[0001] Die Erfindung betrifft einen Adapter zum Anbinden einer Frontblende an eine Seitenzarge
eines Möbelteils, insbesondere eines Auszugskastens wie zum Beispiel eine Schublade
oder ein Schubfach, sowie ein entsprechendes Möbelteil mit Frontblende, Seitenzarge
und diesem Adapter.
[0002] Schubladen und ähnliche Möbelteile bestehen im wesentlichen aus einer Bodenplatte,
zwei seitlichen und einer hinteren Zarge sowie einer dem Benutzer zugewandten Frontblende,
gegebenenfalls mit vorderseitigen Griffen oder einer entsprechenden Eingriffsleiste
zum Ergreifen der Frontblende.
[0003] Vielfach wird die Frontblende mittels eines Adapters an die Seitenzargen montiert.
Dazu wird der Adapter zunächst einseitig fest an die Rückseite der Frontblende angeschraubt,
so dass er von der Frontblende rückseitig absteht, und mit dem anderen, abstehenden
Ende wird der Adapter in die hohle Stirnseite der betreffenden Zarge eingesetzt. Mittels
einer die Zarge durchdringenden und in den Adapter eingreifenden seitlichen Schraube
werden Zarge und Adapter fest miteinander verschraubt, so dass sich insgesamt eine
stabile Anbindung der Zarge an die Frontblende ergibt. Mechanismen dieser Art sind
vielfach bekannt, beispielsweise aus
DE 10 2009 025 890 A1,
EP 0 636 327 A1,
WO 2008/028811 A1 und
EP 2105 556 A1. In diesem Zusammenhang ist es auch bekannt, die Frontblende relativ zur Zarge mittels
des Adapters in der Höhe zu verstellen (z.B.
EP 0 636 327 A1). Jedoch sind die technischen Lösungen zur Realisierung dieser Funktionen vergleichsweise
komplex.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache Lösung zur Verbindung einer
Zarge mit einer Frontblende unter Verwendung eines Adapters anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Adapter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung angegeben.
[0006] Dementsprechend umfasst ein erfindungsgemäßer Adapter zum Anbinden einer Frontblende
an eine Seitenzarge eines Möbelteils einerseits Mittel zum Befestigen des Adapters
an einer Rückseite der anzubindenden Frontblende derart, dass der Adapter von der
Rückseite der Frontblende weg weist, nämlich in einer "ersten Richtung" absteht. Andererseits
umfasst der Adapter ein schwimmend gelagertes Element. Und zwar ist dieses Element
bezüglich der vorgenannten "ersten Richtung" schwimmend gelagert, kann also parallel
zu dieser Richtung hin- und herbewegt werden, so dass es auf die Rückseite der Frontblende
zu bewegbar und von der Rückseite der Frontblende wegbewegbar ist.
[0007] Eine Besonderheit des schwimmend gelagerten Elements besteht darin, dass es eine
Schrägfläche aufweist, welche in Bezug auf die genannte erste Richtung geneigt ist.
Dieser Schrägfläche des schwimmend gelagerten Elements liegt eine Auflaufschräge des
Adapters unmittelbar gegenüber. Die Anordnung von Schrägfläche und Auflaufschräge
ist dabei so gewählt, dass, wenn man das schwimmend gelagerte Element so verlagert,
dass es mit seiner Schrägfläche auf die Auflaufschräge des Adapters aufläuft, es in
einer der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung gedrängt wird. Mit anderen Worten
bewegt sich dabei das schwimmend gelagerte Element des Adapters auf die Rückseite
der Frontblende zu. Wenn man nun das Element fest mit einer Zarge koppelt, beispielsweise
mittels eines die Zarge durchdringenden und mit dem schwimmend gelagerten Element
gekoppelten Schafts, so wird mit der Bewegung des schwimmend gelagerten Elements gleichzeitig
auch die Zarge auf die Rückseite der Frontblende zu bewegt und legt sich dort mit
ihrer Stirnseite an.
[0008] Um nun in dieser Situation eine insgesamt stabile Verbindung zwischen der Frontblende
und der mit ihrer Stirnseite daran anliegenden Zarge zu erreichen, werden vorteilhaft
zusätzliche Mittel vorgesehen, mittels welcher das schwimmend gelagerte Element relativ
zum Adapter und/oder der Adapter relativ zur Zarge fixiert werden können. Denkbar
sind insoweit zahlreiche Alternativen, von denen jedoch solche bevorzugt werden, die
es ermöglichen, die beiden Funktionen, nämlich (a) die Verlagerung des schwimmend
gelagerten Elements mit seiner Schrägfläche in Richtung auf die Auflaufschräge und
(b) das Fixieren des schwimmend gelagerten Elements relativ zum Adapter bzw. des Adapters
relativ zur Zarge, in einem Arbeitsgang, besonders bevorzugt in einer kontinuierlichen
Bewegung, zu realisieren. Für beide Funktionen wird daher bevorzugt ein gemeinsames
Bauelement eingesetzt.
[0009] In diesem Sinne kann als besonders bevorzugtes schwimmend gelagertes Element eine
schwimmend gelagerte Mutter dienen. Die Schraublochachse (nachfolgend auch als "Fixationsachse"
bezeichnet) der Mutter ist dabei so ausgerichtet, dass beim Anziehen der Mutter einerseits
die Schrägfläche der Mutter auf die Auflaufschräge des Adapters aufläuft (Funktion
a) und andererseits entweder die Mutter gegen die Zarge oder die Mutter gegen den
Adapter und der Adapter gegen die Zarge gepresst werden (Funktion b). Besonders bevorzugt
ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Schraublochachse senkrecht zur "ersten Richtung"
ausgerichtet ist, weil dann der Schaft der Schraube, mit der die schwimmend gelagerte
Mutter angezogen wird, in einfacher Weise zum Beispiel quer durch eine Wand der Zarge
hindurch in das Schraubloch der Mutter eingeführt werden kann. Beim ersten Anziehen
der Schraube bewegt sich dann die Zarge mit der schwimmend gelagerten Mutter auf die
Frontblende zu und legt sich dort mit seiner Stirnseite an. Durch weiteres Anziehen
der schwimmend gelagerten Mutter klemmt die Mutter zum Beispiel den Adapter gegen
eine Wand der Zarge, so dass die Zarge auf diese Weise im Ergebnis fest gegen die
Rückseite der Frontblende verspannt ist.
[0010] Anstatt eine schwimmend gelagerte Mutter zu verwenden, welche mittels einer Schraube
fest mit der Zarge verbunden wird, kann im Wege der kinematischen Umkehr auch eine
schwimmend gelagerte Schraube eingesetzt werden, die unter Verwendung einer entsprechenden
Mutter mit der Zarge fest verbunden wird. Wesentlich ist allein, dass der Adapter
ein schwimmend gelagertes Element mit der besagten Schrägfläche aufweist, und dass
dieses schwimmend gelagerte Element eine Fixationsachse besitzt, die zu der genannten
"ersten Richtung" vorzugsweise in einer im wesentlichen senkrechten zweiten Richtung
verläuft, wobei die Schrägfläche des schwimmend gelagerten Elements in Bezug auf diese
Fixationsachse geneigt ist. Denn nur im Falle einer zur Fixationsachse geneigten Schrägfläche
ist es möglich, durch "Anziehen" bzw. Verlagern des schwimmend gelagerten Elements
in Richtung der Fixationsachse eine Kraft über die Schrägfläche des schwimmend gelagerten
Elements auf die ihr gegenüberliegende Auflaufschräge des Adapters zu übertragen,
welche letztlich dafür sorgt, dass das schwimmend gelagerte Element (einschließlich
der daran angebundenen Zarge) sich auf die Rückseite der Frontblende zu bewegt. Im
Falle einer schwimmend gelagerten Mutter wird die Fixationsachse durch die Schraublochachse
des Schraublochs der Mutter gebildet.
[0011] Im Falle einer schwimmend gelagerten Schraube wird die Fixationsachse durch die Längsachse
der Schraube gebildet. Die Fixationsachse ist somit diejenige Achse, über die das
schwimmend gelagerte Element und die Zarge miteinander fixiert werden. In der konkreten
Ausführung kann dies bedeuten, dass das schwimmend gelagerte Element entlang dieser
Fixationsachse gegen die Zarge angezogen wird.
[0012] Das schwimmend gelagerte Element mit der gegen die Auflaufschräge des Adapters wirkenden
Schrägfläche bietet einerseits den Vorteil, dass Fertigungstoleranzen aufgefangen
werden können, wie nachfolgend noch detailliert erläutert wird. Andererseits wird
durch die Schrägfläche die Zarge zur Front hin gezogen, so dass eine stabile Verbindung
aufgebaut wird. Diese Zugkraft wird von dem schwimmend gelagerten Element auf die
Zarge durch den Schraubenschaft übertragen, also entweder durch den Schaft der schwimmend
gelagerten Schraube oder durch den Schaft der mit der schwimmend gelagerten Mutter
zusammenwirkenden Schraube. Dieser Schaft wird somit nicht nur auf Zug beansprucht,
wenn das Element gegen die Zarge angezogen wird, sondern wird desweiteren dadurch,
dass die Zarge gegen die Rückseite der Frontblende gezogen wird, durch Querkräfte
belastet.
[0013] Um zu vermeiden, dass der Kopf der mit einer schwimmend gelagerten Mutter verwendeten
Schraube aus der Zarge hervorsteht, kann es vorteilhaft sein, eine Senkkopfschraube
einzusetzen. Dann wirken die vorbeschriebenen Querkräfte nicht auf den Schaft der
Senkkopfschraube sondern auf die Schrägfläche des Senkkopfs.
[0014] Beim Auflaufen der Schrägfläche des schwimmend gelagerten Elements auf die Auflaufschräge
des Adapters bewegt sich mit dem schwimmend gelagerten Element auch dessen Fixationsachse
in einer Richtung parallel zur "ersten Richtung", das heißt die Fixationsachse bewegt
sich ebenfalls auf die Frontblende zu. Daher ist es zweckmäßig, dass der entlang der
Fixationsachse verlaufende Schaft (sei es der Schaft einer schwimmend gelagerten Schraube
oder der Schaft einer mit einer schwimmend gelagerten Mutter zusammenwirkenden Schraube)
diese Bewegung nicht behindert. Dementsprechend ist ein Durchgang für diesen Schaft
in dem Adapter so bemessen, dass er eine Bewegung des Schafts quer zur Fixationsachse,
insbesondere parallel zur "ersten Richtung", zulässt.
[0015] Besonders bevorzugt ist es aber, wenn dieser Durchgang auch eine Bewegung in einer
Richtung quer zur "ersten Richtung", also nach oben oder unten, erlaubt. So kann dann
in einfacher Weise die Höhe der Frontblende relativ zur Zarge justiert werden, ohne
dass der Schaft eine solche Justage behindert. Der Durchgang in dem Adapter ist dementsprechend
vorzugsweise als ein zur Rückseite der Frontblende parallel verlaufendes Langloch
ausgebildet.
[0016] Um das schwimmend gelagerte Element in einer definierten Ausgangslage zu halten,
kann desweiteren mindestens ein elastisches Element, vorzugsweise zwei elastische
Elemente, vorgesehen sein, welches das schwimmend gelagerte Element in diese definierte
Ausgangslage drängt. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn das schwimmend gelagerte
Element eine schwimmend gelagerte Schraube ist, so dass das Schraubloch dieser Schraube
leicht auffindbar ist. Ist das schwimmend gelagerte Element als schwimmend gelagerte
Schraube ausgeführt, so ragt der Schraubenschaft ohnehin aus dem Adapter heraus und
durch die Zargenwand nach außen, so dass eine definierte Ausgangslage des schwimmend
gelagerten Elements in diesem Falle von geringerer Bedeutung ist.
[0017] Das schwimmend gelagerte Element kann vorteilhaft eine mit dem elastischen Element
zusammenwirkende, unebene Oberflächenstruktur aufweisen, insbesondere zum Beispiel
eine Vertiefung, in die das elastische Element eingreift. Dies erleichtert die Montage
des schwimmend gelagerten Elements in dem Adapter in der gewünschten definierten Ausgangslage.
[0018] Eine sehr einfache und effektive Ausgestaltung des elastischen Elements kann beispielsweise
eine Biegefeder umfassen, die seitlich gegen das schwimmend gelagerte Element anliegt
und vorzugsweise in die vorgenannte Vertiefung eingreift.
[0019] Der Adapter bzw. dessen Hauptkörper kann in einfacher Weise als preiswertes Kunststoffspritzgussteil
hergestellt werden, und gegebenenfalls können auch das schwimmend gelagerte Element
und/oder das elastische Element Kunststoffteile sein.
[0020] Der zuvor beschriebene Adapter wird vorzugsweise in eine Stirnseite der Seitenzarge
eingeführt und durch Anziehen des schwimmend gelagerten Elements gegen eine Seitenwand
der Seitenzarge festgeklemmt. Sofern eine schwimmend gelagerte Mutter in Kombination
mit einer Senkkopfschraube zum Einsatz kommt, weist die Seitenzarge ein entsprechendes
Senkloch auf. Bei massiven Zargen, beispielsweise Holzzargen, kann für den Adapter
innerhalb der Zarge durch eine entsprechende Aussparung Platz geschaffen werden. Im
Bedarfsfall wird die Zarge in diesem Bereich durch ein entsprechendes Inlay, beispielsweise
einen Blechwinkel, verstärkt, um die Querzugfestigkeit so zu erhöhen, dass die auftretenden
Kräfte zuverlässig aufgenommen werden können.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen erläutert.
Darin zeigen:
- Figur 1
- einen Adapter zum Anbinden einer Frontblende an eine Seitenzarge eines Möbelteils
zusammen mit einem Teil einer Frontblende,
- Figur 2
- eine Zarge, die mittels zwei Adaptern gemäß Figur 1 an der Rückseite einer Frontblende
fixiert ist,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung des Adapters aus Figur 1 mit durchsichtig dargestelltem
Material und einer darin aufgenommenen schwimmenden Mutter,
- Figuren 4A bis 4C
- den Adapter gemäß Figuren 1 bis 3 im Querschnitt mit unterschiedlichen Positionen
der darin aufgenommenen schwimmenden Mutter,
- Figur 5
- eine Weiterbildung des Adapters aus den Figuren 1 bis 4 mit elastischen Halteelementen
zur Positionierung der schwimmenden Mutter und
- Figur 6
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Komponenten des Adapters aus Figur
5.
[0022] Figur 1 zeigt einen rückseitigen Ausschnitt einer Frontblende 1 und einen Adapter
2, der an der Rückseite der Frontblende 1 befestigt wird. Der Grundkörper des Adapters
besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Zum Zwecke der Befestigung des Adapters an der
Frontblende weist der Adapter als Befestigungsmittel einen Sockel 21 mit Passagen
zur Hindurchführung von Befestigungselementen auf. Als ergänzende Befestigungselemente
dienen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel Schrauben, welche in Einpressmuffen
12 eingeschraubt werden, die ihrerseits in Aufnahmeöffnungen 13 der Frontblende 1
eingepresst werden. Die beiden Schrauben 11 und Einpressmuffen 12 können zusammen
mit dem Adapter 2 als Set vertrieben werden. Nach der Montage des Adapters 2 steht
der Adapter 2 rückseitig von der Frontblende in einer Richtung ab, die hier als "erste
Richtung" bezeichnet werden soll. Diese erste Richtung ist in Figur 1 mit einem Pfeil
R bezeichnet.
[0023] Der Adapter 2 weist eine Aufnahme 22 auf, in der eine Mutter schwimmend gelagert
ist. Die Mutter ist in Figur 1 nicht zu sehen und wird später in Bezug auf Figur 3
näher beschrieben. Ein Langloch 23 in dem Adapter 2 gestattet es, von außen eine Schraube
in das Schraubloch 27 der (nicht dargestellten) schwimmenden Mutter einzuschrauben.
[0024] In Figur 2 ist dargestellt, wie eine Zarge 3 an die Frontblende 1 mittels zwei solcher
Adapter 2 angebunden ist. Dazu wird die Zarge 3 mit ihrer Stirnseite über die beiden
Adapter 2 gestülpt. Anschließend wird eine Querschraube 40 durch eine Seitenwand der
Zarge und das Langloch 23 des Adapters 2 hindurch in das Schraubloch 27 der schwimmend
gelagerten Mutter geschraubt und angezogen. Auf diese Weise wird der Adapter 2 mit
einer Außenwand gegen die Innenseite der Zargenwand gepresst. Die Haftreibung zwischen
dem Adapter 2 und der Zarge 3 verhindert dann ein Abrutschen der Front.
[0025] Um dabei sicherzustellen, dass die Zarge 3 mit ihrer Stirnseite 31 fest an der Rückseite
der Frontblende 1 anliegt, sind die schwimmende Mutter und der Adapter 2 speziell
ausgestaltet. Dies wird nachfolgend anhand der Figuren 3 und 4A bis 4C erläutert.
Der Körper des Adapters 2 ist in Figur 3 durchsichtig dargestellt. Zu sehen ist der
Sockel 21 mit Passagen 24 zum Hindurchführen der in Figur 1 gezeigten Schrauben 11
sowie die Aufnahme 22, in der eine Mutter 25 schwimmend gelagert ist. Ein Sicherungsstift
26 verhindert das Herausfallen der schwimmend gelagerten Mutter 25 aus der Aufnahme
22.
[0026] Wesentlich für die stabile Fixierung der Zarge 3 an der Rückseite der Frontblende
1 ist die Beweglichkeit bzw. schwimmende Lagerung der Mutter 25 in der X-Richtung
parallel zur ersten Richtung R. Bewegungsfreiheit besitzt die schwimmend gelagerte
Mutter 25 auch in einer Richtung Y senkrecht zur X-Richtung, nämlich in einer Richtung
parallel zur Schraublochachse A des Schraublochs 27 der Mutter 25. Wenn nun, wie in
den Figuren 4A bis 4C im Querschnitt dargestellt, eine Schraube 40 in das Schraubloch
27 der schwimmend gelagerten Mutter 25 eingeschraubt wird, so wird die Mutter 25 entlang
der Schraublochachse A in Richtung auf den Schraubenkopf 41 angezogen. Der Schraubenkopf
41 stützt sich dabei an der Zarge ab (nicht gezeigt). Beim Anziehen der schwimmend
gelagerten Mutter 25 mittels der Schraube 40 läuft sie mit einer Schrägfläche 28 auf
einer Auflaufschräge 29 des Adapters 2 auf. Beim weiteren Anziehen der Mutter 25 gleitet
sie mit ihrer Schrägfläche 28 an der Auflaufschräge 29 entlang, so dass sie sich gleichzeitig
in einer der ersten Richtung R entgegengesetzten Richtung bewegt. Mit anderen Worten
bewegt sich die schwimmend gelagerte Mutter 25 im Zuge des Anziehens auf die Frontblende
1 zu, und mit ihr die Schraube 40. Die Schraube 40 wiederum stützt sich mit ihrem
Senkkopf 41 in einer entsprechenden Senklochbohrung der Zarge ab (nicht dargestellt),
so dass mit der schwimmend gelagerten Mutter 25 und der Senkkopfschraube 40 auch die
Zarge 3 gegen die Rückseite der Frontblende 1 verschoben wird, bis die Zarge 1 mit
ihrer Stirnseite 31 an der Rückseite der Frontblende 1 anliegt. Der Senkkopf 41 der
Senkkopfschraube 40 wird dabei mit entsprechenden Querkräften belastet. Anstatt einer
Senkkopfschraube kann auch eine normale Schraube verwendet werden. Die Querkräfte
wirken dann zwischen dem Schraubenloch und dem Schaft der Schraube.
[0027] Während Figur 4A den Adapter 2 mit der schwimmend gelagerten Mutter 25 in einer Ausgangsposition
darstellt, zeigt Figur 4B die ideale Endposition der Mutter 25, bei der die Zarge
3 mit ihrer Stirnseite 31 fest an der Rückseite der Frontblende 1 anliegt. Da in dieser
Situation die Zarge 3 nicht weiter auf die Frontblende 1 zubewegt werden kann, kann
sich auch die schwimmend gelagerte Mutter 25 nicht weiter mit ihrer Schrägfläche 28
an der Auflaufschräge 29 entlang schieben. Statt dessen führt ein weiteres Anziehen
der schwimmend gelagerten Mutter 25 mittels der Schraube 40 lediglich noch zum Aufbauen
und zur Erhöhung einer Klemmkraft zwischen einer Anlagefläche 30 des Adapters 2 und
einer inneren Wandungsoberfläche der Zarge 3. Mittels der schwimmenden Mutter 25 ist
es somit möglich, sowohl die Zarge fest gegen die Rückseite der Frontblende 1 anzuziehen
als auch den Adapter 2 fest gegen die Zarge 3 anzuziehen.
[0028] Die spezielle Ausgestaltung der schwimmenden Mutter 25, insbesondere also die mit
der Auflaufschräge 29 kooperierende Schrägfläche 28, bietet aber noch den weiteren
Vorteil, dass damit Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden können. So kann es beispielsweise
aufgrund von Fertigungstoleranzen vorkommen, dass die Zarge 3 nicht bereits in der
Situation gemäß Figur 4B mit ihrer Stirnseite 31 an der Rückseite der Frontblende
1 anliegt, sondern gegebenenfalls erst nach einem weiteren Anziehen gemäß der in Figur
4C dargestellten Position. Oder aber die Zarge 3 liegt mit ihrer Stirnseite 31 an
der Rückseite der Frontblende 1 bereits in der in Figur 4A dargestellten Position
an. In jedem dieser Fälle ist durch weiteres Anziehen der Mutter 25 mittels der Schraube
40 ein stabiles Fixieren der Zarge 3 an der Rückseite der Frontblende 1 und des Adapters
2 innerhalb der Zarge 3 erreichbar.
[0029] Wie Figur 3 desweiteren zu entnehmen ist, ist die schwimmend gelagerte Mutter 25
nicht nur in einer Richtung X parallel zur ersten Richtung R schwimmend gelagert,
sondern auch in einer dazu senkrechten Richtung Z. Dies ermöglicht es, die relative
Höhenlage zwischen der Frontblende 1 und der Zarge 3 einzustellen. Solange die Zarge
3 mit ihrer Stirnseite 31 an der Rückseite der Frontblende 1 anliegt aber noch nicht
festgezogen ist, können die Frontblende 1 und die Zarge 3 zueinander verschoben werden.
Danach wird die schwimmend gelagerte Mutter 25 und mit der Mutter der gesamte Adapter
2 weiter gegen die Innenseite der Zarge 3 angezogen und so alle Bauteile gegeneinander
fixiert. Um diese Höhenverstellung nicht zu behindern, ist der Durchgang 23 im Adapter
2 zum Hindurchführen der Schraube 40 als Langloch ausgeführt. So kann die schwimmend
gelagerte Mutter 25 zusammen mit der Schraube 40 relativ zum Hauptkörper des Adapters
2 auf- und abbewegt werden.
[0030] Anstatt im Adapter 2 die Mutter 25 schwimmend zu lagern und von außen mit der Schraube
40 zu koppeln, kann im Adapter 2 auch eine Schraube schwimmend gelagert werden und
in entsprechender Weise von außen mit einer Mutter gekoppelt werden. Dadurch ändert
sich die Funktionsweise des Adapters in keiner Weise. Wesentlich ist lediglich, dass
ein schwimmend gelagertes Element vorgesehen ist, welches mit der Zarge, beispielsweise
über eine Schraube oder eine Mutter, fest verbunden werden kann, wobei sich die Zarge
mit dem schwimmend gelagerten Element auf die Rückseite der Frontblende 1 zubewegt,
wenn die Schrägfläche des schwimmend gelagerten Elements auf der Auflaufschräge des
Adapters aufläuft. Anstelle von Schrauben können auch andere Befestigungstechniken
eingesetzt werden, beispielsweise ein Bajonettverschluss, eine Kniehebelkonstruktion
und dergleichen. Die Verwendung einer schwimmend gelagerten Mutter und einer Schraube,
insbesondere Senkkopfschraube, ist jedoch besonders einfach und entsprechend preiswert
und benötigt wenig Raum.
[0031] Figuren 5 und 6 zeigen einmal im Querschnitt und einmal als perspektivische Explosionsdarstellung
einen Adapter 2 gemäß einer Weiterbildung. Während der Sicherungsstift 26 (Figur 3)
lediglich ein Herausfallen der Mutter 25 aus der Aufnahme 22 des Adapters 2 sicherstellt,
ist bei der dargestellten Weiterbildung des Adapters 2 der Sicherungsstift 26 durch
zwei elastische Elemente 50 ersetzt, welche die schwimmend gelagerte Mutter 25 in
einer definierten Ausgangslage halten. In dieser Ausgangslage oder "Nullposition"
ist die Höhenlage (Z-Richtung in Figur 3) etwa mittig vorgegeben. Gleichzeitig liegt
die schwimmend gelagerte Mutter 25 weit entfernt von der daran anzubindenden Zarge,
so wie in Figur 4A dargestellt. Die elastischen Elemente 50 bestehen vorzugsweise
aus Kunststoff und weisen in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel gekrümmte
Biegefedern 51 auf, welche in entsprechende Ausnehmungen 25A an der Ober- und Unterseite
der schwimmenden Mutter 25 eingreifen. Andere Ausgestaltungen, z.B. auch mit mehr
oder weniger elastischen Elementen 50, sind gleichfalls möglich.
1. Adapter (2) zum Anbinden einer Frontblende (1) an eine Seitenzarge (3) eines Möbelteils,
insbesondere eines Auszugskastens wie zum Beispiel eine Schublade oder ein Schubfach,
umfassend:
- Mittel (21, 24) zum Befestigen des Adapters (2) an einer Rückseite einer anzubindenden
Frontblende (3) derart, dass der Adapter (2) von der Rückseite der anzubindenden Frontblende
(3) in einer ersten Richtung (R) absteht, und
- ein bezüglich der ersten Richtung (R) schwimmend gelagertes Element (25), wobei
das schwimmend gelagerte Element (25) eine Schrägfläche (28), die in Bezug auf die
erste Richtung (R) geneigt ist, und der Adapter (2) eine Auflaufschräge (29) derart
aufweisen, dass das schwimmend gelagerte Element (25) in eine der ersten Richtung
(R) entgegengesetzte Richtung gedrängt wird, wenn es mit seiner Schrägfläche (28)
auf die Auflaufschräge (29) des Adapters (2) aufläuft.
2. Adapter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmend gelagerte Element (25) eine Fixationsachse (A) besitzt, wobei die
Schrägfläche (28) in Bezug auf die Fixationsachse (A) geneigt ist.
3. Adapter gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixationsachse (A) im wesentlichen senkrecht zur ersten Richtung (R) verläuft.
4. Adapter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmend gelagerte Element (25) eine Mutter mit einem Schraubloch (27) ist.
5. Adapter nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine mit dem Schraubloch (27) der Mutter (25) zusammenwirkende Senkkopfschraube (40).
6. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Durchgang (23) im Adapter, durch welchen hindurch ein vorgegebener, mit dem schwimmend gelagerten Element (2) gekoppelter
oder koppelbarer Schaft, insbesondere der Schaft einer in ein Schraubloch (27) des
schwimmend gelagerten Elements (25) einschraubbaren Schraube (40), hindurchführbar
ist, wobei der Durchgang (23) so bemessen ist, dass er eine Bewegung des Schafts quer
zur Schaftorientierung und parallel und/oder quer zur ersten Richtung (R) erlaubt.
7. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch mindestens ein elastisches Element (50), welches das schwimmend gelagerte Element
(25) in eine definierte Ausgangslage (Figur 4A, Figur 5) drängt.
8. Adapter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmend gelagerte Element (25) eine mit dem elastischen Element (50) zusammenwirkende,
unebene Oberflächenstruktur, insbesondere eine Vertiefung (25A), aufweist.
9. Adapter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (50) eine Biegefeder (51) umfasst.
10. Adapter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (50) ein Kunststoffbauteil ist.
11. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter, gegebenenfalls einschließlich des schwimmend gelagerten Elements (25),
aus Kunststoff besteht.
12. Möbelteil, insbesondere Auszugskasten, mit Frontblende (1), Seitenzarge (3) und Adapter
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Möbelteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (2) in eine Stirnseite (31) der Seitenzarge (3) eingeführt ist.
14. Möbelteil nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen Metalleinsatz zur Aufnahme des Adapters (2) in der Stirnseite (31) der Seitenzarge
(3).
15. Möbelteil nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenzarge (3) ein Senkloch zur Aufnahme eines Senkkopfs (41) einer mit dem
Adapter (2) zusammenwirkenden Senkkopfschraube (40) aufweist.