[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausziehführung für Schubkästen mit einer Laufschiene
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 84 31 055 ist es bekannt, den Fanghaken aus dem Material der Laufschiene herauszubiegen. Insbesondere
bei sehr breiten Schubkästen, die eine hohe Masse aufweisen, tritt das Problem auf,
dass sich die Fanghaken verbiegen können.
[0003] Die gattungsgemäße
EP 1 147 725 offenbart ferner, die Fanghaken als separat zur Laufschiene ausgebildete und höhenverstellbar
angeordnete Elemente auszubilden, um die Neigung einer Frontblende des Schubkastens
zu verstellen. Auch die in dieser Schrift offenbarten Fanghaken sind zur Fixierung
sehr schwerer Schubkästen nur bedingt geeignet.
[0004] Aus der
DE 36 41 325 A1 ist es ferner bekannt, zwischen einer Schubkastenrückwand und einem Fanghaken ein
Distanzstück einzubauen, um eine Laufschiene auch für kleinere, eigentlich nicht an
ihre Abmessungen angepasste Schubkästen zu nutzen. Zum Ausgleich von Toleranzen innerhalb
der laufenden Produktion einer Schubkasten-/Ausziehführungsserie ist dieses Distanzstück
jedoch nicht geeignet.
[0005] Vor dem vorstehenden Hintergrund soll eine konstruktive Lösung für das Problem geschaffen
werden, ein toleranzbedingtes Spiel zwischen einem Fanghaken einer Laufschiene und
einem Schubkasten ausgleichen zu können.
[0006] Die Erfindung löst die genannte Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
[0007] Zur Vermeidung eines zu großen Spiels zwischen der Laufschiene und dem Schubkasten
bzw. Schubkastenrückwand ist nach Anspruch 1 vorgesehen, wenigstens ein Federelement
oder wenigstens ein elastisch kompressibles Element am Fanghaken vorzusehen, welches
die Schubkastenrückwand federnd am Fanghaken abstützt. Mit diesem Sicherungselement
wird das Problem eines zu großen - z.B. zu einem Klappern oder unruhigen Lauf führenden
- Spiels zwischen dem Schubkasten und der Laufschiene gelöst.
[0008] Der Fanghaken kann insbesondere aus einem härteren Material als die Laufschiene gefertigt
werden und/oder aber aus einem dickeren Material, was es jeweils auf einfache Weise
ermöglicht, die Festigkeit der Anordnung zu erhöhen. Besonders bevorzugt wird die
Wirkung dieser beiden Maßnahmen miteinander kombiniert, um zu einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung zu gelangen
[0009] Alternativ oder optional kann der Fanghaken auch mittels sonstiger Befestigungseinrichtungen
wie Schrauben-/Mutter-Kombinationen, mittels Clinchen, Nieten oder mittels Klebe-
Schweiß- oder Lötvorgängen an der Laufschiene festgelegt werden.
[0010] Es ist insbesondere denkbar, den Fanghaken aus einem rostfreien Material wie einem
rostfreien Stahl zu fertigen, so dass die Stabilität auch dauerhaft gewährleistet
bleibt.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert:
- Figur 1
- einen Fanghaken mit einem Federelement vor und nach der Montage auf einer Laufschiene;
- Figur 2
- einen weiteren Fanghaken mit einem Federelement vor und nach der Montage an einer
Laufschiene;
- Figur 3a,b
- die Anordnungen aus Figur 10 bzw. 11 jeweils in montierter Position an einem Schubkasten;
- Figur 4
- einen dritten Fanghaken mit einem Federelement vor und nach der Montage an einer Laufschiene;
- Figur 5
- ein weiteres, die Variante der Figur 13 weiterentwickelndes Ausführungsbeispiel eines
Fanghakens mit einem Federelement vor und nach der Montage an der Laufschiene;
- Figur 6a, b
- die Ausführungsbeispiele der Figuren 13 und 14 jeweils im montierten Zustand an einem
Schubkasten.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Laufschiene 1 einer ansonsten hier nicht dargestellten, vorzugsweise
teleskopartigen Auszugsführung für einen Schubkasten 2 (siehe insofern die ein anderes
Ausführungsbeispiel betreffende Fig.6), die an sich in beliebiger Weise ausgebildet
sein kann und typischerweise zumindest eine an einem Möbelkorpus festzulegende Möbelkorpusschiene
sowie die am Schubkasten festzulegende Laufschiene 1 der Fig. 1 und zumindest ein
Lager, insbesondere ein Wälzlager (hier ebenfalls nicht dargestellt), zwischen der
Möbelkorpusschiene und der Laufschiene 1 aufweist. Optional kann die Ausziehführung
weitere Elemente wie eine Mittelschiene aufweisen.
[0013] Um einen Schubkasten 2 auf der Laufschiene 1 zu sichern, ist an der Laufschiene 1
ein Fanghaken 3 angeordnet oder ausgebildet.
[0014] Nach Fig.1 ist der Fanghaken 3 als zur Laufschiene 1 separates Element ausgebildet,
welches an der Laufschiene 1 festgelegt ist. Dies bietet den besonderen Vorteil, dass
für den Fanghaken 3 eine stabilere Auslegung gewählt werden kann als für die übrige
Laufschiene 1.
[0015] So ist es denkbar, den Fanghaken 3 aus einem anderen Material - insbesondere aus
einem härteren Material - zu fertigen als die Laufschiene 1, um die Stabilität des
Fanghakens 1 zu erhöhen.
[0016] Denkbar ist aber auch, den Fanghaken 3 direkt aus dem Material der Laufschiene zu
fertigen / zu biegen.
[0017] Alternativ oder optional ist es denkbar, den Fanghaken 3 aus einem stärkeren (dickeren)
Material zu fertigen als die Laufschiene, um ihn mit einer erhöhten Festigkeit zu
versehen. Der Fanghaken 4 kann aber auch mit Versteifungselemente wie Rippen und/oder
mit Stützelementen versehen werden, welche ihn an der Laufschiene 1 abstützen.
[0018] Die Laufschiene 1 ist nach Fig.1 als nicht umfangsgeschlossenenes Hohlprofil ausgebildet,
welches aus einem Blechstreifen gefertigt ist, der in eine Schienenform mit einem
im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt gebogen ist, wobei ein Längsschlitz 4 verbleibt.
Die Laufschiene 1 ist an ihrer vom Längsschlitz 4 abgewandten Auflageseite 5 abgeflacht
ausgebildet, um auf sie einen Schubkasten auflegen zu können.
[0019] Das freie Ende des Hakenbereiches 8 kann leicht verjüngend ausgebildet sein, um das
Aufschieben eines Schubkastens zu erleichtern.
[0020] Wird der Fanghaken 3 aus einem Stahlmaterial gefertigt, weist er eine besonders hohe
Stabilität auf und ist derart auch zur Fixierung schwerster Schubkästen und insbesondere
zur Sicherung derselben gegen ein Abheben von der Laufschiene 1 auf einfache Weise
gesichert.
[0021] Nach Figur 1 ist vorgesehen, dem Fanghaken 3 ein toleranzausgleichendes Federelement
zuzuordnen.
[0022] Dieses Federelement dient zur Erzeugung einer Vorspannkraft zwischen dem Fanghaken
3 und dem Schubkasten 2.
[0023] Nach Figur 1 ist zunächst wiederum ein separater Fanghaken 3 an der Laufschiene 1
festgelegt, der in gestufte Form gebogen ist.
[0024] Der Fanghaken 3 weist seitliche Stege 25, 26 auf, welche von einem Federdraht einer
Drahtfeder 27 umschlungen sind, wobei sich die Drahtfeder 27 mit einem Bügelbereich
28 auf der Laufschiene 1 abstützt, und wobei die Drahtfeder ferner Federschenkel 29,
30 aufweist, die sich im montierten Zustand - wie aus Figur 3a ersichtlich - am Schubkasten
3 abstützen, so dass zwischen der Laufschiene bzw. dem Fanghaken 3 und der Rückseite
des Schubkastens 2 eine Vorspannung durch Federwirkung erzeugt wird.
[0025] Anstelle einer Drahtfeder könnte diese Federwirkung auch durch ein sonstiges federndes
oder elastisches Element erzeugt werden, so beispielsweise durch eine mäanderförmig
gebogene Blattfeder 31 (siehe Figur 2 und Figur 3b), die sich zwischen dem Schenkel
12 des Fanghakens 3 und der Rückwand des Schubkastens 2 abstützt oder aber beispielsweise
durch eine Schraubenfeder 34 (Fig. 4), die z.B. federnd zwischen einem Anschlagstift
oder -steg 32 eines vorzugsweise aus einem Bolzen oder Stift gebogenen Fanghakens
3 und einer Scheibe 33 am Fanghaken 3 wirkt. Die Schraubenfeder 34 drückt die Scheibe
33 gegen den Schubkasten (Fig. 6a).
[0026] Es ist einerseits denkbar, die Schraubenfeder 34 mit einem ihrer Enden an einem Steg
32 festzulegen oder aber nach Art der Figur 14 den aus einem Bolzen oder Stift gefertigten
Fanghaken 3 an seinem freien Hakenbereichsende mit einem Gewinde zu versehen bzw.
ihn aus einem Gewindestift zu biegen und auf das Gewinde 35 eine Rändelmutter 36 aufzuschrauben,
welche einen axial verstellbaren Anschlag für die Schraubenfeder 34 bildet (Fig. 5b).
Zur Realisierung einer Verdrehsicherung wird die Rändelmutter mit Klemmteil oder das
Klemmteil mit einem nicht-metallischen Einsatz versehen. Alternativ kann die Sicherungsmutter
auch komplett aus Kunststoff gefertigt werden. Eine Ausführung als PAL-Mutter oder
der Überzug mit einem Sicherungslack ist ebenfalls denkbar.
[0027] Derart kann auf einfache Weise durch Verstellen der Mutter, insbesondere der Rändelmutter
36, die auf den Schubkasten über die Scheibe 33 wirkende Federkraft verstellt bzw.
voreingestellt werden.
[0028] Wie aus Figur 3 und 4 ersichtlich, ist es auch denkbar, das Ende eines Gewindestiftes
nicht an der Laufschiene 1 zu verschweißen, sondern es durch eine durch Stege gebildete
axial durchsetzbare Fensterstegöffnung 37 zu stecken und diese Anordnung ggf. ergänzend
zu verpressen.
[0029] Figur 6 zeigt, wie die sich an dem Steg 32 bzw. an der Mutter 36 abstützende Schraubenfeder
zwischen dem Fanghaken 3 und der Schubkastenrückwand des Schubkastens 2 wirkt. Die
Figur 6a zeigt die nicht-einstellbare Variante und die Figur 6b zeigt die einstellbare
Variante des Fanghakens mit Längenausgleich.
[0030] Derart ist es auf besonders einfache Weise möglich, die Optionen "Federwirkung zwischen
dem Fanghaken 3 und der Schubkastenrückwand" und "separater Fanghaken 3 zur Erhöhung
der Stabilität" miteinander zu kombinieren.
[0031] Es ist aber auch denkbar, nur eine dieser beiden Erfindungen vorzusehen, d.h. das
Federelement kann auch bei einem aus Material der Laufschiene 1 selbst gebogenen Fanghaken
3 eingesetzt werden (hier nicht dargestellt) und das separate Fanghakenelement 3,
das separat zur Laufschiene gefertigt ist, kann auch ohne das Federelement eingesetzt
werden. Besonders vorteilhaft wird die Wirkung dieser beiden Maßnahmen miteinander
kombiniert.
Bezugszeichen
[0032]
Laufschiene |
1 |
Schubkasten |
2 |
Fanghaken |
3 |
Längsschlitz |
4 |
Auflageseite |
5 |
Schenkel |
12 |
Stege |
25, 26 |
Drahtfeder |
27 |
Bügelbereich |
28 |
Federschenkel |
29, 30 |
Blattfeder |
31 |
Schraubenfeder |
34 |
Anschlagstift |
32 |
Scheibe |
33 |
Schraubenfeder |
34 |
Gewinde |
35 |
Rändelmutter |
36 |
Fensterstegöffnung |
37 |
1. Ausziehführung für Schubkästen mit einer Laufschiene (1), an der ein Fanghaken (3)
zum Sichern des Schubkastens an der Laufschiene (1) angeordnet ist, wobei der Fanghaken
(3) als separates, an der Laufschiene (1) verschiebesicher festgelegtes Element ausgelegt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisch kompressibles Element oder ein Federelement (28, 31, 34) am Fanghaken
(3) ausgebildet ist.
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastisch kompressible Element oder das Federelement (28, 31, 34) zwischen dem
Fanghaken (3) und der Laufschiene (1) ausgebildet ist.
3. Ausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (28, 31, 34) verstellbar ausgelegt ist.
4. Ausziehführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (28, 31, 34) verstellbar am Fanghaken (3) abgestützt ist.
5. Ausziehführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement an einer verstellbaren Mutter (36) abgestützt ist, die auf einen
Gewindeabschnitt (35) des Fanghakens (3) aufgeschraubt ist.
6. Ausziehführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (28, 31, 34) als Drahtfeder, als Schraubenfeder oder als Blattfederelement
ausgebildet ist.
7. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) aus einem Blech in eine Z-Form gebogen ist.
8. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) aus einem Blech in eine Z-Form geschnitten ist.
9. Ausziehführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechebene des aus einem Blech in eine Z-Form geschnittenen Fanghakens (3) zumindest
abschnittsweise oder vollständig senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung der Laufschiene
(1) ausgerichtet ist.
10. Ausziehführung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechebene des aus einem Blech in eine Z-Form geschnittenen Fanghakens (3) zumindest
abschnittsweise oder vollständig parallel zur Haupterstreckungsrichtung der Laufschiene
(1) ausgerichtet ist.
11. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) stabilitätserhöhend zumindest abschnittsweise in eine Rinnenform
gebogen ist.
12. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) durch einen Fügevorgang an der Laufschiene festgelegt ist.
13. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) durch einen Clinchvorgang an der Laufschiene festgelegt ist.
14. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) durch eine Drehbewegung- insbesondere einen Bajonettverschluss
- an der Laufschiene festgelegt ist.
15. Ausziehführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken (3) durch einen Schweißvorgang an der Laufschiene festgelegt ist.