[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung, insbesondere zum Betreiben
eines Haushaltsgerätes mit einer gefährdenden Komponente, und ein Verfahren zum Betreiben
eines Haushaltsgerätes mit einer gefährdenden Komponente.
[0002] Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Haushaltsgerätes
am Beispiel einer Waschmaschine. Eine solche Schaltungsanordnung enthält üblicherweise
einen Netzanschluss 36, mit dem Netzanschluss verbundene Anschlussleitungen 38, verschiedene
Verbraucher wie Wasserpumpe 12a, Aquastopp-Ventil 12b und Heizung 12c, eine Sicherheitseinrichtung
15 mit einer Elektronik zur Türverriegelungsüberwachung 15a, wobei nur der Eingang
zur Elektronik dargestellt ist, und mit einem Sicherheitsschalter 14, und eine Motorsteuerung
16 für einen Antriebsmotor 30 der Waschmaschinentrommel.
[0003] Aus Sicherheitsgründen ist vorgeschrieben, dass der Antriebsmotor 30 einer Waschmaschinentrommel
nicht betrieben werden darf, wenn die Ladetür der Waschmaschine nicht verriegelt ist.
Die Türverriegelungsüberwachung 15 stellt stellt dabei sicher, dass bei entriegelter
Tür die Motorsteuerung 16 und damit der Antriebsmotor 30 der Waschmaschinentrommel
vom Netzanschluss 36 getrennt sind, indem der Sicherheitsschalter 14 automatisch geöffnet
wird. Ein unbeabsichtigter Betrieb des Antriebsmotors 30 der Waschmaschinentrommel,
welcher eine einen Benutzer gefährdende Komponente darstellt, ist somit bei entriegelter
und damit insbesondere bei geöffneter Ladetür der Waschmaschine nicht möglich.
[0004] Nach dem Verriegeln der Tür wird der Sicherheitsschalter 14 automatisch wieder geschlossen,
sodass die Motorsteuerung 16 über ein Relais 18 in der Anschlussleitung 38 zugeschaltet
werden kann. Die Motorsteuerung 16 enthält neben einer Gleichrichterbrücke 22 und
einem Zwischenkreiskondensator 24 auch einen Strombegrenzungswiderstand (z.B. NTC-
oder PTC-Widerstand) 26 welcher den Einschaltstrom begrenzt. Dieser Strombegrenzungswiderstand
26 wird anschließend durch ein Relais 28 der Motorsteuerung 16 überbrückt, um dem
Antriebsmotor 30 über die Gleichrichterbrücke 22 die zum Betrieb erforderliche Energie
zuzuführen.
[0005] Während einer Trennung der Motorsteuerung 16 vom Netzanschluss 36 durch den geöffneten
Sicherheitsschalter 14 ist eine Kommunikation zwischen der Motorsteuerung 16 und einer
Hauptsteuerung 34 der Waschmaschine zum Beispiel über ein Bussystem nicht möglich,
da die Energieversorgung der Motorsteuerung 16 durch den Sicherheitsschalter 14 unterbrochen
ist. Dies bedeutet, dass eine Kommunikation der Motorsteuerung 16 mit der Hauptsteuerung
34 der Waschmaschine erst nach Verriegelung der Ladetüre möglich ist. Als Folge davon
ist beispielsweise ein mit der Motorsteuerung 16 verbundener Beladungssensor erst
nach Verriegelung der Ladetüre aktivierbar. Dies führt dazu, dass eine Überprüfung
der Beladungsmenge der Waschmaschinentrommel für den Benutzer umständlich ist, da
jeweils zuerst die Ladetüre verriegelt werden muss bevor ein Beladungswert bestimmbar
ist. Ist die maximale Beladungsmenge noch nicht erreicht oder überschritten, muss
der Benutzer die Ladetüre unter Umständen mehrfach öffnen und schließen, um die Beladungsmenge
zu optimieren.
[0006] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Schaltungsanordnung
und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Gerätes, welches eine gefährdende
Komponente aufweist, vorzusehen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Besonders bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung weist einen Stromversorgungsanschluss; einen
Verbraucher, welcher über eine Anschlussleitung an den Stromversorgungsanschluss angeschlossen
ist; eine Steuerung für eine gefährdende Komponente, welche über eine Anschlussleitung
an den Stromversorgungsanschluss angeschlossen ist; ein Schaltmittel zum Ein- und
Ausschalten der Steuerung, welches zwischen der Steuerung und dem Stromversorgungsanschluss
in der Anschlussleitung angeordnet ist; und eine Sicherheitsvorrichtung zum Trennen
der Steuerung von dem Stromversorgungsanschluss, welche zwischen dem Stromversorgungsanschluss
und dem Schaltmittel in der Anschlussleitung angeordnet ist, auf. Bei der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung ist der Verbraucher zwischen den Stromversorgungsanschluss und
die Sicherheitsvorrichtung geschaltet und ist eine Verbindungsleitung vorgesehen,
welche die Steuerung über den Verbraucher mit dem Stromversorgungsanschluss verbindet
und in welcher ein Schaltmittel angeordnet ist.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Gerätes mit einer gefährdenden
Komponente ist ein Verbraucher über eine Anschlussleitung an einen Stromversorgungsanschluss
angeschlossen; ist eine Steuerung für die gefährdende Komponente über eine Anschlussleitung
mit dem Stromversorgungsanschluss verbindbar; ist die Steuerung von dem Stromversorgungsanschluss
mittels einer in der Anschlussleitung angeordneten Sicherheitsvorrichtung trennbar;
und wird die Steuerung im Fall der Trennung der Steuerung von dem Stromversorgungsanschluss
durch die Sicherheitsvorrichtung mittels einer Verbindungsleitung über den Verbraucher
mit dem Stromversorgungsanschluss verbunden.
[0010] Gemäß der Erfindung wird sichergestellt, dass eine gefährdende Komponente (z.B. Antriebsmotor
einer Waschmaschinentrommel) in einem Gefährdungzustand (z.B. offene Ladetür der Waschmaschine)
nicht mit Energie versorgt wird und somit nicht in Betrieb genommen werden kann. Zu
diesem Zweck wird die Steuerung der gefährdenden Komponente in einem solchen Gefährdungszustand
mittels einer Sicherheitsvorrichtung in der Anschlussleitung automatisch vom Stromversorgungsanschluss
getrennt.
[0011] Andererseits wird gemäß der Erfindung die Steuerung der gefährdenden Komponente auch
in einem solchen Gefährdungszustand des Gerätes weiter mit Energie versorgt, allerdings
mit einem deutlich niedrigeren Energieniveau als es für den Betrieb der gefährdenden
Komponente erforderlich ist. Zu diesem Zweck wird die Steuerung der gefährdenden Komponente
mit Hilfe einer zusätzlichen Verbindungsleitung über einen Verbraucher, der schaltungstechnisch
vor der Sicherheitsvorrichtung angeordnet ist, mit dem Stromversorgungsanschluss verbunden.
Aufgrund der Energieversorgung der Steuerung kann diese auch während eines Gefährdungszustandes,
der den Betrieb der gefährdenden Komponente untersagt, gewisse Funktionalitäten, die
weniger Energie benötigen, ausführen. So kann die Steuerung während eines solchen
Gefährdungszustandes vorzugsweise weiterhin Messaufgaben (z.B. des Beladungszustandes
einer Waschmaschinentrommel) ausführen und mit einer Hauptsteuerung des Gerätes kommunizieren.
[0012] Da bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung die Steuerung der gefährdenden Komponente
über einen Verbraucher mit Energie versorgt wird, bevor sie nach Aufhebung des Gefährdungszustandes
eingeschaltet wird, kann in der Steuerung auf einen Strombegrenzungswiderstand und
ein diesen überbrückendes Schaltmittel verzichtet werden, welche bei herkömmlichen
Schaltungsanordnungen wie zum Beispiel in Fig. 1 erforderlich sind. Auf diese Weise
kann der Aufbau der Steuerung vereinfacht und kann der Platzbedarf der Steuerung reduziert
werden. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Steuerung in die gefährdende Komponente
integriert werden soll (z.B. Motorsteuerung integriert im Antriebsmotor). Zudem wird
die Steuerung aufgrund ihres reduzierten Gewichts unempfindlicher gegenüber mechanischen
Beschleunigungen. Auch dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Steuerung in die
gefährdende integriert werden soll.
[0013] Der Begriff "Verbraucher" bezeichnet in diesem Zusammenhang jede Art eines vorzugsweise
hochohmigen Verbrauchers. Der elektrische Widerstand des Verbrauchers reduziert den
über die Verbindungsleitung an die Steuerung der gefährdenden Komponente gelieferten
Strom so weit, dass die Energie für einen Betrieb der gefährdenden Komponente nicht
ausreicht. Andererseits reduziert der elektrische Widerstand des Verbrauchers den
Strom nur so weit, dass der Steuerung der gefährdenden Komponente ausreichend Energie
zur Durchführung von Hilfsfunktionalitäten zur Verfügung steht. Bei dem Verbraucher
handelt es sich vorzugsweise um einen Verbraucher, der in dem Gerät ohnehin vorhanden
ist. Je nach Art des Gerätes kommen als Verbraucher vorzugsweise Pumpen, Heizungen,
Ventile und dergleichen in Frage. Neben dem Verbraucher, über den die Steuerung der
gefährdenden Komponente mittels der Verbindungsleitung mit dem Stromversorgungsanschluss
verbunden ist, kann die Schaltungsanordnung natürlich noch weitere Verbraucher enthalten.
[0014] Unter dem Begriff "gefährdende Komponente" soll eine Komponente des Gerätes verstanden
werden, welche für den Benutzer des Gerätes eine Gefährdung darstellen kann. Hierbei
handelt es sich zum Beispiel um sich bewegende oder rotierende Komponenten und deren
Antriebe, die für den Benutzer zugänglich sind. Je nach Art des Gerätes handelt es
sich bei der gefährdenden Komponente um eine Waschmaschinen- oder Trocknertrommel,
einen Ventilator einer Dunstabzugshaube, etc. und deren Antriebe bzw. Antriebsmotoren.
[0015] Die "Sicherheitsvorrichtung" soll in diesem Zusammenhang jede Art von Vorrichtung
bezeichnen, welche geeignet ist, die Steuerung für die gefährdende Komponente in Abhängigkeit
von einem erkannten Gefährdungszustand zu trennen. Bei der Sicherheitsvorrichtung
handelt es sich vorzugsweise um ein Schaltmittel, welches in der Anschlussleitung
zwischen der Steuerung und dem Stromversorgungsanschluss angeordnet ist. Die Sicherheitsvorrichtung
ist vorzugsweise mit einer Sicherheitseinrichtung gekoppelt oder in eine solche integriert,
welche ausgestaltet ist, um einen Gefährdungszustand zu erfassen. Bei der Sicherheitseinrichtung
handelt es sich je nach Art des Gerätes zum Beispiel um eine Elektronik zur Türverriegelungsüberwachung,
welche den Verriegelungszustand einer Ladetür zum Beispiel einer Waschmaschine überwacht
und das Öffnen oder Schließen der Sicherheitsvorrichtung veranlaßt.
[0016] Die "Anschlussleitung" stellt eine elektrische leitende Verbindung mit dem Stromversorgungsanschluss
dar. Vorzugsweise enthält die Anschlussleitung zwei Leitungen, die jeweils mit einem
Pol bzw. Anschluss des Stromversorgungsanschlusses verbunden sind. Der Verbraucher
und die Steuerung können mittels derselben Anschlussleitung oder mittels verschiedener
Anschlussleitungen mit dem Stromversorgungsanschluss verbunden sein.
[0017] Ein "Schaltmittel" soll in diesem Zusammenhang jede Art von Komponente oder Bauteil
bezeichnen, welches zwischen zumindest zwei Schaltzuständen umschaltbar ist. Vorzugsweise
ist das Schaltmittel ausgestaltet, um eine elektrische Verbindung zu öffnen oder zu
schließen oder zwischen wenigstens zwei elektrischen Verbindungszweigen zu wechseln.
Geeignete Schaltmittel sind insbesondere Relais, Transistoren und dergleichen.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Schaltfunktion des Schaltmittels
in der Verbindungsleitung mit einer Schaltfunktion der Sicherheitsvorrichtung in der
Anschlussleitung gekoppelt. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Stromversorgung
der Steuerung über die Verbindungsleitung automatisch eingeschaltet wird, wenn die
Stromversorgung der Steuerung über die Anschlussleitung unterbrochen wird, und/oder
dass die Stromversorgung der Steuerung über die Verbindungsleitung automatisch wieder
unterbrochen wird, wenn die Stromversorgung der Steuerung über die Anschlussleitung
wieder zugelassen wird.
[0019] Vorzugsweise wird die Steuerung im Fall einer Aufhebung der Trennung der Steuerung
von dem Stromversorgungsanschluss durch die Sicherheitsvorrichtung dann wieder über
die Anschlussleitung mit dem Stromversorgungsanschluss verbunden, sodass die Steuerung
wieder niederohmig mit dem Stromversorgungsanschluss verbunden ist und die gefährdende
Komponente wieder betrieben werden kann.
[0020] Vorzugsweise wird die Verbindung der Steuerung über den Verbraucher mit dem Stromversorgungsanschluss
im Fall einer Aufhebung der Trennung der Steuerung von dem Stromversorgungsanschluss
durch die Sicherheitsvorrichtung unterbrochen.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind das Schaltmittel in
der Anschlussleitung und das Schaltmittel in der Verbindungsleitung miteinander integriert
oder als ein gemeinsames Schaltmittel ausgebildet. Dieses gemeinsame Schaltmittel
ist vorzugsweise in der Anschlussleitung zwischen der Steuerung und dem Stromversorgungsanschluss
angeordnet und kann zwischen den zwei elektrischen Verbindungszweigen Anschlussleitung
und Verbindungsleitung umschalten. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung
ist neben dem in der Anschlussleitung angeordneten Schaltmittel zum Ein- und Ausschalten
der Steuerung ein weiteres Schaltmittel in der Verbindungsleitung zwischen der Steuerung
und dem Verbraucher angeordnet.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist in der Verbindungsleitung
zwischen der Steuerung und dem Verbraucher wenigstens eine Diode angeordnet. Diese
Diode, die bei Stromversorgung der Steuerung über die Verbindungsleitung in Reihe
zu dem Verbraucher geschaltet ist, bewirkt einen pulsierenden Gleichstrom durch den
Verbraucher, sodass dieser in diesem Schaltungszustand nicht unbeabsichtigt aktiviert
werden kann.
[0023] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerung
eine Gleichrichterbrücke und einen zu dieser parallel geschalteten Zwischenkreiskondensator
auf. Diese Steuerung ist insbesondere für gefährdende Komponenten geeignet, welche
mit Gleichstrom versorgt werden müssen, wie beispielsweise Gleichstrommotoren und
insbesondere bürstenlose Gleichstrommotoren. Bei dieser Ausgestaltung wird der Zwischenkreiskondensator
im Fall einer Trennung der Steuerung von dem Stromversorgungsanschluss durch die Sicherheitsvorrichtung
dann über den Verbraucher von dem Stromversorgungsanschluss aufgeladen.
[0024] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Haushaltsgerät mit einer oben beschriebenen
Schaltungsanordnung der Erfindung. Die Erfindung ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise
für Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Wäschetrockner, Spülmaschinen, Herde, Backöfen,
Dunstabzugshauben, Kühlschränke, Gefrierschränke und dergleichen einsetzbar.
[0025] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer herkömmlichen Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Haushaltsgerätes;
und
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Haushaltsgerätes
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0026] Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Schaltungsanordnung
zum Betreiben eines Haushaltsgerätes am Beispiel einer Waschmaschine näher beschrieben.
Dabei sind gleiche bzw. entsprechende Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie
in Fig. 1 gekennzeichnet.
[0027] Die Schaltungsanordnung von Fig. 2 enthält einen Stromversorgungsanschluss 36, mit
dem sie an ein Stromnetz angeschlossen werden kann. Mit den Polen dieses Stromversorgungsanschlusses
sind die zwei Leitungsstränge einer Anschlussleitung 38 verbunden. In einem Leitungsstrang
der Anschlussleitung 38 ist ein Hauptschalter 40 zum Ein- und Ausschalten des Haushaltsgerätes
und ihrer Komponenten angeordnet.
[0028] Über die Anschlussleitung 38 sind verschiedene Verbraucher wie eine Wasserpumpe 12a,
ein Aquastopp-Ventil 12b und eine Heizung 12c mit dem Stromversorgungsanschluss 36
verbunden.
[0029] Die Schaltungsanordnung weist ferner eine Motorsteuerung 16 zum Ansteuern eines Antriebsmotors
30 der Waschmaschinentrommel, welcher die gefährdende Komponente im Sinne der Erfindung
darstellt, auf. Bei dem Antriebsmotor 30 handelt es sich um einen vorzugsweise bürstenlosen
Gleichstrommotor. Die Motorsteuerung 16 weist deshalb eine Gleichrichterbrücke 22
und einen Zwischenkreiskondensator 24 auf.
[0030] Die Motorsteuerung 16 ist ebenfalls über die Anschlussleitung 38 mit dem Stromversorgungsanschluss
36 verbunden. Dabei ist ein Schaltmittel 18 in Form eines Relais in einem Verbindungsstrang
der Anschlussleitung 38 angeordnet, um die Motorsteuerung ein- und auszuschalten.
Das Relais 18 kann gemeinsam mit der Motorsteuerung 16 auf einem Leistungsmodul angeordnet
sein. Dieses Leistungsmodul kann wiederum in den Antriebsmotor 30 integriert sein.
[0031] Neben der Motorsteuerung 16 ist ferner eine Hauptsteuerung 34 des Haushaltsgerätes
vorgesehen. Diese ist ebenfalls an die Anschlussleitung 38 angeschlossen. Diese Hauptsteuerung
34 ist über eine Signalleitung 35 zum Beispiel in Form eines Bussystems mit der Motorsteuerung
16 verbunden.
[0032] Wie in Fig. 2 dargestellt, weist die Motorsteuerung 16 eine Sensorik 32 auf, welche
zum Beispiel einen Beladungssensor zum Erfassen eines Beladungsniveaus der Waschmaschinentrommel
aufweist. Die Messergebnisse dieser Sensorik 32 können über die Signalleitung 35 der
Hauptsteuerung 34 mitgeteilt und von dieser ausgewertet und ggf. angezeigt werden.
[0033] Über die Anschlussleitung 38 ist weiter eine Sicherheitseinrichtung 15 aufweisend
eine Elektronik zur Türverriegelungsüberwachung 15a mit dem Stromversorgungsanschluss
36 verbunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist nur der Eingang zur Elektronik
der Türverriegelungsüberwachung 15a dargestellt. Die Türverriegelungsüberwachung 15a
überwacht den Verriegelungszustand der Ladetür der Waschmaschine. Die Sicherheitseinrichtung
15 enthält ferner eine Sicherheitsvorrichtung in Form eines Sicherheitsschalters 14,
der in einem Leitungsstrang der Anschlussleitung 38 zwischen dem Schaltmittel 18 und
den Verbrauchern 12a..c angeordnet ist. Erkennt die Türverriegelungsüberwachung 15a
einen Gefährdungszustand in Form einer nicht verriegelten Ladetür der Waschmaschine,
veranlasst die Türverriegelungsüberwachung 15a das Öffnen des Sicherheitsschalters
14 und unterbricht die Verbindung der Steuerung 16 über die Anschlussleitung 38 mit
dem Stromversorgungsanschluss 36, sodass der Antriebsmotor 30 durch die Steuerung
16 nicht mehr betrieben werden kann. Das Offnen und Schließen des Sicherheitsschalters
14 wird von der Türverriegelungsüberwachung 15a durch Ansteuern einer Magnetspule
im Türverschluss veranlasst. Wird die Ladetüre der Waschmaschine geschlossen, wird
der Sicherheitsschalters 14 automatisch geschlossen. Die Ladetüre ist mechanisch gegen
Öffnen verriegelt.
[0034] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, ist im Vergleich zur herkömmlichen Schaltungsanordnung
von Fig. 1 zusätzlich eine Verbindungsleitung 19 vorgesehen. Diese Verbindungsleitung
19 verbindet die Motorsteuerung 16 unter Umgehung der Sicherheitseinrichtung 15 und
insbesondere ihres Sicherheitsschalters 14 über einen der Verbraucher (hier die Pumpe
12a) mit dem Stromversorgungsanschluss 36. Anstelle der Pumpe 12a kann auch ein anderer
Verbraucher (z.B. Aquastopp-Ventil 12b oder Heizung 12c) an die Verbindungsleitung
19 angeschlossen sein.
[0035] Der Verbraucher 12a ist vor dem Sicherheitsschalter 14, d.h. zwischen dem Sicherheitsschalter
14 und dem Hauptschalter 40 angeordnet; andere Verbraucher 12b, 12c, welche nicht
mit der Verbindungsleitung 19 verbunden sind, können wahlweise auch schaltungstechnisch
hinter dem Sicherheitsschalter 14 angeordnet sein. In der Verbindungsleitung 19 ist
ein Schaltmittel angeordnet. Dieses Schaltmittel ist entweder das Relais 18 in der
Anschlussleitung 38 zum Ein- und Ausschalten der Motorsteuerung 16, welches zwischen
der Anschlussleitung 38 und der Verbindungsleitung 19 umschalten kann, oder ein zusätzliches
Relais 18a (gestrichelt dargestellte Variante) in der Verbindungsleitung 19.
[0036] Die Funktionsweise dieser Schaltungsanordnung ist wie folgt.
[0037] Bei eingeschaltetem Gerät (Hauptschalter 40 ein) überprüft die Türverriegelungsüberwachung
15a, ob die Ladetür der Waschmaschine geschlossen und verriegelt ist oder nicht. Im
Fall einer verriegelten Ladetür schließt die Türverriegelungsüberwachung 15 den Sicherheitsschalter
14 in der Anschlussleitung 38. Die Motorsteuerung 16 ist somit über die Anschlussleitung
38 mit dem Stromversorgungsanschluss 36 verbunden und kann über das Relais 18 in der
Anschlussleitung 38 eingeschaltet werden. Ist die Motorsteuerung 16 über das Relais
18 eingeschaltet, so ist sie niederohmig mit dem Stromversorgungsanschluss 36 verbunden
und wird von diesem ausreichend mit Energie versorgt, um die Sensorik 32 und insbesondere
auch den Antriebsmotor 30 der Waschmaschinentrommel zu betreiben.
[0038] Erkennt die Türverriegelungsüberwachung 15 nun ein Öffnen der Ladetüre, was einen
Gefährdungszustand für den Benutzer bedeutet, in dem sich die Waschmaschinentrommel
nicht drehen darf bzw. der Antriebsmotor 30 nicht betrieben werden darf, so wird der
Sicherheitsschalter 14 geöffnet und unterbricht so die elektrische Verbindung zwischen
der Motorsteuerung 16 und dem Stromversorgungsanschluss 36. Diese Unterbrechung geschieht
unabhängig vom Schaltungszustand des Relais 18.
[0039] Da auch in einem solchen Gefährdungszustand die Motorsteuerung 16 mit Energie versorgt
werden soll, um die Sensorik 32 zu betreiben und mit der Hauptsteuerung 34 zu kommunizieren,
schaltet nun das Relais 18 um auf die Verbindungsleitung 19 (oder wird das Relais
18 geöffnet und das Relais 18a geschlossen). Auf diese Weise wird die Motorsteuerung
16 bei geöffnetem Sicherheitsschalter 14 über die Verbindungsleitung 19 und den Verbraucher
12a mit dem Stromversorgungsanschluss 36 verbunden.
[0040] Aufgrund des in Reihe zur Motorsteuerung 16 geschalteten Verbrauchers 12a handelt
es sich um eine hochohmige Verbindung. Aus diesem Grund reicht die der Motorsteuerung
16 über die Verbindungsleitung 19 zur Verfügung gestellte Energie nicht aus, um den
Antriebsmotor 30 zu betreiben. Jedoch ist diese Energie ausreichend, um den Zwischenkreiskondensator
24 zu laden und so die Sensorik 32 der Motorsteuerung 16 betreiben zu können.
[0041] Dies bedeutet, dass bei dieser Schaltungsanordnung die Motorsteuerung 16 auch bei
einer entriegelten Ladetüre noch die Sensorik 32 betreiben kann. So kann beispielsweise
bei geöffneter Ladetüre der Waschmaschine das Beladungsniveau erfasst und der Hauptsteuerung
34 mitgeteilt werden. Dem Benutzer kann das erfasste Beladungsniveau direkt angezeigt
werden, sodass er die Waschmaschinentrommel optimal beladen kann. Er muss zu diesem
Zweck im Gegensatz zu herkömmlichen Schaltungsanordnungen nicht mehrmals die Ladetür
öffnen und schließen, sondern kann direkt bei geöffneter Ladetür seinen Beladungsvorgang
abschließen.
[0042] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, ist in der Verbindungsleitung 19 in Reihe zum Verbraucher
12a zudem eine Diode 20 geschaltet. Durch diese Diode 20 resultiert während des Ladens
des Zwischenkreiskondensators 24 über die Verbindungsleitung 19 ein pulsierender Gleichstrom
durch den Verbraucher 12a. Dieser pulsierende Gleichstrom verhindert ein Aktivieren
dieses Verbrauchers 12a beim Einschalten des Gerätes. Störende Pumpgeräusche können
so vermieden werden.
[0043] Wird die Ladetüre dann vom Benutzer geschlossen und verriegelt, so wird der verriegelte
Zustand der Ladetür von der Türverriegelungsüberwachung 15a erkannt, welche dann den
Sicherheitsschalter 14 durch das Ansteuern der Magnetspule im Türverschluss wieder
schließt. Gleichzeitig wird auch das Relais 18 wieder auf die Anschlussleitung 38
umgeschaltet (oder das Relais 18a geöffnet und das Relais 18 geschlossen), sodass
die Pumpe 12a parallel zur Motorsteuerung 16 geschaltet ist und die Motorsteuerung
16 und damit der Antriebsmotor 30 wieder niederohmig an den Stromversorgungsanschluss
36 angeschlossen sind. Ein Entriegeln der Ladetüre kann in diesem Zustand von der
Türverriegelungsüberwachung 15a jederzeit erkannt werden.
[0044] Da der Zwischenkreiskondensator 24 der Motorsteuerung 16 bei entriegelter Ladetüre
über die Verbindungsleitung 19 wegen des Innenwiderstandes des Verbrauchers 12a mit
begrenztem Ladestrom aufgeladen wird, kann in der Motorsteuerung 16 im Vergleich zur
herkömmlichen Schaltungsanordnung auf einen Strombegrenzungswiderstand und ein diesen
überbrückendes Relais verzichtet werden.
BEZUGSZIFFERNLISTE
[0045]
- 10
- Haushaltsgerät
- 12a-c
- Verbraucher (Pumpe, Ventil, Heizung, etc.)
- 14
- Sicherheitsvorrichtung, Sicherheitsschalter
- 15
- Sicherheitseinrichtung
- 15a
- Elektronik zur Türverriegelungsüberwachung
- 16
- Steuerung für eine gefährdende Komponente, Motorsteuerung
- 18
- Schaltmittel, Relais
- 19
- Verbindungsleitung
- 20
- Diode
- 22
- Gleichrichterbrücke
- 24
- Zwischenkreis(kondensator)
- 26
- Strombegrenzungswiderstand
- 28
- Relais
- 30
- Motor, Antriebsmotor, DC-Motor
- 32
- Sensorik
- 34
- Hauptsteuerung
- 35
- Signalleitung
- 36
- Stromversorgungsanschluss, Netzanschluss
- 38
- Anschlussleitung
- 40
- Hauptschalter
1. Schaltungsanordnung, insbesondere zum Betreiben eines Haushaltsgerätes (10), mit
einem Stromversorgungsanschluss (36);
einem Verbraucher (12a), welcher über eine Anschlussleitung (38) an den Stromversorgungsanschluss
(36) angeschlossen ist;
einer Steuerung (16) für eine gefährdende Komponente (30), welche über eine Anschlussleitung
(38) an den Stromversorgungsanschluss (36) angeschlossen ist;
einem Schaltmittel (18) zum Ein- und Ausschalten der Steuerung (16), welches zwischen
der Steuerung (16) und dem Stromversorgungsanschluss (36) in der Anschlussleitung
(38) angeordnet ist; und
einer Sicherheitsvorrichtung (14) zum Trennen der Steuerung (16) von dem Stromversorgungsanschluss
(36), welche zwischen dem Stromversorgungsanschluss (36) und dem Schaltmittel (18)
in der Anschlussleitung (38) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verbraucher (12a) zwischen den Stromversorgungsanschluss (36) und die Sicherheitsvorrichtung
(14) geschaltet ist; und
eine Verbindungsleitung (19) vorgesehen ist, welche die Steuerung (16) über den Verbraucher
(12) mit dem Stromversorgungsanschluss (36) verbindet und in welcher ein Schaltmittel
(18, 18a) angeordnet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Schaltfunktion des Schaltmittels (18, 18a) in der Verbindungsleitung (19) mit
einer Schaltfunktion der Sicherheitsvorrichtung (14) in der Anschlussleitung (38)
gekoppelt ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaltmittel (18) in der Anschlussleitung (38) und das Schaltmittel (18, 18a)
in der Verbindungsleitung (19) miteinander integriert sind.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Verbindungsleitung (19) eine Diode (20) angeordnet ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (16) eine Gleichrichterbrücke (22) und einen zu dieser parallel geschalteten
Zwischenkreiskondensator (24) aufweist.
6. Haushaltsgerät mit einer Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Verfahren zum Betreiben eines Gerätes (10), insbesondere eines Haushaltsgerätes, mit
einer gefährdenden Komponente (30), bei welchem
ein Verbraucher (12a) über eine Anschlussleitung (38) an einen Stromversorgungsanschluss
(36) angeschlossen ist;
eine Steuerung (16) für die gefährdende Komponente (30) über eine Anschlussleitung
(38) mit dem Stromversorgungsanschluss (36) verbindbar ist; und
die Steuerung (16) von dem Stromversorgungsanschluss (36) mittels einer in der Anschlussleitung
(38) angeordneten Sicherheitsvorrichtung (14) trennbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (16) im Fall der Trennung der Steuerung (16) von dem Stromversorgungsanschluss
(36) durch die Sicherheitsvorrichtung (14) mittels einer Verbindungsleitung (18) über
den Verbraucher (12a) mit dem Stromversorgungsanschluss (36) verbunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (16) im Fall einer Aufhebung der Trennung der Steuerung (16) von dem
Stromversorgungsanschluss (36) durch die Sicherheitsvorrichtung (14) dann wieder über
die Anschlussleitung (38) mit dem Stromversorgungsanschluss (36) verbunden wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung der Steuerung (16) über den Verbraucher (12a) mit dem Stromversorgungsanschluss
(12a) im Fall einer Aufhebung der Trennung der Steuerung (16) von dem Stromversorgungsanschluss
(36) durch die Sicherheitsvorrichtung (14) unterbrochen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (16) einen Zwischenkreiskondensator (24) aufweist; und der Zwischenkreiskondensator
(24) im Fall einer Trennung der Steuerung (16) von dem Stromversorgungsanschluss (36)
durch die Sicherheitsvorrichtung dann über den Verbraucher (12a) von dem Stromversorgungsanschluss
(36) aufgeladen wird.