[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zum Herstellen
eines partikelbasierten Elements, insbesondere einer Spanplatte, bzw. Faserplatte.
Ein derartiges Verfahren umfasst gattungsgemäß das Bereitstellen einer Partikelmasse
mit einer Vielzahl an Partikeln und das Pressen der Partikelmasse.
[0002] So offenbart die internationale Patentanmeldung
WO 2005/046950 A1 das Anordnen von Holzpartikeln und Pressen derselben zu einer partikelbasierten Platte,
wobei ein Bereich höherer Dichte durch Anordnen einer größeren Anzahl von Partikeln
in diesem Bereich erreicht wird. Somit wird lokal eine erhöhte Festigkeit über den
gesamten Querschnitt von der Oberseite bis zur Unterseite der Platte erreicht. Allerdings
wird das Gewicht der Platte erheblich erhöht, und die globale strukturelle Stabilität
der Platte nicht wesentlich verbessert.
[0003] Im US-Patent
US 6,511,567 B1 wird ein Holzbauteil offenbart, in dem ein Zwischenelement so zwischen einer Ober-
und Unterplatte angeordnet wird, dass Hohlräume entstehen. Die Herstellung eines solchen
Holzbauteils ermöglicht das Einsparen von Material, allerdings ist der Fertigungsprozess
relativ aufwendig. Zudem können sich die Hohlräume in vielen Anwendungsbereichen negativ
auswirken, so z. B. wenn Verbindungsmittel an dem Bauteil angebracht werden sollen
oder wenn das Bauteil einer Druckbelastung standhalten soll.
[0004] Die internationale Patentanmeldung
WO 2009/050565 A1 offenbart eine Spanplatte, bei der bereichsweise das Holzspanmaterial durch größer
dimensioniertes Holzmaterial ersetzt werden kann, beispielsweise durch größere Holzfasern,
Holzpulver, Holzchips oder Holzflocken. Weiterhin kann die Art des Holzes verändert
werden. Es wird weiterhin offenbart, dass Materialbereiche mit unterschiedlicher Zusammensetzung
vorteilhafterweise eine höhere Dichte als die normal komprimierten Materialbereiche
haben.
[0005] In einem gattungsfremden Gebiet der Technik wird von der
US Patentschrift US 3,385,749 ein glasfaserverstärktes Element offenbart, in dem in einer geschäumten Matrix Glasfasern
in unterschiedlicher Menge angeordnet werden um eine hohe strukturelle Stabilität
bei geringem Gewicht zu erreichen.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren zum Herstellen eines
partikelbasierten Elements bereitzustellen, das ökonomisch betrieben werden kann und
die Herstellung von partikelbasierten Elementen mit maßgeschneiderten Struktureigenschaften
ermöglicht.
[0007] Dies wird erreicht durch gezieltes Anordnen eines ersten Teils der Partikelmasse
in einer gewünschten Matrix bestehend aus einem zweiten Teil der Partikelmasse im
Zuge des Bereitstellens der Partikelmasse, wobei der erste Teil der Partikelmasse
und der zweite Teil der Partikelmasse unterschiedliche Kompressionseigenschaften aufweisen.
Erfindungsgemäß wird der zweite Teil der Partikelmasse in Längsrichtung des partikelbasierten
Elements zwischen einem Unterseitenbereich und einem Oberseitenbereich des partikelbasierten
Elements wellig ausgeformt. Durch die unterschiedlichen Kompressionseigenschaften
und dadurch, dass ein Teil der Partikelmasse eine Matrix bildet, wird erreicht, dass
eine Struktur innerhalb des partikelbasierten Elements ausgebildet werden kann, die
verschiedenartige Vorteile hat. So kann durch eine derartige Anordnung vor allem die
strukturelle Stabilität des partikelbasierten Elements erhöht werden. Es ist aber
auch vorstellbar, durch eine andere Wahl der Kompressionseigenschaften und/oder der
Anordnung des ersten Teils ein partikelbasiertes Element zu erzeugen, das flexibel
aber dennoch beständig ist. Das Verfahren ist auch für andere Zwecke der gezielten
Anordnung von Materialen mit verschiedenen Eigenschaften geeignet.
[0008] Die wellige Ausformung des zweiten Teils der Partikelmasse ermöglicht eine Erhöhung
der strukturellen Stabilität des partikelbasierten Elements, da eine Erhöhung des
Flächenträgheitsmoments durch verstärkte Bereiche außerhalb der neutralen Faser des
partikelbasierten Elements bewirkt werden kann. Zudem wird der Unterseitenbereich
und der Oberseitenbereich des partikelbasierten Elements durch den zweiten Teil der
Partikelmasse strukturell verbunden, wobei dies die Stabilität weiter erhöhen kann,
insbesondere da in vielen partikelbasierten Elementen der Oberseitenbereich und Unterseitenbereich
eine höhere Stabilität und Härte aufweisen als der innere Bereich des Elements.
[0009] In einem Ausführungsbeispiel wird die Partikelmasse zu einem partikelbasierten Element
mit Bereichen unterschiedlicher Dichte gepresst, wobei die Partikelmasse vor dem Pressen
Partikel mit im Wesentlichen gleicher Dichte aufweist. In Bereichen in denen ein geringerer
Kompressionswiderstand vorliegt, wird somit ein Bereich höherer Dichte geschaffen,
wodurch mittels eines einfachen Verfahrens eine gezielte Dichteverteilung in dem partikelbasierten
Element erreicht werden kann. Die Bereiche höherer Dichte weisen vorteilhafterweise
eine höhere Stabilität auf und erlauben somit bei geringer Erhöhung des Gewichts des
partikelbasierten Elements eine wesentliche Verbesserung der strukturellen Stabilität.
Alternativ ist aber auch die gezielte Auslegung der Flexibilität des Bauteils möglich.
[0010] Vorteilhafterweise wird der zweite Teil der Partikelmasse in einer kontinuierlichen
Matrix angeordnet. Somit bildet der zweite Teil eine strukturell kontinuierliche Form
in der der erste Teil der Partikelmasse angeordnet ist. Der zweite Teil der Partikelmasse
bestimmt damit die globalen, strukturellen Eigenschaften des partikelbasierten Elements,
während der erste Teil der Partikelmasse die lokalen Eigenschaften im Bereich von
dessen Anordnung aber auch globale Eigenschaften wie z. B. das Gewicht des partikelbasierten
Elements beeinflusst.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel ist der zweite Teil der Partikelmasse in einer Gitterstruktur
angeordnet. Eine Gitterstruktur ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des zweiten
Teils der Partikelmasse und somit insbesondere eine Verbesserung der strukturellen
Stabilität des partikelbasierten Elements.
[0012] Vorteilhafterweise wird der zweite Teil der Partikelmasse während des Pressens stärker
komprimiert als der erste Teil der Partikelmasse. Durch die stärkere Komprimierung
bildet der zweite Teil der Partikelmasse ein strukturell stabileres Element, dass
das partikelbasierte Element verstärkt. Weiterhin wird dadurch mit nur einem Pressvorgang
ermöglicht, ein Bauteil mit Bereichen unterschiedlicher Materialkomprimierung herzustellen.
[0013] Alternativ kann aber auch der erste Teil der Partikelmasse während des Pressens stärker
komprimiert werden als der zweite Teil der Partikelmasse. In diesem Fall ist nicht
die Matrix, bestehend aus dem zweiten Teil der Partikelmasse, der stärker komprimierte
Teil, sondern der darin angeordnete erste Teil. Somit können die Eigenschaften des
partikelbasierten Elements auch in anderer Richtung beeinflusst werden, beispielsweise
durch eine gezielt flexiblere Gestaltung des partikelbasierten Elements.
[0014] Vorteilhafterweise ist der zweite Teil der Partikelmasse weiterhin wellig in der
Breitenrichtung des partikelbasierten Elements ausgeformt. Somit kann eine wesentliche
Erhöhung der strukturellen Stabilität sowohl in Breitenrichtung als auch in Längsrichtung
des Elements ermöglicht werden.
[0015] In einem Ausführungsbeispiel werden unterschiedliche Arten von Partikeln in dem partikelbasierten
Element angeordnet. Die unterschiedlichen Arten von Partikeln können unterschiedliche
Kompressionseigenschaften, aber auch eine Vielzahl weiterer unterschiedlicher Charakteristika
aufweisen, wie beispielsweise Unterschiede in der Dichte, der Verformbarkeit, der
Härte, der Sprödigkeit, des Bruchverhaltens, des Abrasionsverhaltens, der Elastizität,
der Form, der magnetischen Permeabilität, der thermischen Eigenschaften, der Viskosität
der Partikelmasse, des Schmelzverhaltens, des Siedeverhaltens, der elektrischen Leitfähigkeit
und/oder der Lichtstabilität.
[0016] In einem Ausführungsbeispiel wird beim Bereitstellen der Partikelmasse eine erste
Art von Partikeln gefördert und eine zweite Art von Partikeln wird durch ein Partikelzuführwerkzeug
zu der ersten Art von Partikeln zugeführt, bevor die Partikelmasse gepresst wird.
Somit kann ein Fließvorgang für die Herstellung des partikelbasierten Elements implementiert
werden, der eine effiziente, zügige und somit kostengünstige Produktion ermöglicht.
[0017] In einem anderen Ausführungsbeispiel wird eine unterschiedliche Behandlung des ersten
und/oder des zweiten Teils der Partikelmasse durchgeführt. Durch die Behandlung können
die Kompressionseigenschaften der Partikelmasse verändert werden. Generell ist es
aber auch möglich, dass weitere Eigenschaften der Partikelmasse durch die Behandlung
verändert werden.
[0018] Insbesondere kann die Behandlung eines Teils der Partikelmasse das Einbringen eines
chemischen Mittels umfassen. Eine Möglichkeit hierbei ist das Einbringen von Klebstoff
und/ oder Härter, um Teile der Partikelmasse vorzuverfestigen und somit deren Kompressionseigenschaften
hin zu weniger Kompressibilität zu verändern. Andererseits ist es aber auch möglich
chemische Mittel einzubringen, die die Partikelmasse aufweichen, sodass dann in diesen
Bereichen eine höhere Kompressibilität vorliegt:
[0019] Die Behandlung eines Teils der Partikelmasse kann auch durch das Einbringen von Wasser
erfolgen. Eine Partikelmasse, die beispielsweise aus Holzfasern oder ähnlichen Faserwerkstoffen
besteht, wird durch das Einbringen von Wasser aufgeweicht und weist somit eine höhere
Kompressibilität auf, sodass dieser Teil während des Pressens stärker verdichtet werden
kann. Andererseits kann das Einbringen von Wasser bei einer Vielzahl von organischen
Fasermaterialen zu einer Auslösung von natürlichen Klebstoffen führen, die den Teil
der Partikelmasse in dem Wasser eingebracht wurde, nach dem Aushärten verfestigen
können.
[0020] Die Behandlung eines Teils der Partikelmasse kann durch das Einbringen von Energie,
insbesondere durch eine Wärmebehandlung, erfolgen. Das Einbringen von Energie, insbesondere
Wärme, kann die Eigenschaften der Fasern hinsichtlich ihrer Kompressibilität verändern.
Insbesondere kann ein Verkleben der Fasern erreicht werden, wenn das Einbringen von
Energie in Kombination mit dem Einbringen von Klebstoff und/ oder Härter durchgeführt
wird.
[0021] In einer Ausführungsform wird die Partikelmasse während der Behandlung in Längsrichtung
gefördert und die Behandlung erfolgt durch ein Werkzeug, das innerhalb der Partikelmasse
angeordnet ist, wobei das Werkzeug in Hochrichtung der Partikelmasse bewegt wird.
Dadurch kann erreicht-werden, dass gezielt innerhalb der noch nicht verpressten Partikelmasse
eine lokale Behandlung erfolgen kann, die es auf einfachen und kostengünstigen Weg
ermöglicht auch komplexere Strukturen von unterschiedlich behandelten Bereichen in
der Partikelmasse anzuordnen.
[0022] Das Werkzeug kann sich in einer Wellenform bezüglich der Längsrichtung erstrecken.
Durch die Kombination eines Werkzeugs, das sich in Wellenform bezüglich der Längsrichtung
erstreckt und in Hochrichtung bewegt wird, kann ein welliges Ausformen des behandelten
Teils der Partikelmasse sowohl in Längsrichtung als auch in Breitenrichtung erfolgen.
[0023] In einem Ausführungsbeispiel kann ein aufschäumbares Mittel in einen ersten Teil
der Partikelmasse eingebracht werden, wobei das aufschäumbare Mittel sich nach dem
Pressen zu einem Schaum innerhalb der Partikelmasse aufweitet. Dabei beeinflusst das
Einbringen des Schaums sowohl die Kompressibilität der Partikelmasse in diesem Bereich,
und ermöglicht weiterhin nach dem Pressen eine zusätzliche Aufweitung, die die Dichte
der Partikelmasse in diesem Bereich reduziert und somit eine Gewichtsreduzierung des
partikelbasierten Elements ermöglicht.
[0024] Die Partikel der Partikelmasse sind bevorzugterweise span- und/ oder faserförmig.
Insbesondere werden Holzspäne und/ oder Naturfaser verwendet. Allerdings ist auch
das Verwenden von Plastikspänen möglich.
[0025] Das partikelbasierte Element ist bevorzugterweise plattenförmig.
[0026] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung
anhand von Abbildungen beschrieben.
- Figur 1
- zeigt eine Schnittansicht einer bereitgestellten Partikelmasse in einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 2
- zeigt eine Schnittansicht der Partikelmasse während des Pressvorgangs in der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 3
- zeigt eine Schnittansicht der Behandlung der Partikelmasse in einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 4
- zeigt eine perspektivische Schnittansicht eines mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellten partikelbasierten Elements in Form einer Platte
- Figur 5
- zeigt eine perspektivische Schnittansicht eines weiteren mit einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten partikelbasierten Elements
- Figur 6
- zeigt eine Schnittansicht während des Einbringens eines aufschäumbaren Mittels in
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 7
- zeigt eine Schnittansicht der Partikelmasse mit dem aufschäumbaren Mittel während
des Pressvorgangs in der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 8
- zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens
- Figur 9
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Partikelmasse während des Bereitstellens in
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 10
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Partikelmasse während des Bereitstellens in
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
[0027] Im Folgenden wird eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
Bezug auf Figuren 1 und 2 erläutert.
[0028] In Figur 1 ist in einer Querschnittansicht dargestellt wie eine Partikelmasse 1 mit
einer Vielzahl an Partikeln auf einer Unterlage 2 bereitgestellt wird. Dabei ist ein
erster Teil 3 der Partikelmasse 1, der in Figuren 1 und 2 durch eine Schraffierung
gekennzeichnet ist, in einem zweiten Teil 4 der Partikelmasse 1 gezielt angeordnet.
Die Partikel sind vereinfacht kreisrund dargestellt, wobei gemeinhin für das Verfahren
Späne und/ oder Fasern, die eher eine längliche Form aufweisen, als Partikelmasse
verwendet werden können.
[0029] Die einzelnen Bereiche des ersten Teils 3 sind vollständig von dem zweiten Teil 4
der Partikelmasse 1 umgeben. Weiterhin erfolgt die Anordnung der einzelnen Bereiche
des ersten Teils 3 in Längenrichtung L abwechselnd nahe der Oberseite und der Unterseite
der Partikelmasse 1.
[0030] Der erste Teil 3 der Partikelmasse 1 weist unterschiedliche Kompressionseigenschaften
hinsichtlich des zweiten Teils 4 der Partikelmasse auf. Die unterschiedlichen Kompressionseigenschaften
können beispielsweise durch die Verwendung von unterschiedlich komprimierbaren Partikeln
oder durch die Verwendung von unterschiedlich verbundenen Partikeln erreicht werden.
[0031] Die in Figur 1 dargestellte Partikelmasse 1 ist nur ein Ausschnitt in Längenrichtung
L der insgesamt bereitgestellten Partikelmasse. Im Falle der Herstellung eines plattenförmigen
Elements mit dem erfindungsgemäßen Verfahren weist die Partikelmasse 1 eine signifikant
höhere Ausbreitung in Längsrichtung L in Bezug auf die Hochrichtung H auf, wobei in
Längsrichtung L die dargestellte Anordnung des ersten Teils 3 und des zweiten Teils
4 der Partikelmasse periodisch oder nicht periodisch wiederholt wird. Alternativ oder
zusätzlich zur periodischen Struktur können unregelmäßige Anordnungen vorgesehen werden.
Insbesondere kann das Mengenverhältnis zwischen dem ersten Teil 3 und dem zweiten
Teil 4 lokal verändert werden. Dies ermöglicht beispielsweise die Reduzierung von
Gewicht in Bereichen in denen weniger Stabilität erforderlich ist, oder eine lokale
Verstärkung von Bereichen in denen Anschlussmittel, wie z.B. Schrauben, vorgesehen
werden sollen.
[0032] Die Partikelmasse 1 wird dann mittels eines in Figur 2 dargestellten Pressvorgangs
durch Aufbringung einer Kraft F in Höhenrichtung H komprimiert. Durch die unterschiedlichen
Kompressionseigenschaften, nämlich eine höhere Kompressibilität des zweiten Teils
4 in Bezug auf den ersten Teil 3 der Partikelmasse 1, findet eine höhere Verdichtung
im Bereich des zweiten Teils 4 der Partikelmasse 4 statt.
[0033] Durch die höhere Komprimierung in bestimmten lokalen Bereichen der Partikelmasse
1 können gezielt Strukturen höherer Stabilität erzeugt werden. Am Ende des Pressvorgangs
entsteht ein partikelbasiertes Element 5, das wie in Figur 2 dargestellt, Bereiche
mit höherer Dichte und Stabilität sowohl in einem Oberseitenbereich 6 als auch in
einem Unterseitenbereich 7 aufweist, sowie eine verstärkende wellenförmige Struktur,
die den Oberseitenbereich 6 und den Unterseitenbereich 7 verbindet.
[0034] In Figur 3 ist eine Möglichkeit dargestellt, eine erfindungsgemäße Anordnung des
ersten Teils 3 der Partikelmasse 1 in Bezug auf den zweiten Teil 4 der Partikelmasse
1 zu erreichen. Wiederum wird eine Partikelmasse 1 mit einer Vielzahl von Partikeln
auf einer Unterlage 8 bereitgestellt. Die Unterlage 8 weist eine Ausnehmung 9 auf,
in der ein unteres Behandtungswerkzeug 10 angeordnet ist, das auf einen lokalen unteren
Teil 11 der Partikelmasse 1 einwirkt. Weiterhin ist ein Behandlungswerkzeug 12 vorgesehen,
das auf einen lokalen oberen Teil 13 der Partikelmasse 1 einwirkt. Der lokale untere
und obere Teil 11, 13 der Partikelmasse sind schraffiert dargestellt.
[0035] Der lokale untere Teil 11 und der lokale obere Teil 13 bilden zusammen den ersten
Teil 3 der Partikelmasse 1, während die verbleibende Partikelmasse den zweiten Teil
4 bildet.
[0036] Im Unterschied zu der Anordnung des ersten Teils 3 und des zweiten Teils 4 in Figur
1 erstreckt sich der erste Teil 3 im Falle von Figur 3 bis hin zur Unterseite bzw.
Oberseite der Partikelmasse 1.
[0037] Das Einwirken auf die Partikelmasse 1 durch das Behandlungswerkzeug 12 kann beispielsweise
mittels einer Wärmebehandlung erfolgen, die ein Voraushärten der Partikelmasse in
den Bereichen 11, 13 ermöglicht, sodass die Partikelmasse im ersten Teil 3 eine geringere
Kompressibilität aufweist, und somit während des nachfolgenden Pressvorgangs weniger
komprimiert wird als der zweite Teil 4 der Partikelmasse 1. Dadurch wird wiederum
ein partikelbasiertes Element geschaffen, das definierte Bereiche mit geringerer Komprimierung
aufweist.
[0038] Auch mittels des Auftragens eines Bindemittels wie beispielsweise eines Klebers kann
die Kompressibilität innerhalb des lokalen unteren Teils 11 und des lokalen oberen
Teils 13 geändert werden.
[0039] Alternativ können die Behandlungswerkzeuge 10, 12 aber auch eingesetzt werden um
die Kompressibilität der Partikelmasse 1 in gewissen Bereichen zu verringern. Dies
kann beispielsweise durch das Einbringen eines chemischen Mittels erreicht werden,
das die Partikelmasse aufweicht, wodurch die Partikelmasse im behandelten Bereich
stärker komprimiert werden kann.
[0040] In einer umweltfreundlichen Ausführungsform kann gezielt in Teile der Partikelmasse
Wasser eingebracht werden, wodurch eine Partikelmasse aus organischen Fasern, insbesondere
Holzspänen, aufgeweicht werden kann und somit eine höhere Komprimierung dieses Teils
während des Pressvorgangs erreicht wird.
[0041] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht eines plattenförmigen, partikelbasierten
Elements dargestellt, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt werden
kann. Das partikelbasierte Element ist insbesondere eine Spanplatte aus Holzspänen
oder eine Faserplatte aus den Naturfasern. Das partikelbasierte Element 5 ist als
Schnittansicht in Längsrichtung L und Breitenrichtung B dargestellt, sodass die Anordnung
der Bereiche verschiedener Stabilität im Inneren des Elements 5 erläutert werden können.
[0042] Das partikelbasierte Element 5 weist einen Bereich erhöhter Stabilität 14 auf, der
sich wellenförmig in Längsrichtung L des partikelbasierten Elements 5 erstreckt und
in einen Bereich geringerer Dichte 15 eingebettet ist. Der Bereich erhöhter Stabilität
erstreckt sich von einem Unterseitenbereich bis zu einem Oberseitenbereich des partikelbasierten
Elements 5. Der Bereich erhöhter Stabilität 14 wird insbesondere durch den stärker
komprimierten Teil der Partikelmasse gebildet.
[0043] Dadurch, dass sich der Bereich erhöhter Stabilität 14 von einem Unterseitenbereich
zu einem Oberseitenbereich des partikelbasierten Elements 5 erstreckt und kontinuierlich
in diesem verläuft, wird eine Erhöhung der strukturellen Stabilität des partikelbasierten
Elements bedingt. Die Biegesteifigkeit des partikelbasierten Elements 5 wird dadurch
erhöht, dass der Bereich erhöhter Stabilität durch seine wellenförmige Form Bereiche
außerhalb der neutralen Zone des plattenförmigen, partikelbasierten Elements 5 verbindet.
Die Biegesteifigkeit des partikelbasierten Elements 5 ist dabei insbesondere in Breitenrichtung
B erhöht.
[0044] Der Bereich erhöhter Stabilität wird durch den zweiten Teil 4 der Partikelmasse 1
wie in Figur 3 dargestellt gebildet. Der erste Teil 3 der Partikelmasse bildet den
Bereich geringer Dichte 15.
[0045] In Figur 5 ist ein mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens hergestelltes, plattenförmiges,
partikelbasiertes Element 5 in einer perspektivischen Schnittansicht in Breitenrichtung
B und Längsrichtung L dargestellt. In diesem partikelbasierten Element 5 verläuft
der Bereich erhöhter Stabilität 14 wellenförmig sowohl in Längsrichtung L als auch
in Breitenrichtung B.
[0046] Wiederum erstreckt sich der Bereich erhöhter Stabilität 14 von einem Unterseitenbereich
bis hin zu einem Oberseitenbereich des partikelbasierten Elements 5
[0047] Im Oberseitenbereich weist das partikelbasierte Element 5 eine obere Schicht erhöhter
Stabilität 17 auf, die eine Oberfläche des partikelbasierten Elements 5 bildet. Im
Unterseitenbereich weist das partikelbasierte Element 5 eine untere Schicht erhöhter
Stabilität 18 auf, die eine Unterseite des partikelbasierten Elements bildet. Der
wellenförmige Bereich erhöhter Stabilität 16 geht nahtlos in die obere Schicht 17
und die untere Schicht 18 über. Der verbleibende Bereich 15 des partikelbasierten
Elements 5 bildet einen Bereich geringerer Dichte.
[0048] Die obere Schicht 17 und die untere Schicht 18 werden vorzugsweise ebenfalls durch
den zweiten Teil 4 der Partikelmasse 1 wie in Figur 1 dargestellt gebildet. Alternativ
können auch zusätzliche Partikel in diesem Bereich vor dem Pressvorgang angeordnet
werden, die die erhöhte Stabilität der oberen Schicht 17 und unteren Schicht 18 bedingen.
Zusätzlich oder alternativ kann eine obere Schicht und untere Schicht vor oder nach
dem Pressen als separates Bauteil aufgebracht werden.
[0049] Somit kann durch das erfindungsgemäße Verfahren ein partikelbasiertes Element 5 gemäß
Figur 5 hergestellt werden, das eine erhöhte strukturelle Stabilität und eine hohe
Stabilität im Bereich der Ober- und Unterseite bei relativ geringem Gewicht aufweist.
[0050] In Figur 6 und Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Schnittansicht dargestellt.
[0051] In Figur 6 wird die Partikelmasse 1 auf einer Unterlage 8, die wiederum eine Ausnehmung
9 aufweist, bereitgestellt. Durch die Ausnehmung 9 ist ein unteres Behandlungswerkzeug
20 vorgesehen, mittels dessen ein aufschäumbares Mittel, hier Polyurethan 19, in einen
lokalen unteren Teil 11 der Partikelmasse 1 eingebracht werden kann.
[0052] In ähnlicher Weise ist ein oberes Behandlungswerkzeug 21 so von oben in die Partikelmasse
1 angeordnet, dass Polyurethan 19 in einen lokalen oberen Teil 13 eingebracht werden
kann.
[0053] Nach dem Einbringen des Polyurethans 19 wird die Partikelmasse 1 zwischen einer Unterlage
2 und einem Oberteil einer Presse angeordnet und einem Pressvorgang mit der Kraft
F in Hochrichtung H ausgesetzt.
[0054] Durch die Reaktion des Polyurethans 19 mit feuchten Bestandteilen der Partikelmasse
1 und/ oder der Luft kommt es zu einem Aufschäumen des Polyurethans 19 wie in Figur
7 mit den Pfeilen ohne Bezugszeichen dargestellt, sodass im lokalen unteren Teil 11
sowie im lokalen oberen Teil 13 der Partikelmasse 1 eine niedrigere Kompressibilität
vorliegt als in dem Bereich in den kein Polyurethan 19 eingebracht wurde. Somit kommt
es zu einer unterschiedlich starken Komprimierung der Bestandteile der Partikelmasse
1, wodurch ein partikelbasiertes Element 23 geformt werden kann, das eine gewünschte
lokale Komprimierung aufweist.
[0055] Das Aufschäumen des Polyurethans 19 kann weiterhin auch durch das zusätzliche Einbringen
von Energie, Wärme oder Wasser ausgelöst werden.
[0056] Das so hergestellte partikelbasierte Element 5 weist den Vorteil auf, dass in den
Bereichen in denen Polyurethan 19 eingebracht wurde, ein niedriges Gewicht erreicht
werden kann, bei gleichzeitig stabiler Anbindung an die angrenzenden Bereiche erhöhter
Stabilität.
[0057] Im Gegensatz zu den schematischen Figuren 6 und 7 kommt es zu einer wenigstens teilweisen
Vermengung des Polyurethans 19 und der Partikelmasse 1.
[0058] In Figur 8 ist in Schnittansicht eine Anlage 22 zum kontinuierlichen Herstellen eines
partikelbasierten Elements 23 mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
[0059] Die Anlage 22 ist generell in eine Bereitstellungsvorrichtung 24 und eine darauf
folgende Pressvorrichtung 25 unterteilt.
[0060] Zunächst werden Partikel 26 aus einem Behälter 27 auf ein nicht dargestelltes Förderelement,
wie z. B. ein Förderband, aufgestreut und in Förderrichtung T gefördert.
[0061] Am Ende des Aufstreuvorgangs bildet die Partikelmasse 28 eine Partikelmatte 29 mit
einer generell gleichmäßigen Dicke in Hochrichtung H. Die Partikelmatte 29 wird zu
einer Vielzahl von oberen Werkzeugen 30 und unteren Werkzeugen 31 gefördert, die ein
gezieltes Anordnen eines ersten Teils der Partikelmasse in einer gewünschten Matrix
-bestehend-aus-einem zweiten Teil der Partikelmasse ermöglichen.
[0062] Die oberen und unteren Werkzeuge 30, 31 sind jeweils an einem oberen umlaufenden
Band 32 bzw. unteren umlaufenden Band 33 befestigt. Das obere Band 32 und das untere
Band 33 laufen mit einer derartigen Geschwindigkeit um, dass die sich an oder nahe
der Partikelmasse befindlichen Werkzeuge 30, 31 mit der gleichen Geschwindigkeit wie
die Partikelmasse 29 in Förderrichtung T bewegen.
[0063] Für die Gestaltung der Werkzeuge 30, 31 sind in der dargestellten Ausführungsform
verschiedene Alternativen möglich.
[0064] Zunächst ist es möglich, dass die Werkzeuge 30, 31 als Partikelzuführwerkzeuge ausgeführt
sind, die in einen lokalen oberen Teil 34 und einen lokalen unteren Teil 35 der Partikelmatte
29 weitere Partikel einbringen, die einen ersten Teil der Partikelmasse bilden, der
unterschiedliche Kompressionseigenschaften zum restlichen, zweiten Teil der Partikelmasse
28, der aus dem Behälter 27 aufgestreut wurde, aufweist.
[0065] Alternativ können die Werkzeuge 30, 31 aber auch als Behandlungswerkzeuge ausgeführt
sein, die die Partikelmatte 29 jeweils im lokalen oberen Bereich 34 und im lokalen
unteren Bereich 35 derart behandeln, dass ein erster Teil der Partikelmasse in diesen
Bereichen und ein zweiter Teil der Partikelmasse, gebildet durch den nicht behandelten
Teil der Partikelmatte 29 unterschiedliche Kompressionseigenschaften aufweisen.
[0066] Alternativ ist es auch möglich, dass die Werkzeuge 30, 31 für ein Einbringen eines
aufschäumbaren Mittels in den lokalen oberen Teil 34 und den lokalen unteren Teil
35 der Partikelmatte 29 ausgelegt sind.
[0067] Die Werkzeuge 30, 31 können Aufsätze aufweisen, die in die Partikelmatte 29 ragen.
Dadurch ist für den Fall, dass die Werkzeuge 30, 31 Partikelzuführwerkzeuge sind,
ein Einbringen von Partikeln auch in das Innere der Partikelmatte 29 möglich. Weiterhin
kann wenn die Werkzeuge 30, 31 Behandlungswerkzeuge sind, gezielt das Innere der Partikelmatte
29 behandelt werden. Bei der Verwendung von aufschäumbaren Mitteln kann ein Einbringen
des aufschäumbaren Mittels, wie in Figur 6 dargestellt, implementiert werden.
[0068] Nach dem gezielten Anordnen des ersten Teils in dem zweiten Teil der Partikelmasse
mittels der Werkzeuge 30, 31 wird eine obere Schicht 36 und eine untere Schicht 37
auf die obere Seite bzw. untere Seite der Partikelmasse 29 aufgelegt. Die obere Schicht
36 und die untere Schicht 37 sind aus einem widerstandsfähigen Material geformt, das
die Oberfläche des partikelbasierten Elements bildet.
[0069] Die Partikelmatte 29 wird gemeinsam mit der oberen Schicht 36 und der unteren Schicht
37 der Pressvorrichtung 25 zugeführt, die aus einem oberen Presswerkzeug 38 und einem
unteren Presswerkzeug 39 gebildet ist. Die Presswerkzeuge 38, 39 sind als umlaufende
Bänder gestaltet und ermöglichen somit das Pressen der Partikelmatte 29, der oberen
Schicht 36 und der unteren Schicht 37 in einem kontinuierlichen Pressvorgang. Am Ende
des Pressvorgangs ist das partikelbasierte Element 23 fertig gestellt.
[0070] In Figur 9 ist eine alternative Möglichkeit zum Anordnen eines ersten Teils 3 der
Partikelmatte 29 in einem zweiten Teil 4 dargestellt. Hierbei werden Werkzeuge 40
in einem Aufstreubereich 42 der Partikelmasse 28 angeordnet. Wie im vorherigen Ausführungsbeispiel
des Verfahrens gemäß Figur 8 wird die Partikelmasse 28 wiederum durch Aufstreuen aus
einem Behälter 27 im Aufstreubereich 41 bei gleichzeitigem Fördern in Förderrichtung
T bereitgestellt. Die Werkzeuge 42 sind ausgelegt eine kontinuierliche, periodische
Hin- und Herbewegung in Richtung W1, entlang der Oberseite der Partikelmasse 28 im
Aufstreubereich 41 auszuführen, sodass ein wellenförmig angeordneter zweiter Teil
4 in Bezug auf den ersten Teil 3 der Partikelmatte 29 erreicht wird.
[0071] Die Werkzeuge 40 können wiederum entweder zusätzliche Partikel zuführen, die bestehenden
Partikel im Aufstreubereich 41 behandeln, oder ein aufschäumbares Mittel in die Partikelmasse
28 einbringen.
[0072] Alternativ zu der dargestellten Vielzahl an Werkeugen 40 kann auch ein kontinuierlich
über die gesamte Breite angeordnetes Werkzeug vorgesehen sein.
[0073] Der erste Teil 3 der Partikelmatte 29 ist durchsichtig dargestellt, damit die Anordnung
des zweiten Teils 4 besser erkannt werden kann. Weiterhin weist der zweite Teil 4
eine gewisse Ausprägung in Höhenrichtung H auf, die im Zuge der besseren Darstellbarkeit
vernachlässigt wurde.
[0074] In Figur 10 ist wiederum das Anordnen der Partikelmasse 28 dargestellt, wobei eine
Partikelmatte 29 mit einem zweiten Teil 4, der wellenförmig in dem ersten Teil 3 angeordnet
ist, geschaffen wird. Dafür wird in Förderrichtung T nach dem Aufstreubereich 41 ein
Werkzeug 42 vorgesehen, das innerhalb der Partikelmasse 28 angeordnet ist und sich
in Werkzeugbewegungsrichtung W2, d. h. in Hochrichtung, bewegt. Durch die flache Gestaltung
des Werkzeugs 42 fließt die Partikelmasse 28 in Förderrichtung T ohne wesentliche
Umlenkung am Werkzeug 42 vorbei.
[0075] Das Werkzeug 42 ermöglicht an seinem vom Aufstreubereich 41 abgewandten Ende ein
gezieltes Anordnen des zweiten Teils 4 bezüglich des ersten Teils 3 der Partikelmasse
28. Dafür kann in einem Ausführungsbeispiel eine Öffnung im Werkzeug 42 vorgesehen
sein, die das Einbringen von weiteren Partikeln ermöglicht. In einem anderen Ausführungsbeispiel
ermöglicht das Werkzeug 42 die gezielte Behandlung der Partikelmasse 28. In einem
wiederum anderen Ausführungsbeispiel wird mittels des Werkzeugs 42 ein aufschäumbares
Mittel in die Partikelmasse 28 eingebracht.
[0076] Um eine wellenförmige Anordnung des zweiten Teils der Partikelmasse sowohl in Längsrichtung
L als auch in Breitenrichtung B zu ermöglichen, kann das Werkzeug so angeordnet sein,
dass es sich mit einer in Längsrichtung L, bzw. Förderrichtung T, ausgebildeten Wellenform
in Breitenrichtung B erstreckt.
[0077] Um eine wellenförmige Form des zweiten Teils der Partikelmasse in Breitenrichtung
B zu erhalten, kann auch ein feststehendes Werkzeug innerhalb der Partikelmasse vorgesehen
werden, das sich in einer in Höhenrichtung H ausgebildeten Wellenform in Breitenrichtung
erstreckt.
[0078] Weiterhin ist es möglich Werkzeuge in unterschiedlicher Position in Förderrichtung
T im Aufstreubereich anzuordnen, sodass die stromaufwärts angeordneten Werkzeuge eher
einen unteren Bereich der Partikelmasse behandeln, während die-weiter stromabwärts
angeordneten Werkzeuge eher einen oberen Bereich der Partikelmasse behandeln. Auch
hierbei kann an Stelle einer Behandlung ein Einbringen einer anderen Art von Partikeln
vorgesehen werden.
[0079] Generell sollte betont werden, dass die Herstellung des partikelbasierten Elements
nicht nur mittels eines Fließverfahrens, wie in den Ausführungsbeispielen in Figur
8 bis 10 dargestellt, durchgeführt werden kann, sondern auch durch stationäres Anordnen
des ersten Teils und zweiten Teils und Verpressen der Partikelmasse in einer feststehenden
Platten-, Kontakt- oder Mehretagenpresse.
[0080] Zum Verkleben der Partikel, insbesondere der Holzspäne, bzw. Naturfasern, die als
Partikel in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, sind verschiedene Bindemittel
möglich. Ein häufig verwendetes Bindemittel ist Harnstoff - Formaldehyd - Harz (UF-Harz).
Alternativ können Phenol-Formaldehyd-Harze verwendet werden, die zudem den Vorteil
aufweisen, wasserbeständig zu sein. Weiterhin sind auch eine Vielzahl von Mischharzen,
die Phenol und/ oder Melamin enthalten, als Bindemittel einsetzbar. Die Späne können
auch mittels Isocyanat gebunden werden.
[0081] Weiterhin können die einzelnen Späne mit Klebstoffen verbunden werden. Eine Verwendung
von natürlichen Klebstoffen ist möglich, beispielsweise von Lignin, Tannin, Kohlenhydraten,
Knochenleim, Blutleim oder von Proteinleimen. Generell können aber auch andere Klebstoffe,
wie z. B. Epoxydharz, verwendet werden.
[0082] Abgesehen von den unterschiedlichen Kompressionseigenschaften des ersten Teils und
des zweiten Teils der Partikelmasse können im erfindungsgemäßen Verfahren auch Partikelarten
mit weiteren im Folgenden kurz diskutierten Unterschieden vorgesehen werden, die verschiedene
Vorteile ermöglichen.
[0083] So kann bereits beim Anordnen der Partikelmasse eine unterschiedliche Dichte des
ersten und des zweiten Teils der Partikelmasse vorgesehen werden, wodurch die Gewichts-
und Stabilitätseigenschaft des partikelbasierten Elements maßgeblich beeinflusst werden
können.
[0084] Weiterhin können Partikel mit einer unterschiedlichen Härte vorgesehen werden, um
die Härte des partikelbasierten Elements lokal zu erhöhen.
[0085] Es können aber auch Partikel mit einer unterschiedlichen Sprödigkeit und somit unterschiedlichem
Bruchverhalten vorgesehen werden, sodass beispielsweise die Sprödigkeit des strukturell
tragenden Teils des partikelbasierten Elements gezielt reduziert wird, während für
die anderen Bereiche des partikelbasierten Elements weniger hochwertige Partikel verwendet
werden können.
[0086] Die Elastizität des partikelbasierten Elements kann gezielt dadurch beeinflusst werden,
dass ein Teil der Partikelmasse eine unterschiedliche Elastizität zu einem anderen
Teil der Partikelmasse aufweist. Damit kann sowohl die Elastizität des partikelbasierten
Elements an sich, als auch die lokale Nachgiebigkeit des partikelbasierten Elements
für unterschiedliche Einsatzzwecke angepasst werden.
[0087] Weiterhin können strukturelle Unterschiede, wie z. B. in der Partikelgröße und/ oder
Partikelgeometrie des ersten Teils der Partikelmasse und des zweiten Teils der Partikelmasse
vorliegen.
[0088] Auch andere Eigenschaften der Partikelmasse können für eine Vielzahl von Anwendungen
geeignet beeinflusst werden. So kann die magnetische Permeabilität eines Teils der
Partikelmasse gezielt verändert werden, beispielsweise um eine Abschirmung von elektromagnetischer
Strahlung zu ermöglichen.
[0089] Weiterhin können die thermischen Eigenschaften von Teilen der Partikelmasse beeinflusst
werden, um den Einsatz des partikelbasierten Elements auch in Bereichen erhöhter oder
niedriger Temperatur zu ermöglichen. Weitere Unterschiede der Teile der Partikelmasse
können in der Viskosität, dem Schmelzverhalten und dem Siedeverhalten liegen.
[0090] Auch kann für gewisse Anwendungen eine Anordnung von Partikelmasse mit unterschiedlicher
elektrischer Leitfähigkeit von Interesse sein. In wiederum anderen Anwendungen kann
eine unterschiedliche Lichtstabilität des ersten und des zweiten Teils der Partikelmasse
vorgesehen werden.
1. Verfahren zum Herstellen eines partikelbasierten Elements (5, 23), insbesondere einer
Spanplatte, bzw. Faserplatte, mit den Schritten:
Bereitstellen einer Partikelmasse (1, 28) mit einer Vielzahl an Partikeln, und Pressen
der Partikelmässe (1, 28),
gezieltes Anordnen eines ersten Teils (3) der Partikelmasse (1, 28) in einer gewünschten
Matrix bestehend aus einem zweiten Teil (4) der Partikelmasse (1, 28) im Zuge des
Bereitstellens der Partikelmasse (1, 28),
wobei der erste Teil (3) der Partikelmasse (1, 28) und der zweite Teil (4) der Partikelmasse
(1, 28) unterschiedliche Kompressionseigenschaften aufweisen,
gekennzeichnet durch
welliges Ausformen des zweiten Teils (4) der Partikelmasse (1, 28) in Längsrichtung
L des partikelbasierten Elements (5, 23) zwischen einem Unterseitenbereich und einem
Oberseitenbereich des partikelbasierten Elements (5).
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Pressen der Partikelmasse (1, 28) zu einem partikelbasierten Element (5, 23) mit
Bereichen unterschiedlicher Dichte, wobei die Partikelmasse (1, 28) vor dem Pressen
Partikel mit im Wesentlichen gleicher Dichte aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der zweite Teil (4) der Partikelmasse (1,
28) in einer kontinuierlichen Matrix angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teil (4) der Partikelmasse (1, 28) während des Pressens stärker als der
erste Teil (3) der Partikelmasse (1, 28) komprimiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (3) der Partikelmasse (1, 28) während des Pressens stärker als der
zweite Teil (4) der Partikelmasse (1, 28) komprimiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teil (4) der Partikelmasse (1, 28) weiterhin wellig in der Breitenrichtung
des partikelbasierten Elements (5, 23) ausgeformt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Anordnen von unterschiedlichen Arten von Partikeln.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Bereitstellen der Partikelmasse (1, 28) eine erste Art von Partikeln gefördert
wird, und eine zweite Art von Partikeln (1, 28) durch ein Partikelzuführwerkzeug (30,
31, 40) zu der ersten Art von Partikeln zugeführt wird, bevor die Partikelmasse (1,
28) gepresst wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch unterschiedliche Behandlung des ersten Teils (3) und/oder zweiten Teils (4) der Partikelmasse
(1, 28).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung eines Teils (3, 4) der Partikelmasse (1, 28) das Einbringen eines
chemischen Mittels umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung eines Teils (3, 4) der Partikelmasse (1, 28) das Einbringen von Wasser
umfasst.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung eines Teils (3, 4) der Partikelmasse (1, 28) das Einbringen von Energie,
insbesondere durch eine Wärmebehandlung, umfasst.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikelmasse (1, 28) während der Behandlung in Längsrichtung (L) gefördert wird,
und die Behandlung durch ein Werkzeug (42) erfolgt, das innerhalb der Partikelmasse
(1, 28) angeordnet ist, wobei das Werkzeug (42) in Hochrichtung (H) bewegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Werkzeug in einer Wellenform bezüglich der Längsrichtung (L) erstreckt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein aufschäumbares Mittel (19) in den ersten Teil der Partikelmasse (1, 28) eingebracht
wird, wobei das aufschäumbare Mittel (19) sich nach dem Pressen zu einem Schaum innerhalb
der Partikelmasse (1, 28) aufweitet.
1. Method of producing a particle-based element (5, 23), in particular a chipboard or
fibreboard respectively, comprising the steps of:
providing a particle mass (1, 28) with a plurality of particles and compressing the
particle mass (1, 28),
selectively incorporating a first part (3) of the particle mass (1, 28) in a desired
matrix consisting of a second part (4) of the particle mass (1, 28) during the course
of providing the particle mass (1, 28),
the first part (3) of the particle mass (1, 28) and the second part (4) of the particle
mass (1, 28) having different compressive properties,
characterised by
forming the second part (4) of the particle mass (1, 28) in waves in the longitudinal
direction L of the particle-based element (5, 23) between a bottom face region and
a top face region of the particle-based element (5).
2. Method as claimed in claim 1, characterised by compressing the particle mass (1, 28) to form a particle-based element (5, 23) with
regions of differing density, the particle mass (1, 28) comprising particles of essentially
the same density prior to compression.
3. Method as claimed in claim 1 or 2, wherein the second part (4) of the particle mass
(1, 28) is incorporated in a continuous matrix.
4. Method as claimed in one of the preceding claims, characterised in that the second part (4) of the particle mass (1, 28) is compressed to a greater extent
than the first part (3) of the particle mass (1, 28) during compression.
5. Method as claimed in one of claims 1 to 3, characterised in that the first part (3) of the particle mass (1, 28) is compressed to a greater extent
than the second part (4) of the particle mass (1, 28) during compression.
6. Method as claimed in one of the preceding claims, characterised in that the second part (4) of the particle mass (1, 28) is also formed in waves in the width
direction of the particle-based element (5, 23).
7. Method as claimed in one of the preceding claims, characterised by disposing different types of particles.
8. Method as claimed in claim 7, characterised in that when providing the particle mass (1, 28), a first type of particles is conveyed,
and a second type of particles (1, 28) is delivered through a particle supply tool
(30, 31, 40) to the first type of particles before the particle mass (1, 28) is compressed.
9. Method as claimed in one of claims 1 to 6, characterised by different treatment of the first part (3) and/or second part (4) of the particle
mass (1, 28).
10. Method as claimed in claim 9, characterised in that the treatment of a part (3, 4) of the particle mass (1, 28) involves introducing
a chemical agent.
11. Method as claimed in claim 9 or 10, characterised in that the treatment of a part (3, 4) of the particle mass (1, 28) involves introducing
water.
12. Method as claimed in one of claim 9 to 11, characterised in that the treatment of a part (3, 4) of the particle mass (1, 28) involves introducing
energy, in particular by means of a heat treatment.
13. Method as claimed in one of claims 9 to 12, characterised in that the particle mass (1, 28) is conveyed in the longitudinal direction (L) during the
treatment and the treatment is effected by a tool (42) disposed within the particle
mass (1, 28), the tool (42) being moved in the vertical direction (H).
14. Method as claimed in claim 13, characterised in that the tool extends in a waved shape with respect to the longitudinal direction (L).
15. Method as claimed in one of claims 1 to 3, characterised in that an expandable agent (19) is introduced into the first part of the particle mass (1,
28), and the expandable agent (19) expands to a foam within the particle mass (1,
28) after compression.
1. Procédé pour fabriquer un élément à base de particules (5, 23), en particulier un
panneau de particules ou un panneau de fibres, avec les étapes qui consistent :
à préparer une masse de particules (1, 28) avec une multiplicité de particules, et
à presser la masse de particules (1, 28),
à disposer de manière appropriée une première partie (3) de la masse de particules
(1, 28) dans une matrice souhaitée composée d'une seconde partie (4) de la masse de
particules (1, 28), au cours de la préparation de la masse de particules (1, 28),
étant précisé que la première partie (3) de la masse de particules (1, 28) et la seconde
partie (4) de la masse de particules (1, 28) présentent des caractéristiques de compression
différentes,
caractérisé en ce qu'on donne à la seconde partie (4) de la masse de particules (1, 28) une forme ondulée
dans le sens longitudinal L de l'élément à base de particules (5, 23), entre une zone
inférieure et une zone supérieure dudit élément à base de particules (5).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par un pressage de la masse de particules (1, 28) pour former un élément à base de particules
(5, 23) avec des zones de densités différentes, étant précisé que la masse de particules
(1, 28) présente, avant le pressage, des particules avec globalement la même densité.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la seconde partie (4) de la masse de particules (1, 28) est disposée dans une matrice
continue.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la seconde partie (4) de la masse de particules (1, 28), pendant le pressage, est
comprimée plus fortement que la première partie (3) de la masse de particules (1,
28).
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la première partie (3) de la masse de particules (1, 28), pendant le pressage, est
pressée plus fortement que la seconde partie (4) de la masse de particules (1, 28).
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on donne à la seconde partie (4) de la masse de particules (1, 28) une forme ondulée
également dans le sens de la largeur de l'élément à base de particules (5, 23).
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par la disposition de différents types de particules.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que lors de la préparation de la masse de particules (1, 28), un premier type de particules
est amené, et un second type de particules (1, 28) est amené sur le premier type de
particules par un outil d'amenée de particules (30, 31, 40) avant que la masse de
particules (1, 28) ne soit pressée.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé par un traitement différent de la première partie (3) et/ou de la seconde partie (4)
de la masse de particules (1, 28).
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que le traitement d'une partie (3, 4) de la masse de particules (1, 28) comprend l'introduction
d'un agent chimique.
11. Procédé selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que le traitement d'une première partie (3, 4) de la masse de particules (1, 28) comprend
l'introduction d'eau.
12. Procédé selon l'une des revendications 9 à 11, caractérisé en ce que le traitement d'une partie (3, 4) de la masse de particules (1, 28) comprend l'introduction
d'énergie, en particulier grâce à un traitement thermique.
13. Procédé selon l'une des revendications 9 à 12, caractérisé en ce que la masse de particules (1, 28) est amenée, pendant le traitement, dans le sens longitudinal
(L) et le traitement se fait grâce à un outil (42) qui est disposé à l'intérieur de
la masse de particules (1, 28), étant précisé que l'outil (42) est déplacé dans le
sens de la hauteur (H).
14. Procédé selon la revendication 13, caractérisé en ce que l'outil s'étend avec une forme ondulée par rapport au sens longitudinal (L).
15. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un agent de moussage (19) est introduit dans la première partie de la masse de particules
(1, 28), étant précisé que l'agent de moussage (19) s'expanse, après le pressage,
pour former une mousse à l'intérieur de la masse de particules (1, 28).