[0001] Die vorliegende Erfindung geht von einem herkömmlichen Metallisierungsverfahren für
Gegenstände aus, die an der Oberfläche mindestens zwei verschiedene Kunststoffe aufweisen.
Gemäß dem herkömmlichen Verfahren werden die Gegenstände A) mit einer Beizlösung gebeizt,
B) mit einer Lösung eines Kolloids oder einer Verbindung eines Metalls der VIII. Nebengruppe
des PSE behandelt und C) mit einer Metallisierungslösung elektrolytisch metallisiert.
[0002] Kunststoffgegenstände können mit einem stromlosen Metallisierungsverfahren oder alternativ
mit einem Direktgalvanisierungsverfahren metallisiert werden. Bei beiden Verfahren
wird der Gegenstand zunächst gereinigt und gebeizt, dann mit einem Edelmetall behandelt
und schließlich metallisiert. Die Beizung wird typischerweise mittels Chromschwefelsäure
vorgenommen. Alternativ werden für bestimmte Kunststoffe auch Beizlösungen auf der
Basis organischer Lösungsmittel oder eine alkalische oder saure Permanganatlösung
verwendet. Die Beizung dient dazu, die Oberfläche des Gegenstandes für die nachfolgende
Metallisierung empfänglich zu machen, sodass die Oberflächen der Gegenstände in den
nachfolgenden Behandlungsschritten mit den jeweiligen Lösungen gut benetzt werden
und das abgeschiedene Metall schließlich auf der Oberfläche ausreichend fest haftet.
Zur Beizung wird die Oberfläche von Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS-Copolymer)
unter Verwendung von Chromschwefelsäure geätzt, sodass sich oberflächlich Mikrokavemen
bilden, in denen sich Metall abscheidet und dort anschließend fest haftet. Im Anschluss
an die Beizung wird der Kunststoff für die stromlose Metallisierung mittels eines
Aktivators, der ein Edelmetall enthält, aktiviert und danach stromlos metallisiert.
Anschließend kann auch eine dickere Metallschicht elektrolytisch aufgebracht werden.
Im Falle des Direktgalvanisierungsverfahrens, das ohne stromlose Metallisierung auskommt,
wird die gebeizte Oberfläche typischerweise mit einer Palladiumkolloid-Lösung behandelt
und anschließend mit einer alkalischen Lösung, die mit einem Komplexbildner komplexierte
Kupferionen enthält. Daran anschließend kann der Gegenstand direkt elektrolytisch
metallisiert werden (
EP 1 054 081 B1).
[0003] In einer alternativen Ausführungsform für ein Direktgalvanisierungsverfahren wird
gemäß
US-Patent 4,590,115 ein Kunststoffgegenstand hergestellt, der im Polymer kleine elektrisch nichtleitende
Oxidteilchen eines unedlen Metalls, beispielsweise von Kupfer, enthält. Die an der
Oberfläche des Gegenstandes exponierten Oxidteilchen werden mit einem Reduktionsmittel,
beispielsweise einem Borhydrid, zu Metall reduziert. Unmittelbar daran anschließend
oder zu einem späteren Zeitpunkt kann der Gegenstand dann elektrolytisch mit Metall
beschichtet werden. In diesem Dokument wird angegeben, dass ein Kupfer(1)-Oxid enthaltender
Gegenstand zu dessen Reinigung unter Einwirkung von Ultraschall in einem Wasserbad
gereinigt wird. Anschließend wird das in dem Gegenstand enthaltene Kupfer(l)-Oxid
mittels Natriumborhydrid zu Kupfer reduziert, sodass danach auf der Oberfläche des
Gegenstandes elektrolytisch Kupfer abgeschieden werden kann.
[0005] In
W. Eberhardt, M. Münch: "Verbundfestigkeit von Thermoplasten bei der Zwei - Komponenten-MID-Technik
für miniaturisierte Mikrosystemgehäuse", Hahn-Schickard-Gesellschaft, Institut für
Feinwerk- und Zeitmesstechnik, 7. Nov. 2001, ist für eine Metallisierung von Polyamiden und Polyamidblends ein Verfahren angegeben,
das folgende Verfahrensschritte aufweist: Reinigen mit einer wässrigen Tensidlösung
und gegebenenfalls Ultraschall, Spülen, Konditionieren und Aktivieren, Spülen, Reduzieren
mit DMAB, Spülen, Beschichten mit chemisch Nickel.
[0006] Zu metallisierende Kunststoffteile werden im Allgemeinen im Spritzgießverfahren hergestellt.
Sollen Kunststoffteile aus zwei oder mehr unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt
werden, um unterschiedliche Oberflächencharakteristika zu schaffen, so können diese
im so genannten Mehrschussverfahren produziert werden. Bei diesem Verfahren wird ein
erster Kunststoff in eine Spritzgussform injiziert, und dann wird ein zweiter Kunststoff
in eine den entstehenden Spritzgussgegenstand enthaltende Spritzgussform mit veränderter
Form injiziert. In entsprechender Weise wird im Falle von aus drei Kunststoffen bestehenden
Gegenständen verfahren.
[0007] In
WO 2007/035091 A1 ist ferner ein Verfahren zum partiellen Metallisieren eines Produktes, das ein erstes
und ein zweites Polymermaterial aufweist, beschrieben. Hierzu werden die Oberfläche
des ersten Polymermaterials hydrophil und die Oberfläche des zweiten Polymermaterials
hydrophob gemacht. In der Beschreibungseinleitung wird angegeben, dass es nicht möglich
sei, einen Kunststoff auszuwählen oder in einem derartigen Umfange zu verändern, beispielsweise
durch Ätzen, Bestrahlen oder eine andere Oberflächenbehandlung, dass beim Metallisiervorgang
überhaupt keine Metallisierung stattfindet. Es wird aber darauf hingewiesen, dass
wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Haftfestigkeit von Metallschichten auf unterschiedlichen
Kunststoffen erreichbar seien. Eine mechanische Entfernung einer Metallschicht, beispielsweise
durch Ultraschall, wird jedoch als schwierig angesehen und führe nicht zu der erwünschten
100%-Selektivität.
[0008] Die Anforderungen an die Kunststoffvorbehandlung bei der dekorativen Galvanisierung
von aus Kunststoff bestehenden oder diese enthaltenden Gegenständen steigen generell
ständig an. Bei der Kunststoffmetallisierung wird üblicherweise ein kolloidaler Aktivator
auf Palladiumbasis eingesetzt. Mit diesem Aktivator werden Fehler in der Oberfläche
des Gegenstandes, die auf das Spritzgießverfahren zurückgeführt werden, zwar überdeckt
und damit kaschiert. Jedoch können derart hergestellte Gegenstände in einem nachfolgenden
Temperaturtestverfahren oder auch erst dann, wenn sich der Gegenstand bereits im endgültigen
Einsatz befindet und beispielsweise in ein Gerät eingebaut ist, ausfallen, weil sich
gegebenenfalls herausstellt, dass die nach der Aktivierung aufgebrachten Metallschichten
nicht ausreichend fest auf der Unterlage haften.
[0009] Ferner bestehen besonders hohe Anforderungen bei der selektiven Kunststoffmetallisierung,
bei der die zu behandelnden Gegenstände aus mindestens zwei unterschiedlichen Kunststoffen
hergestellt sind, um eine Metallisierung ausschließlich eines Teiles der Oberfläche
des Gegenstandes zu erreichen, während der andere Teil der Oberfläche unmetallisiert
bleibt.
[0010] Daher werden in der Regel Aktivatoren eingesetzt, die abhängig von den jeweiligen
Anforderungen, hinsichtlich ihrer Zusammensetzung oder hinsichtlich der Betriebsparameter
bei ihrem Einsatz speziell eingerichtet sind. Mit derartigen Aktivatoren kann eine
maximale Belegung der Oberflächen des Gegenstandes mit Palladium oder alternativ eine
optimale Selektivität unterschiedlicher Oberflächenregionen des Gegenstandes eingestellt
werden. Wenn unterschiedliche Gegenstände in einer Metallisierungsanlage hergestellt
werden, müssen daher mehrere Behälter für die unterschiedlichen Aktivatoren und gegebenenfalls
zusätzliche Spülbehälter vorgehalten werden, sodass insgesamt eine umfangreiche Anlagentechnik
und eine aufwändige Anlagensteuerung und Logistik erforderlich wird.
[0011] Dasselbe gilt auch für den bei der konventionellen stromlosen Metallisierung von
Gegenständen aus Kunststoff erforderlichen Beschleunigungsschritt, der dazu dient,
die aktivierten Oberflächen der Gegenstände für die nachfolgende stromlose Metallisierung
in geeigneter Weise vorzubereiten. Das heißt, für die Galvanisierung von zwei oder
drei Kunststoffe enthaltenden Gegenständen werden teilweise ebenfalls unterschiedliche
Beschleuniger verwendet, da auch diese durch eine Anpassung ihrer Zusammensetzung
und der für ihren Einsatz optimierten Betriebsparameter auf die Selektivität der Metallisierung
oder alternativ auch auf eine maximale Palladiumbelegung auf den Kunststoffsubstraten
eingestellt werden müssen. Auch in diesem Falle sind eine umfangreiche Anlagentechnik
und eine aufwändige Anlagensteuerung und Logistik erforderlich.
[0012] Trotz der genannten Maßnahmen hat es sich herausgestellt, dass der Metallisierungsprozess
nicht stabil ist, sodass es immer wieder zu Einbrüchen mit unerwünschten Überwachsungen
der selektiv nicht zu beschichtenden Flächen mit Metall kommt, wenn gleichzeitig dafür
gesorgt wird, dass die zu metallisierenden Oberflächen fehlerfrei und ohne unbedeckte
Stellen beschichtet werden. Es wäre mit den bekannten Verfahren zwar ohne weiteres
möglich gänzlich zu vermeiden, dass sich Metall auf den nicht zu metallisierenden
Flächen abscheidet. In diesem Falle kann jedoch auf den zu metallisierenden Flächen
typischerweise Metall nicht sicher und fehlerfrei, das heißt lückenlos, und ohne unbedeckte
Stellen abgeschieden werden. Die vorgenannten Probleme können beispielsweise durch
geringfügige Abweichungen der Betriebsparameter entstehen. Aus diesen Problemen ergeben
sich dann unter Umständen hohe Ausschussquoten mit einem Ausschussdurchschnitt von
30 - 50% der Gegenstände.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, dass es bisher nicht
möglich ist, mit einer ausreichenden Prozesssicherheit eine selektive, randscharfe
Metallisierung von Gegenständen zu erreichen, an deren Oberflächen jeweils mindestens
zwei unterschiedliche Kunststoffe exponiert sind, um auf dem einen Kunststoff eine
sichere fehlerfreie Metallisierung und auf dem anderen Kunststoff eine von abgeschiedenem
Metall vollständig freie Oberfläche zu erreichen. Es besteht daher die Aufgabe, dass
sichergestellt sein muss, dass die nicht zu metallisierenden Oberflächenbereiche nach
Durchführung des Metallisierungsschrittes völlig frei von Metall und die zu metallisierenden
Oberflächenbereiche fehlerfrei und vollständig mit Metall belegt sind.
[0014] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Soweit nachfolgend und in den Ansprüchen jeweils mehrere Gegenstände, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden, genannt werden, so sind damit entweder
mehrere Gegenstände gemeint oder alternativ in entsprechender Weise auch jeweils nur
ein einzelner Gegenstand.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren wird zur Metallisierung von Gegenständen, die zumindest
partiell und vorzugsweise vollständig aus Kunststoff bestehen, angewendet, um insbesondere
mindestens einen zweiten Oberflächenbereich des Gegenstandes vollständig, das heißt
lückenlos und ohne unbedeckte Stellen, mit einer Metallschicht zu versehen und mindestens
einen ersten Oberflächenbereich nicht zu metallisieren, das heißt in diesem Bereich
die bestehende Kunststoffobernache frei von Metall zu lassen. Die Selektivität der
Metallisierung wird dadurch ermöglicht, dass es an der Oberfläche des Gegenstandes
mindestens einen ersten Kunststoff gibt, der von dem Metall nicht beschichtet wird,
und einen zweiten Kunststoff, der mit dem Metall lückenlos beschichtet wird. Die Grenze
zwischen den beiden Oberflächenbereichen ist randscharf, das heißt der mit Metall
beschichtete Oberflächenbereich erstreckt sich exakt entlang der Oberflächengrenzlinie
zwischen dem ersten Oberflächenbereich und dem zweiten Oberflächenbereich.
[0017] Beispielsweise kann der Gegenstand teilweise aus Metall oder einem anderen Material
bestehen und teilweise aus den mindestens zwei Kunststoffarten. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Gegenstand vollständig aus Kunststoff,
wobei er beispielsweise überwiegend aus einem oder gegebenenfalls mehreren haftfest
metallisierbaren zweiten Kunststoffen besteht, und einem oder gegebenenfalls mehreren
ersten Kunststoffen, die nicht haftfest oder überhaupt nicht metallisierbar sind.
Vorzugsweise besteht der Gegenstand aus einem oder mehreren haftfest metallisierbaren
zweiten Kunststoffen und einem oder mehreren ersten Kunststoffen, der/die nicht haftfest
metallisierbar ist/sind und der/die zumindest oberflächlich auf den oder die haftfest
metallisierbaren zweiten Kunststoff/e aufgebracht ist/sind.
[0018] Derartige Gegenstände können im Sanitärbereich, in der Automobiltechnik, als Möbel-
oder Schließbeschlag, für Bedienungselemente an elektrischen oder elektronischen Geräten,
Schmuck, Brillen oder dergleichen eingesetzt werden. Die selektive Metallbeschichtung
aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten des Gegenstandes wird vorzugsweise
ausgenutzt, um dekorative Effekte zu erzielen.
[0019] Gegenüber den herkömmlichen Verfahren, bei denen die Gegenstände
- A) zunächst mit einer Beizlösung gebeizt,
- B) dann mit einer Lösung eines Kolloids oder mit einer Verbindung, insbesondere einem
Salz, eines Metalls der VIII. Nebengruppe des PSE behandelt und
- C) schließlich mit einer Metallisierungslösung elektrolytisch metallisiert werden,
werden sie während der Behandlung in einem nach Durchführung des Verfahrensschrittes
B) durchgeführten weiteren Verfahrensschritt einer Ultraschallbehandlung unterworfen,
nicht jedoch während einer stromlosen Abscheidung von Metall. Dadurch wird die Metallisierung
mindestens eines ersten an der Oberfläche der Gegenstände exponierten Kunststoffes
aus Polycarbonat verhindert, während mindestens ein zweiter an der Oberfläche der
Gegenstände exponierter Kunststoff, der ausgewählt ist aus einer Gruppe, umfassend
ein ABS-Copolymer (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer), ein Polyamid und eine Mischung
von ABS mit einem weiteren Polymer, metallisiert wird.
[0020] Die vorstehend angegebenen Verfahrensschritte A), B) und C) werden nicht notwendigerweise
unmittelbar aufeinander folgend durchgeführt. Typischerweise werden zwischen diesen
Verfahrensschritten weitere Verfahrensschritte durchgeführt, beispielsweise Spülschritte
und gegebenenfalls weitere Behandlungsschritte. Der Gegenstand wird zumindest zwischen
den Verfahrensschritten B) und C) in mindestens einem weiteren Verfahrensschritt behandelt
und gespült. Die angegebene Reihenfolge der Verfahrensschritte A), B) und C) wird
jedoch eingehalten.
[0021] Die Ultraschalleinwirkung auf den Gegenstand wird während mindestens eines nach dem
Behandeln des Gegenstandes mit der Edelmetall-Kolloidlösung oder der Lösung der Edelmetallverbindung
gemäß Verfahrensschritt B) angewendeten Verfahrensschrittes durchgeführt, allerdings
nicht während eines stromlosen Metallisierungsschrittes. Beispielsweise kommen hierfür
Spülschritte in Betracht, die üblicherweise zwischen den beiden angegebenen Verfahrensschritten
B) und C) durchgeführt werden.
[0022] Die erfindungsgemäße Ultraschallbehandlung bewirkt, dass sich auf den ersten Oberflächenbereichen
des Gegenstandes gar nicht erst eine Metallschicht niederschlägt. Dadurch können die
Bedingungen für die Metallisierung auf den zweiten Oberflächenbereichen so eingestellt
werden, dass die Metallisierung dort einwandfrei und problemlos stattfindet, das heißt
die Metallisierungsbedingungen müssen nicht so gewählt werden, dass die Metallisierung
auf den zweiten Kunststoffbereichen gerade noch stattfindet, um sicherzustellen, dass
sich auf den ersten Kunststoffbereichen kein Metall abscheidet. Damit ist ein breiteres
Vertahrensfenster für eine erfolgreiche Metallisierung eröffnet, ohne dass sich auf
den ersten Oberflächenbereichen Metall abscheidet. Dadurch wird eine sicherere Verfahrensführung
gewährleistet, sodass keine fehlerhaft metallisierten Gegenstände mehr produziert
werden. Dies führt auch dazu, dass die Grenzlinie zwischen dem ersten Kunststoff,
der den ersten Oberflächenbereich des Gegenstandes bildet, und dem zweiten den zweiten
Oberflächenbereich des Gegenstandes bildenden Kunststoff durch die Metallisierungsgrenze
exakt abgebildet wird, sodass eine randscharfe selektive Metallisierung erreicht wird.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein zweiter Kunststoff ein
ABS/PC-Blend.
[0024] Ferner werden zwischen den Verfahrensschritten B) und C) folgende weitere Verfahrensschritte
durchgeführt:
Ba1) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung,
Bb1) Behandeln der Gegenstände in einer Beschleunigerlösung oder einer Reduktorlösung,
Bc1) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung,
Bd1) Stromloses Metallisieren der Gegenstände in einer stromlosen Metallisierungslösung
und
Be1) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung.
[0025] Nach dem Verfahrensschritt C) kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
folgender weiterer Verfahrensschritt durchgeführt werden:
Ca1) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung.
[0026] Diese weiteren Verfahrensschritte werden dann angewendet, wenn die Gegenstände mit
einem stromlosen Metallisierungsverfahren metallisiert werden sollen, das heißt dass
eine erste Metallschicht mit einem stromlosen Verfahren auf die Gegenstände aufgebracht
werden soll.
[0027] Die Verfahrensschritte Ba1), Bb1), Bc1), Bd1) und Be1) werden in der angegebenen
Reihenfolge, nicht notwendigerweise aber unmittelbar aufeinander folgend durchgeführt.
Beispielsweise können jeweils mehrere Spülschritte anstelle jedes einzelnen der Spülschritte
Ba1), Bc1), Be1) durchgeführt werden. Dies gilt auch für den Spülschritt Ca1).
[0028] Die Beschleunigerlösung dient vorzugsweise zur Entfernung von Bestandteilen des Kolloids
der Kolloidlösung gemäß Verfahrensschritt B), beispielsweise eines Schutzkolloids.
Falls das Kolloid der Kolloidlösung gemäß Verfahrensschritt B) ein Palladium/Zinn-Kolloid
ist, wird als Beschleunigerlösung vorzugsweise eine Lösung einer Säure verwendet,
beispielsweise Schwefelsäure, Salzsäure, Citronensäure oder auch Tetrafluoroborsäure,
um dass Schutzkolloid (Zinnverbindungen) zu entfernen. Die Reduktorlösung wird eingesetzt,
wenn in Verfahrensschritt B) eine Lösung einer Verbindung eines Edelmetalls eingesetzt
wird, beispielsweise eine salzsaure Lösung von Palladiumchlorid oder eine saure Lösung
eines Silbersalzes. In diesem Falle ist die Reduktorlösung ebenfalls salzsauer und
enthält beispielsweise Zinn(II)chlorid, oder sie enthält ein anderes Reduktionsmittel,
wie NaH
2PO
2 oder auch ein Boran oder Borhydrid, wie ein Alkali- oder Erdalkaliboran oder Dimethylaminoboran.
[0029] Des Weiteren werden die Gegenstände während der Behandlung in mindestens einem der
Verfahrensschritte Ba1), Bb1), Bc1) der Ultraschallbehandlung unterworfen, wobei die
Ultraschallbehandlung dann, wenn anstelle eines Spülschrittes mehrere Spülschritte
durchgeführt werden, in einem, in einigen oder in allen diesen Spülschritten durchgeführt
werden kann, das heißt die Gegenstände werden in einem der Verfahrensschritte oder
mehreren Verfahrensschritten, einschließlich der Spülschritte, nach dem Behandeln
in der Kolloidlösung oder in der Reduktorlösung Ultraschall unterworfen, nicht dagegen
in dem Verfahrensschritt, in dem die Gegenstände stromlos metallisiert werden. Dies
liegt daran, dass das stromlose Metallisierungsbad gegenüber einer Ultraschalleinwirkung
nicht stabil wäre. Möglicherweise würden auf der Oberfläche der Gegenstände abgelagerte
katalytische Keime durch die Ultraschallbehandlung abgesprengt werden und so in das
stromlose Metallisierungsbad gelangen. Dort würden sie dann unbeabsichtigt die stromlose
Metallabscheidung starten. Ansonsten kann die Ultraschallbehandlung in jedem der Kolloidbehandlung
oder Behandlung mit der Reduktorlösung nachfolgenden Verfahrensschritt durchgeführt
werden.
[0030] Wird dagegen ein Verfahren bevorzugt, bei dem die Gegenstände nicht stromlos sondern
mit einem elektrolytischen Metallisierungsverfahren direkt metallisiert werden sollen,
so werden folgende weitere Verfahrensschritte zwischen den Verfahrensschritten B)
und C) durchgeführt:
Ba2) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung,
Bb2) Behandeln der Gegenstände in einer Umwandlungslösung, sodass auf der Oberfläche
der Gegenstände eine für eine direkte elektrolytische Metallisierung ausreichend elektrisch
leitfähige Schicht gebildet wird und
Bc2) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung.
[0031] Nach dem Verfahrensschritt C) kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
folgender weiterer Verfahrensschritt durchgeführt werden:
Ca2) Spülen der Gegenstände in einer Spüllösung.
[0032] Die Verfahrensschritte Ba2), Bb2) und Bc2) werden in der angegebenen Reihenfolge,
nicht notwendigerweise aber unmittelbar aufeinander folgend durchgeführt. Beispielsweise
können jeweils mehrere Spülschritte anstelle jedes einzelnen der Spülschritte Ba2)
und Bc2) durchgeführt werden. Dies gilt auch für den Spülschritt Ca2).
[0033] Die Umwandlungslösung dient vorzugsweise zur Erzeugung einer ausreichend elektrisch
leitfähigen Schicht auf der Oberfläche der Gegenstände, um anschließend eine direkte
elektrolytische Metallisierung zu ermöglichen, ohne dass zunächst stromlos metallisiert
wird. Falls das Kolloid der Kolloidlösung gemäß Verfahrensschritt B) ein Palladium/Zinn-Kolloid
ist, wird als Umwandlungslösung vorzugsweise eine alkalische Lösung von mit einem
Komplexbildner komplexierten Kupferionen verwendet. Beispielsweise kann die Umwandlungslösung
einen organischen Komplexbildner, wie Weinsäure oder Ethylendiamintetraessigsäure
und/oder ein Salz davon, sowie ein Kupfersalz, wie Kupfersulfat, enthalten.
[0034] Des Weiteren werden die Gegenstände während der Behandlung in mindestens einem der
Verfahrensschritte Ba2), Bb2), Bc2) der Ultraschallbehandlung unterworfen, wobei die
Ultraschallbehandlung dann, wenn anstelle eines Spülschrittes mehrere Spülschritte
durchgeführt werden, in einem, in einigen oder in allen diesen Spülschritten durchgeführt
werden kann, das heißt die Gegenstände werden in einem der Verfahrensschritte oder
mehreren Verfahrensschritten, einschließlich der Spülschritte, nach dem Behandeln
in der Kolloidlösung Ultraschall unterworfen. Die Ultraschallbehandlung kann in jedem
nach der Kolloidbehandlung durchgeführten Verfahrensschritt durchgeführt werden.
[0035] Zur Behandlung der Gegenstände mit Ultraschall werden diese in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung zur Durchführung der Verfahrensschritte in die jeweiligen
Lösungen enthaltende Behandlungsbehälter eingetaucht, wobei sich in der jeweiligen
Lösung in dem Behandlungsbehälter, in dem eine Ultraschallbehandlung durchgeführt
wird, zusätzlich mindestens ein Ultraschallemitter zur Exposition der Gegenstände
mit Ultraschall befindet. Derartige Ultraschallemitter sind typischerweise in Form
ebener Platten ausgebildete Ultraschallerzeuger und -resonatoren. Zur effizienten
Ultraschallbehandlung können diese Erzeuger in einer Ebene im Behändlungsbehälter
angeordnet werden, die zu einer Ebene parallel ist, in der die Gegenstände für die
Behandlung angeordnet sind oder die parallel zu dieser Ebene angeordnet sind. Falls
die Gegenstände beispielsweise an einem Gestell befestigt sind, das eine Hauptebene
aufweist, so kann der Ultraschallerzeuger parallel zu dieser Gestellebene im Behälter
angeordnet werden. Dadurch wird eine möglichst gleichmäßige Behandlung aller an dem
Gestell befestigten Gegenstände erreicht, weil der Abstand des Ultraschallerzeugers
zu den Gegenständen jeweils gleich ist.
[0036] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Ultraschallemitter
an einer Seite der Gegenstände angeordnet. An der anderen Seite der Gegenstände kann
dann zusätzlich ein Ultraschallreflektor oder ein weiterer Ultraschallemitter angeordnet
sein. Sowohl der erste Ultraschallemitter als auch der zweite Ultraschallemitter oder
auch der Ultraschallreflektor können jeweils eine ebene Form aufweisen. Der Ultraschallreflektor
kann beispielsweise eine Metallplatte, beispielsweise eine Edelstahlplatte, sein (Reflexionsplatte).
[0037] In den vorstehenden Ausführungsformen der Erfindung ist der Ultraschallemitter oder
sind die Ultraschallemitter zur Behandlung der Gegenstände in die Lösung eingetaucht,
in der sie behandelt werden. In diesem Falle wird die Ultraschallenergie von dem oder
den Ultraschallemittem über die Lösung als Medium auf die Gegenstände übertragen.
[0038] Alternativ kann ein Ultraschallemitter Ultraschallenergie auch über eine Halterung,
an der die Gegenstände gehalten sind, beispielsweise ein Gestell, an die Gegenstände
abgeben. Hierzu kann der Ultraschallemitter beispielsweise an einer Aufnahme für die
Halterung des Gestells im Behandlungsbehälter platziert und befestigt sein, damit
die Ultraschallenergie über diese Aufnahme und die Halterung auf die Gegenstände übertragen
wird.
[0039] Die nachfolgend beschriebenen Behandlungsflüssigkeiten sind vorzugsweise wässrig.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Beizlösung eine Chromschwefelsäurelösung
Derartige Lösungen enthalten typischerweise 300 - 400 g/l CrO
3 und 300-400 g/l konz. H
2SO
4 in Wasser. Besonders bevorzugt ist eine Lösung, die CrO
3 in einer Konzentration von 360 - 400 g/l und besonders bevorzugt von 375 - 385 g/l
sowie H
2SO
4 in einer Konzentration von 360 - 400 g/l und besonders bevorzugt von 375 - 385 g/l
enthält. Die Chromschwefelsäure kann zusätzlich ein Fluortensid enthalten, um eine
optimierte Benetzung der Oberflächen zu erreichen. Außerdem kann die Chromschwefelsäure
Palladiumionen, beispielsweise in Form eines Salzes, beispielsweise Palladiumchlorid,
enthalten. Die Palladiumionen können in einer Konzentration von beispielsweise 5-100
mg/l. besonders bevorzugt von 7 - 50 mg/l und am meisten bevorzugt von 10 - 30 mg/l,
bezogen auf Pd
2+, vorliegen. Die Chromschwefelsäure wird vorzugsweise bei einer Temperatur oberhalb
von Raumtemperatur betrieben, beispielsweise bei 30 - 90°C, besonders bevorzugt 60
- 80°C und am meisten bevorzugt 65 - 75°C. Die Behandlungszeit beträgt vorzugsweise
5 - 30 min, besonders bevorzugt 10 - 20 min.
[0041] Im Anschluss an die Beizbehandlung mit der Chromschwefelsäure kann bevorzugt nach
einem, vorzugsweise mehreren, beispielsweise drei, Spülschritten eine Reduktionsbehandlung
in einer Reduktionslösung vorgenommen werden, bei der noch an der Oberfläche der Gegenstände
anhaftende Chrom(VI)-lonen zu Chrom(III)-lonen reduziert werden. Vorzugsweise wird
hierzu eine wässrige Lösung von Natriumsulfit oder ein Hydroxylammoniumsalz, beispielsweise
das Chlorid oder Sulfat, verwendet. Diese Lösung wird ebenfalls vorzugsweise oberhalb
von Raumtemperatur betrieben, beispielsweise bei 30 - 60°C, besonders bevorzugt bei
40 - 50°C. Die Behandlungszeit beträgt vorzugsweise 0,5 - 5 min, besonders bevorzugt
1 - 3 min und am meisten bevorzugt 1,5 - 2,5 min.
[0042] Alternativ zu der Beizbehandlung in Chromschwefelsäure kann auch eine Beizbehandlung
in Kalium- oder Natriumpermanganatlösung durchgeführt werden. Diese Lösung kann sauer
oder alkalisch sein. Falls sie sauer ist, kann sie insbesondere Schwefelsäure enthalten,
und falls sie alkalisch ist, kann sie insbesondere Natriumhydroxid enthalten. Kaliumpermanganat
kann in einer Konzentration von bis zu ca. 70 g/l enthalten sein und Natriumpermanganat
in einer Konzentration von bis zu ca. 250 g/l. Die untere Grenze jedes dieser beiden
Salze beträgt typischerweise 30 g/l. Falls die Lösung alkalisch ist, enthält sie beispielsweise
20-80 g/l, vorzugsweise 30 - 60 g/l NaOH. Außerdem kann auch in diesem Falle ein Fluortensid
enthalten sein, um die Benetzung der Oberflächen der Gegenstände zu verbessem. Außerdem
können wie im Falle der Chtomschwefelsäure Palladiumionen enthalten sein, beispielsweise
in Form eines Palladiumsalzes, insbesondere Palladiumchlorid, in einer Konzentration
von beispielsweise 5-100 mg/l, besonders bevorzugt von 7 - 50 mg/l und am meisten
bevorzugt von 10 - 30 mg/l, bezogen auf Pd
2+. Die Permanaganatlösung wird vorzugsweise bei einer Temperatur oberhalb von Raumtemperatur
betrieben, beispielsweise bei 60 - 95°C, besonders bevorzugt 80 - 90°C. Die Behandlungszeit
beträgt vorzugsweise 5 - 30 min, besonders bevorzugt 10 - 20 min.
[0043] Im Anschluss an die Permanganatbehandlung werden die Gegenstände nach dem Abspülen
von überschüssiger Permanganatlösung in einem oder mehreren, vorzugsweise drei, Spülschritten
einer Reduktlonsbehandlung in einer Reduktionslösung unterworfen, um noch an den Oberflächen
der Gegenstände anhaftendes Permanganat zu Mangan(II)ionen zu reduzieren. Hierzu wird
vorzugsweise eine saure Lösung von Hydroxylammoniumsulfat oder - chlorid eingesetzt
oder auch eine saure Lösung von Wasserstoffperoxid.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Lösung des Kolloids des
Metalls der VIII. Nebengruppe des PSE eine Aktivatoriösung mit einem Palladium/Zinn-Kolloid.
Diese Kolloidlösung enthält vorzugsweise Palladiumchlorid, Zinn(II)chlorid und Salzsäure
oder Schwefelsäure. Die Konzentration von Palladiumchlorid beträgt vorzugsweise 5-100
mg/l, besonders bevorzugt 20 - 50 mg/l und am meisten bevorzugt 30 - 45 mg/l, bezogen
auf Pd
2+. Die Konzentration von Zinn(II)chlorid beträgt vorzugsweise 0,5 -10 g/l, bevorzugt
1 - 5 g/l und am meisten bevorzugt 2 - 4 g/l, bezogen auf Sn
2+. Die Konzentration von Salzsäure beträgt vorzugsweise 100 - 300 ml/l (37 Gew.-% HCl).
Außerdem enthält eine Palladium/Zinn-Kolloidlösung vorzugsweise zusätzlich Zinn(lV)ionen,
die durch Oxidation der Zinn(II)ionen entstehen. Die Temperatur der Kolloidlösung
beträgt vorzugsweise 20 - 50°C und besonders bevorzugt 30 - 40°C. Die Behandlungsdauer
beträgt vorzugsweise 0.5-10 min, besonders bevorzugt 2 - 5 min und am meisten bevorzugt
3,5 - 4,5 min.
[0045] Alternativ kann die Kolloidlösung auch ein anderes Metall der VIII. Nebengruppe des
PSE enthalten, beispielsweise Platin, Iridium, Rhodium, Gold oder Silber oder eine
Mischung dieser Metalle. Grundsätzlich ist es möglich, dass das Kolloid nicht mit
Zinnionen als Schutzkolloid stabilisiert ist, sondern dass ein anderes Schutzkolloid
verwendet wird, beispielsweise ein organisches Schutzkolloid, etwa Polyvinylalkohol.
[0046] Falls anstelle einer Kolloidlösung eine Lösung einer Edelmetallverbindung eingesetzt
wird, wird vorzugsweise eine Lösung verwendet, die eine Säure, insbesondere Salzsäure,
und ein Edelmetallsalz enthält. Das Edelmetallsalz kann beispielsweise ein Palladlumsalz
sein, vorzugsweise Palladiumchlorid, Palladiumsulfat oder Palladiumacetat, oder ein
Silbersalz, beispielsweise Silberacetat. Alternativ kann auch ein Edelmetallkomplex
eingesetzt werden, beispielsweise ein Palladiumkomplexsalz, wie ein Salz eines Palladium-Aminopyridin-Komplexes.
Die Edelmetallverbindung liegt beispielsweise In einer Konzentration von 40 mgl/bis
80 mg/l, bezogen auf das Edelmetall, beispielsweise bezogen auf Pd
2+, vor. Die Lösung der Edelmetallverbindung kann bei 25°C oder bei einer Temperatur
von 25°C bis 70°C betrieben werden.
[0047] Vor dem In-Kontakt-Bringen der Gegenstände mit der Kolloidiösung werden die Gegenstände
vorzugsweise zunächst mit einer Vortauchlösung in Kontakt gebracht, die dieselbe Zusammensetzung
wie die Kolloidlösung hat, ohne dass allerdings das Metall des Kolloids und dessen
Schutzkolloid enthalten sind, das heißt diese Lösung enthält im Falle einer Palladium/Zinn-Kolloidlösung
ausschließlich Salzsäure, wenn die Kolloidlösung ebenfalls Salzsäure enthält. Ohne
die Gegenstände zu spülen, werden diese nach der Behandlung in der Vortauchlösung
direkt mit der Kolloidlösung in Kontakt gebracht,
[0048] Nach der Behandlung der Gegenstände mit der Kolloidlösung werden diese typischerweise
gespült und danach mit der Beschleunigeriösung in Kontakt gebracht, um das Schutzkolloid
von der Oberfläche der Gegenstände zu entfernen.
[0049] Falls die Gegenstände mit einer Lösung einer Edelmetallverbindung statt mit einer
Kolloidlösung behandelt werden, werden sie nach dem sich anschließenden Spülen einer
Reduktorbehandlung unterworfen. Die dazu verwendete Reduktorlösung enthält dann, wenn
die Lösung der Edelmetallverbindung eine salzsaure Palladiumchloridlösung ist, Salzsäure
und Zinn(II)chlorid. Bevorzugt wird allerdings eine wässrige Lösung von NaH
2PO
2 eingesetzt.
[0050] Bei einer stromlosen Metallisierung können die Gegenstände nach der Beschleunigung
oder Behandlung mit der Reduktoriösung zunächst gespült und danach zum Beispiel stromlos
vernickelt werden. Hierzu dient beispielsweise ein herkömmliches Nickelbad, das unter
anderem Nickelsulfat, ein Hypophosphit, beispielsweise Natriumhypophosphit, als Reduktionsmittel
sowie organische Komplexbildner und pH-Einstellmittel (beispielsweise einen Puffer)
enthält.
[0051] Alternativ kann auch ein stromloses Kupferbad eingesetzt werden, das typischerweise
ein Kupfersalz, beispielsweise Kupfersulfat oder Kupferhypophosphit, ferner ein Reduktionsmittel,
wie Formaldehyd oder ein Hypophosphitsatz, beispielsweise ein Alkali- oder Ammoniumsalz,
oder hypophosphorige Säure, ferner einen oder mehrere Komplexbildner, wie Weinsäure,
sowie ein pH-Einstellmittel, wie Natriumhydroxid, enthält.
[0052] Zur nachfolgenden elektrolytischen Metallisierung können beliebige Metallabscheidungsbäder
eingesetzt werden, beispielsweise zur Abscheidung von Nickel, Kupfer, Silber, Gold,
Zinn, Zink, Eisen, Blei oder von deren Legierungen. Derartige Abscheidungsbäder sind
dem Fachmann geläufig. Als Glanznickelbad wird typischerweise ein Watts-Nickelbad
eingesetzt, das Nickelsulfat, Nickelchlorid und Borsäure sowie Saccharin als Additiv
enthält, Als Glanzkupferbad wird beispielsweise eine Zusammensetzung verwendet, die
Kupfersulfat, Schwefelsäure, Natriumchlorid sowie organische Schwefelverbindungen,
in denen der Schwefel in einer niedrigen Oxidationsstufe vorliegt, beispielsweise
organische Sulfide oder Disulfide, als Additive enthält.
[0053] Falls ein Direktgalvanisierungsverfahren angewendet wird, das heißt eine erste Metallschicht
wird nicht stromlos sondern nach der Behandlung der Gegenstände mit der Umwandlungslösung
und optionalen nachfolgenden Spülbehandlung elektrolytisch aufgebracht, wird ein elektrolytisches
Metallisierungsbad verwendet, beispielsweise ein Anschlag-Nickelbad, das vorzugsweise
auf der Basis eines Watts-Nickelbades zusammengesetzt ist. Derartige Bäder enthalten
beispielsweise Nickeisulfat, Nickelchlorid und Borsäure und als Additiv Saccharin.
[0054] Die Behandlung der Gegenstände gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise
in einem herkömmlichen Tauchverfahren durchgeführt, indem die Gegenstände nacheinander
in Lösungen in Behältern eingetaucht werden, in denen die jeweilige Behandlung stattfindet.
In diesem Falle können die Gegenstände entweder an Gestellen befestigt oder in Trommeln
eingefüllt in die Lösungen eingetaucht werden. Eine Befestigung an Gestellen ist bevorzugt,
weil damit eine gezieltere Übertragung der Ultraschallenergie auf die Gegenstände
möglich ist. Alternativ können die Gegenstände auch in so genannten Durchlaufanlagen,
indem sie beispielsweise auf Horden liegen und in horizontaler Richtung kontinuierlich
durch die Anlagen befördert werden, behandelt werden.
[0055] Die nachfolgend beschriebenen Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Die
angegebene Figur dient ebenfalls zur Erläuterung der Erfindung. Sowohl die Beispiele
als auch die Figur führen in keiner Weise zu einer Einschränkung des Schutzumfanges.
- Fig. 1:
- zeigt eine schematische Darstellung eines Behandlungsbehälters mit einem zu behandelnden
Gegenstand und einem Ultraschallemitter sowie einem Ultraschallreflektor.
[0056] Fig. 1 zeigt einen Behandlungsbehälter 1, der eine Behandlungslösung 2 enthält, die
in dem Behandlungsbehälter 1 bis zu einem Flüssigkeitsniveau 3 reicht Die Behandlungsflüssigkeft
2 kann beispielsweise eine Spülflüssigkeit oder die Kolloidlösung oder eine Beschleunigungslösung
sein oder auch eine andere Behandlungsflüssigkeit, in der Gegenstände erfindungsgemäß
mit Ultraschall behandelt werden. Der Behandlungsbehälter 1 ist je nach der Art der
Behandlungsflüssigkeit 2 ausgelegt, um die für die jeweilige Behandlung in dieser
Behandlungsflüssigkeft 2 erforderlichen Funktionen zu erfüllen. Beispielsweise kann
der Behandlungsbehälter 1 mit einer Heizung, einem Filtersystem, einer Lufteinblasung,
einer Warenbewegung, Vibrationseinrichtungen für die Gegenstände, Umwälzpumpen, Dosiervorrichtungen
und dergleichen ausgerüstet sein. Die hierfür geeignete Auslegung ist dem Fachmann
jeweils bekannt und wird passend gewählt.
[0057] Am oberen Rand 4 des Behandlungsbehälters 1 befinden sich Auflagen für eine Warenträgerstange
5. Diese Warenträgerstange 5 erstreckt sich über den Behandlungsbehälter 1. An der
Warenträgerstange 5 ist ein Gestell 10 über eine Aufhängung 6 angehängt, an dem mehrere
zu behandelnde Gegenstände 7 befestigt sind. Das Gestell 10 mit den Gegenständen 7
ist mittig und parallel zu einer senkrechten Ebene in den Behälter 1 angeordnet. Ebenfalls
senkrecht und parallel zu dieser Ebene in einem Abstand a zu-den Gegenständen befindet
sich ein Ultraschallemitter 8, der in Form einer Platte ausgebildet ist. Dieser ist
im vorliegenden Fall am Boden und an den Seitenwänden des Behandlungsbehälters 1 befestigt.
Ebenfalls senkrecht und parallel zu der Ebene und zwar an der anderen Seite des Gestells
und in einem Abstand b zu den Gegenständen ist ein zweiter Ultraschallemitter 9 im
Behälter angeordnet. Allerdings kann anstelle des zweiten Ultraschallemitters 9 auch
eine Stahlplatte verwendet werden, die die von dem ersten Ultraschallemitter 8 ausgesendeten
Ultraschallwellen reflektiert. Die Abstände a und b sind vorzugsweise gleich. Mit
dieser Anordnung wird eine sehr gleichmäßige Behandlung der Gegenstände 7 an dem Gestell
10 erreicht.
[0058] Die nachfolgend dargestellten Beispiele wurden jeweils mit einer Anordnung eines
Uftraschallemitters und eines in Form einer Stahlplatte ausgebildeten Ultraschallreflektors
unter den in dem jeweiligen Beispiel angegebenen Bedingungen durchgeführt.
[0059] Für die Durchführung der nachfolgend angegebenen Beispiele wurden unterschiedliche
Bauteile verwendet, die in einem Zweischuss-Spritzgießverfahren aus ABS und einer
Teilüberspritzung des ABS-Grundkörpers mit Polycarbonat erhalten wurden: ein PQ-Drehknopf,
ein Start/Stopp-Drücker, ein Schalttasthalter sowie eine Kappe mit Schlitzen.
[0060] In allen Versuchen wurden die angegebenen Teile in dem in Tab. 1 angegebenen Verfahrensablauf
behandelt, wobei in den einzelnen Beispielen jeweils Änderungen der Behandlungsbedingungen
gegenüber den in Tab. 1 angegebenen vorgenommen wurden und wobei die Ultraschallbehandlung
in unterschiedlicher Weise durchgeführt wurde. Zur Begutachtung der Selektivität der
Metallisierung, das heißt der vollständigen, fehlerfreien Metallisierung in den Bereichen,
die metallisiert werden sollten, und der vollständigen Vermeidung der Metallisierung
in den Bereichen, die nicht metallisiert werden sollten, wurden die Teile jeweils
bis zur Metallisierung mit Glanzkupfer behandelt. Zur Feststellung der Fehlerfrelheit
wurde untersucht, ob die Teile In den zu metallisierenden Bereichen fehlerhafte Stellen,
das heißt eine mangelhafte Metallisierung (Durchbrenner, unbedeckte Stellen), und
in den nicht zu metallisierenden Bereichen Überwachsungen, das heißt eine zumindest
stellenweise vorhandene Metallisierung und somit eine fehlerhafte Behandlung, aufweist.
Vergleichsbeispiel 1:
[0061] 9 Schalttasthalter und 10 PQ-Drehknöpfe wurden an einem Gestell befestigt (Oberfläche:
6 dm
2). Diese Teile wurden mit dem Verfahren gemäß Tab. 1 behandelt, wobei allerdings folgende
Änderungen vorgenommen wurden:
8) Aktivator: 2x 1 min (1x H/S)
9) (saubere) Fließspüle: 1 min, LE
10) Beschleunigen: 50°C, 4 min, LE
14) 2x Spülen nach stromlos Nickel: LE
17) Anschlagnickel anstelle von Anschlagkupfer (Adhemax IC-Copper): 1 min, 0,5 A/dm2, bis zum Ablauf von 5 min 1 A/dm2
18) Cupracid: 20 min, 3 A/dm2
[0062] In keinem der Verfahrensschritte wurde Ultraschall angewendet.
[0063] Ergebnis: An allen 9 Schalttasthaltern sowie an 8 der 18 PQ-Drehknöpfe wurden Überwachsungen
an den nicht zu metallisierenden Stellen in den Polycarbonatbereichen gefunden. Daher
waren diese Teile als Ausschuss zu verwerfen, sodass 100 % der Schalttasthalter und
44 % der PQ-Drehknöpfe als Ausschuss zu verwerfen waren.
Vergleichsbeispiel) 2:
[0064] An einem Komplettgestell befestigte 72 Schalttasthalter (Oberfläche 15 dm
2) wurden mit dem Verfahren gemäß Tab. 1 behandelt, wobei allerdings folgende Änderungen
vorgenommen wurden:
8) Aktivator: 2x 1 min (1 x H/S), Zusammensetzung: Pd2+: 17,4 mg/l, Sn2+: 1,00 g/l, HCl (37 Gew.-%): 239 ml/l
9) (saubere) Spüle: 1 min, LE
10) Beschleunigen: 50°C, 4 min, LE
13) Adhemax Ni LFS: 8 min, 35°C
14) 2x Spülen: LE
15) Spülen unter gleichzeitigem Einsatz von Ultraschall: 4 min, 48°C
16) Dekapieren: 0,5 min
17) Anschlagnickel anstelle von Anschlagkupfer (Adhemax IC-Copper): 1 min, 0,5 A/dm2, bis zum Ablauf von 5 min 1 A/dm2
17a) Dekapieren: 0,5 min
18) Cupracid: 20 min, 3 A/dm2
[0065] Somit wurde Ultraschall in diesem Falle in der Spüle nach der stromlosen Nickelabscheidung
angewendet.
[0066] Anschließend wurden die Teile gespült, aktiviert, mit Glanznickel (10 min) und danach
mit Chrom (2 min) beschichtet.
[0067] Somit wurde in einer zweiten Spüle nach dem stromlosen Vernickeln Ultraschall angewendet.
Die Ultraschallfrequenz betrug 40 kHz.
[0068] Ergebnis: 71 der Schalttasthalter zeigten keine Überwachsungen in den nicht zu metallisierenden
Bereichen und keine offenen Stellen in den zu metallisierenden Bereichen. Ein einziges
Teil zeigte eine minimale Überwachsung im Umfang einer 1 mm breiten Überwachsung an
einem Steg. Somit waren 99,5 % aller Start/Stopp-Knöpfe im Hinblick auf die Selektivität
der Metallisierung in den zu metalliserenden Bereichen und die Vermeidung der Metallisierung
in den nicht zu metallisierenden Bereichen als fehlerlos zu qualifizieren.
Vergleichsbeispiel 3:
[0069] In einem weiteren Versuch wurde zur Behandlung von 72 an einem Gestell befestigten
Schalttasthaltern (Oberfläche 15 dm
2) das Verfahren gemäß Vergleichsbeispiel 2 angewendet, jedoch mit einer veränderten
Aktivatorzusammensetzung (Pd
2+: 18,9 mg/l, Sn
2+; 1,40 g/l, HCl (37 Gew.-%): 241 ml/l
).
[0070] Somit wurde auch in diesem Falle in einer zweiten Spüle nach dem stromlosen Vernickeln
Ultraschall angewendet. Die Ultraschallfrequenz betrug wiederum 40 kHz.
[0071] Ergebnis: Von den 72 Schalttasthaltern wurden 71 fehlerfrei, das heißt ohne Überwachsungen
in den nicht zu metallisierenden Bereichen und ohne offene Stellen in den metallisierten
Bereichen, hergestellt, während lediglich bei 1 Schalttasthalter ein Durchbrenner
beobachtet wurde. Somit waren 98,5 % aller Teile fehlerfrei.
Vergleichsbeispiel 4:
[0072] 162 an einem Komplettgestell befestigte PQ-Drehknöpfe (Oberfläche 30 dm
2) wurden unter denselben Bedingungen wie die Start/Stopp-Knöpfe von Vergleichsbeispiel
2 behandelt.
[0073] Somit wurde auch in diesem Falle in einer zweiten Spüle nach dem stromlosen Vernickeln
Ultraschall angewendet. Die Ultraschallfrequenz betrug wiederum 40 kHz.
[0074] Ergebnis: Aus einer Stichprobe von 60 kontrollierten Teilen waren 100 % im Hinblick auf die
Selektivität der Metallisierung fehlerfrei.
Vergleichsbeispiel 5:
[0075] In einem weiteren Versuch wurde zur Behandlung von 162 an einem Gestell befestigten
PQ-Drehknöpfen (Oberfläche 30 dm
2) das Verfahren gemäß Vergleichsbeispiel 4 angewendet, jedoch mit einer veränderten
Aktivatorzusammensetzung (Pd
2+: 18,9 mg/l, Sn
2+: 1,40 g/l, HCl (37 Gew.-%): 241 ml/l).
[0076] Somit wurde auch in diesem Falle in einer zweiten Spüle nach dem stromlosen Vernickeln
Ultraschall angewendet. Die Ultraschallfrequenz betrug wiederum 40 kHz.
[0077] Ergebnis: Aus einer Stichprobe von 30 kontrollierten Teilen waren 28 Teile, das heißt 93,4
%, fehlerfrei: Bei 2 PQ-Drehknöpfen wurden winzige punktförmige unbedeckte Stellen
am Schwarzteil festgestellt. An diesen Teilen waren jedoch alle nicht zu metallisierenden
Bereiche gänzlich metallfrei (keine Überwachsungen). Die übrigen 28 Teile waren sowohl
hinsichtlich der Metallfreiheit in den nicht zu metallisierenden Bereichen als auch
hinsichtlich der Bedeckung in den metallisierten Bereichen fehlerfrei.
Vergleichsbeispiel 6:
[0078] In einem weiteren Versuch wurden alle vier Artikel (PQ-Drehknöpfe, Start/Stopp-Drücker,
Schalttasthalter, Kappe mit Schlitzen) an einem Multigestell mit einer Oberfläche
von 10 dm
2 befestigt.
[0079] Die Behandlungsbedingungen für die Teile waren im Wesentlichen dieselben wie in Vergleichsbeispiel
2 mit folgenden Abweichungen:
8) Aktivator: 2x 2 min
10) Beschleunigen: 3 min, 50°C, LE
14) 2x Spülen: LE
15) Spülen mit Ultraschall: 3 min
[0080] Die Teile wurden nicht mit Glanznickel und Chrom metallisiert.
[0081] Somit wurde auch in diesem Falle in einer zweiten Spüle nach dem stromlosen Vernickeln
Ultraschall angewendet. Die Ultraschallfrequenz betrug wiederum 40 kHz.
Ergebnis:
[0082]
PQ-Drehknopf: 9 Teile waren fehlerfrei, 4 Teile wiesen minimale Überwachsungen in den nicht zu
metallisierenden Bereichen auf: 70 % aller Teile waren somit fehlerfrei;
Start/Stopp-Drücker: 8 Teile waren fehlerfrei; bei 2 Teilen zeigten sich Durchbrenner, das heißt 80 %
aller Teile waren fehlerfrei;
Schalttasthalter: alle 6 Teile, das heißt 100 % aller Teile, waren fehlerfrei;
Kappe mit Schlitzen: alle 10 Teile, das heißt 100 % aller Teile, waren fehlerfrei.
Erfindungsbeispiele 7-18:
[0083] Weitere Versuche wurden mit den vorgenannten Spritzgießteilen sowie einer Hülse,
die ebenfalls aus einem ABS-Grundkörper, der an einem Hülsenrand in einem Zweischuss-Spritzgießverfahren
mit Polycarbonat überspritzt worden war, durchgeführt. Der hierfür angewendete Verfahrensablauf
ist in Tab. 2 angegeben.
[0084] In Tab. 3 sind die jeweils für die einzelnen Versuche zugrunde liegenden Bedingungen
angegeben, wobei entsprechende Abweichungen von den Bedingungen, die in Tab. 2 angegeben
sind, separat ausgewiesen sind.
[0085] Die Ergebnisse der mit diesen Versuchen erhaltenen selektiven Metallisierungen sind
in Tab. 4 angegeben.
Tabelle 1: Verfahrensablauf für die Kunststoffmetallisierung
Arbeitsgang |
Temperatur [°C] |
Behandlungsdauer [min] |
Flüssigkeitsbewegung |
1) Vorreinigung UniClean 151 |
55 |
2 |
Umwälzung |
2) Spülen |
|
0,5 |
|
3) ABS-Beize1) |
68 |
1, danach 1x H/S *) (10 s), weiter 11 |
LE, WB**) |
4) Spülen |
|
0,5 |
LE **) |
5) Adhemax ® Neutralizer Cr2) |
30 |
0,5, danach 1x H/S*) (10 s), weiter 0,5 |
LE **) |
6) Spülen |
|
0,5 |
LE**) |
7) Vortauchlösung 3) |
25 |
0,5 |
LE **) |
8) Adhemax ® Aktivator SF4) |
30 |
0,5-4, teilweise H/S*) |
WB**) |
9) Spülen |
|
0,5 |
LE**) |
10) Adhermax® Arcelerator SF5) |
45-55 |
2-5 |
LE oder US **) |
11) Spülen |
|
|
LE **) |
12) Optional Spülen mit US **) |
20-50 |
3 |
VE-Wasser **) |
13) Adhemax ® Ni LFS 6) ***) |
35 |
10 |
|
14) Spülen |
|
0,5 |
|
15) Optional Spülen mit US **) |
20-50 |
3 |
VE-Wasser **) |
16) Dekapieren H2SO4 50 g/l |
25 |
1 |
|
17) Adhemax ® IC-Copper ****) |
30 |
1 oder 2 |
|
18) Sauer Kupfer Cupracid ® 5000 ****) |
25 |
20 |
|
19) 2x Fließspülen |
|
0,5 |
|
20) Dekapieren |
25 |
1 |
|
21) Spülen |
|
0,5 |
|
22) Glanznickel UniBrite 2002 ****) |
55 |
10 |
|
23) Spülen |
|
20 s |
|
24) Chromaktivierung |
25 |
1 |
|
25) Glanzchrom Cr 843 ******) |
40 |
2 |
|
26) Spülen |
|
0,5 |
|
27) Adhemax ® Neutralizer Cr 2) |
45 |
1 |
|
28) Spülen |
|
0,5 |
|
29) Trotknen |
|
10 |
|
1) Zusammensetzung: 380 g/l Chromsäure (CrO3), 380 g/l H2SO4, 1 ml/l Netzmittel, 12 mg/l Pd2+ (als PdCl2); (zusätzlich ca. 20 g/l Cr3+)
2) Zusammensetzung: Hydroxylaminverbindung, alternativ auch Sulfidverbindung möglich,
alternativ auch in Verbindung mit Beimischungen von Mineralsäure (Salzsäure oder Schwefelsäure)
3) Zusammensetzung: 300 ml/l HCl (37 Gew.-%)
4) Zusammensetzung: Pd2+, Sn (Sn2+ + Sn4+), HCl (jeweils in den Beispielen angegeben)
5) Zusammensetzung: 20-70 ml/l 96 Gew.-%ige Schwefelsäure, 40-100 g/l Oxalsäure, Nilratverbindungen
6) Zusammensetzung: enthaltend Ni2+, Reduktionsmittel, Komplexbildner, organische und anorganische Stabilisatoren, Ammoniumverbindungen
® eingetragene Marken von Atotech Deutschland GmbH
*) die zu bearbeitenden Teile wurden in der gleichen Badposition im Arbeitsbehälter
mehrfach angehoben und wieder abgesenkt, um eine zusätzliche mechanische Bewegung
im Bearbeitungsprozess zu erzielen (Verbesserung der Spülwirkung durch die mehrfach
abfließende Flüssigkeit)
**) LE: Lufteinblasung; WB, Warenbewegung; FL: Flutung; US: Ultraschall; VE: vollentsalzt
***) stromloses Nickelbad, pH 9,1
****) elektrolytisches Kupferbad (Glanzkupfer, saures Kupferbad)
*****) elektrolytisches Nickelbad (Watts-Nickelbad)
******) elektrolytisches Chrombad |
Tabelle 2: Verfahrensablauf für die Kunststoffmetallisierung
Arbeitsgang |
Temperatur [°C] |
Stromdichte [A/dm2] |
Behandlungsdauer [min] |
Flüssigkeitsbewegung |
Beizen1) |
68 |
|
15 |
LE *) |
Adhemax ® Neutralizer |
45 |
|
2 |
LE *) |
Vortauchlösung 2) |
30 |
|
0.5 |
LE *) |
Adhemax ® Activator SF |
35 |
|
4 |
WB *) |
Spülen |
|
|
0.5 |
WB *) |
Ultraschallbehandlung 3) |
25, 45, 50 |
|
2-6 |
WB *) |
Adhem ax ® Accelerator 1 |
45 |
|
5 |
LE *) |
Adhemax ® Ni LFS **) |
40 |
|
8 |
FL *) |
Guflex ® 337 ***) |
RT *) |
2,2 |
8 |
LE *) |
Cupracid ® 5000 ***) |
RT *) |
3 |
25 |
WB/LE *) |
UniBrite 2002 ****) |
55 |
4 |
15 |
WB/LE *) |
Cr 843 *****) |
40 |
10 |
|
|
® eingetragene Marke von Atotech Deutschland GmbH
1) 380 g/l CrO3, 380 g/l konz. H2SO4, 2 ml/l Fluortensid, 12 mg/l Pd2+
2) 300 ml/l HCl (37 Gew.-%)
3) VE-Wasser, Behandlung mit 40 kHz,13 W/L
*) LE: Lufteinblasung; WB: Warenbewegung; RT: Raumtemperatur; FL: Flutung
**) stromloses Nickelbad
***) elektrolytisches Kupferbad (Glanzkupferbad, saures Kupferbad)
***) elektrolytisches Nickelbad (Watts-Nickelbad)
*****) elektrolytisches Chrombad |
Tabelle 4: Ergebnisse der Erfindungsbeispiele 7-18
Erfindungsbeispiel |
Ergebnis |
7 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
8 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
9 |
fehlerfreie Metallisierung, leichte Überwachsungen an den Kontaktierungsstellen am
nicht zu Metallisierenden Rand der Hülse |
10 |
fehlerfreie Metallisierung, leichte Überwachsungen an den Kontaktierungsstellen am
nicht zu Metallisierenden Rand der Hülse |
11 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
12 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
13 |
fehlerfreie Metallisierung, leichte Überwachsungen an den Kontaktierungsstellen am
nicht zu Metallisierenden Rand der Hülse |
14 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
15 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
16 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
17 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |
18 |
fehlerfreie Metallisierung, keine Überwachsungen |