[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung einer Übertragung von Druckfarbe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der
DE 694 02 737 T2 ist ein temperaturgeregeltes System für Druckmaschinen offenbart, wobei eine Kompressionsmaschine
wahlweise sowohl für Kühl- als auch Heizzwecke Temperiermittel zur Temperierung von
Farbwerkswalzen mehrer Druckwerke zur Verfügung stellt. Dies erfolgt durch wahlweise
Beschickung eines Wärmetauschers mit komprimiertem, anschließend in einem Kondensator
abgekühltem und schließlich entspanntem Temperiermittel und im anderen Fall über einen
Byepass mit nicht entspanntem, und daher heißem Temperiermittel. Im Wärmetauscher
erfolgt nun entweder eine Kühlung oder eine Erwärmung eines die Walzen durchlaufenden
sekundären Temperiermittelkreislaufes. Die Regelung der Temperatur erfolgt durch Dosierung
mit diesem Temperiermittel anhand eines Temperatursensors und einem Regelventil jeder
einzelnen Walze.
[0003] Die
DE 296 08 045 U1 zeigt ein System zur Temperierung bekannt, wobei zur Kühlung von Feuchtmittel eine
erste Kühleinrichtung mit einem ersten Kühlprozess und einem ersten Fluidkreislauf
vorgesehen ist, welche einerseits thermisch über einen Wärmetauscher mit dem Feuchtmittel-Versorgungskreislauf
des Feuchtmittels und andererseits thermisch über einen zweiten Wärmetauscher mit
einem zweiten Fluidkreislauf gekoppelt ist, welcher seinerseits mit einem zweiten,
als Kühlturm ausgebildeten Kühlprozess thermisch gekoppelt ist.
[0004] Die
DE 44 26 083 A1 offenbart eine Temperierungsvorrichtung, wobei ein Temperierfluid zur Temperierung
einer Walze in seinem Kreislauf wahlweise über einen Wärmetauscher in thermischen
Kontakt mit einem gekühlten Fluidkreislauf oder aber einen Heizungswärmetauscher geführt
werden kann.
[0005] Durch die
WO 03/045694 A1 und die
WO 03/045695 A1 sind Verfahren bekannt, bei denen durch Temperierung eines mit einer Druckfarbe zusammenwirkenden
rotierenden Bauteils eines Druckwerks eine Zügigkeit der Druckfarbe auf dem rotierenden
Bauteil in einem Temperaturbereich von 22°C bis 50°C im Wesentlichen konstant gehalten
wird, wobei die Zügigkeit der Druckfarbe von der Temperatur auf der Mantelfläche des
rotierenden Bauteils und dessen Produktionsgeschwindigkeit abhängt. Die Anwendung
besteht insbesondere in einem wasserlos druckenden Druckwerk, vorzugsweise in einem
Druckwerk für den Zeitungsdruck.
[0006] Die
EP 06 52 104 A1 offenbart ein Druckwerk für den wasserlosen Offsetdruck mit einer Regeleinrichtung
mit mehreren Reglern, die zur Vermeidung eines Aufbauens von Druckfarbe auf einem
Übertragungszylinder des Druckwerks je nach Abweichung einer jeweils mit einem Thermosensor
an dem Übertragungszylinder oder einem dem Übertragungszylinder zugeordneten Formzylinder
des Druckwerks oder einem Farbreibzylinder eines dem Formzylinder zugeordneten Farbwerks
erfassten Temperatur jeweils von einem Sollwert jeweils ein Regelventil zur Regelung
einer den jeweiligen Zylindern zugeführten Kühlmittelmenge, z. B. Wasser, regelt.
Während des Druckens soll durch die geregelte Kühlmittelmenge eine Konstanthaltung
der Temperatur einer auf dem Formzylinder angeordneten Druckform z. B. in einem Temperaturbereich
von 28°C bis 30°C möglich sein. Die Temperatur des Übertragungszylinderssoll auf etwa
34°C bis 35°C und die Temperatur des Farbwerks zwischen 25°C und 27°C gehalten werden.
Mit der Zuführung der Kühlmittelmenge besteht auch die Möglichkeit zur Vorwärmung
des Druckwerks, damit ein Rupfen der Druckfarbe beim Druckbeginn mit einhergehender
Ansammlung von Papierpartikeln im Farbwerk vermieden werden kann, wobei ein Temperaturverlauf
des Kühlmittels für die Vorwärmung nach einer in einer z. B. in der Regeleinrichtung
untergebrachten Speichereinheit eingegebenen Temperatur-Zeit-Kurve geregelt werden
kann.
[0007] Durch die
DE 197 36 339 A1/B4 ist eine Temperiervorrichtung in einem Druckwerk bekannt, wobei durch das Temperieren
die rheologischen Eigenschaften, wie beispielsweise u.a. die Zügigkeit, beeinflusst
werden. Die zugehörige Druckmaschine mit einem Formzylinder weist ein Kurzfarbwerk
mit einem Farbkasten, einer Rasterwalze und einer Farbauftragswalze auf. Wenigstens
eine der Farbwerkswalzen oder der Formzylinder lassen sich durch die Temperiereinrichtung
temperieren. Die Temperierung erfolgt durch Abkühlen oder Erwärmen entweder von der
Mantelfläche der Farbwerkswalzen oder des Formzylinders her oder im Innern der Farbwerkswalzen
oder des Formzylinders. Zusätzlich lässt sich auch der Farbkasten temperieren, insbesondere
auch die Rakel zum Abrakeln überschüssiger Druckfarbe von der Rasterwalze. Mittels
eines Regelkreises lässt sich die Menge der auf den Formzylinder übertragenen Druckfarbe
regeln, wobei die auf dem Bedruckstoff gemessene optische Dichte als Signalgröße dient,
anhand der den Temperiereinrichtungen zugeordnete Regler deren Temperaturen regeln.
[0008] Die
DE-OS 19 53 590 offenbart ein Druckwerk mit einem Farbwerk und einem Feuchtwerk, welches mittels
einer Temperiereinrichtung temperierbar ist. Ein Sollwert für die Temperatur kann
in Abhängigkeit von Einflussgrößen, z. B. der Druckgeschwindigkeit, vor Beginn des
Druckvorgangs durch Probedrucke ermittelt oder anhand von Tabellen eingestellt werden.
Eine vorteilhafte Obergrenze der Temperatur der Druckfarbe wird mit Raumtemperatur
angegeben.
[0009] Durch die
DE 39 04 854 C1 ist bekannt, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Zylinder des Druckwerks, des Farbwerkes
und des Feuchtwerkes Einfluss auf die Farbwerkstemperatur haben.
[0010] In der
DE 44 31 188 A1 wird mittels einer Kühlvorrichtung eine Druckform eines
[0011] Druckwerkes für wasserlosen Offset-Druck auf etwa 28 bis 30°C gekühlt.
[0012] Durch die
DE 102 45 702 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer Bedruckstoffe verarbeitenden
Maschine mit wenigstens einem Farbwerk bekannt, wobei einem Rechner wenigstens die
physikalischen Eigenschaften von Druckfarbe und/oder Bedruckstoffen als Daten bekannt
sind, wobei die abgespeicherten Daten in ein im Rechner abgespeichertes Farbsteuerungsmodell
eingelesen werden und wobei anhand dieses Farbsteuerungsmodells die optimalen Einstellungen
bezüglich der Farbführung vor dem Druckbeginn oder während des Druckvorgangs vorgenommen
werden.
[0013] Der
DE 101 57 271 A1 ist ein Verfahren zur Einstellung einer Übertragung von Druckfarbe entnehmbar, bei
dem eine in einem Farbwerk einer Druckmaschine angeordnete erste Walze Druckfarbe
auf einen Formzylinder überträgt, bei dem mit einer Temperiereinrichtung der ersten
Walze an deren Mantelfläche eine Solltemperatur und/oder mit einer Temperiereinrichtung
des Formzylinders an dessen Mantelfläche eine Solltemperatur eingestellt wird, bei
dem die Temperiereinrichtung der ersten Walze und/oder die Temperiereinrichtung des
Formzylinders durch eine Einstellvorrichtung jeweils gesteuert oder geregelt werden,
bei dem in einer Speichereinheit der Einstellvorrichtung für verschiedene Druckfarben
bzw. Farbtypen farbspezifische Kurven oder Stützstellen zumindest für einen Zusammenhang
zwischen einer Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine und der jeweiligen Solltemperatur
an der Mantelfläche des Formzylinders oder an der Mantelfläche der ersten Walze hinterlegt
werden.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einstellung einer Übertragung
von Druckfarbe zu schaffen.
[0015] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0016] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen einerseits darin, dass eine Einstellung
und/oder Anpassung der jeweiligen Solltemperatur an der Mantelfläche des Formzylinders
oder an der Mantelfläche der ersten Walze für verschiedene Druckfarben bzw. Farbtypen
für das Bedienpersonal einer Druckmaschine auf komfortable Weise in einer Anzeige-und/oder
Eingabemaske auf einem Monitor einer Ein- und Ausgabeeinheit einer Einstellvorrichtung
möglich ist, weil entsprechende, einen Zusammenhang zwischen einer Produktionsgeschwindigkeit
der Druckmaschine und der jeweiligen Solltemperatur an der Mantelfläche des Formzylinders
oder an der Mantelfläche der ersten Walze definierende farbspezifische Kurven oder
Stützstellen in einer Speichereinheit der Einstellvorrichtung hinterlegt sind und
vorzugsweise in der Anzeige- und/oder Eingabemaske anzeigbar, auswählbar und veränderbar
sind.
[0017] Überdies ist vorteilhaft, dass eine Förderrate einer Druckfarbe aus einem Reservoir
schöpfenden und auf einen benachbarten Rotationskörper übertragenden Rasterwalze zumindest
annähernd konstant gehalten werden kann, sodass bei einer Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit
der Druckmaschine trotz eines damit einhergehendem Nachlassens des Vermögens der Rasterwalze
zur Übertragung von Druckfarbe infolge einer zunehmend unvollständigen Entleerung
ihrer Näpfchen eine möglichst gleichbleibende Farbmenge zum Bedruckstoff gefördert
wird. Andererseits wird durch eine von der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine
abhängige Einstellung der Temperatur an der Mantelfläche insbesondere des Formzylinders
die Zügigkeit der vom Formzylinder transportierten Druckfarbe wertmäßig in einem für
den Druckprozess geeigneten Bereich gehalten, sodass insbesondere ein Rupfen der Druckfarbe
an der Oberfläche des Bedruckstoffes vermieden wird. Die Druckfarbe wird in Abhängigkeit
von der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine hinsichtlich ihres Spalt- und
Haftungsvermögens durch eine bedarfsgerechte Einstellung ihrer Temperatur an den aktuell
vorliegenden Druckprozess angepasst, wobei die Einstellung ihrer Temperatur indirekt
durch eine Einstellung der Temperatur an der Mantelfläche eines diese Druckfarbe führenden
Rotationskörpers erfolgt. Zur Vermeidung von Makulatur infolge unpassender temperaturabhängiger
Eigenschaften der verdruckten Druckfarbe wird bei einer beabsichtigten Änderung der
Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine das unterschiedliche Zeitverhalten zur
Durchführung der Anpassung der Temperatur der Druckfarbe und zur Durchführung der
Anpassung der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine berücksichtigt. Auch wird
die Möglichkeit eingeräumt, eine maschinelle Vorgabe innerhalb bestimmter Grenzen
z. B. manuell zu verändern und damit eine auf eine Erzeugung einer für das Druckerzeugnis
guten Qualität gerichteten Feinabstimmung durchzuführen. Alle diese Maßnahmen tragen
dazu bei, die Qualität eines mit der Druckmaschine produzierten Druckerzeugnisses
trotz einer Veränderung der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine auf einem
hohen Niveau zu halten.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte Darstellung von vier aneinandergereihten Druckwerken einer
Offset-Rotationsdruckmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Druckwerks für den wasserlosen Offsetdruck;
- Fig. 3
- einen funktionalen Zusammenhang zwischen der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine
und einer an der Mantelfläche eines Druckfarbe führenden Rotationskörpers einzustellenden
Temperatur;
- Fig. 4
- einen funktionalen Zusammenhang zwischen der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine
und einer von einer Rasterwalze zu fördernden Farbmenge.
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung verschiedener Kreisläufe von Temperierungsmitteln in
der Druckmaschine;
- Fig. 6
- einen Auszug einer Anzeige- und/oder Eingabemaske zur Temperierung von Rasterwalze
und Formzylinder;
- Fig. 7
- einen Auszug einer Anzeige- und/oder Eingabemaske zur Anwahl einer bestimmten Druckfarbe;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung der zentralen Bereitstellung und dezentralen Versorgung
mit Temperiermittel;
- Fig. 9
- eine detailliertere Darstellung der Versorgungseinheit;
- Fig. 10
- eine Ausführung für die Temperierung eines Druckturmes;
- Fig. 11
- eine Ausführung für die Ausbildung einer Kältezentrale;
- Fig. 12
- ein erstes Ausführungsbeispiel für die Wärmerückgewinnung;
- Fig. 13
- ein zweites Ausführungsbeispiel für die Wärmerückgewinnung.
[0020] Die Fig. 1 zeigt in einer stark vereinfachten Darstellung beispielhaft vier aneinandergereihte
Druckwerke 01; 02; 03; 04 einer Offset-Rotationsdruckmaschine jeweils mit einem Formzylinder
06; 07; 08; 09, einem Übertragungszylinder 11; 12; 13; 14 und einem Gegendruckzylinder
16; 17; 18; 19, wobei zur Herstellung beidseitig bedruckter Druckerzeugnisse jeder
Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 vorzugsweise ebenfalls als ein Übertragungszylinder
16; 17; 18; 19 ausgebildet ist, der seinerseits mit einem ihm zugeordneten (nicht
dargestellten) Formzylinder zusammenwirkt. Ein Druckträger 21, z. B. ein Druckbogen
21 oder eine Materialbahn 21, vorzugsweise eine Papierbahn 21, wird während einer
Produktion der Druckmaschine jeweils zwischen dem Übertragungszylinder 11; 12; 13;
14 und dem Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 hindurchgeführt und mit mindestens einem
Druckbild bedruckt. Es ist für die Erfindung unerheblich, ob die Druckwerke 01; 02;
03; 04 derart angeordnet sind, dass der Druckträger 21 horizontal oder vertikal durch
die Druckmaschine geführt wird.
[0021] An der Druckmaschine kann vorzugsweise am Ausgang des in Transportrichtung des Druckträgers
21 letzten Druckwerks 04 dieser Druckmaschine ein Bildsensor 22, z. B. eine Farbkamera
22, vorzugsweise eine digitale Halbleiterkamera 22 mit mindestens einem CCD-Chip,
angeordnet und mit seinem Bildaufnahmebereich vorzugsweise unmittelbar und direkt
auf den Druckträger 21 gerichtet, wobei der Bildaufnahmebereich des Bildsensors 22
z. B. die gesamte Breite des Druckträgers 21 erfasst, wobei sich die Breite des Druckträgers
21 quer zu dessen Transportrichtung durch die Druckmaschine erstreckt. Der Bildsensor
22 erfasst somit ein elektronisch auswertbares Bild z. B. von der gesamten Breite
der bedruckten Papierbahn 21, wobei entlang der Breite der Papierbahn 21 mindestens
ein Druckbild auf dem Druckträger 21 aufgebracht ist. Der Bildsensor 22 ist z. B.
als eine Flächenkamera 22 ausgebildet.
[0022] Der Bildsensor 22 überträgt die mit dem aufgenommenen Bild korrelierenden Daten an
eine geeignete Auswerteeinheit 23, insbesondere eine programmgesteuerte, elektronische
Rechenanlage 23, die z. B. in einem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand angeordnet
ist. Für den Druckprozess relevante Parameter können durch eine in der Auswerteeinheit
23 durchgeführte Analyse und Auswertung des aufgenommenen Bildes kontrolliert und
im Bedarfsfall durch in der Auswerteeinheit 23 ablaufende Programme sozusagen selbsttätig,
d. h. programmgesteuert, korrigiert werden. Die Auswertung und Korrektur aller für
den Druckprozess relevanten Parameter erfolgt hierbei praktisch gleichzeitig mittels
derselben Auswerteeinheit 23. Insbesondere wird das vom Bildsensor 22 während einer
laufenden Produktion der Druckmaschine erfasste und in Form einer Datenmenge der Auswerteeinheit
23 zugeleitete Bild dahingehend ausgewertet, ob das aktuell durch das Bild erfasste
und ausgewertete Druckbild gegenüber einem zuvor erfassten und ausgewerteten Druckbild
eine Tonwertveränderung, insbesondere eine Tonwertzunahme aufweist, d. h. ein aktuell
aufgenommenes Bild wird im laufenden Druckprozess im Vergleich zu einem Referenzbild
geprüft. Wenn das Ergebnis der Prüfung eine Tonwertveränderung ist, d. h. i. d. R.
eine drucktechnisch unvermeidbare Tonwertzunahme, wird die Dosierung und/oder die
Zufuhr der Druckfarbe in der Druckmaschine durch mindestens einen von der Auswerteeinheit
23 ausgehenden, über eine Datenleitung 24 geleiteten und auf mindestens eines der
Druckwerke 01; 02; 03; 04 wirkenden ersten Stellbefehl dahingehend verändert, dass
die Tonwertveränderung durch ein dem aktuell geprüften Bild nachfolgendes Aufbringen
von Druckfarbe minimal wird. Nach der mit der Veränderung der Dosierung und/oder der
Zufuhr der Druckfarbe durchgeführten Regelung der Farbdichte entspricht ein dem aktuell
geprüften Bild nachfolgendes Bild von einem Druckbild in seinem Farbeindruck wieder
besser einem zuvor geprüften Bild eines Druckbildes, d. h. dem Referenzbild. Die Kontrolle
und Regelung der Tonwertveränderung ist deshalb wichtig, um im Druckprozess die Farbbalance
bzw. Graubalance und damit den Farbeindruck der produzierten Druckerzeugnisse - gegebenenfalls
innerhalb zulässiger Toleranzgrenzen - möglichst konstant zu halten, worin ein wichtiges
Qualitätsmerkmal für Druckerzeugnisse besteht.
[0023] Ebenso wird die aus der Abbildung des Druckbildes generierte und an die Auswerteeinheit
23 übertragene Datenmenge zur Prüfung einer Registerhaltigkeit des auf dem Druckträger
21 aufgebrachten Druckbildes herangezogen, insbesondere zur Prüfung und gegebenenfalls
zur Korrektur eines Farbregisters von einem im Mehrfarbendruck gedruckten Druckbild.
In der Druckmaschine ist mindestens ein vorzugsweise motorisch verstellbares Register
vorgesehen, z. B. ein Umfangsregister oder ein Seitenregister, gegebenenfalls auch
eine Diagonalverstellung für mindestens einen der Formzylinder 06; 07; 08; 09 gegenüber
dem ihm zugeordneten Übertragungszylinder 11; 12; 13; 14, wobei das Register durch
mindestens einen von der Auswerteeinheit 23 ausgehenden, über eine Datenleitung 26
geleiteten und auf mindestens eines der Druckwerke 01; 02; 03; 04 wirkenden zweiten
Stellbefehl in Abhängigkeit von dieser Prüfung dahingehend geregelt wird, dass sich
für ein der Aufnahme des ausgewerteten Bildes nachfolgendes Druckbild eine höchst
mögliche Registergenauigkeit ergibt. Eine Einstellung oder Verstellung der Register
wird somit von der Auswerteeinheit 23 aus den Bilddaten errechnet, die der Bildsensor
22 der Auswerteeinheit 23 zur Verfügung stellt. Mit der Einstellung oder Verstellung
des Seitenregisters kann auch Fan-out bedingter Querdehnung entgegengewirkt werden,
wobei diese Querdehnung insbesondere in Druckmaschinen auftritt, die eine sogenannte
Achterturmbauweise für ihre Druckwerke aufweisen.
[0024] Die Druckmaschine ist vorzugsweise wellenlos ausgebildet. In einer derartigen Druckmaschine
verfügen vorzugsweise die Formzylinder 06; 07; 08; 09 über Einzelantriebe, die von
den Antrieben für die Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 mechanisch entkoppelt sind,
sodass die Phasenlage bzw. die Winkellage der Formzylinder 06; 07; 08; 09 gegenüber
den Gegendruckzylindern 16; 17; 18; 19 durch eine entsprechende Steuerung oder Regelung
vorzugsweise der Antriebe der Formzylinder 06; 07; 08; 09 verändert werden kann, wann
immer eine Auswertung des vom Druckträger 21 mittels des Bildsensors 22 aufgenommenen
Bildes dies für erforderlich erscheinen lässt. Der gesamte Bildinhalt, und nicht nur
einzelne lokal begrenzte Bildelemente des Druckträgers 21, wie z. B. Referenzmarken
o. ä., beeinflusst damit die Steuerung oder Regelung des Druckwerks 01; 02; 03; 04,
insbesondere die Antriebe der Formzylinder 06; 07; 08; 09.
[0025] Ein von der Auswerteeinheit 23 aus dem Bildinhalt des vom Druckbild aufgenommenen
Bildes generierter Stellbefehl wirkt auf eine Steuereinrichtung oder Regeleinrichtung
eines vorzugsweise lagegeregelten elektrischen Motors zum rotativen Antrieb während
des Druckens zumindest von einem der Formzylinder 06; 07; 08; 09, dem ihm zugeordneten
Übertragungszylinder 11; 12; 13; 14 oder Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19. Damit
ist zumindest in einem der Druckwerke 01; 02; 03; 04 der Druckmaschine der Antrieb
insbesondere des Formzylinders 06; 07; 08; 09 oder des diesem Formzylinder 06; 07;
08; 09 zugeordneten Übertragungszylinders 11; 12; 13; 14 unabhängig vom Antrieb des
Formzylinders 06; 07; 08; 09 oder des diesem Formzylinder 06; 07; 08; 09 zugeordneten
Übertragungszylinders 11; 12; 13; 14 in einem anderen Druckwerk 01; 02; 03; 04 der
Druckmaschine vorzugsweise durch elektrische Signale steuerbar oder regelbar, insbesondere
kann die gegenseitige Winkellage oder Phasenlage der am Druck des Druckerzeugnisses,
d. h. des Druckbildes, beteiligten, in unterschiedlichen Druckwerken 01; 02; 03; 04
der Druckmaschine angeordneten Formzylinder 06; 07; 08; 09 oder deren zugeordnete
Übertragungszylinder 11; 12; 13; 14 durch die zugehörige Steuereinrichtung oder Regeleinrichtung,
z. B. die Auswerteeinheit 23, auf eine für die Erzeugung des Druckerzeugnisses geeignete
Registerung eingestellt werden. Der elektrische Motor des Formzylinders 06; 07; 08;
09 ist vorzugsweise koaxial zur Achse des Formzylinders 06; 07; 08; 09 angeordnet,
wobei der Rotor des Motors mit einem Zapfen der Achse des Formzylinders 06; 07; 08;
09 vorzugsweise in der Weise steif verbunden ist, wie es z. B. in der
DE 43 22 744 A1 beschrieben ist. Die in unterschiedlichen Druckwerken 01; 02; 03; 04 der Druckmaschine
angeordneten Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 können, wie z. B. in der
EP 0 812 683 A1 beschrieben, z. B. durch einen Zug von Zahnrädern mechanisch miteinander verbunden
sein und z. B. einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, wobei aber der Formzylinder 06;
07; 08; 09 oder der zugeordnete Übertragungszylinder 11; 12; 13; 14 hinsichtlich ihres
Antriebs von dem ihnen zugeordneten Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 entkoppelt bleiben.
Zwischen dem Formzylinder 06; 07; 08; 09 und dem ihm zugeordneten Übertragungszylinder
11; 12; 13; 14 kann eine Kopplung z. B. mittels ineinander greifender Zahnräder bestehen,
sodass der Formzylinder 06; 07; 08; 09 und der ihm zugeordnete Übertragungszylinder
11; 12; 13; 14 von demselben Antrieb angetrieben werden. Die Steuereinrichtung oder
Regeleinrichtung der Antriebe zumindest der Formzylinder 06; 07; 08; 09 ist z. B.
in der Auswerteeinheit 23 integriert.
[0026] Die Steuerung oder Regelung der Phasenlage bzw. der Winkellage der Formzylinder 06;
07; 08; 09 gegenüber den Gegendruckzylindern 16; 17; 18; 19 erfolgt bezüglich einer
festgelegten Referenzeinstellung, sodass der Formzylinder 06; 07; 08; 09 gegenüber
dem ihm zugeordneten Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 eine voreilende oder nacheilende
Rotation aufweisen kann, wobei die Relation der Rotationen vom Formzylinder 06; 07;
08; 09 und dem ihm zugeordneten Gegendruckzylinder 16; 17; 18; 19 in Abhängigkeit
vom Bildinhalt des vom Bildsensor 22 aufgenommenen Bildes eingestellt und mit der
Steuereinrichtung oder Regeleinrichtung ihrer Antriebe auch nachgeführt wird. In gleicher
Weise kann auch die Phasenlage bzw. Winkellage von im Druckprozess einander nachgeordneter
Formzylinder 06; 07; 08; 09 bezüglich einer festgelegten Referenzeinstellung gesteuert
oder geregelt werden, was insbesondere im Mehrfarbendruck einer in einander nachgeordneten
Druckwerken 01; 02; 03; 04 der Druckmaschine farbenweise gedruckten Drucksache von
Bedeutung ist. Wenn aus dem vom vorzugsweise mehrere Farben aufweisenden Druckbild
aufgenommenen Bild hervorgeht, dass für eine in einem der Druckwerke 01; 02; 03; 04
verdruckten Druckfarbe Korrekturbedarf besteht, setzt die Auswerteeinheit 23 an das
betreffende Druckwerk 01; 02; 03; 04 ihren dem festgestellten Störeinfluss entgegenwirkenden
Stellbefehl ab.
[0027] Wenn die von der Auswerteeinheit 23 über Stellbefehle zu regelnden Stellantriebe,
z. B. die Stellantriebe zur Regelung der Zufuhr der Druckfarbe sowie die Antriebe
zur Regelung des Umfangsregisters oder des Seitenregisters, in der Druckmaschine an
ein mit der Auswerteeinheit 23 in Verbindung stehendes Datennetz angeschlossen sind,
sind die zur Übertragung des ersten und des zweiten Stellbefehls vorgesehenen Datenleitungen
24; 26 vorzugsweise durch das Datennetz realisiert.
[0028] Die Prüfung einer sich im Druckprozess einstellenden Tonwertveränderung und die Prüfung
auf Registerhaltigkeit werden in der Auswerteeinheit 23 durch eine parallele Datenverarbeitung
vorteilhafterweise gleichzeitig durchgeführt. Vorzugsweise werden diese beiden Prüfungen
im laufenden Druckprozess fortlaufend durchgeführt, und zwar vorteilhafterweise am
Ende des Druckprozesses und auch für jedes einzelne, erzeugte Druckexemplar.
[0029] Die Prüfung auf Registerhaltigkeit bezieht sich zunächst auf ein deckungsgleiches
Übereinstimmen in der Stellung des Druckbildes oder Satzspiegels zwischen Schön- und
Widerdruck oder auch zwischen Ober- und Unterseite bei der Herstellung von beidseitigen
Druckerzeugnissen. Die Prüfung schließt aber auch z. B. die Prüfung des Passers ein,
d. h. die Prüfung der vorgesehenen Genauigkeit, die einzelne Teilfarben beim Übereinanderdruck
im Mehrfarbendruck aufweisen. Die Registergenauigkeit wie auch die Passergenauigkeit
spielen im mehrfarbigen Druck eine wichtige Rolle.
[0030] Dem Bildsensor 22 ist vorteilhafterweise eine Beleuchtungsvorrichtung 27, z. B. eine
Blitzlichtlampe 27 zugeordnet, wobei von der Blitzlichtlampe 27 ausgehende kurzzeitige
Lichtblitze schnell laufende Bewegungsvorgänge, wie sie der Druckprozess darstellen,
durch ein stroboskopisches Verfahren scheinbar stillstehen lassen und so für das menschliche
Auge beobachtbar machen. Insbesondere bei einer Bogendruckmaschine kann die mit dem
Bildsensor 22 durchgeführte Erfassung des Druckbildes auch in oder an einer Auslage
28 der Druckmaschine erfolgen, was in der Fig. 1 durch eine gestrichelte Darstellung
des Bildsensors 22 und der zugehörigen Beleuchtungsvorrichtung 27 als eine mögliche
Option zur Erfassung des Druckbildes hinter dem letzten Druckwerk 04 der betreffenden
Druckseite oder am Ende der Druckmaschine dargestellt ist. Durch eine entsprechende
Wahl des Bildsensors 22 und gegebenenfalls der zugehörigen Beleuchtungsvorrichtung
27 kann die Erfassung des Bildes auf einen visuell nicht sichtbaren spektralen Bereich,
wie z. B. den infraroten oder ultravioletten Bereich ausgedehnt oder dorthin verschoben
werden. Als Alternative zur bevorzugten Flächenkamera 22 mit einer Blitzlichtlampe
27 ist auch der Einsatz einer Zeilenkamera mit einer Permanentbeleuchtung möglich.
[0031] Da vorzugsweise jedes Druckexemplar einer Prüfung unterzogen wird, ist im laufenden
Druckprozess, d. h. im Fortdruck, ein Trend sowohl für die Tonwertveränderung als
auch für die Registerhaltigkeit nacheinander produzierter Druckexemplare erkennbar.
Die Druckexemplare können je nach dem im laufenden Druckprozess ermittelten Wert für
ihren Tonwert und/oder ihr zugehöriges Register in Gruppen verschiedener Qualitätsstufen
klassifiziert und bei Überschreitung einer zulässigen Toleranzgrenze als Ausschussexemplare
gekennzeichnet werden. Ausschussexemplare können von der Auswerteeinheit 23 gesteuert
ausgeschleust oder insbesondere bei einer Bogendruckmaschine in der Auslage 28 zumindest
auf einem separaten Ablagestapel 29 abgelegt werden. Zu diesem Zweck ergeht von der
das Bild auswertenden Auswerteeinheit 23 mindestens ein über eine Datenleitung 31
geleiteter dritter Stellbefehl, z. B. ein Makulatursignal, an mindestens einen auf
mindestens eine Einrichtung zum Transport des Druckträgers 21 wirkenden Stellantrieb
zur Sortierung des Exemplarstromes.
[0032] Zur Synchronisation der Frequenz, mit der die Erfassung von Bildern des Druckträgers
21 erfolgt, mit der Transportgeschwindigkeit des Druckträgers 21, d. h. der Geschwindigkeit
z. B. der Papierbahn 21, ist zumindest in einem der Druckwerke 01; 02; 03; 04, vorzugsweise
in demjenigen Druckwerk 01; 02; 03; 04, in oder an dem die Erfassung der Bilder mit
dem Bildsensor 22 erfolgt, ein Drehgeber 32 installiert, wobei der laufende Drehgeber
32 in einem festen Verhältnis zur Drehzahl desjenigen Übertragungszylinders 11; 12;
13; 14 steht, an dem der Bildsensor 22 die Bilder erfasst. Der Drehgeber 32 gibt sein
Ausgangssignal an die Auswerteeinheit 23 und/oder auch an den Bildsensor 22 ab. Das
Ausgangssignal des Drehgebers 32 wird u. a. als Auslöser für die Blitzlichtlampe 27
genutzt.
[0033] Das vom Bildsensor 22 erfasste und in Form einer Datenmenge der Auswerteeinheit 23
zugeleitete Bild wird vorzugsweise auf einem Monitor einer mit der Auswerteeinheit
23 verbundenen und im bidirektionalen Datenaustausch stehenden Ein- und Ausgabeeinheit
33 angezeigt. Gleichfalls bietet die Ein- und Ausgabeeinheit 33 Korrekturmöglichkeiten
für mindestens eine der erwähnten Regelungen, indem es manuelle Eingaben und/oder
ein Auslösen von mindestens einem Stellbefehl ermöglicht.
[0034] Die Auswerteeinheit 23 verfügt über einen Speicher 34 u. a. zur Speicherung erfasster
Bildsequenzen sowie zur Speicherung von Daten, die für eine Protokollierung und eine
damit einhergehende Dokumentation der Qualität der Druckerzeugnisse sowie für statistische
Analysen zum Druckprozess nützlich sind. Es ist von Vorteil, wenn die Auswerteeinheit
23 die in ihr ausgewerteten und/oder gespeicherten Daten durch einen entsprechenden
Anschluss 36 einem Firmennetzwerk zur Verfügung stellen kann.
[0035] Für den von der Auswerteeinheit 23 durchgeführten Vergleich von Daten, die mit einem
während einer laufenden Produktion der Druckmaschine aktuell aufgenommenen Bild korrelieren,
mit Daten eines zuvor generierten Bildes kann vorgesehen sein, dass die Daten des
zuvor generierten Bildes mit einem in einer der Druckmaschine vorgeordneten Druckvorstufe
erstellten Bild korrelieren, wobei eine Datenverarbeitungseinrichtung der Druckvorstufe
(nicht dargestellt) mit der Auswerteeinheit 23 verbunden ist und die Daten des zuvor
generierten Bildes der Auswerteeinheit 23 zuleitet. Damit werden die Daten des zuvor
generierten Bildes alternativ oder zusätzlich zu Daten, die mit einem vom Bildsensor
22 aufgenommenen Bild korrelieren, generiert und der Auswerteeinheit 23 zur Auswertung
zur Verfügung gestellt. Mit dem Druckbild korrelierende Daten aus der Druckvorstufe
bilden für die Steuerung oder Regelung des Farbregisters gegenüber Daten, die aus
in der laufenden Produktion zuvor gedruckten Bildern gewonnen werden, die genaueren
Referenzdaten.
[0036] In der dargestellten Druckmaschine ist eine Registerregelung und Farbregelung auf
der Grundlage einer Analyse desselben vom Druckbild mit dem Bildsensor 22 erfassten
Bildes möglich, indem das Bild des Druckbildes hinsichtlich verschiedener für den
Druckprozess relevanter Parameter in einer einzigen Auswerteeinheit 23 ausgewertet
wird, sowie gleichzeitig eine Inspektion des Druckbildes zur Beurteilung der Qualität
der Drucksache.
[0037] Der Registerregelung liegt dabei eine Registermessung im Druckbild zugrunde. Nachdem
alle für das Druckbild erforderlichen Druckfarben gedruckt wurden, wird vorzugsweise
am Ende der Druckmaschine das gesamte Druckbild von der Kamera erfasst. In der Auswerteeinheit
23 erfolgt eine Zerlegung des erfassten Druckbildes vorzugsweise in die in der Drucktechnik
gebräuchlichen Farbseparationen CMYK sowie eine Analyse geeigneter Druckbildausschnitte
und eine relative Positionsbestimmung einer Farbseparation in Bezug auf eine Referenzfarbseparation
durch Korrelationsverfahren mit einem vorher erfassten oder gewonnenen Referenzdruckbild.
[0038] Das Referenzbild bzw. Referenzwert für Bildausschnitt oder einer Druckbildmarke (Dichtesoll)
wird z. B. entweder aus der Druckvorstufe bezogen, was den Vorteil hat, dass das Referenzbild
schon in den einzelnen Farbauszügen vorliegt, oder es wird ein Referenzbild, z. B.
ein das Druckbild aufweisender Referenzbogen, zur Auswertung aus einem Andruck des
Druckbildes herangezogen, wobei dieses Referenzbild zusätzlich noch in die Farbseparationen
zerlegt werden muss. Dieser Referenzbogen wird erfasst, nachdem das Druckbild manuell
einmalig so eingestellt wurde, das alle gedruckten Druckfarben richtig zueinander
positioniert sind und damit ein ordnungsgemäßes Farbregister eingestellt ist. Dieses
so gewonnene Referenzdruckbild kann für spätere Wiederholaufträge abgespeichert werden,
sodass bei einem Wiederholauftrag auf dieses früher aufgenommene Referenzbild zurückgegriffen
werden kann. Durch einen Zugriff auf das gespeicherte Referenzdruckbild kann das Farbregister
von der Auswerteeinheit 23 auch automatisch ohne manuellen Eingriff eingestellt werden,
was bei einem Wiederholauftrag zu einer weiteren Reduzierung der Makulatur führt.
[0039] Aus dem Referenzdruckbild werden charakteristische und geeignete Ausschnitte ausgewählt,
anhand derer die Position der einzelnen Farbauszüge zum Referenzfarbauszug bestimmt
wird. Dieses ist die so genannte Sollposition für den späteren Registervergleich.
Dieses Referenzbild wird inklusive der Farbauszüge und der Sollposition z. B. im Speicher
34 abgespeichert. Die Auswahl der geeigneten Druckbildausschnitte kann manuell durch
den Bediener oder automatisch durch die Auswerteeinheit 23, z. B. für eine Voreinstellung
der Sollposition, erfolgen. Geeignete Druckbildausschnitte hinsichtlich der Registervermessung
sind Bereiche, in denen die zu vermessende Druckfarbe dominiert oder ausschließlich
vorkommt.
[0040] Im laufenden Druckprozess, d. h. im Fortdruck, wird mittels des Kamerasystems jedes
Druckbild erfasst und in die Farbauszüge CMYK zerlegt. Innerhalb der zuvor festgelegten,
geeigneten Druckbildausschnitte wird nun die Position der einzelnen Farbauszüge bestimmt.
Dies geschieht durch Vergleich mit den Farbauszügen aus dem Referenzdruckbild z. B.
durch ein Korrelationsverfahren, insbesondere ein Kreuzkorrelationsverfahren. Mittels
des Korrelationsverfahrens kann die Position der Farbauszüge auf ca. 0,1 Pixel der
Kameraauflösung bestimmt werden. Wenn für jeden Druckbogen 21 ein stationärer Registerversatz
wiederholt bestimmt wird, ist eine hohe Genauigkeit des Messwertes durch eine Unterdrückung
stochastischer Streuung gewährleistet.
[0041] Die Bestimmung der Position der einzelnen Farbauszüge erfolgt in Bahnlaufrichtung
entsprechend dem Längsregister und in Querrichtung zur Bahnlaufrichtung entsprechend
dem Seitenregister. Die so erhaltenen Positionsdifferenzen werden von der Auswerteeinheit
23 in Stellbefehle umgewandelt und als Korrektursignale an das Verstellsystem, d.
h. an die Antriebe, gesendet.
[0042] Im Offsetdruck werden Sonderfarben nicht mit den Standardfarben, d. h. den Skalenfarben
CMYK, vermischt, sondern getrennt verdruckt. Sonderfarben werden daher auch gesondert
vermessen. Zunächst müssen die Bereiche, in denen Sonderfarben verdruckt werden, festgelegt
werden. Für jede der Sonderfarben werden nun eigene geeignete Bereiche festgelegt,
in denen die Position des Farbauszuges in der selben Weise wie für die Skalenfarben
CMYK, d. h. die Standardfarben, bestimmt werden. Die weitere Vorgehensweise zur Registerregelung
bei Sonderfarben ist mit der zuvor für Standardfarben beschriebenen Vorgehensweise
identisch.
[0043] Nachfolgend ist eine vorteilhafte Ausführung beschrieben, in welcher anhand von erfassten
Daten zur Farbdichte und/oder Spektralanalyse die Regelung der Farbzufuhr über eine
an der Mantelfläche der am Druckprozess beteiligten Rotationskörper einstellbare Temperatur
als Führungsgröße vorgenommen wird. Dabei kann die Erfassung der Daten über die gesamte
Bahnbreite bzw. Druckbreite, lediglich über einen oder mehrere Druckbildausschnitte
oder über spezielle auf dem Bedruckstoff aufgebrachte Marken erfolgen. Die Farbdichte
korrespondiert mit einer Schichtdicke von der auf dem Bedruckstoff aufgetragenen Druckfarbe
und kann z. B. densitometrisch erfasst werden, und zwar sowohl inline, d. h. im laufenden
Druckprozess als auch offline, d. h. durch eine Messung an aus dem laufenden Druckprozess
ausgeschleusten Druckexemplaren.
[0044] Wie die Fig. 2 zeigt, ist eine Einstellvorrichtung 37 vorgesehen, welcher ein Signal
mit Daten aus der Auswerteeinheit 23 zugeführt werden. Beispielweise wird je nach
z. B. von der Einstellvorrichtung 37 ermittelter Abweichung einer aktuell erfassten
Farbdichte D1 von einer als Sollwert vorgegebenen Farbdichte D2 eine Änderung der
von der Einstellvorrichtung 37 mittels mindestens einer Temperiereinrichtung 57; 58
eingestellten Temperatur an der Mantelfläche zumindest eines der am Druckprozess beteiligten,
Druckfarbe transportierenden Rotationskörper 43; 47; 53; 54, z. B. Zylinder 43; 47
bzw. Walzen 53; 54 vorgenommen. Im Hinblick auf eine schnelle, systematische und damit
reproduzierbare Änderung kann z. B. in einem in der Einstellvorrichtung 37 oder der
Auswerteeinheit 23 angeordneten Speicher 34 ein funktionaler Zusammenhang zwischen
der Abweichung in den Farbdichten D1 und D2 und der einzustellenden Temperatur vorgehalten
sein, wobei dieser funktionale Zusammenhang z. B. in zumindest einer Kennlinie, Tabelle
oder in einer anderen geeigneten, die Korrelation darstellenden Form z. B. grafisch
oder elektronisch fixiert ist.
[0045] Die in Fig. 2 dargestellte Einstellvorrichtung 37 samt den Pfeilen stellen hier stellvertretend
die Wirkungspfade der Steuerung bzw. Regelung dar. Hierbei wurde nicht zwischen Signalpfaden
und Versorgungspfaden unterschieden. Die Einstellvorrichtung 37 kann eine Steuer-
bzw. Regeleinrichtung 72, z. B. eine Steuerelektronik 72, und/oder eine hier nicht
dargestellte Versorgungseinrichtung 71 zur Dosierung und Zuführung von Temperierungsmittel
aufweisen (siehe hierzu Fig. 8 bis 11). Die Steuerelektronik 72 wirkt dann beispielsweise
entsprechend der mittels einer hinterlegten Logik ermittelten Vorgaben auf Stellglieder
(z. B. Ventile) der Versorgungseinrichtung 71.
[0046] Die in der Fig. 2 beispielhaft dargestellte Druckmaschine ist insbesondere als eine
Rotationsdruckmaschine ausgeführt und weist ein Druckwerk 41 auf, welches wenigstens
ein Farbwerk 42, einen eine Druckform 44 tragenden Zylinder 43, z. B. einen als Formzylinder
43 ausgeführten Druckwerkszylinder 43, sowie einen Gegendruckzylinder 46 aufweist.
Besonders vorteilhaft ist die nachfolgend beschriebene Lösung für Druckmaschinen bzw.
Betriebsweisen bei einer Bahngeschwindigkeit von mehr als 10 m/s, insbesondere größer
oder gleich 12 m/s. Die Druckform 44 ist vorzugsweise als Druckform 44 für den Flachdruck
(Flachdruckform 44), insbesondere für den wasserlosen Flachdruck (wasserlose Flachdruckform
44), ausgeführt. Das Druckwerk 41 ist z. B. als Druckwerk 41 für den Offsetdruck ausgeführt
und weist zwischen dem Formzylinder 43 und dem Gegendruckzylinder 46 einen weiteren
Zylinder 47, z. B. einen als Übertragungszylinder 47 ausgeführten Druckwerkszylinder
47 mit einem Aufzug 48 auf seiner Mantelfläche auf. Der Übertragungszylinder 47 bildet
mit dem Gegendruckzylinder 46 in einer Druck-An-Stellung über einen Bedruckstoff 49,
z. B. eine Bedruckstoffbahn 49, eine Druckstelle 51. Der Gegendruckzylinder 46 kann
ein weiterer Übertragungszylinder 46 eines nicht bezeichneten weiteren Druckwerks,
oder aber ein keine Druckfarbe führender Gegendruckzylinder 46, z. B. ein Stahl- oder
ein Satellitenzylinder, sein.
[0047] Die Druckform 44 kann hülsenförmig oder aber als eine (oder mehrere) Druckplatte(n)
44 ausgeführt sein, welche mit ihren Enden in mindestens einem schmalen, eine Breite
in Umfangsrichtung von 3 mm nicht überschreitenden, Kanal befestigt bzw. eingehängt
ist (angedeutet in Fig. 2). Ebenso kann der Aufzug 48 auf dem Übertragungszylinder
47 hülsenförmig oder aber als (mindestens ein) Gummituch 48 ausgeführt sein, welche
ebenfalls in mindestens einem Kanal befestigt und/oder gespannt ist. Ist das Gummituch
48 als mehrlagiges Metalldrucktuch ausgeführt, so ist der Kanal ebenfalls mit o. g.
maximaler Breite ausgeführt.
[0048] Das Farbwerk 42 weist eine Farbversorgung 52, z. B. eine Farbwanne mit einer Tauchwalze
oder einem Heber, oder eine Kammerrakel mit Farbzuführung, sowie mindestens eine an
den Formzylinder 43 in einer Druck-An-Stellung anstellbare Walze 53, z. B. eine Auftragwalze
53 auf. Die Druckfarbe wird in dem dargestellten Beispiel von der Farbversorgung 52
über eine als Rasterwalze 54 ausgeführte Walze 54, die Walze 53, den Formzylinder
43 und den Übertragungszylinder 47 auf den Bedruckstoff 49 (z. B. bahnförmig oder
als Bogen) transportiert. Es kann auch eine zweite, mit der Rasterwalze 54 und dem
Formzylinder 43 zusammen wirkende, gestrichelt dargestellte Auftragwalze 53 angeordnet
sein. Die Rasterwalze 54 weist an ihrer Mantelfläche Vertiefungen oder Näpfchen auf,
um mit diesen Druckfarbe aus einem Reservoir 61 für die Druckfarbe, z. B. aus einem
Druckfarbe enthaltenen Farbkasten 61 zu schöpfen und auf einen benachbarten Rotationskörper
53, z. B. die Auftragswalze 53, zu übertragen.
[0049] Das Druckwerk 41 ist als sog. "Druckwerk für den wasserlosen Flachdruck" insbesondere
"wasserlosen Offsetdruck" (Trockenoffset") ausgeführt, d. h. dass zusätzlich zur Zufuhr
von Druckfarbe keine weitere Zufuhr eines Feuchtmittels für die Ausbildung von "nichtdruckenden"
Bereichen erforderlich ist. In diesen Verfahren kann das Aufbringen eines Feuchtigkeitsfilms
auf der Druckform 44 entfallen, welcher ansonsten im sog. "Nassoffset" die nichtdruckenden
Partien auf der Druckform 44 daran hindert, Druckfarbe anzunehmen. Im wasserlosen
Offsetdruck wird dies durch die Verwendung spezieller Druckfarben und die spezielle
Ausbildung der Oberfläche auf der Druckform 44 erreicht. So kann z. B. eine Silikonschicht
im wasserlosen Offsetdruck die Rolle des mit Feuchtmittel belegbaren hydrophilen Bereichs
des Nassoffset übernehmen und die Druckform 44 an der Farbaufnahme hindern.
[0050] Allgemein werden die nichtdruckenden Bereiche und die druckenden Bereiche der Druckform
44 durch die Ausbildung von Bereichen unterschiedlicher Oberflächenspannungen bei
Wechselwirkung mit der Druckfarbe erreicht.
[0051] Um tonfrei zu drucken, d. h. ohne dass auch die nichtdruckenden Bereiche ebenfalls
Druckfarbe annehmen und sich ggf. sogar zusetzen, bedarf es einer Druckfarbe, die
in ihrer Zügigkeit (gemessen als Tackwert) so eingestellt ist, dass aufgrund der Oberflächenspannungsdifferenz
zwischen druckenden und nichtdruckenden Partien auf der Druckform 44 eine einwandfreie
Trennung erfolgen kann. Da die nichtdruckenden Stellen vorzugsweise als Silikonschicht
ausgebildet ist, wird zu diesem Zweck eine Druckfarbe mit einer gegenüber dem Nassoffset
deutlich höheren Zügigkeit benötigt.
[0052] Die Zügigkeit stellt den Widerstand dar, mit dem die Druckfarbe der Filmspaltung
in einem Walzenspalt oder bei der Übertragung der Druckfarbe in der Druckzone zwischen
Zylinder und Bedruckstoff und entgegenwirkt.
[0053] Da sich die Zügigkeit der Druckfarbe mit der Temperatur ändert, werden in der Praxis
beim Betrieb der Druckmaschine die Zylinder 43; 47 bzw. das Farbwerk 42 temperiert,
insbesondere gekühlt, und auf einer konstanten Temperatur gehalten, um das Tonen für
die wechselnden Betriebsbedingungen während des Druckens zu vermeiden.
[0054] Die Temperaturabhängigkeit rheologischer Eigenschaften, wie z. B. der Viskosität
und/oder der Zügigkeit, wird nun zur Beeinflussung, insbesondere Regelung, der aus
dem Reservoir 61 zum Bedruckstoff 49 zu transportierenden Farbmenge herangezogen.
Anstelle (oder zusätzlich) von mechanischen Stellgliedern, wie z. B. das Öffnen oder
Schließen von Rakeln oder den Veränderungen einer Geschwindigkeit von Hebern oder
Filmwalzen, kann durch eine Änderung der Temperatur an der Mantelfläche zumindest
eines der am Druckprozess beteiligten Rotationskörper 43; 47; 53; 54 auf das Ergebnis
des Vergleichs der Soll-Farbdichte D2 mit der erfassten Ist-Farbdichte D1 Einfluss
genommen werden.
[0055] Die Zügigkeit der Druckfarbe beeinflusst neben der Trennung von druckenden und nichtdruckenden
Bereichen jedoch auch die Stärke eines Rupfens beim Zusammenwirken eines farbführenden
Zylinders 43; 47 mit dem Bedruckstoff 49. Insbesondere wenn der Bedruckstoff 49 als
ungestrichenes, wenig verdichtetes Zeitungspapier mit sehr guter Saugfähigkeit, d.
h. offenporig und mit sehr geringer Wegschlagzeit, ausgeführt ist, erhöht sich die
Gefahr des durch Rupfen verursachten Herauslösens von Fasern oder Staub. Diese Gefahr
liegt aber z. B. auch für im Rollenoffsetdruck verwendete leicht gestrichene oder
leichtgewichtige, gestrichene Papiersorten mit einem Strichgewicht von z. B. 5 - 20
g/m
2, insbesondere 5 - 10 g/m
2 oder noch weniger vor. Insgesamt eignet sich die Temperierung besonders für ungestrichene
oder gestrichene Papiere mit einem Strichgewicht von weniger als 20 g/m
2. Für gestrichene Papiere ist die Temperierung der farbführenden Zylinders 43; 47
dann vorteilhaft, wenn festgestellt wird, dass der Strich durch zunehmende Zügigkeit
vom Papier (zumindest teilweise) "abgezogen" wird.
[0056] Um ein Rupfen am Bedruckstoff 49 oder ein Aufbauen von Druckfarbe auf dem Aufzug
48 des Übertragungszylinders 47 und/oder der Druckform 44 des Formzylinders 43 möglichst
gering zu halten, wird versucht, die Druckfarbe für den Verwendungszweck und die erwarteten
Betriebsbedingungen derart herzustellen und zu verwenden, dass sie möglichst an der
unteren Grenze ihrer Zügigkeit zum Einsatz kommt.
[0057] In einer Weiterbildung kann eines oder mehrere der farbführenden Bauteile, wie z.
B. in einer vorteilhaften Ausführung der als Formzylinder 43 ausgeführte Druckwerkszylinder
43 als farbführendes Bauteil 43, oder/und die Druckfarbe selbst, gleichzeitig in Abhängigkeit
von der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine temperiert werden, wozu ein
mit der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine korrelierendes Signal z. B.
am farbführenden Übertragungszylinder 47 sensorisch, z. B. mit einem Drehgeber (nicht
dargestellt), abgegriffen und der Einstellvorrichtung 37 und/oder der Auswerteeinheit
23 zugeführt wird. Die Temperatur an der Mantelfläche zumindest eines der am Druckprozess
beteiligten Rotationskörper 43; 47; 53; 54, vorzugsweise des Formzylinders 43, wird
hier nicht, wie ansonsten im wasserlosen Offsetdruck üblich, für alle Produktionsgeschwindigkeiten
V in einem bestimmten Temperaturbereich konstant gehalten, sondern weist für verschiedene
Produktionsgeschwindigkeiten V eine unterschiedliche Solltemperatur T
i,soll auf. Die Solltemperatur T
i,soll wird mittels der Einstellvorrichtung 37 in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit
V derart eingestellt, dass die Zügigkeit der Druckfarbe bei jeder gewünschten Produktionsgeschwindigkeit
V in einem vorgebbaren Fenster tolerierbarer Tackwerte liegt. Für eine höhere Produktionsgeschwindigkeit
V wird ein erhöhter Wert für die Solltemperatur T
i,soll des entsprechenden Bauteils 43 bzw. der Druckfarbe gewählt.
[0058] Einer Regelung liegt nun beispielsweise das Prinzip zugrunde, dass für die beabsichtigte,
unmittelbar bevorstehende oder die aktuell eingestellte Produktionsgeschwindigkeit
V als Führungsgröße aufgrund einer systematischen Zuordnung ein bestimmter Wert bzw.
Maximalwert für die Solltemperatur T
i,soll des Bauteils 43 bzw. der Druckfarbe als Ausgangsgröße vorgesehen ist. Der Sollwert
bzw. Maximalwert stellt in beiden Fällen eine Vorgabetemperatur dar, welche im ersten
Fall eine einzuhaltende Temperatur und im zweiten Fall eine obere Grenze einer zulässigen
Temperatur entspricht. Anhand der mit einem fotoelektrischen Sensor 56, vorzugsweise
einem Bildsensor 56, insbesondere einer CCD-Kamera 56, vorzugsweise inline durchgeführten
Erfassung der auf dem Bedruckstoff 49 durch den Druckprozess aktuell aufgetragenen
Farbdichte D1 und dem Vergleich dieses Erfassungswertes mit dem in diesem Druck für
die Farbdichte D2 vorgesehenen Sollwert wird jedoch die Temperatur variiert und nachgeführt,
bis eine ausreichende Übereinstimmung zwischen der Ist-Farbdichte D1 und der Soll-Farbdichte
D2 erreicht ist. Sollten andere Bedingungen vorliegen, z. B. eine Druckfarbe mit wesentlich
anderen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich ihrer Konsistenz, oder ein Bedruckstoff
49, welcher eine von ungestrichenem Zeitungspapier verschiedene Oberflächenstruktur
und/oder ein völlig anderes Rupfverhalten aufweist, so können die Werte des Zusammenhanges
von den genannten Werten erheblich abweichen. Gemeinsam ist der Lösung jedoch dennoch
die Einstellung der Temperatur des Formzylinders 43 in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit
V, und zwar derart, dass sie in einem Bereich höherer Produktionsgeschwindigkeiten
V einen höheren Sollwert bzw. Maximalwert aufweist als für einen Bereich niedrigerer
Produktionsgeschwindigkeiten V. Damit wird das Rupfen zwischen farbführendem Zylinder
43; 47 und dem Bedruckstoff 49 vermindert und im Idealfall nahezu verhindert.
[0059] Obengenannte Zusammenhänge zwischen einer ermittelten Farbdichteabweichung und einer
Temperaturänderung und/oder zwischen Temperatur an der Mantelfläche zumindest eines
der am Druckprozess beteiligten Rotationskörper 43; 47; 53; 54 und der Produktionsgeschwindigkeit
V der Druckmaschine können für verschiedene Druckfarben und/oder Bedruckstoffarten
hinterlegt sein. Während des Druckbetriebes wird dann der für die jeweilige Druckfarbe
und/oder den betreffenden Bedruckstoff 49 spezifische Zusammenhang verwendet. Siehe
hierzu auch Beschreibungsteil zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 und 7.
[0060] In einer vorteilhaften Ausführung weisen die Rasterwalze 54 und der Formzylinder
43 eine jeweils von ihrem Inneren auf deren jeweilige Mantelfläche wirkende, vorzugsweise
von einem fließfähigen Temperierungsmittel, z. B. Wasser, durchströmte Temperiereinrichtung
57; 58 auf, wobei die Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze 54 im Hinblick
auf die zu von ihr zu übertragende Farbmenge und die Temperatur an der Mantelfläche
des Formzylinders 43 unter Berücksichtigung der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine
zur Vermeidung von Rupfen und/oder Tonen eingestellt, vorzugsweise gesteuert bzw.
geregelt wird. Die Einstellvorrichtung 37 ist je nach vorliegender Fallgestaltung,
ob der Prozess also gesteuert oder geregelt wird, als eine Steuervorrichtung 37 oder
als eine Regelvorrichtung 37 ausgebildet. Im Fall der Ausbildung als eine Steuervorrichtung
37 besteht im Prozess keine Rückkopplung über den fotoelektrischen Sensor 56 bzw.
die von ihm gelieferten Signale bzw. Daten.
[0061] Für die Steuerung der Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze 54 wird beispielsweise
im Vorfeld der Produktion für die interessierende(n) Paarung(en) Druckfarbe/Papier
bei verschiedenen Produktionsgeschwindigkeiten V diejenige Temperatur (empirisch)
ermittelt, bei welcher die gewünschte Farbdichte auf dem Produkt feststellbar ist.
Bei der Regelung der Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze 54 kann die aktuell
eingestellte Temperatur mithilfe mindestens eines an oder zumindest nahe an der Mantelfläche
der Rasterwalze 54 angeordneten Thermosensors 59 erfasst, dessen Ausgangssignal der
Einstellvorrichtung 37 zugeführt und dann in Abhängigkeit von einem in der Auswerteeinheit
23 ausgeführten Vergleich der aktuellen Temperatur mit einer als Sollwert vorgesehenen
Temperatur bei Bedarf neu eingestellt und damit nachgeführt werden, um die für das
Druckbild erforderliche Farbmenge zu fördern.
[0062] Parallel zur Steuerung / Regelung der Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze
54 wird die Temperatur an der Mantelfläche des Formzylinders 43 in Abhängigkeit von
der Produktionsgeschwindigkeit V (ggf. zusätzlich abhängig vom Bedruckstoff 49 und/oder
von der Druckfarbe) gesteuert oder geregelt, wobei die Regelung der Temperatur an
der Mantelfläche des Formzylinders 43 unter Verwendung eines weiteren (nicht dargestellten)
Thermofühlers derjenigen zur Regelung der Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze
54 ähnlich ist. Vorzugsweise wird diese jedoch nicht zusätzlich über das Ergebnis
der Ausgabeeinheit 23 variiert, sondern sie korreliert fest mit der Produktionsgeschwindigkeit
V der Druckmaschine.
[0063] Es ist von Vorteil, dass eine für einen Wert der Produktionsgeschwindigkeit V der
Druckmaschine an der Mantelfläche der Walze 54, insbesondere der Rasterwalze 54 und/oder
des Zylinders 43, insbesondere des Formzylinders 43 einzustellende Temperatur eingestellt
oder zumindest mit der Einstellung dieser erforderlichen Temperatur begonnen wird,
bevor die Druckmaschine den neuen Wert der Produktionsgeschwindigkeit V einstellt,
sodass die Temperatureinstellung hinsichtlich einer beabsichtigten Veränderung der
Produktionsgeschwindigkeit V voreilend erfolgt. Durch diese Vorsteuerung kann ein
sonst systematisch auftretender Fehler vermieden werden, weil durch eine zeitlich
vorgezogene Anpassung der Temperatureinstellung die Menge an produzierter Makulatur
infolge einer unpassenden Temperatureinstellung deutlich verringert werden kann. Denn
die Anpassung der Temperatureinstellung reagiert zumeist träger, also mit einer längeren
Reaktionszeit bis zum Erreichen eines stabilen Betriebszustandes, als die Veränderung
der Produktionsgeschwindigkeit V, die z. B. mittels elektronisch gesteuerter oder
geregelter Antriebe durchgeführt wird. So kann eine beabsichtigte Veränderung der
Produktionsgeschwindigkeit V, die z. B. durch eine entsprechende, z. B. manuelle Eingabe
an der zur Auswerteeinheit 23 gehörenden Ein-und Ausgabeeinheit 33 angezeigt wird,
z. B. programmtechnisch von der Auswerteeinheit 23 in ihrer Ausführung verzögert werden,
bis die Temperiereinrichtung 57; 58 die für die neue Produktionsgeschwindigkeit V
erforderliche, an der Mantelfläche der Rasterwalze 54 und/oder des Formzylinders 43
einzustellende Temperatur vollständig oder zumindest zu einem erheblichen Teil von
deutlich über 50%, vorzugsweise über 80%, insbesondere über 90%, erreicht hat.
[0064] Die zuvor beschriebenen Maßnahmen eignen sich hinsichtlich der Rasterwalze 54 allein
oder der Druckmaschine als Ganzes auch dafür vorzusehen, dass die an der Mantelfläche
der Rasterwalze 54 einzustellende Temperatur in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit
V der Druckmaschine derart eingestellt oder zumindest einstellbar ist, dass ein mit
steigender Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine nachlassendes Vermögen der
an der Mantelfläche der Rasterwalze 54 ausgebildeten Vertiefungen zur Übertragung
von Druckfarbe auf den der Rasterwalze 54 benachbarten Rotationskörper 53 durch eine
mit der eingestellten Temperatur herbeigeführte Verringerung einer Viskosität der
Druckfarbe kompensiert ist. Denn mit steigender Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine
entleeren sich die mit Druckfarbe gefüllten Vertiefungen oder Näpfchen an der Mantelfläche
der Rasterwalze 54 zunehmend unvollkommen, sodass das sich verschlechternde Übertragungsverhalten
der Rasterwalze 54 durch eine angepasste Verflüssigung der zu übertragenden Druckfarbe
kompensiert werden kann, wobei die Verringerung der Viskosität der Druckfarbe vorteilhafterweise
mittels der an der Mantelfläche der Rasterwalze 54 einzustellenden Temperatur erfolgt.
[0065] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die Temperiereinrichtung 57; 58 derart
ausgebildet, dass die mit der dieser Temperiereinrichtung 57; 58 zugeordneten Einstellvorrichtung
37 aufgrund einer vorgegebenen funktionalen Zuordnung für einen Wert der Produktionsgeschwindigkeit
V der Druckmaschine an der Mantelfläche der Walze 54, insbesondere der Rasterwalze
54, und/oder des Zylinders 43, insbesondere des Formzylinders 43, eingestellte Temperatur
innerhalb festgelegter Grenzen z. B. durch eine manuell ausgeführte Einstellung veränderbar
ist. Dadurch ist eine Eingriffsmöglichkeit in maschinell vorgegebene Einstellungen
gegeben, wodurch innerhalb eines durch Schrankenwerte definierten, maximal zulässigen
Toleranzbereiches von z. B. +/- 5% oder 10% mit Bezug auf den Vorgabewert je nach
Bedarf eine z. B. manuell ausgeführte Feinabstimmung durchführbar ist. Die Schrankenwerte
können vom Vorgabewert symmetrisch oder unsymmetrisch beabstandet sein, z. B. auch
einen Toleranzbereich zwischen - 5 % und + 10 % definieren.
[0066] Fig. 3 zeigt schematisch einen funktionalen Zusammenhang (z. B. Abhängigkeit B in
Fig. 6), wie eine Solltemperatur T
i,soll an der Mantelfläche zumindest eines der am Druckprozess beteiligten Rotationskörper
43; 47; 53; 54 von der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine abhängig sein
kann. Der funktionale Zusammenhang kann linear oder auch nicht linear sein. In jedem
Fall ist anhand des funktionalen Zusammenhanges für einen u. a. durch die verwendete
Druckfarbe und den verwendeten Bedruckstoff 49 festgelegten Druckprozess in Abhängigkeit
von der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine ein geeigneter Wert für die
an der Mantelfläche zumindest eines der am Druckprozess beteiligten Rotationskörper
43; 47; 53; 54 einzustellende Solltemperatur T
i,soll ermittelbar. Der maschinell ermittelte Wert für die an der Mantelfläche zumindest
eines der am Druckprozess beteiligten Rotationskörper 43; 47; 53; 54 einzustellende
Solltemperatur T
i,soll kann innerhalb vorgegebener Grenzen im Sinne einer Feinabstimmung z. B. manuell veränderbar
sein, was in der Fig. 3 durch einen vertikalen, in Begrenzungslinien eingefassten
Doppelpfeil angedeutet ist.
[0067] Fig. 4 zeigt gleichfalls beispielhaft einen funktionalen Zusammenhang einer von der
Rasterwalze 54 geförderten Farbmenge in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit
V der Druckmaschine. Durch eine Anpassung der Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze
54 kann insbesondere die Viskosität der zu fördernden Druckfarbe derart verändert
werden, dass die Förderrate bei einer Veränderung der Produktionsgeschwindigkeit V
der Druckmaschine zumindest annähernd konstant bleibt. Dies kann vorzugsweise über
einen vorgehaltenen Zusammenhang (z. B. Abhängigkeit A in Fig. 6) zwischen Produktionsgeschwindigkeit
V und einer Solltemperatur T
j,soll erfolgen. Insbesondere die Förderrate der Rasterwalze 54 kann jedoch auch alternativ
oder zusätzlich zu ihrer Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine
von einer ermittelten Abweichung der aktuell erfassten Farbdichte D1 von der als Sollwert
vorgegebenen Farbdichte D2 abhängig gemacht sein.
[0068] Der Index "i" bzw. "j" in der Solltemperatur T
i,soll bzw. T
j,soll soll andeuten, dass es sich hierbei um eine Vielzahl hinterlegter Abhängigkeiten
A; B für verschiedenen Bauteile 43; 54 und/oder Farbtypen F und/oder Papiersorten
handeln kann. Somit ist in der Speichereinheit 34 der Einstellvorrichtung 37 jeweils
eine Menge von sich unterscheidenden Zusammenhängen A; B zumindest für die jeweilige
Solltemperatur T
i,soll T
j, soll der Rasterwalze 54 und des Formzylinders 43 hinterlegt, auf die mittels der Ein-
und Ausgabeeinheit 33 z. B. der Einstellvorrichtung 37 zugegriffen werden kann.
[0069] Fig. 6 und 7 stellen in einer Anzeige- und/oder Eingabemaske ein Ausführungsbeispiel
für eine Temperierung dar, wobei eine Vorgabe der Solltemperatur T
i,soll; T
j, soll des zu temperierenden Bauteiles 43; 54 - hier der Rasterwalze 54 und des Formzylinders
43 - in Abhängigkeit A für den Formzylinder 43 und B für die Rasterwalze 54 von der
Produktionsgeschwindigkeit V erfolgt. Hierzu sind in einer Speichereinheit 34, z.
B. in einer Datenbank des Leitstandsrechner, der Einstellvorrichtung 37 oder der Auswerteeinheit
23, für verschiedene Druckfarben bzw. Farbtypen farbspezifische Kurven (analytisch)
oder Stützstellen (tabellarisch) für den Zusammenhang zwischen Solltemperatur T
i,soll; T
j, soll des betreffenden Bauteils 43; 54 und der Produktionsgeschwindigkeit V hinterlegt.
Wie in Fig. 6 zu erkennen ist liegen für die Temperierung von Rasterwalze 54 und Formzylinder
43 jeweils eigene Abhängigkeiten A; B (Kurven bzw. Tabellen) vor. Die in Fig. 6 dargestellten
Kurven begründen sich auf in der Speichereinheit 34, insbesondere einer Datenbank
der Speichereinheit 34, für einen bestimmten angewählten bzw. ausgewählten Farbtyp
F (hier beispielhaft "HUBER MAGENTA") vorgehaltene Stützstellen. Die Auswahl des Farbtyps
F, und damit der Abhängigkeit, kann für die Rasterwalze 54 und/oder den Formzylinder
43 aus einer Liste, z. B. über eine Maske oder eines Menüs entsprechend Fig. 7, erfolgen.
Bei Auswahl einer Druckfarbe bzw. eines Farbtyps F wird die hinterlegte Abhängigkeit
A; B (eine Kurve und/oder die hinterlegten Stützstellen) hochgeladen und als Basis
zur Einstellung der Temperierung diesen Bauteils 43; 54 herangezogen. Vorzugsweise
sind die Kurven bzw. Stützstellen durch das Bedienpersonal zur Vornahme einer Anpassung
änderbar und anschließend derart verändert in der Speichereinheit 34 speicherbar.
[0070] Anhand dieser vorgehaltenen Abhängigkeit A; B bzw. Zusammenhänge wird eine erforderliche
Ziel- bzw. Solltemperatur T
i,soll; T
j, soll des zu temperierenden Bauteiles 43; 54 für die vorliegende Produktionsgeschwindigkeit
V definiert, als Vorgabewert für die Solltemperatur T
i,soll; T
j, soll ausgegeben und beispielsweise über eine unten näher erläuterte Versorgungseinrichtung
71 mit Steuerelektronik 72 umgesetzt.
[0071] Von Vorteil ist eine Ausbildung, wonach eine vorgehaltene Abhängigkeit A; B (als
Kurve und/oder als Serie von Stützpunkten) durch das Bedienpersonal insgesamt absolut
oder relativ nach oben oder unten korrigiert werden kann. Dies drückt sich in Fig.
6 (jeweils für den Formzylinder 43 und die Rasterwalze 54) beispielsweise durch das
Eingabefeld "Temp.-Offset [%]" und das Eingabefeld "Kurvenänderung" aus. Hierdurch
kann die Abhängigkeit A; B für den angewählten Farbtyp F grundsätzlich erhalten bleiben,
eine Anpassung an besondere Druckdichteanforderungen und/oder eine Anpassung an die
Erfordernisse verschiedener Bedruckstoffe kann jedoch durch eine Eingabe an der auf
dem Monitor der Ein- und Ausgabeeinheit 33 angezeigten Anzeige- und/oder Eingabemaske
(Fig. 6 und 7) manuell, d. h. händisch vorgenommen werden. In der Variante "Temp.-Offset
[%]" wird jedoch die gespeicherte und angezeigte Abhängigkeit selbst nicht abgeändert,
sondern lediglich der sich für den anschließenden Regelkreis ergebende Sollwert entsprechend
mit der Änderung beaufschlagt. Somit bleibt die vorgehaltene Abhängigkeit A; B bzw.
Kurve grundsätzlich erhalten, die Änderung wirkt sich lediglich auf das angewählte
Druckwerk aus. In einer zweiten vorsehbaren Variante "Kurvenänderung" kann die Abhängigkeit
(Kurve bzw. Serie von Stützstellen) an sich verändert werde. Es kann vorgesehen sein,
dass dies durch Addition einer Konstanten (insgesamtes Anheben bzw. Absenken) und/oder
prozentual (spreizen bzw. Stauchen) erfolgen kann.
[0072] Im vorliegenden Beispiel liegen für den Formzylinder 43 Ziel- bzw. Solltemperaturen
T
i,soll für Produktionsgeschwindigkeiten V von 5.000 Zylinderumdrehungen/Stunde bevorzugt
zwischen 20 und 24°C und bei 35.000 Zylinderumdrehungen/Stunde zwischen 24 und 28
°C. Für die Rasterwalze 54 liegen Ziel- bzw. Solltemperaturen T
i,soll für Produktionsgeschwindigkeiten V von 5.000 Zylinderumdrehungen/Stunde zwischen
22 und 27°C und bei 35.000 Zylinderumdrehungen/Stunde zwischen 31 und 36 °C.
[0073] Der Fig. 5 ist entnehmbar, dass in der Druckmaschine mehrere voneinander getrennte
Kreisläufe zur Temperierung vorgesehen sein können, nämlich insbesondere ein Versorgungskreislauf
K2, z. B. Kreislauf K2 für mindestens einen der Druckwerkszylinder 43; 47 und/oder
die Rasterwalze 54 sowie ein weiterer Versorgungskreislauf K3, z. B. Kreislauf K3
z. B. für die Antriebe M der Druckwerkszylinder 43; 47 und/oder der Rasterwalze 54
und/oder gegebenenfalls für diesen Antrieben M zugeordnete Regler als zu temperierende
Bauteile M.
[0074] Das jeweils z. B. im wesentlichen aus Wasser (mit oder ohne Zusätze) bestehende Temperierungsmittel
wird zur Temperierung der Druckwerkszylinder 43; 47 und/oder der Rasterwalze 54 durch
eine Kühleinrichtung 77, z. B. eine Kältezentrale 77, in einem Temperaturbereich zwischen
10°C und 25°C zur Verfügung gestellt, wohingegen das Temperierungsmittel zur Temperierung
der Antriebe M der Druckwerkszylinder 43; 47 und/oder der Rasterwalze 54 in einem
Temperaturbereich zwischen 24°C und 30°C bereitgestellt wird. Wie unten näher ausgeführt,
kann diese Kältezentrale 77 einen luftgekühlten Kondensator und/oder eine Freikühleinrichtung
und/oder eine Boosterkühlung für eine Spitzenleistung bei höheren Umgebungstemperaturen
z. B. im Sommer und/oder einen Wärmetauscher für eine Wärmerückgewinnung und/oder
eine Kompressor-Kältemaschine aufweisen. Wie unten ausgeführt, weist sie vorzugsweise
mindestens zwei dieser Kühleinrichtungen 77 auf.
[0075] Durch Wärmerückgewinnung, z. B. eine Einrichtung zur Wärmerückgewinnung 66 wie beispielsweise
zu Fig. 12 und 13 beschrieben, können z. B. 5-10 % der Kühlleistung der Kühlprozesse
87 (siehe unten) zurückgewonnen werden. Diese rückgewonnene Energie kann für eine
interne Nutzung 64, wie z. B. eine Gebäudetemperierung, eine Warmwasseraufbereitung,
eine Gebäudeluftbefeuchtung oder für eine Frischluftvorwärmung und/oder aber als (Teil-)Energiequelle
für einen Heizwasserspeicher 76 (siehe Fig. 5 und 8) herangezogen werden. Wie in Fig.
5 schematisch dargestellt, kann eine Wärmerückgewinnung 66 aus unterschiedlichen Quellen,
z. B. mit dem Wärmestrom 68 und 69 angedeutet aus dem Rücklauf des Versorgungskreislaufs
K3 und/oder K2 und/oder aber mit dem Wärmestrom 63 angedeutet aus der im Bereich der
Druckeinheiten erwärmten Umgebungsluft oder dem erwärmten Produktstrom. Insbesondere
die Temperierung der Bauteile 43; 54 über Temperiermittel und die Wärmerückgewinnung
führt dazu, dass die Druckmaschine nur in einem verhältnismäßig geringen Maße Abwärme
an die sie umgebende Luft und/oder an einen Exemplarstrom der von ihr hergestellten
Druckerzeugnisse abgibt, sodass von Energiequellen 67 in die Druckmaschine eingespeiste
Energie, insbesondere elektrische Energie, von z. B. mehreren kVA mit einem hohen
Wirkungsgrad genutzt wird.
[0076] Der Heizwasserspeicher 76 weist z. B. ein Fassungsvermögen von etwa 1 m
3 je Druckturm 73 (s.u.) auf und führt der Temperiereinrichtung 57; 58 der Druckwerkszylinder
43; 47 und/oder der Rasterwalze 54 für eine vergleichsweise kurze Zeit von z. B. 3
bis 4 Minuten beim Hochlauf der Druckmaschine das gespeicherte Temperierungsmittel
mit einer Temperatur T1 z. B. zwischen 50°C und 70°C zu, um die Temperatur an der
Mantelfläche der Druckwerkszylinder 43; 47 und/oder der Rasterwalze 54 zumindest für
die Zeit des Hochlaufs der Druckmaschine auf mindestens 50°C, z. B. 55°C einzustellen.
Durch die erhöhte Temperatur T1 des Temperierungsmittels aus dem Heizwasserspeicher
76 wird die Druckmaschine in kurzer Zeit auf ihre Betriebstemperatur gebracht, was
sich günstig auf die Qualität der beim Anlauf der Druckmaschine produzierten Druckerzeugnisse
auswirkt. Der Ausstoß von Anlaufmakulatur wird dadurch verringert.
[0077] Nachfolgende Ausführungen für die Steuerung der Temperierung und der Versorgung mit
Temperiermittel sind insbesondere vorteilhaft in Verbindung mit einem oder mehreren
der vorgenannten Ausführungsmerkmalen, wie z. B. mit dem Regelkreis für die Farbdichte
i.V. mit der Auswerteeinheit 23 und/oder mit der Temperierung der Rasterwalze 54 in
Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und/oder mit der Temperierung des Formzylinders
43 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit. Zu den Einzelheiten hierzu wird auf vorgenanntes
verwiesen.
[0078] Die Versorgung der Bauteile 43; 54 mit Temperiermittel erfolgt gemäß Fig. 8 über
dezentrale Versorgungseinrichtungen 71, welche zusammen mit einer (Vor-Ort-) Steuerelektronik
72 beispielsweise eine dezentrale Einstellvorrichtung 37 für ein oder mehrere Druckwerke
41 bilden. Vorzugsweise wird die Einstellvorrichtung 37 bzw. die Versorgungseinrichtung
71 einer Gruppe von Druckwerken 41 zugeordnet, welche zusammen wenigstens eine Druckeinheit
73 bilden. Z. B. stellt die Druckeinheit 73 die Gruppe sämtlicher einer zu bedruckenden
Bahn zugeordneten Druckwerke 41 dar und/oder bildet einen Druckturm 73. In Fig. 8
ist rechtsseitig eine erste Sektion mit einem Druckturm 73 und einem Falzapparat 74
und linksseitig eine zweite Sektion mit zwei Drucktürmen 73 und einem zugeordneten
Falzapparat 74 dargestellt. Die Versorgungseinrichtung 71 kann nun einem oder mehreren
benachbarten Drucktürmen 73 einer Sektion zugeordnet sein. In dieser Versorgungseinrichtung
71 sind unten näher beschriebene Versorgungsleitungen und Regelventile für die gezielte
Versorgung der zu temperierenden Bauteile 43; 54 mit dem erforderlichen Temperiermittel
des geeigneten Temperaturniveaus.
[0079] Die Versorgungseinrichtung 71 bzw. die zugeordnete Steuerelektronik 72 erhält von
einer übergeordneten Steuereinrichtung 75, z. B. einer in der Maschinensteuerung oder
einem Leitstandsrechner implementierten Logik, entweder direkt o.g. Ziel- bzw. Solltemperaturen
T
i,soll , nachdem diese wie oben beschrieben dort anhand hinterlegter Abhängigkeiten A; B
ermittelt wurden, oder aber die Steuerelektronik 72 erhält zumindest Daten zum Farbtyp
F und/oder zur Produktionsgeschwindigkeit V, welche eine in der Steuerelektronik 72
implementierte Logik dazu befähigt, die Ziel- bzw. Solltemperatur T
i,soll anhand dann dort hinterlegter Abhängigkeiten A; B zu ermitteln.
[0080] Die dezentral in der Druckmaschinenanlage druckturmnah angeordneten Versorgungseinheiten
71 sind nun an einen ersten Versorgungskreislauf K1, z. B. Kreislauf K1 angeschlossen,
welcher die Versorgungseinheit 71 rein zu Heizzwecken mit Temperiermittel eines ersten
Temperaturniveaus T1 oberhalb der Umgebungstemperatur versorgt. Dieses Temperiermittel
kann entweder je nach Bedarf erhitzt werden, wie es beispielsweise in einem Durchlauferhitzer
erfolgt. Vorteilhaft wird jedoch ein entsprechend temperierter Vorrat in einem Speicher
76, z. B. einen Temperiermittelspeicher 76 bzw. einem Heizfluidspeicher 76, insbesondere
einem Heizwasserspeicher 76, bereits vorgehalten. Auf die Energiezufuhr in diesen
bzw. das Erwärmen wird hier nicht näher eingegangen. Dies kann durch übliche Heizanlagen,
mit oder ohne Abwärmenutzung auf der Druckmaschine, erfolgen. Bei vorteilhafter Ausführung
mit Abwärmenutzung kann zumindest ein Teil der Heizenergie für den Speicher 76 beispielsweise
durch eine Wärmerückgewinnung 66, insbesondere z. B. einer Wärmerückgewinnung 66 gemäß
der oder ähnlich der Fig. 13 mit Wärmepumpe 121, aufgebracht werden. Eine das Temperiermittel
im Kreislauf K3 transportierende Pumpe 70 (siehe Fig. 11) kann vorteilhaft in einem
Leitungszweig von Kreislauf K3 oder aber im Bereich des Heizwasserspeicher 76 vorgesehen
sein.
[0081] Weiter ist die Versorgungseinheit 71 wenigstes an einen zweiten Kreislauf K2 angeschlossen,
welcher die Versorgungseinheit 71 zu Temperierzwecken mit Temperiermittel eines zweiten
Temperaturniveaus T2 versorgt, das je nach aktueller Anforderung jedoch grundsätzlich
in einem Bereich von z. B. zwischen 5°C und 30 °C, vorteilhafte 8 bis 25 °C, insbesondere
10 bis 15 °C liegen kann. Je nach Anforderung an die gewünschte Bauteiltemperatur
wird dann mehr oder weniger Temperiermittel aus diesem Versorgungskreislauf K2 einem
das Bauteil 43; 54 temperierenden Temperierkreislauf KFZ; KRW (siehe unten) zugemischt.
Zur Bereitstellung des Temperiermittels weist eine Kühleinrichtung 77, z. B. eine
Kältezentrale 77, zumindest einen entsprechenden Kühlprozess (auch Temperiermittelquelle),
vorteilhaft jedoch zwei in energetischer Hinsicht unterschiedliche Kühlprozesse (Temperiermittelquellen)
auf. Vorteilhaft kann das Temperiermittel diesen Niveaus jedoch in direkter oder indirekter
Abhängigkeit vom Niveau der Außentemperatur und dem von der Druckmaschine angeforderten
Temperaturniveau T2 wahlweise aus den voneinander verschiedenen Kühlprozessen bzw.
Temperiermittelquellen der Kälteeinrichtung 77 oder i.d.R. einer spezifischen Mischung
von Temperiermittel aus den beiden sich in energetischer Hinsicht unterschiedlichen
Kühlprozessen stammen (siehe unten). Auf Näheres zur Art und Weise, wie dies durch
eine Kühleinrichtung 77 bereitgestellt wird, wird weiter unten zu Fig. 11 eingegangen.
Eine das Temperiermittel im Kreislauf K2 transportierende Pumpe 80 kann vorteilhaft
in einem Leitungszweig von Versorgungskreislauf K2 in der Versorgungseinheit 71, jedoch
auch in der Kälteeinrichtung 77 vorgesehen sein.
[0082] In einer in Fig. 8 im rechten Bildteil strichliert dargestellten Ausführung ist ein
dritter Kreislauf K3 vorgesehen, welcher ebenfalls durch die Kälteeinrichtung 77 versorgt
wird. Die Kälteeinrichtung 77 (s.u.) stellt für diesen Versorgungskreislauf K3 Temperiermittel
eines 'mittleren' Temperaturniveaus T3 bereit, welches in einem gegenüber dem Kreislauf
K2 höheren Temperaturbereich von z. B. 20 bis 35 °C, insbesondere 24 bis 30 °C, liegt.
Die Anforderung bzw. Definition des gewünschten Temperaturniveaus T3 an die Kälteanrichtung
77 erfolgt durch eine Rechen- und/oder Steuereinrichtung 100 der Druckmaschine an
eine logische Einheit 92, z. B. Steuerung 92 der Kälteeinrichtung 77 (siehe Fig. 11).
Die Rechen- und/oder Steuereinrichtung 100 und die Steuereinrichtung 75 können als
eine Steuereinrichtung ausgeführt sein oder Bestandteile der selben Steuereinrichtung
sein.
[0083] In einer in Fig. 8 und 9 strichliert dargestellten Alternative ist der Kreislauf
K3 an die dezentrale Versorgungseinrichtung 71 angeschlossen und das Temperiermittel
wird den Abnehmern (siehe unten: Antriebe M und/oder Antriebsregler) des Druckturmes
73 nicht wie oben direkt, sondern über die Versorgungseinrichtung 71 zugeführt.
[0084] Fig. 9 stellt eine vorteilhafte Ausgestaltung einer dezentralen Versorgungseinrichtung
71 dar, welche mindestens die beiden Versorgungskreisläufe K1 und K2 sowie in einer
möglichen Ausführung (strichliert) den Versorgungskreislauf K3 beinhaltet. Die Versorgungseinrichtung
71 ist einer Gruppe von n Druckwerken 41 zugeordnet, welche hier die Druckwerke 41
eines Druckturmes 73 (z. B. Fig. 8, rechts) bilden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind lediglich zwei zu temperierende Zylinder 43, z. B., Formzylinder 43, sowie zwei
Walzen 54, z. B. Rasterwalzen 54, dargestellt, was letztlich zwei Druckstellen, z.
B. einer Doppeldruckstelle für den gleichzeitigen beidseitigen Druck zweier gegeneinander
angestellter Übertragungszylinder 47 im Gummi-gegen-Gummi-Betrieb entspricht.
[0085] In der dargestellten vorteilhaften Ausführung erfolgt die Aufbereitung des Temperiermittels
im Temperierkreislauf KFZ kurz Kreislauf KFZ der Formzylinder 43 paarweise, d. h.
jeweils zwei Formzylinder 43, insbesondere diejenigen einer gemeinsamen Doppeldruckstelle,
werden mit dem aufbereiteten Temperiermittel parallel versorgt. Grundsätzlich ist
es je nach Anforderung auch möglich, jedem einzelnen Formzylinder 43 oder auch größeren
Gruppen (z. B. vier, sechs oder acht) von Formzylindern 43 einen Temperierkreislauf
KFZ zuzuordnen.
[0086] Die Temperierung erfolgt in der Weise, dass im Temperierkreislauf KFZ das Temperiermittel,
angetrieben durch eine Pumpe 81, umläuft und dabei das bzw. die zugeordnete(n) zu
temperierende(n) Bauteil(e) 43; 54, insbesondere deren Temperiereinrichtung 57; 58,
durchströmt. Am Kreuzungspunkt 82 kann Temperiermittel aus einem der Versorgungskreisläufe
K1 (zu Aufwärmzwecken) oder K2 (zu Kühlzwecken) zudosiert und eine adäquate Menge
am Kreuzungspunkt 83 ausgeschleust werden. Die Anwahl des zuzudosierenden Temperiermittels
erfolgt über die Stellung (offen bzw. geschlossen) von Ventilen 78, fernbetätigbaren
Schaltventilen 78 in entsprechenden, mit den Versorgungskreisläufen K1; K2 verbundenen
Leitungszweigen. Nach Zusammenführen der Leitungszweige erfolgt die Dosierung des
gewählten Temperiermittels in den Temperierkreislauf KFZ über ein, insbesondere fernbetätigbar
angetriebenes, Dosierventil 79. Am Kreuzungspunkt 82 durchmischt sich nun die zudosierte
Menge mit dem im Temperierkreislauf KFZ umlaufenden Temperiermittel, wobei das schnelle
Durchmischen zusätzlich durch eine nicht dargestellte Verwirbelungskammer zwischen
Kreuzungspunkt 82 und Pumpe 81 beschleunigt werden kann.
[0087] Ein Sollwert für eine Temperatur des Bauteils 43; 54 (hier an einem Formzylinderpaar
stellvertretend für einzelne oder Gruppen von Formzylinder 54 bzw. Rasterwalzen 54
erläutert) kann prinzipiell auf unterschiedlichste Weise generiert sein und soll nun
in der Versorgungseinrichtung 71 für dieses Bauteil 43; 54 umgesetzt werden. Vorteilhaft
kann die Vorgabe der Ziel- bzw. Solltemperatur T
i,soll des zu temperierenden Bauteiles 43; 54 wie oben zu Fig. 6 und 7 erläutert in Abhängigkeit
von der Produktionsgeschwindigkeit V erfolgen, wobei z. B. zusätzlich auch der verwendete
Farbtyp F und/oder Papiertyp Berücksichtigung finden kann. In einfachster Ausführung
des Regelkreises erfolgt die Umsetzung nun in der Weise, dass zumindest ein Messwert
m2 für die Temperatur des Temperiermittels kurz vor Eintritt in das Bauteil 43; 54
und/oder ein Messwert m3 für die Oberflächentemperatur des Bauteils 43; 54 selbst,
z. B. als Messwert m3 eines auf die Walzenoberfläche gerichteten Infrarotsensors,
ermittelt und in der Steuerelektronik 72 mit dem betreffenden Sollwert verglichen
wird. Je nach Abweichung wird Temperiermittel aus einem der Versorgungskreisläufe
K1 oder K2 über das Dosierventil 79 in den Kreislauf KFZ (bzw. KRW, siehe unten) zudosiert.
Die Anwahl des benötigten Kreislaufs K2; K3 (Temperaturniveau T1 oder T2) erfolgt
durch einen entsprechenden Stellbefehl S1; S2 von der Steuerelektronik 72 an die Schaltventile
78 (z. B. eines geschlossen und das andere geöffnet), die Dosierung der erforderlichen
Einspritzmenge erfolgt über einen Stellbefehl S von der Steuerelektronik 72 an das
Dosierventil 79.
[0088] Bedeutend schneller reagiert eine vorteilhafte Weiterbildung des beschriebenen Regelkreises
mit einem Messwert m1 für die Temperatur kurz nach der Zumischung am Kreuzungspunkt
82, insbesondere nach einer Verwirbelungskammer und noch vor der Pumpe 81, einem Messwert
m2 der Temperatur des Temperiermittels kurz vor Eintritt in das Bauteil 43; 54 (bereits
im Bereich des entsprechenden Druckwerks 41) und/oder ein Messwert m3 (eines Infrarotsensor)
für die Oberflächentemperatur des Bauteils 43; 54 bzw. der darauf befindlichen Farbe
selbst und ein Messwert m5 für die Temperatur des Temperiermittels im Rücklauf (bereits
wieder in der Versorgungseinrichtung 71) vor dem Kreuzungspunkt 83. In Weiterbildung
kann auch noch zusätzlich ein Messwert m4 kurz nach Austritt aus dem Bauteil 43; 54
(noch im Bereich des entsprechenden Druckwerks 41) aufgenommen sein. Diese Messwerte
m1 bis m3 und m5 sowie ggf. m4 werden nun gemeinsam in einem mehrfach kaskadierten
Regelkreis unter Berücksichtigung von Laufzeitkorrekturen und Vorsteuergliedern verarbeitet,
wie er beispielsweise in der
WO 2004/054805 A1 detailliert beschrieben ist und auf deren Offenbarungsgehalt in diesem Zusammenhang
hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Insbesondere bei Verwendung des Messwertes
m1 kurz hinter der Dosierstelle, ggf. nach einer Verwirbelungsstrecke aber vor der
Pumpe 81, ermöglicht es, die Reaktionszeit unter Berücksichtigung von Regelstreckeninformationen
signifikant gegenüber einer Regelung zu verkürzen, welche beispielsweise lediglich
Messwerte m3, m4 oder m5 zur Regelung heranzieht. Das Ergebnis eines Eingriffes wird
in letzterem Fall erst sehr spät bemerkt und berücksichtigt.
[0089] Vorteilhaft werden auch Messwerte m6 und m7 zur Abnahme der Temperaturen in den Zuflussleitungen
der Versorgungskreisläufe K1 und K2 abgenommen und zur Berücksichtigung der Steuerelektronik
72 zugeführt.
[0090] Aufbau und Wirkung eines Temperierkreislaufs KFZ; KRW wurde lediglich am Beispiel
des Formzylinders 43 in Fig. 9 beschrieben. Dies ist jedoch ebenso auf die anderen
Temperierkreisläufe KFZ anderer der Versorgungseinrichtung 71 zugeordneten Formzylinder
43 sowie auf die Temperierung der Rasterwalzen 54 anzuwenden.
[0091] Im Beispiel werden die Rasterwalzen 54 jeweils einzeln durch eine Anzahl von I eigenen
steuerbaren Temperierkreisläufen KRW kurz Kreislauf KRW temperiert, welche mit den
beiden Kreisläufen K1 und K2 verbunden sind. Dies hat den Hintergrund, dass hiermit
für jede einzelne Rasterwalze 54 die zu transportierende Farbmenge für sich stellbar
ist. Sicherheitshalber sind die Temperierkreisläufe KRW zweier Rasterwalzen 54 einer
Doppeldruckstelle über abschließbare Byepass-Leitungen miteinander verbunden. Hierzu
sind entsprechende Ventile 84 vorgesehen. Fällt beispielsweise in einem der beiden
miteinander verbundenen Kreisläufe KRW eine Pumpe 81 oder Dosierventil 79 aus, so
kann vorübergehend nach öffnen und schließen entsprechender Ventile 84 die Temperierung
des vom Ausfall bedrohten Bauteils 43; 54 durch den korrespondierenden Kreislauf KRW
mit übernommen werden. Das selbe ist strichliert angedeutet für den Kreislauf KFZ
der Formzylinder 43, wobei dann die Temperierung zweier vom Ausfall betroffener Formzylinder
43 durch einen benachbarten Kreislauf KFZ zweier anderer Formzylinder 43 mit übernommen
wird.
[0092] Für den Fall, dass auch der Kreislauf K3 an die Versorgungseinrichtung 71 gekoppelt
ist, kann das Prinzip der Zumischung von Temperiermittel aus dem Kreislauf K3 in einen
Temperierkreislauf KAN kurz Kreislauf KAN, durch welchen eine oder mehrere Gruppen
von Antrieben M der Druckeinheit 73 temperiert werden, übertragen werden (siehe strichlierte
Darstellung von K3 in Fig. 9). In diesem Fall wird die Aufbereitung beispielsweise
durch das zugeordnete Dosierventil 79 in Abhängigkeit vom Messwert m1 dieses Kreislaufs
KAN direkt hinter der Einspeisung und/oder vom Messwert m5 im Rücklauf gesteuert.
Da hier kein Aufheizen erforderlich ist, ist der Temperierkreislauf KAN lediglich
mit einem Versorgungskreislauf K3 verbunden. Da die Antriebstemperierung weniger kritisch
als die der Formzylinder 43 bzw. Walzen 54 ist, können hier eine größere Anzahl von
n Antrieben M durch einen gemeinsamen Kreislauf KAN temperiert werden. Von Vorteil
kann es sein, wenn eine Anzahl von m = 2 Kreisläufen KAN vorgesehen sind, welche jeweils
eine Hälfte (linke bzw. rechte Seite einer Druckeinheit 73 bzw. Druckturmes 73 versorgen
(siehe Fig. 10).
[0093] In den beiden Kreisläufen K2 und K3 sind jeweils die Zufuhr- und Abfuhrleitung im
Bereich ihres der Kälteeinrichtung 77 fernen Endes vorzugsweise über mindestens eine
Byepass-Leitung miteinander verbunden, welche mittels schaltbarer Ventile 85 öffen-
bzw. abschließbar ist. Bei sehr geringer Temperiermittelabnahme durch die Kreisläufe
KFZ und KRW kann dieses Ventil 85 geöffnet werden, um einen ausreichenden Fluidstrom
aufrechtzuerhalten und damit ein korrekt temperiertes Temperiermittel in der Zufuhrleitung
für die Kreisläufe KFZ und KRW vorzuhalten. Vorteilhaft sind hierbei zwei oder mehr
Byepass-Leitung je Kreislauf K1; K2 mit Ventilen 85 unterschiedlicher Strömungsquerschnitte
oder aber je Kreislauf ein bzgl. seiner Durchflussmenge steuerbares Ventil 85 einsetzbar.
So kann die Umlaufmenge bedarfsgerecht abgestuft eingestellt werden.
[0094] Vorzugsweise zirkuliert im Kreislauf K2 stets zumindest eine geringe Menge Temperiermittel,
damit die Reaktionszeit im Bedarfsfall von Temperiermittel geeigneter Temperatur möglichst
kurz ist.
[0095] In Fig. 10 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung eines Druckturmes 73 mit einer Anzahl
von i = 8 Druckwerken 41, welche hier eine Anzahl von h = i/2 = 4 Doppeldruckstellen
bzw. Doppeldruckwerke 62 für den gleichzeitigen beidseitigen Druck mit zwei gegeneinander
angestellten Übertragungszylindern 47 im Gummi-gegen-Gummi-Betrieb bilden. Dem Druckturm
73 ist die Versorgungseinrichtung 71 mit Steuer- bzw. Regeleinrichtung 72 zugeordnet.
Wie lediglich für das unterste der vier Doppeldruckwerke 62 explizit dargestellt,
weist jede Rasterwalze 54 des Druckturmes 73 einen eigenen Kreislauf KRW auf. Die
zu einem selben Doppeldruckwerk 62 gehörigen Formzylinder 43 weisen paarweise einen
gemeinsamen Kreislauf KFZ auf. Sämtliche rotatorischen Antriebe M, insbesondere mechanisch
voneinander unabhängige Antriebe M, der Rasterwalzen 54 und Form- und Übertragungszylinder
43; 47 einer selben Seite der Bedruckstoffbahn 49 sind an einem gemeinsamen Kreislauf
K3 angeschlossen. Somit ergeben sich für den vorliegenden Druckturm 73 k = 4 Kreisläufe
KFZ, l = 8 Kreisläufe KRW und m = 2 Kreisläufe KAN gemäß Fig. 9. Vorzugsweise weisen
sämtliche Form- und Übertragungszylinder 43; 47 sowie Rasterwalzen 54 als Antriebe
M voneinander mechanisch unabhängige Einzelantriebe auf, sodass je Kreislauf KAN eine
Anzahl von n = 12 Antrieben M temperiert werden.
[0096] Zur Versorgung der Druckmaschine bzw. der Versorgungseinrichtungen 71 mit Temperiermittel
des zweiten Kreislaufs K2 und vorteilhaft auch des dritten Kreislaufs K3 ist die Kältezentrale
77 vorgesehen. In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Kältezentrale 77,
wie in Fig. 11 dargestellt, als Kombinationsanlage ausgeführt, welche zwei miteinander
gekoppelte Kühlprozesse 86; 87 aufweist, nämlich einen ersten Prozess 87 mit einer
Einrichtung 89, 90, 91, z. B. Kältemaschine 89, 90, 91, zur Erzeugung von Kompressionskälte
und einen zweiten Prozess 86 mit einer Einrichtung 88 zur Kühlung mittels Umgebungs-
bzw. Außenluft. Der erste Prozess 87 ist dazu ausgebildet, ein Temperiermittel auf
ein Temperaturniveau T
k unterhalb der Umgebungs- bzw. Außentemperatur abzukühlen. Wesentlich ist es jedoch
hierbei, dass die Prozesse 86; 87 derart miteinander gekoppelt sind, dass die beiden
o.g. Kreisläufe K2; K3 durch beide Prozesse 86; 87 mit Kälte versorgt werden können.
Diese Versorgung kann je nach Anforderung an das angeforderte Temperaturniveau T2;
T3 des betreffenden Kreislaufs K2; K3 wahlweise durch den einen oder den anderen Prozess
86; 87 oder insbesondere durch Kombination der beiden Prozesse 86; 87 erfolgen. Hierzu
ist eine intelligente Steuerung 92 zur Bereitstellung der Temperiermittel für die
Kreisläufe K2; K3 bei optimaler Nutzung der Einrichtung 88 zur Kühlung mittels Umgebungs-
bzw. Außenluft vorgesehen.
[0097] Der zweite Prozess 86 weist in einem ersten Kühlmittel- bzw. Fluidkreislauf 93 die
Einrichtung 88 zur Kühlung mittels Umgebungs- bzw. Außenluft, kurz Freikühleinrichtung
88, auf, welche beispielsweise als Konvektionskühler mit oder ohne Verdunster ausgeführt
sein kann. Der Energieaustausch findet durch thermischen Kontakt zwischen dem Fluid
des Fluidkreislaufs 93 und der Umgebungsluft statt und nutzt im Fall eines zusätzlichen
Besprühens mit Wasser darüber hinaus die Verdunstungskälte. Die Freikühleinrichtung
88 ist über das Fluid ausgangsseitig thermisch - z. B. über je einen Wärmetauscher
94; 96 - an die Kreisläufe K2; K3 gekoppelt. Insbesondere ist sie gekoppelt an die
Rückläufe der beiden Kreisläufe K2; K3, denen nach Durchlaufen der Wärmetauscher 94;
96 über regelbare Ventile 103; 104 Teilströme 106; 107 zur Wiedereinspeisung in die
beiden Kreisläufe K2 und K3 entnehmbar sind. Der je nach Erfordernis mehr oder weniger
große ausgekoppelte Teilstrom 108; 109 wird in einen thermischen Kontakt mit dem ersten
Prozess 87 gebracht, bevor die erforderliche Menge an in diesem Prozess 87 gekühlten
Fluid über die Ventile 103; 104 in die Kreisläufe K2 ; K3 eingespeist wird. Zur Regelung
des die Wärmetauscher 94; 96 auf der Seite des Fluidkreislaufs 93 durchsetzenden Volumenstromes
ist z. B. jeweils ein regelbares Ventil 97; 98 vorgesehen, welches den Fluidstrom
in einen den Wärmetauscher 94; 96 durchfließenden und einen in den Rücklauf zur Einrichtung
88 fließenden Strom teilt. Die Förderung des Fluids erfolgt z. B. je Wärmetauscherzweig
durch eine Pumpe 99.
[0098] Der erste Prozess 87 ist vorgesehen, um das Fluid der ausgekoppelten Teilströme 108;
109 auf ein Temperaturniveau T
k unter Umgebungstemperatur abzusenken und zur Wiedereinkopplung in die Kreisläufe
K2; K3 bereitzustellen. Zur Kälteerzeugung weist der erste Prozess 87 in einem Fluidkreislauf
101, z. B. Kältemittel, die Einrichtung 89, 90, 91 zur Erzeugung von Kompressionskälte
auf, welche einen Verdichter 89, z. B. als Kompressor 89, einen Kühler 91, z. B. als
Freikühleinrichtung 91, sowie ein Entspannungsventil 90 aufweist. Die Einrichtung
89, 90, 91 bzw. der erste Prozess 87 ist hinter dem Entspannungsventil 90 ausgangsseitig
thermisch mit den Kreisläufen K2 und K3 gekoppelt. Insbesondere ist der Prozess 87
über den Wärmetauscher an Teilströme 111; 112 zur Rückspeisdung von vormals ausgekoppeltem
und anschließend gekühlten Fluids in die beiden Kreisläufe K2 und K3 gekoppelt. Zwischen
Wärmetauscher 102 und den Ventilen 103; 104 kann vorteilhaft ein Speicher 113 angeordnet
sein, aus welchem die Teilströme 111; 112 bedient werden und in welchen die ausgekoppelten
Teilströme 108; 109 geführt werden. So kann kontinuierlich in einem Kreis über eine
Pumpe 114 Fluid aus dem Speicher 113 durch den Wärmetauscher 102 gefördert werden
und andererseits bedarfsgerecht gekühltes Fluid zur Rückspeisung in die Kreisläufe
K2 und K3 entnommen werden.
[0099] Die beiden Rückläufe aus K2 und K3 werden somit zunächst mit dem zweiten Prozess
86 in thermischen Kontakt gebracht, bevor sie je nach Anforderung an die jeweiligen
Solltemperaturen T2
soll; T3
soll jeweils in zwei Teilströme aufgeteilt werden können, wobei der eine Teilstrom wieder
gleich in den Versorgungsstrom des betreffenden Kreislaufes K2; K3 eingespeist wird,
während der andere Teilstrom in thermischen Kontakt mit dem ersten Prozess 87 gebracht
wird, bevor in diesem Prozess 87 gekühltes Fluid ebenfalls in den Versorgungsstrom
der betreffenden Kreisläufe K2; K3 rückgespeist wird. Das jeweilige Verhältnis zwischen
den Strömen 106 zu 111 bzw. 107 zu 112 wird über die Steuerung 92 eingestellt und
kann grundsätzlich von 0 % zu 100 % bis 100 % zu 0 % des jeweils eingestellten Zufuhrstromes
116; 117 liegen, d. h. der Zufuhrstrom 116; 117 kann aus einer Mischung der beiden
Teilströme 106 und 111 bzw. 107 und 112 oder aber lediglich aus einem der Teilströme
106 oder 111 bzw. 107 oder 112 bereitgestellt sein.
[0100] Insbesondere für den Fall, dass wie o. g. und in Fig. 8 und 9 für den Kreislauf K3
mit durchgezogenen Linien dargestellt, dieser nicht in der Versorgungseinrichtung
71 aufbereitet und gefördert wird, kann im Zufuhrstrom 116 des Kreislaufs K3 eine
Pumpe 95 vorgesehen sein. Für den strichliert dargestellten Fall der Fig. 9 kann die
entsprechende Pumpe 95 in der Versorgungseinrichtung 71 vorgesehen sein.
[0101] Die Steuerung 92 erhält von einer Rechen- und/oder Steuereinrichtung 100 der Druckmaschine
Solltemperaturen T2
soll; T3
soll für die Temperaturniveaus T2; T3 im Vorlauf der Kreisläufe K2; K3 und von einem Temperaturfühler
118 die Außentemperatur T
A. Die Rechen- und/oder Steuereinrichtung 100 kann Teil oder Prozess einer Maschinensteuerung,
eines Leitstandrechners oder auch ein Prozess in einer anderen der Druckmaschine zugeordneten
Steuereinrichtung sein. Je nach den Solltemperaturen T2
soll; T3
soll und der Au ßentemperatur T
A wird durch die Steuerung 92 die Kühlstrategie festgelegt und über nur angedeutete
Signalverbindungen die resultierenden Einstellungen der betreffenden Ventil 103; 104,
z. B. Regelventile 103; 104 (und ggf. 97; 98) als Stellglieder 103; 104 (97; 98) getroffen.
[0102] Im folgenden sind beispielhaft für eine bestimmte Vorgabe von Solltemperaturen T2
soll; T3
soll , z. B. T2
soll mit einem Wert zwischen 10 °C und 25 °C und T3
soll mit einem Wert zwischen 24 °C und 30 °C, mögliche Betriebssituationen beschrieben:
Liegt die Außentemperatur T
A der Luft beispielsweise bei T
A < ca. 5 °C, so erfolgt die Kühlung bzw. Versorgung der an die Kälteeinrichtung 77
angeschlossenen Kreisläufe K2, d. h. der Walzen 54 und Zylinder 43, zu maximal ca.
50% über den Prozess 86, z. B. die Freikühleinrichtung 88, und der Restbedarf über
die Kältemaschine 89, 90, 91. Die Kühlung bzw. Versorgung der angeschlossenen Kreisläufe
K3, d. h. der Antriebe, erfolgt zu 100 % über die Freikühleinrichtung 88. Der Zufuhrstrom
116 wird zu 100 % aus Teilstrom 106 gespeist.
[0103] Mit zunehmender Außentemperatur T
A bis z. B. ca. 20 °C erfolgt die Kühlung bzw. Versorgung der an die Kälteeinrichtung
77 angeschlossenen Kreisläufe K2 mit steigendem Anteil über die Kältemaschine 89,
90, 91 und immer weniger über die Freikühleinrichtung 88. Die Kühlung bzw. Versorgung
der angeschlossenen Kreisläufe K3 kann noch immer zu 100 % über die Freikühleinrichtung
88 erfolgen, wenn z. B. eine Solltemperatur T3
soll von beispielsweise von 24 bis 30 °C vorgegeben ist.
[0104] Liegt die Außentemperatur T
A z. B. bei ca. 20 - 24 °C, so erfolgt die Kühlung bzw. Versorgung der an die Kälteeinrichtung
77 angeschlossenen Kreisläufe K2 z. B. ausschließlich über die Kältemaschine 89, 90,
91, der Zufuhrstrom 117 in den Kreislauf K2 erfolgt beispielsweise zu 100 % aus dem
Teilstrom 112. Die Kühlung bzw. Versorgung der angeschlossenen Kreisläufe K3 erfolgt
zum nur noch zum Teil über die Freikühleinrichtung 88 und zum anderen Teil über die
Kältemaschine 89, 90, 91.
[0105] Für den Fall, dass die Außentemperatur T
A z. B. bei ca. 24 °C und mehr liegt, erfolgt die Kühlung bzw. Versorgung der an die
Kälteeinrichtung 77 angeschlossenen Kreisläufe K2 und K3 nur noch über die Kältemaschine
89, 90, 91.
[0106] Zusätzlich zu dem beschriebenen Außentemperatureinfluss können nun die Vorgaben für
die Solltemperaturen T2
soll; T3
soll , insbesondere der Sollwerttemperatur T2
soll, mit dem Maschinenstatus der Druckmaschine, insbesondere mit der Produktionsgeschwindigkeit
V, variieren. Entscheidend für die Generierung des Sollwertes T2
soll ist jedoch die niedrigste benötigte Solltemperatur von allen durch die Kälteeinrichtung
77 zu versorgenden Druckwerken 41 bzw. deren Formzylinder 43 und Rasterwalzen 54.
Die Einhaltung diese niedrigste Solltemperatur muss durch die Vorgabe der Sollwerttemperatur
T2
soll noch gewährleistet sein. Ändert sich mit Hochlaufen der Maschine auf höhere Produktionsgeschwindigkeiten
V nun diese niedrigste Solltemperatur für das zu temperierende Bauteil 43; 54, so
kann auch durch die Rechen-und/oder Steuereinrichtung 100 die Sollwerttemperatur T2
soll angehoben werden. Mit Anheben der Sollwerttemperatur T2
soll können sich jedoch auch die oben genannten Schwellentemperaturen für die unterschiedlichen
Kühlkombinationen nach oben verschieben.
[0107] Fig. 12 und 13 zeigen zwei vorteilhafte Weiterbildungen, in welchen ein Teil der
Wärmeenergie rückgewonnen wird. Diese Weiterbildungen sind einzeln oder gemeinsam
in die o.g. Temperierung integierbar.
[0108] In der ersten Ausführung (Fig. 12) erfolgt eine direkte Nutzung des warmen Rücklaufs,
z. B. mit maximaler Temperatur von 35 bis 40°C, insbesondere ca. 38°C, aus dem Kreislauf
K3 zur Temperierung der Antriebe M, beispielsweise über einen Fluid-Gas-Wärmetauscher
119, z. B. ein Wärmetauscher-Heizregister, zur direkten Luftheizung im Winterbetrieb.
[0109] In zweiter Ausführung (Fig. 13) erfolgt eine Nutzung des Temperiermittelrücklaufs
aus dem Kreislauf K2 als Wärmequelle für eine Wärmepumpe 121. Durch die Wärmepumpe
121 ist in einem Speicher 122 ein höheres Temperaturniveau, z. B. bis 55 °C erreichbar
als in der Ausführung gemäß Fig. 12, es wird jedoch zusätzlicher baulicher und energetischer
Aufwand erforderlich.
[0110] Die beiden in Fig. 12 und 13 dargestellten Rückgewinnungskonzepte können jedoch auch
auf die jeweils andere Quelle (K2 bzw. K3) zurückgreifen - z.B. in Fig. 12 auf den
Rücklauf von K2 und in Fig. 13 auf den Rücklauf von K3. Die Systeme können auch als
Quelle auf den Wärmnestrom 63 (siehe zu Fig. 5) zurückgreifen.
Bezugszeichenliste
[0111]
- 01
- Druckwerk
- 02
- Druckwerk
- 03
- Druckwerk
- 04
- Druckwerk
- 05
- -
- 06
- Formzylinder
- 07
- Formzylinder
- 08
- Formzylinder
- 09
- Formzylinder
- 10
- -
- 11
- Übertragungszylinder
- 12
- Übertragungszylinder
- 13
- Übertragungszylinder
- 14
- Übertragungszylinder
- 15
- -
- 16
- Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 17
- Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 18
- Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 19
- Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 20
- -
- 21
- Druckträger, Druckbogen, Materialbahn, Papierbahn
- 22
- Bildsensor, Farbkamera, Halbleiterkamera, Flächenkamera
- 23
- Auswerteeinheit, Rechenanlage
- 24
- Datenleitung
- 25
- -
- 26
- Datenleitung
- 27
- Beleuchtungsvorrichtung, Blitzlichtlampe
- 28
- Auslage
- 29
- Ablagestapel
- 30
- -
- 31
- Datenleitung
- 32
- Drehgeber
- 33
- Ein- und Ausgabeeinheit
- 34
- Speicher
- 35
- -
- 36
- Anschluss eines Firmennetzwerks
- 37
- Einstellvorrichtung, Steuervorrichtung, Regelvorrichtung
- 38
- -
- 39
- -
- 40
- -
- 41
- Druckwerk
- 42
- Farbwerk
- 43
- Rotationskörper, Zylinder, Druckwerkszylinder, Formzylinder, Bauteil
- 44
- Druckform, Flachdruckform, wasserlose Flachdruckform, Druckplatte
- 45
- -
- 46
- Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 47
- Rotationskörper, Zylinder, Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder
- 48
- Aufzug, Gummituch
- 49
- Bedruckstoff, Bedruckstoffbahn
- 50
- -
- 51
- Druckstelle
- 52
- Farbversorgung
- 53
- Rotationskörper, Walze, Auftragwalze, Bauteil
- 54
- Rotationskörper, Walze, Rasterwalze, Bauteil
- 55
- -
- 56
- fotoelektrischer Sensor, Bildsensor, CCD-Kamera
- 57
- Temperiereinrichtung (54)
- 58
- Temperiereinrichtung (43)
- 59
- Thermosensor
- 60
- -
- 61
- Reservoir, Farbkasten
- 62
- Doppeldruckwerk, Doppeldruckstelle
- 63
- Wärmestrom zur Rückgewinnung
- 64
- Nutzung, intern
- 65
- -
- 66
- Wärmerückgewinnung
- 67
- Energiequelle
- 68
- Wärmestrom zur Rückgewinnung
- 69
- Wärmestrom zur Rückgewinnung
- 70
- Pumpe
- 71
- Versorgungseinrichtung
- 72
- Steuer- bzw. Regeleinrichtung, Steuerelektronik
- 73
- Druckturm, Druckeinheit
- 74
- Falzapparat
- 75
- Steuereinrichtung
- 76
- Speicher, Temperiermittelspeicher, Heizwasserspeicher
- 77
- Kühleinrichtung, Kältezentrale
- 78
- Schaltventil
- 79
- Dosierventil
- 80
- Pumpe
- 81
- Pumpe
- 82
- Kreuzungspunkt
- 83
- Kreuzungspunkt
- 84
- Ventil
- 85
- Ventil
- 86
- Kühlprozess, Prozess, zweiter
- 87
- Kühlprozess, Prozess, erster
- 88
- Einrichtung, Freikühleinrichtung
- 89
- Verdichter, Kompressor
- 90
- Entspannungsventil
- 91
- Kühler, Freikühleinrichtung
- 92
- Einheit, logisch, Steuerung
- 93
- Kühlmittel- bzw. Fluidkreislauf
- 94
- Wärmetauscher
- 95
- Pumpe
- 96
- Wärmetauscher
- 97
- Ventil, regelbar, Regelventil, Stellglied
- 98
- Ventil, regelbar, Regelventil, Stellglied
- 99
- Pumpe
- 100
- Rechen- und/oder Steuereinrichtung
- 101
- Fluidkreislauf
- 102
- Wärmetauscher
- 103
- Ventil, regelbar, Regelventil, Stellglied
- 104
- Ventil, regelbar, Regelventil, Stellglied
- 105
- -
- 106
- Teilstrom
- 107
- Teilstrom
- 108
- Teilstrom
- 109
- Teilstrom
- 110
- -
- 111
- Teilstrom
- 112
- Teilstrom
- 113
- Speicher
- 114
- Pumpe
- 115 116
- Zufuhrstrom
- 117
- Zufuhrstrom
- 118
- Temperaturfühler
- 119
- Fluid-Gas-Wärmetauscher
- 120
- -
- 121
- Wärmepumpe
- 122
- Speicher
- A
- Abhängigkeit, Formzylinder
- B
- Abhängigkeit, Rasterwalze
- D1
- Farbdichte, Ist
- D2
- Farbdichte, Soll
- F
- Farbtyp
- M
- Antrieb, Bauteile
- V
- Produktionsgeschwindigkeit
- Ti,soll
- Solltemperatur, Zieltemperatur
- Tj,soll
- Solltemperatur, Zieltemperatur
- K1
- Versorgungskreislauf, Kreislauf
- K2
- Versorgungskreislauf, Kreislauf
- K3
- Versorgungskreislauf, Kreislauf
- T1
- Temperatur, Temperaturniveaus
- T2
- Temperaturniveaus
- T3
- Temperaturniveaus
- KAN
- Temperierkreislauf, Kreislauf (M)
- KFZ
- Temperierkreislauf, Kreislauf (43)
- KRW
- Temperierkreislauf, Kreislauf (54)
- m1
- Messwert
- m2
- Messwert
- m3
- Messwert
- m4
- Messwert
- m5
- Messwert
- m6
- Messwert
- m7
- Messwert
- S
- Stellbefehl
- S1
- Stellbefehl
- S2
- Stellbefehl
1. Verfahren zur Einstellung einer Übertragung von Druckfarbe, wobei eine in einem Farbwerk
(42) einer Druckmaschine angeordnete erste Walze (54) Druckfarbe auf einen Formzylinder
(43) überträgt, wobei mit einer Temperiereinrichtung (57) der ersten Walze (54) an
deren Mantelfläche eine Solltemperatur (Tj, soll) und mit einer Temperiereinrichtung (58) des Formzylinders (43) an dessen Mantelfläche
eine Solltemperatur (Ti, soll) eingestellt wird, wobei die Temperiereinrichtung (57) der ersten Walze (54) und
die Temperiereinrichtung (58) des Formzylinders (43) durch eine Einstellvorrichtung
(37) jeweils gesteuert oder geregelt werden, wobei in einer Speichereinheit (34) der
Einstellvorrichtung (37) für verschiedene Druckfarben bzw. Farbtypen farbspezifische
Kurven oder Stützstellen zumindest für einen funktionalen Zusammenhang zwischen einer
Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der jeweiligen Solltemperatur
(Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) hinterlegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der jeweilige funktionale Zusammenhang zwischen der Produktionsgeschwindigkeit
(V) der Druckmaschine und der jeweiligen Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) in einer Anzeige-und Eingabemaske auf einem Monitor einer Ein- und Ausgabeeinheit
(33) aus einer Menge für verschiedene Druckfarben bzw. Farbtypen hinterlegter farbspezifischer
Kurven oder Stützstellen ausgewählt wird, wobei mit der an der Mantelfläche der ersten
Walze (54) eingestellten Solltemperatur (Tj,soll) ein erster Parameter der Druckfarbe und mit der an der Mantelfläche des Formzylinders
(43) eingestellten Solltemperatur (Ti, soll) ein anderer, zweiter Parameter derselben zum Formzylinder (43) übertragenden Druckfarbe
eingestellt wird, wobei der an der Mantelfläche der ersten Walze (54) eingestellte
erste Parameter der Druckfarbe deren Viskosität betrifft und wobei der an der Mantelfläche
des Formzylinders (43) eingestellte zweite Parameter der Druckfarbe deren Zügigkeit
betrifft, wobei die Einstellung der Solltemperatur (Tj, soll) an der Mantelfläche der ersten Walze (54) unabhängig von der Einstellung der Solltemperatur
(Ti, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Speichereinheit (34) für die Temperierung der ersten Walze (54) und des Formzylinders
(43) jeweils eigene funktionale Zusammenhänge vorliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des funktionalen Zusammenhangs für einen durch die verwendete Druckfarbe und
einen verwendeten Bedruckstoff (49) festgelegten Druckprozess in Abhängigkeit von
der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine jeweils ein geeigneter Wert für
die an der Mantelfläche des Formzylinders (43) und an der Mantelfläche der ersten
Walze (54) einzustellende Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) ermittelbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für verschiedene Druckfarben bzw. Farbtypen zumindest der jeweilige funktionale Zusammenhang
zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der jeweiligen Solltemperatur
(Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) in der Anzeige- und Eingabemaske auf dem Monitor einer Ein- und Ausgabeeinheit
(33) grafisch dargestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der für eine ausgewählte Druckfarbe bzw. einen ausgewählten Farbtyp in
der Anzeige- und Eingabemaske auf dem Monitor der Ein- und Ausgabeeinheit (33) angezeigte
funktionale Zusammenhang zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine
und der jeweiligen Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) durch eine Eingabe oder Auswahl in der Anzeige- und Eingabemaske verändert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Eingabe oder Auswahl erfolgte Veränderung des angezeigten funktionalen
Zusammenhangs zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der
jeweiligen Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) innerhalb festgelegter Grenzen verändert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Eingabe oder Auswahl erfolgte Veränderung des angezeigten funktionalen
Zusammenhangs zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der
jeweiligen Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) in der Speichereinheit (34) gespeichert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Eingabe oder Auswahl erfolgte Veränderung des angezeigten funktionalen
Zusammenhangs zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der
jeweiligen Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) die jeweilige Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) mit einem Temperatur-Offset beaufschlagt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Eingabe oder Auswahl erfolgte Veränderung des angezeigten funktionalen
Zusammenhangs zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der
jeweiligen Solltemperatur (Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) den in der Speichereinheit (34) ursprünglich gespeicherten funktionalen Zusammenhang
zwischen der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine und der jeweiligen Solltemperatur
(Ti, soll; Tj, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) oder an der Mantelfläche der ersten Walze
(54) verändert.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Solltemperatur (Tj, soll) an der Mantelfläche der ersten Walze (54) und die Einstellung der Solltemperatur
(Ti, soll) an der Mantelfläche des Formzylinders (43) selektiv vorgenommen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität und/oder die Zügigkeit der Druckfarbe zur Beeinflussung der aus einem
Reservoir (61) der Druckfarbe zu einem Bedruckstoff (49) zu transportierenden Farbmenge
herangezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Einstellung der Viskosität ein mit steigender Produktionsgeschwindigkeit
(V) der Druckmaschine nachlassendes Vermögen der ersten Walze (54) zur Übertragung
von Druckfarbe auf einen der erste Walze (54) benachbarten Rotationskörper (53) durch
eine mit der eingestellten Temperatur herbeigeführte Verringerung der Viskosität der
Druckfarbe kompensiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Einstellung der Viskosität eine Förderrate der ersten Walze (54) bei einer
Veränderung der Produktionsgeschwindigkeit (V) der Druckmaschine zumindest annähernd
konstant gehalten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Einstellung der Zügigkeit ein Trennen der Druckfarbe zwischen druckenden
und nichtdruckenden Bereichen einer Druckform (44) beeinflusst wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Einstellung der Zügigkeit die Stärke eines Rupfens beim Zusammenwirken eines
farbführenden Zylinders (43; 47) mit dem Bedruckstoff (49) beeinflusst wird.
1. Procédé de réglage d'un transfert d'encre d'impression, où un premier rouleau (54)
disposé dans un groupe d'encrage (42) d'une machine à imprimer transfère une encre
d'impression vers un cylindre porte-cliché (43), une température de consigne (Tj, soll) étant réglée par un dispositif de thermostatisation (57) du premier rouleau (54)
à la surface périphérique de celui-ci et une température de consigne (Ti,soll) étant réglée par un dispositif de thermostatisation (58) du cylindre porte-cliché
(43) à la surface périphérique de celui-ci, le dispositif de thermostatisation (57)
du premier rouleau (54) et le dispositif de thermostatisation (58) du cylindre porte-cliché
(43) étant commandés ou régulés chacun par un dispositif de réglage (37), des courbes
ou des points de référence spécifiques aux encres étant archivés dans une unité de
mémoire (34) du dispositif de réglage (37) pour différentes encres d'impression ou
types d'encre, au moins pour une relation fonctionnelle entre une vitesse de production
(V) de la machine à imprimer et la température de consigne (Ti,soll ; Tj,soll) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou sur
la surface périphérique du premier rouleau (54), caractérisé en ce qu'au moins chaque relation fonctionnelle entre la vitesse de production (V) de la machine
à imprimer et chaque température de consigne (Ti, soll ; Tj, soll) sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou sur la surface périphérique
du premier rouleau (54) sont sélectionnées dans un masque d'affichage et de saisie
sur un moniteur d'une unité d'entrée et de sortie (33) à partir d'un certain nombre
de courbes ou de points de référence spécifiques aux encres archivés pour différentes
encres d'impression ou types d'encre, un premier paramètre de l'encre d'impression
étant réglé avec la température de consigne (Tj,soll) réglée sur la surface périphérique du premier rouleau (54) et un deuxième paramètre
différent de la même encre d'impression à transférer vers le cylindre porte-cliché
(43) étant réglé avec la température de consigne (Ti,soll) réglée sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43), le premier paramètre
de l'encre d'impression réglé sur la surface périphérique du premier rouleau (54)
concernant la viscosité de celle-ci et le deuxième paramètre de l'encre d'impression
réglé sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) concernant le poisseux
de celle-ci, le réglage de la température de consigne (Tj, soll) sur la surface périphérique du premier rouleau (54) étant effectué indépendamment
du réglage de la température de consigne (Ti, soll) sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des relations fonctionnelles propres sont respectivement présentées dans l'unité
de mémoire (34) pour la thermostatisation du premier rouleau (54) et du cylindre porte-cliché
(43).
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une valeur appropriée pour la température de consigne (Ti, soll ; Tj, soll) à régler sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) et sur la surface
périphérique du premier rouleau (54) est déterminable sur la base de la relation fonctionnelle
pour un processus d'impression défini par l'encre d'impression utilisée et un support
d'impression (49) utilisé en fonction de la vitesse de production (V) de la machine
à imprimer.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, pour différentes encres d'impression ou types d'encre, au moins la relation fonctionnelle
entre la vitesse de production (V) de la machine à imprimer et la température de consigne
(Ti, soll ; Tj, Son) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou
sur la surface périphérique du premier rouleau (54) est graphiquement représentable
dans le masque d'affichage et de saisie sur le moniteur d'une unité d'entrée et de
sortie (33).
5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'au moins la relation fonctionnelle entre la vitesse de production (V) de la machine
à imprimer et la température de consigne (Ti,soll ; Tj,soll) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou sur
la surface périphérique du premier rouleau (54), affichée pour une encre d'impression
sélectionnée ou un type d'encre sélectionné dans le masque d'affichage et de saisie
sur le moniteur de l'unité d'entrée et de sortie (33), est modifiée par une entrée
ou une sélection dans le masque d'affichage et de saisie.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la modification de la relation fonctionnelle, obtenue par entrée ou sélection, entre
la vitesse de production (V) de la machine à imprimer et la température de consigne
(Ti, soll ; Tj, Son) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou
sur la surface périphérique du premier rouleau (54) est comprise à l'intérieur de
limites définies.
7. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la modification de la relation fonctionnelle, obtenue par entrée ou sélection, entre
la vitesse de production (V) de la machine à imprimer et la température de consigne
(Ti, soll ; Tj, Son) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou
sur la surface périphérique du premier rouleau (54) est sauvegardée dans l'unité de
mémoire (34).
8. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la modification de la relation fonctionnelle, obtenue par entrée ou sélection, entre
la vitesse de production (V) de la machine à imprimer et la température de consigne
(Ti, soll ; Tj, Son) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou
sur la surface périphérique du premier rouleau (54) applique un décalage de température
à la température de consigne (Ti,soll ; Tj,soll) sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou sur la surface périphérique
du premier rouleau (54).
9. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la modification de la relation fonctionnelle, obtenue par entrée ou sélection, entre
la vitesse de production (V) de la machine à imprimer et la température de consigne
(Ti, soll ; Tj, Son) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou
sur la surface périphérique du premier rouleau (54) affecte la relation fonctionnelle
initialement sauvegardée dans l'unité de mémoire (34) entre la vitesse de production
(V) de la machine à imprimer et la température de consigne (Ti,soll ; Tj, Son) correspondante sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) ou
sur la surface périphérique du premier rouleau (54).
10. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réglage de la température de consigne (Tj, soll) sur la surface périphérique du premier rouleau (54) et le réglage de la température
de consigne (Ti, soll) sur la surface périphérique du cylindre porte-cliché (43) sont effectués de manière
sélective.
11. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la viscosité et/ou le poisseux de l'encre d'impression sont exploités pour déterminer
la quantité d'encre à transporter d'un réservoir (61) d'encre d'impression vers un
support d'impression (49).
12. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réglage de la viscosité compense une aptitude, décroissante à mesure que la vitesse
de production (V) de la machine à imprimer s'élève, du premier rouleau (54) pour le
transfert d'encre d'impression vers un corps rotatif (53) contigu au premier rouleau
(54) par une diminution de viscosité de l'encre d'impression provoquée par la température
réglée.
13. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réglage de la viscosité maintient à un niveau au moins sensiblement constant un
débit de refoulement du premier rouleau (54) lors d'un changement de vitesse de production
(V) de la machine à imprimer.
14. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réglage de poisseux détermine une séparation de l'encre d'impression entre des
zones à imprimer et des zones restant vierges d'un cliché d'impression (44).
15. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réglage de poisseux détermine l'épaisseur d'un arrachage lors de la coopération
d'un cylindre (43 ; 47) conducteur d'encre avec le support d'impression (49).