[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine flächige Textilware mit einem umlaufenden Rand,
insbesondere Handtuch, in deren an den Rand angrenzenden Randzone wenigstens ein Magnet
angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Textilware, nämlich ein Handtuch, ist in der
DE 20 2010 016 356 U1 beschrieben. An den kurzen Seiten des Handtuches ist jeweils ein Magnet angeordnet.
Dies erlaubt es, das Handtuch z. B. in Sportstudios auf den Sitzflächen von Trainingsgeräten
mit einem metallischen Grundgestell zu befestigen.
[0003] Des Weiteren wird in der
DE 20 2010 016 356 U1 vorgeschlagen, den oder die Magnete in den Saum des Handtuches einzunähen. Einen
ähnlichen Vorschlag findet man z. B. auch in der
DE 200 13 553 U1.
[0004] Grundsätzlich lässt sich diese Befestigungsart leicht realisieren und gewährt auch
einen ausreichenden Halt des Handtuches an einer metallischen Grundfläche. Es hat
sich aber gezeigt, dass eine solche Befestigung nicht sehr haltbar ist, da der eingenähte
Magnet beim Waschen des Handtuches von innen gegen den Saum schlägt und mit seinen
Kanten das Gewebe rasch zerstört. Daher ist diese Art der Befestigung nicht geeignet
für Textilwaren wie z. B. Handtücher, die häufig gewaschen werden müssen.
[0005] Die Erfindung beruht daher auf der Aufgabe, eine Befestigungsmöglichkeit für Magnete
an Textilwaren zu schaffen, die dauerhaft und waschbeständig ist.
[0006] Zur Lösung des Problems sieht die Erfindung vor, dass sich in der Randzone der Textilware
eine Ausnehmung befindet, dass die Ausnehmung beidseitig von der Lasche abgedeckt
ist, die mit der Textilware verbunden ist, wodurch eine geschlossene Tasche gebildet
ist, und dass der Magnet in der Tasche angeordnet ist.
[0007] Diese Anordnung erlaubt es, die Laschen aus einem Material herzustellen, das widerstandsfähiger
ist als das der Textilware selbst, so dass die Bewegungen des Magnetes innerhalb der
Tasche während eines Waschvorganges nicht zu einer Zerstörung der Lasche führen. Der
Magnet wird somit dauerhaft am Handtuch gehalten, so dass das Handtuch eine übliche
Anzahl von Wäschen unbeschädigt übersteht.
[0008] Vorzugsweise wird die Lasche aus einem Stück gebildet und gefaltet, so dass die beiden
Hälften der Lasche in Opposition gelangen. Die Lasche wird auf den Rand des Handtuches
geschoben, wobei ihre beiden Hälften jeweils auf einer Seite des Handtuches zum Liegen
kommen und dabei die Ausnehmung beidseitig abdecken. Grundsätzlich könnte die Lasche
auch aus zwei Teilen gebildet werden, die auf beiden Seiten des Handtuches abdeckend
auf die Ausnehmung gelegt werden.
[0009] Die Ausnehmung kann besonders einfach hergestellt werden, wenn sie randoffen gestaltet
ist. Sie kann z. B. aus der Randzone der Textilware ausgestanzt oder ausgeschnitten
werden.
[0010] Der Magnet ist länglich und besitzt einen quadratischen Querschnitt und somit vier
Seitenflächen und zwei Stirnflächen, wobei der eine Magnetpol sich in einer der Seitenflächen
und der andere Magnetpol in der dazugehörigen gegenüberliegenden Seitenfläche befindet.
Da die Seitenflächen eben sind, liegt stets eine große Kontaktfläche zum metallischen
Untergrund vor, so dass die magnetischen Haltekräfte sehr groß sind.
[0011] Weiterhin wird vorgeschlagen, den Magnet mit einer Schrumpffolie zu umhüllen, die
zumindest die Kanten des Magnetes abdeckt. Dies hat zweierlei Vorteile: Zum Einen
kann sich der Magnet aufgrund der glatten Fläche der Schrumpffolie leichter um seine
Längsachse drehen, so dass er stets mit einer Seitenfläche, die einen Pol des Magneten
bildet, auf dem metallischen Untergrund zum Liegen kommt. Des Weiteren können sich
die Pole der Magnete, die sich an gegenüberliegenden Seiten der Textilware befinden,
zueinander ausrichten, wenn die beiden Magnete zusammengeführt werden, um aus der
Textilware einen Ring oder eine Schlaufe zu bilden.
[0012] Zum Anderen deckt die Schrumpffolie auch die Kanten des Magneten ab, so dass bei
einem Waschvorgang die Schläge, die die Kanten auf die Innenseite der Lasche ausüben,
gedämpft werden bzw. auf eine größere Fläche verteilt werden.
[0013] Am Einfachsten besteht die Schrumpffolie aus einem Schrumpfschlauch, der über den
Magnet gezogen wird und dann durch Hitzeeinwirkung geschrumpft wird, wobei die Längsausdehnung
des Schrumpfschlauches größer ist als die des Magneten, damit auf jeden Fall auch
die Kanten der Stirnflächen zu den Seitenflächen abgedeckt werden.
[0014] Eine weitere Maßnahme, die dazu dient, die Belastung der Lasche bei einem Waschvorgang
möglichst gering zu halten, besteht darin die Länge der Ausdehnung so zu wählen, dass
der Magnet sich in Längsrichtung verschieben kann. Dadurch wird verhindert, dass die
Kanten, insbesondere zwischen der Stirnfläche und den Seitenflächen, beim Waschen
stets auf die gleiche Stelle der Lasche schlagen.
[0015] Die Lasche wird vorzugsweise aus einem Aramidgewebe hergestellt. Dieses besitzt eine
große Festigkeit, hat aber trotzdem eine relativ glatte Oberfläche, so dass sich einerseits
der Magnet im Inneren der Lasche ungehindert um seine Längsachse drehen kann und andererseits
die Außenfläche der Lasche einen angenehmen haptischen Eindruck vermittelt.
[0016] Vorzugsweise ist der Magnet ein Neodym-Magnet.
[0017] Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Handtuch, wobei an den kurzen Seiten
des Handtuches jeweils ein Magnet im mittleren Bereich angeordnet ist und wobei die
Magnete ― wie zuvor beschrieben ― am Handtuch gehalten sind.
[0018] Im Folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels die Erfindung näher erläutert
werden. Dazu zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Handtuch,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Teilabschnitt des Handtuches nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III/III der Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV/IV der Fig. 3.
[0019] Die Erfindung lässt sich auf jede Art von Textilwaren anwenden, soll aber bevorzugt
für Handtücher benutzt werden, so dass im Folgenden ein Handtuch als Ausführungsbeispiel
beschrieben wird.
[0020] Die Fig. 1 zeigt ein spezielles Handtuch 1, an dessen kurzen Seiten jeweils ein Magnet
2 in einer Lasche 3 im Bereich der Randzone 4 des Handtuchs 1 gehalten wird. Diese
Befestigungsanordnung ist in der Fig. 2 anhand eines der Magnete 2 vergrößert dargestellt.
Die Randzone 4 wird von einem Saum 5 des Handtuches gebildet, dessen Rand durch eine
gestrichelte Linie dargestellt ist. Diese Randzone besitzt eine randoffene Ausnehmung
6, die aus dem Saum 5 entweder herausgeschnitten oder herausgestanzt wird.
[0021] Die Ausnehmung 6 besitzt eine Längsausdehnung parallel zum Rand des Handtuches und
reicht von einer zur anderen Seitenfläche des Handtuches.
[0022] Die Ausnehmung wird beidseitig von einer Lasche 3 abgedeckt. Diese ist gefaltet,
so dass sich ihre beiden Hälften gegenüberliegen. Jede Hälfte ist etwas größer als
die Ausnehmung 6, so dass deren Randbereiche jeweils auf einer Seite des Handtuches
1 auf dem Rand der Ausnehmung 6 zu liegen kommen und dort entlang einer Naht 8 mit
dem Handtuch 1 vernäht werden, so dass eine geschlossene Tasche gebildet wird. In
dieser Tasche befindet sich der Magnet 2, der von einem Schrumpfschlauch 9 umhüllt
ist. Der Magnet 2 ist länglich und liegt parallel zum Rand des Handtuches 1.
[0023] Die Anordnung der Magneten 2 in der Tasche ist in der Fig. 3 im Querschnitt dargestellt.
[0024] Man erkennt, dass der Magnet 2 einen quadratischen Querschnitt hat, wobei die magnetische
Teilung entlang einer Längsmittelebene 10 erfolgt. Dadurch bilden die beiden gegenüberliegenden
Seitenflächen 11a und 11b jeweils einen Pol des Magneten.
[0025] Der Magnet wird über seine Länge von dem Schrumpfschlauch umlaufend umhüllt, sodass
insbesondere seine Längskanten von dem Schrumpfschlauch 9 abgedeckt sind. Dadurch
werden diese ein wenig gerundet, so dass der Magnet 2 sich besser in der Tasche um
seine Längsachse drehen kann und sich dadurch jeweils optimal entweder zu einer Metallfläche
oder aber zu einem Gegenmagneten ausrichten kann. Die glatte Oberfläche des Schrumpfschlauches
9 sorgt weiterhin dafür, dass die Reibung gegenüber der Lasche 3 ― soweit die Kanten
an ihr anliegen ― möglichst gering ist.
[0026] Man erkennt weiterhin, dass die Naht 8, mit der die Lasche am Handtuch 1 befestigt
ist, durch das Handtuch 1 hindurchgeht, also die beiden Laschenhälften miteinander
verbindet und den Saum 5 schließt.
[0027] In der Fig. 4 ist nochmals ein Längsschnitt der Ausnehmung 6 mit dem Magneten 2 dargestellt.
Man erkennt, dass die Längsausdehnung des Magneten 2 etwas kleiner ist als die Längsausdehnung
der Ausnehmung 6, so dass der Magnet sich auch in Längsrichtung (siehe Doppelpfeil)
innerhalb der von der Lasche 3 gebildeten Tasche hin- und her bewegen kann. Dadurch
wird sichergestellt, dass der Magnet beim Waschen nicht stets auf dieselbe Stelle
der Lasche schlägt.
[0028] Außerdem ist zu erkennen, dass der Schrumpfschlauch 9 etwas länger ist als der Magnet
2 selbst, so dass zumindest die Kanten zwischen den Seitenflächen und den Stirnflächen
des Magneten abgedeckt sind, was eine Längsverschiebung des Magneten innerhalb der
Tasche erleichert.
[0029] Das Material, aus dem die Lasche besteht, ist deutlich stabiler als das Handtuchmaterial
selbst. Hier haben sich insbesondere technische Gewebe bewährte insbesondere ein Gewebe
aus Aramidfasern hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0030] Als Aramide oder aromatische Polyamide (Polyaramide) werden nach einer Definition
der US-amerikanischen Federal Trade Commision nur solche langkettigen synthetischen
Polyamide bezeichnet, bei denen mindestens 85% der Amidgruppen direkt an zwei aromatische
Ringe gebunden sind. Aramidfasern sind goldgelbe organische Kunstfasern, die u. a.
unter dem Markennamen Kevlar vertrieben werden.
[0031] Die Fasern zeichnen sich durch sehr hohe Festigkeit, hohe Schlagzähigkeit, hohe Bruchdehnung,
gute Schwingungsdämpfung sowie Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen aus. Sie
sind darüber hinaus sehr hitze- und feuerbeständig.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Handtuch
- 2
- Magnet
- 3
- Lasche
- 4
- Randzone
- 5
- Saum
- 6
- Ausdehnung
- 8
- Naht
- 9
- Schrumpfschlauch
- 10
- Längsmittelebene
- 11a, b
- Seitenflächen
1. Flächige Textilware mit einem umlaufenden Rand, insbesondere Handtuch (1), in deren
an den Rand angrenzenden Randzone (4) wenigstens ein Magnet (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich in der Randzone (4) der Textilware eine Ausnehmung (6) befindet, dass die Ausnehmung
(6) beidseitig von einer Lasche (3) abgedeckt ist, die mit der Textilware verbunden
ist, wodurch eine geschlossene Tasche gebildet ist, und dass der Magnet (2) in der
Tasche angeordnet ist.
2. Textilware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (3) aus einem Stück gebildet und gefaltet ist.
3. Textilware nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (6) randoffen ist.
4. Textilware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (2) länglich ist und einen quadratischen Querschnitt aufweist und somit
vier Seitenflächen (11a, 11b) und zwei Stirnflächen hat, und dass der eine Magnetpol
sich in einer der Seitenflächen (11a) und der andere Magnetpol in der dazu gegenüberliegenden
Seitenfläche (11b) befindet.
5. Textilware nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet von einer Schrumpffolie umhüllt ist, die zumindest die Kanten des Magnets
(2) abdeckt.
6. Textilware nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrumpffolie ein Schrumpfschlauch (9) ist, der länger ist als die Längsausdehnung
des Magneten (2).
7. Textilware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (3) aus einem Aramidgewebe besteht.
8. Textilware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (3) aus einem Aramidgewebe besteht.
9. Textilware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Magnet (2) um einen Neodym-Magnet handelt.
10. Handtuch mit zwei kurzen und zwei langen Seiten, dadurch gekennzeichnet, dass an den kurzen Seiten des Handtuchs jeweils ein Magnet (2) im mittleren Bereich angeordnet
ist und dass beide Magnete (2), wie in den Ansprüchen 1 bis 9 definiert, am Handtuch
(1) gehalten sind.