[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Wurst, Fleisch oder Käse.
[0002] Vorrichtungen zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, die auch als Aufschneidemaschinen
oder Slicer bezeichnet werden, sind grundsätzlich bekannt. Derartige Vorrichtungen
weisen eine Produktauflage für wenigstens ein aufzuschneidendes Produkt sowie ein
der Produktauflage nachgeordnetes Schneidmesser auf, dem das Produkt längs einer Förderrichtung
zugeführt werden kann. Ferner sind bekannte Vorrichtungen dieser Art mit einem längs
der Förderrichtung bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs mit dem Produkt
zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter versehen.
[0003] Obwohl mit den bekannten Produkthaltern zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden,
sind bei den derzeit zum Einsatz kommenden Konzepten die Möglichkeiten insbesondere
hinsichtlich Produktdurchsatz, Produktausbeute und Schneidqualität noch nicht voll
ausgeschöpft. Hier setzt die Erfindung an.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
vorstehend genannten Art bereitzustellen, die einen verbesserten Produkthalter bzw.
ein verbessertes Konzept zum Einsatz eines Produkthalters aufweist, um insbesondere
den Produktdurchsatz, die Produktausbeute und/oder die Schneidqualität zu erhöhen.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß einem Aspekt der Erfindung gelöst durch eine Vorrichtung zum
Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere Wurst, Fleisch oder Käse, mit
einer Produktauflage für wenigstens ein Produkt, einem der Produktauflage nachgeordneten
Schneidmesser, dem das Produkt längs einer Förderrichtung zugeführt werden kann, und
wenigstens einem längs der Förderrichtung bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs
mit dem Produkt zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter, wobei die Produktauflage
einen zwischen einer Anfangsposition und einer Endposition des Produkthalters gelegenen
Beladebereich aufweist, in dem die Produktauflage mit dem Produkt beschickbar ist
und wobei der Produkthalter von der Endposition unter Umgehung des Beladebereichs
zurück in die Anfangsposition bewegbar ist.
[0006] Der Produkthalter kann vor Beginn oder erst während des Aufschneidevorgangs ausgehend
von seiner Anfangsposition in Förderrichtung verfahren und mit dem Produkt in Kontakt
gebracht werden. Das Produkt kann sodann vom Produkthalter gefördert und dem Schneidmesser
zugeführt werden. Der Produkthalter kann auch, ohne das Produkt zu fördern, nur mit
dem Produkt mitbewegt werden und das Produkt an dessen hinterem Ende festhalten, wobei
das Produkt auf andere Weise, zum Beispiel mittels eines Förderbandes, das die eigentliche
Produktauflage bildet, gefördert werden kann.
[0007] In jedem Fall erreicht der Produkthalter nach dem Ende des Aufschneidevorgangs seine
in Förderrichtung hinter dem Beladebereich liegende Endposition, von der aus der Produkthalter
unter Umgehung des Beladebereichs wieder zurück in seine Anfangsposition bewegt wird.
Dadurch kann die Produktauflage - noch während sich der Produkthalter in die Anfangsposition
zurückbewegt - mit einem neuen Produkt beladen werden. Es muss somit nicht gewartet
werden, bis der Produkthalter den Beladebereich durchfahren hat, um die Produktauflage
neu beladen zu können. Dadurch kann die Zeitspanne verkürzt werden, die zwischen dem
Aufschneiden zweier Produkte vergeht, so dass bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
der Produktdurchsatz erhöht ist.
[0008] Der Begriff "Produkthalter" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung breit zu verstehen.
Darunter ist insbesondere eine Einrichtung zu verstehen, die mit dem Produkt in Kontakt
gebracht und/oder mittels der das Produkt wie auch immer gehandhabt werden kann. Der
Produkthalter kann auch ein Vakuumgreifer sein. Der Produkthalter kann beispielsweise
ein Produktschieber sein, der das Produkt lediglich fördert. Beispielsweise kann das
Produkt mit dem Produkthalter in verschiedene Richtungen bewegt oder es können mit
dem Produkthalter Kräfte auf das Produkt ausgeübt werden. Bevorzugt weist der Produkthalter
einen Produktgreifer auf, der in das Produkt, insbesondere in dessen hinteren Endabschnitt,
eindringen kann. Hierdurch wird das Produkt festgehalten. Die Funktionen "Fördern"
und "Festhalten" des Produkthalters können je nach Anwendung einzeln oder kombiniert
realisiert sein. Das Produkt kann durch den Produktgreifer auch entgegen der Förderrichtung
bewegt werden. Dies kann beispielsweise während des Aufschneidevorgangs wünschenswert
oder erforderlich sein, um zum Beispiel Leerschnitte durchzuführen. Außerdem kann
am Ende des Aufschneidevorgangs ein hinterer, nicht aufgeschnittener Produktabschnitt
mittels des Produktgreifers entgegen der Förderrichtung vom Schneidmesser wegbewegt
und anschließend in einen Restebehälter abgeworfen werden.
[0009] Vorzugsweise ist der Produkthalter aus der Endposition zur Seite und/oder nach oben
und/oder nach unten wegbewegbar. Auf diese Weise lässt sich konstruktiv besonders
einfach eine Umgehung des Beladebereichs realisieren. Dabei kann der Produkthalter
senkrecht zur Förderrichtung bewegt werden, bis er sich außerhalb des Beladebereichs
befindet. Von der auf diese Weise erreichten Position kann der Produkthalter anschließend
entgegen der Förderrichtung und am Beladebereich vorbei zurück in die Endposition
bewegt werden.
[0010] Der Produkthalter kann aus der Endposition wegschwenkbar oder wegklappbar sein. Dies
kann konstruktiv ebenfalls auf einfache Weise realisiert werden. Der weggeschwenkte
bzw. weggeklappte Produkthalter kann sodann am Beladebereich vorbei in die Anfangsposition
zurückgefahren werden.
[0011] Der Produkthalter kann auch einfaltbar oder teleskopierbar sein.
[0012] Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt eine Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, insbesondere Wurst, Fleisch oder Käse, mit einer Produktauflage
für wenigstens ein Produkt, einem der Produktauflage nachgeordneten Schneidmesser,
dem das Produkt längs einer Förderrichtung zugeführt werden kann, und wenigstens einem
längs der Förderrichtung bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs mit dem Produkt
zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter, wobei der Produkthalter mittels
einer Hebelanordnung antreibbar ist.
[0013] Durch einen derartigen Hebel-Antrieb können im Vergleich zu einem bekannten Spindel-Mutter-Antrieb
höhere Maximalgeschwindigkeiten für die Bewegung des Produkthalters längs der Förderrichtung
erreicht werden. Insbesondere ist es möglich, den Produkthalter nach dem Aufschneidevorgang
mit einer höheren Maximalgeschwindigkeit wieder zurück in seine Ausgangsposition zu
fahren, als es mit einem Spindel-Mutter-Antrieb möglich ist, ohne dass bei der Qualität
der Bewegung des Produkthalters in Förderrichtung während des Aufschneidevorgangs
Nachteile in Kauf genommen werden müssten. Der Produkthalter erreicht somit in kürzerer
Zeit seine Anfangsposition als bei herkömmlichen Aufschneidevorrichtungen. Somit lassen
sich Wartezeiten zwischen aufeinanderfolgend aufzuschneidenden Produkten verringern,
wodurch der Produktdurchsatz erhöht wird.
[0014] Die Hebelanordnung kann als einseitiger Hebel oder als zweiseitiger Hebel ausgebildet
sein, insbesondere als ein Hebel, bei dem der Kraftarm wesentlich kürzer ist als der
Lastarm. Bei einem einseitigen Hebel liegen der Kraftarm und der Lastarm auf derselben
Seite bezüglich der Drehachse des Hebels, wohingegen bei einem zweiseitigen Hebel
die Drehachse zwischen dem Kraftarm und dem Lastarm liegt. Der Lastarm entspricht
derjenigen Seite der Hebelanordnung, auf der sich die zu bewegende Last, also der
Produkthalter, befindet. Die Länge des Lastarms entspricht dem Abstand des Angriffspunkts
der Last zur Drehachse. Der Kraftarm entspricht derjenigen Seite der Hebelanordnung,
an der die bewegende Kraft angreift. Die Länge des Kraftarms entspricht dem Abstand
zwischen der Drehachse und dem Angriffspunkt der bewegenden Kraft. Wenn der Kraftarm
wesentlich kleiner als der Lastarm ist, kann die erfindungsgemäße Hebelanordnung bei
einer verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit, mit welcher der Kraftarm bewegt wird,
eine verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit am Lastarm bewirken. Durch die Hebelanordnung
kann somit eine geringe Drehgeschwindigkeit des Kraftarms, die konstruktiv einfach
beispielsweise mittels einer elektrischen Antriebseinheit erreicht werden kann, in
eine verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit für den mit dem Lastarm gekoppelten Produkthalter
umgesetzt werden. Insbesondere kann erfindungsgemäß die Antriebseinrichtung an der
Drehachse der Hebelanordnung angreifen.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Hebelanordnung einen Längenausgleich
auf, um einen von der Position des Produkthalters längs der Förderrichtung abhängigen
Abstand zwischen der Drehachse der Hebelanordnung und dem Produkthalter auszugleichen.
[0016] Besonders einfach kann der Längenausgleich dadurch realisiert werden, dass die Hebelanordnung
wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebel aufweist, da diese über ihre
gelenkige Verbindung ihre relative Ausrichtung zueinander verändern und somit einen
sich ändernden Abstand zwischen dem Produkthalter und der Drehachse ausgleichen können.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Antriebseinheit für die Hebelanordnung
vorgesehen, die unterhalb der Produktauflage angeordnet ist. Dadurch kann die Antriebseinheit
verhältnismäßig einfach zum Beispiel zur Durchführung von Servicearbeiten erreicht
werden. Außerdem wird hierdurch der für die Handhabung der Produkte vorgesehene Bereich
oberhalb der Produktauflage nicht beeinträchtigt.
[0018] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung greift eine Antriebseinheit der
Hebelanordnung, beispielsweise ein Elektromotor, an der Drehachse der Hebelanordnung
an. Hierdurch kann einerseits ein relativ einfacher Drehantrieb und andererseits gleichzeitig
- anders als bei einer Spindel-Mutter-Anordnung - bei Bedarf eine verhältnismäßig
hohe Geschwindigkeit des Produkthalters realisiert werden.
[0019] Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt eine Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, insbesondere Wurst, Fleisch oder Käse, mit einer Produktauflage
für wenigstens ein Produkt, einem der Produktauflage nachgeordneten Schneidmesser,
dem das Produkt längs einer Förderrichtung zugeführt werden kann, und wenigstens einem
längs der Förderrichtung bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs mit dem Produkt
zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter, wobei der Abstand zwischen dem
Produkthalter und der Produktauflage während des Aufschneidevorgangs verstellbar ist.
[0020] Durch die Möglichkeit der Verstellung des Abstands zwischen dem Produkthalter und
der Produktauflage kann insbesondere ein hinterer Endabschnitt des Produkts, der sich
zum hinteren Ende hin verjüngt, permanent in Kontakt mit der Produktauflage gehalten
werden, wenn der hintere Endabschnitt aufgeschnitten und dabei vom Produkthalter -
wie auch immer - festgehalten wird. Hierdurch wird auch das hintere Produktende von
der Produktauflage unterstützt, wodurch die Qualität der von diesem Endabschnitt abgetrennten
Scheiben erhöht wird, was es zumindest in bestimmten Anwendungen überhaupt erst ermöglicht,
auch das hintere Produktende aufzuschneiden, wodurch die Produktausbeute erhöht wird.
Bei bekannten Vorrichtungen hängt der sich verjüngende, vom Produkthalter festgehaltene
Endabschnitt gewissermaßen "in der Luft", so dass eine Unterstützung durch die Produktauflage
nicht gegeben ist und der Endabschnitt entweder überhaupt nicht oder nur unter Inkaufnahme
einer geringeren Schneidqualität aufgeschnitten wird.
[0021] Die Ansteuerung des Produkthalters hinsichtlich seines Abstands zur Produktauflage
kann gemäß einem vorgegebenen Profil oder in Abhängigkeit von der wie auch immer ermittelten
konkreten Kontur des jeweils aufgeschnittenen Produkts erfolgen. Eine Steuereinheit
für den Produkthalter kann hierzu mit einer Erfassungseinrichtung für die Produktkontur
verbunden sein.
[0022] Bevorzugt ist der Abstand zwischen dem Produkthalter und der Produktauflage während
des Aufschneidevorgangs derart verstellbar, dass der Produkthalter das Produkt während
des Aufschneidevorgangs in Kontakt mit der Produktauflage hält.
[0023] Zum Aufschneiden des sich verjüngenden hinteren Endabschnitts des Produkts ist der
Produkthalter bevorzugt derart absenkbar, dass der Produkthalter die Unterseite des
hinteren Endabschnitts während des Aufschneidevorgangs in Kontakt mit der Produktauflage
hält.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Produkthalter zum Verstellen
des Abstands zwischen dem Produkthalter und der Produktauflage verschwenkbar. Durch
Verschwenken des Produkthalters nach unten kann somit während des Aufschneidens des
Endabschnitts ein veränderlicher Produktdurchmesser ausgeglichen und die Unterseite
des Endabschnitts permanent in Kontakt mit der Produktauflage gehalten werden.
[0025] Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt eine Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, insbesondere Wurst, Fleisch oder Käse, mit einer Produktauflage
für wenigstens ein Produkt, einem der Produktauflage nachgeordneten Schneidmesser,
dem das Produkt längs einer Förderrichtung zugeführt werden kann, und wenigstens einem
längs der Förderrichtung bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs mit dem Produkt
zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter, wobei im Bereich des dem Schneidmesser
zugewandten Endes der Produktauflage eine Führungseinrichtung vorgesehen ist, die
dazu ausgebildet ist, einen hinteren Endabschnitt des Produkts, unabhängig von dem
Produkthalter, zu führen.
[0026] Hierdurch ist es möglich, dass gegen Ende des Aufschneidevorgangs die Führungseinrichtung
das Produkt von dem Produkthalter "übernimmt" und sich der Produkthalter insofern
"zurückzieht", als das Aufschneiden eines hinteren Produktendes ohne Beeinträchtigung
durch den Produkthalter erfolgen kann.
[0027] Der Produkthalter weist bevorzugt einen Produktgreifer mit mindestens einer Greifkralle
oder -klaue auf, die in den hinteren Endabschnitt des Produkts eindringen kann, wodurch
der Produkthalter das Produkt ergreifen und festhalten kann. Um eine Kollision mit
dem Schneidmesser zu vermeiden, kann bislang das hintere Produktende nicht aufgeschnitten
werden, da der Produkthalter in dieses eingreift. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird es möglich, auch den hinteren Endabschnitt aufzuschneiden, da der Produkthalter
außer Eingriff mit dem Endabschnitt gebracht und der Endabschnitt unabhängig vom Produkthalter
durch die Führungseinrichtung dem Schneidmesser kontrolliert zugeführt werden kann.
[0028] Besonders gut kann der Endabschnitt durch eine Führungseinrichtung geführt werden,
die eine das Produkt zumindest teilweise umschließende Formschale aufweist.
[0029] Zur Förderung des Produkts unabhängig vom Produkthalter kann die Führungseinrichtung
wenigstens eine Fördereinrichtung aufweisen. Dabei weist die Fördereinrichtung bevorzugt
wenigstens ein Förderband auf, welches vorzugsweise als ein oberhalb der Produktauflage
angeordnetes oberes Förderband ausgestaltet ist.
[0030] Eine Formschale und eine Fördereinrichtung können integrierte Bestandteile einer
Baugruppe der Führungseinrichtung sein. Auf diese Weise kann durch die Erfindung eine
Formschale mit integrierter Förder-Funktion bzw. eine Fördereinrichtung mit integrierter
Führungsfunktion geschaffen werden, die ein sicheres und kontrolliertes Aufschneiden
eines hinteren Produktrestes unabhängig von dem Produkthalter ermöglicht.
[0031] Die nachstehend erläuterten Ausgestaltungen der Erfindung können in Verbindung mit
jedem der vorstehend genannten Aspekte der Erfindung realisiert werden.
[0032] Die Produktauflage kann wenigstens ein unteres Förderband für das Produkt aufweisen,
das eine Auflagefläche für das Produkt bildet.
[0033] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Produkthalter an einem
Träger angeordnet, welcher längs der bzw. parallel zur Förderrichtung geführt ist.
[0034] Dem Schneidmesser können in mehreren parallelen, nebeneinander liegenden Spuren mehrere
Produkte gleichzeitig zuführbar sein, wobei für jedes Produkt ein Produkthalter vorgesehen
ist. Es kann somit ein mehrspuriges Aufschneiden von Lebensmittelprodukten vorgesehen
sein, bei dem insbesondere die einzelnen Produkthalter unabhängig voneinander betreibbar
sind.
[0035] Besonders bevorzugt ist für die Produkthalter ein gemeinsamer Träger vorgesehen,
der längs der Vorrichtung geführt ist.
[0036] Für die vorstehend genannten Aspekte der Erfindung wird jeweils unabhängig Schutz
beansprucht, wobei außerdem für Kombinationen aus zwei oder mehreren dieser Aspekte
jeweils separat Schutz beansprucht wird. Ferner betrifft die Erfindung die nachstehend
angegebenen Verfahren, für die auch jeweils unabhängig und in Kombination Schutz beansprucht
wird.
[0037] Gemäß einem Verfahren zum Aufschneiden von Produkten wird ein Produkthalter aus einer
Endposition unter Umgehung eines Produkt-Beladebereiches zurück in eine Ausgangsposition
bewegt, um bereits während der Zurückbewegung des Produkthalters das nächste aufzuschneidende
Produkt in den Beladebereich zu bringen.
[0038] Gemäß einem weiteren Verfahren zum Aufschneiden von Produkten wird ein mittels einer
Hebelanordnung angetriebener Produkthalter mit einer Geschwindigkeit zurück in eine
Ausgangsposition bewegt, die wesentlich höher ist als eine während des Aufschneidevorgangs
vorgesehene Geschwindigkeit des Produkthalters.
[0039] Gemäß einem weiteren Verfahren zum Aufschneiden von Produkten wird der Abstand eines
Produkthalters von einer Produktauflage während des Aufschneidevorgangs verändert,
und zwar gemäß einem vorgegebenen Profil und/oder in Abhängigkeit von ermittelten
Produktabmessungen.
[0040] Gemäß einem weiteren Verfahren zum Aufschneiden von Produkten übernimmt eine im Bereich
der Schneidebene vorgesehene Führungseinrichtung ein hinteres Produktende von einem
bis zu dieser Übernahme wirksamen Produkthalter.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1
- eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
- Fig. 2
- eine seitliche Ansicht einer anderen erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten,
- Fig. 2A bis 2C
- stärker schematisierte seitliche Ansichten der Vorrichtung von Fig. 2,
- Fig. 3
- eine vordere Ansicht der Vorrichtung von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine seitliche Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten,
- Fig. 5
- eine seitliche Ansicht der Vorrichtung von Fig. 4,
- Fig. 6
- eine weitere seitliche Ansicht der Vorrichtung von Fig. 4,
- Fig. 7
- eine seitliche Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten,
- Fig. 8
- eine seitliche Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, und
- Fig. 9
- eine vordere Ansicht der Vorrichtung von Fig. 8.
[0042] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung ist zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts
1 vorgesehen und umfasst eine Produktauflage 3, auf die das Produkt 1 gelegt und längs
einer Förderrichtung I gefördert werden kann. Die Vorrichtung weist ein in einer Schneidebene
5 angeordnetes Schneidmesser auf, welches in Förderrichtung I der Produktauflage 3
nachgeordnet ist. Das Schneidmesser kann in der Schneidebene 5 um eine Messerachse
rotieren und/oder planetarisch um eine Mittelachse umlaufen, um Lebensmittelscheiben
von dem Produkt 1 abzutrennen, die auf eine nicht dargestellte Produktablage fallen,
von der aus die Scheiben, insbesondere portionsweise, weitertransportiert werden.
[0043] Die Vorrichtung weist des Weiteren einen Produkthalter 7 auf, der an einem Träger
9 angeordnet ist. Der Träger 9 ist an zwei voneinander beabstandeten, seitlich oberhalb
der Produktauflage 3 und längs der Förderrichtung I verlaufenden Führungen 11 beweglich
gelagert, so dass der Produkthalter 7 längs der Förderrichtung I bewegbar ist. Der
Träger 9 kann aber auch nur an einer oder mehreren voneinander beabstandeten Führungen
11 beweglich gelagert sein (nicht dargestellt).
[0044] Das Produkt 1 wird in einem Beladebereich 13 auf die Produktauflage 3 gelegt. Das
Produkt 1 kann beispielsweise manuell auf die Produktauflage 3 gelegt oder durch einen
nicht gezeigten, seitlich neben dem Beladebereich 13 angeordneten Aufleger quer zur
Förderrichtung I auf die Produktauflage 3 geschoben werden.
[0045] Bei der Vorrichtung der Fig. 1 wird der Produkthalter 7 von einer Anfangsposition
(vgl. Pos. A in Fig. 1), in der sich der Produkthalter 7 hinter dem Beladebereich
13 befindet, in Förderrichtung I bewegt und mit dem hinteren, vom Schneidmesser abgewandten
Endabschnitt des Produkts 1 in Eingriff gebracht. Dazu weist der Produkthalter 7 einen
an einem Produkthalterarm 15 angeordneten Produktgreifer 17 auf, an dem zumindest
eine Greifkralle angeordnet ist, die in den hinteren Endabschnitt des Produkts 1 eindringen
und das Produkt 1 somit ergreifen und festhalten kann.
[0046] Mittels des Produkthalters 7 kann das Produkt 1 in Förderrichtung I gefördert und
dem Schneidmesser zugeführt werden. Dabei wird der Produkthalter 7 durch den Beladebereich
13 hindurch bewegt. Der Produkthalter 7 erreicht - nachdem er außer Eingriff mit dem
Produkt 1 gebracht wurde bzw. nachdem der Aufschneidevorgang für das Produkt 1 beendet
wurde - eine Endposition (vgl. Pos. B in Fig. 1), die in Förderrichtung I betrachtet
hinter dem Beladebereich 13 liegt.
[0047] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Produkthalter 7 von der Endposition B unter
Umgehung des Beladebereichs 13 wieder zurück in die Anfangsposition A bewegt werden
kann. Da der Produkthalter 7 somit nicht durch den Beladebereich 13 hindurch zurück
in die Anfangsposition A bewegt wird, ist es möglich - noch während der Produkthalter
7 in die Anfangsposition A zurückgefahren wird - die Produktauflage 3 im Beladebereich
13 mit einem neuen Produkt 1 zu beladen. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden,
dass das neue Produkt 1 bereits auf der Produktauflage 3 liegt, während der Produkthalter
7 in die Anfangsposition A zurückfährt. Der Produkthalter 7 muss somit nicht in der
Anfangsposition A warten, bis das neue Produkt 1 bereitliegt, sondern kann sofort
wieder aus der Anfangsposition A in Förderrichtung I zum neuen Produkt 1 bewegt werden.
Die Zeitspanne, innerhalb der zwei Produkte aufeinanderfolgend aufgeschnitten werden
können, kann somit durch die Erfindung verkürzt werden.
[0048] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, wird bei der hier beispielhaft dargestellten Vorrichtung
der Beladebereich 13 dadurch umgangen, dass der Produkthalterarm 15 bei in der Endposition
B befindlichem Produkthalter 7 in Schwenkrichtung II nach oben in die gestrichelt
eingezeichnete Stellung geschwenkt wird. Der Produkthalter 7 wird somit nach oben
geklappt und anschließend oberhalb des Beladebereichs 13 zurück in die Anfangsposition
A gefahren.
[0049] Die Schwenkbewegung des Produkthalters 7 in Schwenkrichtung II nach oben ist nur
als ein Beispiel angegeben. Alternativ oder zusätzlich kann der Produkthalter 7 beispielsweise
zur Seite wegbewegt und seitlich am Beladebereich 13 vorbei in die Anfangsposition
A gefahren werden.
[0050] Das "Wegschwenken" bzw. "Wegklappen" des Produkthalters 7 stellt nur eine von mehreren
Möglichkeiten dar, um den Produkthalter 7 am Beladebereich 13 vorbei in die Anfangsposition
A zurückfahren zu können. Gemäß anderen, nicht gezeigten Varianten ist der Produkthalter
7, insbesondere der Produkthalterarm 15, falt- oder teleskopierbar, so dass der Produkthalter
7 bzw. dessen Arm 15 im zusammengefalteten oder eingezogenen Zustand am Beladebereich
13 vorbei in die Anfangsposition A zurückbewegt werden kann.
[0051] Bei den hier dargestellten Vorrichtungen wird das Produkt 1 von dem Produkthalter
7 nicht nur festgehalten, sondern außerdem gefördert. Alternativ oder ergänzend kann
die Produktauflage 3 ein nicht dargestelltes Förderband aufweisen, das die eigentliche
Auflagefläche für das Produkt 1 bildet und mittels dem das Produkt 1 längs der Förderrichtung
I gefördert werden kann. Der Produkthalter 7 kann dann zusätzlich zum Förderband das
Produkt 1 fördern oder auch nur mit dem Produkt 1 mitbewegt werden, ohne dass das
Produkt 1 durch den Produkthalter 7 gefördert wird. Im letzteren Fall kann der Produkthalter
7 dazu eingesetzt werden, das Produkt 1 durch Festhalten am hinteren Produktende zu
stabilisieren und/oder bei Bedarf entgegen der Förderrichtung I zu bewegen, also von
der Schneidebene 5 wegzubewegen, beispielsweise zur Durchführung von Leerschnitten
oder um den hinteren Endabschnitt des Produkts, wenn dieser nicht aufgeschnitten wird,
einem Restebehälter zuzuführen.
[0052] Für den Fall, dass die eigentliche Produktzufuhr zum Schneidemesser durch das erwähnte,
nicht dargestellte Förderband der Produktauflage 3 erfolgt, ist es auch nicht erforderlich,
dass der Produkthalter 7 von Anfang an in den hinteren Endabschnitt des Produkts 1
eingreift. Vielmehr kann bereits mit dem Aufschneiden des Produkts 1 begonnen worden
sein, bevor der Produkthalter 7 mit dem hinteren Endabschnitt in Eingriff gebracht
wird.
[0053] Wesentlich ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Fig. 1, dass der Produkthalter
7 unter Umgehung des Beladebereichs 13 zurück in die Anfangsposition A gelangen kann,
so dass noch während des Zurückfahrens des Produkthalters 7 die Produktauflage 3 mit
einem weiteren aufzuschneidenden Produkt 1 beladen werden kann.
[0054] Bei der in den Fig. 2, 2A bis 2C und 3 dargestellten Vorrichtung ist der Produkthalter
7 mittels einer Hebelanordnung 21 antreibbar. Die Hebelanordnung 21 umfasst einen
ersten Hebel 23 und einen zweiten Hebel 25. Ein erstes Ende 23a des ersten Hebels
23 ist an einem Träger 9 angelenkt, der längs einer Führung 11 verschiebbar ist. Das
zweite Ende 23b des ersten Hebels 23 ist mit einem ersten Ende 25a des zweiten Hebels
25 gelenkig verbunden. Das zweite Ende 25b des zweiten Hebels 25 ist mit einer Ausgangswelle
27 einer Antriebseinheit 29 gekoppelt, die unterhalb der Produktauflage 3 angeordnet
ist und bei der es sich insbesondere um einen Elektromotor handelt.
[0055] Der zweite Hebel 25 kann um eine durch die Antriebswelle 27 verlaufende Drehachse
31 gedreht werden. Wie in den Fig. 2A, 2B und 2C gesehen werden kann, sind die Anordnung
der Hebel 23, 25 und deren Längen derart gewählt, dass bei einer Drehung des zweiten
Hebels 25 in Drehrichtung III der erste Hebel 23 derart auf den Träger 9 wirkt, dass
dieser zusammen mit dem Produkthalter 7 in Förderrichtung I längs der Führung 11 bewegt
wird. Durch eine Drehung des zweiten Hebels 25 entgegen der Drehrichtung III werden
der Träger 9 und der Produkthalter 7 von dem ersten Hebel 23 entgegen der Förderrichtung
I bewegt.
[0056] Durch die gelenkige Verbindung zwischen den beiden Hebeln 23, 25 können die beiden
Hebel 23, 25 ihre relative Ausrichtung zueinander ändern. Die Hebelanordnung 21 weist
somit einen Längenausgleich auf, um einen von der Position des Produkthalters 7 längs
der Förderrichtung I abhängigen Abstand zwischen der Drehachse 31 und dem Produkthalter
7 auszugleichen.
[0057] Wie erwähnt, lässt sich der zweite Hebel 25 um die durch die Antriebswelle 27 verlaufende
Drehachse 31 drehen. Dabei greift die Antriebseinheit 29 an der Drehachse 31 an, so
dass der Kraftarm der Hebelanordnung 21 sehr kurz bzw. ein auslösendes Drehmoment
vorhanden ist. Demgegenüber ist bei der Hebelanordnung 21 der Lastarm, der von der
Drehachse 31 bis zu der sich bewegenden Last und somit bis zum ersten Ende 23a des
ersten Hebels 23 reicht, verhältnismäßig lang. Dadurch erreicht der Produkthalter
7 selbst bei einer geringen Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle 27 eine verhältnismäßig
hohe Geschwindigkeit in Förderrichtung I.
[0058] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich der Produkthalter 7 daher bei Bedarf
mit einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit längs der Förderrichtung I verfahren.
Dies wird insbesondere nach dem Aufschneiden des Produkts 1 zum Zurückfahren des Produkthalters
7 in seine Ausgangsposition genutzt. Der Produkthalter 7 erreicht somit in relativ
kurzer Zeit wieder seine Ausgangsposition und kann anschließend wieder zum Aufschneiden
eines neuen auf die Produktauflage 3 gebrachten Produkts 1 eingesetzt werden. Somit
lässt sich die Zeitspanne verkürzen, die zwischen dem Aufschneiden aufeinanderfolgender
Produkte 1 vergeht, und folglich der Produktdurchsatz der Vorrichtung erhöhen.
[0059] Mit Bezug auf die Fig. 4 bis 6 wird eine erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung
beschrieben, bei welcher - während das Produkt 1 aufgeschnitten wird - der Abstand
zwischen dem Produkthalter 7 und der Produktauflage 3 verstellbar ist. Dies ist insbesondere
während des Aufschneidens eines sich verjüngenden hinteren Endabschnitts des Produkts
1 von Vorteil, was nachfolgend näher erläutert wird.
[0060] In Fig. 4 ist eine Situation dargestellt, in welcher der sich verjüngende hintere
Endabschnitt des Produkts 1 noch nicht aufgeschnitten wird. Die Unterseite des Produkts
1 liegt auf der Produktauflage 3 auf, so dass das Abtrennen von Produktscheiben mittels
des Schneidmessers mit hoher Schneidqualität erfolgen kann, da das Produkt 1 nicht
nur an seinem hinteren Ende vom Produkthalter 7 festgehalten, sondern außerdem im
Bereich der Schneidebene 5 von der Produktauflage 3 abgestützt wird.
[0061] Wenn der Abstand des Produkthalters 7 zur Produktauflage 3 nicht verstellt werden
kann, dann kann während des Aufschneidens des hinteren Endabschnitts des Produkts
1 das in Fig. 5 illustrierte Problem auftreten. Da der Produktgreifer 17 in den hinteren
Endabschnitt des Produkts 1 eingreift, wird dieser festgehalten und hängt gewissermaßen
"in der Luft", sobald der sich verjüngende Endabschnitt in die Schneidebene 5 gelangt,
das Produkt 1 also aufgrund seines verjüngten, vom Produkthalter 7 weiterhin im bisherigen
Abstand von der Produktauflage 3 gehaltenen Endes nicht mehr auf der Produktauflage
3 aufliegt. Diese fehlende Unterstützung durch die Produktauflage 3 kann zu einer
Verschlechterung der Schneidergebnisse führen.
[0062] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun vorgesehen, dass während des Aufschneidevorgangs
der Abstand zwischen dem Produkthalter 7 und der Produktauflage 3 durch Absenken des
Produkthalters 7 derart eingestellt wird, dass das Produkt 1 permanent in Kontakt
mit der Produktauflage 3 gehalten wird (vgl. Fig. 6). Dadurch lässt sich das Produkt
1 einschließlich des sich verjüngenden Endabschnitts durchgehend mit gleichbleibender
Qualität aufschneiden. Der Ausschuss kann somit vermindert und die Produktausbeute
erhöht werden.
[0063] Wie in Fig. 6 beispielhaft dargestellt ist, kann der Produkthalter 7 dadurch abgesenkt
werden, dass der Produkthalterarm 15 einen nach unten ausfahrbaren Abschnitt 15a aufweist.
Dagegen ist in Fig. 7 eine alternative Ausführungsform dargestellt, bei der der Abstand
zwischen dem Produkthalter 7 und der Produktauflage 3 während des Aufschneidevorgangs
dadurch verstellbar ist, dass der verhältnismäßig lange Produkthalterarm 15 um eine
Schwenkachse 33 nach unten verschwenkbar ist. Durch Verschwenken des Produkthalterarms
15 und des daran angeordneten Produktgreifers 17 nach unten kann ebenfalls der Endabschnitt
des Produkts 1 während des Aufschneidevorgangs permanent in Kontakt mit der Produktauflage
3 gehalten werden.
[0064] Wie vorstehend bereits ausgeführt wurde, kann der Produkthalter 7 einen Produktgreifer
17 mit wenigstens einer Greifkralle aufweisen, die in den hinteren Endabschnitt des
Produkts 1 eingreifen kann. Die Greifkralle kann z.B. Haken oder Nadeln aufweisen.
Wenn die Greifkralle in den hinteren Endabschnitt des Produkts 1 eingreift, kann dieser
nicht vollständig aufgeschnitten werden, da das Schneidmesser mit der Greifkralle
kollidieren würde.
[0065] Bei der mit Bezug auf die Fig. 8 und 9 beschriebenen Ausführungsform ist nun vorgesehen,
dass der Produktgreifer 17 gegen Ende des Aufschneidevorgangs außer Eingriff mit dem
hinteren Endabschnitt des Produkts 1 gebracht wird, um anschließend den hinteren Endabschnitt
aufschneiden zu können, ohne dass eine Kollision zwischen dem Schneidmesser und der
Greifkralle befürchtet werden muss.
[0066] Um den Endabschnitt des Produkts 1 unabhängig vom Produkthalter 7 kontrolliert dem
Schneidmesser zuzuführen, ist bei der Aufschneidevorrichtung der Fig. 8 und 9 im Bereich
des der Schneidebene 5 zugewandten Endes der Produktauflage 3 eine Führungseinrichtung
35 vorgesehen, mit welcher der hintere Endabschnitt des Produkts 1 - nachdem der Produktgreifer
17 aus dem Produkt 1 herausgezogen wurde - dem Schneidmesser zugeführt werden kann.
Dabei umfasst die Führungseinrichtung 35 eine an die Querschnittsform des jeweiligen
Produkts 1 angepasste Formschale 37, von der das Produkt 1 in Umfangsrichtung zumindest
teilweise umschlossen und geführt wird. Die Formschale 37 kann somit als Kulisse betrachtet
werden, in welcher das Produkt 1 geführt ist.
[0067] Der untere Bereich der Formschale 37 bildet das vordere Ende der Produktauflage 3
und somit die während des Aufschneidens mit dem Schneidmesser zusammenwirkende Schneidkante,
die auch als Gegenmesser bezeichnet wird.
[0068] Außerdem umfasst die Führungseinrichtung 35 ein oberes Förderband 39, dessen Abstand
zur Produktauflage 3 verstellt und somit an den Durchmesser des Produkts 1 angepasst
werden kann. Durch das obere Förderband 39 kann das Produkt 1 unabhängig vom Produkthalter
7 und/oder von einem nicht dargestellten Förderband der Produktauflage 3, das die
eigentliche Auflagefläche für das Produkt 1 bildet, gefördert und dem Schneidmesser
zugeführt werden.
[0069] Bei der mit Bezug auf die Fig. 8 und 9 beschriebenen Ausführungsform ist es also
möglich, den Endabschnitt des Produkts 1 vollständig aufzuschneiden. Dadurch kann
die Produktausbeute entsprechend erhöht werden.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Lebensmittelprodukt
- 3
- Produktauflage
- 5
- Schneidebene
- 7
- Produkthalter
- 9
- Träger
- 11
- Führung
- 13
- Beladebereich
- 15
- Produkthalterarm
- 15a
- Abschnitt des Produkthalterarms
- 17
- Produktgreifer
- 21
- Hebelanordnung
- 23
- erster Hebel
- 23a
- erstes Ende
- 23b
- zweites Ende
- 25
- zweiter Hebel
- 25a
- erstes Ende
- 25b
- zweites Ende
- 27
- Antriebswelle
- 29
- Antriebseinheit
- 31
- Drehachse
- 33
- Schwenkachse
- 35
- Führungseinrichtung
- 37
- Formschale
- 39
- Förderband
- I
- Förderrichtung
- II
- Schwenkrichtung
- III
- Drehrichtung
1. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (1), insbesondere Wurst, Fleisch
oder Käse, mit
einer Produktauflage (3) für wenigstens ein Produkt (1),
einem der Produktauflage (3) nachgeordneten Schneidmesser, dem das Produkt (1) längs
einer Förderrichtung (I) zugeführt werden kann,und
wenigstens einem längs der Förderrichtung (I) bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs
mit dem Produkt (1) zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter (7),
wobei der Abstand zwischen dem Produkthalter (7) und der Produktauflage (3) während
des Aufschneidevorgangs verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Produkthalter (7) zum Festhalten des Produkts (1) an seinem hinteren Endabschnitt
ausgebildet ist, wobei bevorzugt der Produkthalter (7) hakenförmig oder als Vakuumgreifer
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand derart verstellbar ist, dass der Produkthalter (7) das Produkt (1) während
des Aufschneidevorgangs in Kontakt mit der Produktauflage (3) hält.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Produkthalter (7) zum Aufschneiden eines sich verjüngenden, hinteren Endabschnitts
des Produkts (1) derart absenkbar ist, dass der Produkthalter (7) eine Unterseite
des hinteren Endabschnitts des Produkts (1) während des Aufschneidevorgangs in Kontakt
mit der Produktauflage (3) hält.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Produkthalter (7) zum Verstellen des Abstands zwischen dem Produkthalter (7)
und der Produktauflage (3) verschwenkbar ist.
6. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (1), insbesondere Wurst, Fleisch
oder Käse, mit
einer Produktauflage (3) für wenigstens ein Produkt (1),
einem der Produktauflage (3) nachgeordneten Schneidmesser, dem das Produkt (1) längs
einer Förderrichtung (I) zugeführt werden kann,und
wenigstens einem längs der Förderrichtung (I) bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs
mit dem Produkt (1) zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter (7),
wobei die Produktauflage (3) einen zwischen einer Anfangsposition (A) und einer Endposition
(B) des Produkthalters (7) gelegenen Beladebereich (13) aufweist, in dem die Produktauflage
(3) mit dem Produkt (1) beschickbar ist, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
wobei der Produkthalter (7) von der Endposition (B) unter Umgehung des Beladebereichs
(13) zurück in die Anfangsposition (A) bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produkthalter (7) aus der Endposition (B) zur Seite und/oder nach oben und/oder
nach unten wegbewegbar ist, und/oder dass der Produkthalter (7) aus der Endposition
(B) wegschwenkbar und/oder einfaltbar und/oder teleskopierbar ist.
8. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (1), insbesondere Wurst, Fleisch
oder Käse, mit
einer Produktauflage (3) für wenigstens ein Produkt (1),
einem der Produktauflage (3) nachgeordneten Schneidmesser, dem das Produkt (1) längs
einer Förderrichtung (I) zugeführt werden kann,und
wenigstens einem längs der Förderrichtung (I) bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs
mit dem Produkt (1) zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter (7),
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Produkthalter (7) mittels einer Hebelanordnung (21) antreibbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelanordnung (21) als einseitiger Hebel oder als zweiseitiger Hebel ausgebildet
ist, bei dem ein Kraftarm, insbesondere wesentlich, kürzer als ein Lastarm ist, und/oder
dass die Hebelanordnung (21) einen Längenausgleich aufweist, um einen von der Position
des Produkthalters (7) längs der Förderrichtung (I) abhängigen Abstand zwischen einer
Drehachse (31) der Hebelanordnung (21) und dem Produkthalter (7) auszugleichen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelanordnung (21) wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebel (23,
25) aufweist, und /oder dass eine Antriebseinheit (29) für die Hebelanordnung (21)
vorgesehen ist, die unterhalb der Produktauflage (3) angeordnet ist und/oder an einer
Drehachse (31) der Hebelanordnung (21) angreift.
11. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (1), insbesondere Wurst, Fleisch
oder Käse, mit
einer Produktauflage (3) für wenigstens ein Produkt (1),
einem der Produktauflage (3) nachgeordneten Schneidmesser, dem das Produkt (1) längs
einer Förderrichtung (I) zugeführt werden kann,und
wenigstens einem längs der Förderrichtung (I) bewegbaren und während des Aufschneidevorgangs
mit dem Produkt (1) zumindest zeitweise zusammenwirkenden Produkthalter (7),
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei im Bereich des dem Schneidmesser zugewandten Endes der Produktauflage (3) eine
Führungseinrichtung (35) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, einen hinteren
Endabschnitt des Produkts (1) unabhängig von dem Produkthalter (7) zu führen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (35) eine das Produkt (1) zumindest teilweise umschließende
Formschale (37) aufweist, und/oder dass die Führungseinrichtung (35) wenigstens eine
Fördereinrichtung (39) umfasst, mittels der das Produkt (1) unabhängig von dem Produkthalter
(7) gefördert werden kann, wobei bevorzugt die Fördereinrichtung (39) wenigstens ein
Förderband umfasst.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (39) ein oberhalb der Produktauflage angeordnetes oberes Förderband
aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Formschale (37) und die Fördereinrichtung (39) integrierte Bestandteile einer
Baugruppe der Führungseinrichtung (35) sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Produktauflage (3) wenigstens ein unteres Förderband für das Produkt (1) aufweist,
das eine Auflagefläche für das Produkt (1) bildet, und/oder dass der Produkthalter
(7) einen Produktgreifer (17) aufweist, der in das Produkt (1), insbesondere in dessen
hinteren Endabschnitt, eindringen kann, und/oder dass der Produkthalter (7) an einem
Träger (9) angeordnet ist, welcher längs der Förderrichtung (I) geführt ist, und/oder
dass mehrere Produkte (1) gleichzeitig zuführbar sind, wobei für jedes Produkt (1)
ein Produkthalter (7) vorgesehen ist, wobei insbesondere die Produkthalter (7) unabhängig
voneinander betreibbar sind, wobei bevorzugt für die Produkthalter (7) ein gemeinsamer
Träger (9) vorgesehen ist, der längs der Förderrichtung (I) geführt ist, wobei insbesondere
die Produkthalter (7) unabhängig voneinander relativ zu dem Träger (9) bewegbar sind.