[0001] Die Erfindung betrifft einen Reit- oder Sportplatzboden sowie ein Verfahren zum Herstellen
eines Reit- oder Sportplatzbodens.
[0002] Ein herkömmlicher Reit- oder Sportplatzboden weist eine auf einem Untergrund verlegte
Anordnung von plattenförmigen, nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen
und ggf. eine Tretschicht auf den Bodenbefestigungselementen auf. Die Bodenbefestigungselemente
dienen der Schaffung eines stabilen Unterbaus für die Tretschicht bzw. einer stabilen
Bodenfläche. Je nach Anwendungszweck muss der Reitboden (z.B. Springreiten, Dressurreiten,
Voltigieren, Westernreiten, Longieren, etc.) oder der Sportplatzboden (z.B. je nach
verschiedenen Sportarten) im Allgemeinen unterschiedliche spezielle Anforderungen
erfüllen (insbesondere hinsichtlich Elastizität, Schockabsorbierung, Trittsicherheit,
Wasserhaushalt, etc.), welche zum Teil durch die richtige Wahl der Bodenbefestigungselemente
beeinflusst werden können.
[0003] Geeignete Bodenbefestigungselemente zum Aufbau von Reitböden sind zum Beispiel in
der
EP 0 667 927 B1 und der
DE 200 19 812 U1 beschrieben oder als so genannte Lochmatten, Reitplatzmatten und Turniermatten der
Otto Sport- und Reitplatz GmbH, Altdorf, Deutschland, bekannt. In einigen Fällen sollen
die Bodenbefestigungselemente auch ein gutes Wassermanagement gewährleisten, d.h.
einerseits Wasser speichern, um ein Austrocknen der Tretschicht zu verhindern, und
andererseits überschüssiges Wasser abführen, um eine zu starke Verfestigung oder Verschlammung
der Tretschicht zu verhindern.
[0004] Die
DE 20 2007 017 767 U1 der Anmelder offenbart eine Bodenbefestigungsvorrichtung für Reitplätze, deren Bodenbefestigungselemente
an ihrer dem Untergrund zugewandten (Unter-)Seite eine Elastizitätsschicht aus Gummi
oder Kunststoff aufweisen, um einen Reitböden höherer Elastizität zu schaffen.
[0005] In der
WO 2011/107144 A1 der Anmelder wird vorgeschlagen, zwischen Hohlraumpaneelen und Reitmatten eine wasserdurchlässige
Elastizitätsschicht aus Schaumstoff oder Gummi anzuordnen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Reit- oder
Sportplatzboden zu schaffen, der eine erhöhte Elastizität besitzt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Reit- oder Sportplatzboden mit den Merkmalen des Anspruches
1 bzw. ein Verfahren zum Herstellen eines Reit- oder Sportplatzbodens mit den Merkmalen
des Anspruches 9 bzw. durch ein Verfahren zum Herstellen einer Elastizitätslage für
einen Reit- oder Sportplatzboden mit den Merkmalen des Anspruches 13 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen
Ansprüche.
[0008] Der erfindungsgemäße Reit- oder Sportplatzboden weist eine auf einem Untergrund verlegte
Anordnung von im Wesentlichen plattenförmigen, nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen
auf. Zusätzlich ist zwischen dem Untergrund und der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
eine Elastizitätslage aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln aufgeschüttet.
[0009] Auf den Untergrund bzw. zwischen den Untergrund und der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
ist eine zusätzliche Elastizitätslage vorgesehen. Da es sich bei der Elastizitätslage
um eine von den Bodenbefestigungselementen separate Komponente handelt, müssen die
Bodenbefestigungselemente selbst nicht modifiziert werden und kann die Elastizitätslage
einfach vorbereitet und eingebaut werden. Zusätzlich zu einer etwaigen Elastizität
der Bodenbefestigungselemente selbst schafft die Elastizitätslage eine deutlich höhere
Elastizität des gesamten Bodenaufbaus. Der Reit- oder Sportplatzboden erhält eine
schwingende bzw. federnde Eigenschaft.
[0010] Die Elastizitätslage besteht erfindungsgemäß aus einer Aufschüttung von Textil- oder
Kunststoffschnitzeln. Durch die spezielle Materialwahl (d.h. Schnitzel) und die spezielle
Konstruktionsart (d.h. Aufschüttung) entsteht ein verbesserter Unterbau für die Bodenbefestigungselemente
mit dauerhaft elastischen Eigenschaften.
[0011] Die Elastizitätslage aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln ist zudem in der Lage,
etwaige Unebenheiten des Untergrundes auszugleichen, sodass die Anordnung von Bodenbefestigungselementen
einen im Wesentlichen planen Boden bilden kann.
[0012] Die für die Elastizitätslage verwendeten Textil- oder Kunststoffschnitzel sind einfach
und kostengünstig herzustellen. In Abhängigkeit von dem verwendeten Material der Schnitzel
können diese zudem frostsicher, witterungsbeständig, unverrottbar, wasserspeichernd
und dergleichen sein.
[0013] Der Begriff "Untergrund" umfasst in diesem Zusammenhang jeden beliebigen Untergrund.
Der Untergrund ist vorzugsweise im Wesentlichen plan, kann aber auch Unebenheiten
aufweisen. Es kann sich um einen natürlichen Untergrund (z.B. Erdboden, Kies) oder
einen künstlichen Untergrund (z.B. Betonboden) handeln. Der Untergrund umfasst außerdem
Untergründe im Innenbereich und im Außenbereich.
[0014] Unter dem Begriff "Bodenbefestigungselement" soll in diesem Zusammenhang jede Art
von Element verstanden werden, welches geeignet ist, eine im Wesentlichen stabile
und im Wesentlichen plane Bodenfläche oder einen im Wesentlichen stabilen und im Wesentlichen
ebenen Unterbau für einen Boden zu bilden. Die Bodenbefestigungselemente sind bevorzugt
aus einem Gummi-, Kunststoff-, Faser- oder dergleichen Material gefertigt (z.B. PVC,
PU, Vlies, etc.).
[0015] Die Bodenbefestigungselemente sind im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet, d.h.
als flächige Bauteile mit beliebiger Grundform. Die Grundform der Bodenbefestigungselemente
ist vorzugsweise rechteckig oder quadratisch. Die Bodenbefestigungselemente der Anordnung
sind vorzugsweise gleich zueinander ausgestaltet (d.h. gleiche Plattendicke und gleiche
Grundform). Bei den plattenförmigen Bodenbefestigungselementen handelt es sich vorzugsweise
um eigenstabile Plattenelemente, wie sie zum Beispiel als so genannte Lochmatten der
Fa.
[0016] Otto Sport- und Reitplatz GmbH, Altdorf, Deutschland, bekannt sind. Die Dicke solcher
Bodenbefestigungselemente liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 1 bis 6 cm, bevorzugt
von etwa 2 bis 4 cm. Unter plattenförmigen Bodenbefestigungselementen sollen im Rahmen
der Erfindung aber auch solche platten- oder mattenförmigen Elemente verstanden werden,
die aufgerollt und abgewickelt werden können (z.B. Vliesmatten, etc.). Die Dicke solcher
Bodenbefestigungselemente liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 0,2 bis 4 cm, bevorzugt
von etwa 0,5 bis 2 cm.
[0017] Die Bodenbefestigungselemente sind nebeneinander angeordnet, sodass sich eine vorzugsweise
im Wesentlichen geschlossene Oberfläche der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
ergibt, d.h. im Wesentlichen keine Abstände zwischen den benachbarten Bodenbefestigungselementen
vorhanden sind. Die Bodenbefestigungselemente sind vorzugsweise im Wesentlichen in
der gleichen Ebene angeordnet und vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander
ausgerichtet, sodass sich eine im Wesentlichen plane Oberfläche für die Anordnung
der Bodenbefestigungselemente ergibt. Um einen stabilen Verbund der Bodenbefestigungselemente
zu erzielen, sind diese in einer bevorzugten Ausgestaltung über ein Nut/Feder-System
miteinander verbunden oder ineinander verhakt oder miteinander verrastet.
[0018] Die "Elastizitätslage" ist eine Lage oder Schicht mit guten Elastizitätseigenschaften,
insbesondere in ihrer Dickenrichtung. Die Elastizitätslage ist eine von den Bodenbefestigungselementen
separate Komponente, die nicht mit diesen verbunden ist, sondern mit diesen allenfalls
in Kontakt steht.
[0019] Die Erfindung umfasst Ausführungsformen, bei denen die Elastizitätslage direkt oder
indirekt auf dem Untergrund angeordnet ist, und Ausführungsformen, bei denen die Bodenbefestigungselemente
direkt oder indirekt auf der Elastizitätslage angeordnet sind. Im Rahmen dieser Erfindung
soll das Anordnen bzw. Aufbringen einer Komponente auf einer anderen Komponente jeweils
ganz Allgemein ein Anordnen der Komponenten unmittelbar aufeinander, aber auch ein
Anordnen der Komponenten aufeinander mit wenigstens einer weiteren Komponente dazwischen
umfassen.
[0020] Unter dem Begriff "Schnitzel" sollen im Rahmen der Erfindung alle Arten von Formstücken
verstanden werden, die durch Schneiden, Reißen, Schreddern, Häckseln oder dergleichen
aus einem Ausgangsmaterial hergestellt werden können. Die Schnitzel der Elastizitätslage
sind vorzugsweise unregelmäßig geformt. Die Schnitzel sind vorzugsweise zueinander
ungleichmäßig geformt und dimensioniert, können wahlweise aber auch eine im Wesentlichen
einheitliche Form und Größe haben. Die Grundform der Schnitzel ist grundsätzlich beliebig,
bevorzugt quadratisch, rechteckig oder vieleckig, und vorzugsweise flächig. Die Flächengröße
der Schnitzel liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 1 cm x 1 cm bis etwa 5 cm x 5
cm bzw. von etwa 1 cm
2 bis etwa 25 cm
2. Die Dicke der Schnitzel hängt von dem verwendeten Ausgangsmaterial ab und beträgt
vorzugsweise weniger als etwa 10 mm, bevorzugter weniger als etwa 5 mm.
[0021] Zu den "Textilien", aus denen die Textilschnitzel gefertigt werden, gehören in diesem
Zusammenhang Gewebe, Gewirke, Vliese, Filze, Verbundstoffe und Kombinationen aus diesen.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden Teppiche oder Kleidungsstücke als Ausgangsmaterial
für die Textilschnitzel verwendet, vorzugsweise als Recyclingmaterial. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform werden die Textilschnitzel für die Elastizitätslage aus
Stanzabfällen bei der Herstellung von Teppichen, bevorzugt von Teppichen für die (Innen-)Ausstattung
von Kraftfahrzeugen hergestellt.
[0022] Bei den Kunststoffen, aus denen die Kunststoffschnitzel gefertigt werden, handelt
es sich grundsätzlich um beliebige Kunststoffmaterialien. Vorzugsweise werden PC,
PE, PA, PP, PTFE, PS, PVC, PU und dergleichen verwendet. Vorzugsweise wird ein Recyclingmaterial
als Ausgangsmaterial für die Kunststoffschnitzel verwendet.
[0023] Außerdem sollen im Rahmen der Erfindung unter einer Elastizitätslage aus Textil-
oder Kunststoffschnitzeln auch solche Elastizitätslagen verstanden werden, die sowohl
Textilschnitzel als auch Kunststoffschnitzel enthalten.
[0024] Die Textil- oder Kunststoffschnitzel werden auf den Untergrund "aufgeschüttet", um
die Elastizitätslage zu bilden. Das Aufschütten belässt Hohlräume zwischen den Schnitzeln
und damit innerhalb der Elastizitätslage. Die Schnitzel werden vorzugsweise nicht
verfestigt, vergossen, miteinander verbunden oder dergleichen, sondern werden locker
verteilt auf dem Untergrund belassen.
[0025] An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber die
EP 1 285 997 B1 genannt, aus welcher die Verwendung von Teppichschnitzeln für eine Tretschicht eines
Reitplatzes bekannt ist. Die Tretschicht aus Teppichschnitzeln wird direkt auf den
Untergrund aufgeschüttet, d.h. es kann auf Bodenbefestigungselemente und dergleichen
verzichtet werden. Bei fortgesetzter Benutzung dieser Tretschicht sollen sich die
Teppichschnitzel miteinander mattenbildend verfilzen, um einen homogenen ebenen Bodenbelag
zu schaffen, in dem sich Unebenheiten nur schwer ausbilden. Im Gegensatz zu diesem
Vorschlag werden bei der vorliegenden Erfindung die Textilschnitzel für eine Elastizitätslage
unter Bodenbefestigungselementen aufgeschüttet, d.h. sie dienen in erster Linie der
Erhöhung der Elastizität der Bodenkonstruktion, ohne dass sie selbst den eigentlichen
Bodenbelag bilden. Dieser wird bei der Erfindung durch die Bodenbefestigungselemente
oder eine Tretschicht darauf gebildet.
[0026] Die Dicke der Elastizitätslage aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln beträgt vorzugsweise
wenigstens etwa 1 cm, bevorzugter wenigstens etwa 3 cm, noch bevorzugter wenigstens
etwa 5 cm, und/oder höchstens etwa 20 cm, bevorzugter höchstens etwa 15 cm, noch bevorzugter
höchstens etwa 10 cm. Sie liegt damit vorzugsweise im Bereich von etwa 1 bis 20 cm,
bevorzugt von etwa 3 bis 15 cm, bevorzugter von etwa 5 bis 10 cm.
[0027] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auf der dem Untergrund abgewandten
(Ober-)Seite der Anordnung von Bodenbefestigungselementen eine Tretschicht aufgebracht.
Die Tretschicht besteht vorzugsweise aus Sand, Späne, Sand/Späne-Gemischen oder dergleichen,
ggf. mit Zusatzstoffen versetzt. Die Höhe der Tretschicht auf den Bodenbefestigungselementen
beträgt vorzugsweise wenigstens etwa 2 cm, bevorzugter wenigstens etwa 3 cm, noch
bevorzugter wenigstens etwa 4 cm, und/oder höchstens etwa 35 cm, bevorzugter höchstens
etwa 25 cm, noch bevorzugter höchstens etwa 15 cm. Sie liegt damit vorzugsweise im
Bereich von etwa 2 bis 35 cm, bevorzugter etwa 3 bis 25 cm, noch bevorzugter etwa
4 bis 15 cm. In anderen Ausführungsformen weist die Tretschicht eine Kunstrasenfläche,
Rollrasenfläche, Naturrasenfläche oder dergleichen auf.
[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Bodenbefestigungselemente
wasserdurchlässig ausgebildet. Die Wasserdurchlässigkeit der Bodenbefestigungselemente
wird vorzugsweise durch Durchbrechungen, Durchbohrungen, Schlitze oder dergleichen
erreicht, welche sich vorzugsweise im Wesentlichen in der Dickenrichtung der Bodenbefestigungselemente
durch diese hindurch erstrecken. Die Wasserdurchlässigkeit der Bodenbefestigungselemente
kann alternativ oder zusätzlich aber auch durch eine Materialauswahl, eine Materialbeschaffenheit,
eine Porosität oder dergleichen bewirkt werden. In einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung sind die Bodenbefestigungselemente im Wesentlichen wasserundurchlässig ausgebildet.
[0029] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Bodenbefestigungselemente
auf ihrer dem Untergrund abgewandten (Ober-)Seite eine Vielzahl von Vorsprüngen auf.
Die Vorsprünge sind vorzugsweise noppenartig ausgebildet. Die Vorsprünge sind bevorzugt
matrixartig auf der Oberseite der Bodenbefestigungselemente angeordnet. Die Vorsprünge
können gleiche oder unterschiedliche Höhen gegenüber der Basis der Bodenbefestigungselemente
aufweisen. Im Fall von Vorsprüngen mit unterschiedlichen Höhen sind vorzugsweise Vorsprünge
in zwei unterschiedlichen Höhen matrixartig und gegenseitig versetzt zueinander angeordnet,
sodass sich jeweils niedrige Vorsprünge und hohe Vorsprünge abwechseln. Diese Ausgestaltung
erhöht die Trittsicherheit zum Beispiel für Pferde bei einem Reitboden.
[0030] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Anordnung
von Bodenbefestigungselementen und der Tretschicht eine wasserdurchlässige Rückhalteschicht
vorgesehen. Die Rückhalteschicht soll einerseits als Wasserführungsschicht auf den
Bodenbefestigungselementen dienen und andererseits verhindern, dass das Tretschichtmaterial
in Durchbrechungen, etc. in den Bodenbefestigungselementen eindringt und diese verstopft.
Die Rückhalteschicht ist vorzugsweise aus Schotter, Split, Kies, grobem Sand, Kunststoffgranulat,
Gummigranulat oder Gemischen daraus gebildet. Die Schichtdicke der Rückhalteschicht
beträgt vorzugsweise etwa 5 bis 30 mm. Falls die Bodenbefestigungselemente an ihrer
Oberseite mit Vorsprüngen versehen sind, so reicht die Rückhalteschicht vorzugweise
bis wenigstens zu den oberen Kanten der höchsten Vorsprünge.
[0031] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Elastizitätslage
und dem Untergrund eine Tragschicht vorgesehen. Die Tragschicht ist vorzugsweise wasserdurchlässig
ausgebildet und dient als Drainage für den Reit- oder Sportplatzboden. Außerdem kann
die Tragschicht dem Ausgleichen von Unebenheiten des Untergrundes dienen. Die Tragschicht
ist vorzugsweise aus Schotter, Split oder Kies gebildet. Die Schichtdicke der Tragschicht
beträgt vorzugsweise wenigstens etwa 2 cm, bevorzugter wenigstens etwa 5 cm, und/oder
höchstens etwa 20 cm, bevorzugter höchstens etwa 15 cm, und liegt damit vorzugsweise
im Bereich von etwa 2 bis 20 cm, bevorzugt etwa 5 bis 15 cm. Die Tragschicht ist insbesondere
im Außenbereich von Vorteil, kann aber auch im Innenbereich zur Anwendung kommen.
[0032] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Elastizitätslage
und dem Untergrund wenigstens eine wasserdichte Folie vorgesehen. Im Fall einer zusätzlichen
Tragschicht zwischen der Elastizitätslage und dem Untergrund ist diese Tragschicht
vorzugsweise auf der wenigstens einen wasserdichten Folie angeordnet. Je nach Beschaffenheit
des Untergrundes kann mittels solcher wasserdichter Folien das Wassermanagement eines
Reit- oder Sportplatzbodens verbessert werden. Die wasserdichte Folie ist vorzugsweise
aus einem witterungsbeständigen Kunststoffmaterial gefertigt.
[0033] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist innerhalb der
Elastizitätslage aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln wenigstens ein Drainagerohr
angeordnet. Mit solchen Drainagerohren in der Elastizitätslage kann das Wassermanagement
des Reit- oder Sportplatzbodens verbessert werden. Je nach Anwendungsfall und Umgebungsbedingungen
können die Drainagerohre zum Abführen von Wasser (Entwässern) und/oder zum Zuführen
von Wasser (Unterflurbewässerung) benutzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
können die Drainagerohre des Reit- oder Sportplatzbodens mit einem Wasserreservoir
verbunden sein, um ein so genanntes Ebbe-Flut-System zu schaffen (vgl.
WO 2011/107114A1).
[0034] Zusätzlich oder alternativ kann zwischen der Elastizitätslage und der Anordnung von
Bodenbefestigungselementen wenigstens ein Drainagerohr angeordnet sein. Auch die so
angeordneten Drainagerohre können helfen, das Wassermanagement des Reit- oder Sportplatzbodens
zu verbessern, sie können insbesondere dem Entwässern, der Unterflurbewässerung oder
der Schaffung eines Ebbe-Flut-Systems dienen.
[0035] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auf der dem Untergrund
abgewandten Seite der Elastizitätslage wenigstens eine wasserdichte Folie vorgesehen.
Mittels einer solchen Folie können die Schnitzel der Elastizitätslage trocken gehalten
werden, was je nach Materialbeschaffenheit der Schnitzel die Gefahr eines Gefrierens
und eines Verrottens minimieren kann. Diese Anordnung der wasserdichten Folie ist
insbesondere dann bevorzugt, wenn die Drainagerohre zwischen der Elastizitätslage
und der Anordnung von Bodenbefestigungselementen verlegt sind.
[0036] Unter dem Begriff "Drainagerohr" sollen in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
alle rohr- oder schlauchförmigen Hohlprofilkörper mit einem grundsätzlich beliebigen
Querschnitt (Form, Größe, Wandstärke) verstanden werden, durch die ein Fluid (insbesondere
zum Beispiel Wasser) geleitet werden kann. Vorzugsweise ist die Profilwand zumindest
teilweise fluiddurchlässig ausgestaltet, sodass ein Fluid aus der Umgebung in das
Drainagerohr aufgenommen und/oder aus dem Drainagerohr in dessen Umgebung abgegeben
werden kann. Die Drainagerohre sind vorzugsweise im Wesentlichen formstabil oder zumindest
teilweise flexibel ausgebildet.
[0037] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung weisen zudem ein oder mehrere der folgenden
Merkmale auf: die Bodenbefestigungselemente sind an ihrer Oberseite mit Wasserspeicherelementen
versehen; die Bodenbefestigungselemente sind an ihrer dem Untergrund zugewandten Unterseite
mit zum Beispiel ringförmigen Vorsprüngen versehen (für eine Verankerung in der Elastizitätslage)
oder im Wesentlichen flach ausgebildet; die Bodenbefestigungselemente sind zumindest
teilweise aus einem Recyclingmaterial hergestellt.
[0038] Der Reit- oder Sportplatzboden eignet sich in besonders vorteilhafter Weise als Reitboden
für das Dressurreiten, da in diesem Fall eine hohe Elastizität des Reitbodens z.B.
für einen federnden Gang der Pferde erwünscht ist, ohne dass die Erfindung auf diesen
Anwendungsfall beschränkt sein soll. Der Reit- oder Sportplatzboden ist ebenso als
Reitboden für das Springreiten, das Voltigieren, usw., als Reitboden für Pferderennbahnen,
als Sportplatzboden für diverse Sportarten (z.B. Beachvolleyball, Tennis, Hartplatzspiele,
Rasenspiele, etc.) einsetzbar. Der erfindungsgemäße Reit- oder Sportplatzboden ist
sowohl für den Außenbereich wie auch den Innenbereich geeignet.
[0039] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Herstellen eines Reit- oder Sportplatzbodens.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst auf einem Untergrund eine Elastizitätslage
aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln aufgeschüttet und dann auf dieser Elastizitätslage
eine Anordnung von im Wesentlichen plattenförmigen, nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen
verlegt.
[0040] Die oben in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Reit- oder Sportplatzboden erläuterten
Vorteile, Begriffsdefinitionen und bevorzugten Ausführungsformen gelten für das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren entsprechend.
[0041] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird auf der Anordnung
von Bodenbefestigungselementen zudem eine Tretschicht aufgebracht.
[0042] Bei dieser Ausführungsform wird vor dem Aufbringen der Tretschicht vorzugsweise zunächst
eine wasserdurchlässige Rückhalteschicht auf die Anordnung von Bodenbefestigungselementen
aufgebracht.
[0043] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden vor dem
Aufbringen der Elastizitätslage zunächst wenigstens eine wasserdichte Folie und/oder
eine vorzugsweise wasserdurchlässige Tragschicht auf den Untergrund aufgebracht.
[0044] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird in der Elastizitätslage
und/oder auf der Elastizitätslage wenigstens ein Drainagerohr verlegt, um den Reit-
oder Sportplatzboden bewässern und/oder entwässern zu können. Die Drainagerohre sind
vorzugsweise im Wesentlichen gleichmäßig über den Reit- oder Sportplatzboden verteilt.
Die Drainagerohre sind vorzugsweise als Rohre oder Schläuche ausgebildet.
[0045] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Elastizitätslage
für einen Reit- oder Sportplatzboden. Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
einer Elastizitätslage für einen Reit- oder Sportplatzboden werden Textil- oder Kunststoffschnitzel
hergestellt bzw. bereitgestellt und dann auf einem Untergrund aufgeschüttet.
[0046] Die oben in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Reit- oder Sportplatzboden erläuterten
Vorteile, Begriffsdefinitionen und bevorzugten Ausführungsformen gelten für dieses
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren entsprechend.
[0047] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die Textilschnitzel
aus einem Teppichgewebe, bevorzugt aus einem Teppichgewebe für Kraftfahrzeuge und/oder
aus Teppichabfällen, hergestellt.
[0048] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der beiliegenden Zeichnungen
besser verständlich. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines Reit- oder Sportplatzbodens gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines Reitbodens gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines Sportplatzbodens gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines Reitbodens gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines Sportplatzbodens gemäß einem fünften
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0049] Bezug nehmend auf Fig. 1 wird nachfolgend zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Bodenaufbaus näher erläutert, der als Reitboden oder als Sportplatzboden geeignet
ist.
[0050] Auf einen beliebigen Untergrund 10, zum Beispiel einen zumindest grob planierten
Erdboden, wird eine Anordnung aus Bodenbefestigungselementen 12 verlegt. Die Bodenbefestigungselemente
12 sind im Wesentlichen plattenförmige Bauteile aus Gummi oder Kunststoff, welche
möglichst ohne Abstand zueinander nebeneinander angeordnet werden, sodass eine im
Wesentlichen geschlossene und plane Oberfläche entsteht. Die einander benachbarten
Bodenbefestigungselemente 12 sind zudem miteinander verhakt (z.B. über ein Nut/Feder-System),
um einen stabilen Verbund von Bodenbefestigungselementen zu schaffen. Die Bodenbefestigungselemente
12 können wahlweise wasserdurchlässig oder wasserundurchlässig ausgebildet sein.
[0051] In diesem Ausführungsbeispiel haben die Bodenbefestigungselemente 12 im Wesentlichen
flache ebene Ober- und Unterseiten. Die Höhe der Bodenbefestigungselemente 12 (Höhenmaß
in der Oben/Unten-Richtung in Fig. 1) beträgt in diesem Ausführungsbeispiel etwa 3
- 5 cm.
[0052] Auf den Bodenbefestigungselementen 12 ist eine Tretschicht 14 aufgebracht. Je nach
Anwendungszweck besteht diese Tretschicht 14 beispielsweise im Wesentlichen aus Sand
(z.B. Reiten, Beachvolleyball) oder einem Sand/Späne-Gemisch (z.B. Reiten). Die Schichtdicke
der Tretschicht 14 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel etwa 4 - 6 cm.
[0053] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist unter den Bodenbefestigungselementen 12 auf den Untergrund
10 zusätzlich eine Elastizitätslage 16 aufgebracht, um die Elastizität des Bodenaufbaus
zu erhöhen. Diese Elastizitätslage 16 besteht in diesem Beispiel aus Textilschnitzeln,
welche locker auf den Untergrund 10 aufgeschüttet sind. In diesem Ausführungsbeispiel
wurden die Textilschnitzel aus Stanzabfällen bei der Herstellung von Teppichen für
die Innenausstattung von Kraftfahrzeugen gewonnen. Die Textilschnitzel können ebenso
zum Beispiel als Recyclingmaterial aus Teppichen oder Kleidungsstücken gefertigt werden.
In anderen Ausführungsbeispielen kann die Elastizitätslage 16 auch aus Kunststoffschnitzeln
bzw. -häckseln gebildet sein, die bevorzugt aus einem Recyclingmaterial gefertigt
werden.
[0054] In diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Schichtdicke (Höhenmaß in der Oben/Unten-Richtung
in Fig. 1) der aufgeschütteten Elastizitätslage 16 etwa 4-5 cm und liegt das Flächenmaß
der verwendeten Textilschnitzel in einem Bereich von etwa 1 - 20 cm
2.
[0055] Die Elastizitätslage 16 aus den Teppichschnitzeln ist ähnlich wie die Bodenbefestigungselemente
12 frostsicher, witterungsbeständig und nicht-verrottend.
[0056] Bezug nehmend auf Fig. 2 wird nun ein zweites Ausführungsbeispiel eines Bodenaufbaus
näher erläutert, der insbesondere als Reitboden geeignet ist. Dabei sind gleiche und
entsprechende Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie im oben beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel gekennzeichnet.
[0057] Der Bodenaufbau des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem Bodenaufbau
von Fig. 1 dadurch, dass unter der Elastizitätslage 16 aus den Teppichschnitzeln zudem
eine wasserdurchlässige bzw. wasserführende Tragschicht 18 aus Schotter, Split oder
Kies vorgesehen ist. Die Schichtdicke dieser Tragschicht 18 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel
etwa 2 - 10 cm.
[0058] Im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel sind die Bodenbefestigungselemente 12
in Fig. 2 zudem mit Durchbrechungen oder Durchbohrungen 20 ausgebildet, sodass die
Bodenbefestigungselemente 12 wasserdurchlässig sind. Das von der Tretschicht 14 durch
die Bodenbefestigungselemente 12 versickernde Wasser läuft weiter durch die Elastizitätslage
16 in die Tragschicht 18 und kann in dieser abfließen, sodass die Tragschicht 18 eine
Art Drainage für den Reitboden bildet.
[0059] In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, dass die Bodenbefestigungselemente 12 an ihrer
dem Untergrund 10 abgewandten Oberseite (oben in Fig. 2) mit einer Vielzahl von noppenartigen
Vorsprüngen 22 ausgebildet sind. Diese Vorsprünge 22 sind in diesem Ausführungsbeispiel
in zwei unterschiedlichen Höhen vorgesehen und matrixartig so angeordnet, dass im
Wechsel immer ein hoher Vorsprung 24 auf einen niedrigen Vorsprung 24 folgt. Zudem
sind optional an der dem Untergrund 10 zugewandten Unterseite der Bodenbefestigungselemente
12 ringförmige Vorsprünge 26 ausgebildet, mit denen sich die Bodenbefestigungselemente
12 in der Elastizitätslage 16 verankern. Derartige Bodenbefestigungselemente 12 sind
zum Beispiel in der
EP 0 667 927 B1 beschrieben, auf deren Offenbarungsgehalt hierdurch bezüglich des Aufbaus der Bodenbefestigungselemente
vollinhaltlich Bezug genommen wird.
[0060] Zwischen den Bodenbefestigungselementen 12 und der Tretschicht 14 ist in dem zweiten
Ausführungsbeispiel zusätzlich eine wasserdurchlässige Rückhalteschicht 24 aus Schotter,
Split, Kies oder grobem Sand vorgesehen, welche die Vorsprünge 24 der Bodenbefestigungselemente
12 möglichst vollständig überdeckt. Diese Rückhalteschicht 24 erlaubt ein Abfließen
von Wasser aus der Tretschicht 14 durch die Bodenbefestigungselemente 12, verhindert
aber gleichzeitig ein Eindringen von Material der Tretschicht 14 in die Durchbrechungen
20 der Bodenbefestigungselemente 12, sodass diese nicht verstopfen. Die Rückhalteschicht
24 kann zudem eine gewisse Wassermenge speichern. Insgesamt regelt sich über diese
Rückhalteschicht 24 der Feuchtigkeitsgehalt der Tretschicht 14. Die Schichtdicke der
Rückhalteschicht 24 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel etwa 5 - 15 mm. Die Schichtdicke
der Tretschicht 14 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel etwa 3 - 5 cm.
[0061] Im Übrigen entsprechen die Komponenten des Reitbodens von Fig. 2 jenen des oben beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiels.
[0062] Als weiteres Ausführungsbeispiel (nicht dargestellt) kann ausgehend von dem in Fig.
2 dargestellten Reitboden zum Beispiel auch auf die Tragschicht 18 verzichtet werden.
[0063] Als noch weiteres Ausführungsbeispiel (nicht dargestellt) kann ausgehend von dem
in Fig. 1 dargestellten Bodenaufbau (mit oder ohne Tragschicht 18 unter der Elastizitätslage
16) auf der Anordnung von Bodenbefestigungselementen 12 eine Rückhalteschicht 24 aus
Schotter, Split, Kies, Sand, Kunststoffgranulat, Gummigranulat oder dergleichen aufgebracht
und auf dieser als Tretschicht ein Kunstrasen, Rollrasen, Naturrasen, etc, verlegt
werden.
[0064] Bezug nehmend auf Fig. 3 wird nun ein drittes Ausführungsbeispiel eines Bodenaufbaus
näher erläutert, der insbesondere als Sportplatzboden geeignet ist. Dabei sind gleiche
und entsprechende Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie in den oben beschriebenen
Ausführungsbeispielen gekennzeichnet.
[0065] Der Bodenaufbau des dritten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem Bodenaufbau
von Fig. 1 insbesondere dadurch, dass auf die Tretschicht 14 verzichtet worden ist.
Die Oberseite der Bodenbefestigungselemente 12 ist im Wesentlichen plan ausgebildet
und beispielsweise zum Aufbau eines Hartplatzes für Sport-, Schul- oder Spielplätze
geeignet.
[0066] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist in diesem Ausführungsbeispiel auch eine Tragschicht
18 auf dem Untergrund 10 aufgebracht, ähnlich dem zweiten Ausführungsbeispiel von
Fig. 2.
[0067] Im Übrigen entsprechen die Komponenten des Reitbodens von Fig. 3 jenen des oben beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiels.
[0068] Als weiteres Ausführungsbeispiel kann ausgehend von dem in Fig. 3 dargestellten Reitboden
zum Beispiel auch auf die Tragschicht 18 verzichtet werden.
[0069] Bezug nehmend auf Fig. 4 wird nun ein viertes Ausführungsbeispiel eines Bodenaufbaus
näher erläutert, der insbesondere als Reitboden geeignet ist. Dabei sind gleiche und
entsprechende Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie in den oben beschriebenen
Ausführungsbeispielen gekennzeichnet.
[0070] Der Bodenaufbau des vierten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem Bodenaufbau
von Fig. 1 zunächst dadurch, dass die Bodenbefestigungselemente 12 in Form von Vliesmatten
ausgebildet sind, die beim Errichten des Reitbodens zum Beispiel von entsprechenden
Transportrollen auf die Elastizitätslage 16 abgewickelt werden können. Diese Vliesmatten
12 sind wasserdurchlässig und haben beispielsweise eine Dicke im Bereich von etwa
2 - 10 mm.
[0071] Auf diesen Vliesmatten 12 ist eine Tretschicht 14 aus feinem Sand mit einer Schichtdicke
im Bereich von etwa 25 - 35 cm aufgebracht.
[0072] Die Elastizitätslage 16 unter den Vliesmatten 12 besteht auch in diesem Ausführungsbeispiel
aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln. Um Unterschied zu den Ausführungsbeispielen
der Figuren 1 bis 3 ist in diesem Fall jedoch auf dem Untergrund 10 zunächst eine
wasserdichte Folie 28 vorgesehen, auf welche die Textil- oder Kunststoffschnitzel
zum Bilden der Elastizitätslage 16 geschüttet werden.
[0073] Außerdem sind innerhalb der Elastizitätslage 16 mehrere Drainagerohre 30 verlegt.
Diese Drainagerohre 30 sind gleichmäßig über den Reitboden verteilt und können direkt
auf dem Untergrund 10 bzw. der wasserdichten Folie 28 liegen oder vollumfänglich von
Schnitzeln der Elastizitätslage 16 umgeben sein. Über diese Drainagerohre 30 kann
der Elastizitätslage 16 und damit dem Reitboden insgesamt Feuchtigkeit bzw. Wasser
entzogen oder zugeführt werden. Auf diese Weise lässt sich ein an die Umgebungsbedingungen
angepasstes Wassermanagement für den Reitplatz erzielen.
[0074] In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind diese Drainagerohre 30 mit einem Wasserreservoir
verbunden, welches außerhalb des eigentlichen Reitbodens liegt.
[0075] Der Wasserpegel dieses Wasserreservoirs ist vorzugsweise auf ein vordefiniertes Niveau
innerhalb des Reitbodens eingestellt, beispielsweise auf ein Niveau knapp oberhalb
der Vliesmatten 12, d.h. im unteren Bereich der Tretschicht 14. Auf diese Weise kann
die Feuchtigkeitsstufe der Tretschicht 14 in einer vordefinierten und auf den jeweiligen
Anwendungsfall optimierten Weise auf einer gewünschten Stufe gehalten werden.
[0076] Ein derartiges System mit Drainagerohren und Wasserreservoir wird auch als Ebbe-Flut-System
bezeichnet. Ein solches ist beispielsweise in der
WO 2011/107114 A1 ausführlich beschrieben, auf deren Offenbarungsgehalt hiermit bezüglich des Ebbe-Flut-Systems
vollinhaltlich Bezug genommen werden.
[0077] In weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung (nicht dargestellt) können die wasserdichte
Folie 28, die Drainagerohre 30 und/oder das Ebbe-Flut-System auch mit den Ausführungsbeispielen
der Figuren 1 bis 3 kombiniert werden.
[0078] Bezug nehmend auf Figur 5 wird nun ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Bodenaufbaus
näher erläutert. Dabei sind gleiche und entsprechende Komponenten mit den gleichen
Bezugsziffern wie in den obigen Ausführungsbeispielen gekennzeichnet.
[0079] Der Bodenaufbau dieses Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem Bodenaufbau
von Figur 1 dadurch, dass zwischen der Elastizitätslage 16 und den Bodenbefestigungselementen
12 in Drainagesystem vorgesehen ist. Dieses Drainagesystem enthält eine Anzahl von
Drainagerohren 30, die vorzugsweise im Wesentlichen gleichmäßig verteilt in einer
Wasserführungsschicht 32 zum Beispiel aus Kies verlegt sind. Über diese Drainagerohre
30 kann der Tretschicht 14 durch die Bodenbefestigungselemente 12 hindurch Feuchtigkeit
entzogen oder zugeführt werden, um das Wassermanagement des Reit- oder Sportplatzbodens
zu optimieren.
[0080] Auch in diesem Ausführungsbeispiel können die Drainagerohre 30 im Reit- oder Sportplatzboden
Teil eines Ebbe-Flut-Systems sein, wie oben in Zusammenhang mit Figur 4 erläutert.
[0081] Wie in Figur 5 angedeutet, ist bei diesem Bodenaufbau zwischen der Elastizitätslage
16 und dem Drainagesystem 30, 32 vorzugsweise eine wasserdichte Folie 28 verlegt.
Diese Folie 28 hält die Elastizitätslage 16 trocken und konzentriert den Flüssigkeitsaustausch
des Drainagesystems 30, 32 auf die darüber angeordnete Tretschicht 14.
[0082] Die Merkmale der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele können im Rahmen dieser
Erfindung außerdem in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden.
1. Reit- oder Sportplatzboden, mit einer auf einem Untergrund (10) verlegten Anordnung
von im Wesentlichen plattenförmigen, nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen
(12),
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Untergrund (10) und der Anordnung von Bodenbefestigungselementen (12)
eine Elastizitätslage (16) aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln aufgeschüttet ist.
2. Reit- oder Sportplatzboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der dem Untergrund (10) abgewandten Seite der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
(12) eine Tretschicht (14) aufgebracht ist.
3. Reit- oder Sportplatzboden nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodenbefestigungselemente (12) wasserdurchlässig ausgebildet sind.
4. Reit- oder Sportplatzboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodenbefestigungselemente (12) auf der dem Untergrund (10) abgewandten Seite eine
Vielzahl von Vorsprüngen (22) aufweisen.
5. Reit- oder Sportplatzboden nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Anordnung von Bodenbefestigungselementen (12) und der Tretschicht (14)
eine wasserdurchlässige Rückhalteschicht (24) vorgesehen ist.
6. Reit- oder Sportplatzboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Elastizitätslage (16) und dem Untergrund (10) und/oder auf der dem Untergrund
(10) abgewandten Seite der Elastizitätslage (16) wenigstens eine wasserdichte Folie
(28) vorgesehen ist.
7. Reit- oder Sportplatzboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb der Elastizitätslage (16) aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln wenigstens
ein Drainagerohr (30) angeordnet ist.
8. Reit- oder Sportplatzboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Elastizitätslage (16) und der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
(12) wenigstens ein Drainagerohr (30) angeordnet ist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Reit- oder Sportplatzbodens, bei welchem auf einem
Untergrund (10) eine Elastizitätslage (16) aus Textil- oder Kunststoffschnitzeln aufgeschüttet
wird; und
auf der Elastizitätslage (16) eine Anordnung von im Wesentlichen plattenförmigen,
nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen (12) verlegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Anordnung von Bodenbefestigungselementen (12) eine Tretschicht (14) aufgebracht
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Aufschütten der Elastizitätslage (16) zunächst wenigstens eine wasserdichte
Folie (28) und/oder eine Tragschicht (18) auf den Untergrund (10) aufgebracht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Elastizitätslage (16) und/oder auf der Elastizitätslage (16) wenigstens ein
Drainagerohr (30) verlegt wird.
13. Verfahren zum Herstellen einer Elastizitätslage (16) für einen Reit- oder Sportplatzboden,
insbesondere einen Reit- oder Sportplatzboden gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, bei
welchem Textil- oder Kunststoffschnitzel hergestellt werden und die Textil- oder Kunststoffschnitzel
auf einem Untergrund (10) aufgeschüttet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Textilschnitzel aus einem Teppichgewebe, bevorzugt aus einem Teppichgewebe für
Kraftfahrzeuge und/oder aus Teppichabfällen, hergestellt werden.