[0001] Die Erfindung betrifft einen Modellbahnartikel, insbesondere für eine elektrische
Modelleisenbahnanlage, umfassend einen Behälter und im Behälter aufgenommenes Füllgut,
wobei das Füllgut einen Füllstand des Behälters definiert.
[0002] Bei einem derartigen Modellbahnartikel ist das im Behälter aufgenommene Füllgut vorgesehen,
um eine möglichst vorbildgerechte Nachbildung des großtechnischen Vorbildes zu erzielen.
Beispielsweise handelt es sich bei dem Modellbahnartikel um einen Artikel einer elektrischen
Modelleisenbahnanlage, insbesondere eine Nachbildung einer Dampflokomotive mit Kohletender.
Der Kohletender bildet einen Behälter aus, in dem ein das Füllgut bildendes Kohleimitat
(auch als "Spielkohle" bezeichnet) aufgenommen ist. Ein weiteres Beispiel eines Modellbahnartikels
im Fall einer Modelleisenbahnanlage ist eine Nachbildung eines Güterwaggons zur Aufnahme
eines schüttfähigen Füllgutes wie beispielsweise einer Kies- oder Sandnachbildung.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Modellbahnartikel der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit dem ein erhöhter Spielwert erzielbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Modellbahnartikel erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass der Modellbahnartikel eine Füllstandsvariationseinrichtung umfasst, mit
der der Füllstand im Betrieb des Modellbahnartikels veränderbar ist.
[0005] Mit der Füllstandsvariationseinrichtung des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
kann auf das Füllgut unmittelbar oder mittelbar eingewirkt werden, um den vom Füllgut
definierten Füllstand im Betrieb des Modellbahnartikels zeitabhängig zu verändern.
Dies gibt beispielsweise die Möglichkeit, einen Verbrauch von Füllgut dem großtechnischen
Vorbild entsprechend bei dem Modellbahnartikel dadurch nachzubilden, dass der Füllstand
mit der Zeit abgesenkt wird. In umgekehrter Weise kann ein Wiederauffüllen des Vorrats
an Füllgut beim großtechnischen Vorbild dadurch nachgebildet werden, dass der Füllstand
des Modellbahnartikels angehoben wird. Auf diese Weise lässt sich der Spielwert erheblich
steigern, zum Beispiel eines Modellbahnartikels in Gestalt einer Dampflokomotive mit
Tender. Auch das Beladen und das Entladen eines großtechnischen Vorbilds lässt sich
durch den erfindungsgemäßen Modellbahnartikel vorbildgerecht nachbilden, indem der
Füllstand angehoben bzw. abgesenkt wird. Dies ermöglicht beispielsweise eine vorbildgerechte
Nachbildung eines Güterwaggons, der mit Füllgut befüllt oder davon entleert wird.
[0006] "Füllgut" ist im vorliegenden Fall nicht auf eine bestimmte Verkörperung eingeschränkt,
wie dies beispielsweise im großtechnischen Vorbild für schütt-oder fließfähiges Füllgut
der Fall ist. "Füllgut" schließt jegliche Ausgestaltung einer Nachbildung oder eines
Imitates des Füllgutes des großtechnischen Vorbildes ein. Beispielsweise kann im großtechnischen
Vorbild in Brikett- oder Granulatform vorliegendes Füllgut beim Modellbahnartikel
auf ein geeignetes Trägerelement aufgebracht sein, beispielsweise geformt, etwa durch
Anspritzen oder Aufprägen, oder aufgeklebt sein. Auch ein Bedrucken des Trägerelementes
in einer das großtechnische Vorbild imitierenden Weise ist denkbar. Insbesondere ist
es nicht erforderlich, dass das Füllgut des Modellbahnartikels dasselbe Material umfasst
oder aus demselben Material besteht wie das Füllgut des großtechnischen Vorbildes.
[0007] Eine kompakte Bauform und eine vorbildgerechte Nachbildung des großtechnischen Vorbildes
können dadurch erzielt werden, dass die Füllstandsvariationseinrichtung in den Modellbahnartikel
integriert ist.
[0008] Es kann günstigerweise vorgesehen sein, dass der Modellbahnartikel einen Aufnahmeraum
ausbildet, in dem die Füllstandsvariationseinrichtung aufgenommen ist. Beispielsweise
ist die Füllstandsvariationseinrichtung ganz oder teilweise in einem Aufnahmeraum
unterhalb des Füllgutes aufgenommen und dadurch bei einer Betrachtung des Modellbahnartikels
von außen nicht zu erkennen.
[0009] Wie bereits erwähnt, ist günstigerweise vorgesehen, dass der Füllstand mit der Füllstandsvariationseinrichtung
absenkbar und/oder anhebbar ist. Dies kann durch Anheben und/oder Absenken des Füllgutes
erfolgen.
[0010] Von Vorteil ist es, wenn der Behälter eine Nachbildung einer Entnahmeöffnung für
das Füllgut aufweist und wenn der Füllstand mittels der Füllstandsvariationseinrichtung
auf der der Entnahmeöffnung zugewandten Seite des Behälters in größerem Ausmaß absenkbar
ist als an einer der Entnahmeöffnung abgewandten Seite des Behälters. Dadurch lässt
sich beispielsweise vorbildgerecht nachbilden, dass über die Entnahmeöffnung insbesondere
schüttfähiges Füllgut entnommen wird und das im Behälter verbleibende Füllgut sukzessive
"nachrutscht".
[0011] Um die konstruktive Ausgestaltung des Modellbahnartikels zu vereinfachen, ist günstigerweise,
wie bereits erwähnt, vorgesehen, dass der Modellbahnartikel ein Trägerelement aufweist,
auf dem das Füllgut aufgebracht ist.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass das Füllgut lose und zum Beispiel in Granulatform auf
das Trägerelement aufgebracht ist und dadurch zur Erzielung einer besonders vorbildgerechten
Nachbildung schüttfähig ist.
[0013] Bei einer andersartigen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
ist das Füllgut am Trägerelement fest angebracht, um dessen konstruktive Ausgestaltung
zu vereinfachen. Beispielsweise ist das Füllgut auf das Trägerelement aufgeklebt oder
an dieses angeformt, z.B. angespritzt, angegossen oder aufgeprägt. Es kann auch vorgesehen
sein, dass das Trägerelement zum Imitieren des Füllgutes bedruckt ist.
[0014] Das Trägerelement kann bei einer einfachen konstruktiven Ausgestaltung beispielsweise
plattenförmig sein. Auch eine folienförmige, eine membranförmige oder eine leinwandförmige
Ausgestaltung ist denkbar.
[0015] Günstig ist es, wenn das Trägerelement relativ zum Behälter beweglich ausgebildet
ist und wenn die Füllstandsvariationseinrichtung eine Verstelleinrichtung umfasst
oder ausbildet, mit der die Lage und/oder die Orientierung des Trägerelementes relativ
zum Behälter veränderbar ist. Beispielsweise ist das Trägerelement relativ zum Behälter
verschiebbar, drehbar und/oder schwenkbar. Die Verstelleinrichtung kann daher insbesondere
als Hubeinrichtung, als Senkeinrichtung, als Dreheinrichtung und/oder als Schwenkeinrichtung
ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist das Trägerelement beweglich gelagert, wobei insbesondere
eine Lagerung am Behälter denkbar ist. Wird auf das Trägerelement mit der Verstelleinrichtung
eingewirkt, kann dieses relativ zum Behälter bewegt und insbesondere relativ zu diesem
angehoben/abgesenkt und/oder geneigt werden, um den Füllstand des Behälters zu verändern.
[0016] Alternativ oder ergänzend ist es von Vorteil, wenn das Trägerelement verformbar ausgebildet
ist und wenn die Füllstandsvariationseinrichtung eine Verformungseinrichtung umfasst
oder ausbildet, mit der die Form des Trägerelementes veränderbar ist. Eine Verformung
des Trägerelementes mit darauf aufgebrachtem Füllgut ermöglicht es, den Füllstand
des Behälters hinsichtlich Höhe und Aussehen (Kontur) zu verändern. Das Trägerelement
kann ganz oder abschnittsweise verformbar sein und zum Beispiel eine einzelne biegefeste
oder biegeschlaffe Abschnitte aufweisen. Es ist auch denkbar, dass einzelne Abschnitte
des Trägerelementes durch Gelenke miteinander verbunden sind, so dass sie sich relativ
zueinander zur Veränderung der Form des Trägerelementes bewegen können. Bei einer
vorteilhaften Ausführungsform ist das verformbare Trägerelement folien- oder membranartig
ausgestaltet und insbesondere elastisch verformbar. Dies gibt zum Beispiel die Möglichkeit,
das Trägerelement mittels der Verformungseinrichtung zur Veränderung des Füllstandes
zu verformen. Zur Rückkehr zum ursprünglichen Füllstand kann die Verformungseinrichtung
deaktiviert werden und das Trägerelement seine ursprüngliche Form wieder einnehmen.
[0017] Die Verformungseinrichtung kann die vorstehend erwähnte Verstelleinrichtung ausbilden
und umgekehrt. Die Verformungseinrichtung und/oder die Verstelleinrichtung können
aktiv oder passiv funktionieren.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass das Trägerelement mittels der Füllstandsvariationseinrichtung
entgegen der Wirkung eines elastischen Elementes beweglich und/oder verformbar ist,
zum Beispiel gegen die Wirkung eines Vorspannelementes wie etwa einer Zug- oder Druckfeder.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Füllstand unter der Wirkung des mindestens
einen elastischen Elementes absenkbar ist, wobei das Füllgut abgesenkt wird, beispielsweise
unter Absenkung, Verschwenkung und/oder Verformung des Trägerelements, und dass die
Füllstandsvariationseinrichtung dieser Absenkung entgegenwirkt, sie also zulassen
oder verhindern kann. Umgekehrt ist es denkbar, dass der Füllstand unter der Wirkung
des mindestens einen elastischen Elementes anhebbar ist und die Füllstandsvariationseinrichtung
den Füllstand gegen diese Wirkung absenken kann.
[0019] Die Füllstandsvariationseinrichtung kann das mindestens eine elastische Element umfassen.
[0020] Insbesondere bei einem verformbaren Trägerelement ist es von Vorteil, wenn das Trägerelement
am Behälter unbeweglich festgelegt ist. Beispielsweise ist das Trägerelement an zwei
einander gegenüberliegenden Behälterwänden festgelegt und dazwischen verformbar ausgestaltet.
Durch Einwirken mit der Verformungseinrichtung kann das Trägerelement verformt und
dadurch der Füllstand verändert werden.
[0021] Die Füllstandsvariationseinrichtung kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet
sein. Beispielsweise funktioniert die Füllstandsvariationseinrichtung mechanisch und/oder
elektrisch und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch und/oder magnetisch.
[0022] Beispielsweise ist es bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Modellbahnartikels vorgesehen, dass die Füllstandsvariationseinrichtung mindestens
ein mechanisches, elektrisches, hydraulisches, pneumatisches und/oder magnetisches,
mit dem Trägerelement gekoppeltes Stellorgan umfasst zum Einwirken auf das Trägerelement.
Beispielsweise umfasst die vorstehend erwähnte Verstelleinrichtung und/oder die vorstehend
erwähnte Verformungseinrichtung das mindestens eine Stellorgan. Eine Betätigung des
mindestens einen Stellorgans kann aufgrund der Kopplung mit dem Trägerelement in eine
Bewegung des Trägerelementes relativ zum Behälter bzw. in eine Verformung des Trägerelementes
zum Verändern des Füllstandes umgesetzt werden. Das mindestens eine Stellorgan kann
einen mechanischen, elektrischen, hydraulischen, pneumatischen und/oder magnetischen
Antrieb umfassen oder ausbilden, insbesondere einen Elektromotor oder Servomotor,
wobei jedoch auch ein rein mechanischer Antrieb denkbar ist. Weiter kann das mindestens
eine Stellorgan ein oder mehrere Kolben-Zylinder-Aggregate, hydraulisch oder pneumatisch,
umfassen und dadurch mit dem Trägerelement gekoppelt sein. Das mindestens eine Stellorgan
kann unmittelbar an das Trägerelement angekoppelt sein. Es ist jedoch auch denkbar,
dass das mindestens eine Stellorgan über eine Getriebeeinrichtung mit dem Trägerelement
gekoppelt ist, die eine vom mindestens einen Stellorgan hervorgerufene Bewegung an
das Trägerelement zu dessen Bewegung und/oder Verformung überträgt. Die Getriebeeinrichtung
kann in jeglicher Art und Weise ausgestaltet sein, beispielsweise als mechanisches,
hydraulisches und/oder pneumatisches Getriebe, etwa als Schneckengetriebe, Spindelgetriebe,
Scherengetriebe, Exzentergetriebe, Zahnriemen- oder Kettengetriebe etc.
[0023] Die Kopplung des mindestens einen Stellorgans mit dem Trägerelement erfolgt beispielsweise
an mindestens einem Koppelpunkt. An dem mindestens einen Koppelpunkt wird das Trägerelement
vorzugsweise von unten unterstützt, was bei einer Anordnung der Füllstandsvariationseinrichtung
unterhalb des Füllgutes und des Trägerelementes von Vorteil ist. Günstigerweise ist
die Lage des mindestens einen Koppelpunktes relativ zum Trägerelement variierbar,
wobei am Koppelpunkt eine bewegliche Unterstützung des Trägerelementes erfolgt. Dadurch
lässt sich zum Beispiel konstruktiv einfach eine Verformung des Trägerelementes erzielen.
[0024] Bei einer andersartigen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
kann vorgesehen sein, dass die Füllstandsvariationseinrichtung mindestens einen das
Trägerelement stützenden Fluidvorratsbehälter umfasst sowie mindestens ein Entleerungsorgan
und/oder Befüllorgan, mit dem ein im mindestens einen Fluidvorratsbehälter aufgenommenes
Fluid ablassbar ist und/oder der mindestens eine Fluidvorratsbehälter mit Fluid befüllbar
ist. Der mindestens eine Fluidvorratsbehälter kann beispielsweise ein Luftkissen,
ein Luftsack, ein Balg oder dergleichen sein. Durch Ablassen des Fluids wie insbesondere
Luft kann das Volumen des Fluidvorratsbehälters verringert und durch Befüllen das
Volumen vergrößert werden. Die Verkleinerung bzw. Vergrößerung des mindestens einen
Fluidvorratsbehälters kann in eine Bewegung und/oder Verformung des Trägerelementes
umgesetzt werden, um den Füllstand zu verändern. Das Entleerungsorgan und/oder das
Befüllorgan können aktiv oder passiv funktionieren. Beispielsweise ist ein passives
Entleerungsorgan ein Ventil mit vorgegebener oder vorgebbarer Leckage, durch welches
während des Betriebes des Modellbahnartikels Fluid entweichen kann. Bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels ist das Entleerungsorgan und/oder
Befüllorgan aktiv, insbesondere in Gestalt einer Pumpe oder eines Kompressors. Durch
aktives Entleeren bzw. Befüllen des mindestens einen Fluidvorratsbehälters kann auf
das mindestens eine Trägerelement eingewirkt und dieses bewegt und/oder verformt werden.
[0025] Die Unterstützung des Trägerelementes durch den mindestens einen Fluidvorratsbehälter
kann direkt oder indirekt erfolgen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass mittels
des Fluidvorratsbehälters auf eine Kopplungseinrichtung, etwa eine Getriebeeinrichtung,
eingewirkt wird, die ihrerseits mit dem Trägerelement gekoppelt ist.
[0026] Der mindestens eine Fluidvorratsbehälter kann ein Trägerelement für das Füllgut ausbilden,
welches beispielsweise auf diesen aufgeklebt sein kann.
[0027] Bei einer andersartigen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
kann vorgesehen sein, dass ein Entleerungs- und Befüllorgan vorgesehen ist, mit dem
ein Fluid von einem Vorratsbehälter in einen weiteren Vorratsbehälter gefördert werden
kann und umgekehrt, um auf das Trägerelement einzuwirken und den Füllstand zu verändern.
[0028] Eine andersartige vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Füllgut lose ist und dass die Füllstandsvariationseinrichtung
eine Fördereinrichtung umfasst oder ausbildet, mit der Füllgut zum Verändern des Füllstandes
förderbar ist. Das lose Füllgut ist förder- und insbesondere schüttbar und liegt zum
Beispiel als Granulat aus einem Kunststoff vor, das das Füllgut des großtechnischen
Vorbilds nachbildet. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Füllgut des Modellbahnartikels
aus demselben Material besteht oder dasselbe Material umfasst wie das großtechnische
Vorbild. Die Fördereinrichtung weist beispielsweise einen Antrieb auf sowie ein mit
diesem antreibbares Förderelement, um das lose Füllgut zu fördern. Das Füllgut kann
zum Beispiel durch eine Förderöffnung hindurch in einen vom Modellbahnartikel gebildeten
Aufnahmeraum gefördert werden, indem es günstigerweise der Sicht eines Benutzers entzogen
ist, um eine möglichst vorbildgerechte Nachbildung zu erzielen. In dem Aufnahmeraum
kann ein Auffangbehälter für das Füllgut angeordnet sein, so dass der Behälter nach
Förderende erneut mit dem Füllgut befüllt werden kann.
[0029] Günstig ist es, wenn der Füllstandsvariationseinrichtung ein Steuersignal bereitstellbar
ist und wenn der Füllstand von der Füllstandsvariationseinrichtung in Abhängigkeit
des Steuersignals veränderbar ist. Dies ermöglicht eine weitere Steigerung des Spielwertes.
Über das Steuersignal kann die Füllstandsvariationseinrichtung zum Beispiel aktiviert
oder deaktiviert werden. Ferner ist es insbesondere möglich, die Geschwindigkeit und/oder
die Art und Weise der Veränderung des Füllstands abhängig vom Steuersignal zu variieren.
Beispielsweise kann der Füllstandsvariationseinrichtung ein vom Bewegungszustand des
Modellbahnartikels abhängiges Steuersignal zugeführt werden. Dies ist beispielsweise
vorteilhaft, wenn der Füllstand beim großtechnischen Vorbild von dessen Bewegungszustand
abhängt, beispielsweise wie der Kohlefüllstand eines Tenders einer Dampflokomotive
davon abhängt, wie stark die Lokomotive befeuert wird.
[0030] Insbesondere bei der zuletzt genannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
ist es günstig, wenn der Modellbahnartikel einen Antriebsmotor sowie eine Ermittlungseinrichtung
zum Ermitteln einer mit dem Betriebszustand des Antriebsmotors zusammenhängenden Kenngröße
und Übermitteln eines diesbezüglichen Steuersignals an die Füllstandsvariationseinrichtung
umfasst. Mit der Ermittlungseinrichtung kann beispielsweise als Kenngröße die Motorleistung,
das Motordrehmoment, die Motordrehzahl und/oder der Motorstrom erfasst werden und
daraus eine Motorlast im Spielbetrieb des Modellbahnartikels abgeleitet werden. Handelt
es sich bei dem Modellbahnartikel zum Beispiel um eine Dampflokomotive, lässt sich
der Spielbetrieb dadurch derart gestalten, dass ein Kohlevorrat der Dampflokomotive
im Tender umso schneller abnimmt, je höher die Motorlast ist und umso langsamer, je
geringer die Motorlast ist. Dementsprechend kann abhängig von der Motorlast der Füllstandsvariationseinrichtung
ein Steuersignal bereitgestellt werden, einen Füllstand des Tenders der Dampflokomotive
bei hoher Motorlast, etwa bei einer Fahrt der Dampflokomotive bergauf, schneller abzusenken
als bei geringer Motorlast, etwa bei einer Fahrt bergab.
[0031] Vorzugsweise ist mittels mindestens eines Erfassungselementes der Füllstand des Behälters
erfassbar, insbesondere das Erreichen eines vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellenwertfüllstandes,
um den Spielwert weiter zu steigern. Das mindestens eine Erfassungselement kann in
die Füllstandsvariationseinrichtung integriert sein. Beispielsweise kann mittels des
mindestens eines Erfassungselementes eine indirekte Ermittlung des Füllstandes erfolgen,
etwa eine Relativstellung eines beweglichen Trägerelementes relativ zum Behälter erfasst
werden, das Einnehmen einer vorgegebenen oder vorgebbaren Form eines verformbaren
Trägerelementes oder die Dauer einer Betätigung oder Aktivierung der Füllstandsvariationseinrichtung.
Denkbar ist auch, dass der Füllstand direkt ermittelbar ist, etwa durch Ausbildung
des Erfassungselementes als optischer Sensor. Es kann vorgesehen sein, dass ein Signal
betreffend den Füllstand bereitstellbar ist. Beispielsweise kann die Füllstandsvariationseinrichtung
signalabhängig bei Erreichen eines vorgegebenen oder vorgebbaren Mindestfüllstandes
deaktivierbar sein. Ferner ist denkbar, dass in Abhängigkeit des Signals der Betrieb
des Modellbahnartikels beendet wird, etwa durch Abschalten eines Antriebsmotors. Diese
Ausgestaltung verleiht zum Beispiel einem Modellartikel in Gestalt einer Dampflokomotive,
der mit Füllgut in Form von Spielkohle "befeuert" wird, einen hohen Spielwert. Ist
der Füllstand so weit abgesenkt, dass die Spielkohle "aufgebraucht" ist, kann die
Dampflokomotive mangels Betriebsstoff stehen bleiben. Denkbar ist auch, dass einem
Benutzer abhängig vom Signal des mindestens einen Erfassungselementes eine Füllstandsinformation
anzeigbar ist, etwa an einer Steuereinheit der Modellbahnanlage.
[0032] Bei einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels
ist es günstig, wenn der Modellbahnartikel ein Erschütterungserfassungselement umfasst
zum Erfassen einer Erschütterung des Modellbahnartikels und wenn im Falle einer erfassten
Erschütterung der Füllstandsvariationseinrichtung ein Aktivierungssignal bereitstellbar
ist. Wird der Spielbetrieb mit dem Modellbahnartikel aufgenommen, kann eine Erschütterung
festgestellt und die Füllstandsvariationseinrichtung aktiviert werden. In entsprechender
Weise kann bei Beendigung des Spielbetriebes die Füllstandsvariationseinrichtung deaktiviert
werden. Dies ermöglicht eine Steigerung des Spielwertes unter gleichzeitiger Erzielung
einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung des Modellbahnartikels. Es kann vorgesehen
sein, dass das Aktivierungssignal so lange bereitgestellt wird, wie die Erschütterung
vorliegt und bei Ausbleiben einer Erschütterung beendet wird. Weiter kann vorgesehen
sein, dass das Erschütterungserfassungselement in die Füllstandsvariationseinrichtung
integriert ist.
[0033] Wie bereits erwähnt, kann es sich bei dem Modellbahnartikel um eine Modelleisenbahnlokomotive
mit Kohletender oder um einen Kohletender für eine Modelleisenbahnlokomotive handeln.
Das der Kohle des großtechnischen Vorbildes entsprechende Füllgut des Kohletenders
kann lose vorliegen und/oder auf ein Trägerelement aufgebracht sein, insbesondere
daran angeformt sein.
[0034] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im
Zusammengang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Modellbahnartikels in Gestalt einer Schlepptenderlokomotive einer elektrischen Modelleisenbahnanlage;
- Figur 2:
- eine schematische Schnittansicht des Tenders der Schlepptenderlokomotive aus Figur
1, in dem Füllgut in Gestalt von Spielkohle aufgenommen ist und der eine schematisch
dargestellte Füllstandsvariationseinrichtung zum Verändern des Füllstands des Füllgutes
mit der Zeit aufweist;
- Figuren 3 bis 13:
- jeweils abschnittsweise schematische Darstellungen des Tenders aus Figur 2 vorteilhafter
Ausführungsformen der Schlepptenderlokomotive aus Figur 1, die jeweils konkrete Umsetzungen
der schematischen Füllstandsvariationseinrichtung in Figur 2 zeigen und
- Figur 14:
- eine schematische Teilschnittansicht des Kohletenders der Schlepptenderlokomotive
aus Figur 1, umfassend Füllgut in Gestalt granulatförmiger Spielkohle sowie eine Füllstandsvariationseinrichtung
in Gestalt einer Fördereinrichtung zum Fördern der Spielkohle.
[0035] Figur 1 zeigt in schematischer Seitenansicht eine bevorzugte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Modellbahnartikels. Der Modellbahnartikel ist vorliegend ausgestaltet
als Artikel für eine digitale elektrische Modelleisenbahnanlage in Gestalt einer mit
dem Bezugszeichen 10 belegten Schlepptenderlokomotive. Die Lokomotive 10 umfasst das
eigentliche Triebfahrzeug 11 der Schlepptenderlokomotive sowie einen mit diesem verbundenen
Kohletender 12 (nachfolgend Tender 12).
[0036] Die Lokomotive ist die vorbildgetreue Nachbildung eines großtechnischen Vorbilds,
das ebenfalls ein Triebfahrzeug und einen Kohletender aufweist. Zur Befeuerung eines
Kessels der großtechnischen Lokomotive ist im Kohletender bekanntermaßen ein Füllgut
in Form von Kohlebriketts aufgenommen, die von einem Heizer aus dem Kohletender 12
entnommen und verfeuert werden können. Durch sukzessive Entnahme von Kohlebriketts
verringert sich der Füllstand des Kohletenders des großtechnischen Vorbilds, und dies
umso schneller, je stärker der Kessel des entsprechenden Triebfahrzeuges befeuert
wird.
[0037] Wie im großtechnischen Vorbild umfasst der Tender 12 ein Fahrwerk 13, das untenseitig
an einem Tenderboden 14 gehalten ist. Auf den Tenderboden 14 ist ein Tenderaufbau
15 aufgesetzt. Obenseitig bildet der Tenderaufbau 15 einen beispielsweise rechteckförmigen
Rahmen 16, der eine obenseitige Öffnung 17 des Tenderaufbaus 15 einschließt. Insgesamt
bildet der Tenderaufbau 15 einen Behälter 18 aus, der einen Aufnahmeraum 19 zwischen
dem Tenderboden 14 und der obenseitigen Öffnung 17 definiert.
[0038] Positions- und Richtungsangaben wie "oben", "unten", "horizontal" oder dergleichen
beziehen sich auf bestimmungsgemäßen Gebrauch und Lage der Lokomotive auf einem horizontalen
Gleis.
[0039] Zur weiteren vorbildgerechten Nachbildung des großtechnischen Vorbilds weist der
Tender 12 Füllgut auf in Gestalt von Spielkohle 20. Die Spielkohle 20 ist vorliegend
ein Imitat echter Kohle aus einem Kunststoffgranulat, das in Körnchenform vorliegt,
um die Kohlebriketts des Vorbilds zu simulieren. Bei einer andersartigen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels kann anstelle der Spielkohle 20 auch echte
Kohle zum Einsatz kommen, die in entsprechend kleinen Kohlebriketts vorliegen kann.
[0040] Die Spielkohle 20 ist bei den in den Figuren 2 bis 13 gezeigten vorteilhaften Ausführungsformen
des Modellbahnartikels fest auf einem Trägerelement 21 aufgebracht, wobei die einzelnen
Körnchen des Kunststoffgranulates miteinander verklebt und auf das Trägerelement 21
geklebt sind.
[0041] Füllgut könnte anders als vorliegend auch dadurch simuliert werden, dass das Trägerelement
21 derart bedruckt ist, dass der Eindruck erweckt wird, es befinde sich ein Kohlenimitat
darauf. Es ist auch möglich, dass das Spielkohle bildende Füllgut an das Trägerelement
21 angeformt ist, beispielsweise angespritzt oder angegossen. Weiter ist denkbar,
dass das die Spielkohle bildende Füllgut durch Prägen des Trägerelementes 21 gebildet
ist.
[0042] Aus vorstehender Erläuterung geht hervor, dass Füllgut im vorliegenden Fall nicht
darauf beschränkt ist, dass insbesondere schüttfähige Spielkohle in Form einzelner
Körnchen vorliegt. Insbesondere kann es sich wie im Falle der Ausführungsform der
Figuren 2 bis 13 um einen Verbund von einzelnen Spielkohlekörnchen handeln, die auf
dem Trägerelement 21 festgelegt sind.
[0043] Die Lage der Spielkohle 20 relativ zum Behälter 18 definiert einen Füllstand desselben,
also gewissermaßen das Niveau, bis zu dem der Behälter 18 noch mit Spielkohle 20 gefüllt
ist. Damit der Aufnahmeraum 19 nicht vollständig mit Spielkohle 20 gefüllt werden
muss, ist das Trägerelement 21 vorgesehen. Günstigerweise ist die Spielkohle 20 und
das Trägerelement 21 so bemessen, dass einer Spielperson der Blick in den Aufnahmeraum
19 verwehrt ist und der Eindruck erweckt wird, der Tender 12 sei vollständig mit Spielkohle
20 gefüllt.
[0044] Der Füllstand der Spielkohle 20 entspricht dem Füllstand des Kohletenders des großtechnischen
Vorbildes, der sich, wie bereits erwähnt, in Betrieb der großtechnischen Lokomotive
zeitabhängig verändert, da sukzessive Kohle verfeuert wird.
[0045] Das Trägerelement 21 kann plattenförmig ausgestaltet sein oder folienartig, membranartig
oder in Gestalt eines textilen Gewebes wie etwa einer Leinwand. Dementsprechend kann
das Trägerelement 21 starr ausgebildet sein oder verformbar, insbesondere elastisch
verformbar, zu welchem Zweck es beispielsweise aus einer Gummimembran bestehen kann.
Weiter kann das Trägerelement 21 verformbare und nicht verformbare Abschnitte aufweisen,
die zum Beispiel unterschiedlich biegesteif oder biegeschlaff ausgebildet sein können.
Es ist auch denkbar, dass das Trägerelement 21 aus Abschnitten gebildet ist, die über
Gelenke miteinander verbunden sind, so dass dadurch ebenfalls eine Verformung des
Trägerelements 21 bewirkt werden kann.
[0046] Das Trägerelement 21 ist vorliegend, dies ist in Figur 2 nur schematisch dargestellt,
beweglich relativ zum Behälter 18 ausgebildet und/oder verformbar ausgestaltet. Beispielsweise
ist das Trägerelement 21 mit der sich darauf befindenden Spielkohle 20 relativ zum
Behälter 18 verschieblich ausgebildet, wobei es an diesem insbesondere verschieblich
gelagert sein kann, etwa am Rahmen 16. Beispielsweise ist das Trägerelement 21 vertikal
verschiebbar, so dass damit der Füllstand der Spielkohle 20 abgesenkt und auch wieder
angehoben werden kann. Mit den Bezugszeichen 20' und 21' ist die Spielkohle bzw. das
Trägerelement referenziert, die sich durch Verschieben des Trägerelements 21 und der
Spielkohle 20 in Richtung auf den Tenderboden 14 in vertikaler Richtung ergibt.
[0047] Weiter kann vorgesehen sein, dass das Trägerelement 21 relativ zum Behälter 18 drehbar
oder schwenkbar ist, wobei es insbesondere an diesem drehbar gelagert sein kann. Eine
Drehung des Trägerelementes 21 ist vorzugsweise um eine horizontale, parallel zum
Tenderboden 14 ausgerichtete Drehachse möglich. Durch eine Drehung des Trägerelementes
21 und der Spielkohle 20 relativ zum Behälter 18 kann ebenfalls der Füllstand der
Spielkohle 20 abgesenkt und auch wieder angehoben werden. Mit den Bezugszeichen 20"
und 21" sind die Spielkohle bzw. das Trägerelement referenziert, die sich bei einer
Drehung des Trägerelementes 21 mit der sich darauf befindenden Spielkohle 20 relativ
zum Behälter 18 um eine horizontale Drehachse ergeben. Zu diesem Zweck kann das Trägerelement
21 drehbar am Rahmen 16 gelagert sein.
[0048] Wie bereits erwähnt, kann ergänzend oder alternativ vorgesehen sein, dass das Trägerelement
zumindest bereichsweise verformbar ausgestaltet ist. Bei einem verformbaren Trägerelement
21 kann insbesondere vorgesehen sein, dass dieses unbeweglich am Behälter 18, beispielsweise
am Rahmen 16, festgelegt ist. Indem die Form des Trägerelements 21 zwischen denjenigen
Punkten, an denen es am Behälter 18 festgelegt ist, variiert wird, kann die Spielkohle
20 teilweise abgesenkt und angehoben werden und sich dadurch eine Änderung des Füllstands
der Spielkohle 20 ergeben.
[0049] Um eine möglichst vorbildgerechte Nachbildung des großtechnischen Vorbilds zu erzielen,
weist die Lokomotive 10 eine Füllstandsvariationseinrichtung 22 auf, mit der der Füllstand
der Spielkohle 20 durch Bewegen und/oder Verformen des Trägerelementes 21 veränderbar
ist. Die in Figur 2 nur schematisch dargestellte Füllstandsvariationseinrichtung 22
ist im Aufnahmeraum 19 unterhalb des Trägerelementes 21 angeordnet. Dadurch ist sie
der unmittelbaren Sicht einer Spielperson entzogen, so dass eine besonders vorbildgerechte
Nachbildung erzielt werden kann. Die Füllstandsvariationseinrichtung 22 umfasst ein
Betätigungsorgan 23, das beispielsweise als Stellorgan, als Entleerungs- oder Befüllorgan
ausgestaltet sein kann, wobei die konkrete Ausgestaltung des Betätigungsorgans 23
als Stellorgan, als Entleerungs- oder Befüllorgan nachfolgend noch anhand der Ausführungsform
der Figuren 3 bis 13 erläutert wird. Das Betätigungsorgan 23 funktioniert beispielsweise
mechanisch, elektrisch, pneumatisch, hydraulisch und/oder magnetisch. Es kann passiv
funktionsfähig sein, insbesondere ohne Energiezufuhr und Ansteuerung von außen. Es
ist auch möglich, dass es aktiv funktionsfähig ist und insbesondere ansteuerbar ist,
worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
[0050] Bei der in Figur 2 dargestellten schematischen Darstellung des Tenders 12 ist das
Betätigungsorgan 23 mit einem Kopplungselement 24 der Füllstandsvariationseinrichtung
22 gekoppelt, so dass durch eine Aktivierung des Betätigungsorgans 23 auf das Trägerelement
21 eingewirkt werden kann. Das Kopplungselement 24 kann eine Getriebeeinrichtung umfassen
oder Bestandteil einer Getriebeeinrichtung sein, um eine vom Betätigungsorgan 23 bereitgestellte
Bewegung auf das Trägerelement 21 zu übertragen und/oder um das Trägerelement 21 zu
verformen. Beispielsweise ist dadurch die Möglichkeit gegeben, das Trägerelement 21
und die Spielkohle 20 relativ zum Behälter 18 in die mit den Bezugszeichen 21' bzw.
20' dargestellte Stellung oder in die mit den Bezugszeichen 21" und 20" dargestellte
Stellung zu überführen und damit den Füllstand des Behälters 18 zu verändern. In entsprechender
Weise kann das Trägerelement 21 unter Änderung des Füllstands des Behälters 18 verformt
werden.
[0051] Auf diese Weise kann der mit der Lokomotive 10 erzielbare Spielwert erheblich gesteigert
werden. Die Füllstandsvariationseinrichtung 22 ermöglicht es, im Betrieb der Lokomotive
10 den Füllstand des Behälters 18 zeitabhängig zu verändern. Insbesondere kann der
Füllstand des Behälters 18 zeitabhängig abgesenkt werden, so dass entsprechend dem
großtechnischen Vorbild der Eindruck erweckt wird, der durch die Spielkohle 20 nachgebildete
Kohlevorrat werde mit der Zeit aufgebraucht. Umgekehrt kann der Füllstand des Behälters
18 durch Bewegen des Trägerelementes 21 und der Spielkohle 20 in Gegenrichtung wieder
angehoben werden, wenn die Lokomotive 10 beispielsweise zu einer Befüllstation für
den Tender 12 bewegt wird und gespielt wird, es werde der Tender 12 mit frischer Spielkohle
20 gefüllt.
[0052] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, dass die Veränderung des Füllstands des
Behälters 18 abhängig vom Betriebszustand der Lokomotive 10 möglich ist. Zu diesem
Zweck weist die Lokomotive 10 einen digitalen Modellbahndecoder 25 auf, mit dem Kenngrößen
betreffend den Betrieb eines Antriebsmotors 26 der Lokomotive 10 zeitabhängig erfassbar
sind. Beispielsweise kann die Motorleistung, das Motordrehmoment, die Motordrehzahl
oder der Motorstrom erfasst werden. Somit bildet der Decoder 25 eine Ermittlungseinrichtung
zum Ermitteln einer mit dem Betriebszustand der Lokomotive 10 verknüpften Kenngröße.
Ein diesbezügliches Steuersignal kann der Füllstandsvariationseinrichtung 22 über
eine Steuerleitung 27 bereitgestellt werden. Die Füllstandsvariationseinrichtung 22
kann die Veränderung des Füllstands des Behälters 18 abhängig von dem ihr zugeführten
Steuersignal vornehmen. Dabei ist insbesondere möglich, den Füllstand des Behälters
18 umso schneller abzusenken, je höher die Last am Antriebsmotor 26 ist, und umso
geringer, je niedriger die Last am Antriebsmotor 26 ist. Beispielsweise wird bei einer
Fahrt der Lokomotive 10 bergauf der Füllstand schneller abgesenkt als bei einer Fahrt
bergab. Die Geschwindigkeit der Absenkung des Füllstands des Behälters 18 kann beispielsweise
dadurch variiert werden, dass über die Füllstandsvariationseinrichtung 22 eine schnellere
oder langsamere Bewegung des Trägerelementes 21 relativ zum Behälter 18 und/oder eine
schnellere oder langsamere Verformung des Trägerelementes 21 bewirkt wird.
[0053] Ergänzend oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Füllstandsvariationseinrichtung
22 in Abhängigkeit des Aktivierungssignals eines Erschütterungssensors 28 aktiviert
und deaktiviert wird. Der Erschütterungssensor 28 bildet ein Erschütterungserfassungselement,
der im Betrieb der Lokomotive 10 Erschütterungen erfasst und der Füllstandsvariationseinrichtung
22 das entsprechende Signal bereitstellt. Beispielsweise wird das Signal solange bereitgestellt,
wie die Lokomotive 10 in Betrieb ist und Erschütterungen erfasst werden. Außer Betrieb
der Lokomotive 10 werden keine Erschütterungen erfasst, und die Füllstandsvariationseinrichtung
22 wird außer Betrieb gesetzt. Es kann vorgesehen sein, dass der Erschütterungssensor
28 Bestandteil der Füllstandsvariationseinrichtung 22 ist.
[0054] Der Tender 12 umfasst die Nachbildung einer Entnahmeöffnung 29 für Spielkohle 20,
die im großtechnischen Vorbild zur Entnahme von Kohle durch den Heizer aus dem Kohletender
dient. Es kann vorgesehen sein, dass der Füllstand an der der Entnahmeöffnung 29 zugewandten
Seite des Behälters 18 in größerem Ausmaß absenkbar ist als an der der Entnahmeöffnung
29 abgewandten Seite des Behälters 18. Dadurch kann beim Tender 12 der Eindruck erweckt
werden, dass wie im großtechnischen Vorbild bei Entnahme von Kohle aus dem Kohletender
die Spielkohle 20 sukzessive "nachrutscht", wenn der Füllstand des Behälters abgesenkt
wird. Dies kann beispielsweise dadurch umgesetzt werden, dass das Trägerelement 21
relativ zum Behälter 18 verschwenkbar ist, und/oder durch eine Verformung des Trägerelementes
21, wie nachfolgend erläutert.
[0055] Der Tender 12 kann ein Erfassungselement 39 umfassen zum Erfassen des Füllstandes
des Behälters 18. Beispielweise kann die Lage und/oder die Orientierung des Trägerelementes
21 relativ zum Behälter 18 erfasst werden, und/oder, bei formveränderlichem Trägerelement
21, dessen Form. Es ist auch denkbar, die Dauer der Betätigung der Füllstandsvariationseinrichtung
22 zu erfassen. Das Erfassungselement 39 kann auch ein optischer Sensor sein, um das
Niveau der Spielkohle 20 zu erfassen.
[0056] Das Erfassungselement 39 kann ein Signal betreffend den Füllstand bereitstellen,
dass an die Füllstandsvariationseinrichtung 22 und an den Decoder 25 übermittelt werden
kann. Bei Unterschreiten eines vorgegebenen oder vorgebbaren Mindestfüllstandes kann
die Füllstandsvariationseinrichtung 22 und über den Decoder 25 der Antriebsmotor 26
deaktiviert werden. Dies entspricht einer Situation des großtechnischen Vorbildes,
bei der die Lokomotive 10 infolge eines Mangels an Brennstoff stehen bleibt. Denkbar
ist auch, dass einem Benutzer abhängig vom Signal des Erfassungselementes 39 eine
Füllstandsinformation an einer Steuereinheit der Modellbahnanlage anzeigbar ist.
[0057] Nachfolgend wird auf in den Figuren 3 bis 13 schematisch dargestellte Ausgestaltungen
des Tenders 12 und insbesondere der Füllstandsvariationseinrichtung 22 eingegangen,
die in Kombination mit den übrigen Bauteilen der Lokomotive 10 bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Modellbahnartikels ausbilden. Dabei werden die vorstehend am
Beispiel der schematischen Darstellung der Figur 2 eingeführten Bezugszeichen für
Bauteile und Merkmale des Tenders 12 benutzt. Gleiche oder gleichwirkende Bauteile
und Merkmale der nachfolgenden Varianten des Tenders 12 werden mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0058] Bei der Variante gemäß Figur 3 ist das Betätigungsorgan 23 als Stellorgan 30 ausgestaltet,
beispielsweise als Elektromotor oder Servomotor. Mit dem Stellorgan 30 ist eine Motorspindel
31 antreibbar, auf der ein parallel zum Tenderboden 14 beweglicher Läufer 32 aufgesetzt
ist. Der Läufer 32 weist obenseitig eine schiefe Ebene 33 auf, die mit einer korrespondierend
dazu ausgestalteten schiefen Ebene 34 eines Stützteils 35, welches untenseitig am
Trägerelement 21 festgelegt ist, koppeln kann. Dem Rahmen 16 benachbart ist das Trägerelement
21 mit Vorspannelementen in Gestalt von Zugfedern 36, die an am Rahmen 16 festgelegten
Absätzen befestigt sind, in Richtung auf den Tenderboden 14 vorgespannt. Die Bauteile
31 bis 35 bilden eine Getriebeeinrichtung der Füllstandsvariationseinrichtung 22 zum
Koppeln des Stellorgans 30 mit dem Trägerelement 21.
[0059] Beim Betätigen des Stellorgans 30 dreht sich die Motorspindel 31, so dass sich der
Läufer 32 zum Stellorgan 30 hin oder von diesem weg bewegt. Dabei gleiten die Ebenen
33 und 34 aufeinander, so dass das Trägerelement abgesenkt bzw. angehoben wird zur
Variation des von der Spielkohle 20 definierten Füllstands des Behälters 18. Der Behälter
18 bildet dabei eine Führung für das Trägerelement 21 aus.
[0060] Die Variante des Tenders gemäß Figur 4 entspricht weitgehend der Variante gemäß Figur
3 und umfasst ebenfalls das Stellorgan 30 und die Motorspindel 31. Ein Läufer 40 auf
der Motorspindel 31 ist vorgesehen, an dessen dem Tenderboden 14 abgewandten oberen
Ende ein Reibelement 41 in Gestalt einer Rolle oder Walze angeordnet ist. Das Reibelement
41 kann mit der schiefen Ebene 33, des im Fall der Variante gemäß Figur 4 keilförmig
ausgebildeten Stützteils 35 zusammenwirken. Das Trägerelement 21 ist am Rahmen 16
verschieblich gelagert. Zu diesem Zweck ist das Trägerelement 21 untenseitig mit seitlichen
Führungsgliedern 42 versehen. Die Führungsglieder 42 sind mit den Zugfedern 36 verbunden,
deren gegenüberliegendes Ende mit dem Tenderboden 14 verbunden ist. Die Bauteile 31,
40, 41 und 35 bilden eine Getriebeeinrichtung zum Koppeln des Stellorgans 30 mit dem
Trägerelement 21.
[0061] Durch Drehung der Motorspindel 31 kann der Läufer 40 weg vom Stellorgan 30 bewegt
werden, wobei das Reibelement 41 auf der Ebene 33 abrollt. Dadurch wird das Trägerelement
21 unter der Wirkung der Zugfedern 36 in Richtung auf den Tenderboden 14 verschoben
und der Füllstand des Behälters 18 abgesenkt. Umgekehrt kann durch eine Bewegung des
Läufers 40 in Richtung des Stellorgans 30 das Trägerelement 21 und damit der Füllstand
angehoben werden.
[0062] Bei einer Variante des Tenders 12 gemäß Figur 5 ist zum Koppeln des Trägerelementes
21 mit dem Stellorgan 30 eine Getriebeeinrichtung in Form eines Scherengetriebes 50
vorgesehen. Das Scherengetriebe 50 umfasst die Motorspindel 31, auf der ein Läufer
51 parallel zum Tenderboden 14 beweglich ist, sowie ein Scherengelenk. Das Scherengelenk
umfasst ein erstes Gelenkglied 52, das am Läufer 51 um eine horizontale Achse verschwenkbar
ist und dessen dem Läufer 51 gegenüberliegendes Ende an einem Stützteil 53 um eine
horizontale Achse verschwenkbar gelagert ist. Weiter umfasst das Scherengelenk ein
zweites Gelenkglied 54, das am Gelenkglied 52 und am Stützteil 53 um dieselbe horizontale
Achse verschwenkbar gelagert ist. Ferner ist das Gelenkglied 54 an seinem dem Stützteil
53 gegenüberliegenden Ende an einem Lagerglied 55 um eine horizontale Achse verschwenkbar
gelagert, wobei das Lagerglied 55 an einer Seitenwand des Behälters 18 festgelegt
ist. Das Stützteil 53 umfasst die seitlichen Führungsglieder 42 zur Ausbildung einer
Führung mit dem Rahmen 16.
[0063] Wird der Läufer 51 durch Drehung der Motorspindel 31 vom Stellorgan 30 weg bewegt,
werden die Gelenkglieder 52 und 54 relativ zueinander gespreizt. Da das Gelenkglied
54 an einer Wand des Behälters 18 festgelegt ist, führt dies zum Absenken des Trägerelementes
21 und damit des Füllstands der Spielkohle 20. Wird umgekehrt der Läufer 51 in Richtung
des Stellorgans 30 bewegt, wird die Spreizung der Gelenkglieder 52 und 54 relativ
zueinander verringert, das Trägerelement 21 und damit der Füllstand werden angehoben.
[0064] Bei einer Variante des Kohletenders 12 gemäß Figur 6 kommt als Betätigungsorgan 23
ein pneumatisches Entleerungs- und Befüllorgan 60 in Gestalt einer Pumpe 61 zum Einsatz.
Ferner weist die Füllstandsvariationseinrichtung 22 zwei Fluidvorratsbehälter in Form
von Luftsäcken oder Luftkissen 62 auf, die jeweils über eine Fluidleitung 63 mit der
Pumpe 61 in Fluidverbindung stehen. Die Luftsäcke 62 sind in beispielsweise becherförmigen
Fassungen 64 aufgenommen, die oben auf dem Tenderboden 14 positioniert sind. Die Luftsäcke
62 können teilweise aus den Fassungen 64 herausragen und dadurch das Trägerelement
21 von unten kontaktieren. Das Trägerelement 21 weist die seitlichen Führungsglieder
42 auf und ist mittels der Zugfedern 36 auf den Tenderboden 14 vorgespannt.
[0065] Die Pumpe 61 kann betätigt werden, um in den Luftsäcken 62 aufgenommenes Fluid wie
insbesondere Luft in definierter Weise über die Fluidleitungen 63 und ein in der Zeichnung
nicht dargestelltes Ablassventil abzulassen. Dabei kann vorgesehen sein, dass lediglich
das Ablassventil geöffnet wird. Es ist jedoch auch möglich, dass ergänzend mit der
Pumpe 61 eine Saugwirkung auf das Fluid in den Luftsäcken 62 ausgeübt wird. Verringert
sich die Menge an Fluid in den Luftsäcken 62, wird das Trägerelement 21 in Richtung
auf den Tenderboden 14 verschoben und dadurch der Füllstand der Spielkohle 20 abgesenkt.
[0066] In umgekehrter Weise kann mittels der Pumpe 61 Fluid in die Luftsäcke 62 gefördert
werden, so dass sich diese ausdehnen und das Trägerelement 21 und damit der Füllstand
angehoben werden.
[0067] Bei einer Variante des Tenders 12 gemäß Figur 6 ist das Entleerungsorgan 60 keine
Pumpe 61, sondern beispielsweise ein Ventil mit vorbestimmter oder vorbestimmbarer
Leckage. Beispielsweise kann unter Erfassung einer Erschütterung des Tenders 12 im
Betrieb der Lokomotive 10 Luft sukzessive aus den Luftsäcken 62 entweichen und dadurch
das Trägerelement 21 bewegt werden.
[0068] Bei einer Variante gemäß Figur 7 ist das Betätigungsorgan 23 das Stellorgan 30, wobei
ferner die von diesem antreibbare Motorspindel 31 vorgesehen ist und, wie im Fall
der Variante gemäß Figur 5, der Läufer 51. Ein Gelenkglied 70 ist am Läufer 51 um
eine horizontale Achse verschwenkbar gelagert und mit einem dem Läufer 51 gegenüberliegenden
Ende um eine horizontale Achse schwenkbar mit dem Trägerelement 21 gelagert. Die Motorspindel
31, der Läufer 51 und das Gelenkglied 70 bilden eine Getriebeeinrichtung der Füllstandsvariationseinrichtung
22. Das Trägerelement 21 ist am Rahmen 16 an dem dem Gelenkglied 70 gegenüberliegenden
Ende um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert.
[0069] Wird der Läufer 51 in Richtung auf das Stellorgan 30 unter Rotation der Motorspindel
31 bewegt, ändert sich die Neigung des Gelenkgliedes 70 unter gleichzeitiger Verschwenkung
desselben relativ zum Trägerelement 21. Dies führt dazu, dass das Trägerelement 21
relativ zum Behälter 18 verschwenkt wird, und zwar in Richtung auf den Tenderboden
14. Dies führt zu einer Absenkung des Füllstands der Spielkohle 20. Die Absenkung
des Füllstands ist an der der Entnahmeöffnung 29 zugewandten Seite des Behälters 18
größer als an dessen der Entnahmeöffnung 29 abgewandten Seite, an welcher das Trägerelement
21 verschwenkbar gelagert ist. Wird der Läufer 51 demgegenüber weg vom Stellorgan
30 bewegt, führt dies zu einer Verschwenkung des Trägerelementes 21 in der vom Tenderboden
14 weg weisenden Richtung unter gleichzeitiger Anhebung des Füllstands der Spielkohle
20. Es kann vorgesehen sein, dass der Tender 12 eine Führung für das Gelenkglied 70
aufweist, insbesondere für dessen mit dem Trägerelement 21 verbundenes Ende.
[0070] Bei einer Variante des Tenders 12 gemäß Figur 8 ist das Trägerelement 21, anders
als bei den bislang betrachteten Varianten, verformbar und insbesondere elastisch
verformbar ausgebildet. Weiter ist das Trägerelement 21 am Rahmen 16 festgelegt, wobei
es an der der Entnahmeöffnung 29 zugewandten Seite des Behälters 18 niedriger (näher
in Bezug auf den Tenderboden 14) am Rahmen 16 festgelegt ist als an der der Entnahmeöffnung
29 abgewandten Seite. Die Füllstandsvariationseinrichtung 22 umfasst das Stellorgan
30, die Motorspindel 31 und den Läufer 51. Weiter sind zwei Gelenkglieder 80, 81,
ein Reibelement 82 und ein Lagerglied 83 vorgesehen. Die Gelenkglieder 80, 81 und
das Lagerglied 83 entsprechen den Gelenkgliedern 52 bzw. 54 bzw. dem Lagerglied 55
der Variante gemäß Figur 5. Am Reibelement 82, beispielsweise einer Rolle oder einer
Walze, sind die Gelenkglieder 80 und 81 relativ zueinander um eine horizontale Achse
schwenkbar miteinander verbunden.
[0071] Wird der Läufer 51 in Richtung des Stellorgans 30 bewegt, führt dies zu einer Spreizung
der Gelenkglieder 80 und 81 relativ zueinander. Das Reibelement 82 wird relativ zum
Trägerelement 21 bewegt und zugleich abgesenkt, so dass auch das sich auf dem Reibelement
82 abstützende Trägerelement 21 abgesenkt wird. Dabei verformt sich das Trägerelement
21 gleichzeitig, so dass sowohl der Füllstand abgesenkt wird als auch sich die Form
der Spielkohle 20 ändert. Wird in umgekehrter Weise der Läufer 51 vom Stellorgan 30
weg bewegt, wird das Reibelement 82 und damit das Trägerelement 21 unter Verformung
angehoben, so dass der Füllstand angehoben wird und sich die Form der Spielkohle 20
ändert. Die Bauteile 31, 51 sowie 80 bis 83 bilden eine Getriebeeinrichtung in Form
eines Scherengetriebes 84 zum Koppeln des Stellorgans 30 mit dem Trägerelement 21.
Es kann vorgesehen sein, dass eine Führung für die Gelenkglieder 80, 81 und das Reibelement
82 vorgesehen ist, die beispielsweise durch eine Seitenwand des Behälters 18 gebildet
wird.
[0072] Auch bei den Varianten des Tenders 12 gemäß den Figuren 9 bis 13 kommen verformbare,
am Rahmen 16 festgelegte Trägerelemente 21 zum Einsatz, unter deren Verformung der
Füllstand des Behälters 18 veränderbar ist.
[0073] Bei einer Variante gemäß Figur 9 umfasst die Füllstandsvariationseinrichtung 22 ein
Betätigungsorgan 23 in Gestalt eines Stellorgans 90, an das ein Kopplungselement 91
um eine horizontale Drehachse drehbar angekoppelt ist. Das Kopplungselement 91 bildet
einen Ausleger, an dessen dem Stellorgan 90 gegenüberliegenden Ende ein Reibelement
92 zum Unterstützen des Trägerelementes 21 angeordnet ist. Beispielsweise ist das
Reibelement 92 eine Rolle oder eine Walze. Durch Drehung in der Welle des Stellorgans
90, bei dem es sich zum Beispiel um einen elektromagnetischen Servomotor handelt,
kann das Kopplungselement 91 rotiert werden.
[0074] Wird das Kopplungselement 91 in Richtung auf den Tenderboden 14 bewegt, folgt das
verformbare Trägerelement 21 der Bewegung des Reibelements 92, was zu einer Absenkung
des Füllstands des Behälters 18 führt. Wird das Kopplungselement 91 umgekehrt so gedreht,
dass das Reibelement 92 sich weg vom Tenderboden 14 bewegt, führt dies zu einer Anhebung
des Trägerelementes 21 und damit zu einer Anhebung des Füllstands des Behälters 18.
[0075] Bei der Variante gemäß Figur 9 kann auch vorgesehen sein, dass das Kopplungselement
91 unmittelbar am Trägerelement 21 festgelegt ist, wobei das Reibelement 92 nicht
vorhanden ist.
[0076] Es kann vorgesehen sein, dass für das Reibelement 92 und/oder für das dem Stellorgan
90 gegenüberliegende Ende des Kopplungselementes 91 eine Führung am Behälter 18 angeordnet
ist.
[0077] Eine Variante des Tenders gemäß Figur 10 ist in ähnlicher Weise ausgestaltet wie
die Variante gemäß Figur 9 und umfasst ebenfalls das Stellorgan 90. Des Weiteren umfasst
die Füllstandsvariationseinrichtung 22 einen mit einer Welle des Stellorgans 90 drehfest
verbundenen Wicklungskörper 100. Auf den Wicklungskörper 100 ist ein Zugkraftübertragungselement
aufgewickelt, beispielsweise eine Folie 101, die endseitig am verformbaren Trägerelement
21 festgelegt ist. Zusätzlich sind Vorspannelemente in Gestalt von Druckfedern 102
vorgesehen, die das Trägerelement 21 mit einer vom Tenderboden 14 wegweisenden Druckkraft
beaufschlagen, und zwar zu beiden Seiten der Folie 101.
[0078] Im Falle einer Rotation des Wicklungskörpers 100 derart, dass die Folie 101 aufgewickelt
wird (gegen den Uhrzeigersinn in Figur 10) wird das Trägerelement 21 und die Folie
101 entgegen der Kraft der Druckfedern 102 nach unten gezogen und damit der Füllsand
der Spielkohle 20 abgesenkt, unter gleichzeitiger Verformung des Trägerelementes 21.
Rotiert der Wicklungskörper in die entgegengesetzte Richtung, wird Folie 101 nachgelassen.
Unter der Druckkraft der Druckfedern 102 wird das Trägerelement 21 und damit der Füllstand
der Spielkohle 20 angehoben.
[0079] Bei einer Variante des Tenders gemäß Figur 11 kommt ebenfalls das Stellorgan 90 in
Gestalt des Schrittmotors zum Einsatz. An einer Welle des Stellorgans 90 ist eine
Getriebeeinrichtung in Form eines Riemengetriebes 110 angekoppelt. Anstelle des Riemengetriebes
110 könnte auch ein Kettengetriebe vorgesehen sein. Das Riemengetriebe 110 koppelt
das Stellorgan 90 mit dem Trägerelement 21. Zu diesem Zweck weist das Riemengetriebe
110 eine an die Welle des Stellorgans 90 angekoppelte Riemenscheibe 111, einen Riemen
112 sowie eine weitere Riemenscheibe 113 auf, die auf einem Stützglied 114 angeordnet
ist, welches auf dem Tenderboden 14 positioniert ist. An eine Welle der Riemenscheibe
113 ist ein Exzenterkörper 115 drehbar angekoppelt, beispielsweise in Form einer Scheibe
oder einer Walze. Auf dem Exzenterkörper 115 stützt sich das Trägerelement 21 ab.
[0080] Eine Rotation der Riemenscheibe 111 bei in der Zeichnung entgegen dem Uhrzeigersinn
ausgerichteten Drehsinn führt zu einer Rotation des Exzenterkörpers 115 in denselben
Drehsinn. Dies hat zur Folge, dass das Trägerelement 21 unter Verformung abgesenkt
wird und dadurch der Füllstand der Spielkohle 20 ebenfalls abgesenkt wird. Bei einer
Drehung der Riemenschreibe 111 in entgegen gesetzter Richtung wird der Exzenterkörper
115 so gedreht, dass das Trägerelement 21 und damit der Füllstand der Spielkohle 20
angehoben werden.
[0081] Die Variante des Tenders gemäß Figur 12 ist der in der erläuterten Variante gemäß
Figur 11 sehr ähnlich. Bei dieser Variante weist die Füllstandsvariationseinrichtung
22 zwei Stellorgane 90 und zwei Riemengetriebe 110 zum Antreiben zweier Exzenterkörper
115 auf. Das Riemengetriebe 110 kann sich am Tenderboden 14 mittels nicht gezeigter
Stützelemente abstützen. Ein erster Exzenterkörper 115 unterstützt das Trägerelement
21 auf der der Durchgangsöffnung 29 zugewandten Seite des Behälters 18, und ein zweiter
Exzenterkörper 115 unterstützt das Trägerelement 21 auf der der Durchgangsöffnung
29 gegenüberliegenden Seite. Das Trägerelement 21 ist über die beiden Exzenterkörper
115 gespannt und am Rahmen 16 festgelegt, wobei dessen Enden rahmenseitig nach unten
gezogen sind.
[0082] Die Exzenterkörper 115 können getrennt voneinander rotiert werden oder auch miteinander
gekoppelt. Dabei ist es möglich, dass die beiden Exzenterkörper 115 unterschiedlichen
Drehsinn und/oder unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten aufweisen. Durch die
Rotation der Exzenterkörper 115 lässt sich das von ihnen abgestützte Trägerelement
21 unter gleichzeitiger Änderung seiner Spannung absenken, anheben und/oder verformen,
so dass auch der Füllstand der Spielkohle 20 abgesenkt oder angehoben werden kann.
[0083] Bei der Variante des Tenders gemäß Figur 13 kommt eine Füllstandsvariationseinrichtung
22 zum Einsatz, die weitest gehend ausgestaltet ist wie diejenige der Variante gemäß
Figur 6 zusammen mit einem verformbaren und insbesondere elastisch verformbaren Trägerelement
21 gemäß den Varianten der Figuren 7 bis 12. Anders als bei der Variante gemäß Figur
6 ist nur ein Fluidvorratsbehälter in Form des Luftsacks 62 vorgesehen, der in der
Fassung 64 oberhalb des Tenderbodens 14 angeordnet ist und das Trägerelement 21 untenseitig
abstützen kann. In Bezug auf die Funktionsweise der Füllstandsvariationseinrichtung
22, die aktiv oder passiv ausgebildet sein kann, kann auf die Erläuterungen hinsichtlich
der Variante des Tenders 12 gemäß Figur 6 verwiesen werden.
[0084] Wird Luft aus dem Luftsack 62 abgelassen, bewegt sich das Trägerelement 21 und damit
der Füllstand der Spielkohle 20 nach unten. Umgekehrt bewegt sich das Trägerelement
21 und der Füllstand nach oben, wenn der Luftsack 62 mit Luft befüllt wird.
[0085] Figur 14 zeigt in einer den Figuren 3 bis 13 entsprechenden Weise einen Ausschnitt
des Tenders 12 einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lokomotive
10, die eine Füllstandsvariationseinrichtung 22 aufweist. Anders als die Füllstandsvariationseinrichtung
22 der Varianten gemäß den Figuren 2 bis 13, die jeweils eine Verstelleinrichtung
und/oder eine Verformungseinrichtung zum Bewegen und/oder Verformen des Trägerelementes
21 ausbilden, ist die Füllstandsvariationseinrichtung 22 bei der Variante gemäß Figur
14 als Fördereinrichtung ausgebildet.
[0086] Die Füllstandsvariationseinrichtung 22 umfasst das Betätigungsorgan 23 in Gestalt
eines Stellorgans 140, das beispielsweise als Servomotor ausgestaltet sein kann. Mittels
des Stellorgans 114 kann ein Förderelement, ausgebildet durch ein umlaufendes Förderband
141, angetrieben werden. Das Förderband 141 läuft über eine Antriebswalze 142 des
Stellorgans 140 an der der Entnahmeöffnung 29 abgewandten Seite des Behälters 18 sowie
über eine mitlaufende Walze 143 auf der der Entnahmeöffnung 29 zugewandten Seite des
Behälters 18. Zwischen der Walze 143 und der benachbarten Seite des Rahmens 16 ist
eine Förderöffnung 144 gebildet. Weiter weist die Füllstandsvariationseinrichtung
22 ein Schubelement 145 auf, das obenseitig auf dem Förderband 141 positioniert ist.
[0087] Bei der Variante gemäß Figur 14 ist die Spielkohle 20 lose und liegt in Form von
Granulat vor, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass echte Kohle in Körnerform zum Einsatz kommt.
[0088] Anfangs ist die lose Spielkohle 20 auf dem Förderband 141 positioniert. Wird die
Füllstandsvariationseinrichtung 22 betätigt, wird das Stellorgan 140 in Gang gesetzt
und das Förderband 141 von der Antriebswalze 142 angetrieben. Mittels des Schubelementes
145 wird die Spielkohle 20 sukzessive gefördert. Dabei fällt die Spielkohle 20 unter
Absenkung des Füllstands des Behälters 18 durch die Förderöffnung 144 hindurch in
einen Auffangbehälter 46, der im Aufnahmeraum 19 positioniert ist.
[0089] Weiter umfasst die Füllstandsvariationseinrichtung 22 ein nur schematisch dargestelltes
Kontaktelement 147. Das Kontaktelement 147 ist vom Schubelement 145 kontaktierbar,
wenn dieses sich unter Bewegung des Förderbandes 141 bis zur Walze 143 bewegt hat.
Mittels des Kontaktelementes 147 kann dem Stellorgan 140 ein Deaktivierungssignal
bereitgestellt werden, so dass das Förderband 141 nicht länger angetrieben wird. Da
bei dieser Relativstellung des Schubelementes 145 und des Kontaktelementes 147 die
Spielkohle 20 weitestgehend in den Auffangbehälter 146 gefördert wurde, entspricht
dies dem Aufbrauchen der Kohle beim großtechnischen Vorbild. Zur Steigerung des Spielwertes
kann das Signal des Kontaktelementes 147 auch an den Decoder 25 übermittelt werden,
so dass der Antriebsmotor 26 der Lokomotive 10 abgeschaltet wird. Die Lokomotive 10
bleibt daher gewissermaßen mangels Brennstoff stehen.
[0090] Der Auffangbehälter 146 kann dem Aufnahmeraum 19 entnommen werden, um die sich darin
befindende Spielkohle 20 wieder auf das Förderband 141 aufzubringen, wobei das Schubelement
145 vorzugsweise zuvor in die Ausgangsstellung zurückbewegt wird, in der es im Bereich
der Antriebswalze 142 angeordnet ist.
1. Modellbahnartikel, insbesondere für eine elektrische Modelleisenbahnanlage, umfassend
einen Behälter (18) und im Behälter (18) aufgenommenes Füllgut (20), wobei das Füllgut
(20) einen Füllstand des Behälters (18) definiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Modellbahnartikel (10) eine Füllstandsvariationseinrichtung (22) umfasst, mit
der der Füllstand im Betrieb des Modellbahnartikels (10) veränderbar ist.
2. Modellbahnartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand absenkbar und/oder anhebbar ist.
3. Modellbahnartikel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (18) eine Nachbildung einer Entnahmeöffnung (29) für das Füllgut (20)
aufweist und dass der Füllstand mittels der Füllstandsvariationseinrichtung (22) auf
der der Entnahmeöffnung (29) zugewandten Seite des Behälters (18) in größerem Ausmaß
absenkbar ist als an einer der Entnahmeöffnung (29) abgewandten Seite des Behälters
(18).
4. Modellbahnartikel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Modellbahnartikel (10) ein Trägerelement (21) aufweist, auf dem das Füllgut (20)
aufgebracht ist.
5. Modellbahnartikel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllgut (20) am Trägerelement (21) fest angebracht ist.
6. Modellbahnartikel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (21) relativ zum Behälter (18) beweglich ausgebildet ist und dass
die Füllstandsvariationseinrichtung (22) eine Verstelleinrichtung (22) umfasst oder
ausbildet, mit der die Lage und/oder die Orientierung des Trägerelementes (21) relativ
zum Behälter (18) veränderbar ist.
7. Modellbahnartikel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (21) verformbar ausgebildet ist und dass die Füllstandsvariationseinrichtung
(22) eine Verformungseinrichtung (22) umfasst oder ausbildet, mit der die Form des
Trägerelementes (21) veränderbar ist.
8. Modellbahnartikel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (21) am Behälter (18) unbeweglich festgelegt ist.
9. Modellbahnartikel nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstandsvariationseinrichtung (22) mindestens ein mechanisches, elektrisches,
hydraulisches, pneumatisches und/oder magnetisches, mit dem Trägerelement (21) gekoppeltes
Stellorgan (30, 90) umfasst zum Einwirken auf das Trägerelement (21).
10. Modellbahnartikel nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstandsvariationseinrichtung (22) mindestens einen das Trägerelement (21)
stützenden Fluidvorratsbehälter (62) umfasst sowie mindestens ein Entleerungsorgan
(60) und/oder Befüllorgan (60), mit dem ein im mindestens einen Fluidvorratsbehälter
(62) aufgenommenes Fluid ablassbar ist und/oder der mindestens eine Fluidvorratsbehälter
(62) mit Fluid befüllbar ist.
11. Modellbahnartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllgut (20) lose ist und dass die Füllstandsvariationseinrichtung (22) eine
Fördereinrichtung (22) umfasst oder ausbildet, mit der Füllgut (20) zum Verändern
des Füllstandes förderbar ist.
12. Modellbahnartikel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstandsvariationseinrichtung (22) ein Steuersignal bereitstellbar ist und
dass der Füllstand von der Füllstandsvariationseinrichtung (22) in Abhängigkeit des
Steuersignals veränderbar ist.
13. Modellbahnartikel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Modellbahnartikel (10) einen Antriebsmotor (26) umfasst sowie eine Ermittlungseinrichtung
(25) zum Ermitteln einer mit dem Betriebszustand des Antriebsmotors (26) zusammenhängenden
Kenngröße und Übermitteln eines diesbezüglichen Steuersignals an die Füllstandsvariationseinrichtung
(22).
14. Modellbahnartikel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Modellbahnartikel (10) ein Erschütterungserfassungselement (28) umfasst zum Erfassen
einer Erschütterung des Modellbahnartikels (10) und dass im Falle einer erfassten
Erschütterung der Füllstandsvariationseinrichtung (22) ein Aktivierungssignal bereitstellbar
ist.
15. Modellbahnartikel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Modellbahnartikel als Modelleisenbahnlokomotive mit Kohletender oder als Kohletender
für eine Modelleisenbahnlokomotive ausgestaltet ist.