[0001] Die Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem mit einem als Schieberventil mit positiver
Überdeckung ausgeführten Druckminderventil, das einen Tankanschluss, einen Systemdruckanschluss
und einen Arbeitsdruckanschluss aufweist, der durch das Druckminderventil mit dem
Systemdruckanschluss oder dem Tankanschluss verbindbar ist, wobei ein Ventilschieber
des Druckminderventils über eine Steuerleitung mit einem Arbeitsdruck beaufschlagt
ist, der über den Arbeitsdruckanschluss bereitgestellt wird, und mit einem Rücklauf.
[0002] Aus der internationalen Veröffentlichung
WO 2007/003151 A1 sind Druckminderventile bekannt, die den Arbeitsdruck entweder mit dem Tankdruck
oder mit dem Systemdruck verbinden beziehungsweise Zwischenstellungen einnehmen, um
den Arbeitsdruck stufenlos zu modulieren.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, das Ansprechverhalten eines Druckminderventils in einem
Hydrauliksystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in kritischen Situationen zu
verbessern.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem Hydrauliksystem mit einem als Schieberventil mit positiver
Überdeckung ausgeführten Druckminderventil, das einen Tankanschluss, einen Systemdruckanschluss
und einen Arbeitsdruckanschluss aufweist, der durch das Druckminderventil mit dem
Systemdruckanschluss oder dem Tankanschluss verbindbar ist, wobei ein Ventilschieber
des Druckminderventils über eine Steuerleitung mit einem Arbeitsdruck beaufschlagt
ist, der über den Arbeitsdruckanschluss bereitgestellt wird, und mit einem Rücklauf,
dadurch gelöst, dass ein zusätzlicher Volumenstrom über einen hydraulischen Widerstand
aus dem Arbeitsdruckanschluss abgeführt und einem weiteren Verbraucher zugeführt wird,
um den Ventilschieber in kritischen Situationen an einer Steuerkante zu halten. Der
weitere Verbraucher ist Vorzugsweise eine Kühlvorrichtung und/oder eine Schmiervorrichtung
und/oder ein Vorsteuerkreis eines Hydraulikventils oder der Tank. Wenn der zusätzliche
Volumenstrom zu anderen Verbrauchern geführt wird, so dass diese dadurch entsprechend
weniger Volumenstrom direkt aus dem System entnehmen müssen, ist der permanente Durchfluss
durch den hydraulischen Widerstand nicht als zusätzliche Leckage zu betrachten, da
er ja nicht ungenutzt bleibt.
[0005] Die Aufgabe ist weiterhin bei einem Hydrauliksystem mit einem als Schieberventil
mit positiver Überdeckung ausgeführten Druckminderventil, das einen Tankanschluss,
einen Systemdruckanschluss und einen Arbeitsdruckanschluss aufweist, der durch das
Druckminderventil mit dem Systemdruckanschluss oder dem Tankanschluss verbindbar ist,
wobei ein Ventilschieber des Druckminderventils über eine Steuerleitung mit einem
Arbeitsdruck beaufschlagt ist, der über den Arbeitsdruckanschluss bereitgestellt wird,
und mit einem Rücklauf, dadurch gelöst, dass der Rücklauf über ein Zusatzventil und
einen hydraulischen Widerstand mit dem Arbeitsdruckanschluss verbindbar ist, um den
Ventilschieber in kritischen Situationen an oder in der Nähe einer Steuerkante zu
halten. Das Druckminderventil ist vorzugsweise als 3/2-Wegeventil mit positiver Überdeckung
beziehungsweise als 3/3-Wegeventil ausgeführt. Der Tankanschluss steht mit einem Tank
in Verbindung, der ein Arbeitsmedium, wie Hydrauliköl, enthält, das mit einem Tankdruck,
vorzugsweise Umgebungsdruck, beaufschlagt ist. An den Arbeitsdruckanschluss ist mindestens
ein Verbraucher angeschlossen. Bei dem Verbraucher handelt es sich zum Beispiel um
einen Hydraulikzylinder, insbesondere einen Verstellzylinder für ein CVT-Getriebe,
einen Gangstellzylinder für ein automatisiertes Schaltgetriebe oder für ein Doppelkupplungsgetriebe
oder einen Kupplungszylinder. In einer Zone der positiven Überdeckung kann der Ventilschieber
Weg verfahren, ohne dass der Arbeitsdruck sich verändert. Die positive Überdeckung
wird benötigt, um zu verhindern, dass im Betrieb ständig Arbeitsmedium durch das Druckminderventil
strömt. Wenn das Arbeitsmedium relativ kalt ist, kann sich die positive Überdeckung,
zum Beispiel aufgrund von viskoser Reibung des Ventilschiebers, nachteilig auf das
Ansprechverhalten des Druckminderventils auswirken. In solchen kritischen Situationen,
also insbesondere bei tiefen Temperaturen, wird der Ventilschieber gemäß einem wesentlichen
Aspekt der Erfindung durch einen gezielten Volumenstrom an oder in der Nähe der Steuerkante
gehalten. Dadurch wird das Ansprechverhalten in den kritischen Situationen deutlich
verbessert.
[0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass in kritischen Situationen über das Zusatzventil, den hydraulischen Widerstand
und das Druckminderventil ein zusätzlicher Volumenstrom, insbesondere über den Tankanschluss
beziehungsweise den Tank, abgeführt wird. Der zusätzliche Volumenstrom wird vorzugsweise
nur bei niedrigen Temperaturen abgeführt. Bei hohen Temperaturen wird der zusätzliche
Volumenstrom abgeschaltet.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Zusatzventil als Rückschlagventil ausgeführt ist. Über das Rückschlagventil
und den hydraulischen Widerstand gelangt immer dann Arbeitsmedium zu dem Arbeitsdruckanschluss,
wenn der Arbeitsdruck geringer als der Rücklaufdruck ist.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückschlagventil eine Ventilfeder umfasst. Die Ventilfeder ist vorzugsweise
so vorgespannt, dass das Rückschlagventil erst ab einer gewissen Druckdifferenz öffnet.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Zusatzventil als 2/2-Wegeventil ausgeführt ist, das den Arbeitsdruckanschluss
in den kritischen Situationen mit dem Tank verbindet. Anstelle des Tanks kann im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch ein Rücklaufbehälter oder Ablauf verwendet werden.
Über das geöffnete 2/2-Wegeventil wird der zusätzliche Volumenstrom abgeführt.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass das 2/2-Wegeventil über eine Steuerleitung mit dem Rücklauf verbunden ist. Bei
Überschreiten eines Schwellenwertes strömt Arbeitsmedium von dem Arbeitsdruckanschluss
über den hydraulischen Widerstand und das 2/2-Wegeventil in den Tank. Das Ansteuern
des 2/2-Wegeventils erfolgt über den Rücklaufdruck.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Widerstand als Blende ausgeführt ist. Alternativ kann der hydraulische
Widerstand als Drossel ausgeführt sein. Der hydraulische Widerstand ist auf das Temperaturverhalten
des Arbeitsmediums abgestimmt.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgang einer Pumpe an den Systemdruckanschluss angeschlossen ist, wobei
der Rücklauf von einer Verzweigung zwischen dem Ausgang der Pumpe und dem Systemdruckanschluss
ausgeht. Über den Rücklauf steht der Ausgang der Pumpe mit dem Eingang der Pumpe und/oder
mit dem Tank in Verbindung.
[0013] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Druckbegrenzungsventil in dem Rücklauf angeordnet ist. Das Druckbegrenzungsventil
sorgt dafür, dass der Ausgang der Pumpe erst ab einem bestimmten Druckwert mit dem
Eingang der Pumpe beziehungsweise dem Tank verbunden wird.
[0014] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kühler und/oder ein Filter in dem Rücklauf angeordnet sind/ist. Der Kühler
dient dazu, das über den Rücklauf zurückgeführte Arbeitsmedium zu kühlen. Der Filter
dient dazu, das über den Rücklauf abgeführte Arbeitsmedium zu filtern.
[0015] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Hydraulikzylinder an den Arbeitsdruckanschluss angeschlossen ist. Bei dem
Hydraulikzylinder handelt es sich vorzugsweise um einen Verstellzylinder, etwa einen
Gangstellzylinder eines automatisierten Schaltgetriebes oder eines Doppelkupplungsgetriebes
oder einen Kupplungszylinder, der durch eine Getriebesteuerung mit Hilfe des Druckminderventils
gesteuert wird.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Hydraulikschaltplan eines Hydrauliksystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
mit einem Rückschlagventil,
- Figur 2
- ein ähnliches Hydrauliksystem wie in Figur 1 mit einem 2/2-Wegeventil
und
- Figur 3
- ein ähnliches Hydrauliksystem wie in Fig. 1 ohne Zusatzventil.
[0017] In den Figuren 1, 2 und 3 ist ein Hydrauliksystem 1; 41 mit einem Hydraulikzylinder
2 in Form eines Hydraulikschaltplans gemäß zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Bei dem Hydraulikzylinder 2 handelt es sich zum Beispiel um einen Verstellzylinder
eines stufenlos verstellbaren Kegelscheiben-Umschlingungsgetriebes, um einen Gangstellzylinder
in einem Getriebe oder um einen Kupplungszylinder. Der Hydraulikzylinder 2 wird über
eine Pumpe 4 aus einem Tank 5 mit einem Arbeitsmedium versorgt. Bei dem Arbeitsmedium
handelt es sich um ein Hydraulikmedium, insbesondere Hydrauliköl. Das Arbeitsmedium
wird über eine Saugleitung 6 aus dem Tank 5 angesaugt.
[0018] Zwischen die Pumpe 4 und den Hydraulikzylinder 2 ist zur Steuerung desselben ein
Druckminderventil 8 geschaltet, das als Proportionalventil ausgeführt und elektromagnetisch
beziehungsweise hydraulisch betätigbar ist. Das Druckminderventil 8 ist als 3/2-Wegeventil
mit einer positiven Überdeckung beziehungsweise als 3/3-Wegeventil ausgeführt. Ein
Systemdruckanschluss des Druckminderventils 8 steht über eine Verbindungsleitung 11
mit einem Ausgang der Pumpe 4 in Verbindung. Ein Tankanschluss des Druckminderventils
8 steht mit dem Tank 5 in Verbindung. Ein Arbeitsdruckanschluss des Druckminderventils
8 steht über eine Arbeitsdruckleitung 12 mit dem Hydraulikzylinder 2 in Verbindung.
Von der Arbeitsdruckleitung 12 geht eine Steuerleitung 14 aus, durch die ein Ventilschieber
des als Schieberventil ausgeführten Druckminderventils 8 mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt
ist. Die Steuerleitung 14 des Druckminderventils 8 wird auch als Druckrückführung
bezeichnet.
[0019] Von der Verbindungsleitung 11 geht ein Rücklauf 15 aus, der die Verbindungsleitung
11 mit einem Eingang der Pumpe 4 beziehungsweise mit dem Tank 5 verbindet. In dem
Rücklauf 15 ist ein Druckregelventil 16 angeordnet, das die Verbindungsleitung 11
beziehungsweise den Ausgang der Pumpe 4 in Abhängigkeit von dem Druck an dem Ausgang
der Pumpe 4 beziehungsweise dem Druck in der Verbindungsleitung 11 mit dem Eingang
der Pumpe 4 beziehungsweise dem Tank verbindet. In dem Rücklauf 15 ist des Weiteren
ein Kühler 17 und ein Filter 18 angeordnet.
[0020] Über das Druckminderventil 8 wird der Arbeitsdruckanschluss beziehungsweise die Arbeitsdruckleitung
12, je nach Bedarf mit beliebigen Zwischenstellungen, mit dem Systemdruckanschluss
beziehungsweise der Verbindungsleitung 11 oder dem Tankanschluss beziehungsweise dem
Tank 5 verbunden. Zwischen der zum Tank geöffneten Stellung und der zum Systemdruck
geöffneten Stellung ist eine dritte Stellung oder Überdeckungszone angeordnet, in
der alle drei Anschlüsse durch den Ventilschieber verschlossen sind. In dieser Überdeckungszone
beziehungsweise dritten Stellung kann der Ventilschieber Weg verfahren, ohne dass
sich der Arbeitsdruck in der Arbeitsdruckleitung 12 wesentlich verändert. Diese dritte
Stellung oder Überdeckungszone, die auch als positive Überdeckung bezeichnet wird,
wird benötigt, damit im Betrieb nicht ständig Hydraulikmedium aus der Arbeitsdruckleitung
12 über den Arbeitsdruckanschluss und das Druckminderventil 8 in den Tank 5 zurückströmt.
[0021] Kupplungszylinder, Gangstellzylinder oder Verstellzylinder haben die Eigenart, dass
sie eigentlich dicht ausgeführt werden und nur dann Volumenstrom aufnehmen oder abgeben,
wenn sie Wege verfahren, zum Beispiel zum Überfahren eines Lüftspiels. Wenn dagegen
eine Nasskupplung angelegt ist, reagiert sie recht steif und der Kupplungszylinder
bewegt sich auch bei Druckänderungen kaum. Gleiches gilt für Verstellzylinder, wenn
eine Kegelscheibengetriebe-Übersetzung bei wechselndem Moment, zum Beispiel bei Stützbedarf,
gehalten werden soll. Das führt dazu, dass ein Druckminderventil 8 bei Verwendung
mit einem Kupplungszylinder, einem Gangstellzylinder oder einem Verstellzylinder als
Hydraulikzylinder 2, wenn der Druck konstant gehalten werden soll, oft im Bereich
der Überdeckung arbeiten. Bei einem folgenden Änderungswunsch, das heißt Druckaufbau
oder Druckabbau in dem Hydraulikzylinder 2, muss der Ventilschieber dann oft erst
innerhalb der Überdeckung verfahren werden, um die Steuerkante des Druckminderventils
8 zu erreichen.
[0022] Bei normaler Betriebstemperatur stellt das Erreichen der Steuerkante kein Problem
dar. Bei niedrigen Temperaturen, das heißt niedriger Hydraulikmediumtemperatur, kann
die Überdeckung durch die viskose Reibung des Ventilschiebers und eine erhöhte Dämpfungswirkung
der endlich langen Blenden in der Getriebesteuerung jedoch zu einer unerwünscht langen
Antwortzeit und sogar zu Stabilitätsproblemen durch die Totzeit bis zum Ansprechen
des Druckminderventils 8 führen.
[0023] Weiterhin kann ein flaches Verhalten des Druckminderventils 8 in der Überdeckung
mit einem scharfen Knick zu steilen Kennlinien und außerhalb der Überdeckung leicht
zu einem instabilen Verhalten des Druckreglers führen, da die Bedämpfung des Hydrauliksystems
1 entweder auf den steilen Kennlinienteil oder das flache Verhalten abgestimmt werden
muss. Wenn der steile Teil ausreichend bedämpft ist, dann kann das zu einer unbefriedigenden
Dynamik in der Überdeckung führen.
[0024] Durch die Erfindung wird das Ansprechverhalten des Druckminderventils 8, insbesondere
bei Kälte, verbessert, ohne dass die Grundauslegung des Druckminderventils 8 verändert
werden muss. Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung wird der Ventilschieber
des Druckminderventils 8 in den vorab beschriebenen kritischen Situationen, insbesondere
bei Kälte, durch einen gezielten Volumenstrom in den Arbeitsdruckanschluss oder aus
diesem hinaus an seiner Steuerkante gehalten. Bei einem Zulauf in den Hydraulikzylinder
2 wird der Ventilschieber vorzugsweise an einer Tankkante gehalten. Bei einem Ablauf
aus dem Hydraulikzylinder 2 wird der Ventilschieber vorzugsweise an einer Systemdrucksteuerkante
gehalten. Der zusätzliche Volumenstrom stellt zwar eine Zusatzleckage dar, die aber
bei Kälte keine Rolle spielt, da die Steuerungsvolumetrie des Druckminderventils 8
vorzugsweise auf hohe Spaltleckagen bei Hitze abgestimmt ist.
[0025] Als Eingangsgröße für das Bereitstellen des zusätzlichen Volumenstroms wird der Rücklaufdruck
verwendet, der im Normalbetrieb zum Beispiel etwa 4 bar erreicht. Bei Kälte kann der
Rücklaufdruck durchaus 20 bar und mehr erreichen.
[0026] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Rücklauf 15 über eine
Zusatzleitung 20 mit der Arbeitsdruckleitung 12 verbindbar. Die Zusatzleitung 20 geht
von einer Verzweigung 21 des Rücklaufs 15 aus, die zwischen dem Druckregelventil 16
und dem Kühler 17 angeordnet ist. Die Zusatzleitung 20 mündet an einer weiteren Verzweigung
22, die zwischen dem Druckminderventil 8 und dem Hydraulikzylinder 2 vorgesehen ist,
in die Arbeitsdruckleitung 12.
[0027] In der Zusatzleitung 20 sind, ausgehend von der Verzweigung 21, ein Zusatzventil
25 und ein hydraulischer Widerstand 28 in Reihe geschaltet. Das Zusatzventil 25 ist
als Rückschlagventil ausgeführt. Der hydraulische Widerstand 28 ist als Blende ausgeführt.
Über das Zusatzventil 25 und den hydraulischen Widerstand 28 wird immer dann Hydraulikmedium
aus dem Rücklauf 15 in die Arbeitsdruckleitung 12 geleitet, wenn der Druck an der
Verzweigung 22, der auch als Arbeitsdruck bezeichnet wird, geringer als der Druck
an der Verzweigung 21 ist, der auch als Kühlerrücklaufdruck bezeichnet wird.
[0028] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Arbeitsdruckleitung
12 über eine Zusatzleitung 60 mit dem Tank verbindbar. Die Zusatzleitung 60 geht von
einer Verzweigung 61 aus, die in der Arbeitsdruckleitung 12 zwischen dem Druckminderventil
8 und dem Hydraulikzylinder 2 angeordnet ist. In der Zusatzleitung 60 sind ein Zusatzventil
65 und ein hydraulischer Widerstand 68 angeordnet. Der hydraulische Widerstand 68
ist als Blende ausgeführt und in Reihe zwischen die Verzweigung 61 und das Zusatzventil
65 geschaltet. Das Zusatzventil 65 ist als 2/2-Wegeventil ausgeführt, das durch eine
Feder in die dargestellte Schließstellung vorgespannt ist. Das Zusatzventil 65 ist
über eine Steuerleitung 70 mit dem Rücklaufdruck beaufschlagt. Die Steuerleitung 70
geht von einer Verzweigung 72 aus, die in dem Rücklauf 15 zwischen dem Druckbegrenzungsventil
16 und dem Kühler 17 angeordnet ist. Bei Überschreiten eines durch die vorgespannte
Feder definierten Schwellenwertes wird das Zusatzventil 65 über die Steuerleitung
70 betätigt, das heißt in seine in Figur 2 nicht dargestellte Öffnungsstellung geschaltet,
in der die Arbeitsdruckleitung 12 über die Zusatzleitung 60 und die Blende 68 mit
dem Tank 5 in Verbindung steht.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 ist es wahlweise möglich, das aus dem Tankablauf
des Ventils 65 abgeführte Hydraulikmedium für weitere Aufgaben in einem Getriebe,
wie CVT-Getriebe, automatisierten Schaltgetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe, zu
nutzen. Die Nutzung kann etwa in der Schmierung und/oder Kühlung von Bauteilen bestehen.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit kann in der hydraulischen Steuerung selbst erfolgen,
beispielsweise durch die Zuspeisung in den Vorsteuerkreis eines Ventils, insbesondere
des Druckminderventils 8.
[0030] Das Ventil 65 zur Unterbrechung des Stroms des Hydraulikmediums aus der Arbeitsdruckleitung
12 gemäß Figur 2 kann unter Umständen sogar entfallen. Diese Ausführungsform der Erfindung
ist in Figur 3 dargestellt. Der zusätzliche aus der Arbeitsdruckleitung 12 abgeführte
Volumenstrom wird also direkt einem Verbraucher 66 zugeführt, welcher eine Vorrichtung
zum Schmieren und/oder Kühlen und/oder ein Vorsteuerkreis und/oder ein Fluidtank sein
kann. Die Ausführungsform nach Figur 3 ist dann besonders zu bevorzugen, wenn der
zusätzliche Volumenstrom zu anderen Verbrauchern 66 dazu führt, dass diese dadurch
entsprechend weniger Ölstrom direkt aus dem System entnehmen müssen. Der permanente
Durchfluss wäre dann nicht als zusätzliche Leckage zu betrachten. Der andere Verbraucher
66 kann der Vorsteuerkreis des Druckminderventils 8 sein.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Hydrauliksystem
- 2
- Hydraulikzylinder
- 4
- Pumpe
- 5
- Tank
- 6
- Saugleitung
- 8
- Druckminderventil
- 11
- Verbindungsleitung
- 12
- Arbeitsdruckleitung
- 14
- Steuerleitung
- 15
- Rücklauf
- 16
- Druckregelventil
- 17
- Kühler
- 18
- Filter
- 20
- Zusatzleitung
- 21
- Verzweigung
- 22
- Verzweigung
- 25
- Zusatzventil
- 28
- hydraulischer Widerstand
- 41
- Hydrauliksystem
- 60
- Zusatzleitung
- 61
- Verzweigung
- 65
- Zusatzventil
- 66
- Verbraucher
- 68
- hydraulischer Widerstand
- 70
- Steuerleitung
- 72
- Verzweigung
1. Hydrauliksystem mit einem als Schieberventil mit positiver Überdeckung ausgeführten
Druckminderventil (8), das einen Tankanschluss, einen Systemdruckanschluss und einen
Arbeitsdruckanschluss aufweist, der durch das Druckminderventil (8) mit dem Systemdruckanschluss
oder dem Tankanschluss verbindbar ist, wobei ein Ventilschieber des Druckminderventils
über eine Steuerleitung (14) mit einem Arbeitsdruck beaufschlagt ist, der über den
Arbeitsdruckanschluss bereitgestellt wird, und mit einem Rücklauf (15), dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzlicher Volumenstrom über einen hydraulischen Widerstand (68) aus dem Arbeitsdruckanschluss
abgeführt und einem weiteren Verbraucher (66) zugeführt wird, um den Ventilschieber
in kritischen Situationen an einer Steuerkante zu halten.
2. Hydrauliksystem mit einem als Schieberventil mit positiver Überdeckung ausgeführten
Druckminderventil (8), das einen Tankanschluss, einen Systemdruckanschluss und einen
Arbeitsdruckanschluss aufweist, der durch das Druckminderventil (8) mit dem Systemdruckanschluss
oder dem Tankanschluss verbindbar ist, wobei ein Ventilschieber des Druckminderventils
über eine Steuerleitung (14) mit einem Arbeitsdruck beaufschlagt ist, der über den
Arbeitsdruckanschluss bereitgestellt wird, und mit einem Rücklauf (15), dadurch gekennzeichnet, dass der Rücklauf (15) über ein Zusatzventil (25;65) und einen hydraulischen Widerstand
(28;68) mit dem Arbeitsdruckanschluss verbindbar ist, um den Ventilschieber in kritischen
Situationen an einer Steuerkante zu halten.
3. Hydrauliksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in kritischen Situationen über das Zusatzventil (25;65), den hydraulischen Widerstand
(28;68) und das Druckminderventil (8) ein zusätzlicher Volumenstrom abgeführt wird.
4. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzventil (25) als Rückschlagventil ausgeführt ist.
5. Hydrauliksystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzventil (65) als 2/2-Wegeventil ausgeführt ist, das den Arbeitsdruckanschluss
in den kritischen Situationen mit dem Tank (5) oder mit weiteren Verbrauchern verbindet.
6. Hydrauliksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das 2/2-Wegeventil über eine Steuerleitung (70) mit dem Rücklauf (15) verbunden ist.
7. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische Widerstand (28;68) als Blende ausgeführt ist.
8. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang einer Pumpe (4) an den Systemdruckanschluss angeschlossen ist, wobei
der Rücklauf (15) von einer Verzweigung zwischen dem Ausgang der Pumpe (4) und dem
Systemdruckanschluss ausgeht.
9. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckbegrenzungsventil (16) in dem Rücklauf angeordnet ist.
10. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydraulikzylinder (2) an den Arbeitsdruckanschluss angeschlossen ist.
1. Hydraulic system, with a pressure-reducing valve (8) designed as a slide valve with
positive overlap, which hydraulic system has a tank connection, a system-pressure
connection and a working-pressure connection which is connectable to the system-pressure
connection or to the tank connection by means of the pressure-reducing valve (8),
a valve slide of the pressure-reducing valve being acted upon via a control line (14)
with a working pressure which is provided via the working-pressure connection, and
with a return (15), characterized in that an additional volume flow is discharged out of the working-pressure connection via
hydraulic resistance (68) and is delivered to a further consumer (66) in order to
hold the valve slide at a control edge in critical situations.
2. Hydraulic system, with a pressure-reducing valve (8) designed as a slide valve with
positive overlap, which hydraulic system has a tank connection, a system-pressure
connection and a working-pressure connection which is connectable to the system-pressure
connection or to the tank connection by means of the pressure-reducing valve (8),
a valve slide of the pressure-reducing valve being acted upon via a control line (14)
with a working pressure which is provided via the working-pressure connection, and
with a return (15), characterized in that the return (15) is connectable to the working-pressure connection via an additional
valve (25; 65) and hydraulic resistance (28; 68) in order to hold the valve slide
at a control edge in critical situations.
3. Hydraulic system according to Claim 2, characterized in that an additional volume flow is discharged via the additional valve (25; 65), the hydraulic
resistance (28; 68) and the pressure-reducing valve (8) in critical situations.
4. Hydraulic system according to either one of Claims 2 and 3, characterized in that the additional valve (25) is designed as a non-return valve.
5. Hydraulic system according to Claims 2 or 3, characterized in that the additional valve (65) is designed as a 2/2-way valve which connects the working-pressure
connection to the tank (5) or to further consumers in the critical situations.
6. Hydraulic system according to Claim 5, characterized in that the 2/2-way valve is connected to the return (15) via a control line (70).
7. Hydraulic system according to one of the preceding claims, characterized in that the hydraulic resistance (28; 68) is designed as a diaphragm.
8. Hydraulic system according to one of the preceding claims, characterized in that the outlet of a pump (4) is connected to the system-pressure connection, the return
(15) emanating from a branch between the outlet of the pump (4) and the system-pressure
connection.
9. Hydraulic system according to one of the preceding claims, characterized in that a pressure-limiting valve (16) is arranged in the return.
10. Hydraulic system according to one of the preceding claims, characterized in that a hydraulic cylinder (2) is connected to the working-pressure connection.
1. Système hydraulique comprenant une soupape de réduction de pression (8) réalisée sous
forme de soupape à tiroir à recouvrement positif, laquelle soupape de réduction de
pression comprend un raccord de réservoir, un raccord de pression de système et un
raccord de pression de travail qui peut être connecté au raccord de pression de système
ou au raccord de réservoir au moyen de la soupape de réduction de pression (8), un
tiroir de soupape de la soupape de réduction de pression pouvant être sollicité par
une pression de travail par le biais d'une conduite de commande (14), laquelle pression
de travail est fournie par le biais du raccord de pression de travail, et comprenant
une conduite de retour (15), caractérisé en ce qu'un débit volumique supplémentaire est évacué hors du raccord de pression de travail
par le biais d'une résistance hydraulique (68) et est acheminé à un autre consommateur
(66), afin de maintenir le tiroir de soupape contre une arête de commande lors de
situations critiques.
2. Système hydraulique comprenant une soupape de réduction de pression (8) réalisée sous
forme de soupape à tiroir à recouvrement positif, laquelle soupape de réduction de
pression comprend un raccord de réservoir, un raccord de pression de système et un
raccord de pression de travail qui peut être connecté au raccord de pression de système
ou au raccord de réservoir au moyen de la soupape de réduction de pression (8), un
tiroir de soupape de la soupape de réduction de pression pouvant être sollicité par
une pression de travail par le biais d'une conduite de commande (14), laquelle pression
de travail est fournie par le biais du raccord de pression de travail, et comprenant
une conduite de retour (15), caractérisé en ce que la conduite de retour (15) peut être connectée au raccord de pression de travail
par le biais d'une soupape supplémentaire (25 ; 65) et d'une résistance hydraulique
(28; 68), afin de maintenir le tiroir de soupape contre une arête de commande lors
de situations critiques.
3. Système hydraulique selon la revendication 2, caractérisé en ce que, lors de situations critiques, un débit volumique supplémentaire est évacué par le
biais de la soupape supplémentaire (25 ; 65), de la résistance hydraulique (28 ; 68)
et de la soupape de réduction de pression (8).
4. Système hydraulique selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que la soupape supplémentaire (25) est réalisée sous forme de soupape de non-retour.
5. Système hydraulique selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que la soupape supplémentaire (65) est réalisée sous forme de distributeur 2/2 qui, lors
des situations critiques, connecte le raccord de pression de travail au réservoir
(5) ou à d'autres consommateurs.
6. Système hydraulique selon la revendication 5, caractérisé en ce que le distributeur 2/2 est connecté à la conduite de retour (15) par le biais d'une
conduite de commande (70).
7. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la résistance hydraulique (28 ; 68) est réalisée sous forme de diaphragme.
8. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la sortie d'une pompe (4) est raccordée au raccord de pression de système, la conduite
de retour (15) partant d'une bifurcation entre la sortie de la pompe (4) et le raccord
de pression de système.
9. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une soupape de limitation de pression (16) est disposée dans la conduite de retour.
10. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un vérin hydraulique (2) est raccordé au raccord de pression de travail.