[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarformgerät mit einem im Wesentlichen zylindrisch
ausgebildeten Heizteil, welches ein beheizbares Formteil mit einer Formkante zum Erwärmen
und Umformen der Haare aufweist und ein Verfahren zur Haarformung mit einem solchen
Gerät.
Stand der Technik
[0002] Haarformgeräte, wie etwa Curler, Haarglätter oder Lockenwickler sind für das Modellieren
von Haaren, insbesondere für das Umformen von Haarsträhnen vorgesehen. Abhängig von
dem relativen Feuchtegrad der zu modellierenden Haare muss eine zu formende Haarsträhne
zunächst durch Erwärmung in einen Bereich leichter Formbarkeit gebracht werden, der
zwischen 120 °C und 175 °C liegt.
[0003] Die auf eine vorgegebene Temperatur erwärmte Haarsträhne wird beim Formprozess über
eine abgerundete Kante des Haarformgeräts gezogen, um in der betreffenden Haarsträhne
eine dauerhafte und gezielte Biegung hervorzurufen. Hierdurch kommt es zu einer temporären
Verformung und Krümmung im Haar, die zu einer Lockenbildung führt. Der Grad der Verformung
ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
[0004] Wird eine Haarsträhne geradlinig und ohne vorherige Kühlung aus der erhitzten Umformungszone
des Formgerätes gezogen, so führt dies zumeist zu einer unerwünschten und unter Umständen
vollständigen Aufhebung des Formungseffektes bzw. Haarglättung.
[0005] Zur Maximierung eines Kühleffektes schließt sich bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Haarformgeräten an die Formkante eine gekrümmte Kühlfläche an, die die gleiche
Krümmungsrichtung wie die Formkante aufweist und auf deren Länge die Haarsträhne auf
eine für die Verformung unkritische Temperatur heruntergekühlt werden kann. Ein derartiges
Haarformgerät beschreibt beispielsweise die
DE 197 48 067 A1.
Problem
[0006] Bei den vorbekannten Haarformgeräten mit einer Kühlfläche und einer Formkante wird
eine zu formende Haarsträhne vom Gerät am Haaransatz eingeklemmt und beim Formungsvorgang
bis zur Haarspitze durch die Haarsträhne gezogen. Bei der Handhabung solcher Geräte
ist es erforderlich, dass nach dem Einklemmen der Haarsträhne das gesamte typischerweise
stabförmig ausgebildete Haarformgerät um seine Längsachse gedreht wird, so dass die
eingespannte Haarsträhne sowohl unter einem vorgesehenen Krümmungsradius über die
Formkante als auch eng anliegend über die sich an die Formkante anschließende Kühlfläche
gezogen wird.
[0007] Das aus der
DE 197 48 067 A1 bekannte Haarformgerät ist zudem asymmetrisch aufgebaut. Um einen optimalen Formungseffekt
zu erzielen muss das Gerät nach Einspannen der zu formenden Haarsträhne stets in eine
vorbestimmte Richtung gedreht werden. Dreht der Anwender das Gerät fälschlicherweise
in die andere Richtung, so wird die zu formende Haarsträhne erst gar nicht über die
Kühlfläche geführt, was zu einer starken Beeinträchtigung des Formungsergebnisses
führen kann, wenn eine Haarwelle oder Haarlocken beabsichtigt waren.
[0008] US-6 627 852 B1 offenbart ein Haarformgerät, welches zwei beheizbare Haarbehandlungsspitzen aufweist,
welche durch eine Drehbewegung in verschiedene Relativpositionen zueinander gebracht
werden können.
[0009] Das
US-Patent 4 591 695 offenbart einen Lockenstab, bei welchem das Stabteil drehbar im Gehäuse gelagert
ist.
[0010] Des Weiteren ist die Handhabung solcher, bei der Anwendung zu drehenden Geräte umständlich
und erfordert einige Übung und Geschick des Anwenders, um ein zufrieden stellendes
Formungsergebnis zu erhalten.
Aufgabe
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Haarformgerät
und Verfahren zur Haarformung zur Verfügung zu stellen, welches eine leichtere und
bedienungsfreundlichere Handhabung ermöglicht und mit welchem gleich bleibend gute
Formungsergebnisse erzielbar sind.
Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
[0012] Die der Erfindung bezüglich des Gerätes zugrunde liegende Aufgabe wird mittels eines
Haarformgeräts gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Bezüglich des Verfahrens wird die Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Das erfindungsgemäße Haarformgerät ist vorzugsweise als Handgerät mit einem Griffteil
und mit einem im Wesentlichen stabförmig geformten Heizteil oder einem entsprechenden
Heizabschnitt ausgebildet. Das Heizteil weist zumindest ein beheizbares Formteil zum
Erwärmen der Haare auf, wobei zumindest eine, vorzugsweise aber beide Seitenbegrenzungen
des Formteils als abgerundete Formkante ausgebildet sind. Zur Bildung einer Führung
für die Haare ist wenigstens ein Führungsmittel vorgesehen, welches gegenüber dem
Formteil verstellbar gelagert ist.
[0014] Nach einem Einlegen der Haare in das Haarformgerät können Führungsmittel und Formteil
so gegeneinander verstellt oder verschoben werden, dass die Haarsträhne eine Zwangsführung
innerhalb des Haarformgerätes erfährt.
[0015] Durch die vom Führungsmittel vorgegebene Führung einer eingelegten Haarsträhne, kann
diese exakt einem vorgegebenen Winkel oder einem vorgegebenen und optimierten Verlauf
folgend über die Umformkante des Formteils gezogen werden. Hierdurch kann ein gleich
bleibendes und optimiertes Umformergebnis erzielt werden, welches unabhängig von einer
Drehung des Haarformgeräts um die eingelegte Haarsträhne herum erreicht werden kann.
[0016] Die Führungskante und Formkante sind zwar noch parallel zueinander verlaufen ausgebildet,
sind aber zueinander derart versetzt angeordnet, dass die Haarsträhne einem vorgegebenen
gekrümmten Verlauf folgend zwangsgeführt durch das Haarformgerät gezogen wird. Alternativ
wird die Zwangsführung des Haares im Führungsmittel auch bei nicht paralleler Ausbildung
von Führungskante und Formkante erreicht.
[0017] Durch die von dem Führungsmittel und dem Formteil zur Verfügung gestellte Zwangsführung
ist eine Fehlanwendung oder Fehlbedienung des Geräts, wie sie im Stand der Technik
durch eine falsche Drehung bzw. Handhabung (bei der die Haarsträhne nicht über die
Kühlfläche und/oder in nachteiliger Krümmung gezogen wird) verursacht war, nahezu
ausgeschlossen.
[0018] Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist das zumindest eine Führungsmittel
zumindest bereichsweise um das Formteil mithin auch um die Führungskante herum angeordnet.
In zumindest einer möglichen Stellung des Führungsmittels umschließt dieses die Formkante
des Formteils zumindest bereichsweise. Das Führungsmittel weist eine als Führungskante
ausgebildete Seitenbegrenzung auf, die im Wesentlichen parallel zur Formkante zumindest
eines Formteils verläuft.
[0019] Die Führungskante des Führungsmittels dient entweder als Einlauf oder als Auslauf
für die Haarsträhne und bildet zusammen mit dem Führungsmittel eine Zwangsführung
für eine in das Gerät einklemmbare Haarsträhne.
[0020] Das zumindest eine Führungsmittel und das beheizbare Formteil weisen einander angepasste
Geometrien auf, die in einer Schließstellung des Haarformgeräts einen gekrümmt verlaufenden
Spaltes bilden. Durch diesen erfährt die in das Haarformgerät eingelegte Haarsträhne
eine Zwangsführung beim Hindurchziehen des Geräts durch die Haarsträhne. Mittels der
von dem Führungsmittel und dem Formteil gebildeten Zwangsführung ist ein manuelles
Drehen des gesamten Haarformgeräts bei eingelegter Haarsträhne nicht mehr erforderlich.
Die Anwendung des Geräts wird somit vereinfacht.
[0021] Sowohl die Führungskante als auch die Formkante verlaufen bei einer typischen Anwendung
des Geräts im Wesentlichen senkrecht zum Verlauf der in das Gerät eingelegten Haarsträhne.
[0022] Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Führungsmittel und das
Formteil gegeneinander verschwenkbar gelagert sind. Das gegenseitige Verschwenken
oder Verdrehen von Formteil und Führungsmittel erfolgt hierbei vorzugsweise nach einem
Einlegen oder Einklemmen einer Haarsträhne in das Haarformgerät. Nach einem vollständigen
Durchziehen der Haarsträhne durch das Gerät können das Führungsmittel und das Formteil
wieder in entgegengesetzter Richtung gegeneinander verschwenkt oder verdreht werden,
um so das Gerät wieder in einen Ausgangszustand zu überführen, in welchem eine weitere
Haarsträhne dem Formungsprozess in gleicher Art und Weise unterzogen werden kann.
[0023] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest eine Führungsmittel und das
zumindest eine Formteil um die Zylinderachse des Heizteils gegeneinander drehbar gelagert
sind. So kann beispielsweise das Führungsmittel um ein feststehendes Formteil drehbar
sein. In einer anderen Ausführung kann jedoch auch das Formteil gegenüber einem feststehenden
Führungsmittel drehbar gelagert sein. Weiterhin ist ebenfalls denkbar, dass sowohl
das Führungsmittel als auch das Formteil gegenüber einer feststehenden Zylinderachse
des Heizteils drehbar gelagert sind.
[0024] Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass in einer Öffnungsstellung des Haarformgeräts
sowohl die Formkante als auch die Führungskante in etwa unmittelbar benachbart zueinander
zu liegen kommen. Nach einem Einlegen der Haarsträhne und Schließen des Geräts kann
dann durch die relative Verdrehung von Formteil und Führungsmittel die eingelegte
Haarsträhne derart innerhalb des Geräts zumindest bereichsweise gedreht und zwangsgeführt
werden, dass die Haarsträhne beim Durchziehen optimal sowohl über die Formkante als
auch über die Kühlfläche gezogen wird.
[0025] Weiterhin ist vorgesehen, dass das zumindest eine Formteil eine innen liegende Heizfläche
und eine nach außen gewölbte und vom Führungsmittel zumindest bereichsweise umschlossene
Kühlfläche aufweist. Die Heizfläche des Formteils kann unterschiedlich ausgestaltet
sein, etwa eben, gewölbt oder gekrümmt.
[0026] So ist insbesondere vorgesehen, dass das die gewölbte Kühlfläche des Formteils bereichsweise
umschließende Führungsmittel schalenartig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist das Führungsmittel
im Bereich der Heizfläche des Formteils als Halbschale ausgebildet, so dass im geschlossenen
Zustand des Geräts ein dem Krümmungsradius der Kühlfläche entsprechend ausgebildeter
Führungsspalt zwischen Formteil und Führungsmittel entsteht, durch welchen die Haarsträhne
bei der Anwendung durchgezogen werden kann.
[0027] Im gegeneinander verdrehten Zustand von Formteil und Führungsmittel kommt die Formkante
vorzugsweise in einem Bereich zu liegen, der vollständig vom Führungsmittel umschlossen
oder abgedeckt ist, so dass die Haarsträhne nicht geradlinig an der Formkante vorbeigeführt
werden kann, sondern stets dem vorgegebenen Krümmungsradius folgend, über die Formkante
und die sich daran anschließende Kühlfläche oder Kühlzone gezogen wird.
[0028] Weiterhin ist vorgesehen, dass zwei zangenartig gegeneinander verschwenkbare Formteile
vorgesehen sind, Heizflächen in einer Schließstellung des Geräts unter Bildung eines
Spalts für die Haare einander gegenüberliegend angeordnet sind. Diese Ausführungsform
ermöglicht eine zylindersymmetrische Ausgestaltung des Heizteils, in welcher zwei
vorzugsweise gleichartig halbzylindrisch ausgebildete Formteile aufeinandergeklappt
werden können.
[0029] Bei einer entsprechenden Wölbung der außen liegenden Kühlflächen der Formteile kann
ein im Wesentlichen kreisförmiges oder elliptisches Querschnittsprofil entstehen.
Weitere Querschnittsprofile, wie etwa rechteckige oder im wesentlichen dreieckige
sind ebenfalls denkbar.
[0030] Durch die Verwendung zweier Formteile, die jeweils eine Heizfläche aufweisen, kann
zum einen die Heizwirkung erhöht werden, wodurch die notwendige Anwendungszeit reduziert
werden kann. Zudem bietet eine solch symmetrische Anordnung der Formteile den Vorteil,
dass an jeder Seitenbegrenzung der ebenen Heizfläche eine Formkante vorgesehen sein
kann, wodurch bei Anwendung des Geräts unabhängig von einer Durchziehrichtung der
Haarsträhne und unabhängig von einer relativen Verdrehrichtung von Formteilen und
Führungsmitteln stets gleichbleibende Verformungsergebnisse erzielbar sind.
[0031] Es spielt demnach keine Rolle, ob das Formteil nach Einlegen einer Haarsträhne im
Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn relativ zum Führungsmittel verdreht wird,
da sich an jeder der beiden in Axialrichtung verlaufenden Formkanten der Formteile
eine gleichartig und gleichermaßen gewölbte Kühlfläche anschließt.
[0032] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zu jedem der gegeneinander verschwenkbaren
Formteile ein halbschalenartig ausgebildetes Führungsmittel angeordnet, welches entlang
der Krümmung der nach außen gewölbten Kühlfläche des Formteils sozusagen in Umfangsrichtung
des Formteils verschiebbar bzw. bezüglich der Zylinderachse es Heizteils drehbar am
jeweiligen Formteil angeordnet ist.
[0033] Nach einer Weiterbildung der Erfindung steht das zumindest eine vom Führungsmittel
bereichsweise umschlossene Formteil mit seinem freien Ende über eine axiale Begrenzung
des zumindest einen Führungsmittels hervor. Dies dient einer besseren Handhabung,
insbesondere, wenn das Führungsmittel und das Formteil nach einem Schließen des Geräts
und bei eingelegter Haarsträhne manuell gegeneinander verdreht werden sollen.
[0034] Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass das freie, über die axiale Begrenzung des
Führungsmittels hinausragende Ende des Formteils an seiner Außenseite zumindest eine
Griffschale aufweist. So ist insbesondere das als Griffteil freie Ende des Heizteils
nicht zylindrisch, sondern vorzugsweise mit einer nach innen konkav verlaufenden Wölbung
schnabelartig ausgebildet. Das gegenüber der Zylindermantelfläche des Heizteils verjüngt
ausgebildete Griff-Ende erlaubt ein sicheres und einfaches relatives Verdrehen des
gesamten Heizteils gegenüber den Führungsmitteln, was insbesondere im Hinblick auf
die hohe Temperatur der Heizflächen im Betrieb des Geräts von Vorteil ist.
[0035] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die zumindest
bereichsweise halbschalenartig ausgebildeten und die beiden Formteile bereichsweise
umschließenden Führungsmittel zangenartig gegeneinander verschwenkbar gelagert. Somit
weist das Haarformgerät eine aus zangenartig aufeinanderklappbaren Formteilen bestehende
Innengruppe und eine von den ebenfalls zangenartig aufeinanderklappbaren schatenartigen
Führungsmitteln gebildete Außenbaugruppe auf.
[0036] Nach einer Weiterbildung ist das Heizteil innerhalb der Führungsmittel um seine Zylinderachse
drehbar gelagert. Die Zylinderachse bezieht sich hierbei auf die zylindrische Form
des Heizteils im geschlossenen Zustand bzw. in Schließstellung. Gegenüber einer Ausführungsform,
bei welchem die einzelnen Halbschalen der Führungsmittel einzeln und jeweils am benachbarten
Formteil angeordnet sind, weist diese Ausführungsform eine innere und eine äußere
Baugruppe auf, die jeweils zangenartig ausgebildet und um die Zylinderachse des Heizteils
gegeneinander verdrehbar gelagert sind. Die von den Führungsmitteln außen liegende
zangenartige Baugruppe umschließt somit die innere, ebenfalls zangenartig ausgebildete
Baugruppe mit den Formteilen.
[0037] Von Vorteil ist hierbei, wenn die innere, das Heizteil aufweisende Baugruppe und
die äußere, das Führungsmittel bildende Baugruppe über ein Drehgelenk miteinander
verbunden sind. Das Drehgelenk ist hierbei vorzugsweise im Bereich der Schwenkachse
der Führungsmittel vorgesehen, wobei die Ausrichtung der Drehachse des Drehgelenks
und der Schwenkachse der Führungsmittel senkrecht zueinander ausgerichtet sind.
[0038] Nach einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass eines der Formteile des Heizteils mittels
eines in Axialrichtung verlaufenden Lagerzapfens an der Innenseite zumindest eines
der Führungsmittel drehbar gelagert ist. Vorzugsweise weist das Führungsmittel hierfür
eine entsprechende Lagerbuchse auf, in welcher der vorzugsweise einstückig mit dem
Formteil verbundene Lagerzapfen eingeführt ist. Eine entsprechend umgekehrte Anordnung
von Lagerbuchse und Lagerzapfen ist jedoch auch ohne weiteres denkbar.
[0039] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Schwenkachse der beiden Formteile und die Schwenkachse der beiden Führungsmittel
in Schließstellung des Geräts in beide Richtungen bis zu 180 Grad, vorzugsweise bis
zu 120 Grad oder in einem Bereich von zumindest maximal 60 Grad oder bis maximal 170
Grad um die Zylinderachse des Heizteils drehbar sind. Die Drehbarkeit in beide Richtungen
sowie die symmetrische Ausgestaltung der beiden aufeinanderklappbaren Formteile und
Führungsmittel ermöglicht eine richtungsunabhängige Wirkungsweise und Handhabung des
Haarformgeräts. Zumindest sind die Formteile und die Führungsmittel bis zu den obigen
Winkeln drehbar gelagert. Bei erreichen der obigen Verdrehpositionen kann eine Drehwinkelbegrenzung
vorgesehen sein, um so den Benutzer in einem sinnvollen Verdrehbereich Bereich festzulegen.
Durch den maximal festgelegten obigen Verdrehwinkel von 60 oder bis 170 Grad wird
die Verweildauer der Haarsträhne auf dem Abkühlbereich bei einer angenommenen durchschnittlichen
Durchziehgeschwindigkeit und damit die optimale Formung im Abkühlbereich bestimmt.
[0040] So spielen eine Drehrichtung der gegeneinander verdrehbaren Baugruppen als auch die
Richtung, in welcher die Haarsträhne durch das Haarformgerät gezogen wird, keine Rolle
mehr. Etwaigen Fehlbedingungen und fehlerhaften Anwendungen des Geräts kann somit
vorgebeugt werden. Dies führt letztlich zu einer verbesserten und leichteren Handhabung
als auch zu besseren Resultaten bei dem Haarformungsprozess.
[0041] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt eine relative
Verdrehung der Formteile gegenüber den Führungsmitteln durch ein Verschwenken der
Führungsmittel in die Schließstellung des Geräts. Das durch das Schließen der Führungsmittel
bewirkbare relative Verdrehen der Formteile gegenüber den Führungsmitteln stellt eine
semiautomatische Betätigung des Geräts zur Verfügung. Durch das Überführen des Geräts
in die Schließstellung kann somit automatisch die für die Zwangsführung der Haarsträhne
erforderliche Drehung der inneren Baugruppe gegenüber der äußeren in einem Schritt
erfolgen.
[0042] Weiterhin ist eine Arretierungseinrichtung vorgesehen, die ein relatives Verdrehen
von Formteilen und Führungsmitteln erst in der Schließstellung der Formteile und/oder
der Führungsmittel freigibt. Durch diese Arretierungsfunktion wird sichergestellt,
dass ein Einlegen der Haarsträhne in das Gerät stets in einer Ausgangsstellung des
Haarformgeräts erfolgt und erst bei geschlossenem Gerät eine relative Verdrehung der
inneren und äußeren Baugruppe möglich ist.
[0043] Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass die zur Zwangsführung der Haarsträhne
führende Verdrehung oder Verstellung der Baugruppen erst bei einer eingelegten Haarsträhne
erfolgen kann.
[0044] Weiterhin ist vorgesehen, dass auch die Schließstellung des Geräts und der Formteile
bzw. der Führungsmittel in der Betriebsstellung, in welcher die Formteile gegenüber
den Führungsmitteln gedreht sind, arretiert ist. Auf diese Art und Weise wird verhindert,
dass die in Betriebsstellung zueinander verdrehten inneren und äußeren Baugruppen
während des Betriebs geöffnet, bzw. in die Öffnungsstellung überführt werden können.
[0045] Diese Art der Arretierung ist besonders vor dem Hintergrund von Bedeutung, dass die
gegeneinander verdrehten Baugruppen aufgrund ihrer geometrischen Ausgestaltung im
gedrehten Zustand gar nicht von der geschlossenen in die geöffnete Stellung überführbar
sind, da die Schwenkachse der Formteile schräg zur Schwenkachse der Führungsmittel
verläuft. In der Öffnungs- oder Ausgangsstellung des Haarformgeräts sind diese beiden
Schwenkachsen der inneren und äußeren Baugruppe jedoch vorzugsweise parallel zueinander
ausgerichtet.
[0046] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist für das Zusammenführen
der Führungsmittel in die Schließstellung eine Druckfeder vorgesehen, die die Schließbewegung
unterstützt und somit eine leichtere Handhabe des Gerätes ermöglicht.
[0047] Weiterhin ist vorgesehen, dass für ein Öffnen der Formteile aus der Schließstellung
in die Öffnungsstellung eine Schenkelfeder vorgesehen ist, die im Bereich der die
beiden Formteile miteinander verbindenden Schwenkachse zu liegen kommt. Diese Schenkelfeder
unterstützt ein Aufklappen der inneren Baugruppe. Die beiden Formteile werden von
der Schenkelfeder auseinander gedrückt.
[0048] Diese beiden in unterschiedlichen Richtungen wirkenden Federn bewirken, dass das
Gerät nur in einen definierten Öffnungszustand überführbar ist, in welchem die beiden
Formteile aufklappen und jeweils mit der sie umgebenden Führungsschale in Kontakt
bleiben. Somit wird einem falschen Einlegen der Haarsträhne bspw. zwischen der Außenseite
eines Formteils und der Innenseite einer Führungsschale vorgebeugt.
[0049] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist für ein relatives Verdrehen von Formteilen
und Führungsmitteln ein motorischer Antrieb vorgesehen. Das Verdrehen der inneren
und äußeren Baugruppe kann somit ohne Einwirkung des Anwenders in selbsttätiger Weise,
so zum Beispiel nach einem Einrasten der aufeinanderklappbaren Formteile oder Führungsmittel
erfolgen.
[0050] Weiterhin ist zur Ansteuerung des motorischen Antriebs und/oder zur Erfassung des
Betriebs- oder Betriebszustands des Geräts eine Sensorik mit Sensorelementen und eine
entsprechende Ansteuerung vorgesehen. Mit Hilfe von optischen oder drucksensitiven
Sensoren kann zum Beispiel die Öffnungs- oder Schließstellung des Geräts erfasst werden.
Abhängig von der ermittelten Stellung kann schließlich eine Steuereinheit den motorischen
Antrieb für ein relatives Verdrehen der inneren und äußeren Baugruppe ansteuern.
[0051] Weiterhin kann beispielsweise mittels entsprechender Sensoren festgestellt werden,
ob die Haarsträhne bereits vollständig durch das Gerät hindurchgezogen ist. So sind
Gerätekonstellationen denkbar, die in einem solchen Fall zum selbsttätigen Zurückdrehen
der Baugruppen und zum Öffnen des Gerätes führen, was die generelle Handhabung weiter
vereinfacht.
Ausführungsbeispiel(e)
[0052] Weitere Ziele, Merkmale, Eigenschaften sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Dabei bilden sämtliche beschriebenen
und/oder bildlich dargestellten Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination den Gegenstand
der Erfindung, auch unabhängig von den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
- Figur 1a
- eine schematische räumliche Darstellung einer ersten Ausführungsform des Haarformgeräts
in Öffnungsstellung mit eingelegter Haarsträhne,
- Figur 1b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes mit Haarsträhne nach Figur 1a,
- Figur 2a
- das Gerät gemäß Figur 1 in Schließstellung,
- Figur 2b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 2a,
- Figur 3a
- das Gerät gemäß der Figuren 1 und 2 in geschlossener und gedrehter Darstellung,
- Figur 3b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 3a,
- Figur 4a
- eine schematische räumliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Haarformgerätes
mit eingelegter Haarsträhne in Öffnungsstellung nach der Erfindung,
- Figur 4b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 4a,
- Figur 5a
- das Gerät gemäß Figur 4 in Schließstellung,
- Figur 5b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 5a
- Figur 6a
- das Gerät gemäß der Figuren 4 und 5 in geschlossener und gedrehter Darstellung,
- Figur 6b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 6a
- Figur 7
- eine detaillierte perspektivische Darstellung des Gerätes mit gegeneinander verdrehbarer
äußerer und innerer Baugruppe in Öffnungsstellung und eingelegter Haarsträhne nach
der Erfindung,
- Figur 8a
- eine perspektivische Darstellung des Gerät gemäß Figur 7 in Schließstellung,
- Figur 8b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 8a,
- Figur 9a
- eine perspektivische Darstellung des Gerät gemäß der Figuren 7 und 8a in geschlossener
und verdrehter Konfiguration,
- Figur 9b
- eine Querschnittsdarstellung des Gerätes nach Figur 9a
- Figur 10
- das Gerät gemäß Figur 7 im Längsschnitt.
[0053] Die Figuren 1 a, 1b, 2a, 2b, 3a und 3b zeigen eine erste Ausführungsform des Haarformgeräts
mit zwei gegeneinander verschwenkbaren Formteilen 10, 20. Die Formteile 10, 20 weisen
an ihrer Innenseite eine im Wesentlichen eben ausgebildete Heizfläche 32 auf, die
seitlich von einer abgerundeten Formkante 16, 26 begrenzt ist. Die sich an die Formkanten
16, 26 anschließende Außenseite der Formteile 10, 20 ist als Kühlfläche 18, 28 ausgebildet,
an welcher die über die Formkante 16, 26 geführten Haare 3 zum Abkühlen nach dem Formgebungsprozess
entlanggeführt werden.
[0054] Während die oberen Abbildungen der Figuren 1a bis 3a das Haarformgerät perspektivisch
wiedergeben, ist in den dazugehörigen unteren Darstellungen 1b bis 3b das Gerät im
Querschnitt gezeigt.
[0055] Das freie Ende der zangenartig verschwenkbaren Formteile 10, 20 ist jeweils entlang
der Außenseite der Formteile 10, 20 bereichsweise von einem schalenartig ausgebildeten
Führungsmittel oder Führungselement 12, 22 umgeben. In dem in Figur 1 a und 1b dargestellten
Ausgangszustand ist jedes der Formteile 10, 20 entlang seiner gewölbten Außenseite
von einer entsprechenden Führungsschale 12, 22 umgeben. Die zwischen den Formteilen
10, 20 einlegbare Haarsträhne 3 kommt in der in Figur 2a und 2b gezeigten Schließstellung
des Geräts unmittelbar an den abgeflachten und innen liegenden Heizflächen 30, 32
der beiden Formteile 10, 20 zu liegen.
[0056] Gemäß der Querschnittsdarstellung nach Figur 2b weist das Heizteil 4 des Haarformgeräts
1 eine im Wesentlichen zylindrische Geometrie auf, die ein relatives Verdrehen der
Formteile 10, 20 und der Führungsschalen 12, 22 ermöglicht.
[0057] Figur 3a und 3b zeigt die Konfiguration des Gerätes 1 im gedrehten Betriebszustand,
der durch ein Verschieben oder Verdrehen der Führungsschalen 12, 22 entlang der Außenwölbung
der Formteile 10, 20 erreicht werden kann.
[0058] Durch das relative Verdrehen der Führungsschalen 12, 22 gegenüber den Formteilen
10, 20, wird die im Gerät eingelegte Haarsträhne 3 einer Zwangsführung beim Durchziehen
des Geräts unterzogen, wobei stets gewährleistet ist, dass die über die Führungskanten
15 der Führungsschale 12 eingezogene Haarsträhne 3 zwischen den ebenen Heizplatten
30, 32 der Formteile 10, 20 hindurchgezogen, über die Formkante 16 des Formteils 10
gebogen und an der Kühlzone 18 des Formteils 10 abgekühlt wird, bevor sie letztlich
über die Führungskante 25 der Führungsschale 22 das Haarformgerät 1 verlässt.
[0059] Durch die Verdrehung bzw. Verstellung der von den Führungsschalen zur Verfügung gestellten
Führungskanten 15, 25 und den Formkanten 16, 26 wird somit eine Zwangsführung der
Haarsträhne 3 innerhalb des Haarformgerätes 1 erreicht, die zum einen hinsichtlich
des Biegeradius der Haarsträhne um die Formkante 16, 26 herum als auch hinsichtlich
einer Anlage der Strähne 3 an der Kühlfläche 18 optimiert ist.
[0060] Während die in den Figuren 1 a bis 3b dargestellte Ausführungsform auf einem Verdrehen
der Führungsschalen 12, 22 gegenüber den Formteilen 10, 20 basiert, liegt der in den
Figuren 4 bis 10 gezeigten Variante des Haarformgeräts ein alternativer Verstellmechanismus
zugrunde, bei welchem die Formteile 10, 20 nahezu vollständig von Führungsmitteln
14, 24 umschlossen sind, und wobei sowohl die außen liegenden Führungsmittel 14, 24
als auch die innen liegenden Formteile 10, 20 zangenartig gegeneinander verschwenkbar
angeordnet sind.
[0061] Das Einlegen der Haarsträhne 3 zwischen die eben ausgebildeten und innen liegenden
Heizplatten der Formteile 10, 20 wird in ähnlicher Weise wie im oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel durchgeführt. Bei dem in den Figuren 4a bis 10 gezeigten Haarformgerät
2 bilden die außen liegenden Führungsschalen 14, 24 einen Teil des Gerätegehäuses,
in welchem die zangenartig gegeneinander verschwenkbaren Formteile 10, 20 als Ganzes
drehbar gelagert sind.
[0062] Eine mögliche Drehrichtung der Formteile 10, 20 entgegen dem Uhrzeigersinn ist in
Figur 5a und 5b beispielhaft angedeutet. Eine solche Drehung führt zu dem in Figur
6a und 6b dargestellten gedrehten Zustand, bei welchem die Haarsträhne 3 über die
Führungskante 25 der Führungsschale 24 in das Gerät eingezogen, anschließend zwischen
den beiden Heizplatten 30, 32 der Formteile 10, 20 hindurchgezogen, an der Formkante
26 umgeformt und letztlich über die Kühlfläche 28 des Formteils 20 hinweggeführt wird,
bevor die Haarsträhne 3 über die Führungskante 15 der Führungsschale 14 das Haarformgerät
2 wieder verlässt.
[0063] In den Figuren 7 bis 9b ist eine den Figuren 4a bis 6b entsprechende Konfiguration
des Haarformgeräts 2 als stabförmiges im wesentlichen zylindrisches Gerät dargestellt.
In einer Variante ist das gerät über die Längserstreckung gekröpft ausgebildet. Das
halbschalenartig ausgebildete Führungsmittel 14, 24 bildet ein Außengehäuse des Haarformgeräts
2, welches im Bereich der Schwenkachse 34 eine Grifffläche 50 aufweist. Innerhalb
der zangenartig gegeneinander verschwenkbaren Führungsschalen 14, 24 ist das Heizteil
4, welches ebenfalls zwei zangenartig gegeneinander verschwenkbare Formteile 10, 20
aufweist, drehbar gelagert. Die der Grifffläche 20 abgewandten freien Enden der Formteile
10, 20 sind als schnabelartig abgeflachte Griffschalen 46, 48 ausgebildet, wodurch
ein sicheres und leichtes relatives Verdrehen von äußerer Baueinheit 14, 24 und innerer
Baueinheit 10, 20 ermöglicht wird.
[0064] Die Längsquerschnittsdarstellung gemäß Figur 10 zeigt die beiden zangenartig ausgebildeten
Baugruppen. Während die beiden an ihren Innenseiten Heizflächen 30, 32 aufweisenden
Formelemente 10, 20 über die Schwenkachse 38 gegeneinander verschwenkbar befestigt
und angeordnet sind, ist für die äußere Baugruppe, die die Führungsschalen 14, 24
aufweist, eine Schwenkachse 34 vorgesehen. Die paarweise zangenartig miteinander verbundenen
Führungs- und Formelemente sind somit ineinander angeordnet. Die Innenseite des Führungsmittels
und/oder die Außenseite Formteile, also die Kühlzone, weisen Querrippen auf, über
die die Haarsträhne beim Durchziehen geführt ist, so dass sich diese nicht diagonal
über das gerät bewegen kann.
[0065] Die die beheizbaren Formteile 10, 20 aufweisende innere Baugruppe ist als Ganzes
jedoch innerhalb der von oberer und unterer Griff- bzw. Führungsschale 14, 24 gebildeten
äußeren Baugruppe über ein Drehgelenk verbunden. Das Drehgelenk weist hierbei ein
mit der äußeren Baugruppe verbundenes Lager bzw. eine Nabe 36 und einen mit der inneren
Baugruppe 10, 20 verbundenen Zapfen 40 auf, der ein relatives Verdrehen der inneren
und äußeren Baugruppe bezüglich der Drehachse 37 ermöglicht.
[0066] Die Drehachse 37 fällt insbesondere mit der Längsachse des zylindrisch ausgebildeten
Heizteils 4 zusammen, wenn dieses sich in der Schließstellung, wie in Figur 8a oder
9a dargestellt, befindet.
[0067] Weiterhin ist eine Druckfeder 44 vorgesehen, die im Bereich der äußeren Schwenkachse
34 angeordnet ist und die eine Schließbewegung des Geräts 2, bzw. der Führungsschalen
14, 24 unterstützt. Die innere Baugruppe weist hingegen eine Schenkelfeder 42 auf,
die die beiden Formteile 10, 20 im Bereich ihrer Schwenkachse 38 auseinanderdrückt.
[0068] Durch diese gegeneinander wirkenden Federmechanismen ist gewährleistet, dass die
beiden ineinander angeordneten zangenartigen Baugruppen sich nicht unabhängig voneinander
öffnen oder schließen. Die beiden Federn bewirken somit, dass das Gerät 2 in stets
ein und dieselbe Öffnungsstellung, wie etwa in Figur 7 dargestellt, überführbar ist.
Die Gefahr von Fehlbedienungen, etwa in der Weise, dass eine Haarsträhne 3 zwischen
einer Führungsschale 14 und der Kühlfläche 18, 28 eines Formteils 10, 20 eingespannt
werden kann, wird somit entgegengewirkt.
[0069] Weiterhin ist im an den Führungsschalen 14, 24 im Bereich der Druckfeder 44 ein Anschlag
52 oder eine Öffnungsbegrenzung ausgebildet. Hierdurch kann ein maximaler Öffnungswinkel
für die beiden Führungsschalen 14, 24 vorgegeben werden.
[0070] Das Haarformgerät nach den Figuren 1 a bis 10 wird bevorzugt wie folgt benutzt. Eine
noch feuchte Haarsträhne im Bereich des Haaransatzes wird zwischen Formteilen, von
denen zumindest eines beheizt ist, eingelegt. Dabei ist das Haarformgerät bis zu diesem
Punkt vergleichbar einem zangenartig öffnenbaren Haarglätter ausgebildet und wird
soweit analog gehandhabt. Nach dem Stand der Technik würde nun das Gerät so angewinkelt
gehalten und die Haarsträhne durch die zangenartig geschlossenen einander gegenüberliegenden
Formteilflächen durchgezogen, dass das erwärmte Haar über die - im Schnitt gekrümmte
- Formkante (das ist z.B. eine Seitenkante der Formteile) und über die Kühlfläche
auf der Rückseite der Formteile geführt wird. Damit wird eine Welle oder Locke im
Haar erzeugt. Beim Haarformgerät nach den Figuren 1 a bis 10 werden jedoch nach Einlegen
der Haarsträhne und zusammenlegen der Heizflächen der Formteile die verlängerten Endungen
48 der Formteile zusammengehalten und relativ zu einem die Formteile umgebenden Gehäuseabschnitt,
den Führungsmitteln, bis zu einem Anschlag um z.B. 120 Grad (bis zu einem Winkel zwischen
60 und 170 Grad) verdreht. Das Haarformgerät ist derart ausgebildet, dass durch dieses
Verdrehen das Haar selbsttätig zwischen der Aussenseite der Formteile (also den Kühlbereichen
für die Haarsträhne) und dem Führungsmittel zwanggeführt wird. Da zur einfacheren
Handhabung bevorzugt Führungsmittel auf beiden Aussenseiten der Formteile vorgesehen
sind, wird das Haar durch die Verdrehung nicht nur nach der Beheizung, sondern auch
vor dieser im Führungsmittel zwangsgeführt, so dass die Haarsträhne etwa einen S-
Bogen im Gerät vom Eintritt in der einen Führungskante (diese schließt die Führung
im Führungsmittel ab und bildet einen Öffnungsschlitz zur Geräteausensseite) bis zum
Austritt aus der gegenüberliegenden Führungskante durchläuft. So wird die Haarsträhne
im Verdrehtem und geschlossenem Zustand des Gerätes vom Ansatz bis zum Haarendende
jeweils durchgezogen. Erst danach wird das Gerät wieder in die unverdrehte (bei der
bevorzugt die Formkante und die Führungskante parallel oder leicht angewinkelt zueinander
verlaufen) und geöffnete Stellung überführt, um die nächste Haarsträhne einzulegen
und zu erwärmen und zu formen. Die Handhabung ist durch die Zwangsführung der Haarsträhne
wesentlich vereinfacht und das Formergebnis ist von der gewünschten Qualität und weniger
von der Handhabung abhängig reproduzierbar.
1. Haarformgerät mit einem im wesentlichen stabförmig ausgebildeten Heizteil (4), welches
ein beheizbares Formteil (10, 20) zum Erwärmen der Haare (3) aufweist, wobei zumindest
eine Seitenbegrenzung des Formteils (10, 20) als Formkante (16, 26) ausgebildet ist
und zur Bildung einer Führung für die Haare (3) wenigstens ein gegenüber dem Formteil
(10, 20) verstellbar gelagertes Führungsmittel (12, 22; 14, 24) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Führungsmittel (12, 22; 14, 24) und das zumindest eine Formteil
(10, 20) um die Zylinderachse (37) des Heizteils (4) gegeneinander drehbar gelagert
sind.
2. Haarformgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Führungsmittel (12, 22; 14, 24) zumindest bereichsweise das Formteil
(10, 20) umschließt und eine Führungskante (15, 25) für die Haare (3) aufweist.
3. Haarformgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskante (15, 25) im wesentlichen parallel zur Formkante (16, 26) verläuft.
4. Haarformgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (12, 22; 14, 24) und das Formteil (10, 20) gegeneinander verschwenkbar
gelagert sind.
5. Haarformgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Formteil (10, 20) eine innen liegende Heizfläche (30, 32) und
eine nach außen gewölbte vom Führungsmittel (12, 22; 14, 24) zumindest bereichsweise
umschlossene Kühlfläche (18, 28) aufweist.
6. Haarformgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Führungsmittel (12, 22; 14, 24) schalenartig ausgebildet ist.
7. Haarformgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das halbschalenartig ausgebildete Führungsmittel (12, 22) und /oder die Führungskante
entlang der Krümmung der nach außen gewölbten Kühlfläche (18, 28) des Formteils (10,
20) verschiebbar am Formteil (10, 20) angeordnet ist.
8. Haarformgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest bereichsweise halbschalenartig ausgebildeten Führungsmittel (14; 24)
zangenartig gegeneinander verschwenkbar gelagert sind.
9. Haarformgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (38) der beiden Formteile (10, 20) und die Schwenkachse (34) der
beiden Führungsmittel (14, 24) in Schließstellung des Geräts (37) in beide Richtungen
bis zu 180° um die Zylinderachse (37) drehbar sind.
10. Haarformgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum relativen Verdrehen von Formteilen (10, 20) und Führungsmitteln (12, 22; 14,
24) ein automatischer oder motorischer Antrieb vorgesehen ist.
11. Verfahren zur Haarformung mit einem Haarformgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Haar in ein Haarformgerät auf ein beheizbares Formteil eingelegt wird, das Haar
auf dem Formteil erwärmt und über eine Formkante gezogen wird und das Haar durch verstellen
des Formteils gegenüber einem Führungsmittel im Führungsmittel geführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Haar zwischen zwei einander gegenüberliegenden Formteilen erwärmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Haar im Führungsmittel abgekühlt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Haar das Führungsmittel und das Haarformgerät über eine Führungskante verlässt
und zwischen Formkante und Führungskante in der gleichen Krümmungsorientierung geführt
und abgekühlt wird, die der der Formkante entspricht.
1. A hair styling device with an essentially rod-shaped heating part (4) which has a
heatable styling part (10, 20) to heat hair (3), wherein at least one lateral boundary
of the styling part (10, 20) is designed as a styling edge (16, 26), and at least
one guide means (12, 22; 14, 24) is provided that may be displaced relative to the
styling part (10, 20) to form a guide for the hair (3), characterized in that the at least one guide means (12, 22; 14, 24) and the at least one styling part (10,
20) are supported so as to be rotatable counter to one another around the cylinder
axis (37) of the heating part (4).
2. The hair styling device according to claim 1, characterized in that the at least one guide means (12, 22; 14, 24) surrounds the styling part (10, 20)
at least in regions and has a guide edge (15, 25) for the hair (3).
3. The hair styling device according to claim 2, characterized in that the guide edge (15, 25) runs essentially parallel to the styling edge (16, 26).
4. The hair styling device according to any one of the preceding claims, characterized in that the guide means (12, 22; 14, 24) and the styling part (10, 20) are supported so as
to be pivotable counter to one another.
5. The hair styling device according to any one of the preceding claims, characterized in that the at least one styling part (10, 20) has an inner heating surface (30, 32) and
an outwardly curved cooling surface (18, 28) that is enclosed at least in regions
by the guide means (12, 22; 14, 24).
6. The hair styling device according to any one of the preceding claims, characterized in that the at least one guide means (12, 22; 14, 24) is formed like a shell.
7. The hair styling device according to any one of the preceding claims, characterized in that the guide means (12, 22) formed like a half-shell and/or the guide edge is arranged
along the curvature of the outwardly curved cooling surface (18, 28) of the styling
part (10, 20) so as to be displaceable on the styling part (10, 20).
8. The hair styling device according to any one of the preceding claims, characterized in that the guide means (14, 24) that are formed like a half-shell at least in regions are
supported such that they may pivot against one another like pincers.
9. The hair styling device according to claim 8, characterized in that the pivot axis (38) of the two styling parts (10, 20) and the pivot axis (34) of
the two guide means (14, 24) are rotatable in both directions up to 180° around the
cylinder axis (37) in the closed position of the device (37).
10. The hair styling device according to any one of the preceding claims, characterized in that an automatic or motorized drive is provided for relative rotation of styling parts
(10, 20) and guide means (12, 22; 14, 24).
11. A method for styling hair with a hair styling device according to claim 1, characterized in that the hair in the hair styling device is placed on a heatable styling part; the hair
is heated on the styling part and drawn over a styling edge; and the hair is directed
in a guide means by adjusting the styling part relative to a guide means.
12. The method according to claim 11, characterized in that the hair is heated between two styling parts situated opposite one another.
13. The method according to claim 11 or 12, characterized in that the hair is cooled in the guide means.
14. The method according to any one of the claims 11 to 13, characterized in that the hair leaves the guide means and the hair styling device via a guide edge and
is directed and cooled between styling edge and guide edge in the same curvature orientation
that corresponds to that of the styling edge.
1. Appareil de mise en forme des cheveux comprenant une partie chauffante essentiellement
en forme de tige (4), qui présente une pièce moulée chauffante (10, 20) pour le chauffage
des cheveux (3), au moins une limitation latérale de la pièce moulée (10, 20) étant
conçue comme un bord moulé (16, 26), et pour la formation d'un guide pour les cheveux
(3) au moins un moyen de guidage (12, 22 ; 14, 24) est prévu, placé de façon à pouvoir
être réglé par rapport à la pièce moulée (10, 20), caractérisé en ce que le au moins un moyen de guidage (12, 22 ; 14, 24) et la au moins une pièce moulée
(10, 20) sont placés autour de l'axe cylindrique (37) de la pièce chauffante (4) l'un
en face de l'autre, de manière à pouvoir tourner.
2. Appareil de mise en forme des cheveux selon la revendication 1, caractérisé en ce que le au moins un moyen de guidage (12, 22 ; 14, 24) entoure au moins par endroits la
pièce moulée (10, 20) et présente un bord de guidage (15, 25) pour les cheveux (3).
3. Appareil de mise en forme des cheveux selon la revendication 2, caractérisé en ce que le bord de guidage (15, 25) s'étend de manière essentiellement parallèle au bord
moulé (16, 26).
4. Appareil de mise en forme des cheveux selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le moyen de guidage (12, 22 ; 14, 24) et la pièce moulée (10, 20) sont placés l'un
en face de l'autre de manière orientable.
5. Appareil de mise en forme des cheveux selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la au moins une pièce moulée (10, 20) présente une surface chauffante intérieure
(30, 32) et une surface de refroidissement (18, 28) courbée vers l'extérieur, enclose
au moins par endroits par le moyen de guidage (12, 22 ; 14, 24).
6. Appareil de mise en forme des cheveux selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le au moins un moyen de guidage (12, 22 ; 14, 24) est conçu pour être en forme de
coquille.
7. Appareil de mise en forme des cheveux selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le moyen de guidage (12, 22) conçu en forme de demi-coquille et /ou le bord de guidage
le long de la courbure de la surface de refroidissement courbée vers l'extérieur (18,
28) de la pièce moulée (10, 20) est placé sur la pièce moulée (10, 20) de manière
à pouvoir se déplacer.
8. Appareil de mise en forme des cheveux selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de guidage (14, 24) conçus au moins par zones en forme de demi coquilles
sont placés de manière à pouvoir pivoter l'un en face de l'autre sous la forme d'une
pince.
9. Appareil de mise en forme des cheveux selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'axe de pivot (38) des deux pièces moulées (10, 20) et l'axe de pivot (34) des deux
moyens de guidage (14, 24) peuvent tourner dans la position fermée de l'appareil (37)
dans les deux directions sur jusqu'à 180° autour de l'axe cylindrique (37).
10. Appareil de mise en forme des cheveux selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que pour la rotation relative des pièces moulées (10, 20) et des moyens de guidage (12,
22 ; 14 ; 24) un entraînement automatique ou motorisé est prévu.
11. Procédé de mise en forme des cheveux avec un appareil de mise en forme des cheveux
selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cheveux sont placés dans un appareil de mise en forme des cheveux sur une pièce
moulée chauffante, les cheveux sont chauffés sur la pièce moulée et tirés sur un bord
moulé, puis les cheveux sont guidés dans un moyen de guidage en déplaçant la pièce
moulée par rapport à un moyen de guidage.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que les cheveux sont chauffés entre deux pièces moulées disposées l'une en face de l'autre.
13. Procédé selon la revendication 11 ou 12 caractérisé en ce que les cheveux sont refroidis dans le moyen de guidage.
14. Procédé selon une des revendications 11 à 13, caractérisé en ce que les cheveux sortent du moyen de guidage et de l'appareil de mise en forme des cheveux
par le biais d'un bord de guidage et sont guidés puis refroidis entre le bord moulé
et le bord de guidage dans la même orientation courbée, qui correspond à celle du
bord moulé.