[0001] Die Erfindung betrifft ein Schutzelement für einen Abschnitt des menschlichen Körpers.
[0002] Bei verschiedensten körperlichen Tätigkeiten bzw. Sportarten kann es in Ausnahmefällen
zu einer Gefährdung exponierter Körperteile kommen. Insbesondere ist es dann möglich,
dass es zu einer übermäßigen Krafteinwirkung auf den Körper kommt und somit ein hohes
Verletzungsrisiko und die Gefahr bleibender Schäden besteht. Insbesondere im Bereich
des Zweirad-Motorsports kommt es bei einem Unfall bzw. Sturz sehr schnell zu einer
übermäßig hohen Belastung des Becken- bzw. Hüftbereichs und damit verbunden, zu schwerwiegenden
körperlichen Schäden. Bekannte Motorsportbekleidungen weisen daher unter Anderem im
Bereich der Hüftgelenke bzw. Beckenschaufeln Dämpfungselemente auf, die bei einem
Unfall einen Schutz bieten sollen. Derartige Elemente sind jedoch zumeist recht kleinräumig
ausgebildet und bieten daher zumeist nur einen geringen Schutz bei Einwirken einer
stoßförmigen Belastung. Insbesondere besteht bei derartigen Einsätzen stets die Gefahr
des Verrutschens, sodass unter Umständen das Schutzelement bei einem Unfall nicht
am vorgesehenen Platz angeordnet ist und somit die Schutzwirkung weitestgehend verloren
geht. Nachteilig an bekannten Schutzelementen ist also insbesondere, dass diese nur
einen abschnittsweisen Schutz bieten, die einzelnen Schutzelemente relativ zueinander
beweglich sind und somit kein Vollschutz des Becken- bzw. Hüftbereichs gegeben ist.
Derartige Schutzelemente wurden bereits in
WO 2006/029486 offenbart.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung liegt also darin ein Schutzelement für einen Körperteil
zu schaffen, welches bei einem hohen Tragkomfort, einen umfassenden Körperteilschutz
bietet. Auch ist es Aufgabe der Erfindung das Schutzelement derart auszugestalten,
das es mit Kleidung bzw. weiterer Schutzkleidung kombiniert werden kann.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass das Schutzelement einen Formteil
und eine Ausgleichslage aufweist, wobei das Formteil einstückig aus einem ausgehärteten
Verbundwerkstoff gebildet ist und wobei die Ausgleichslage aus einem elastisch deformierbaren
Schaummaterial gebildet ist und dem Körper zugewandt, ein Kanalsystem aus nutartigen
Vertiefungen aufweist. Im Hinblick auf die zu erwartenden mechanischen Belastungen
hat ein einstückiges Formteil den besonderen Vorteil, dass keine Fügestelle vorhanden
ist und somit die Gefahr eines Bruchs an einer derartigen Schwachstelle im Material
verhindert ist. Da das Formteil aus einem ausgehärteten Verbundwerkstoff gebildet
ist, kann dieses in einem nicht ausgehärteten Zustand besonders gut und individuell
an die anatomischen Gegebenheiten unterschiedlicher Körper angepasst werden und behält
somit im ausgehärteten Zustand diese spezifische Form. Geringfügig unterschiedliche
anatomische Details können in vorteilhafter Weise vom elastisch deformierbaren Schaummaterial
ausgeglichen werden, wodurch eine besonders gute Passform und somit ein hoher Tragekomfort
erreicht wird. Da ein einstückiges wannenförmiges Formteil den zu schützenden Körperabschnitt
umschließt, ist in diesem Abschnitt der Feuchtigkeitsaustausch zwischen der Körperoberfläche
und der Umgebung eingeschränkt, was insbesondere bei längerem Tragen eines derartigen
Formteils, zu lokalen Feuchtigkeitsansammlungen und damit zu einem deutlich reduzierten
Tragekomfort führen kann. Erfindungsgemäß weist nun die Ausgleichslage ein dem Körper
zugewandtes Kanalsystem aus nutförmigen Vertiefungen auf, wodurch die unvermeidlich
entstehende Feuchtigkeit entlang dieser Kanäle an die Umgebung abgeleitet werden kann,
wodurch insbesondere ein besonders hoher Tragekomfort erreicht wird.
[0005] Eine Ausbildung nach der der Verbundwerkstoff ein Fasermaterial und ein aushärtbares
Füllmittel umfasst, hat insbesondere den Vorteil, dass das Fasermaterial sehr gut
an die auszubildende anatomische Form angepasst werden kann und sodann nachfolgend
das Füllmittel aufgebracht bzw. eingebracht wird und dieses mittels spezifischer Herstellungsverfahren
ausgehärtet wird. Beispielsweise kann der Verbundwerkstoff Glasfaser- und/oder Kohlefaserlagen
umfassen, die mit einem Harz, insbesondere einem Epoxydharz, getränkt bzw. beschichtet
werden und nachfolgend unter Luft, Licht, Temperatur und/oder Druck ausgehärtet werden.
Bezüglich der Verfahrens- bzw. Herstellungsschritte von Verbundwerkstoffen aus einem
Fasermaterial und einem aushärtbaren Füllmittel wird auf das Allgemeinwissen des Fachmanns
der Kunststoff- bzw. Verbundstofftechnik verwiesen.
[0006] Zur Bildung eines stabilen Formteils, welches einen hohen Schutz des Körperteils
vor auftretenden Belastungen bietet, weist gemäß einer Weiterbildung der Verbundwerkstoff
ein Elastizitätsmodul von zumindest 40 kN/m2 auf. Ein derartig ausgebildetes Formteil
ist somit in der Lage, die auftretende Energie im Falle eines Sturzes bzw. eines Unfalls
aufzunehmen, sodass eine im Wesentlichen punktförmige übermäßige Belastung des menschlichen
Körpers verhindert wird. Ein derart stabiles Formteil hat ferner den Vorteil, dass
das Risiko einer Abschürfung im Falle eines Sturzes deutlich verringert wird.
[0007] Von Vorteil ist es ferner, wenn die Ausgleichslage aus einem Elastomerschaum, insbesondere
einem Polyurethanschaum gebildet ist, da sich derartige Schäume sehr gut formen lassen
und somit eine gute Anpassung an die Form des Formteils und damit an die Anatomie
des Körpers gegeben ist. Da die Ausgleichslage zwischen dem Körper und dem vergleichsweise
steifen Formteil angeordnet ist und somit letztendlich für den Tragekomfort relevant
ist, ist diese Weiterbildung ferner von Vorteil, da sich Elastomerschäume elastisch
deformierbar an die tatsächlichen anatomischen Gegebenheiten anpassen und somit auch
bei längerer Tragedauer ein hoher Tragekomfort erreicht wird.
[0008] Für einen zuverlässigen Schutz des Beckens ist eine Weiterbildung von Vorteil, nach
der das Formteil zwei Seitenwangen aufweist, die eine Ebene überragen, welche durch
Tangenten an die Randlinien eines Mittelabschnitts des Formteils aufgespannt ist.
Diese Seitenwangen sind insbesondere derart ausgebildet, dass sie seitlich zumindest
die Hüftgelenke und abschnittsweise auch die Beckenschaufeln abdecken, sodass bei
einer seitlichen Krafteinwirkung, welche ohne das Schutzelement direkt auf den Bereich
der Hüftgelenke bzw. Beckenschaufeln wirken würde, die einwirkende Kraft vom Formteil
übernommen wird, wodurch diese Kraft auf eine größere Fläche aufgeteilt wird, was
wiederum die Gefahr einer punktförmigen Überlastung und damit einer Verletzung verringert.
[0009] Für einen angenehmen Tragekomfort ist es ferner von Bedeutung, wenn das Schutzelement
möglicht dünn ausgebildet ist, da dieses bevorzugt unter einer weiteren Schutzkleidung
getragen wird. Nach einer Weiterbildung weist das Formteil daher eine Dicke zwischen
0,7 und 1,7 mm auf, was insbesondere den Vorteil hat, dass der Verbundwerkstoff bereits
eine ausreichend hohe Festigkeit bietet, also die auftretenden Belastungskräfte gut
aufnehmen und entsprechend ableiten kann, gleichzeitig jedoch noch soweit flexibel
ist, dass sich dieser bei Bewegungen des Körperteils noch soweit elastisch Verformen
kann, dass wiederum ein hoher Tragekomfort erreicht wird.
[0010] Im Hinblick auf einen möglichst hohen Tragekomfort in Kombination mit einer guten
Schutzwirkung ist eine Weiterbildung von Vorteil, nach der die Ausgleichslage eine
mittlere Dicke von 8,5 mm aufweist, da bei dieser Dicke ein guter Dämpfungsgrad des
Schaummaterials gegeben ist, das gesamte Schutzelement jedoch noch ausreichend dünn
ist, um unter einer Schutzkleidung getragen werden zu können. Alternativ ist jedoch
eine Dicke des Schaums im Bereich von 8,5 mm bis 12 mm möglich.
[0011] Nach einer Weiterbildung liegt die Tiefe der Vertiefungen im Bereich zwischen 20%
und 45% der Dicke der Ausgleichslage, was den Vorteil hat, dass die dämpfenden und
ausgleichenden Eigenschaften der Ausgleichslage nur unwesentlich eingeschränkt werden,
jedoch ein zuverlässiger Abtransport der entstehenden Feuchtigkeit gegeben ist. Diese
Weiterbildung hat ferner den Vorteil, dass eine Beeinträchtigung des Tragekomforts
verhindert wird, da sich diese Vertiefungen somit nicht als Negativform in die Körperoberfläche
eindrücken können. Bevorzugt wird der Übergang von der körperzugewandten Seite der
Ausgleichslage zur nutartigen Vertiefung stetig ausgebildet sein, sodass in diesem
Bereich keine unangenehmen in Erscheinung tretenden Kanten vorhanden sind, was wiederum
für den Tragekomfort von Vorteil ist. Bevorzugt wird die Breite der Vertiefung ca.
70% der Dicke der Ausgleichslage betragen, da somit eine Einpressung der Haut in die
Vertiefung und damit verbunden ein reduzierter Tragekomfort, verhindert wird. Durch
diese Weiterbildung ist in vorteilhafterweise sichergestellt, dass ein ausreichender
Feuchtigkeitsabtransport möglich ist, ohne dadurch den Tragekomfort zu verringern,
insbesondere ohne dass es zu Einpresserscheinungen der Haut in die nutartigen Vertiefungen
kommt.
[0012] Nach einer weiteren möglichen Ausbildung ist das Kanalsystem der Innenseite des Formteils
zugewandt angeordnet, was den Vorteil hat, dass die dem Körper zugewandte Oberfläche
der Ausgleichslage im Wesentlichen glatt ist, also keine Vertiefungen aufweist. Zum
Transport der Feuchtigkeit zum Kanalsystem kann die Ausgleichslage feuchtigkeitstransparent
sein, also das Material der Ausgleichslage für Feuchtigkeit durchlässig ist. Ferner
ist es möglich eine Mehrzahl von Verbindungsabschnitten zwischen der körperzugewandten
Seite der Ausgleichslage und dem Kanalsystem anzubringen, über welche Feuchtigkeit
vom Körper abgeleitet werden kann. Ferner kann auf der körperzugewandten Seite der
Ausgleichslage eine feuchtigkeitspermeable Lage angeordnet sein und somit eine Staufeuchte
zwischen Körper und Ausgleichslage zu verhindern.
[0013] Zur Erzielung eines hochwertigen Schutzes wird das Schutzelement zumeist recht eng
am Körper anliegen, wobei es beim bestimmungsgemäßen Gebrauch zu einer geringfügigen
und gegebenenfalls lokal begrenzten Relativbewegung zwischen Körper und Schutzelement
kommen kann. Von Vorteil ist daher eine Weiterbildung, nach der die Ausgleichslage
abschnittsweise mit der Innenseite des Formteils verbunden ist, da somit die Ausgleichslage
diese Relativbewegungen übernehmen kann und relativ zum Körper im Wesentlichen in
Ruhe bleibt, sodass die Gefahr von Scheuerstellen und einer damit verbundenen Wundbildung
verhindert wird. Bei einem Unfall hat diese Weiterbildung ferner den Vorteil, dass
die dämpfende Funktion der Ausgleichslage erhalten bleibt, auch wenn es zu geringfügigen
Deformationen bzw. Verschiebungen des Formteils kommt.
[0014] Da das Schutzelement bevorzugt möglichst eng am Körper anliegend angeordnet werden
soll, um bei einem Unfall zuverlässig an der jeweiligen Position gehalten zu werden,
ist eine Weiterbildung von Vorteil, nach der am Formteil eine flexible Haltevorrichtung
angeordnet ist. Diese Haltevorrichtung kann beispielsweise durch flexible Befestigungsgurte
gebildet sein, die in einem Kontaktabschnitt des Formteils, bevorzugt im Bereich der
Seitenwangen, mit dem Formteil verbunden sind. Bevorzugt ist eine Ausbildung der Haltevorrichtung
als so genannter Drei-Punkt-Gurt ausgebildet, bei dem flexible Befestigungsgurte,
beispielsweise aus einem hochfesten Segelstoff, jeweils von einer Seitenwange sowie
vom Mittelteil des Formteils ausgehend, mittels eines Verschlussmittels öffenbar miteinander
verbunden werden. Durch diesen Drei-Punkt-Gurt wird eine besonders zuverlässige Fixierung
des Schutzelementes relativ zum Körper erreicht.
[0015] Im Hinblick auf die Anordnung des erfindungsgemäßen Schutzelements in einer Schutzbekleidung,
beispielsweise einer Motorradschutzbekleidung, ist eine Weiterbildung von Vorteil,
nach der im Mittelabschnitt des Formteils ein Kontaktabschnitt angeordnet ist, da
somit das Formteil mit einem Rückenprotektor verbunden werden kann. Schutzbekleidungen
weisen zumeist einen derartigen Protektor auf, wobei diese Weiterbildung dahingehend
von Vorteil ist, dass ein durchgehendes Schutzelement für die Wirbelsäule und das
Becken geschaffen wird, das eine entsprechende Flexibilität bietet und jedoch gleichzeitig
sicherstellt, dass dieses Schutzelement eine zusammenhängende Einheit bildet und insbesondere
stets am jeweils vorgesehenen Platz angeordnet bleibt.
[0016] Im Hinblick auf den Tragekomfort ist eine Weiterbildung von Vorteil, nach welcher
der Randabschnitt des Formteils eine gegenüber der Krümmung der Innenseite entgegengesetzte
Krümmung aufweist. Da das Formteil aus einem Verbundwerkstoff gebildet ist dessen
Festigkeit jedenfalls deutlich über der des menschlichen Körpers liegt, kann es bei
Körperbewegungen, beispielsweise beim Gehen, zu einem unangenehmen Eindrücken der
Kante des Formteils in anliegende Körperteile kommen. Ist nun die Krümmung dieses
Randabschnitts entgegengesetzt zur Innenseitenkrümmung ausgebildet, wird der Randabschnitt
nach außen, also vom Körper weg, gebogen sein, wodurch eine deutlich erhöhte Bewegungsfreiheit
und damit ein verbesserter Tragekomfort erreicht wird.
[0017] Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten ergibt sich beim Sitzen durch die Einwölbung
der Oberschenkel im Bereich des Schritts, eine Einwölbung der Körperaußenkontur. Wiederum
für den Tragekomfort ist es daher von Vorteil, wenn das Formteil im Mittelabschnitt
einen dem Körper zugewandten, eingewölbten Abschnitt aufweist. Insbesondere wird somit
der Sitzkomfort verbessert, da das Formteil die natürlichen, anatomischen Gegebenheiten
berücksichtigt und es somit zu keinem erhöhten Auflagedruck im Bereich der Oberschenkel
kommt.
[0018] Eine Weiterbildung kann auch darin bestehen, dass auf der körperzugewandten Seite
der Ausgleichslage eine feuchtigkeitspermeable Lage angeordnet ist, da so ein direkter
bzw. nur durch eine dünne Stofflage getrennter Kontakt der Ausgleichslage mit der
Haut verhindert wird, was insbesondere für den Feuchtigkeitsabtransport von Vorteil
ist. Mittels dieser feuchtigkeitspermeablen Lage kann die unvermeidlich auftretende
Feuchtigkeit gut zum Kanalsystem abgeleitet werden, was wiederum den Tragekomfort
verbessert.
[0019] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0020] Es zeigen jeweils in stark schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Schutzelements;
- Fig. 2
- eine Frontansicht des erfindungsgemäßen Schutzelements;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Schutzelements zur Darstellung der seitlichen
Schutzwangen;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Schutzelements zur Darstellung des Schichtaufbaus;
- Fig. 5
-
a) eine Haltevorrichtung zur Fixierung des erfindungsgemäßen Schutzelements am Körper;
b) eine Detaildarstellung einer möglichen Verbindung der Haltevorrichtung mit dem
Schutzelement;
- Fig. 6
- ein Prüfprotokoll für einen Falltest nach DIN 1621-1.
[0021] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0022] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mitumfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereich beginnen mit
einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder
weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
[0023] Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Schutzelement 1 umfassend ein Formteil 2 und eine
Ausgleichslage 3, wobei die Ausgleichslage 3 auf der dem Körper zugewandten Innenseite
15 des Formteils 2 angeordnet ist. Ferner weist die Ausgleichslage ein Kanalsystem
4 auf, welches aus einer Mehrzahl miteinander verbundenen, nutartigen Vertiefungen
5 gebildet ist. Diese Vertiefungen 5 sind dem Körper zugewandt und ermöglichen einen
Abtransport der vom Körper abgegebenen Feuchtigkeit aus dem wannenförmigen Schutzelement
1. Da das Formteil aus einem Verbundwerkstoff gebildet ist, welcher zumeist nicht
feuchtigkeitsdurchlässig ist, wird mit diesem Kanalsystem 4 ein Abtransport der Feuchtigkeit
sichergestellt, was insbesondere für eine längere Tragedauer des Schutzelements von
Vorteil ist. In einem Mittelabschnitt 6 weist das Formteil 2 an der unteren Seite
eine Einwölbung 7 auf, die wiederum den Tragekomfort verbessert, da dadurch die Ansätze
der Oberschenkel anatomisch korrekt gestützt werden. Als untere Seite ist im Dokument
jener Abschnitt des Schutzelements 1 bezeichnet, der bei Anordnung des Schutzelementes
am Körper in Richtung einer Sitzauflagefläche orientiert ist. Dementsprechend ist
die obere Seite in Richtung der Wirbelsäule bzw. dem Schulterbereich orientiert.
[0024] Fig. 2 zeigt eine Frontansicht des erfindungsgemäßen Schutzelements 1, wobei hier
deutlich die anatomisch geformte Einwölbung 7 erkennbar ist. Insbesondere weist diese
Einwölbung 7 einen Abstand 8 von der Aufstandsebene 9 der Abschnitte 10 des Oberschenkelschutzes
auf.
[0025] Wie in Fig. 1 und 2 erkennbar, ist das Formteil 1 wannenförmig ausgebildet und weist
insbesondere eine dem Körper zugewandte, überwiegend konkave Krümmung auf. Diese Wannenform
in Kombination mit der konkaven Krümmung bietet eine besonders hohe Verwindungs- und
Formsteifigkeit, was insbesondere für den Aufprallschutz von ganz besonderer Bedeutung
ist. Die Einwölbung 7 im Steißbereich verbessert somit den Trage- bzw. Sitzkomfort
und dient ferner als konstruktives Aussteifungselement zur Verstärkung der mechanischen
Festigkeit des Formteils 2.
[0026] Das erfindungsgemäße Schutzelement 1 weist ferner zwei seitlich angeordnete Seitenwangen
11 auf, die derart ausgebildet sind, dass ein Schutz der Hüftgelenke gegenüber seitlich
einwirkenden Kräften erreicht wird.
[0027] Der nach oben ausgerichtete Mittelabschnitt 6 weist gegenüber der höchsten Erstreckung
im Bereich der Seitenwangen 11 eine Freistellung 12 auf, was insbesondere dahingehend
der Vorteil ist, dass ein zuverlässiger Schutz der unteren Lendenwirbel bzw. des Kreuzbeins
gegeben ist, durch die Freistellung 12 jedoch die Bewegungsfreiheit im Bereich der
Lendenwirbel nicht eingeschränkt ist. Ferner sind bekannte Rückenprotektoren zumeist
derart ausgebildet, dass sie zumindest den Bereich bis zu den Lendenwirbeln abdecken
und somit ein Schutzelement 1 ohne Freistellung 12 in diesem Bereich gegebenenfalls
eine Behinderung ergeben könnte. In einer Weiterbildung kann an der Außenfläche des
Formteils 2 im oberen Bereich des Mittelabschnitts 6 ein Kontaktabschnitt 24 angeordnet
sein, über diesen das erfindungsgemäße Schutzelement 1 beispielsweise mit einem Rückenprotektor
verbunden werden kann, wodurch eine durchgehende Schutzeinheit für die Wirbelsäule
und das Becken gebildet wird.
[0028] Fig. 3 zeigt nun eine Detaildarstellung der Seitenwangen 11, insbesondere zeigt die
Figur, dass die Seitenwangen eine Ebene 13 um einen Abstand 14 deutlich überragen,
wobei die Ebene 13 durch Tangenten 23 an die Randlinien im Mittelabschnitt 6 des Formteils
aufgespannt wird. Dies hat den besonderen Vorteil, dass ein zuverlässiger Schutz des
Hüftbereichs gegeben ist, ohne dadurch das Formteil und damit das Schutzelement unnötig
groß ausbilden zu müssen, was insbesondere für den Tragekomfort von Nachteil wäre.
[0029] Fig. 3 zeigt ferner, dass aufgrund der Freistellung 12 bzw. Einwölbung 7 eine besonders
kompaktes, wannenförmiges Formteil gebildet wird, wodurch ein besonders hoher Tragekomfort
erreicht wird, insbesondere auch, wenn der Träger des erfindungsgemäßen Schutzelements
1 steht bzw. geht. Durch die großflächigen und den wannenförmigen Abschnitt des Formteils
weit überragenden Seitenwangen wird ein zuverlässiger Schutz des Hüftbereichs erreicht
und insbesondere durch die wannenförmige Ausbildung eine besonders hohe Steifigkeit
und damit ein sehr zuverlässiger Schutz des Trägers erreicht wird.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch das erfindungsgemäße Schutzelement 1.
Die Ausgleichslage 3 ist mit dem Formteil 2 verbunden, wobei diese Verbindung abschnittsweise
vorgesehen sein kann. Es ist jedoch auch möglich, dass die Ausgleichslage 3 vollflächig
mit der Innenseite 15 des Formteils verbunden ist, beispielsweise durch verkleben.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Ausgleichslage 3 in eine Form eingebracht wird,
in der das Formteil 2 eingelegt wurde, und in dieser Form, inklusive der Negativform
zur Bildung des Kanalsystems 4, aushärtet. Bevorzugt weist die Ausgangslage 3 eine
mittlere Dicke 16 von 8,5 mm auf, wobei jedoch auch eine mittlere Dicke im Bereich
von 6 mm bis 12 mm möglich ist. Beispielsweise kann für eine geringere zu erwartende
Gewichtsbelastung eine dünnere Ausgleichslage gewählt werden, ebenso kann für eine
höhere Gewichtsbelastung bzw. eine gewünschte höhere Dämpfung eine dickere Ausgleichslage
angeordnet werden.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung weist eine nutförmige Vertiefung 5 des Kanalsystems
4, bei einer mittleren Dicke 16 der Ausgleichslage von 8,5 mm, eine Tiefe von 2 mm
und eine Breite von 6 mm auf. Zur Anpassung an unterschiedliche Körpergeometrien aufgrund
unterschiedlicher Körperabmessungen, werden mehrere Grundgrößen des Formteil bzw.
der Ausgleichslage gebildet, wobei sich die Abmessungen der Vertiefungen 5 des Kanalsystems
4 im Wesentlichen linear ändern. Insbesondere ist eine Größenvariation um bis zu 25%
vorgesehen.
[0032] Die mechanische Festigkeit und erforderliche Belastungsfähigkeit wird vom Formteil
2 bereitgestellt, wobei dieses eine Dicke 17 im Bereich zwischen 0,7 mm und 1,7 mm
aufweist, wobei eine Dicke von 1,2 mm bevorzugt ist. Mit dieser bevorzugten Dicke
ist das Formteil ausreichend stabil um die zu erwartenden Belastungen aufnehmen zu
können und das Körperteil entsprechend zu schützten, gleichzeitig ist das Formteil
jedoch noch flexibel genug, um eine Anpassung an die anatomischen Gegebenheiten zu
ermöglichen, insbesondere bei Bewegungen wie sie beim Gehen auftreten können. Im Hinblick
auf eine möglichst wenig eingeschränkte Bewegungsfreiheit ist ferner vorgesehen, den
Randabschnitt 18 des Formteils nach außen, also vom Körper weg, zu krümmen um zu verhindern,
dass der steife Rand des Formteils bei Bewegung gegen den Körper drückt, was für den
Tragekomfort von Nachteil ist. In diesem Randabschnitt ist ferner vorgesehen, dass
die Ausgleichslage 3 eine sich verjüngende Dicke aufweist, um dadurch einen möglichst
schmalen Rand des Schutzelements 1 zu erreichen.
[0033] Als Fasermaterial des Verbundwerkstoffs kann bspw. Glasfaser- oder Kohlefaser verwendet
werden, wobei sich durch das Mischungsverhältnis von Faser und Harz unterschiedliche
Festigkeitswerte einstellen lassen. Laut der unten stehend angegebenen Mischungsregel
bestimmt sich der Elastizitäts-Modul (E11) für den Verbund einer Einzelschicht in
Faserlängsrichtung wie folgt:
[0034] Wobei folgende Bezeichnungen gelten:
ϕf |
Volumensanteil der Faser |
Ef |
E-Modul der Faser |
EM |
E-Modul des Harz (Füllmittel) |
[0035] Beispielhafte E-Module für Fasermaterialien (in Längsrichtung der Faser) finden sich
in nachfolgender Aufstellung:
Kohlefaser (T300 Faser) |
230.000 N/mm2 |
Kohle / Kevlar Gewebe |
130.000 N/mm2 |
Glasfasergewebe |
70.000 N/mm2 |
Epoxy |
3.500 N/mm2 |
[0036] Bevorzugt wird ein Mischungsverhältnis von 25% bis 48% einer T300 Kohlefaser in einem
Epoxydharz gewählt, wodurch ein Elastizitäts-Modul des Verbundwerkstoffs von ca. 45.000
N/mm
2 erreicht wird. In diesem Mischungsverhältnis hat eine Einzellage des Verbundwerkstoffs
eine Dicke von ca. 0,4mm, sodass durch Anordnen mehrere Einzellagen ein Formteil der
gewünschten Dicke und Festigkeit gebildet wird.
[0037] Durch dieses Mischungsverhältnis des Verbundwerkstoffs wird ein Formteil geschaffen,
der eine äußerst hohe Schlagfestigkeit aufweist und gleichzeitig die einwirkenden
Kräfte gut aufnehmen kann, so dass auch eine punkt- oder linienförmig einwirkende
Kraft gleichmäßig auf das Formteil übertragen wird. Für Schutzelemente existiert dazu
ein Falltest nach DIN 1621-1 und DIN 1621-2, wobei ein Gegenstand mit einem Gewicht
von 5 kg aus einer Höhe von einem Meter ungebremst auf das Schutzelement auftrifft,
was eine Kraftwirkung von 150kN ergibt, die auf einen ungeschützten Körper einwirken
würde. Zur Ermittlung der Schutzwirkung werden der Kraftverlauf und die Maximalkraft
gemessen, der auf das zu schützende Teil einwirkt. Aufgrund der wannenförmigen Ausbildung
und mit der bevorzugten Materialkombination konnte eine sehr gute Dämpfung und ein
sehr gleichmäßiger Kraftverlauf erreicht werden. Dabei wird 5,83ms nach dem Auftreffen
des Prüfteils auf das Schutzelement die maximal einwirkende Kraft von 13,48kN erreicht,
was eine hervorragende Dämpfung bedeutet und zusammen mit dem sehr gleichmäßigen Verlauf
des Kraftanstiegs, eine sehr gute Schutzwirkung bedeutet. Insbesondere werden die
von der Norm festgelegten Grenzwerte für die Kraftüberleitung auf den Körper deutlich
unterschritten. Die DIN 1621-1 betrifft den Becken- bzw. Hüftschutz und legt dafür
eine maximale Kraft von 25 kN fest, die auf den Körper einwirken darf. Die DIN 1621-2
betrifft den Rückenschutz und legt dafür eine Maximalkraft von 17kN fest. Fig. 6 zeigt
dazu ein Protokoll der durchgeführten Messung.
[0038] Insbesondere wird hierin unter Verbundwerkstoff jedes Material bzw. jede Materialkombination
verstanden, bei der ein Fasermaterial und ein aushärtbares Füllmittel zusammengefügt
werden, wobei das Füllmittel das Fasermaterial nach dem Aushärten des Füllmittels
dauerhaft umschließt und fixiert. Dadurch wird eine Steigerung der Festigkeit des
gesamten Werkstoffes erreicht, der mit den einzelnen Komponenten nicht erreichbar
wäre, ohne einen deutlichen Mehrbedarf an Material und damit eine deutlich dickere
Wandstärke in Kauf nehmen zu müssen.
[0039] Das Fasermaterial kann nun bspw. als Gewebe vorliegen, welches in das Füllmaterial
eingelegt wird und wiederum mit Füllmaterial bedeckt wird. Diese Schritte können nun
mehrfach wiederholt werden, bis ein Formteil gebildet ist, der die ausreichende bzw.
gewünschte Festigkeit aufweist. Dazu wird bevorzugt eine Negativ-Form des Formteils
verwendet, in welcher dieser Schichtaufbau gebildet wird, wobei nach Aushärtung des
Füllmittels der Formteil entnommen wird. Ferner kann das Fasermaterial mit dem Füllmittel
getränkt bzw. von diesem benetzt sein und so zusammen aufgebracht werden.
[0040] Eine weitere mögliche Ausbildung besteht darin, dass das Fasermaterial im Füllmittel
dispergiert ist und somit zusammen mit dem Auftragen des Füllmittels aufgebracht wird,
bspw. wiederum auf eine Negativform. Diese Ausbildung hat ferner den Vorteil, dass
auch ein Gießen, insbesondere Spritzgießen, möglich ist. Dabei wird das Füllmittel
zusammen mit dem Fasermaterial in einen Hohlraum gepresst, wobei der Hohlraum genau
dem Raum des zu bildenden Formteils entspricht. Ein mögliches Beispiel dafür ist Polypropylen
mit einem dispergierten Glasfaseranteil von ca. 25%, wobei der Faseranteil variieren
kann, um eine entsprechende Festigkeit zu erreichen. Polypropylen hat den Vorteil,
dass es bereits ohne Zusatzstoff eine hohe Grundfestigkeit und insbesondere eine hohe
Schlagzähigkeit aufweist, was für den Einsatz als Protektor von besonderem Vorteil
ist. Neben bzw. zusätzlich zu einer Beimengung von Glasfasern können auch Kohlefasern
dispergiert sein, wodurch sich die Festigkeit des gebildeten Formteils nochmals steigern
lässt. Kunststoffe, insbesondere thermoplastische Kunststoffe, haben ferner den Vorteil,
dass eine individuelle Anpassung an spezifische anatomische Gegebenheiten des Trägers
/ der Trägerin möglich ist. Dazu wird das Formteil spezifisch erwärmt, wodurch der
Kunststoff wieder verformbar wird und somit angepasst werden kann, wobei die dispergierten
Fasern dabei ebenfalls neu ausgerichtet werden. Nach dem Erkalten bleibt die individuell
angepasste Form erhalten.
[0041] Fig. 5 zeigt nun eine Weiterbildung, nach der am erfindungsgemäßen Schutzelement
1 eine flexible Haltevorrichtung 19 angeordnet ist, wobei diese bevorzugt als so genannter
Drei-Punkt-Gurt ausgebildet ist. Bei einer derartigen Ausbildung sind zwei Gurtbänder
20 an den Seitenwangen 11 mit dem Formteil 2 verbunden, ferner ist ein weiteres Gurtband
20 im Bereich der Einwölbung 7 mit dem Formteil verbunden. Mittels eines Verschlusselements
21 werden die drei Gurtbänder 20 miteinander verbunden und stellen somit sicher, dass
das Schutzelement 1 zuverlässig am Körper fixiert ist und insbesondere zuverlässig
in seiner bestimmungsgemäßen Position zum Schutz des Beckens bzw. der Hüftgelenke
gehalten wird. Die Gurtbänder 20 können beispielsweise aus Segelstoff gebildet sein,
welcher eine besonders hohe Festigkeit bei gleichzeitig hoher Flexibilität und dünnen
Ausbildung ermöglicht. Das Verschlusselement kann durch ein mechanisch einrastendes
und lösbares Klinkenelement gebildet sein, wobei eine Ausbildung als so genannter
Klettverschluss bevorzugt ist. Die Verbindung der Gurtbänder 20 mit dem Formteil 2
kann beispielsweise mittels einer Klebverbindung erfolgen, es ist jedoch auch eine
Verbindung mittels einer mechanischen Klemmverbindung möglich.
[0042] Fig. 5b zeigt dazu eine Detaildarstellung einer möglichen Verbindung. Dabei ist das
Gurtband 20 mittels einer mechanischen Klemmverbindung 22, beispielsweise einer Niete,
mit dem Formteil 2 verbunden. Bevorzugt wird der dem Körper zugewandte Abschnitt des
Verbindungsmittels 22 von der Ausgleichslage abgedeckt, sodass es dadurch zu keiner
Störung des Tragekomforts kommen kann. Das dargestellte Beispiel zeigt eine Möglichkeit
der Verbindung eines Gurtbands mit einem Formteil, wobei dem Fachmann weitere Möglichkeiten
bekannt sind, um eine derartige Verbindung herzustellen. Das erfindungsgemäße Schutzelement
bietet nun in vorteilhafter Weise einen hohen Tragekomfort sowohl beim Sitzen als
auch bei Bewegung, beispielsweise beim Gehen, ohne dadurch die Schutzwirkung zu beeinträchtigen.
Ferner ermöglicht es die kompakte Ausbildung dieses Schutzelements, dieses unterhalb
weiterer Schutzkleidung zu tragen, wobei wiederum aufgrund des kompakten Aufbaus die
Bewegungsfreiheit des Trägers nicht oder nur unwesentlich eingeschränkt wird. Durch
eine Weiterbildung mit einer Haltevorrichtung wird eine besonders einfache Anordnung
des Schutzelements am Körper erreicht und ist ferner sichergestellt, dass das Schutzelement
zuverlässig in seiner bestimmungsgemäßen Position gehalten wird.
[0043] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Schutzelements,
wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche
denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsvariante möglich sind, vom Schutzumfang mit umfasst.
[0044] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Schutzelements diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0045] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0046] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungen den Gegenstand
von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen
Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
Bezugszeichnaufstellung
[0047]
- 1
- Schutzelement
- 2
- Formteil
- 3
- Ausgleichslage
- 4
- Kanalsystem
- 5
- Nutartige Vertiefung
- 6
- Mittelabschnitt
- 7
- Einwölbung
- 8
- Abstand
- 9
- Aufstandsebene
- 10
- Abschnitt des Oberschenkelschutzes
- 11
- Seitenwangen
- 12
- Freistellung
- 13
- Ebene
- 14
- Abstand
- 15
- Innenseite
- 16
- Mittlere Dicke der Ausgleichslage
- 17
- Mittlere Dicke des Formteils
- 18
- Randabschnitt
- 19
- Haltevorrichtung
- 20
- Gurtband
- 21
- Verschlusselement
- 22
- Verbindungsmittel
- 23
- Tangente
- 24
- Kontaktabschnitt
1. Schutzelement (1) zum Schutz des Becken- bzw. Hüftbereichs mit einem wannenförmigen
Formteil (2) mit einer körperzugewandten Innenseite (15) und einer Ausgleichslage
(3),
● wobei die Ausgleichslage (3) zumindest abschnittsweise an der Innenseite (15) angeordnet
ist,
● das Formteil (2) einstückig aus einem ausgehärteten Verbundwerkstoff gebildet ist
und
● die Ausgleichslage (3) aus einem elastisch deformierbaren Schaummaterial gebildet
ist
dadurch gekennzeichnet, daß
● das Formteil (2) eine der menschlichen Anatomie des Hüft- bzw. Beckenbereichs angepasste
konkave Form mit einem Mittelabschnitt (6) aufweist, wobei der Mittelabschnitt (6)
einen dem Körper zugewandten eingewölbten Abschnitt (7) aufweist,
● der beim Tragen des Schutzelementes im Steißbereich angeordnet ist und als konstruktives
Aussteifungselement die mechanische Festigkeit des Formteils (2) verstärkt.
2. Schutzelement (1) nach Anspruch 1, das einen Oberschenkelschutz mit zwei auf einer
Aufstandsebene (9) aufliegenden Abschnitten (10) aufweist, wobei der zwischen den
Abschnitten (10) angeordnete, eingewölbte Abschnitt (7) im Mittelabschnitt (6) einen
Abstand (8) von der Aufstandsebene (9) der Abschnitte (10) des Oberschenkelschutzes
aufweist.
3. Schutzelement (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem das Formteil (2) zwei
Seitenwangen (11) zum Schutz der Hüftgelenke gegen seitlich einwirkende Kräfte aufweist.
4. Schutzelement (1) nach Anspruch 3, bei dem die Seitenwangen (11) eine Ebene (13) überragen,
welche durch Tangenten (23) an Randlinien des Mittelabschnitts (6) des Formteils (2)
aufgespannt ist.
5. Schutzelement (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, bei dem der Mittelabschnitt (6)
des Formteils (2) auf der dem eingewölbten Abschnitt (7) gegenüberliegenden Seite
eine Freistellung (12) gegenüber der höchsten Erstreckung im Bereich der Seitenwangen
(11) aufweist.
6. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbundwerkstoff einen Elastizitätsmodul von zumindest 40 kN/mm2 aufweist und/oder ein Fasermaterial und ein aushärtbares Füllmittel umfasst.
7. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichslage (3) aus einem Elastomerschaum, insbesondere einem Polyurethanschaum
gebildet ist und eine mittlere Dicke (16) von 8,5 mm aufweist.
8. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) eine Dicke (17) zwischen 0,7mm und 1,7mm aufweist.
9. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kanalsystem (4) der Innenseite (15) des Formteils (2) zugewandt angeordnet ist.
10. Schutzelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalsystem (4) nutartige Vertiefungen (5) aufweist und die Tiefe der Vertiefungen
(5) im Bereich zwischen 20% und 45% der Dicke (16) der Ausgleichslage (3) liegt.
11. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichslage (3) abschnittsweise mit der Innenseite (15) verbunden ist.
12. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Formteil (2) eine flexible Haltevorrichtung (19) angeordnet ist.
13. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittelabschnitt (6) des Formteils (2) ein Kontaktabschnitt (24) angeordnet ist.
14. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Randabschnitt (18) des Formteils (2), eine gegenüber der Krümmung der Innenseite
(15) entgegengesetzte Krümmung aufweist.
15. Schutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der körperzugewandten Seite der Ausgleichslage (3) eine feuchtigkeitspermeable
Lage angeordnet ist.
1. A protective element (1) for protecting the hip or pelvis region, having a cup-shaped
molded part (2) with a body-facing inner side (15) and a compensating layer (3),
● the compensating layer (3) being arranged at least in certain portions on the inner
side (15),
● the molded part (2) being formed in one piece from a cured composite material and
● the compensating layer (3) being formed from an elastically deformable foam material,
characterized in that
● the molded part (2) having a concave shape that is adapted to the human anatomy
of the hip or pelvis region with a central portion (6), the central portion (6) having
an inwardly curved portion (7) which is facing the body and is arranged in the region
of the coccyx when the protective element is being worn and, as a structural stiffening
element, increases the mechanical strength of the molded part (2).
2. The protective element (1) as claimed in claim 1, which has an upper leg protection
with two portions (10) lying on a base plane (9), the inwardly curved portion (7)
that is arranged between the portions (10) having in the central portion (6) a distance
(8) from the base plane (9) of the portions (10) of the upper leg protection.
3. The protective element (1) as claimed in any one of claims 1 or 2, in which the molded
part (2) has two side pieces (11) for protecting the hip joints from laterally acting
forces.
4. The protective element (1) as claimed in claim 3, in which the side pieces (11) extend
beyond a plane (13) that is defined by tangents (23) to peripheral lines of the central
portion (6) of the molded part (2).
5. The protective element (1) as claimed in any one of claims 3 or 4, in which the central
portion (6) of the molded part (2) has on the side opposite from the inwardly curved
portion (7) a clearance (12) in comparison with the highest extent of the molded part
(2) in the region of the side pieces (11).
6. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, characterized in that the composite material has a modulus of elasticity of at least 40 kN/mm2.and/or comprises a fibrous material and a curable filler.
7. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, characterized in that the compensating layer (3) is formed from an elastomer foam, in particular a polyurethane
foam, and has an average thickness of 8.5 mm.
8. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, characterized in that the molded part (2) has a thickness (17) of between 0.7 mm and 1.7 mm.
9. The protective element as claimed in any one of the prceding claims, characterized in that a system of channels (4) is arranged facing the inner side (15) of the molded part
(2).
10. The protective element as claimed in claim 9, characterized in that the system of channels (4) has groove-like depressions (5) and the depth of the depressions
(5) lies in the range between 20% and 45% of the thickness (16) of the compensating
layer (3).
11. The protective element as claimed in any one of claims 1 to 9, characterized in that the compensating layer (3) is connected in certain portions to the inner side (15).
12. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, characterized in that a flexible holding device (19) is arranged on the molded part (2).
13. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, characterized in that a contact portion (24) is arranged in the central portion (6) of the molded part
(2).
14. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, characterized in that a peripheral portion (18) of the molded part (2) has a curvature opposed to the curvature
of the inner side (15) of the molded part (2).
15. The protective element as claimed in any one of the preceding claims, chqaracterized
in that a moisture-permeable layer is arranged on the body-facing side of the compensating
layer (3).
1. Elément de protection (1) pour la protection de la zone du bassin ou de la hanche
avec un élément moulé en forme de cuvette (2) avec un côté intérieur tourné vers le
corps (15) et une couche de compensation (3),
• la couche de compensation (3) étant placée au moins par sections contre le côté
intérieur (15),
• l'élément moulé (2) étant formé en une pièce en un matériau composite durci et
• la couche de compensation (3) étant formée en une matière moussée déformable élastiquement
caractérisé en ce que
• l'élément moulé (2) présente une forme concave adaptée à l'anatomise humaine de
la zone du bassin ou de la hanche avec une section centrale (6), la section centrale
(6) présentant une section voûtée (7) tournée vers le corps
• qui est placée dans la zone du coccyx, lors du port de l'élément de protection,
et qui, en tant qu'élément de renforcement de construction, renforce la résistance
mécanique de l'élément moulé (2).
2. Elément de protection (1) selon la revendication 1 qui présente une protection pour
la cuisse avec deux sections (10) s'appuyant sur un plan de contact (9), la section
voûtée (7) dans la zone centrale (6), placée entre les sections (10), présentant une
distance (8) entre le plan de contact (9) des sections (10) de la protection pour
la cuisse.
3. Elément de protection (1) selon l'une des revendications 1 ou 2 pour lequel l'élément
moulé (2) présente deux joues latérales (11) pour la protection des articulations
de la hanche contre des forces agissant latéralement.
4. Elément de protection (1) selon la revendication 3 pour lequel les joues latérales
(11) font saillie d'un plan (13) qui est tendu par des tangentes (23) sur des lignes
marginales de la section centrale (6) de l'élément moulé (2).
5. Elément de protection selon l'une des revendications 3 ou 4 pour lequel la section
centrale (6) de l'élément moulé (2) présente, sur le côté opposé à la section voûtée
(7), un endroit libre (12) en face de l'extension la plus haute dans la zone des joues
latérales (11).
6. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau composite présente un module d'élasticité d'au moins 40 kN/mm2 et/ou
une matière fibreuse et une matière de remplissage qui peut durcir.
7. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la couche de compensation (3) est formée en une mousse élastomère, en particulier
une mousse de polyuréthane, et présente une épaisseur moyenne (16) de 8,5 mm.
8. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément moulé (2) présente une épaisseur (17) entre 0,7 mm et 1,7 mm.
9. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un système de canal (4) est placé tourné vers le côté intérieur (15) de l'élément
moulé (2).
10. Elément de protection selon la revendication 9, caractérisé en ce que le système de canal (4) présente des évidements du type rainure (5) et la profondeur
des rainures (5) se situe dans la plage entre 20% et 45% de l'épaisseur (16) de la
couche de compensation (3).
11. Elément de protection selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la couche de compensation (3) est reliée par sections au côté intérieur (15).
12. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un dispositif de maintien flexible (19) est placé sur l'élément moulé (2).
13. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une section de contact (24) est placée dans la section centrale (6) de l'élément moulé
(2).
14. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une section marginale (18) de l'élément moulé (2) présente une courbure opposée par
rapport à la courbure du côté intérieur (15).
15. Elément de protection selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une couche perméable à l'humidité est placée sur le côté de la couche de compensation
(3) qui est tourné vers le corps.