[0001] Die Erfindung betrifft eine neue Verwendung von Zirkonium oder eines Gemischs aus
Zirkonium und Aluminium.
[0002] Aus der
DE 22 44 870 ist es bekannt, dass eine pyrotechnische Zündmischung Zirkonium in Verbindung mit
einem Oxidationsmittel, wie ein Chlorat oder Perchlorat, enthalten kann.
[0003] Aus der
DE 10 2009 041 366 ist ein Flugkörper mit einem pyrotechnischen Satz mit einem Metall oder einer Metalllegierung
als Brennstoff und einem Metalloxid als Oxidationsmittel bekannt. Der pyrotechnische
Satz zeichnet sich dabei durch eine verhältnismäßig hohe Dichte aus. Das Metall oder
die Metalllegierung kann Zirkonium umfassen. Der Flugkörper kann als im Flug durch
Abbrand des pyrotechnischen Satzes IR-Strahlung emittierendes Scheinziel ausgebildet
sein.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Verwendung für Zirkonium
anzugeben.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 9.
[0006] Erfindungsgemäß ist die Verwendung von Zirkonium oder eines Zirkonium und Aluminium
umfassenden Gemischs als Brennstoff in einem pyrotechnischen Leuchtsatz vorgesehen.
Vorzugsweise ist die Verwendung von Zirkonium oder eines Zirkonium und Aluminium umfassenden
Gemischs als Brennstoff in einem pyrotechnischen Leuchtspursatz vorgesehen. Alternativ
kann auch eine Verwendung in einer Leuchtfackel oder in einer Signalrakete vorgesehen
sein.
[0007] Die in der nachfolgenden Beschreibung gemachten Aussagen über Leuchtspursätze gelten
auch für andere Leuchtsätze. In bisherigen Leuchtspursätzen, wie sie beispielsweise
aus der
DE 202 12 042 U1 bekannt sind, dient Magnesium als Brennstoff und Lichterzeugungsmittel, da Magnesium
beim Abbrand eine sehr hohe Lichtstärke aufweist. Ein großes Problem ist dabei, dass
Magnesium mit durch Luftfeuchtigkeit mit dem Magnesium in Kontakt kommendem Wasser
reagiert und dabei Wasserstoff freisetzt. Dadurch ist die Lagerfähigkeit von Magnesium
enthaltenden Leuchtspursätzen verhältnismäßig gering. Nach einigen Jahren ist eine
zuverlässige Funktion nicht mehr gewährleistet. Vorzugsweise enthält der Leuchtspursatz
kein Magnesium. Dadurch können die mit Magnesium einhergehenden Nachteile vollständig
vermieden werden.
[0008] In der Feuerwerkstechnik wird teilweise Aluminium für Leuchtsätze eingesetzt. Die
Lichtstärke von Aluminium enthaltenden Leuchtsätzen ist jedoch zu gering, um eine
gut sichtbare Leuchtspur zu erzeugen.
[0009] Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben erkannt, dass Zirkonium zur Verwendung
in Leuchtsätzen, insbesondere in Leuchtspursätzen, sehr gut geeignet ist, obwohl Zirkonium
enthaltende Leuchtspursätze bezogen auf deren Gewicht eine geringere spezifische Lichtstärke
aufweisen als Magnesium enthaltende Leuchtspursätze. Die Erfinder haben jedoch weiterhin
erkannt, dass die geringere spezifische Lichtstärke durch das Erzeugen eines größeren
Gasvolumens und damit einer größeren Flamme ausgeglichen wird, so dass die strahlende
Fläche größer ist als bei Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen. Pro Volumeneinheit
gerechnet ist dieser Unterschied geringer, da Zirkonium-Sätze um ca. 30% dichter als
Magnesium-Sätze sind.
[0010] Zirkonium und Zirkonium und Aluminium, ggf. mit einem Stabilisator für Aluminium,
enthaltende Leuchtspursätze sind extrem lange lagerbar, ohne dabei ihre Zuverlässigkeit
als Leuchtspursatz zu verlieren. Bei der Lagerung erfolgt zumindest keine wesentliche
Reaktion mit in Luft enthaltenem Wasser und zumindest keine wesentliche Entstehung
von Wasserstoff. Bei dem Stabilisator für Aluminium kann es sich um Borsäure, ein
Dichromat, z. B. Kaliumdichromat oder Ammoniumdichromat, Kaliumantimonat oder einen
Kunststoff oder Fett zur Beschichtung von Aluminiumpartikeln oder einen sonstigen
bekannten Stabilisator für Aluminium handeln. Das Zirkonium, das Aluminium und/oder
das Oxidationsmittel können jeweils in Form eines Pulvers oder eines Granulats vorliegen.
[0011] Beim Abbrand zeigen die Zirkonium- oder die ein Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden
Sätze eine höhere Farbsättigung als Magnesium als Brennstoff und Lichterzeugungsmittel
enthaltende Leuchtspursätze. Mit Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen ist eine
Farbsättigung von bis zu etwa 85% möglich während die Zirkonium oder das Gemisch enthaltenden
Leuchtspursätze üblicherweise eine Farbsättigung von 90% bis 95% aufweisen.
[0012] Darüber hinaus ist die Oberfläche von Zirkonium- und Aluminiumpulver so beschaffen,
dass diese Pulver sehr gut rieselfähig sind. Dadurch ist die Mischbarkeit und die
Dosierbarkeit beim Herstellen der Zirkonium- oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch
enthaltenden Leuchtspursätze besser als beim Herstellen von Magnesium enthaltenden
Leuchtspursätzen. Ein weiterer Vorteil gegenüber den Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen
ist, dass die Zirkonium oder Zirkonium und Aluminium enthaltenden Leuchtspursätze
sicherer zu handhaben sind, weil deren mechanische Empfindlichkeit geringer ist.
[0013] Die Anzündbarkeit des Zirkonium oder ein Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden
Leuchtspursatzes ist wesentlich besser als die Anzündbarkeit eines Magnesium enthaltenden
Leuchtspursatzes. Zur Zündung wird zwischen einem Anfeuerungssatz und dem Zirkonium
oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden Leuchtspursatz kein Zwischensatz
benötigt, wie dies üblicherweise bei einem Magnesium enthaltenden Leuchtspursatz erforderlich
ist. Weiterhin hat es sich gezeigt, dass der Zirkonium oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch
enthaltende Leuchtspursatz noch nicht einmal einen Anfeuerungssatz zur Zündung benötigt,
wenn beispielsweise als Oxidationsmittel ein Peroxid vorgesehen ist. Bei einer besonders
vorteilhaften Verwendung wird der Leuchtspursatz daher ohne einen Zwischensatz und
insbesondere auch ohne einen Anfeuerungssatz gezündet. Darüber hinaus hat es sich
gezeigt, dass der Abbrand der Zirkonium oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden
Leuchtspursätze besonders gleichmäßig erfolgt, während Magnesium enthaltenden Leuchtspursätze
immer pulsierend brennen und dabei große Lichtstärkeschwankungen aufweisen.
[0014] Der Leuchtspursatz kann in eine Leuchtspurkapsel eingebracht sein. Die Zirkonium
oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch aufweisenden Leuchtspursätze können eine höhere
Dichte aufweisen als entsprechende Magnesium enthaltende Leuchtspursätze. In einem
vorgegebenen Volumen, beispielsweise in der Leuchtspurkapsel, kann dadurch eine größere
Masse des Leuchtspursatzes untergebracht werden. Das Zirkonium oder das Zirkonium
und Aluminium umfassende Gemisch bilden vorzugsweise mehr als 50, insbesondere mehr
als 75, insbesondere mehr als 85, insbesondere mehr als 90, insbesondere 100, Gewichtsprozent
des in dem Leuchtspursatz enthaltenden Brennstoffs.
[0015] Der Leuchtspursatz kann ein Oxidationsmittel und ein Bindemittel enthalten. Das Oxidationsmittel
kann ein Perchlorat, ein Nitrat, ein Peroxid, ein Nitrit, ein Chlorat, ein Sulfat
oder ein Sauerstoffatome enthaltender organischer Stoff sein. Durch die Wahl eines
Oxidationsmittels in dem Leuchtspursatz lässt sich die Abbrandrate variieren. Bei
den bisher bekannten Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen ist es dazu erforderlich,
auch die Korngröße des Magnesiumpulvers zu variieren. Dadurch kann es zu Schwierigkeiten
bezüglich der Anzündbarkeit bei grobkörnigem Magnesiumpulver und zu Schwierigkeiten
bei der Handhabbarkeit wegen zu großer Empfindlichkeit bei feinkörnigem Magnesiumpulver
kommen. Bei den Zirkonium oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden Leuchtspursätzen
kann die Abbrandrate ohne Änderung einer Korngröße des Zirkonium- und ggf. Aluminiumpulvers
variiert werden.
[0016] Darüber hinaus hat es sich gezeigt, dass der minimal in einem Leuchtspursatz funktionierende
Korndurchmesser bei Zirkonium oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden Leuchtspursätzen
geringer ist als bei Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen. Dadurch können sehr
feinkörnige Metallpulver eingesetzt werden und es ist möglich, kleinere Leuchtspurkapseln
zu realisieren als mit den Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen. Selbst beim Einsatz
sehr feinkörnigen Zirkonium- und ggf. Aluminiumpulvers sind die Leuchtsätze noch sicher
handhabbar, d. h. ausreichend unempfindlich und auch nicht zu schnell brennend. Dadurch
ist es möglich, Leuchtspursysteme zu miniaturisieren.
[0017] Bei dem Bindemittel kann es sich um ein Epoxidharz, Dextrin, Kalziumresinat, Zinkstearat,
Magnesiumstearat, Chlorparafin, ein Polyvinylchlorid (PVC), ein Polyvinylidenchlorid
(PVDC), Chlorkautschuk, ein Polyesterharz, ein Acrylkunststoff, ein Akaroidharz oder
ein Phenolharz handeln. Durch die Wahl des Bindemittels können beispielsweise die
Lichtstärke des beim Abbrand freigesetzten Lichts und die Abbrandrate eingestellt
werden. So kann beispielsweise durch Phenolharz eine hohe Abbrandrate und durch Epoxidharz
eine um etwa 20% reduzierte Abbrandrate eingestellt werden.
[0018] Das von den Zirkonium oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden Leuchtspursätzen
freigesetzte Licht weist eine große Helligkeit auf und entspricht mit einer Farbsättigung
von bis zu 95% nahezu monochromatischem Licht. Die mit den Leuchtspursätzen erreichbaren
Lichtstärken weisen nahezu dieselbe Größe auf wie die mit Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen
erreichbaren Lichtstärken. Damit sind die Zirkonium und ggf. Aluminium enthaltenden
Leuchtspursätze auch für einen Einsatz in Signalraketen und Leuchtpatronen geeignet.
[0019] Magnesium enthaltende Leuchtspursätze zeigen, wenn sie in einer Leuchtspurkapsel
eingepresst sind, beim Abbrand nur noch ungefähr ein Drittel ihrer tatsächlichen Leistung,
während die Zirkonium oder das Zirkonium-Aluminium-Gemisch enthaltenden Leuchtspursätze
nach dem Einpressen in eine Leuchtspurkapsel noch ca. 70% ihrer tatsächlichen Leistung
zeigen. Dies liegt vermutlich zum einen daran, dass der thermische Verlust an das
Gehäuse der Leuchtspurkapsel bei den Zirkonium oder das Gemisch enthaltenden Leuchtspursätzen
geringer ist als bei den Magnesium enthaltenden Leuchtspursätzen. Weiterhin wird durch
die größere Flamme die beim Abbrand der Zirkonium oder das Gemisch enthaltenden Leuchtspursätze
entsteht, ein geringerer Anteil der Flamme durch das Gehäuse der Leuchtspurkapsel
abgeschirmt. Dadurch weisen die Zirkonium oder das Gemisch enthaltenden Leuchtspursätze
beim Abbrand in einer Leuchtspurkapsel nahezu dieselbe Helligkeit auf wie Magnesium
enthaltende Leuchtspursätze, obwohl deren auf das Gewicht bezogene spezifische Lichtstärke
geringer ist.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0021] Aus sämtlichen der im Folgenden angegebenen Zusammensetzungen wurden jeweils 10 g
schwere Leuchtspursätze hergestellt. Dazu wurden die trockenen Komponenten in ein
kugelförmiges 250 ml-Mischgefäß aus leitfähigem Kunststoff eingewogen, 5 Gummiwürfel
mit einer Kantenlänge von 1 cm dazugegeben und das Gefäß in einem Taumelmischer 1
Stunde lang gemischt. Danach wurde dem Gemisch das jeweils genannte Bindemittel sowie
genug Lösemittel zugesetzt, um daraus einen dickflüssigen Teig kneten zu können. Der
Teig wurde händisch bis zur Homogenität geknetet. Anschließend wurde solange weitergeknetet,
bis das Lösemittel abgedampft war und der Teig brüchig wurde und ein Granulat ergab.
Das Granulat wurde im Trockenschrank 1 bis 2 Stunden bei 50°C getrocknet bis es frei
von Lösemittel war. Das erhaltene Granulat wurde bei 6,7 kbar Druck in jeweils eine
5 mm Innendurchmesser und einen Innenlänge von 16 mm aufweisende Stahlhülse oder zu
einer Tablette gepresst. Darauf wurden jeweils 100 mg Anfeuerungssatz gepresst. Einschließlich
des Anfeuerungssatzes betrug die Gesamtsatzhöhe in der Stahlhülse 15 mm. Die so erhaltenen
Leuchtspurhülsen wurden unter 200 Hz Drall, d. h. 200 Umdrehungen pro Sekunde, gezündet
und die Lichtstärke, Farbsättigung und die farbtongleiche Wellenlänge mittels eines
Spektrometers (JAZ-ULM der Firma Ocean Optics Inc.) bestimmt. Die Ergebnisse sind
nachfolgend dargestellt.
[0022] Beispiel 1:
Magnesium enthaltender Standard-Leuchtspursatz gemäß Alexander P. Hardt, Pyrotechnics,
Pyrotechnica Publications, Post Falls, Idaho, USA, 2001, Seite 317, ISBN 0-929388-06-2:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Magnesiumpulver |
Ecka LNR 61 |
28,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
55,0 |
PVC |
Solvin PA806 |
17,0 |
[0023] Beispiel 2: Magnesium enthaltender Leuchtspursatz, auf maximale Farbsättigung optimiert:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Magnesiumpulver |
Ecka LNR 61 |
28,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
49,0 |
PVC |
Solvin PA806 |
22,0 |
[0024] Beispiel 3: Magnesium enthaltender Leuchtspursatz, auf maximale Lichtstärke optimiert:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Magnesiumpulver |
Ecka LNR 61 |
34,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
52,0 |
PVC |
Solvin PA806 |
14,0 |
[0025] Beispiel 4: Magnesium enthaltender Leuchtspursatz, auf maximale Farbsättigung und
langsameren Abbrand optimiert:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Magnesium |
PF 05/97 |
20,0 |
Magnesium |
Ecka LNR 61 |
6,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
50,0 |
PVDC |
Solvin PA806 fein |
14,0 |
Epoxidharz |
Delo Monopox AD 066 |
10,0 |
[0026] Beispiel 5: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von Zirkonium,
auf maximale Lichtstärke mittels eines Bindemittels optimiert:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
44,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
45,0 |
PVDC |
Solvin PA806 |
8,0 |
Polychloropren |
Macroplast |
3,0 |
[0027] Beispiel 6: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von Zirkonium,
auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels optimiert:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Svenska kemi <80 µm |
39,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
46,0 |
PVDC |
Solvin PA806 |
11,0 |
Phenolharz |
Durez 33005 |
4,0 |
[0028] Beispiel 7: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von Zirkonium
und Aluminium, auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels optimiert:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
19,0 |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III |
10,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
52,0 |
PVDC |
Solvin PA806 |
14,0 |
Epoxidharz |
Delo-Monopox AD066 |
5,0 |
[0029] Beispiel 8: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von Zirkonium
und Aluminium, auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels optimiert. Dieser
Leuchtspursatz repräsentiert die am schnellsten abbrennende Variante der vier gleichartigen
Leuchtspursätze gemäß der Beispiele 8 bis 11:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
17,2 |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III |
10,1 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
48,5 |
PVDC |
Solvin PA806 |
9,1 |
PVC |
Solvin S374MB fein |
3,0 |
Ammoniumperchlorat |
natriumfrei |
5,1 |
Epoxidharz |
Delo-Monopox AD066 |
7,0 |
[0030] Beispiel 9: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von Zirkonium
und Aluminium, auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels optimiert. Dieser
Leuchtspursatz repräsentiert die am zweitschnellsten abbrennende Variante der vier
gleichartigen Leuchtspursätze gemäß der Beispiele 8 bis 11:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
17,0 |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III |
10,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
49,0 |
PVDC |
Solvin PA806 |
6,0 |
PVC |
Solvin S374MB fein |
6,0 |
Ammoniumperchlorat |
natriumfrei |
5,0 |
Epoxidharz |
Delo-Monopox AD066 |
7,0 |
[0031] Beispiel 10: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von
Zirkonium und Aluminium, auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels optimiert.
Dieser Leuchtspursatz repräsentiert die am zweitlangsamsten abbrennende Variante der
vier gleichartigen Leuchtspursätze gemäß der Beispiele 8 bis 11:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
16,2 |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III |
10,1 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
49,5 |
PVDC |
Solvin PA806 |
3,0 |
PVC |
Solvin S374MB fein |
9,1 |
Ammoniumperchlorat |
natriumfrei |
5,1 |
Epoxidharz |
Delo-Monopox AD066 |
7,0 |
[0032] Beispiel 11: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von
Zirkonium und Aluminium, auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels optimiert.
Dieser Leuchtspursatz repräsentiert die am langsamsten abbrennende Variante der vier
gleichartigen Leuchtspursätze gemäß der Beispiele 8 bis 11:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
14,0 |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III |
10,0 |
Strontiumnitrat |
fein gemahlen |
51,0 |
PVC |
Solvin S374MB fein |
13,0 |
Ammoniumperchlorat |
natriumfrei |
5,0 |
Epoxidharz |
Delo-Monopox AD066 |
7,0 |
[0033] Die Beispiele 8 bis 11 zeigen, dass die Abbrandrate nur mittels des Chlordonors,
hier insbesondere durch das Mengenverhältnis von PVDC zu PVC, eingestellt werden kann.
[0034] Beispiel 12: Leuchtspursatz gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung auf Basis von
Zirkonium und Aluminium, auf maximale Farbsättigung mittels eines Bindemittels und
Strontiumperoxid als Oxidator optimiert. Dieses Beispiel zeigt, dass ein Peroxid als
Oxidator eingesetzt werden kann und der Leuchtspursatz dadurch als einstufiger Leuchtspursatz
funktioniert, d. h. zur Zündung keinen Anfeuerungssatz benötigt:
Stoff |
Typ |
Gewichtsprozent |
Zirkonium |
Chemetall Typ GH |
14,0 |
Strontiumperoxid |
Sigma-Aldrich 415200 |
51,0 |
PVC |
Solvin S374MB |
13,0 |
Epoxidharz |
Delo-Monopox AD066 |
7,0 |
[0035] Die spezifischen Leistungsdaten und thermodynamischen Kenndaten sind in den Tabellen
1 und 2 angegeben. Es ist zu beachten, dass die Umgebung beim Abbrand von aus den
Leuchtspursätzen gepressten Tabletten sehr stark die Lichtstärke beeinflussen kann.
So haben die bekannten Magnesium enthaltenden Leuchtspursätze als freie Tablette die
drei- bis vierfache Leistung gegenüber demselben Leuchtspursatz in einer Leuchtspurhülse.
Auch der Drall (200 Hz) reduziert die Lichtstärke. In den Tabellen sind die Messbedingungen
jeweils in der letzten Spalte angegeben. Bei dem Zukaufteil handelte es sich um eine
als Referenz dienende gewerblich erhältliche magnesiumbasierte Leuchtspurhülse in
der gleichen Größe wie die anderen Leuchtspurhülsen.
[0036] Die verwendeten Optimierungskriterien sind:
1. Literatursatz als Referenz
2. ([SrCI]+[SrOH]) maximiert (Totalfarbgeber)
3. ([SrCI]+[SrOH])/[Feststoffe] maximiert (Totalverhältnis)
4. Temperatur maximiert
5. ([SrCI]) maximiert (Hauptfarbgeber)
6. ([SrCI]/[Feststoffe]) maximiert (Hauptverhältnis)
7. ([SrCI]/[Feststoffe]+[SrCI]) maximiert (Mischverhältnis) (dabei wurde der Zahlenwert
von [SrCI]/[Feststoffe) mit einem solchen Faktor multipliziert, dass dieser Zahlenwert
dieselbe Größenordnung wie der Zahlenwert für [SrCI] aufweist)

1. Verwendung von Zirkonium oder eines Zirkonium und Aluminium umfassenden Gemischs als
Brennstoff in einem pyrotechnischen Leuchtsatz.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
wobei der Leuchtsatz kein Magnesium enthält.
3. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Zirkonium oder das Gemisch mehr als 50, insbesondere mehr als 75, insbesondere
mehr als 85, insbesondere mehr als 90, insbesondere 100, Gewichtsprozent des insgesamt
in dem Leuchtsatz enthaltenen Brennstoffs bildet.
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Leuchtsatz ein Oxidationsmittel und ein Bindemittel enthält.
5. Verwendung nach Anspruch 4,
wobei das Oxidationsmittel ein Perchlorat, ein Nitrat, ein Peroxid, ein Nitrit, ein
Chlorat, ein Sulfat oder ein Sauerstoffatome enthaltender organischer Stoff ist.
6. Verwendung nach Anspruch 4 oder 5,
wobei das Bindemittel ein Epoxidharz, Dextrin, Kalziumresinat, Zinkstearat, Magnesiumstearat,
ein Chlorparaffin, ein Polyvinylchlorid (PVC), ein Polyvinylidenchlorid (PVDC), ein
Chlorkautschuk, ein Polyesterharz, ein Acrylkunststoff, Akaroidharz, ein Polyurethan,
ein Polyvinylbutyral, ein Polyvinylalkohol, ein Polyvinylacetat oder ein Phenolharz
ist.
7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Leuchtsatz ein Leuchtspursatz ist und der Leuchtspursatz in eine Leuchtspurkapsel
eingebracht ist.
8. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Leuchtsatz ohne einen Zwischensatz und insbesondere auch ohne einen Anfeuerungssatz
gezündet wird.
9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Zirkonium, das Aluminium und/oder das Oxidationsmittel jeweils in Form eines
Pulvers oder eines Granulats vorliegt.