[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuseteil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben
Art für eine Strömungsmaschine. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Strömungsmaschine
mit einem derartigen Gehäuseteil sowie ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs
10 angegeben Art zum Herstellen eines Gehäuseteils für eine Strömungsmaschine.
[0002] Gehäuse von thermischen Strömungsmaschinen wie beispielsweise Flugzeugtriebwerken
müssen hohe Anforderungen im Hinblick auf die Eindämmung (Containment) von beweglichen
Teilen der Strömungsmaschine erfüllen. Daher muss das Gehäuse sehr massiv und mechanisch
robust ausgebildet werden, was durch die Anordnung von Versteifungsstrukturen zwischen
einer Außen- und einer Innenwand des Gehäuses erreicht wird. Das Gehäuse kann dabei
grundsätzlich aus einem einzigen oder aus mehreren Gehäuseteilen bestehen. Aus der
GB 2 361 032 B1 ist beispielsweise ein Gehäuse für ein Flugzeugtriebwerk bekannt, welches eine Versteifungsstruktur
aus integralen Versteifungsrippen (sog. Isogrid) aufweist.
[0003] Versteifungsstrukturen, die die vorstehend genannten Anforderungen im Hinblick auf
die Eindämmung beweglicher Teile erfüllen, steigern jedoch das Gewicht des Gehäuses
erheblich. Derart verstärkte Gehäuse weisen zudem eine schlechte thermische Isolierung
auf, wodurch Spalte zwischen bewegten und statischen Teilen der Strömungsmaschine
regelmäßig sehr groß ausgelegt werden müssen. Dies führt zu einer Verschlechterung
des Wirkungsgrads und zu einem entsprechend höheren Kraftstoffbedarf der Strömungsmaschine.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gehäuseteil der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches ein geringeres Gewicht aufweist. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Gehäuseteils für eine
Strömungsmaschine bereitzustellen.
[0005] Die Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Gehäuseteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 zum Herstellen
eines Gehäuseteils für eine Strömungsmaschine gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Gehäuseteils als vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens und umgekehrt anzusehen sind.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Gehäuseteil ist es vorgesehen, dass die Versteifungsstruktur
zumindest teilweise aus Einzelelementen gebildet ist, welche jeweils die Form eines
platonischen Körpers aufweisen. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die zwischen der Außen- und der Innenwand des Gehäuseteils angeordnete Versteifungsstruktur
teilweise oder vollständig aus konvexen Polyedern gebildet ist. Die Gruppe der platonischen
Körper umfasst Tetraeder (Vierflächner), Hexaeder bzw. Würfel (Sechsflächner), Oktaeder
(Achtflächner), Dodekaeder (Zwölfflächner) sowie Ikosaeder (Zwanzigflächner). Alle
platonischen Körper zeichnen sich dabei dadurch aus, dass ihre Seitenflächen aus Polygonen
bestehen, die regelmäßig und zueinander kongruent sind. In jeder Ecke eines platonischen
Körpers treffen zudem jeweils gleich viele Kanten zusammen. Unter einem platonischen
Körper sind im Rahmen der Erfindung auch Einzelelemente zu verstehen, die im Wesentlichen
die geometrisch exakte Form eines platonischen Körpers aufweisen, aber geringfügig
gegenüber der Form eines regulären Polyeders deformiert sind. Indem die Versteifungsstruktur
des Gehäuseteils zumindest teilweise aus Einzelelementen in Form platonischer Körper
hergestellt ist, werden verschiedene Vorteile erzielt. Da die Ecken, Kanten und Flächen
eines platonischen Körpers untereinander geometrisch gleichartig sind, können die
Einzelelemente grundsätzlich lückenlos gestapelt werden und weisen dabei eine Vielzahl
von Kontaktflächen auf. Dies ermöglicht während des Betriebs einer zugeordneten Strömungsmaschine
eine besonders gute Energieabsorption, da Bewegungsenergie durch die aneinander reibenden
Kontaktflächen besonders effektiv in Wärmeenergie umgewandelt werden kann. Hierdurch
können die Versteifungsstruktur und damit das Gehäuseteil bei im Vergleich zum Stand
der Technik gleichen oder besseren Containment-Eigenschaften dünner und damit besonders
gewichtssparend ausgebildet sein. Gleichzeitig ist eine bessere thermische Isolierung
des Gehäuseinnenraums ermöglicht, wobei mit Hilfe der Innenwand des Gehäuseteils eine
gasdichte Trennung zwischen der Versteifungsstruktur und dem Innenraum des endgültigen
Gehäuses sichergestellt werden kann. Es ist dabei zu betonen, dass das Gehäuseteil
grundsätzlich das Gehäuse der zugeordneten Strömungsmaschine darstellen kann oder
dass das Gehäuse der zugeordneten Strömungsmaschine durch die Montage mehrerer - beispielsweise
als Gehäusesegmente ausgebildeter - Gehäuseteile erhältlich ist. Durch die verbesserte
Umwandelbarkeit von Bewegungs- in Wärmeenergie mit Hilfe der Versteifungsstruktur
werden zudem eine bessere Lärmabsorption sowie eine bessere Schwingungsdämpfung ermöglicht,
was insbesondere bei Gehäuseteilen für Flugzeugtriebwerke von besonderem Vorteil ist.
Durch das geringere Gewicht und die besseren Dämpfungseigenschaften des Gehäuseteils
sind zudem neue Bauformen von Strömungsmaschinen ermöglicht. Beispielsweise können
Strömungsmaschinen bereitgestellt werden, die kleinere, aber mit höheren Drehzahlen
betreibbare Rotoren umfassen, wodurch der Wirkungsgrad dieser Strömungsmaschinen verbessert
und ihr Treibstoffbedarf entsprechend gesenkt werden können.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere Einzelelemente
unmittelbar aneinander anliegen und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig miteinander
verbunden sind und/oder durch eine Vorspannkraft aneinander verspannt sind. Hierdurch
kann die Versteifungsstruktur besonders flexibel ausgebildet und optimal an unterschiedliche
Einsatzzwecke und Anforderungsprofile angepasst werden.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich, indem alle Einzelelemente die Form desselben platonischen
Körpers oder die Formen unterschiedlicher platonischer Körper aufweisen. Auf diese
Weise können die Versteifungs- und Dämpfungseigenschaften der Versteifungsstruktur
besonders einfach verändert und an das jeweilige Anforderungsprofil sowie an unterschiedliche
geometrische Auslegungen des Gehäuseteils angepasst werden. Beispielsweise können
alle Einzelelemente die Form regelmäßiger Hexaeder (Würfel) aufweisen. Dabei kann
grundsätzlich vorgesehen sein, dass die Einzelelemente identische oder unterschiedliche
Kantenlängen besitzen, das heißt gleich oder unterschiedlich groß sind. Alternativ
können beispielsweise Einzelelemente in der Form von Tetraedern mit Einzelelementen
in der Form von Oktaedern und/oder Ikosaedern kombiniert werden.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die Einzelelemente als Vollkörper und/oder als
Hohlkörper ausgebildet sind. Auf diese Weise können das Gewicht des Gehäuseteils und
die Versteifungseigenschaften der Versteifungsstruktur besonders einfach eingestellt
werden. Die Verwendung von Hohlkörpern bietet den zusätzlichen Vorteil einer einstellbaren
Deformierbarkeit der Versteifungsstruktur, so dass während des Betriebs der Strömungsmaschine
abgelöste Teile wie etwa abgebrochene Schaufeln oder dergleichen im Unterschied zum
Stand der Technik nicht von der Innenwand des Gehäuses in den Innenraum der zugeordneten
Strömungsmaschine zurückgeschleudert, sondern von der Versteifungsstruktur aufgenommen
und zurückgehalten werden. Auf diese Weise wird das Containment des Gehäuseteils wesentlich
verbessert, da keine Teile von der Innenwand abprallen und somit nachfolgende Stufen
einer zugeordneten Strömungsmaschine auch in einem Schadensfall nicht beschädigt oder
sogar zerstört werden.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Einzelelemente aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere aus einer
Hochtemperaturlegierung, bestehen. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Versteifungsstruktur
und damit das Gehäuseteil auch für die Verwendung unter extremen thermischen und mechanischen
Belastungen, wie sie beispielsweise in Flugzeugtriebwerken auftreten, geeignet sind.
Als Material für die Einzelelemente eignen sich beispielsweise an sich bekannte Nickel-,
Kobalt- oder Titanbasislegierungen. Dabei kann weiterhin vorgesehen sein, dass alle
Einzelelemente aus demselben Material oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass einzelne Einzelelemente aus
unterschiedlichen Materialien bestehen. Hierdurch ist es möglich, die Eigenschaften
der Einzelelemente in Abhängigkeit ihrer Position innerhalb der Versteifungsstruktur
zu optimieren.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Innenwand wenigstens ein Befestigungsmittel zum Festlegen einer Leitschaufel am
Gehäuseteil umfasst. Dies ermöglicht in Verbindung mit der besonders hohen Steifigkeit
des erfindungsgemäßen Gehäuseteils eine besonders schnelle, einfache und mechanisch
robuste Befestigung wenigstens einer Leitschaufel.
[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Außenwand über wenigstens zwei und/oder über
höchstens zehn übereinander angeordnete Einzelelemente an der Innenwand abgestützt
ist. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass die Versteifungsstruktur 2, 3, 4,
5, 6, 7, 8, 9 oder 10 übereinander angeordnete Einzelelemente aufweist. Hierdurch
können die Dicke und die Steifigkeit des Gehäuseteils besonders einfach und flexibel
an unterschiedliche Anforderungsprofile angepasst werden.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Außenwand und/oder die Innenwand platonische Körper umfasst und/oder aus platonischen
Körpern gebildet ist. Hierdurch können die bereits im Zusammenhang mit der Versteifungsstruktur
beschriebenen Merkmale und deren Vorteile auch für die Außen- und/oder Innenwand des
Gehäuseteils verwirklicht werden.
[0014] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine umfassend wenigstens
ein Gehäuseteil nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele. Die sich hieraus
ergebenden
[0015] Merkmale und deren Vorteile sind den vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen
Gehäuseteil zu entnehmen. Bevorzugt ist die Strömungsmaschine als Flugzeugtriebwerk
ausgebildet und umfasst ein oder mehrere Gehäuseteile der vorstehend beschriebenen
Art.
[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gehäuseteils
für eine Strömungsmaschine, wobei es erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Versteifungsstruktur
zumindest teilweise aus Einzelelementen gebildet wird, welche jeweils die Form eines
platonischen Körpers aufweisen. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäße vorgesehen,
dass zwischen der Außen- und der Innenwand des Gehäuseteils eine Versteifungsstruktur
angeordnet wird, welche teilweise oder vollständig aus konvexen Polyedern hergestellt
wird. Die Gruppe der platonischen Körper umfasst Tetraeder (Vierflächner), Hexaeder
(Würfel, Sechsflächner), Oktaeder (Achtflächner), Dodekaeder (Zwölfflächner) sowie
Ikosaeder (Zwanzigflächner). Alle platonischen Körper zeichnen sich dabei dadurch
aus, dass ihre Seitenflächen aus Polygonen bestehen, die regelmäßig und zueinander
kongruent sind. In jeder Ecke eines platonischen Körpers treffen zudem jeweils gleich
viele Kanten zusammen. Unter einem platonischen Körper sind im Rahmen der Erfindung
auch Einzelelemente zu verstehen, die im Wesentlichen die geometrisch exakte Form
eines platonischen Körpers aufweisen, aber geringfügig gegenüber der Form eines regulären
Polyeders deformiert sind. Indem die Versteifungsstruktur des Gehäuseteils zumindest
teilweise aus Einzelelementen in Form platonischer Körper hergestellt wird, werden
verschiedene Vorteile erzielt. Da die Ecken, Kanten und Flächen eines platonischen
Körpers untereinander geometrisch gleichartig sind, können die Einzelelemente grundsätzlich
lückenlos gestapelt werden und weisen dabei eine Vielzahl von Kontaktflächen auf.
Dies ermöglicht während des Betriebs einer zugeordneten Strömungsmaschine eine besonders
gute Energieabsorption, da Bewegungsenergie durch die aneinander reibenden Kontaktflächen
besonders effektiv in Wärmeenergie umgewandelt werden kann. Hierdurch können die Versteifungsstruktur
und damit das Gehäuseteil bei im Vergleich zum Stand der Technik gleichen oder besseren
Containment-Eigenschaften dünner und damit besonders gewichtssparend ausgebildet sein.
Gleichzeitig ist eine bessere thermische Isolierung des Gehäuseinnenraums ermöglicht,
wobei mit Hilfe der Innenwand des Gehäuseteils eine gasdichte Trennung zwischen der
Versteifungsstruktur und dem Innenraum des endgültigen Gehäuses sichergestellt wird.
Es ist dabei zu betonen, dass das Gehäuseteil grundsätzlich das Gehäuse der zugeordneten
Strömungsmaschine darstellen kann oder dass das Gehäuse der zugeordneten Strömungsmaschine
durch die Montage mehrerer - beispielsweise als Gehäusesegmente ausgebildeter - Gehäuseteile
erhältlich ist. Durch die verbesserte Umwandelbarkeit von Bewegungs- in Wärmeenergie
mit Hilfe der Versteifungsstruktur werden zudem eine bessere Lärmabsorption sowie
eine bessere Schwingungsdämpfung ermöglicht, was insbesondere bei Gehäuseteilen für
Flugzeugtriebwerke von besonderem Vorteil ist. Durch das geringere Gewicht und die
besseren Dämpfungseigenschaften des Gehäuseteils sind zudem neue Bauformen von Strömungsmaschinen
ermöglicht. Beispielsweise können Strömungsmaschinen bereitgestellt werden, die kleinere,
aber mit höheren Drehzahlen betreibbare Rotoren umfassen, wodurch der Wirkungsgrad
dieser Strömungsmaschinen verbessert und ihr Treibstoffbedarf entsprechend gesenkt
werden können.
[0017] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere und/oder
alle Einzelelemente über ihre jeweiligen Kanten und/oder ihre jeweiligen Flächen stoffschlüssig
miteinander verbunden werden. Hierdurch wird eine mechanisch besonders robuste Ausgestaltung
der Versteifungsstruktur erreicht.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn zum Verbinden von zwei benachbarten Einzelelementen
zunächst eine Pulverschicht auf eine Kante und/oder eine Fläche eines ersten der Einzelelemente
aufgebracht und vorzugsweise mittels eines Laser- und/oder Elektronenstrahls aufgeschmolzen
wird, wonach ein zweites der Einzelelemente in Anlage mit dem ersten der Einzelelemente
gebracht und unter Aushärten der aufgeschmolzenen Pulverschicht stoffschlüssig mit
diesem verbunden wird. Dieses Verfahren, welches Ähnlichkeiten mit Laser-Pulver-AuftragsschweißVerfahren
aufweist, ermöglicht eine besonders schnelle und kostengünstige Herstellung der Versteifungsstruktur
aus stoffschlüssig miteinander verbundenen Einzelelementen. Als Pulver können dabei
grundsätzlich alle geeigneten Metall- und Metalllegierungspulver oder -pulvergemische
verwendet werden, wobei das verwendete Pulver vorzugsweise einen niedrigeren Schmelzpunkt
als das Material des betreffenden Einzelelements besitzt.
[0019] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, dem Ausführungsbeispiel
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale
und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in dem Ausführungsbeispiel genannten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Gehäuseteils; und
- Fig. 2
- fünf Einzelelemente in der Form platonischer Körper.
[0020] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Gehäuseteils
10 für ein Flugzeigtriebwerk. Das Gehäuseteil 10 umfasst eine Außenwand 12 und eine
Innenwand 14, zwischen welchen eine Versteifungsstruktur 16 angeordnet ist. Die Versteifungsstruktur
16 besteht aus mehreren Einzelelementen 18, wobei jedes Einzelelement 18 die Form
eines platonischen Körpers aufweist. Jeweils drei Einzelelemente 18 sind übereinander
angeordnet und verbinden die Außenwand 12 mit der Innenwand 14. Mit anderen Worten
wird die Höhe der Versteifungsstruktur 16 im Wesentlichen durch die Höhe von drei
Einzelelementen 18 definiert. In Abhängigkeit der Ausgestaltung des Gehäuseteils 10
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Versteifungsstruktur 16 an manchen Stellen
mehr oder weniger übereinander angeordnete Einzelelemente 18, unterschiedliche hohe
Einzelelemente 18 oder Lücken aufweist, so dass die Dicke des Gehäuseteils 10 ortsspezifisch
anpassbar ist.
[0021] Im in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel besitzen dabei alle Einzelelemente 18
die Form eines Würfels bzw. eines regelmäßigen Hexaeders und weisen identische Kantenlängen
auf. Man erkennt, dass die Einzelelemente 18 lückenlos stapelbar sind. Alternativ
oder zusätzlich kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Einzelelemente 18 die
Form eines Tetraeders (Vierflächner), Oktaeders (Achtflächner), Dodekaeders (Zwölfflächner)
und/oder Ikosaeders (Zwanzigflächner) aufweisen oder unterschiedlich groß sind. Fig.
2 zeigt hierzu exemplarisch fünf Einzelelemente 18, welche jeweils die Form eines
der fünf platonischen Körper besitzen.
[0022] Die Einzelelemente 18 der Versteifungsstruktur 16 bestehen aus einer hochtemperaturbeständigen
Metalllegierung, beispielsweise einer Nickelbasislegierung. Die Versteifungsstruktur
16 umfasst dabei sowohl Einzelelemente 18, die als Vollkörper ausgebildet sind, als
auch Einzelelemente 18, die als Hohlkörper ausgebildet sind. Hierdurch kann die Versteifungsstruktur
16 einerseits leicht ausgebildet werden, besitzt jedoch andererseits eine hohe Steifigkeit.
Darüber hinaus verhindert die Kombination aus Voll- und Hohlkörpern das "Abprallen"
von gebrochenen Schaufeln oder ähnlichen Bauteilen und verbessert dadurch die Containment-Eigenschaften
des Gehäuseteils 10. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Gehäuseteils 10 bestehen
in einer guten thermischen Isolierung, der Möglichkeit die Außenwand 12 und die Innenwand
14 dünnwandig auszubilden, der Trennung von Struktursteifigkeit und Abdichtung des
Gasraums eines zugeordneten Flugzeugtriebwerks sowie in einer guten Lärmabsorption
und Schwingungsdämpfung.
[0023] Wie in Fig. 1 weiterhin zu erkennen ist, weist die Innenwand 14 des Gehäuseteils
10 zwei Befestigungsmittel 20 auf, über welche Leitschaufeln (nicht gezeigt) am Gehäuseteil
10 festgelegt werden können. Mit anderen Worten umfasst das erfindungsgemäße Gehäuseteil
10 eine integrierte Leitschaufelaufhängung, wodurch eine entsprechend steife und robuste
Anbindung von Leitschaufeln ermöglicht ist.
[0024] Zum Herstellen der Versteifungsstruktur 16 werden die Einzelelemente 18 paarweise
stoffschlüssig miteinander verbunden. Zum Verbinden von zwei benachbarten Einzelelementen
18 wird hierbei zunächst eine Pulverschicht (nicht gezeigt) auf eine Kante und/oder
eine Fläche eines ersten Einzelelementes 18 aufgebracht. Die Pulverschicht wird anschließend,
beispielsweise mittels eines Laser- und/oder Elektronenstrahls, aufgeschmolzen. Anschließend
wird ein zweites Einzelelement 18 in Anlage mit dem ersten Einzelelement 18 gebracht
und unter Aushärten der aufgeschmolzenen Pulverschicht stoffschlüssig mit diesem verbunden.
Dabei kann vorgesehen sein, dass alle Einzelelemente 18 stoffschlüssig mit ihren jeweils
benachbarten Einzelelementen 18 verbunden werden. Alternativ kann vorgesehen sein,
dass manche Einzelelemente 18 nicht oder nur über eine Kante und/oder Fläche mit einem
benachbarten Einzelelement 18 verbunden werden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen
sein, dass die Einzelelemente 18, beispielsweise durch die Außenwand 12 und die Innenwand
14, durch einen Rahmen oder dergleichen, durch eine Vorspannkraft aneinander verspannt
werden. Vorzugsweise werden die Einzelelemente 18 dabei derart angeordnet bzw. miteinander
verbunden, dass zumindest geringe Relativbewegungen zwischen benachbarten Einzelelementen
18 möglich sind, um einerseits einen Toleranzausgleich und andererseits eine Umwandlung
von mechanischer Energie in thermische Energie zu ermöglichen.
1. Gehäuseteil (10) für eine Strömungsmaschine, insbesondere für ein Flugzeugtriebwerk,
mit wenigstens einer Außenwand (12) und einer Innenwand (14), zwischen welchen eine
Versteifungsstruktur (16) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsstruktur (16) zumindest teilweise aus Einzelelementen (18) gebildet
ist, welche jeweils die Form eines platonischen Körpers aufweisen.
2. Gehäuseteil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Einzelelemente (18) unmittelbar aneinander anliegen und/oder formschlüssig
und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind und/oder durch eine Vorspannkraft
aneinander verspannt sind.
3. Gehäuseteil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle Einzelelemente (18) die Form desselben platonischen Körpers oder die Formen
unterschiedlicher platonischer Körper aufweisen.
4. Gehäuseteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente (18) als Vollkörper und/oder als Hohlkörper ausgebildet sind.
5. Gehäuseteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente (18) aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere aus
einer Hochtemperaturlegierung, bestehen.
6. Gehäuseteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand (14) wenigstens ein Befestigungsmittel (20) zum Festlegen einer Leitschaufel
am Gehäuseteil (10) umfasst.
7. Gehäuseteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (12) über wenigstens zwei und/oder über höchstens zehn übereinander
angeordnete Einzelelemente (18) an der Innenwand (14) abgestützt ist.
8. Gehäuseteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (12) und/oder die Innenwand (14) platonische Körper umfasst und/oder
aus platonischen Körpern gebildet ist.
9. Strömungsmaschine, insbesondere Flugzeugtriebwerk, umfassend wenigstens ein Gehäuseteil
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Verfahren zum Herstellen eines Gehäuseteils (10) für eine Strömungsmaschine, insbesondere
für ein Flugzeugtriebwerk, bei welchem eine Versteifungsstruktur (16) zwischen wenigstens
einer Außenwand (12) und einer Innenwand (14) des Gehäuseteils (10) angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsstruktur (16) zumindest teilweise aus Einzelelementen (18) gebildet
wird, welche jeweils die Form eines platonischen Körpers aufweisen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere und/oder alle Einzelelemente (18) über ihre jeweiligen Kanten und/oder ihre
jeweiligen Flächen stoffschlüssig miteinander verbunden werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbinden von zwei benachbarten Einzelelementen (18) zunächst eine Pulverschicht
auf eine Kante und/oder eine Fläche eines ersten der Einzelelemente (18) aufgebracht
und vorzugsweise mittels eines Laser- und/oder Elektronenstrahls aufgeschmolzen wird,
wonach ein zweites der Einzelelemente (18) in Anlage mit dem ersten der Einzelelemente
(18) gebracht und unter Aushärten der aufgeschmolzenen Pulverschicht stoffschlüssig
mit diesem verbunden wird.