Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Nockenwellenversteller.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Nockenwellenversteller werden in Verbrennungsmotoren zur Variation der Steuerzeiten
der Brennraumventile eingesetzt, um die Phasenrelation zwischen der Kurbelwelle und
der Nockenwelle in einem definierten Winkelbereich, zwischen einer maximalen Früh-
und einer maximalen Spätposition, variabel gestalten zu können. Die Anpassung der
Steuerzeiten an die aktuelle Last und Drehzahl senkt den Verbrauch und die Emissionen.
Zu diesem Zweck sind Nockenwellenversteller in einen Antriebsstrang integriert, über
welche ein Drehmoment von der Kurbelwelle auf die Nockenwelle übertragen wird. Dieser
Antriebsstrang kann beispielsweise als Riemen-, Ketten- oder Zahnradtrieb ausgebildet
sein.
[0003] Bei einem hydraulischen Nockenwellenversteller bilden das Abtriebselement und das
Antriebselement ein oder mehrere Paare gegeneinander wirkende Druckkammern aus, welche
mit Hydraulikmittel beaufschlagbar sind. Das Antriebselement und das Abtriebselement
sind koaxial angeordnet. Durch die Befüllung und Entleerung einzelner Druckkammern
wird eine Relativbewegung zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement erzeugt.
Die auf zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement rotativ wirkende Feder
drängt das Antriebselement gegenüber dem Abtriebselement in eine Vorteilsrichtung.
Diese Vorteilsrichtung kann gleichläufig oder gegenläufig zu der Verdrehrichtung sein.
[0004] Eine Bauart der hydraulischen Nockenwellenversteller ist der Flügelzellenversteller.
Der Flügelzellenversteller weist einen Stator, einen Rotor und ein Antriebsrad mit
einer Außenverzahnung auf. Der Rotor ist als Abtriebselement meist mit der Nockenwelle
drehfest verbindbar ausgebildet. Das Antriebselement beinhaltet den Stator und das
Antriebsrad. Der Stator und das Antriebsrad werden drehfest miteinander verbunden
oder sind alternativ dazu einteilig miteinander ausgebildet. Der Rotor ist koaxial
zum Stator und innerhalb des Stators angeordnet. Der Rotor und der Stator prägen mit
deren, sich radial erstreckenden Flügeln, gegensätzlich wirkende Ölkammern aus, welche
durch Öldruck beaufschlagbar sind und eine Relativdrehung zwischen dem Stator und
dem Rotor ermöglichen. Die Flügel sind entweder einteilig mit dem Rotor bzw. dem Stator
ausgebildet oder als "gesteckte Flügel" in dafür vorgesehene Nuten des Rotors bzw.
des Stators angeordnet. Weiterhin weisen die Flügelzellenversteller diverse Abdichtdeckel
auf. Der Stator und die Abdichtdeckel werden über mehrere Schraubenverbindungen miteinander
gesichert.
[0005] Eine andere Bauart der hydraulischen Nockenwellenversteller ist der Axialkolbenversteller.
Hierbei wird über Öldruck ein Verschiebeelement axial verschoben, welches über Schrägverzahnungen
eine Relativdrehung zwischen einem Antriebselement und einem Abtriebselement erzeugt.
[0006] Eine weitere Bauform eines Nockenwellenverstellers ist der elektromechanische Nockenwellenversteller,
der ein Dreiwellengetriebe (beispielsweise ein Planetengetriebe) aufweist. Dabei bildet
eine der Wellen das Antriebselement und eine zweite Welle das Abtriebselement. Über
die dritte Welle kann dem System mittels einer Stelleinrichtung, beispielsweise ein
Elektromotor oder eine Bremse, Rotationsenergie zugeführt oder aus dem System abgeführt
werden. Eine Feder kann zusätzlich angeordnet werden, welche die Relativdrehung zwischen
Antriebselement und Abtriebselement unterstützt oder zurückführt.
[0007] Die
DE 10 2006 002 993 A1 zeigt einen Nockenwellenversteller mit einem Kettenrad, einem Rotor, einem Gehäuse
und einer Feder. Das Gehäuse und der Rotor bilden die Arbeitskammern zur Relativdrehung
aus. Das Kettenrad ist mit dem Gehäuse drehfest verbunden. Die Feder ist außerhalb
des Gehäuses angeordnet und wird von einem zusätzlichen Federdeckel, welcher mit dem
Kettenrad verbunden ist, gegen äußere Verschmutzung und damit gegen lebensdauerverkürzende
Fremdeinwirkung weitestgehend geschützt. Der Rotor hat einen das Gehäuse durchsetzenden
Stift, der eine Abstützung für einen Federfußpunkt der Feder bereitstellt.
Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Nockenwellenversteller anzugeben, der die Lebensdauer
der Feder erhöht.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Hierdurch wird erreicht, dass der Kontakt zwischen dem Federdraht der Feder und der
Federlagerung gezielt geschmiert wird, so dass sich der Verschleiß weiter minimiert.
Dafür sind Schmiermitteldepots vorgesehen, die zum einen Schmiermittel für die Kontaktstelle
bereitstellen und bereitstellen können. Somit baut sich zwischen dem Federdraht der
Feder und der Federlagerung ein tragfähiger Schmiermittelfilm auf, der die durch die
Relativbewegung zwischen dem Federdraht und der Federlagerung entstehende Gleitreibung
minimiert. Die minimierte Gleitreibung führt zu weniger Abrieb an der Federlagerung
und/oder an dem Federdraht, wodurch gerade bei belastungsgrenznaher Dimensionierung
von Federdraht und Federlagerung die Lebensdauer der Feder und/oder der Federlagerung
deutlich erhöht wird.
[0011] Die durch den minimierten Verschleiß dennoch entstehenden Partikel werden von dem
Schmiermitteldepot aufgefangen und von der Kontaktstelle zwischen Federdraht und Federlagerung
weg transportiert. Die Bildung einer Suspension von Partikeln und Schmiermittel an
der Kontaktstelle, die den Verschleiß mit fortschreitender Zeit weiter potenzieren
würde, wird vermieden. Die Partikel werden entweder aus dem Kontakt zwischen dem Federdraht
und der Federlagerung zur Umwelt abgeführt, oder können sich im Schmiermitteldepot
an einer zum Schmiermittelfilm entfernten Stelle, z.B. auf dem Grund des Depots, sammeln.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schmiermitteldepot als Bereich zwischen
eines Zweilinienkontaktes des Federdrahtes mit der zugehörigen Federlagerung definiert.
Der Bereich zwischen den zwei Linienkontakten weist einen Abstand der Feder zur Federlagerung
auf. Der so entstandene Raum kann bereits Schmiermittel enthalten oder ihm kann Schmiermittel
zugeführt werden. Unter den Begriff Zweilinienkontakt fällt in der Realität auch ein
Zweipunktkontakt, welcher sich durch die Relativbewegung beider Kontaktpartner nach
fortschreitender Betriebsdauer in einen Zweilinienkontakt umwandelt. Beispielsweise
kann eine plane Ausbildung der Federlagerung mit einer Krümmung einer Federwindung
beliebigen Querschnittes einen solchen Zweilinienkontakt ausbilden. Alternativ kann
die plane Ausbildung der Federlagerung eine Krümmung um ein vielfaches kleiner als
die der Federwindung aufweisen. Vorteilhafterweise kann so quer zur Windungsrichtung,
bzw. zum Verlauf des Federdrahtes, z.B. flüssiges Schmiermittel zum Schmiermitteldepot
zugeführt werden. Somit wird frisches Schmiermittel für den Schmiermittelfilm bereitgestellt
und zugleich die durch den minimierten Verschleiß dennoch entstehenden Partikel aus
dem Schmiermitteldepot abgeführt bzw. ausgespült.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Schmiermitteldepot als Tasche ausgebildet.
Als Tasche wird jede Form von Mulde verstanden, die sich deutlich von der Mantelfläche
der Federlagerung abgrenzt und zudem eine Tiefe aufweist. Die Form der Abgrenzung
kann quadratisch, rechteckig, dreieckig, mehreckig, oval und/oder kreisförmig und
deren Umrandung in sich geschlossenen oder geöffnet sein. Eine solche Tasche kann
mit flüssigem Schmiermittel befüllt sein oder während des Betriebs befüllt werden.
Alternativ kann die Tasche bereits festes Schmiermittel, z.B. Graphit, enthalten.
Als feste Schmiermittel können Metalle mit guten Gleiteigenschaften in die Tasche
eingesetzt werden.
[0014] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schmiermitteldepot als Nut ausgebildet.
Eine Nut ähnelt der Definition der Tasche und weist ebenso die Abgrenzung und die
Tiefe auf, jedoch mit der Besonderheit, dass eine Dimension der Abgrenzung, die Länge,
um ein Vielfaches größer ist, als die andere, und somit die Richtung der Orientierung
definiert. Weiterhin muss die Umrandung der Abgrenzung nicht in sich geschlossen sein.
Beispielsweise ist die Umrandung der Nut an einem kürzeren Abgrenzungsabschnitt geöffnet.
Der Querschnitt der Nut kann je nach Werkzeuggeometrie zur Herstellung der Nut beliebige
Formen annehmen.
[0015] Die Orientierung der Nut kann relativ zur Erstreckungsrichtung des Federdrahtes der
Feder längs, quer oder schräg sein. Die Länge der Nut beschränkt sich vorteilhafterweise
nicht auf die Drahtdicke der Feder, sondern ragt beidseitig oder einseitig über den
Federdraht hinaus. Somit kann vorteilhafterweise frisches Schmiermittel in flüssiger
Form hinzugefügt bzw. verbrauchtes Schmiermittel abgeführt werden. Eine Mehrzahl von
Nuten verteilt über den Bereich des Kontaktes der Feder zur Federlagerung ist vorteilhaft,
denn so wird die Zuverlässigkeit einer einzelnen Schmierung auf eine Vielzahl von
Schmiermitteldepots verteilt.
[0016] Vorteilhafterweise verbleibt bei der Anordnung einer Nut an der Federlagerung ausreichend
Mantelfläche der Federlagerung selbst, dessen zulässige Traglast durch das Schmiermittel
unterstützt wird und dessen Verschleiß minimiert wird.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das als Nut ausgebildete Schmiermitteldepot
quer oder schräg zum Federdraht der Feder angeordnet. Quer ist nahezu ein Winkel von
90° zwischen dem Verlauf des Federdrahtes und der Längsrichtung der Nut. Ein Winkel
von nahezu 0° entspricht dem Begriff längs und unter schräg ist jeder Winkel zwischen
quer und längs zu betrachten. Im Gegensatz zur Längsorientierung ist es vorteilhafter
einen schrägen oder querenden Verlauf der Nut zu wählen, denn dann wird der Effekt
minimiert, dass durch die Relativbewegung das Schmiermittel aus der Nut verdrängt
wird und dem Schmiermitteldepot kein Schmiermittel mehr eingelagert ist.
[0018] In einer bevorzugten Ausbildung ist das als Nut ausgebildete Schmiermitteldepot umlaufend
ausgebildet. Umlaufende Nuten eignen sich besonders gut bei Federlagerungen mit rotationssymmetrischer
Form. Umlaufende Nuten können teilweise umlaufend oder vollständig umlaufend sein.
Eine vollständig umlaufende Nut, ausgebildet als Rille, vereint deren Anfang und deren
Ende miteinander. Vorteilhafterweise ist die Breite der Rille geringer als die des
Federdrahtes, damit ausreichend Mantelfläche der Federlagerung außerhalb der Rille
verbleibt. Idealerweise ist die Rille innerhalb der auf die Federlagerung projizierten
Fläche des Federdrahtes angeordnet.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Schmiermitteldepot als Schlitz
ausgebildet. Der Schlitz erstreckt sich, als tiefenlose Nut, durch die Wandung der
Federlagerung hindurch. Vorteilhafterweise können so besser die durch den minimierten
Verschleiß entstandenen Partikel abgeführt bzw. ausgespült werden. Die Breite des
Schlitzes ist so dimensioniert, dass flüssiges Schmiermittel innerhalb des Schlitzes
gespeichert werden kann.
[0020] In einer Ausbildung der Erfindung ist die Federlagerung als Zapfen ausgebildet. Der
Zapfen kann rotationssymmetrischer Form sein. Rotationssymmetrische Zapfen als Federlagerung
können als Stifte, Nabenabschnitte oder einteilig am Antriebselement oder Abtriebselement
angeformte Noppen sein. Zusätzlich können Zapfen einen abgesetzten Durchmesser zur
Federlagerung aufweisen. Vorteilhafterweise weisen als abgesetzte Durchmesser ausgebildete
Zapfen einen implizierten Anschlag für den Federdraht quer zur Erstreckungsrichtung
des Federdrahtes auf, so dass einem Verrutschen des Federdrahtes auf der Federlagerung
weitestgehend entgegengewirkt wird. Beispielsweise lassen sich solche als abgesetzten
Durchmesser ausgebildete Zapfen an dem freien Ende einer Befestigungsschraube anordnen
und zur Federlagerung nutzen. Zugleich weisen die Zapfen die vorgenannten Ausbildungen
des Schmiermitteldepots auf.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Schmiermitteldepot durch Umformen hergestellt.
Ein durch Umformen hergestelltes Schmiermitteldepot weist eine erhöhte Festigkeit
auf, welches sich besonders vorteilhaft auf die Minimierung des Verschleißverhaltens
der Lagerstelle auswirkt. Zugleich werden geglättete Oberflächen der Lagerstelle erzielt,
die den Abrieb weiter minimieren.
[0022] In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Schmiermitteldepot als fester
Schmierkörper ausgebildet. Dieser feste Schmierkörper kann in eine Aufnahme, wie einer
eingangs genannten Nut, Tasche o.ä. eingebracht werden und dort über die Betriebsdauer
des Nockenwellenverstellers verbleiben. Feste Schmierkörper können Metalle mit guten
Gleiteigenschaften, Graphit, durch Einsatzhärten eingelagerter Kohlenstoff oder Beschichtungen
sein. Der Schmierkörper als Schmiermitteldepot kann entweder als von der Federlagerung
separates Bauteil ausgebildet sein, z.B. als Hülse, Ring, Plättchen, oder als mit
der Federlagerung einteilig ausgebildetes Schmierstoffdepot ausgebildet sein. Erweiterbar
ist diese Ausbildung durch die vorangegangenen Materialien und/oder Ausbildungsformen.
[0023] Die Anordnung eines Schmiermitteldepots in der Kontaktstelle zwischen Federdraht
und Federlagerung erhöht die Lebensdauer von Feder und Federlagerung und minimiert
die Reibung in der Kontaktstelle.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen Nockenwellenversteller mit dem erfindungsgemäßen Schmiermitteldepot,
- Fig. 2
- eine Detailansicht des Schmiermitteldepots nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine erste, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots nach Fig. 2,
- Fig. 4
- eine zweite, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots nach Fig. 2,
- Fig. 5
- eine dritte, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots nach Fig. 2,
- Fig. 6
- eine vierte, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots nach Fig. 2 und
- Fig. 7
- eine fünfte, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots nach Fig. 2.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Nockenwellenversteller 1 mit dem erfindungsgemäßen
Schmiermitteldepot 6. Die Funktion und der Aufbau des Nockenwellenverstellers 1, insbesondere
in Flügelzellenbauweise, mit dem Antriebselement 2 und dem Abtriebselement 3 ist aus
dem Stand der Technik ausreichend bekannt. Dieser Nockenwellenversteller 1 ist mit
einer Feder 4 versehen, die die Relativdrehung zwischen Antriebselement 2 und Abtriebselement
3 in zumindest einer Verdrehrichtung unterstützt. Die Feder 4 ist mittels Federlagerungen
5 des Antriebselements 2 und des Abtriebselement 3 gelagert. Die Federlagerungen 5
sind jeweils am Antriebselement 2 und am Abtriebselement 3 fest verbunden.
[0027] In dieser Ausführungsform weist eine Schraube 15 diese Federlagerung 5 auf. Die Schraube
15 durchragt eine Öffnung 16 des Antriebselements 2 und verbindet die Seitendeckel
17 mit dem Antriebselement 2 drehfest miteinander. Dazu ist eine Mutter 18 in einem
der Seitendeckel 17 verankert, die das passende Gewinde für die Schraube 15 aufweist.
An dem vom Schraubenkopf der Schraube 15 abgewandten Ende ist ein Zapfen 9 der Schraube
15 ausgebildet. Der Zapfen 9 weist einen geringeren Durchmesser als das Gewinde der
Schraube 15 auf und ist rotationssymmetrisch ausgebildet. Der Zapfen 9 als Federlagerung
5 ist mit mehreren, sich in axialer Richtung 19 erstreckenden und am Umfang des Zapfens
9 verteilten Nuten 7 versehen. Die Nuten 7 sind als Schmiermitteldepots 6 ausgebildet.
Weitere Details der Federlagerung 5 folgen in der Fig. 2.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht des Schmiermitteldepots 6 nach Fig. 1. Die als Schmiermitteldepots
6 ausgebildeten Nuten 7 sind gleichmäßig über den Umfang des Zapfens 9 verteilt angeordnet.
Vorteilhafterweise ist durch diese Verteilung eine gesonderte Ausrichtung der Nuten
7 zum Kontakt zwischen Federdraht 10 und Federlagerung 5 nach dem Einschrauben der
Schraube 15 in die Mutter 18 nicht notwendig. Die Nuten 7 sind am freien Ende des
Zapfens 9 in axialer Richtung 19 offen ausgebildet. Die Schmiermitteldepots 6 sind,
insbesondere im Kontakt zwischen dem Federdraht 10 der Feder 4 und der Federlagerung
5 angeordnet.
[0029] In diesen Schmiermitteldepots 6 ist Öl oder Schmierfett eingelagert, welches den
Kontakt zwischen Federdraht 10 und Federlagerung 5 schmiert. Alternativ zum Öl oder
Schmierfett können auch feste Schmierstoffe, wie z.B. Graphit, eingelagert sein. Entweder
sind die im Schmiermitteldepot 6 eingelagerten Schmierstoffe vor der Montage des Nockenwellenverstellers
1 eingebracht worden oder das Schmiermitteldepot 6 ist zur Einlagerung von Leckageöl
des Nockenwellenverstellers 1 im Betrieb vorgesehen.
[0030] Anstatt von einer Schraube 15 kann der Zapfen 9 von einem Stift oder einteilig mit
einem der Seitendeckel 17, der Mutter 18, dem Antriebselement 2 oder dem Abtriebselement
3 ausgebildet sein. Die eingangs erwähnte Durchmesserdifferenz zwischen Zapfen 9 und
bspw. der Schraube 15 kann entfallen. Vorteilhafterweise wird jedoch durch die Durchmesserdifferenz
ein Anschlag für den Federdraht 10 in axialer Richtung 19 ausgebildet.
[0031] Fig. 3 zeigt eine erste, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots 6 nach Fig.
2. Hier sind die als Schmiermitteldepots 6 ausgebildeten Nuten 7 in Umfangsrichtung
um die Symmetrieachse 20 des Zapfens 9 bzw. der Federlagerung 5 ausgebildet. Zwei
voneinander in axialer Richtung 19 beabstandete Nuten 7 stellen im Kontaktbereich
zwischen Federdraht 10 und Federlagerung 5 das Schmiermitteldepot 6 bereit. Die Nuten
7 können einen voneinander verschiedene Querschnittsformen aufweisen, oder wie im
Ausführungsbeispiel gezeigt, die gleiche Querschnittsform besitzen. Im Ausführungsbeispiel
wird gut sichtbar, dass die Kontaktlänge zwischen Federdraht 10 und Federlagerung
5 in axialer Richtung 19 zwar von den Nuten 7 unterbrochen wird, jedoch wird die Belastung
auf die Umfangsfläche der Federlagerung 5 und auf das Schmiermittel in dem Schmiermitteldepot
6 verteilt, das eine besonders vorteilhafte Schmierung und dadurch die Erhöhung der
Tragfähigkeit sowie der Lebensdauer zur Folge hat. Wie bereits in Fig. 2 erwähnt,
kann das Schmiermittel vor der Montage oder während des Betriebs eingebracht sein.
[0032] Fig. 4 zeigt eine zweite, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots 6 nach Fig.
2. Dieses Schmiermitteldepot 6 ist als Tasche 8 ausgebildet. Die Umfangsfläche des
Zapfens 9 bzw. der Federlagerung 5 ist zur Symmetrieachse 20 hin von der ursprünglichen
Umfangsfläche abweichend, so dass eine Art Mulde bzw. Tasche 8 ausgebildet ist. Diese
Tasche 8 weist das Schmiermitteldepot 6 auf. Bevorzugterweise wird diese Tasche 8
an einem Stift oder einem einteilig mit den peripheren Bauteilen ausgebildeten Zapfen
9 ausgebildet. Eine Ausbildung an einer Schraube 15 erweist sich insofern nachteilig,
dass beim Einschrauben der Schraube 15 die Orientierung der Tasche 8 zum Kontakt mit
dem Federdraht 10 sichergestellt werden muss. Wie bereits in Fig. 2 erwähnt, kann
das Schmiermittel vor der Montage oder während des Betriebs eingebracht sein.
[0033] Fig. 5 zeigt eine dritte, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots 6 nach Fig.
2. Hier ist die Federlagerung 5 als Vierkant ausgebildet. Verschiedenste Vieleckformen
sind denkbar. Das Schmiermitteldepot 6 wird als Bereich 12 zwischen einem Zweilinienkontakt
13 ausgebildet. Der Zweilinienkontakt 13 entsteht durch die Krümmung des Federdrahtes
10 und der planen Ausbildung der Federlagerung 5. Der Bereich 12 dem Zweilinienkontakt
13 ist durch die Krümmung des Federdrahtes 10 als Hohlraum ausgebildet, in dem Schmiermittel
eingelagert ist. Wie bereits in Fig. 2 erwähnt, kann das Schmiermittel vor der Montage
oder während des Betriebs eingebracht sein.
[0034] Fig. 6 zeigt eine vierte, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots 6 nach Fig.
2. Das Schmiermitteldepot 6 ist als Schlitz 11 der Federlagerung 5 ausgebildet. Der
Schlitz 11 erstreckt sich radial durch die gesamte Federlagerung 5 hindurch. Die Orientierung
des Schlitzes 11 zum Federdraht 10 ist so gewählt, dass eine offene Seite des Schlitzes
11 dem Federdraht 10 im Kontakt zwischen Federdraht 10 und Federlagerung 5 gegenübersteht.
Wie bereits in Fig. 2 erwähnt, kann das Schmiermittel vor der Montage oder während
des Betriebs eingebracht sein.
[0035] Fig. 7 zeigt eine fünfte, alternative Ausbildung des Schmiermitteldepots 6 nach Fig.
2. Zwischen der Federlagerung 5 und dem Federdraht 10 ist ein zusätzliches, das Schmiermitteldepot
6 aufweisendes Bauteil 21 angeordnet. Dieses hier ringförmig ausgebildete Bauteil
21 hat einen größeren Durchmesser als die Federlagerung 5, welche als rotationssymmetrischer
Zapfen 9 ausgebildet ist. Durch die aus dem Aufbau resultierende günstige Krümmung
des Bauteils 21 zu der Krümmung des Federdrahtes 10 werden die Hertz'schen Pressungen
minimiert. Zugleich werden die Hertz'schen Pressungen zwischen dem Bauteil 21 und
der Federlagerung 5 aufgrund der wiederum günstigen Krümmungen von Federlagerung 5
und Bauteil 21 minimiert. Das Bauteil 21 kann vorteilhafterweise festes Schmiermittel
aufweisen. Dafür bieten sich Materialien wie Graphit oder Metalle mit guten Gleiteigenschaften,
wie Buntmetalle, an. Eine weitere Variante ist, das Bauteil 21 aus einem Sinterwerkstoff
herzustellen und mit dem Schmiermittel zu infiltrieren.
Liste der Bezugszahlen
- 1) Nockenwellenversteller
- 2) Antriebselement
- 3) Abtriebselement
- 4) Feder
- 5) Federlagerung
- 6) Schmiermitteldepot
- 7) Nut
- 8) Tasche
- 9) Zapfen
- 10)Federdraht
- 11)Schlitz
- 12)Bereich
- 13)Zweilinienkontakt
- 14)fester Schmierkörper
- 15)Schraube
- 16)Öffnung
- 17)Seitendeckel
- 18)Mutter
- 19)axialer Richtung
- 20)Symmetrieachse
- 21)Bauteil
1. Nockenwellenversteller (1) mit einem Antriebselement (2), einem Abtriebselement (3)
und einer Feder (4), wobei das Antriebselement (2) und das Abtriebselement (3) relativ
zueinander verdrehbar sind, wobei die Feder (4) durch eine Federlagerung (5) des Antriebselements
(2) und eine Federlagerung (5) des Abtriebselements (3) fixiert ist, wobei die Feder
(4) die Relativdrehung zwischen dem Antriebselement (2) und dem Abtriebselement (3)
unterstützt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schmiermitteldepot (6) zwischen dem Federdraht (10) der Feder (4) und seiner
Federlagerungen (5) vorgesehen ist, um den Kontakt zwischen dem Federdraht (10) und
der Federlagerung (5) zu schmieren.
2. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermitteldepot (6) als Bereich (12) zwischen eines Zweilinienkontaktes (13)
des Federdrahtes (10) mit der zugehörigen Federlagerung (5) definiert ist.
3. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermitteldepot (6) als Tasche (8) ausgebildet ist.
4. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermitteldepot (6) als Nut (7) ausgebildet ist.
5. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das als Nut (7) ausgebildete Schmiermitteldepot (6) quer oder schräg zum Federdraht
(10) angeordnet ist.
6. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das als Nut (7) ausgebildete Schmiermitteldepot (6) umlaufend ausgebildet ist.
7. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermitteldepot (6) als Schlitz (11) ausgebildet ist.
8. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federlagerung (5) als Zapfen (9) ausgebildet ist.
9. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermitteldepot (6) durch Umformen hergestellt ist.
10. Nockenwellenversteller (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermitteldepot (6) als fester Schmierkörper (14) ausgebildet ist.