[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Mechanik und speziell der Medizintechnik und
bezieht sich auf eine Schleuseneinrichtung zum Einführen eines Katheters in den Körper
eines Patienten.
[0002] Insbesondere in der mikroinvasiven oder minimalinvasiven Anwendung im Bereich der
Medizin werden häufig Funktionselemente wie beispielsweise Stents, Fräsköpfe zum Ausfräsen
von Blutgefäßen sowie Herzunterstützungspumpen mittels Kathetern durch eine Öffnung
in das Körperinnere eines Patienten, speziell in körpereigene Gefäße, insbesondere
Blutgefäße, eingeführt. Um solche Katheter mit minimierter Traumatisierung des betroffenen
Gewebes und auch unter Minimierung des Beschädigungsrisikos für die empfindlichen
medizinischen Geräte ein- oder mehrmals einführen zu können, werden häufig Schleusen
verwendet, die dauerhaft oder vorübergehend in den Körper eines Patienten eingebracht
werden und die ein inneres Lumen aufweisen, das das Durchführen eines Katheters oder
anderer Funktionselemente erlaubt. Zum Einführen einer solchen Schleuse in den Patientenkörper
ist die sogenannte Seldinger-Technik bekannt, die weiter unten im Zusammenhang mit
der Figur 1 näher erläutert wird.
[0003] Ein entsprechendes Verfahren ist beispielsweise aus der
WO 02/43791 A1 bekannt.
[0004] Ist eine derartige Schleuse einmal installiert, so kann sie dauerhaft oder wiederholt
zum Einführen und Entnehmen eines Katheters verwendet werden.
[0005] Eine spezielle Anwendung liegt in der Verwendung einer derartigen Schleuse für komprimierbare
Blutpumpen oder andere Funktionselemente, die zunächst zur besseren Einbringbarkeit
in den Körper komprimiert, insbesondere radial komprimiert werden, im komprimierten
Zustand durch die Schleuse an den Ort des Einsatzes oder bis in die Nähe des Einsatzortes
eingeführt und danach dort expandiert werden. Zu diesem Zweck sind entsprechende Blutpumpen
bekannt, die einen Pumpenkopf am distalen Ende eines Hohlkatheters aufweisen, wobei
der Pumpenkopf einen Rotor mit radial expandierbaren Förderschaufeln sowie ein ebenfalls
komprimier- und expandierbares Gehäuse aufweist. Die entsprechenden Elemente sind
so ausgebildet, dass sie beispielsweise selbsttätig expandieren, wenn sie beispielsweise
vorher elastisch komprimiert sind, oder dass sie zu Beginn eines Rotationsbetriebs
durch den Widerstand der zu fördernden Flüssigkeit, beispielsweise des Blutes, expandiert
werden (gilt insbesondere für Förderschaufeln des Rotors).
[0006] Auch andere Effekte wie beispielsweise Formgedächtniseffekte bei sogenannten Formgedächtnislegierungen,
beispielsweise Nitinol, können für den Zweck einer nachträglichen Formänderung ausgenutzt
werden.
[0008] Solche Blutpumpen oder auch andere Funktionselemente können zur besseren Einbringbarkeit
mittels einer oben beschriebenen Schleuse vorteilhaft vorkomprimiert werden und beispielsweise
in einer zweiten Schleuse für die Behandlung eines Patienten vor dem Einführen in
die erste Schleuse bereitgehalten werden. Die zweite Schleuse ist dann derart konzipiert,
dass das Funktionselement, insbesondere der Pumpenkopf, in ihrem Innenraum (Lumen)
komprimiert gehalten ist, beispielsweise in demselben Durchmesser, der auch für das
Einführen in die erste Schleuse benötigt wird, oder geringfügig größer. Zum Überführen
der Pumpe von der zweiten Schleuse in die erste Schleuse werden dann typischerweise
die beiden Schleusen derart gekoppelt, dass sie koaxial zueinander mit möglichst geringem
Abstand voneinander gekoppelt werden, um die Pumpe aus der zweiten Schleuse heraus
und in die erste Schleuse hinein axial zu verschieben.
[0009] Dieser Vorgang ist kritisch, da alle Bauteile, insbesondere der Katheter, der Pumpenkopf
und die zweite Schleuse mechanisch besonders beansprucht werden. Zudem besteht ein
Problem darin, dass dieser Schleusenvorgang unter Operationsbedingungen üblicherweise
von Hand mit geringen weiteren Hilfsmitteln durchgeführt werden muss, wobei hohe Anforderungen
an die Einfachheit des Vorgangs und an die Zuverlässigkeit gestellt werden.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, eine
Schleuseneinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit hoher Zuverlässigkeit,
geringer Anfälligkeit, geringem konstruktivem Aufwand und einem geringen Schädigungsrisiko
für Patienten und die medizinischen Geräte das Einführen eines Funktionselementes
in den Patientenkörper ermöglicht.
[0011] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Erfindung gemäß den Patentansprüchen 1 und
10 und gemäß einem Verfahren nach Patentanspruch 12 gelöst.
[0012] Gemäß der Erfindung wird eine Schleuseneinrichtung zum Einführen eines Katheters
in einen Patientenkörper mit einer ersten Schleuse geschaffen, deren proximales Ende
beim bestimmungsgemäßen Gebrauch zur Anordnung außerhalb des Patientenkörpers vorgesehen
ist, während das distale Ende der ersten Schleuse im Gebrauch innerhalb des Patientenkörpers
liegt. Die erste Schleuse weist einen schlauchförmigen Abschnitt und an dessen proximalem
Ende ein Schleusengehäuse mit einem Aufnahmekanal für einen strangförmigen Körper,
insbesondere einen Katheter und/oder eine zweite Schleuse, auf.
[0013] Durch Vorsehen einer Klemmvorrichtung an dem Aufnahmekanal kann der strangförmige
Körper, insbesondere Katheter und/oder eine Schleuse, in dem Aufnahmekanal eingeklemmt
werden. Hierdurch kann, wenn ein Funktionselement, insbesondere eine Pumpe, am Ende
eines Katheters in einer zweiten Schleuse vorkomprimiert ist, diese zweite Schleuse
in das Schleusengehäuse eingeführt und dort mittels der Klemmvorrichtung fixiert werden.
Damit können gleichzeitig die zweite Schleuse und die erste Schleuse koaxial zueinander
ausgerichtet und in einem gewünschten relativen Abstand axial zueinander fixiert werden,
so dass der Katheter mit dem Funktionselement von der zweiten Schleuse in die erste
Schleuse hinübergeschoben werden kann.
[0014] Die Wandstärke und das Material der zweiten Schleuse werden so ausgewählt, dass die
zweite Schleuse in der Klemmvorrichtung eingeklemmt werden kann, ohne dass gleichzeitig
der Katheter in der zweiten Schleuse mit eingeklemmt wird. Die zweite Schleuse wird
derart stabil ausgeführt, dass sie beim Klemmen nur unwesentlich komprimiert wird.
Die Wanddicke der hohlzylindrischen zweiten Schleuse kann vorteilhaft zwischen 0,2
und 1,0 mm, insbesondere zwischen 0,3 und 0,7 mm betragen.
[0015] Gleichzeitig wird die Möglichkeit geschaffen, nach dem Einführen des Katheters und/oder
des Funktionselements in die erste Schleuse die zweite Schleuse nach dem Lösen der
Klemmvorrichtung zu entfernen und diese beispielsweise als Peel-away-Schleuse auszugestalten,
so dass sie durch Aufreißen entfernt werden kann, wobei der Katheter in dem Aufnahmekanal
bleibt. Der Katheter kann dann trotz seines geringeren Durchmessers in der Klemmvorrichtung
geklemmt werden, um das Funktionselement im Patientenkörper relativ zu der ersten
Schleuse zu fixieren. Nach einer gewissen Zeit nach dem Einführen, wenn die mechanischen
Teile sich gesetzt und die Körpertemperatur des Patienten angenommen haben, kann eine
Nachjustierung erforderlich sein, so dass dann die Klemmvorrichtung erneut gelöst,
der Katheter neu justiert und die Klemmvorrichtung wieder fixiert werden kann. Alternativ
kann auch vorgesehen werden, den Katheter in einer weiteren auf den geringeren Durchmesser
abgestimmten Klemmvorrichtung zu fixieren.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Klemmvorrichtung
einen elastisch radial deformierbaren Klemmring aufweist. Ein solcher radial deformierbarer
Klemmring stellt eine konstruktiv sehr einfache und kostengünstige Art dar, eine Klemmvorrichtung
zu schaffen, die ohne die Gefahr einer Verletzung einer zweiten Schleuse oder eines
Katheters eine zuverlässige Klemmung gestattet. Der Klemmring kann vorteilhaft aus
einem Elastomer bestehen und volumeninkompressibel sein, so dass er bei axialer Kompression
radial ausgedehnt wird. Er kann jedoch auch aus einem Schaumstoff bestehen, der teilweise
volumenkompressibel ist, sich jedoch ebenso bei einer Axialkompression radial ausdehnt.
[0017] Zudem kann vorgesehen sein, dass der Klemmring aus einem Kunststoff oder Metall besteht
und geschlitzt ist. Ein derartiger Klemmring kann beispielsweise auch außen eine konische
Form aufweisen, um mittels eines weiteren als Klemmkonus ausgebildeten Rings durch
dessen axiale Bewegung radial komprimiert werden zu können.
[0018] Vorteilhaft kann die Erfindung dadurch ausgestaltet werden, dass der Klemmring mittels
einer axial in Bezug auf den Aufnahmekanal wirkenden Schraubvorrichtung in Richtung
radial nach innen expandierbar ist. Mittels einer solchen Schraubvorrichtung, beispielsweise
mittels eines Schraubrades, dessen Durchmesser auch größer als der des Schleusengehäuses
sein kann, kann auch unter Operationsbedingungen in einfacher Weise eine Kompression
eines Klemmrings und damit ein Verklemmen der zweiten Schleuse oder des Katheters
vorgenommen werden.
[0019] Bei Verwendung eines im Querschnitt keilförmigen zylindrischen Druckstücks kann die
Erfindung dadurch realisiert werden, dass der Klemmring mittels der axial wirkenden
Schraubvorrichtung und eines axial bewegbaren Keilkörpers, insbesondere eines im Querschnitt
keilförmigen Rings, radial nach innen komprimiert wird.
[0020] Um das Eindringen von Keimen durch die erste Schleuse in den Patientenkörper sowohl
bei Einführung einer zweiten Schleuse und eines Katheters als auch später im Betrieb
zu minimieren, kann weiter vorgesehen sein, dass auf der in axialer Richtung gesehen
dem Druckstück oder dem Keilkörper gegenüberliegenden Seite des Klemmrings eine radiale
Erweiterung des Aufnahmekanals angeordnet ist, die eine Spülvorrichtung aufweist.
[0021] Zu demselben Zweck und weiterhin, um das Austreten von Körperflüssigkeiten, insbesondere
Blut, durch die Schleuse zu verhindern, kann gemäß der Erfindung auch vorgesehen sein,
dass in dem Spülraum, insbesondere auf der in axialer Richtung gesehen dem Druckstück
oder dem Keilkörper gegenüberliegenden Seite des Klemmrings ein den Aufnahmekanal
abdichtendes Ventil angeordnet ist. Ein solches Ventil kann beispielsweise als Doppelventil
mit einem Plattenventil und einem Domventil ausgestaltet sein, wobei das Plattenventil
dann optimal dichtet, wenn der Aufnahmekanal nicht von einem Katheter und/oder einer
zweiten Schleuse durchsetzt ist, so dass das Plattenventil insgesamt geschlossen gehalten
werden kann. Wird ein Katheter oder ein anderer strangförmiger Körper durchgeschoben,
so erlaubt das Domventil, das beispielsweise die geometrische Form einer Kalotte annehmen
kann, eine optimale Dichtung um den strangförmigen Körper herum. Es sind aber auch
andere Ausführungen des Ventils möglich um die genannten Abdichtungsfunktionen zu
erfüllen.
[0022] Die Erfindung bezieht sich außer auf eine Schleuseneinrichtung der oben genannten
Art auch auf eine Kathetereinrichtung mit einer entsprechenden Schleuseneinrichtung
und mit einem Katheter, der den Aufnahmekanal durchsetzt und in der Klemmvorrichtung
fixiert ist.
[0023] Weiter soll auch eine Kathetereinrichtung mit einer Schleuseneinrichtung, wie sie
oben beschrieben wurde, und einem Katheter sowie einer den Katheter umgebenden zweiten
hülsenförmigen Schleuse, die den Aufnahmekanal durchsetzt, Gegenstand der Erfindung
sein, wobei die hülsenförmige zweite Schleuse in der Klemmvorrichtung fixiert ist.
[0024] Die Erfindung bezieht sich außer auf eine Schleuseneinrichtung und eine Kathetereinrichtung
der oben beschriebenen Art auch auf ein Verfahren zum Einführen eines Katheters in
einen Patientenkörper mittels einer Schleuseneinrichtung gemäß einer der oben beschriebenen
Varianten sowie mit einer zweiten Schleuse, wobei zunächst die zweite Schleuse gemeinsam
mit dem Katheter in die erste Schleuse, insbesondere bis zu einem mechanischen Anschlag,
eingeführt wird und wobei darauf die zweite Schleuse mittels der Klemmvorrichtung
fixiert wird und danach der Katheter von der zweiten Schleuse in die erste Schleuse
überführt wird.
[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass
nach dem Einführen des Katheters in die erste Schleuse die zweite Schleuse, insbesondere
durch Auf- oder Abreißen, entfernt wird.
[0026] Weiter kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft vorsehen, dass nach dem Entfernen
der zweiten Schleuse der Katheter in der Klemmvorrichtung unmittelbar fixiert wird.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in einer Zeichnung
gezeigt und anschließend beschrieben. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Übersicht über ein Gefäßsystem mit einer eingeführten ersten Schleuse;
- Fig. 2
- eine Detailansicht eines Ausschnitts der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Ausführungsform der Erfindung mit einer ersten Schleuse und einer zweiten Schleuse;
- Fig. 4
- eine Ausführungsform einer Pumpe;
- Fig. 5
- eine zweite Schleuse mit einer aus dieser extrahierten Pumpe;
- Fign. 6,
- 7 das Einziehen einer Pumpe in eine zweite Schleuse;
- Fign. 8, 9
- das Überführen einer Pumpe von einer zweiten in eine erste Schleuse;
- Fig. 10
- einen Längsschnitt durch ein Schleusengehäuse mit einem schlauchförmigen Abschnitt;
- Fig. 11
- einen Längsschnitt durch einen Teil eines Schleusengehäuses mit einer Schneidvorrichtung;
- Fig. 12
- einen Längsschnitt durch ein Schleusengehäuse mit einer Klemmvorrichtung für den schlauchförmigen
Abschnitt und einer weiteren Klemmvorrichtung;
- Fig. 13
- einen Längsschnitt durch einen alternativen Klemmring mit einem konischen Druckstück;
und
- Fig. 14
- einen Längsschnitt durch ein Schleusengehäuse mit einer Klemmvorrichtung für einen
proximal eingeschobenen strangförmigen Körper.
[0028] In der Fig. 1 ist ein schematisches menschliches Gefäßsystem 1 gezeigt. Im Bereich
der Leiste liegt eine der femoralen Arterien 2, die über eine Hauptschlagader mit
dem Aortenbogen 3 verbunden ist und anschließend in die Herzkammer 4 mündet. Mithilfe
beispielsweise der Seldinger-Technik wird zunächst eine Einführschleuse 10 in die
femorale Arterie 2 eingeführt. Hierbei wird zunächst die femorale Arterie bzw. ein
beliebiges Blutgefäß beispielsweise mit einer Stahlkanüle mit schneidender Spitze
punktiert. Durch die in die Punktur eingeführte Stahlkanüle hindurch wird ein Führungsdraht
12 geschoben und retrograd über den Aortenbogen 3 in den linken Herzventrikel 4 eingeführt.
Nach Entfernung der Punktionskanüle wird die als Einführschleuse ausgebildete erste
Schleuse 10, welche einen schlauchförmigen Abschnitt 11 sowie gegebenenfalls einen
hier nicht dargestellten Dilatator umfasst, auf den Führungsdraht eingefädelt und
durch die punktierte Stelle in das Gefäßsystem eingeführt, wobei die Schleuse eine
geringe Distanz in das Lumen des Gefäßsystems oder auch bis zum Einsatzort eines einzuführenden
Elementes eingeführt wird. Anschließend wird eine Fluidpumpe durch die Einführschleuse
10 in das Gefäßsystem eingeführt.
[0029] Der schlauchförmige Abschnitt 11 der ersten Schleuse 10 ist derart in die Arterie
eingeführt, dass das proximale Ende der ersten Schleuse 10 außerhalb der femoralen
Arterie liegt und somit zum Einführen beispielsweise einer Pumpe genutzt werden kann.
So ist es möglich, die Pumpe auf dem Führungsdraht 12 aufzufädeln, um die Pumpe mithilfe
des Führungsdrahtes bis in den linken Herzventrikel zu führen.
[0030] Es ist auch möglich, den schlauchförmigen Abschnitt 11 der ersten Schleuse 10 durch
den Führungsdraht geführt bis in den linken Herzventrikel zu führen und den Führungsdraht
12 anschließend aus der ersten Schleuse zu entfernen. Eine etwaige Pumpeneinheit wird
anschließend durch das erste Schleusenlumen bis in die Nähe oder bis in den linken
Ventrikel 4 geführt.
[0031] Vorliegend wird das Verfahren lediglich anhand des Einführens einer Pumpe in den
linken Herzventrikel zum Unterstützen einer Herzfunktion dargestellt. Für den Fachmann
ist jedoch leicht erkennbar, dass die Pumpe oder ein anderes Funktionselement auch
an andere Stellen im körpereigenen Gefäßsystem angeordnet und eingebracht werden kann.
[0032] In der Fig. 2 ist der Bereich der Fig. 1 dargestellt, in welchem die erste Schleuse
10 durch das körpereigene Gewebe von außen in das Lumen L
G der femoralen Arterie 2 geführt ist. Die erste Schleuse umfasst dabei einen schlauchförmigen
Abschnitt 11, welcher proximal mit einem Schleusengehäuse 13 verbunden ist. Der schlauchförmige
Abschnitt 11 definiert ein Lumen L
1, welches einen Innendurchmesser d
11 aufweist. Zum proximalen Ende des schlauchförmigen Abschnitts 11 hin weitet sich
dieser trompetenartig im Bereich 14 auf.
[0033] Das Schleusengehäuse 13 enthält ein im Stand der Technik bekanntes hämostatisches
Ventil. Dieses verhindert, dass im Lumen L
G befindliches Fluid durch das Lumen L
1 nach außen austreten kann.
[0034] In der Darstellung der Fig. 3 ist die erste Schleuse 10 der Fig. 2 mit einer zweiten
Schleuse 20 gekoppelt. Von der zweiten Schleuse 20 ist lediglich ein schlauchförmiger
Abschnitt 21 gezeigt, welcher ein Lumen L
2 mit einem Innendurchmesser d
21 definiert. Das distale Ende der zweiten Schleuse 20 weist dabei einen derartigen
Außendurchmesser auf, dass es in das Schleusengehäuse 13 eingeführt werden kann. Der
Innendurchmesser d
21 ist jedoch größer als der Innendurchmesser d
11.
[0035] Eine nicht dargestellte, im Lumen L
2 befindliche Pumpe kann nun durch Drücken vom zweiten Schleusenlumen L
2 in das erste Schleusenlumen L
1 überführt werden. Anschließend wird die Pumpe durch das erste Schleusenlumen L
1 bis an die Stelle im Gefäßsystem transportiert, an welcher die Pumpe ihre Wirkung
entfalten soll. Hierbei kann die Pumpe entweder auf einem Führungsdraht geführt werden
oder ohne Führungsdraht durch das erste Schleusenlumen eingebracht werden. Die erste
Schleuse kann, um die Pumpe und die Gefäßwände sowie den Wellenkatheter zu schonen,
distal bis zum Einsatzort der Pumpe vorgeschoben werden, bevor die Pumpe herausgeschoben
wird.
[0036] Anhand der Fig. 4 wird eine mögliche Ausführung einer Pumpe 30 genauer erläutert.
Die Pumpe 30 umfasst eine distale Pumpeneinheit 31 und einen sich an das proximale
Ende der distalen Pumpeneinheit 31 anschließenden Wellenkatheter 32. Der Wellenkatheter
32 weist an seinem proximalen, nicht dargestellten Ende eine Kupplung zur Ankopplung
des Wellenkatheters 32 an eine Antriebsvorrichtung auf. Die Antriebsvorrichtung kann
außerhalb des Patientenkörpers angeordnet sein und versetzt eine im Wellenkatheter
32 verlaufende flexible Welle in Rotation, welche wiederum die distale Pumpeneinheit
31 antreibt.
[0037] Die distale Pumpeneinheit umfasst ein Pumpengehäuse 33, welches aus sich kreuzenden
Nitinolstreben hergestellt ist. Das Nitinolgehäuse ist zu Teilen mit einer Beschichtung
34 versehen, welche sich distal und proximal eines im Gehäuse 33 angeordneten Rotors
35 erstreckt. Der Rotor ist mit der durch den Wellenkatheter 32 verlaufenden Welle
36 verbunden und wird so in Drehung versetzt. Das Gehäuse und der Rotor sind komprimierbar,
d. h., die Pumpe ist eine selbstentkomprimierbare Pumpe. Die Entfaltung der Pumpe
vollzieht sich nach dem Herausschieben der distalen Pumpeneinheit aus dem distalen
Ende einer Schleuse. Zum Komprimieren der Pumpe in Vorbereitung der Implantation wird
die distale Pumpeneinheit in das distale Ende eines Schleusenlumens einer zweiten
Schleuse eingezogen. Das Schleusenlumen besitzt dabei einen Innendurchmesser, welcher
zumindest größer als der Außendurchmesser des Wellenkatheters ist.
[0038] Der Rotor kann gegenüber dem Pumpengehäuse in Axialrichtung verschiebbar sein, insbesondere
mittels einer Axialverschiebung der Antriebswelle. Der Rotor kann andererseits auch
in Axialrichtung gegenüber dem Pumpengehäuse fixiert sein.
[0039] Optional weist die Pumpe einen Abströmschlauch 37 auf, welcher einen proximal des
Rotors 35 gelegenen Strömungskanal für das gepumpte Fluid definiert. Am proximalen
Ende des Abströmschlauchs 37 befinden sich nicht näher dargestellte Auslassöffnungen.
[0040] Selbstverständlich kann die Pumpe auch von einem Pumpbetrieb in einen Saugbetrieb
umgeschaltet werden, so dass die Pumpe nicht länger Fluid vom distalen Ende ans proximale
Ende führt, sondern umgekehrt.
[0041] Eine detailliertere Beschreibung einer weiteren geeigneten Pumpe kann beispielsweise
der Druckschrift
EP 2 047 872 A1 entnommen werden.
[0042] Anhand der Figuren 5 bis 9 soll nun die Funktion des Systems erläutert werden.
[0043] In der Fig. 5 ist eine Pumpe 30' dargestellt, welche im Wesentlichen der Pumpe 30
nach der Fig. 4 entspricht. Zur Vereinfachung sind Details der Pumpe nicht gezeigt.
Es sind lediglich das bauchige Gehäuse sowie das distal des bauchigen Gehäuses gelegene
"Pigtail" dargestellt, welches ein Ansaugen der Herzpumpe an die Herzwand verhindert.
Proximal der distalen Pumpeneinheit 31' verläuft der Wellenkatheter 32'. Einen Bereich
38' des Wellenkatheters 32' umschließend ist eine zweite Schleuse 20' angeordnet,
welche ein Lumen L
2 umfasst, dessen Innendurchmesser d
21 kleiner als der Durchmesser der distalen Pumpeneinheit 31' im entfalteten Zustand
ist.
[0044] Die in der Fig. 5 dargestellte Pumpe 30' ist eine komprimierbare Pumpe, das heißt,
die distale Pumpeneinheit 31', welche unter anderem das Pumpengehäuse und den darin
befindlichen Rotor umfasst, ist derart ausgebildet, dass sie komprimiert, d. h. in
ihrem Durchmesser verringert werden kann. Nachdem ein Qualitätsprüfer oder beispielsweise
ein Arzt sich von der korrekten Funktion der Pumpe 30' überzeugen konnte, z. B. durch
Betrachtung der Rotationsbewegung der in der distalen Pumpeneinheit 31' befindlichen
Rotoreinheit bei einem Testlauf, wird durch Ziehen des Wellenkatheters 32' in proximaler
Richtung die distale Pumpeneinheit 31' in das Lumen L
2 der zweiten Schleuse 20' gezogen. Durch das Einziehen der Pumpe in die zweite Schleuse
20' wird ein Verbiegen bzw. eine Beschädigung des Wellenkatheters bzw. der darin verlaufenden
Welle vermieden. Die in der Fig. 5 dargestellte Pumpe 30' und die den Bereich 38'
des Wellenkatheters 32' umschließende zweite Schleuse 20' bilden ein System 200, welches
es ermöglicht, rechtzeitig vor einer Operation die Funktion der Pumpe 30' zu testen
und anschließend durch das Ziehen der distalen Pumpeneinheit 31' in das distale Ende
der zweiten Schleuse 20' die Pumpe zu komprimieren und dabei eine Beschädigung der
Welle zu vermeiden. Obgleich das System sowohl mit aktiv entkomprimierbaren Pumpen
als auch mit selbstentkomprimierbaren Pumpen realisierbar ist, eignet es sich insbesondere
für selbstentkomprimierbare Pumpen, d.h. Pumpen, deren distale Pumpeneinheit außerhalb
der Schleuse selbsttätig wieder die ursprüngliche Größe annimmt.
[0045] In der Fig. 6 ist ein Zwischenschritt beim Einziehen der distalen Pumpeneinheit 30'
in das Lumen der zweiten Schleuse 20' dargestellt. Es ist erkennbar, dass die distale
Pumpeneinheit 30' komprimierbar ist und auf einen geringeren Durchmesser gebracht
werden kann, so dass die distale Pumpeneinheit 30' in das Lumen der zweiten Schleuse
20' aufgenommen werden kann.
[0046] Ferner ist in der Fig. 6 eine an den Wellenkatheter 32' anschließende Kupplung 39'
dargestellt, welche ein Ankoppeln der in dem Wellenkatheter verlaufenden Welle an
eine Antriebseinheit ermöglicht. Da die Kupplung 39' einen oftmals größeren Außendurchmesser
als den Innendurchmesser des Lumens L
2 aufweist, wird die zweite Schleuse 20' zumeist vor der Montage der Kupplung 39' vom
proximalen Ende des Wellenkatheters 32' her in distaler Richtung aufgesetzt, so dass
die Pumpe im System 200, d. h. die Pumpe mit der sich proximal der distalen Pumpeneinheit
31' befindlichen zweiten Schleuse 20' und der vormontierten Kupplung 39', ausgeliefert
wird. An der Fig. 6 ist auch eine leichte Aufweitung des distalen Endes der zweiten
Schleuse 20' dargestellt. Die trompetenartige Aufweitung 24' erleichtert das Einziehen
der distalen Pumpeneinheit 31' in das Lumen L
2 der zweiten Schleuse 20'.
[0047] In der Fig. 7 schließlich befindet sich die distale Pumpeneinheit 31' vollständig
im Lumen L
2 der zweiten Schleuse 20 " . Die zweite Schleuse 20 " weist zwei vormontierte Griffeinheiten
22 " auf, welche ein besseres Halten bzw. Entfernen der zweiten Schleuse 20" beim
Einziehen der distalen Pumpeneinheit 31' in das Lumen L
2 bzw. ein anschließendes Aufreißen ermöglichen. Vorteilhafterweise wird bei vorhandenem
"Pigtail" dieses ebenfalls in das Lumen L
2 eingezogen, so dass sich die distale Pumpeneinheit 31' samt distal der distalen Pumpeneinheit
31' gelegenen Komponenten der Pumpe im Lumen L
2 befindet.
[0048] In der Fig. 8 wird erkennbar, wie das System 200 aus Pumpe 30' und zweiter Schleuse
20 " in Wirkverbindung mit der ersten Schleuse 10 zu einem System 100 kombiniert wird.
Zunächst wird die zweite Schleuse 20 " mit ihrem distalen Ende in das Schleusengehäuse
der ersten Schleuse 10 eingeführt. Sobald die distale Spitze der zweiten Schleuse
20 " an der Mündung des schlauchförmigen Abschnitts der ersten Schleuse 10 anliegt,
wird durch Schieben der Pumpe in distaler Richtung, wobei das Schieben anhand eines
Schiebens des Wellenkatheters 32' erfolgt, die Pumpe von der zweiten Schleuse 20'
in die erste Schleuse 10' überführt. Hierbei wird der Durchmesser der distalen Pumpeneinheit
31' weiter auf den Innendurchmesser d
11 des Lumens L
1 reduziert.
[0049] In der Fig. 9 ist der anschließende Schritt dargestellt, bei welchem sich die distale
Pumpeneinheit 31' vollständig im Lumen L
1 der ersten Schleuse 10 befindet. Dass sich die distale Pumpeneinheit 31' vollständig
im Lumen L
1 der ersten Schleuse 10 befindet, kann beispielsweise anhand einer farblichen Markierung
50, welche auf der Außenseite des Wellenkatheters 32' aufgebracht ist, kenntlich gemacht
werden.
[0050] Anschließend wird die zweite Schleuse 20", welche als eine "Peel-away"-Schleuse ausgebildet
ist, vom Wellenkatheter 32' entfernt, indem die Peel-away-Schleuse vom proximalen
zum distalen Ende hin aufgerissen und vom Wellenkatheter 32' abgezogen wird. Das gerichtete
Aufreißen vom proximalen zum distalen Ende hin kann durch Einkerbungen A unterstützt
werden, beruht jedoch vorwiegend auf der Ausrichtung der Molekülketten des verwendeten
Kunststoffs von der proximalen in die distale Richtung.
[0051] Nachdem die Peel-away-Schleuse entfernt wurde, wird die Pumpe 30' weiter innerhalb
des Lumens L
1 der ersten Schleuse 10 bis zum gewünschten Ort geführt.
[0052] Wahlweise kann die erste Schleuse auch vor oder nach dem Einführen der Pumpe mit
der distalen Schleusenmündung in die unmittelbare Nähe des Einsatzortes vorgeschoben
werden. Hierzu weist die erste Schleuse die notwendige Länge auf.
[0053] Eine Versteifung der zweiten Schleuse 20" ist insbesondere beim Einziehen der distalen
Pumpeneinheit 31' in das distale Ende des zweiten Schleusenlumens L
2 nicht notwendig, da die Gefahr eines Abknickens der Welle bei einer Ziehbewegung
stark reduziert ist.
[0054] Beim Überführen der Pumpe von der zweiten Schleuse in die erste Schleuse, wie anhand
der Figuren 7 bis 9 dargestellt, kann die zweite Schleuse eine sie verstärkende Struktur
in Form eines eingebrachten Drahtes umfassen, oder der schlauchförmige Abschnitt 21"
der Schleuse 20" wird nicht aus einem flexiblen Kunststoff, sondern aus einem formfesten
Kunststoff oder Metall hergestellt.
[0055] Eine weitere Möglichkeit zum Stabilisieren der Pumpe und der zweiten Schleuse besteht
darin, beim Vorschieben der Pumpe 30' in distaler Richtung, d.h. insbesondere beim
Überführen der Pumpe 30' von der zweiten Schleuse in die erste Schleuse, die zweite
Schleuse 20" durch eine Stützvorrichtung 40 in Form einer stabilen äußeren Hülse zu
halten.
[0056] Anschließend soll noch eine mögliche Variante eines Verfahrens zum Einführen einer
Pumpe in einen linken Herzventrikel geschildert werden. Als vorbereitende Maßnahme
wird die Pumpe zunächst mit steriler physiologischer Kochsalzlösung befüllt und somit
komplett entlüftet. Anschließend wird die proximal der distalen Pumpeneinheit gelegene
Peel-away-Schleuse bis zu einem eventuell vorhandenen Abströmschlauch vorgeschoben.
Die Peel-away-Schleuse besitzt einen Durchmesser von beispielsweise 10 Fr. Nachdem
die Peel-away-Schleuse bis zum Abströmschlauch vorgeschoben wurde, wird die Peel-away-Schleuse
von einer hülsenförmigen Vorrichtung zum Halten der zweiten Schleuse umfasst. Anschließend
wird die distale Pumpeneinheit, gegebenenfalls unter leichter Drehbewegung, in die
Peel-away-Schleuse eingezogen, indem am Wellenkatheter eine Zugbewegung in proximaler
Richtung ausgeübt wird. Die Pumpe wird so weit in die zweite Schleuse verschoben,
dass ein eventuell vorhandenes Pigtail ebenfalls in der Peel-away-Schleuse geborgen
ist. Durch diese Schritte ist es möglich, die Funktionsfähigkeit der Pumpe bereits
vor einem operativen Eingriff zu überprüfen und die Pumpe erst anschließend in eine
Schleuse einzuführen, ohne unter Zeitdruck agieren zu müssen. Zum Beispiel erst anschließend
wird die Punktur des Gefäßsystems zum Einführen der ersten Schleuse durchgeführt.
Zur Zeiteinsparung ist es auf diese Weise aber auch möglich, dass ein Assistent die
Pumpe vorbereitet während der Anwender bereits parallel die Punktion durchführt.
[0057] Nachdem beispielsweise eine 9Fr-Einführschleuse bis in den linken Herzventrikel eingeführt
wurde, wird ein eventuell vorhandener Dilatator aus der Einführschleuse gezogen und
aus dieser entfernt.
[0058] Anschließend wird die in der Peel-away-Schleuse gehaltene Pumpe, welche beispielsweise
anfangs von der Hülse zum Halten der zweiten Schleuse umfasst wird, in das Schleusengehäuse
eingeschoben, bis die Spitze der Peel-away-Schleuse an einem mechanischen Anschlag
anschlägt. Anschließend wird die Pumpe durch Schieben des Wellenkatheters von der
Peel-away-Schleuse in den schlauchförmigen Abschnitt überführt. Sobald die distale
Pumpeneinheit komplett in die Einführschleuse überführt wurde, wie dies beispielsweise
anhand einer optischen Markierung auf dem Wellenkatheterschaft überprüfbar ist, kann
die Peel-away-Schleuse aufgerissen und vom Wellenkatheter abgezogen werden. Anschließend
wird die Pumpe innerhalb der ersten Schleuse bis in den linken Herzventrikel vorgeschoben.
Die erste Schleuse wird anschließend aus dem linken Herzventrikel bis zum Beginn der
absteigenden Aorta zurückgezogen.
[0059] Die Positionierung der distalen Pumpeneinheit im linken Herzventrikel kann beispielsweise
durch Röntgendurchleuchtung kontrolliert werden. Hierzu befindet sich eine röntgensichtbare
Markierung am Pumpengehäuse bzw. in dessen Nähe, beispielsweise am Katheter, oder
das Pumpengehäuse selbst ist röntgensichtbar. Ebenso sollte der Auslassbereich der
Pumpe, d.h. die Ausströmöffnungen eines Abströmschlauches, im Bereich der aufsteigenden
Aorta liegen. Auch dies kann mit einer röntgensichtbaren Markierung überprüft werden.
Eine eventuell vorhandene Pigtail-Katheterspitze sollte an der Spitze des linken Herzventrikels
anstoßen.
[0060] Um die Pumpe aus dem Herzventrikel zu entfernen, wird diese mittels am Wellenkatheter
aufgebrachter Zugkraft in die Einführschleuse zurückgezogen und komprimiert aus dem
arteriellen Gefäßsystem entfernt. Sie kann auch, wenn die erste Schleuse bereits gekürzt
ist, zunächst in den Wellenkatheter ein Stück weit zurückgezogen werden, um die Pumpe
zu komprimieren. Hierzu kann der Wellenkatheter einen Einzugtrichter aufweisen, in
den die Pumpe durch Zug an der Antriebswelle eingezogen werden kann. Anschließend
werden die erste Schleuse und weitere verbliebene Komponenten aus dem Gefäßsystem
entfernt.
[0061] Besonderen Vorteil bringt bei der Erfindung die Verwendung einer langen Schleuse
bei der Implantation und Explantation der Pumpe. Die lange Schleuse dient nicht nur,
wie im Stand der Technik üblich, zum Einführen der Pumpe in ein körpereigenes Lumen,
sondern zur Führung der Pumpe durch das Schleusenlumen in die Nähe des Wirkungsorts.
Hierbei ist es vorteilhaft, wenn im medizinischen Bereich die Schleuse eine Länge
zwischen 40 und 120 cm besitzt. Die Länge wird durch den späteren Wirkungsort der
Pumpe und die Physis des Patienten bestimmt.
[0062] Wird die Pumpe zusammen mit der langen Schleuse aus einem körpereigenen Lumen herausgezogen,
so wird die Blutung der femoralen Arterie mit einem Druckverband gestillt. Alternativ
kann die Pumpe aus dem Schleusenlumen der langen Schleuse herausgezogen werden. Dann
kann durch das Lumen der Schleuse ein weiterer Führungsdraht platziert werden, über
den dann nach Entfernung der Schleuse eine Vorrichtung zum Schließen der Punktur geführt
werden kann. Hierdurch ist eine verbesserte Blutungsstillung erreichbar.
[0063] Die Figuren 10 bis 13 zeigen speziell eine erfindungsgemäße Ausführung der ersten
Schleuse mit einer bzw. mehreren Klemmvorrichtungen zur Fixierung eines schlauchförmigen
Abschnittes 41 in einem Schleusengehäuse 43.
[0064] Fig. 10 zeigt dazu in einem Längsschnitt ein Schleusengehäuse 43, das im Wesentlichen
die Form einer zylindrischen Hülse aufweist, die zumindest an dem distalen, dem Patientenkörper
zugewandten Ende 44 durch eine Druckschraube 45 abgeschlossen ist. Das Schleusengehäuse
43 weist einen durchgehenden Aufnahmekanal 46 für einen schlauchförmigen Abschnitt
41 der ersten Schleuse auf. In der Darstellung der Fig. 10 ist der schlauchförmige
Abschnitt 41 vom Patientenkörper kommend bis in den Spülraum 47 des Aufnahmekanals
46 durchgehend, anschließend in proximaler Richtung gestrichelt dargestellt. Dies
deutet an, dass der schlauchförmige Abschnitt 41 gegenüber dem Schleusengehäuse 43
innerhalb des Aufnahmekanals 46 axial verschiebbar ist oder, anders ausgedrückt, dass
das Schleusengehäuse 43 auf dem schlauchförmigen Abschnitt 41 verschiebbar ist.
[0065] Zum Einführen eines Funktionselementes, beispielsweise einer Pumpe, in die erste
Schleuse wird üblicherweise der schlauchförmige Abschnitt 41 so weit in distaler Richtung
aus dem Schleusengehäuse 43 herausgezogen oder bei der Herstellung der ersten Schleuse
so positioniert, dass er etwa in Höhe des ersten Anschlagstückes 48 endet. Bis zu
diesem Punkt kann dann eine zweite Schleuse mit einer eingezogenen Pumpe, wie oben
beschrieben, vorgeschoben werden, um dann die Pumpe von der zweiten Schleuse in die
erste Schleuse durchzubewegen.
[0066] Die erste Klemmvorrichtung weist als Elemente die erste Druckschraube 45, einen ersten
Klemmring 50 aus einem Elastomermaterial sowie das erste Anschlagstück 48 auf.
[0067] Die Druckschraube ist mittels eines Außengewindes im Bereich der Überlappung mit
dem distalen Ende 44 des Schleusengehäuses 43 mit diesem verschraubt. Ein manuelles
Drehen an der Druckschraube 45 bewirkt damit eine Bewegung der Druckschraube in axialer
Richtung, die zu einer axialen Kompression oder Ausdehnung des Klemmrings 50 führt.
Bei einer axialen Kompression hat der Klemmring 50 die Tendenz, zur Erhaltung seines
Volumens radial nach innen und außen auszuweichen, und klemmt damit den schlauchförmigen
Abschnitt 41, da er auf seiner proximalen Seite einen Widerstand durch das erste Anschlagstück
48 erfährt.
[0068] Damit wird der schlauchförmige Abschnitt 41 axial gegenüber dem Schleusengehäuse
43 fixiert. Diese Fixierung kann einfach durch Lösen der Druckschraube 45 aufgelöst
werden, so dass der schlauchförmige Abschnitt 41 dann leicht axial in dem Schleusengehäuse
43 verschoben werden kann. Der Klemmring kann dazu im entspannten Zustand einen Innendurchmesser
aufweisen, der gleich wie oder größer als der Durchmesser der ersten Schleuse ist.
[0069] Wird also zunächst der schlauchförmige Abschnitt 41 möglichst weit in den Patientenkörper
hineingeschoben, um ein Einführen der Pumpe in dem Schutz der Schleuse bis zum Einsatzort,
beispielsweise in einem Herzventrikel, zu ermöglichen, so wird nach dem Ausbringen
der Pumpe der schlauchförmige Abschnitt 41 herausgezogen, und die Schleuse insgesamt
steht relativ weit aus dem Patientenkörper vor. Danach kann die Klemmvorrichtung 48,
45, 50 gelöst und das Schleusengehäuse 43 auf dem schlauchförmigen Abschnitt 41 näher
zum Patientenkörper herangeschoben werden. Dabei durchsetzt der schlauchförmige Abschnitt
41 das Schleusengehäuse 43 dann vollständig und ragt gegebenenfalls in proximaler
Richtung aus diesem heraus. Darauf kann mit Mitteln, die weiter unten ausführlicher
beschrieben werden, der schlauchförmige Abschnitt 41 teilweise abgetrennt werden,
um die Überlänge zu entfernen.
[0070] Innerhalb des Schleusengehäuses 43 ist zur besseren Abdichtung ein sogenanntes kombiniertes
Hämostaseventil, bestehend aus einem Domventil 51 und einer Ventilplatte 52 vorgesehen.
Die Ventilplatte schließt das Schleusengehäuse 43, wenn an dieser Stelle weder der
schlauchförmige Abschnitt 41 noch ein Wellenkatheter den Aufnahmekanal 46 durchsetzt,
während das Domventil 51 für den dichten Abschluss um einen strangförmigen Körper
herum, beispielsweise den schlauchförmigen Abschnitt oder einen Katheter, optimiert
ist.
[0071] Am proximalen Ende 53 des Schleusengehäuses 43 ist eine weitere Druckschraube 54
vorgesehen, die im Prinzip ebenso funktioniert wie die erste Druckschraube 45 und
die über ein Druckstück 55 die Kompression eines zweiten Klemmrings 56 gegenüber einem
zweiten mechanischen Anschlag 57 bewirkt. Als Besonderheit ist hier zu erwähnen, dass
der zweite Klemmring 56 an seinem distalen Ende konisch zuläuft, was eine Verformung
radial nach innen beim Ausüben eines axialen Drucks durch die Druckschraube 54 begünstigt.
Entsprechend gegensinnig ist der zweite Anschlag 57 konisch ausgebildet. Es kann jedoch
an dieser Stelle ebenso ein nicht konischer, sondern im Querschnitt rechteckiger oder
runder Klemmring 56 eingesetzt werden.
[0072] In der Fig. 10 ist eine Spülvorrichtung 58 schematisch angedeutet, die das Spülen
des Spülraums 47 mit einer Flüssigkeit ermöglicht, die das Eindringen von Keimen durch
die erste Schleuse in den Patientenkörper verhindert. Diese Spülung ist besonders
dann effektiv, wenn der schlauchförmige Abschnitt 41 in dem Spülraum 47 oder auf dessen
distaler Seite endet, so dass sowohl die Außenseite als auch die Innenseite des schlauchförmigen
Abschnitts 41 von der Spülflüssigkeit erreicht werden.
[0073] Fig. 11 zeigt exemplarisch die Anordnung und Funktionsweise einer erfindungsgemäßen
Schneidvorrichtung.
[0074] Wenn keine vorgeschnittenen oder in anderer Weise, beispielsweise durch eine vorgegebene
Molekülstruktur oder stellenweise Schwächung der Wandstärke des schlauchförmigen Abschnitts
21, vorgegebenen Sollbruchstellen vorgesehen sind, können diese passend bei Verwendung
der ersten Schleuse durch eine Schneidvorrichtung eingebracht werden. In der Fig.
11 ist im Bereich des Spülraumes 47 des Schleusengehäuses 43 eine Schneidvorrichtung
mit Klingen 59, 60 vorgesehen, die beispielsweise bei einer Drehung des Schleusengehäuses
gegenüber dem schlauchförmigen Abschnitt diesen in Umfangsrichtung schneiden. Es können
auch Schnitte in Axialrichtung eingebracht werden.
[0075] Zu diesem Zweck können die Klingen 59, 60 auch so angeordnet sein, dass sie bei einer
Bewegung des schlauchförmigen Abschnitts 41 in axialer Richtung, wie durch den Pfeil
61 angedeutet, in Längsrichtung schneiden. Es können auch sowohl Klingen für ein Schneiden
in Umfangsrichtung als auch eine Klinge für ein Schneiden in Längsrichtung vorgesehen
sein.
[0076] In der Fig. 11 ist außerdem dargestellt, dass die Klingen 59, 60 in Richtung radial
auf den schlauchförmigen Abschnitt 41 zu durch eine Betätigung von der Außenseite
des Schleusengehäuses 43 bewegt werden können. Dort können eine in Radialrichtung
verlaufende Führung für einen oder mehrere Klingenhalter, eine entsprechende Dichtung
und eine Federung vorgesehen sein, so dass das Eindringen von Keimen durch diese Verschiebungsvorrichtung
für die Klingen verhindert wird und die Klingen im nicht betätigten Zustand radial
einen Abstand zu dem schlauchförmigen Abschnitt 41 einnehmen. Nach der Verwendung
der ersten Schleuse kann dann von Hand ein Druck auf die Klingen ausgeübt und der
nicht benötigte Teil des schlauchförmigen Abschnitts 41 abgeschnitten werden. Ein
hier nicht dargestellter Anschlag verhindert, dass die Schnitttiefe ein kritisches
Maß übersteigt und dadurch ein eventuell innerhalb der Schleuse befindlicher Katheter
beschädigt wird.
[0077] Die dargestellten Klingen können auch eine Schneidvorrichtung für eine zweite Schleuse
bilden.
[0078] Die Fig. 12 zeigt eine vorteilhafte Verwendung der zweiten Klemmvorrichtung auf der
proximalen Seite des Schleusengehäuses 43, nachdem der schlauchförmige Abschnitt 41
gekürzt ist und ein Wellenkatheter 61 aus dem proximalen Ende des schlauchförmigen
Abschnitts 41 heraus und weiter zu einer nicht dargestellten Kopplungsvorrichtung
für eine antreibbare Welle einer Pumpe aus dem Schleusengehäuse 43 führt. Der Wellenkatheter
ist in der oben angesprochenen Domdichtung 51 gedichtet, und die Klemmvorrichtung
mit den Elementen der zweiten Druckschraube 54 und dem zweiten Klemmring 56, der durch
das Druckstück 55 gegenüber einem zweiten Anschlag 57 axial komprimiert ist, weicht
so weit radial nach innen aus, dass er den Wellenkatheter 61, der einen wesentlich
geringeren Außendurchmesser aufweist als der schlauchförmige Abschnitt 41 oder eine
zweite Schleuse, klemmt und insbesondere auch zusätzlich dichtet. Auf diese Weise
können in dem Schleusengehäuse 43 sowohl der schlauchförmige Abschnitt 41 als auch
der aus diesem herausragende Wellenkatheter 61 fixiert werden.
[0079] Die zweite Klemmvorrichtung ist ebenso dazu geeignet, beim Einführen einer zweiten
Schleuse in das Schleusengehäuse 43 die zweite Schleuse mit dem zweiten Klemmring
56 so zu fixieren, dass sie gegenüber dem Schleusengehäuse 43 und insbesondere auch
gegenüber dem schlauchförmigen Abschnitt 41 zum Durchschieben des Wellenkatheters
61 ausreichend fixiert ist.
[0080] Der erste und zweite Klemmring 50, 56 können aus einem Elastomer, beispielsweise
einem Gummi oder einem Silikonelastomer, bestehen und somit vollelastisch, aber volumeninkompressibel
verformbar sein. Es ist an dieser Stelle jedoch auch die Verwendung eines elastischen
Schaumstoffs denkbar, der teilweise volumenkompressibel ist.
[0081] In der Fig. 13 ist schematisch eine andere Art eines Klemmrings 62 gezeigt, der beispielsweise
aus einem Kunststoff oder einem Metall bestehen kann und insbesondere geschlitzt und
damit radial komprimierbar ist. Der geschlitzte Klemmring 62 weist eine konische Außenkontur
auf, gegen die die konische Kontur eines Druckstücks 63 drückt, um den Klemmring radial
zu komprimieren, sobald auf das Druckstück 63 eine axiale Druckkraft in Richtung des
Pfeils 65, beispielsweise durch eine oben dargestellte Druckschraube, ausgeübt wird.
Der geschlitzte Klemmring 62 ist axial durch das Anschlagstück 64 fixiert.
[0082] Die Fig. 14 zeigt ein Schleusengehäuse 43', das in seinem Inneren einen Aufnahmekanal
46 für eine Schleuse bzw. einen Katheter aufweist. Das Schleusengehäuse 43' weist
an seinem distalen Ende 44 einen an diesem befestigten schlauchförmigen Abschnitt
41 auf, der beispielsweise in einer Öffnung des Schleusengehäuses eingeklebt, eingegossen
oder dort anderweitig befestigt sein kann. Der schlauchförmige Abschnitt 41 ist in
die Öffnung des Schleusengehäuses 43' bis zu einem mechanischen Anschlag 63 eingeschoben.
[0083] Vom proximalen Ende 53 des Schleusengehäuses 43' her ist eine zweite Schleuse 20'''
in den Aufnahmekanal 46 so weit eingeschoben, dass sie distal an dem mechanischen
Anschlag 63 endet. In einer Ausgestaltung kann das System auch so ausgeführt werden,
dass die zweite Schleuse 20''' direkt an dem schlauchförmigen Abschnitt 41 endet.
In die zweite Schleuse 20''' ist, nicht mehr dargestellt, beispielsweise ein Funktionselement
in Form einer Pumpe mit einem Hohlkatheter eingezogen.
[0084] Zur Überführung des Katheters mit der Pumpe von der zweiten Schleuse 20''' in den
schlauchförmigen Abschnitt 41 der ersten Schleuse 43', 41 sind die beiden Schleusen
innerhalb des Aufnahmekanals 46 koaxial zueinander ausgerichtet, und die zweite Schleuse
20''' ist mittels einer Klemmvorrichtung fixiert. Die Klemmvorrichtung weist einen
elastischen Klemmring 56' auf, der an seinem distalen Ende konisch zulaufend ausgebildet
ist und gegen einen mechanischen Anschlag 57' gedrückt wird. Zu diesem Zweck wird
mittels einer Druckschraube 54', die ein Außengewinde 64 aufweist, axialer Druck auf
den Klemmring 56' ausgeübt. Die Druckschraube 54' wird zu diesem Zweck in die Öffnung
des röhrenförmigen Teils des Schleusengehäuses 43' eingeschraubt, so dass sie sich
axial in die Richtung des Pfeils 65 bewegt.
[0085] Der Klemmring 56' besteht beispielsweise aus einem Elastomer, dehnt sich bei axialem
Druck in radialer Richtung aus und klemmt somit einen strangförmigen Körper, der sich
in dem Aufnahmekanal 46 befindet. Die zweite Schleuse 20''' weist eine Wanddicke zwischen
0,3 und 0,7 mm auf und ist aus einem ausreichend stabilen Material gefertigt, so dass
bei radialem Druck die zweite Schleuse geklemmt werden kann, ohne dass gleichzeitig
der darin verlaufende Katheter mit eingeklemmt wird. Der Katheter lässt sich somit
leicht vom proximalen Ende der zweiten Schleuse 20''' aus in den schlauchförmigen
Abschnitt 41 verschieben. Die zweite Schleuse 20"' ist durch eine kombinierte Platten-
und Domdichtung 51, 52 in einem Spülraum 47 gedichtet.
[0086] Nachdem das Funktionselement, beispielsweise die Pumpe, mit dem Katheter aus der
zweiten Schleuse 20''' in den schlauchförmigen Abschnitt 41 überführt worden ist,
kann die zweite Schleuse anhand der Handgriffe 67, 68 aufgerissen und entfernt werden.
Zu diesem Zweck weist die zweite Schleuse eine Vorschwächung oder einen Einschnitt
entlang ihrer Axialrichtung oder eine entsprechend vorgegebene Molekülstruktur auf,
die ein Längsaufreißen bis zum distalen Ende der zweiten Schleuse und ein entsprechendes
Entfernen der zweiten Schleuse ermöglicht. Zum Aufreißen kann es sinnvoll sein, die
Klemmvorrichtung 54', 56', 57' zu lösen.
[0087] Nach dem Entfernen der zweiten Schleuse kann die Klemmvorrichtung 54', 56', 57' so
weit geklemmt werden, dass der vom Durchmesser kleinere Katheter durch die weitere
radiale Kompression des Klemmrings 56' in dem Aufnahmeraum 46 geklemmt wird. Damit
ist der Katheter und somit auch eine zu implantierende Pumpe am distalen Ende des
Katheters in Axialrichtung gegenüber der ersten Schleuse und damit gegenüber dem Patientenkörper
fixiert.
[0088] Durch hier nicht dargestellte Ausformungen im Schleusengehäuse wird für die verschiedenen
Endpositionen der Druckschraube, die den verschiedenen zu klemmenden Durchmessern
entsprechen, jeweils ein spürbarer Anschlag realisiert, so dass der Anwender bei Erreichen
der jeweiligen Klemmposition einen deutlich steigenden Drehwiderstand beim Betätigen
der Schraube spürt.
[0089] Nach einer Anfangsphase, in der die Anordnung sich mechanisch setzt und auf die Körpertemperatur
des Patienten erwärmt, kann die Klemmvorrichtung gelöst und der Katheter nachjustiert
und darauf wieder fixiert werden. Überall, wo in der beschriebenen Konstruktion zwei
zylindrische Elemente dichtend ineinandergesteckt werden, kann vorteilhaft eine Konusdichtung
mit einem Konuswinkel von wenigen Grad verwendet werden, wie sie im medizinischen
Bereich grundsätzlich bekannt ist.
[0090] Die beschriebene Ausführungsform einer Schleuse erlaubt es, beispielsweise eine implantierbare
Herzpumpe von einer zweiten Schleuse, in der sie nach einer ersten Inspektion vorrätig
gehalten werden kann, in eine erste Schleuse, die in einen Patientenkörper führt,
ohne Probleme und mit geringem Aufwand sowie großer Zuverlässigkeit zu überführen.
1. Schleuseneinrichtung zum Einführen eines Katheters in einen Patientenkörper mit einer
ersten Schleuse (10, 11, 13, 21, 21', 21", 41, 43, 43') mit einem proximalen Ende
und einem distalen Ende, wobei beim bestimmungsgemäßen Gebrauch das distale Ende der
ersten Schleuse zur Anordnung im Patientenkörper und das proximale Ende der ersten
Schleuse zur Anordnung außerhalb des
Patientenkörpers vorgesehen ist und wobei die erste Schleuse einen schlauchförmigen
Abschnitt (11, 21, 21', 21", 41) und ein an dessen proximalem Ende angeordnetes Schleusengehäuse
(13, 43, 43') mit einem Aufnahmekanal (46) für einen strangförmigen Körper (20', 20",
20''', 32, 66) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Aufnahmekanal (46) eine Klemmvorrichtung (54, 54', 55, 56, 56', 57, 57') zum
Fixieren eines strangförmigen Körpers in dem Aufnahmekanal durch Klemmen vorgesehen
ist.
2. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (54, 54', 55, 56, 56', 57, 57', 62, 63, 64) einen elastisch
radial deformierbaren Klemmring (56, 56') aufweist.
3. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmring (56, 56') aus einem Elastomer besteht.
4. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmring (62) aus einem Kunststoff oder Metall besteht und geschlitzt ist.
5. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmring (56, 56') mittels einer axial in Bezug auf den Aufnahmekanal wirkenden
Schraubvorrichtung (54, 54') in Richtung radial nach innen expandierbar ist.
6. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die axial wirkende Schraubvorrichtung (54, 54') mittels eines Druckstücks (55) axialen
Druck auf den deformierbaren Klemmring (56, 56') ausübt.
7. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmring (62) mittels der axial wirkenden Schraubvorrichtung und eines axial
bewegbaren Keilkörpers (63), insbesondere eines im Querschnitt keilförmigen Rings,
radial nach innen komprimiert wird.
8. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in axialer Richtung gesehen auf der dem Druckstück oder dem Keilkörper gegenüberliegenden
Seite des Klemmrings eine radiale Erweiterung des Aufnahmekanals (46) angeordnet ist,
die eine Spülvorrichtung aufweist.
9. Schleuseneinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf der in axialer Richtung gesehen dem Druckstück oder dem Keilkörper gegenüberliegenden
Seite des Klemmrings (56, 56', 62) ein den Aufnahmekanal abdichtendes Ventil (51,
52) angeordnet ist.
10. Kathetereinrichtung mit einer Schleuseneinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis
9 und mit einem Katheter (32, 66), der den Aufnahmekanal (46) durchsetzt und in der
Klemmvorrichtung fixiert ist.
11. Kathetereinrichtung mit einer Schleuseneinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis
9 und mit einem Katheter, der innerhalb einer zweiten, hülsenförmigen Schleuse den
Aufnahmekanal durchsetzt, wobei die zweite Schleuse in der Klemmvorrichtung (54, 54',
55, 56, 56', 57, 57') fixiert ist.
12. Verfahren zum Einführen eines Katheters (32, 66) in einen Patientenkörper mittels
einer Schleuseneinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 sowie einer zweiten Schleuse
(20, 20', 20", 20'''), dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die zweite Schleuse gemeinsam mit dem Katheter in die erste Schleuse (10,
11, 13, 21, 21', 21", 41, 43, 43'), insbesondere bis zu einem mechanischen Anschlag
(63), eingeführt wird, dass darauf die zweite Schleuse mittels der Klemmvorrichtung
(54, 54', 55, 56, 56', 57, 57') fixiert wird und dass danach der Katheter von der
zweiten Schleuse in die erste Schleuse überführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einführen des Katheters in die erste Schleuse die zweite Schleuse (20, 20',
20", 20'''), insbesondere durch Auf- oder Abreißen, entfernt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen der zweiten Schleuse (20, 20', 20", 20''') der Katheter in der
Klemmvorrichtung (54, 54', 55, 56, 56', 57, 57') fixiert wird.