[0001] Die Erfindung betrifft ein Steuergerät, das zur zentralen Steuerung mehrerer angeschlossener
Betriebsgeräte, beispielsweise Vorschaltgeräte von Entladungslampen oder LED-Lichtquellen
eingerichtet ist.
[0002] Die zentrale Steuerung mehrerer Betriebsgeräte oder sonstiger Energieverbraucher
ist grundsätzlich bekannt. Die
DE 10 2004 053 709 A1 offenbart dazu Rundsteueranlagen mit einem zentralen Rundsteuersender und dezentralen
Rundsteuerempfängern. Die Kommunikation kann über die Leistungsanschlüsse der Verbraucher
oder über eine Funkstrecke erfolgen.
[0003] Weiter ist die Steuerung von angeschlossenen Energieverbrauchern durch ein zentrales
Steuergerät über Bussysteme bekannt. Ein in der Beleuchtungstechnik etabliertes Bussystem
ist das DALI-System. Der zugehörige DALI-Bus ist ein Zweidrahtbus, bei dem die Information
von dem zentralen Steuergerät zu den angeschlossenen Energieverbrauchern über Spannungsimpulse
erfolgt, die den Vorschriften für Sicherheitskleinspannungen genügen. Die zu übertragenden
Bitfolgen werden als Wechselsignale codiert. Der Datenaustausch ist bidirektional
möglich. Die zugehörigen Normen sind in die Normenreihe IEC62386 eingeordnet. Die
Datenübertragung erfolgt im Manchestercode.
[0004] Das zentrale DALI-Steuergerät weist üblicherweise einen Netzspannungseingang sowie
eine Buseingangs/Ausgangs-Schnittstelle zur Kommunikation mit den angeschlossenen
Betriebsgeräten auf. Außerdem weist das DALI-Steuergerät üblicherweise mindestens
einen Steuereingang auf, über den manuell gegebene Tastsignale empfangen werden können.
Dieser Eingang ist normalerweise dazu eingerichtet 230-Volt-Signale zu empfangen.
Er wird über einen Taster mit Netzspannungsimpulsen beaufschlagt.
[0005] Der DALI-Bus ist basisisoliert. Durch ein ebenfalls in Basisisolierung ausgeführtes
Eingabegerät (Taster) ergibt sich eine doppelte Isolierung für den Endverbraucher.
In dem DALI-Steuergerät ist zur Stromversorgung des Geräts eine galvanisch vom Netz
getrennte, in Basisisolierung ausgeführte, von diesem jedoch gespeiste Betriebsspannungsversorgung
vorgesehen. An dem Steuereingang ist mindestens ein Optokoppler vorgesehen, um die
zur Steuerung ankommenden Netzspannungsimpulse von dem geschützten Teil der Schaltung
und dem DALI-Bus fernzuhalten. Über den Steuereingang können Ein- und Ausschaltbefehle,
Dimmbefehle oder Ähnliches gegeben werden.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Weg anzugeben, mit dem sich der Isolationsaufwand
in dem Steuergerät vermindern lässt.
[0007] Diese Aufgabe wird mit dem Steuergerät nach Anspruch 1 gelöst:
Das erfindungsgemäße Steuergerät enthält wie üblich einen Netzspannungseingang zur
Versorgung des Steuergeräts mit einer Betriebsspannung sowie eine E/A-Busschnittstelle
zum Anschluss des DALI-Bus. Außerdem enthält das Steuergerät eine Steuereinrichtung,
die von einem galvanisch trennenden Versorgungsmodul von der Netzspannung her mit
Leistung versorgt wird und andererseits an die E/A-Busschnittstelle angeschlossen
ist. Anders als bekannt ist der Tastsignaleingang jedoch zum Empfang von Tastsignalen
mit DALI-Busleitungspegel eingerichtet. Somit kann der Tastsignaleingang des Steuergeräts
über einen oder mehrere Taster mit dem DALI-Bus verbunden werden. Er erhält von diesem
Signale mit Basisisolierung. Auf einen Optokoppler, oder ähnliche galvanisch trennende
Mittel kann an dem Tastsignaleingang somit verzichtet werden, da der DALI-Bus bereits
vom Netz galvanisch getrennt ist, und sich die Auswerteeinheit auf gleichem elektrischem
Potential befindet wie dieser Steuereingang.
[0008] Die auf dem DALI-Bus in Gestalt von Spannungsimpulsen codierte Information wird von
dem Tastsignaleingang nicht beachtet. Vielmehr wird der Umstand genutzt, dass unabhängig
von der Richtung des Informationsflusses auf dem DALI-Bus und unabhängig vom übertragenen
Informationsgehalt jedenfalls im Mittel auf dem DALI-Bus eine Spannung vorhanden ist,
die der Hälfte der Maximalspannung entspricht. Laufen auf dem DALI-Bus beispielsweise
20-Volt-Impulse sind im zeitlichen Mittel unabhängig vom Informationsgehalt 10 Volt
verfügbar. Die auf dem DALI-Bus laufenden Signale sind darüber hinaus üblicherweise
auf eine Trägerfrequenz codiert, die wenigstens 1 kHz, vorzugsweise jedoch mehr beträgt.
Die Datenrate auf dem DALI Bus beträgt gemäß IEC 62386 1200 Baud. Durch die Manchestercodierung
ergibt sich eine Bit-Zeit von 416.67µs. Demnach dauern Einzelimpulse auf dem DALI-Bus
weniger als 500 µs. Die Trägerfrequenz wird in dem Tastsignaleingang durch mindestens
ein geeignetes Filter beseitigt. Dieser Filter kann sowohl in Hardware als auch durch
einen Softwarefilter abgebildet werden.
[0009] Manuelle Eingabesignale werden durch zeitliche Bewertung der Signale erkannt. Ein
manuelles Eingabesignal kann z.B. erkannt werden, wenn eine Mindestzeit für das Anliegen
eines Tastsignals überschritten ist. Eine solche Mindestzeit kann beispielsweise auf
einen Wert von einigen zehn Millisekunden, beispielsweise 80 Millisekunden festgelegt
werden. Als kurze einmalige Tasterbetätigung kann beispielsweise der Empfang einer
Impulsfolge von DALI-Trägersignalen interpretiert werden, die eine Mindestzeitgrenze
von einigen zehn Millisekunden, beispielsweise 80 Millisekunden übersteigt und eine
Zeitobergrenze von einigen hundert Millisekunden, beispielsweise 400 oder 500 Millisekunden,
vorzugsweise 460 Millisekunden unterschreitet. Ist die empfangene Impulsfolge jedoch
länger, kann dies als Dauerbetätigung, d.h. als langes Drücken des Tasters aufgefasst
werden und beispielsweise als Dimmfunktion genutzt werden. Langes Drücken kann beispielsweise
in einem Zeitfenster von mehreren hundert Millisekunden bis zu mehreren Sekunden,
z.B. 460 Millisekunden bis 10 Sekunden gefasst werden. Es ist möglich hier auf eine
Zeitobergrenze zu verzichten. Es ist jedoch auch möglich eine Zeitobergrenze zu setzen,
um Fehler auszuschließen oder Sonderfunktionen wie z.B. die Synchronisation von Betriebsgeräten
zu erbringen.
[0010] Stehen auf dem Dali-Bus keine Datensignale an, führt er Gleichspannung. Diese Gleichspannung
liegt dann an dem manuell zu betätigenden Taster an. Wiederum erfolgt die Unterscheidung
langer und kurzer Tasterbetätigungen nach obigem Schema.
[0011] Vorteilhafte Einzelheiten von Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Zeichnung, der Beschreibung oder von Unteransprüchen.
[0012] Wenn das Versorgungsmodul eine galvanische Trennung enthält, ist es möglich, das
Steuergerät am öffentlichen erdbezogenen Netz zu betreiben. Dies ist jedoch nicht
zwingend. Das Versorgungsmodul kann gegebenenfalls über eine externe Quelle gespeist
werden, die keine für Personen gefährliche Potenzialdifferenz zur Erde hat. In diesem
Fall ist eine Potenzialtrennung entbehrlich.
[0013] Die Einrichtung des Tastsignaleingangs auf Tastsignale, die zu der E/A-Busschnittstelle
passen, eröffnet die Möglichkeit der Einspeisung von Tastsignalen, die auch von anderen
Kleinspannungsquellen stammen. Unabhängig von der speziellen Art der Kleinspannungsquelle
ist eine galvanische Trennung an dem Tastsignaleingang nicht erforderlich. Der Verzicht
auf eine galvanische Trennung ermöglicht es insbesondere, mit besonders geringen Signalströmen
an dem Tastsignaleingang auszukommen.
[0014] Vorzugsweise ist an dem Tastsignaleingang geräteintern ein Tiefpassfilter angeschlossen.
Vorzugsweise ist dessen Zeitkonstante größer als die Zeitdauer eines Busimpulses.
Auf dem Bus werden Signale vorzugsweise durch digital phasenmodulierte Taktsignale
übertragen. Auf diese Weise ist unabhängig vom Informationsgehalt auf dem Bus stets
ein Wechselsignal, nämlich das phasenmodulierte Taktsignal präsent. Vorzugsweise ist
dies im Manchestercode codiert. Die Bussignale können somit unabhängig von ihrem Informationsgehalt
als Spannungsquelle für den anzuschließenden handbetätigten Taster und den Tastsignaleingang
benutzt werden. Mit dem Tiefpassfilter lässt sich der stets im Wesentlichen konstante
Gleichanteil der Bussignale ermitteln. Der Wechselanteil, also das Träger-Taktsignal,
wird hingegen weggefiltert.
[0015] Vorzugsweise wird der Tastsignaleingang von einem Mikrocontroller mit einer Abfragefrequenz
zyklisch abgefragt. Es kann alternativ eine Überwachung von Schaltflanken in den empfangenen
Signalen stattfinden. Die Abfragefrequenz ist vorzugsweise größer als mehrere hundert
Herz, vorzugsweise >= 1 kHz. Vorzugsweise ist sie mindestens so groß wie die Frequenz
der Bussignale.
[0016] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung
beschrieben, in der:
Fig. 1 ein Bussystem mit erfindungsgemäßem Steuergerät zeigt,
Fig. 2 das erfindungsgemäße Steuergerät zeigt,
Fig. 3 den Tastsignaleingang des Steuergeräts sowie
Fig. 4 und 5 Signalverläufe zeigen.
[0017] In Fig. 1 ist ein System 10 veranschaulicht, zu dem mehrere Energieverbraucher 11,
12, 13 und ein zentrales Steuergerät 14 gehören. Die Energieverbraucher 11, 12, 13
können Energieverbraucher jeder Art sein. Vorzugsweise handelt es sich um Vorschaltgeräte
von oder für Lampen, z.B. Gasentladungslampen, wie z.B. Leuchtstofflampen, oder auch
Hochdruckentladungslampen, wie beispielsweise HID-Lampen, oder auch Festkörperlichtquellen,
wie beispielsweise LEDs oder auch Halogenlampen. Die Energieverbraucher 11, 12, 13
sind an ein Versorgungsnetz 15 angeschlossen, das eine spannungsführende Leitung L
und einen Null-Leiter N umfasst. Die spannungsführende Leitung L führt Netzspannung,
z.B. 120 V, 60 Hz oder 230 V, 50 Hz oder z.B. bei nicht öffentlichen Netzen auch andere
Spannungen und Frequenzen oder Gleichspannung. Außerdem kann anstelle des Null-Leiters
N ein anderer spannungsführender Leiter vorgesehen sein, der beispielsweise, wie schon
die spannungsführende Leitung L Netzspannung führt, die gegen die Spannung der Leitung
L phasenversetzt sein können.
[0018] Zu dem System 10 gehört weiter ein Bus 16 der das Steuergerät 14 mit den Energieversorgern
11, 12, 13 verbindet. Der Bus 16 umfasst mindestens eine Leitung 17, die gegenüber
einem Bezugspotenzial definierte Signale, z.B. Spannungssignale führt. Die Spannungssignale
können gegenüber allgemeinem Erdpotenzial oder, wie es bevorzugt wird, gegenüber einer
zweiten Leitung 18 definiert sein. Es handelt sich dann um einen Zweidrahtbus. Z.B.
ist die Leitung 18 mit einem schaltungsinternen Massepotenzial der Energieverbraucher
11, 12, 13 und/oder des Steuergeräts 14 verbunden. Es kann von dem Null-Leiter N galvanisch
getrennt sein. Alternativ kann es auch mit diesem verbunden sein.
[0019] Vorliegend werden die Bussignale auf dem Bus 16 als Spannungsimpulse übertragen.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Informationsübertragung auch in Gestalt
von Stromimpulsen erfolgen kann.
[0020] Die auf dem Bus 16 übertragenen Signale dienen dazu einzelne oder alle Energieverbraucher
11, 12, 13 einzuschalten, auszuschalten oder auf sonstige geeignete Weise zu steuern.
Z.B. kann das Steuergerät 14 an die Energieverbraucher 11, 12, 13 Dimmsignale übertragen,
um beispielsweise verschiedene Lichthelligkeiten einzustellen. Der Bus 18 kann bidirektional
arbeiten, so dass gegebenenfalls auch die Energieverbraucher 11, 12, 13 Informationen
an das Steuergerät 14 senden können.
[0021] Das Steuergerät 14 weist einen Tastsignaleingang 19 auf, über den es Befehle empfangen
kann. Solche Befehle können von einer Bedienperson mittels eines Tasters 20 gegeben
werden. Dieser ist mit einem Ende mit dem Tastsignaleingang 19 verbunden. Ein anderes
Ende desselben ist mit der Leitung 17 verbunden. Auf diese Weise kann ein Bediener
mittels des Tasters 20 wahlweise den Tastsignaleingang 19 mit der Leitung 17 verbinden,
indem er den Taster 20 betätigt. So lange der Taster 20 betätigt ist, gelangen die
Bussignale der Leitung 17 an den Tastsignaleingang 19.
[0022] Das Steuergerät 14 weist außerdem eine E/A-Busschnittstelle 21 auf, an die die Leitungen
17, 18 des Bus 16 angeschlossen sind. Entsprechend weisen auch die Energieverbraucher
11, 12, 13 mindestens für den Empfang, gegebenenfalls aber auch zur Aussendung von
Signalen geeignete Eingänge 22, 23, 24 auf.
[0023] Die Struktur des Steuergeräts 14 geht aus Fig. 2 näher hervor. Wie ersichtlich, weist
es zum Anschluss an die spannungsführende Leitung L und den Null-Leiter N und zur
Energieversorgung ein Versorgungsmodul 25 auf, das dazu eingerichtet ist, dem Versorgungsnetz
15 Leistung zu entnehmen und diese unter galvanischer Trennung und Umsetzung vorzugsweise
als Gleichspannung einer Steuereinrichtung 26 zur Verfügung zu stellen. Das Versorgungsmodul
25 kann jede Art eines geeigneten Netzteils sein. Z.B. kann es sich um eine PFC-Schaltung
(Leistungsfaktorkorrekturschaltung) handeln. Eine solche PFC-Schaltung ist beispielsweise
ein geeignetes Schaltnetzteil. Es stellt eine aktive PFC-Schaltung dar, die einem
Gleichrichter direkt nachgeschaltet ist. Sie enthält einen galvanisch trennenden Transformator
27 und stellt an ihrem Ausgang eine Gleichspannung von z.B. 20 V zur Versorgung der
Steuereinrichtung 26 bereit.
[0024] Die Steuereinrichtung 26 ist vorzugsweise auf Basis eines Mikrorechners ausgebildet
und enthält somit einen Mikrocontroller 28 (Fig. 3). Wenigstens ein Eingang desselben
ist über das aus Fig. 3 ersichtliche Tiefpassfilter 29 mit dem Tastsignaleingang 19
verbunden. Das Tiefpassfilter 29 enthält mindestens einen Widerstand R und mindestens
einen Kondensator C, die eine Zeitkonstante festlegen, die vorzugsweise im Bereich
einiger Millisekunden liegt. Vorzugsweise ist jedoch die durch das Produkt des Werts
des Widerstands R mit dem Wert des Kondensators C bestimmte Zeitkonstante größer als
zumindest die Zeitdauer eines Bussignals. Anstelle des hardwaremäßig realisierten
Filters kann dieses auch durch eine Softwareroutine ersetzt werden.
[0025] Dem Tiefpassfilter 29 können weitere Bauelemente, wie beispielsweise eine Z-Diode
30 zugeordnet sein, um den Tastsignaleingang 19 gegen Überspannungen zu schützen.
[0026] Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist die von dem Versorgungsmodul 25 bereitgestellte
Gleichspannung an eine (oder zwei) an dem Gehäuse angeordnete Klemmen gelegt und kann
zur Versorgung des Tasters 20 herangezogen werden. In diesem Fall ersetzt die eigens
nach außen geführte Gleichspannung die sonst am Dali-Bus verfügbare und den Taster
20 speisende Spannung.
[0027] Das insoweit beschriebene Steuergerät 14 arbeitet in dem System 10 wie folgt:
Die Steuereinrichtung 26 erzeugt intern ein Taktsignal T, wie es in Fig. 4 veranschaulicht
ist. Das Taktsignal T dient als Trägersignal zur Codierung von Information I, die
in Fig. 4 als zweiter Wellenzug von oben dargestellt ist. In Fig. 4 ist eine beliebige
10-Folge veranschaulicht. Ist das Informationssignal I=1, wird das Taktsignal T unverändert
an die E/A-Busschnittstelle 21 gegeben. Ist das Informationssignal I hingegen 0, wird
das Taktsignal T invertiert an die E/A-Busschnittstelle gegeben. Anstelle einer Invertierung
kann auch eine andere definierte Phasenverschiebung treten. Somit ergibt sich für
das Informationssignal I auf Basis des Taktsignals T das modulierte Taktsignal, das
als Bussignal B in Fig. 4 unten dargestellt ist und an der E/A-Busschnittstelle 21
anliegt.
[0028] Wie ersichtlich, ist das Bussignal B manchestercodiert. Es handelt sich um ein Beispiel
eines digital phasenmodulierten Taktsignals. Die Phasenmodulation ist 0 für das Signal
1 und 180° für das Signal 0. Der Mittelwert des Bussignals B ist unabhängig von dem
Informationsgehalt von 0 verschieden. Der Mittelwert entspricht im Falle der Datenübertragung
der halben Signalspannung. Ansonsten, wenn am Dali-Bus keine Daten übertragen werden,
liegt die ruhende Gleichspannung am Dali-Bus an. Der Bus kann somit in jedem Buszustand
als Spannungsquelle für den Taster 20 genutzt werden.
[0029] In Fig. 5 ist ein Tastsignal S dargestellt. Wie ersichtlich besteht es aus einem
Impulszug. Zu einem Zeitpunkt t0, bei dem der Taster 20 geschlossen wird und einem
Zeitpunkt t1, bei dem er wieder freigegeben wird, liegt das Bussignal B an dem Tastsignaleingang
19 an. Der Tiefpass 29 gewinnt daraus ein Eingangssignal E für den Mikrocontroller
28 weil die Zeitkonstante des Tiefpassfilters 29 die Dauer eines Bussignals B vorzugsweise
deutlich überschreitet, wird das Bussignal B nahezu vollständig geglättet und es entsteht
ein eindeutig auswertbares Eingangssignal. Dieses wird von dem Mikrocontroller 28
vorzugsweise zyklisch abgefragt. Der Abfragezyklus ist vorzugsweise deutlich kürzer
als die kürzeste zu erwartende Tasterbetätigung. Z.B. ist der Abfragezyklus deutlich
geringer als 80 Millisekunden. Vorzugsweise liegt er im Bereich von 1 Millisekunde
oder darunter.
[0030] Die von dem Taster 20 gegebenen Signale werden von dem Steuergerät 14 erfasst und
ausgewertet. Kürzere Tasterbetätigungen, beispielsweise zwischen 80 und 460 Millisekunden
können z.B. als Ein- und Ausschaltsignale für die Energieverbraucher 11, 12, 13 interpretiert
werden. Das Steuergerät 14 sendet dann entsprechende Ein- und Ausschaltbefehle in
Gestalt von Bussignalen B an die Energieverbraucher 11, 12, 13. Längere Tasterbetätigungen,
beispielsweise länger als 460 Millisekunden, können als lange Betätigungen zur Einstellung
von Dimmniveaus genutzt werden. Wiederum werden entsprechende Befehle als Bussignale
B an die Energieverbraucher 11, 12, 13 geschickt.
[0031] Das vorliegende System 10 nutzt den Umstand, dass auf dem Bus 16 selbst dann, wenn
keine Informationsübertragung stattfindet, Spannung vorhanden ist. Wird keine Information
übertragen, liegt die volle Spannung am Bus. Wird Information übertragen ist das Taktsignal
T phasenmoduliert. Unabhängig davon kann es als Spannungsquelle für einen Taster 20
genutzt werden, mit dem manuelle Bedienbefehle an ein Steuergerät 14 gegeben werden.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 10
- System
- 11, 12, 13
- Energieverbraucher
- 14
- Steuergerät
- 15
- Versorgungsnetz
- L
- spannungsführende Leitung
- N
- Null-Leiter
- 16
- Bus
- 17, 18
- Leitung
- 19
- Tastsignaleingang
- 20
- Taster
- 21
- E/A-Busschnittstelle
- 22, 23, 24
- Eingänge
- 25
- Versorgungsmodul
- E
- Netzspannungseingang
- 26
- Steuereinrichtung
- 27
- Transformator
- 28
- Mikrocontroller
- 29
- Tiefpassfilter
- R
- Widerstand
- C
- Kondensator
- T
- Taktsignal
- I
- Information
- B
- Bussignal
- S
- Tastsignal
- t0
- Anfangszeitpunkt einer Tasterbetätigung
- t1
- Endzeitpunkt einer Tasterbetätigung
- E
- Eingangssignal
1. Steuergerät (14) für ein DALI-System (10)
mit einem Netzspannungseingang (E) zur Versorgung des Steuergeräts (14) mit einer
Betriebsspannung,
mit einer E/A-Busschnittstelle (21) zum Anschluss von DALI-Busleitungen (18, 19),
mit einer Steuereinrichtung (14), die an die E/A-Busschnittstelle (21) angeschlossen
ist, um über diesen DALI-Steuerbefehle auszusenden,
mit einem Tastsignaleingang (19), der mit der Steuereinrichtung (14) verbunden und
zur Verarbeitung von Tastsignalen mit DALI-Busleitungspegel oder internem Gleichspannungspegel
eingerichtet ist, und
mit einem Versorgungsmodul (25), das eingangsseitig an den Netzspannungseingang (E)
und ausgangsseitig an die Steuereinrichtung (26) angeschlossen ist, um diese zu speisen.
2. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Versorgungsmodul (25) eine galvanische Trennstelle enthält.
3. Steuergerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tastsignaleingang (19) mit der Steuereinrichtung (14) galvanisch verbunden ist.
4. Steuergerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tastsignaleingang (19) ein hard- oder softwaremäßig realisiertes Tiefpassfilter
(29) aufweist.
5. Steuergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Tiefpassfilter (29) eine Zeitkonstante aufweist, die größer ist als die Zeitdauer
eines Impulses des Bussignals (B).
6. Steuergerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bussignale (B) digital phasenmodulierte Taktsignale (T) sind.
7. Steuergerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bussignale (B) einen zeitlich konstanten Gleichanteil aufweisen.
8. Steuergerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bussignale (B) nach dem Manchestercode kodiert sind.
9. Steuergerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tastsignaleingang (19) von einem Mikrocontroller (28) mit einer Abfragefrequenz
zyklisch abgefragt wird.
10. Steuergerät nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Abfragefrequenz gleich wie oder größer als die Frequenz der Bussignale (B) ist.