[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Streuvorrichtung, vermittels welcher körniges
bzw. partikelartiges Material auf einen Untergrund ausgebracht werden kann. Beispielsweise
kann eine derartige Streuvorrichtung eingesetzt werden, um in einem der letzten Arbeitsgänge
bei der Fertigung von Asphaltoberflächen Streusplitt aufzubringen und diesen dann
vermittels eines Verdichtungsgeräts, also beispielsweise einer Asphaltverdichterwalze,
in den oberflächennahen Bereich einzuarbeiten. Durch das Vorsehen von Streusplitt
im oberflächennahen Bereich kann die Griffigkeit für darauf sich bewegende Fahrzeuge
erhöht werden. Auch ist es möglich, vermittels einer derartigen Streuvorrichtung im
Winterdienst Streusplitt oder ggf. Salz auszubringen. Ein weiterer Einsatzbereich
ist das Ausbringen von körnigem oder partikelartigem Material, wie z. B. Dünger oder
Samen, in der Landwirtschaft.
[0002] Grundsätzlich kann zwischen verschiedenen Typen von Streuvorrichtungen unterschieden
werden. Bei Streuvorrichtungen mit einem rotierenden Streuteller wird das auszustreuende
Material von oben auf den rotierenden und beispielsweise mit Förderschaufeln versehenen
Streuteller aufgebracht. Das Streugut wird durch die Förderschaufeln in Umfangsrichtung
beschleunigt. Durch die dabei entstehenden Zentrifugalkräfte wird das Streugut nach
radial außen abgeschleudert und somit auf dem Untergrund verteilt. Während mit einem
derartigen Aufbau eine vergleichsweise große Streubreite erreicht werden kann, die
die Breite der Streuvorrichtung an sich bzw. eines die Streuvorrichtung mitführenden
Fahrzeugs deutlich übersteigen kann, kann ein homogenes Streubild, wie es insbesondere
beim Aufbringen von Streusplitt auf die Oberfläche einer Asphaltdecke erforderlich
ist, nicht erreicht werden. Bei einem anderen Aufbau einer Streuvorrichtung ist an
der Unterseite eines Streumaterialaufnahmebehälters eine beispielsweise langgestreckte,
schlitzartige Streumaterialabgabeöffnung vorgesehen. Durch diese Öffnung hindurch
wird das Streumaterial nach unten abgegeben, wozu im Inneren des Streumaterialaufnahmebehälters
Förderorgane, wie z. B. fächerartige Förderräder, vorgesehen sein können, durch welche
eine definierte Einstellung der durch die Streumaterialabgabeöffnung hindurch abgegebenen
Streumaterialmenge möglich ist. Mit einem derartigen Aufbau kann ein homogeneres Streubild
erzeugt werden, wenngleich die Streubreite im Wesentlichen auf die Breite der Streuvorrichtung
bzw. des Streumaterialaufnahmebehälters begrenzt ist.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Streuvorrichtung, insbesondere
zum Ausbringen von Streusplitt, vorzusehen, mit welcher eine homogenere Ausbringung
des abzugebenden Streumaterials erzielt wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Streuvorrichtung, insbesondere
zum Ausbringen von Streusplitt, umfassend einen Streumaterialaufnahmebehälter mit
einer Abgabeöffnungsanordnung zur Abgabe von Streumaterial nach unten, wobei unter
der Abgabeöffnungsanordnung wenigstens eine bezüglicher einer Vertikalrichtung schräg
angestellte Ablenkplatte angeordnet ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung nutzt grundsätzlich einen Aufbau mit einem Streumaterialaufnahmebehälter
und einer Abgabeöffnungsanordnung, durch welche hindurch das Streumaterial nach unten
auf den zu bestreuenden Untergrund, somit also nicht einen rotierenden Streuteller
oder dergleichen, abgegeben wird. Da erfindungsgemäß unter der Abgabeöffnungsanordnung
eine schräg angestellte Ablenkplatte angeordnet ist, fällt das durch die Abgabeöffnungsanordnung
nach unten abgegebene Streugut nicht direkt auf den Untergrund, sondern zunächst auf
die Ablenkplatte, wobei nach Auftreffen auf die Ablenkplatte durch deren Schrägstellung
das Streugut sich entsprechend schräg nach unten auf der Oberfläche der Ablenkplatte
bewegt. Bei dieser Bewegung tritt gleichzeitig auch eine Vergleichmäßigung der Verteilung
des nach unten abgegebenen Streumaterials in der Längsrichtung der Abgabeöffnungsanordnung
auf, so dass ein deutlich homogeneres Streubild mit sehr gleichmäßiger Streumaterialverteilung
auf dem zu bestreuenden Untergrund erreicht wird.
[0006] Um bei diesem Aufbau eine möglichst große Oberfläche des zu bestreuenden Untergrunds
erreichen zu können, wird vorgeschlagen, dass die Abgabeöffnungsanordnung und die
wenigstens eine Ablenkplatte in einer Öffnungslängsrichtung langgestreckt sind.
[0007] Wie vorangehend dargelegt, nutzt die vorliegende Erfindung den Effekt, dass das auf
die Ablenkplatte auftreffende Streumaterial sich nicht nur entlang der Ablenkplatte
schräg nach unten bewegt, sondern auch quer zu dieser Bewegungsrichtung verteilt wird.
Dieser Effekt kann zusätzlich dazu genutzt werden, die Streubreite zu vergrößern.
Erfindungsgemäß kann hierzu vorgesehen sein, dass in wenigstens einem in der Öffnungslängsrichtung
gelegenen Öffnungsendbereich der Abgabeöffnungsanordnung die wenigstens eine Ablenkplatte
sich in der Öffnungslängsrichtung über die Abgabeöffnungsanordnung hinaus erstreckt.
[0008] Bei einem vorteilhaften Aufbau kann weiter vorgesehen sein, dass die Abgabeöffnungsanordnung
eine Mehrzahl von in der Öffnungslängsrichtung aufeinander folgenden Abgabeöffnungen
umfasst. Eine Mehrzahl von Abgabeöffnungen führt bei hoher Homogenität der Verteilung
des abgegebenen Streumaterials zu einem stabilen Aufbau bei einfacher Beeinflussbarkeit
der Streumaterialabgabemenge.
[0009] Zur einfachen, gleichwohl stabilen Festlegung der wenigstens einen Ablenkplatte wird
vorgeschlagen, dass in einem bezüglich der Öffnungslängsrichtung seitlich neben der
Abgabeöffnungsanordnung liegenden Bereich die wenigstens eine Ablenkplatte in einem
Befestigungsrandbereich an dem Streumaterialaufnahmebehälter angebracht ist und sich
vom Befestigungsrandbereich schräg nach unten erstreckt.
[0010] Um dabei sicherzustellen, dass im Wesentlichen das gesamte durch die Abgabeöffnungsanordnung
nach unten in Richtung zur wenigstens einen Ablenkplatte abgegebene Streumaterial
auf die Ablenkplatte auftrifft und durch diese verteilt werden kann, wird vorgeschlagen,
dass die wenigstens eine Ablenkplatte die Abgabeöffnungsanordnung quer zur Öffnungslängsrichtung
vollständig übergreift.
[0011] Um die wenigstens eine Ablenkplatte zur Aufnahme und vergleichmäßigten Verteilung
des abzugebenden Streumaterials möglichst effizient einsetzen zu können, wird vorgeschlagen,
dass die Ablenkplatte mit einem dem Befestigungsrandbereich näher liegenden Abschnitt
in der Vertikalrichtung unter der Abgabeöffnungsanordnung positioniert ist.
[0012] Bei einer einfachen und auch kostengünstig zu realisierenden Ausgestaltung kann die
wenigstens eine Ablenkplatte aus Blechmaterial gefertigt sein. Um dabei deren Stabilität
zu erhöhen, wird weiter vorgeschlagen, dass die wenigstens eine Ablenkplatte in einem
Abgaberandbereich oder/und wenigstens einem Stirnrandbereich abgekrümmt ist.
[0013] Ein weiterer wesentlicher Einfluss zur Erlangung einer erhöhten Homogenität in der
Verteilung des Streumaterials kann dadurch erreicht werden, dass die wenigstens eine
Ablenkplatte wenigstens bereichsweise siebartig mit einer Vielzahl von Streumaterialdurchtrittsöffnungen
ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist dabei die wenigstens eine Ablenkplatte in
ihrem gesamten Streumaterial aufnehmenden Bereich siebartig ausgebildet, wobei weiter
vorteilhafterweise die Querschnittsdimensionierung der Streumaterialdurchtrittsöffnungen
so auf das auszubringende Streumaterial abzustimmen ist, dass auch die größten zu
erwartenden Partikel durch diese Streumaterialdurchtrittsöffnungen hindurchtreten
können. Durch das Vorsehen einer derartigen siebartigen Struktur wird gewährleistet,
dass nicht das bzw. das gesamte Streumaterial sich schräg nach unten entlang der wenigstens
einen Ablenkplatte bis zum Erreichen eines Abgaberandbereichs bewegt und dort nach
unten abrieselt, sondern dass bereits bei der Bewegung in Richtung schräg nach unten
sukzessive Streumaterialpartikel durch die Streumaterialdurchtrittsöffnungen hindurchtreten
und somit nur noch ein vergleichsweise geringer Anteil des Streumaterials über den
Abgaberandbereich der wenigstens einen Ablenkplatte nach unten zum Untergrund abgegeben
wird. Dies bedeutet weiterhin, dass durch das Vorsehen der Ablenkplatte nicht nur
eine verbesserte Verteilung quer zur Öffnungslängsrichtung erfolgt, sondern zusätzlich
auch eine Verteilung in der Bewegungsrichtung der Streumaterialpartikel schräg nach
unten ermöglicht ist.
[0014] Die Erfindung betrifft ferner ein selbstfahrendes Verdichtungsgerät, insbesondere
einen Asphaltverdichter, mit einer erfindungsgemäß aufgebauten Streuvorrichtung.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Streuvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Streuvorrichtung der Fig. 1 betrachtet von schräg
unten in Blickrichtung II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Streuvorrichtung der Fig. 1 betrachtet von schräg
unten in Blickrichtung III in Fig. 1.
[0016] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Streuvorrichtung 10 umfasst einen allgemein
mit 12 bezeichneten Streumaterialaufnahmebehälter. Dieser kann an seiner Oberseite
14 sich trichterartig erweiternd und offen ausgebildet sein, um das auf einen Untergrund
aufzubringende Streumaterial von oben in den Streumaterialaufnahmebehälter 12 eingeben
zu können. An dem Streumaterialaufnahmebehälter 12 können beispielsweise in den vier
Eckbereichen desselben Stützbeine 16, 18, 20, 22 vorgesehen sein, um die Streuvorrichtung
10 beispielsweise dann, wenn sie nicht in Betrieb ist, auf dem Boden abstellen zu
können.
[0017] An der Unterseite 24 des Streumaterialaufnahmebehälters 12 ist eine Streumaterialabgabeöffnungsanordnung
26 vorgesehen, welche in Fig. 1 symbolisch mit Strichlinie dargestellt ist. Diese
Abgabeöffnungsanordnung 26 kann eine durchgehende Abgabeöffnung, vorzugsweise jedoch
eine Mehrzahl von Abgabeöffnungen umfassen und ist in einer Öffnungslängsrichtung
L langgestreckt, welche in Fig. 1 orthogonal zur Zeichenebene steht und im Wesentlichen
der Breitenrichtung der Streuvorrichtung 10 entspricht. Im Inneren des Streumaterialaufnahmebehälters
12 können verschiedene, z. B. fächerradartige Förderorgane vorgesehen sein, welche
im Streubetrieb dafür sorgen, dass das im Inneren des Streumaterialaufnahmebehälters
12 enthaltene Streumaterial in definierter Menge nach unten in Richtung zur Abgabeöffnungsanordnung
26 gefördert wird. Es könnte hierfür auch allein die auf das Streumaterial einwirkende
Schwerkraft genutzt werden. Ferner kann der Öffnungsquerschnitt der Abgabeöffnung/en
durch einen Schieber variierbar sein.
[0018] Über eine in Fig. 3 erkennbare Revisionsklappe 28 kann im unteren Bereich Zugriff
zum Inneren des Streumaterialaufnahmebehälters 12 erlangt werden. Über einen in Fig.
2 erkennbaren, beispielsweise manuell einstellbaren Betätigungsmechanismus 30 kann
ein an der Unterseite 24 im Bereich der Abgabeöffnungsanordnung 26 vorgesehener Schieber
32 verstellt bzw. verschoben werden, beispielsweise um den Öffnungsquerschnitt der
Abgabeöffnungsanordnung 26 zu verändern und damit auch Einfluss auf die Menge des
abgegebenen Streumaterials nehmen zu können. Ferner erkennt man in Fig. 2 mehrere
Befestigungsbereiche 34, 36, 38, in welchen die Streuvorrichtung 10 an einem Fahrzeug,
also beispielsweise einem Asphaltverdichter, einem Winterdienstfahrzeug oder einem
Traktor oder dergleichen, befestigt werden kann.
[0019] In Vertikalrichtung V unter der Abgabeöffnungsanordnung 26 ist eine im dargestellten
Beispiel in der Öffnungslängsrichtung L durchgehende, also unterbrechungsfrei ausgebildete
Ablenkplatte 40 angeordnet. Diese ist in einem Befestigungsrandbereich 42 beispielsweise
durch eine Mehrzahl von auch am Streumaterialaufnahmebehälter 12 festgelegten Befestigungsbügeln
43 an der Unterseite 24 des Streumaterialaufnahmebehälters 12 festgelegt und erstreckt
sich ausgehend vom Befestigungsrandbereich 42 in Richtung zu einem Abgaberandbereich
44 schräg nach unten. Es ist hier darauf hinzuweisen, dass der Befestigungsrandbereich
42 und der Abgaberandbereich 44 bei der insbesondere auch in Fig. 2 erkennbaren langgestreckten
Ausgestaltung der Ablenkplatte 40 jeweils die langen Seitenrandbereiche der Ablenkplatte
40 bilden. Stirnrandbereiche 46, 48 der Ablenkplatte 40, also bei der langgestreckten
Ausgestaltung jeweils die kürzeren Randbereiche, liegen jeweils in den in der Öffnungslängsrichtung
L gelegenen Endbereichen der Abgabeöffnungsanordnung 26, wobei vorzugsweise die Ausgestaltung
derart ist, dass die Ablenkplatte 40 in der Öffnungslängsrichtung L die Abgabeöffnungsanordnung
26 übergreift, also sich über die Öffnungsendbereiche hinaus erstreckt, beispielsweise
jeweils in einem Längenbereich von 5 bis 10 cm.
[0020] Wie in den Fig. 2 und 3 in einem zentralen Bereich der Ablenkplatte 40 erkennbar,
kann diese mit einer Vielzahl an Streumaterialdurchtrittsöffnungen 50, also grundsätzlich
siebartig, ausgebildet sein, wobei darauf hinzuweisen ist, dass diese siebartige Konfiguration
in den Darstellungen nur aufgrund der einfachen Darstellung auf einen Bereich beschränkt
ist, vorzugsweise jedoch die gesamte Ablenkplatte 40 mit derartiger siebartiger Konfiguration
ausgebildet ist. Die Größe der Ablenkmaterialdurchtrittsöffnungen 50 ist dabei so
auf das auszubringende Streumaterial abzustimmen, dass vorteilhafterweise auch die
größten, zumindest jedoch der Großteil der Streumaterialpartikel durch diese Streumaterialdurchtrittsöffnungen
hindurchtreten können.
[0021] Da die Ablenkplatte 40 vorteilhafterweise aus Blechmaterial aufgebaut ist, kann zur
Erhöhung der Stabilität derselben vorgesehen sein, dass insbesondere die nicht an
den Streumaterialaufnahmebehälter 12 angebundenen Randbereiche, also die beiden Stirnrandbereiche
46, 48 und auch der Abgaberandbereich 44, abgekrümmt, also beispielsweise abgebogen
sind, wodurch eine Versteifung in diesen Randbereichen erreicht wird.
[0022] Das aus der Abgabeöffnungsanordnung 26 in Vertikalrichtung V nach unten abgegebene
Streumaterial trifft vorteilhafterweise in einem dem Befestigungsrandbereich 42 näher
liegenden Oberflächenbereich auf die Ablenkplatte 40 auf. Durch die Schrägstellung
der Ablenkplatte 40 bewegt sich das Streumaterial auf deren Oberfläche schräg nach
unten in Richtung auf den Abgaberandbereich 44 zu. Bei dieser Bewegung schräg nach
unten wird auch eine Vergleichmäßigung der Verteilung des Streumaterials quer zu dieser
Bewegungsrichtung, also in der Öffnungslängsrichtung L, erreicht bzw. unterstützt.
Beim Bewegung in Richtung auf den Abgaberandbereich 44 zu werden sukzessive einzelne
Streumaterialpartikel durch die Streumaterialdurchtrittsöffnungen 50 hindurchtreten
und unter der Ablenkplatte 40 auf den zu bestreuenden Untergrund auftreffen. Dies
bedeutet, dass das in einem vergleichsweise schmalen Breitenbereich der Ablenkplatte
40, welche im Wesentlichen der Breite der Streumaterialabgabeöffnung 26 entspricht,
auf die Ablenkplatte 40 auftreffende Streumaterial in einem der nach unten auf den
Untergrund projizierten Breite der schräg gestellten Ablenkplatte 40 entsprechenden
Oberflächenbereich auf den Untergrund gelangen wird, so dass nicht nur eine gleichmäßigere
Verteilung in der Öffnungslängsrichtung, sondern auch quer zur Öffnungslängsrichtung
erreicht wird. Dies wird selbstverständlich auch dadurch unterstützt, dass beim Ausbringen
des Streumaterials die Vorrichtung 10 sich im Allgemeinen im Wesentlichen orthogonal
zur Öffnungslängsrichtung L und auch orthogonal zur Vertikalrichtung V bewegen wird.
Nur diejenigen Streumaterialpartikel, welche bei Bewegung in Richtung auf den Abgaberandbereich
44 zu nicht durch Streumaterialdurchtrittsöffnungen hindurchtreten konnten, werden
am Abgaberandbereich 44 nach unten abfallen und dabei bedingt durch die Voranbewegung
der Streuvorrichtung 10 auf den zu bestreuenden Untergrund verteilt.
[0023] Da des Weiteren die Ablenkplatte in der Öffnungslängsrichtung vorteilhafterweise
in beiden Endbereichen, also jeweils dort, wo die Seitenrandbereiche 46, 48 gebildet
sind, über die Abgabeöffnungsanordnung 26 bzw. deren Öffnungsendbereiche übersteht,
wird bedingt durch den Effekt, dass das auf die Ablenkplatte 40 auftreffende Streumaterial
sich auch in der Offnungslängsrichtung L verteilen wird, einhergehend mit der Erlangung
eines homogeneren Streubildes eine Vergrößerung der Streubreite erreicht.
[0024] Es ist selbstverständlich, dass durch verschiedene technische Maßnahmen im Kontext
der vorliegenden Erfindung das Streuverhalten und damit auch das erreichbare Streubild
beeinflusst werden können. So hat selbstverständlich die Dimensionierung bzw. auch
die Positionierung der Streumaterialdurchtrittsöffnungen 50 einen wesentlichen Einfluss
auf das Verteilungsverhalten. Die Anzahl der pro Flächeneinheit vorgesehenen Streumaterialdurchtrittsöffnungen
50, deren Größe und auch Verteilung können selbstverständlich entsprechend den bestehenden
Anforderungen an das erlangbare Streubild vorgegeben werden. Weiter ist es beispielsweise
auch möglich, dass die Dichte oder/und die Größe der Streumaterialdurchtrittöffnungen
in Richtung von Befestigungsrandbereich 42 zum Abgaberandbereich 44, ggf. auch in
Richtung zu den Stirnrandbereichen 46, 48 hin variiert. So könnte beispielsweise nahe
dem Befestigungsrandbereich 42 die Abmessung oder/und die Flächendichte der Streumaterialdurchtrittsöffnung
50 kleiner sein, als nahe dem Abgaberandbereich 44, wobei hier beispielsweise hinsichtlich
der Abmessung oder/und der Flächendichte eine im Wesentlichen gleichmäßige Zunahme
vorliegen kann. Dabei kann die Zunahme der Flächendichte der Streumaterialdurchtrittsöffnungen
einhergehen mit einer Zunahme der pro Flächeneinheit der Ablenkplatte 40 bereitgestellten
Gesamtdurchtrittsfläche für das Streumaterial.
[0025] Weiter ist es selbstverständlich, dass die Ablenkplatte 40 am Streumaterialaufnahmebehälter
12 nicht notwendigerweise starr anzubringen ist. Hier ist auch eine schwenkbare Anbringung
mit der Möglichkeit, den Anstellwinkel bezüglich der Vertikalrichtung V einstellen
zu können und auch dadurch das Streubild beeinflussen zu können, möglich. Des Weiteren
ist es selbstverständlich möglich, die Ablenkplatte 40 in eine Mehrzahl von ggf. auch
unabhängig voneinander in ihrer Anstellung einstellbaren Einzelplatten aufzuteilen,
also beispielsweise in der Öffnungslängsrichtung L aufeinander folgend mehrere derartige
Ablenkplatten unter der Abgabeöffnungsanordnung 26 vorzusehen. Es ist weiter selbstverständlich,
dass die wenigstens eine Ablenkplatte 40 in ihrem Befestigungsrandbereich dadurch
am Streumaterialaufnahmebehälter 12 angebracht werden kann, dass sie an das Streumaterialaufnahmevolumen
umgrenzenden plattenartigen Bauteilen des Streumaterialaufnahmebehälters 12 oder diesen
stabilisierenden oder versteifenden Trägern oder Rahmenelementen entweder starr oder
ggf. auch schwenkbar festgelegt ist.
[0026] Auch der Überstand der Ablenkplatte 40 über die Öffnungsendbereiche der Abgabeöffnungsanordnung
26 kann entsprechend den bestehenden Anforderungen angepasst werden. Bei Kombination
der erfindungsgemäßen Streuvorrichtung mit einem Asphaltverdichter ist es vorteilhaft,
für die Ablenkplatte 40 eine Länge zu wählen, welche im Wesentlichen der Bandagenbreite,
also der Walzenbreite einer das abgegebene Streumaterial dann in den Untergrund einarbeitenden
Walze bzw. Walzenanordnung abzustimmen. Dadurch wird es möglich, auf Streumaterialverschiebeeinrichtungen
zu verzichten, und der Vorgang des Einarbeitens des Streumaterials in den oberflächennahen
Bereich einer Asphaltdecke wird vereinfacht.
1. Streuvorrichtung, insbesondere zum Ausbringen von Streusplitt, umfassend einen Streumaterialaufnahmebehälter
(12) mit einer Abgabeöffnungsanordnung (26) zur Abgabe von Streumaterial nach unten,
wobei unter der Abgabeöffnungsanordnung (26) wenigstens eine bezüglicher einer Vertikalrichtung
(V) schräg angestellte Ablenkplatte (40) angeordnet ist.
2. Streuvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabeöffnungsanordnung (26) und die wenigstens eine Ablenkplatte (40) in einer
Öffnungslängsrichtung (L) langgestreckt sind.
3. Streuvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem in der Öffnungslängsrichtung (L) gelegenen Öffnungsendbereich
der Abgabeöffnungsanordnung (26) die wenigstens eine Ablenkplatte (40) sich in der
Öffnungslängsrichtung (L) über die Abgabeöffnungsanordnung (26) hinaus erstreckt.
4. Streuvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabeöffnungsanordnung (26) eine Mehrzahl von in der Öffnungslängsrichtung (L)
aufeinander folgenden Abgabeöffnungen umfasst.
5. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem bezüglich der Öffnungslängsrichtung (L) seitlich neben der Abgabeöffnungsanordnung
(26) liegenden Bereich die wenigstens eine Ablenkplatte (40) in einem Befestigungsrandbereich
(42) an dem Streumaterialaufnahmebehälter (12) angebracht ist und sich vom Befestigungsrandbereich
(42) schräg nach unten erstreckt.
6. Streuvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ablenkplatte (40) die Abgabeöffnungsanordnung (26) quer zur Öffnungslängsrichtung
(L) vollständig übergreift.
7. Streuvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkplatte (40) mit einem dem Befestigungsrandbereich (42) näher liegenden
Abschnitt in der Vertikalrichtung (V) unter der Abgabeöffnungsanordnung (26) positioniert
ist.
8. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ablenkplatte (40) in einem Abgaberandbereich (44) oder/und wenigstens
einem Stirnrandbereich (46, 48) abgekrümmt ist.
9. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ablenkplatte (40) wenigstens bereichsweise siebartig mit einer
Vielzahl von Streumaterialdurchtrittsöffnungen (50) ausgebildet ist.
10. Selbstfahrendes Verdichtungsgerät, insbesondere Asphaltverdichter, umfassend eine
Streuvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.