
housing section (20) and to the second housing section (50).
6. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that the intermediate component (30) is elastic and subjects the housing sections (20,
50), in the end position, to a force that presses the housing sections (20, 50) in
the direction of the rest position.
7. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that the intermediate element (30) is designed as a bellows (30), preferably as a bellows
(30) open on both sides, its open sides being connected all the way round to the first
housing section (20) and to the second housing section (50).
8. Discharge device according to one of the preceding claims,
characterized in that
- the dosing chamber (62) is formed by a cavity (52b), which is provided in one of
the housing sections (50) and which is open in the direction of the other housing
section (20), and
- a piston section (26a) is provided on the other housing section (20) and is designed
to be in contact all the way round with an edge of the cavity (52b) during the actuation
and the transition from the first partial stroke to the second partial stroke and
thereby to separate the dosing chamber (62) from the media reservoir (60).
9. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that the dosing chamber (62) is arranged relative to the media reservoir (60) in such
a way that the medium from the media reservoir (60) flows into the dosing chamber
(62) on account of its weight when a communicating connection exists between the dosing
chamber (62) and the media reservoir (60).
10. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that the two housing sections (20, 50) are guided movably relative to each other by direct
mutual contact.
11. Discharge device according to one of the preceding claims, characterized in that the first housing section (20) comprises the discharge opening (22b), and the second
housing section (50) comprises a bottom (52d) of the discharge device (10).
1. Dispositif de sortie (10) pour des média liquides, en particulier pour des média pharmaceutiques,
avec:
- deux parties de boîtier (20, 50) mobiles l'une par rapport à l'autre le long d'une
course totale entre une position de repos non actionnée et une position finale actionnée,
qui forment ensemble un dispositif d'actionnement en vue de l'actionnement de sortie
manuel;
- un accumulateur de médium (60) pour le stockage du médium avant la sortie; et
- un dispositif de transport avec une ouverture de sortie (22b) et une chambre de
dosage (62),
le dispositif d'actionnement et le dispositif de transport étant activement couplés
de telle manière que
- pendant une première course partielle de l'actionnement de sortie à partir de la
position de repos, l'accumulateur de médium (60) et la chambre de dosage (62) se trouvent
en liaison de communication, et
- pendant une deuxième course partielle de l'actionnement de sortie, faisant suite
à la première course partielle, l'accumulateur de médium (60) et la chambre de dosage
(62) sont séparés l'un de l'autre, le volume de la chambre de dosage (62) étant réduit
par la deuxième course partielle de l'actionnement de sortie, de telle manière que
le médium soit refoulé hors de la chambre de dosage (62) vers l'ouverture de sortie
(22b),
l'accumulateur de médium (60) étant couplé activement au dispositif d'actionnement,
de telle manière qu'un actionnement de sortie du dispositif d'actionnement provoque
pendant le même temps une réduction de volume de l'accumulateur de médium (60), et
que l'accumulateur de médium (60) soit limité en partie par une première paroi (22g),
qui est fixe par rapport à la première partie de boîtier (20), et par une deuxième
paroi (52a), qui est fixe par rapport à la deuxième partie de boîtier (50),
caractérisé en ce que l'accumulateur de médium (60) est limité en partie par une troisième paroi, qui est
formée par un composant intermédiaire de forme variable (30), qui est fixé à la première
partie de boîtier (20) et à la deuxième partie de boîtier (50).
2. Dispositif de sortie (10) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de sortie (10) est réalisé de telle manière qu'une diminution du médium
contenu dans l'accumulateur de médium (60) et/ou de l'air contenu dans l'accumulateur
de médium (60) provoque une diminution de l'écartement des deux parties de boîtier
(20, 50) dans la position de repos.
3. Dispositif de sortie (10) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que:
- l'accumulateur de médium (60) est relié à un environnement uniquement de manière
indirecte via la chambre de dosage (62), et
- il est prévu entre la chambre de dosage (62) et l'ouverture de sortie (22b) une
soupape de sortie (40), qui empêche une rentrée d'air dans la chambre de dosage (62)
à travers l'ouverture de sortie (22b) .
4. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est prévu, dans une zone de contact des parties de boîtier (20, 50), une échelle
(54) ou un indicateur, qui permet de détecter la position relative des parties de
boîtier (20, 50) l'une par rapport à l'autre.
5. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le composant intermédiaire (30) est relié de façon étanche en périphérie à la première
partie de boîtier (20) et à la deuxième partie de boîtier (50).
6. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le composant intermédiaire (30) est élastique et il soumet les parties de boîtier
(20, 50), dans la position finale, à une force qui pousse les parties de boîtier (20,
50) en direction de la position de repos.
7. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément intermédiaire (30) est réalisé sous la forme d'un soufflet (30), de préférence
d'un soufflet (30) ouvert aux deux extrémités, dont les côtés ouverts sont reliés
en périphérie à la première partie de boîtier (20) et à la deuxième partie de boîtier
(50).
8. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que:
- la chambre de dosage (62) est formée par une cavité (52b) prévue dans l'une des
parties de boîtier (50), et qui est ouverte en direction de l'autre partie de boîtier
(20), et
- il est prévu sur l'autre partie de boîtier (20) une partie de piston (26a), qui
est conçue pour venir en contact en périphérie avec un bord de la cavité (52b) pendant
l'actionnement lors du passage de la première course partielle à la deuxième course
partielle et pour séparer ainsi la chambre de dosage (62) de l'accumulateur de médium
(60).
9. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la chambre de dosage (62) est disposée par rapport à l'accumulateur de médium (60),
de telle manière que le médium s'écoule hors de l'accumulateur de médium (60) dans
la chambre de dosage (62) en raison de son poids lorsqu'il existe une liaison de communication
entre la chambre de dosage (62) et l'accumulateur de médium (60) .
10. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les deux parties de boîtier (20, 50) sont guidées en mouvement l'une par rapport
à l'autre par contact physique direct.
11. Dispositif de sortie selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la première partie de boîtier (20) comprend l'ouverture de sortie (22b) et la deuxième
partie de boîtier (50) comprend un fond inférieur (52d) du dispositif de sortie (10).