[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden verwendet, um flache Faltschachtelzuschnitte aus einem
Magazin zu entnehmen und in Fächer eines geeigneten Transportmittels, beispielsweise
einer Förderkette, einzulegen und dabei die flachen Faltschachtelzuschnitte zu Faltschachteln
aufzurichten. Anschließend kann die Befüllung der Faltschachteln mit den gewünschten
Produkten erfolgen.
[0003] Ein Beispiel einer derartigen Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln ist aus
US 4,518,301 bekannt. Die für den Transport zuständigen Sauger sind an Saugerarmen befestigt,
welche wiederum drehbar in einem Planetenträger gelagert sind, der sich um eine horizontale
Mittelachse dreht. Die Saugerarme sind mit jeweils einer Rollensterneinheit verbunden.
Diese Rollensterneinheiten laufen am Innenumfang einer Kurvenscheibe um und bewirken
somit während der Drehung des Planetenträgers um die horizontale Mittelachse zusätzlich
noch eine asynchrone Relativdrehung der Saugerarme um ihre mit dem Planetenträger
mitbewegten Lagerachsen. Auf diese Weise wird eine Hypozykloidenbahn der Sauger erzielt,
die für ein Übergeben und Aufrichten der Faltschachteln geeignet ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Übergeben
von Faltschachteln zu schaffen, die bei geringem Platzbedarf eine besonders hohe Leistung
erzielt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln einen um eine
erste stationäre horizontale Achse in einer vorbestimmten Drehrichtung und mit einer
vorbestimmten Drehgeschwindigkeit angetriebenen Planetenträger auf, der als Planeten
einen ersten Saugerarm und einen zweiten Saugerarm aufweist, die jeweils mindestens
einen Sauger aufweisen, wobei der erste Saugerarm um eine nicht-stationäre zweite
horizontale Achse drehbar im Planetenträger gelagert ist und der zweite Saugerarm
um eine nicht-stationäre dritte horizontale Achse drehbar im Planetenträger gelagert
ist. Außerdem umfasst die Vorrichtung zwei Rollensterneinheiten, wobei die erste Rollensterneinheit
im Bereich der zweiten horizontalen Achse angeordnet ist und mit dem ersten Saugerarm
verbunden ist, und wobei die zweite Rollensterneinheit im Bereich der dritten horizontalen
Achse angeordnet ist und mit dem zweiten Saugerarm verbunden ist. Eine Kurvenscheibeneinheit
aus zwei zusammenwirkenden Kurvenscheiben mit unterschiedlichen Kurvenführungsflächen
ist ebenfalls vorgesehen, wobei sowohl die erste Rollensterneinheit als auch die zweite
Rollensterneinheit entlang der Kurvenführungsflächen beider Kurvenscheiben derart
geführt ist, dass bei Drehung des Planetenträgers um die erste horizontale Achse der
erste Saugerarm einem sich wiederholenden, vorbestimmten unregelmäßigen Drehrhythmus
um die nicht-stationäre zweite horizontale Achse folgt und der zweite Saugerarm zeitlich
versetzt demselben vorbestimmten Drehrhythmus um die nicht-stationäre dritte horizontale
Achse folgt. Dabei sind die Kurvenführungsflächen der beiden Kurvenscheiben an deren
Außenumfang angeordnet, und es ist ein Antrieb für die Kurvenscheibeneinheit vorgesehen,
der darauf ausgerichtet ist, die Kurvenscheibeneinheit um die erste horizontale Achse
in der Drehrichtung des Planetenträgers, aber mit der doppelten Drehgeschwindigkeit
im Vergleich zur Drehgeschwindigkeit des Planetenträgers zu drehen.
[0007] Auf diese Weise ist es möglich, den Durchsatz der Vorrichtung zu steigern, ohne dabei
viel Platz zu beanspruchen. Außerdem gelingt auf diese Weise eine relativ steile Einfügung
der Faltschachteln in die dafür vorgesehenen Aufnahmen des Transportmittels, was vorteilhaft
hinsichtlich der Geschwindigkeit der Übergabe und des Aufrichtverhaltens der Faltschachteln
ist.
[0008] Um eine möglichst kontinuierliche Übergabe zu gewährleisten, erstreckt sich der Planetenträger
im wesentlichen geradlinig in Radialrichtung zu beiden Seiten der ersten horizontalen
Achse und die beiden Saugerarme liegen sich bezogen auf die erste horizontale Achse
spiegelbildlich gegenüber.
[0009] Die gewünschte Hypozykloidenbahn erzielt man vorzugsweise dadurch, dass jede Rollensterneinheit
zwei fest miteinander verbundene Rollensterne aufweist, von denen der erste Rollenstern
auf der ersten Kurvenscheibe und der zweite Rollenstern auf der zweiten Kurvenscheibe
geführt ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist jeder Rollenstern drei Rollen auf. Auf
diese Weise gelingt es, dass zu jedem Zeitpunkt mindestens eine Rolle und maximal
zwei Rollen desselben Rollensterns auf den Kurvenführungsflächen geführt sind. Dadurch
ist die Drehbewegung des Rollensterns immer spielfrei definiert.
[0011] Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Rollen des ersten Rollensterns versetzt zu den
Rollen des zweiten Rollensterns angeordnet sind.
[0012] Die von den Saugern durchlaufene Hypozykloidenbahn ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger bei einer vollen Drehung des Planetenträgers eine Aufnahmeposition
zur Aufnahme der Faltschachteln, eine Voraufrichtposition zum Voraufrichten der Faltschachteln
und eine Abgabeposition zum Abgeben der Faltschachteln durchlaufen, wobei die Sauger
in jeder dieser drei Positionen bezogen auf die erste horizontale Achse radial nach
außen gerichtet sind.
[0013] Aus Gründen der Platzersparnis sind die drei Positionen bezogen auf einen Umlauf
um die erste horizontale Achse vorzugsweise ungleichmäßig verteilt.
[0014] Eine besonders bevorzugte Verteilung ergibt sich, wenn zwischen der Aufnahmeposition
und der Voraufrichtposition ein Winkel von 80° und 100°, vorzugsweise zwischen 85°
und 95°, liegt. Ebenso bevorzugt ist ein Winkel zwischen der Abgabeposition und der
Aufnahmeposition von zwischen 110° und 130°, vorzugsweise zwischen 115° und 125°.
[0015] Um auf einen zweiten Antrieb verzichten zu können, ist der Antrieb für die Kurvenscheibeneinheit
vorzugsweise über eine mechanische Übertragungseinheit auch mit dem Planetenträger
verbunden und treibt diesen an.
[0016] Dabei weist die mechanische Übertragungseinheit vorzugsweise eine Mehrzahl von unterschiedlich
großen Zahnrädern auf.
[0017] Beispielsweise kann die Kurvenscheibeneinheit einen Innenzahnkranz aufweisen, auf
dem mindestens ein erstes Zahnrad abläuft, welches fest mit einer Welle verbunden
ist, die im Planetenträger drehbar gelagert ist. Außerdem kann die Welle fest mit
einem zweiten Zahnrad verbunden sein, das kleiner ist als das erste Zahnrad und an
einem großen stationären Mittelzahnrad der Vorrichtung abläuft. Auf diese Weise kann
die gewünschte Übersetzung zwischen der Bewegung der Kurvenscheibeneinheit und der
Bewegung des Planetenträgers auf einfache Weise eingestellt werden.
[0018] Vorzugsweise sind dabei zwei erste Zahnräder und zwei zweite Zahnräder vorgesehen,
wobei sich die beiden ersten Zahnräder bezogen auf die erste horizontale Achse gegenüberliegen
und sich die beiden zweiten Zahnräder bezogen auf die erste horizontale Achse ebenfalls
gegenüberliegen. Auf diese Weise wird der gesamte Antrieb möglichst spielarm ausgeführt.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine Perspektivansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Übergeben von Faltschachteln mit den sie umgebenden Maschinenkomponenten;
- Fig. 2
- ist eine Perspektivansicht der Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln aus Fig.
1 von schräg vorne;
- Fig. 3
- ist eine Perspektivansicht der Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln aus Fig.
1 von schräg hinten;
- Fig. 4
- ist eine Darstellung der von jedem Sauger durchlaufenen Hypozykloidenbahn bei der
Ausführungsform der Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln gemäß Fig. 2 und
3;
- Fig. 5 bis 19
- sind schematische Frontansichten der Vorrichtung zum Übergeben von Faltschachteln
gemäß Fig. 2 und 3, welche die aufeinanderfolgenden Stadien eines vollständigen Drehzyklus
des Planetenträgers verdeutlichen.
[0020] In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
2 zum Übergeben von Faltschachteln zusammen mit den sie umgebenden Maschinenkomponenten
dargestellt. Die Vorrichtung 2 dient zum Übernehmen von flachen Faltschachtelzuschnitten
aus einem Faltschachtelmagazin 4 und zur Übergabe dieser Faltschachtelzuschnitte in
Aufnahmen eines Transportmittels 6. Das Transportmittel 6 ist im dargestellten Beispielsfall
als getaktet oder kontinuierlich bewegtes Förderband ausgestaltet, dessen Aufnahmen
durch nach oben abragende Mitnehmer 8 gebildet werden. Beim Einfügen der Faltschachtelzuschnitte
in die Aufnahmen des Transportmittels 6 wird jeder Faltschachtelzuschnitt außerdem
zu einer Faltschachtel aufgerichtet. Dies erfolgt durch ein Zusammenwirken der Mitnehmer
8 und der Saugfunktion von Saugern 10 der Übergabevorrichtung 2. Das Aufrichten kann
bei getaktetem Betrieb des Transportmittels 6 auch an feststehenden Aufrichtleisten
im Bereich des Transportmittels 6 erfolgen, oder unter Zuhilfenahme sowohl der Mitnehmer
8 als auch der Aufrichtleisten. Selbstverständlich sind viele weitere Ausgestaltungen
des Transportmittels 6 denkbar. Während der Übergabe der Faltschachtelzuschnitte kann
es hilfreich sein, wenn diese durch einen Gegensauger 12 auf ihrem Weg vom Faltschachtelmagazin
4 zum Transportmittel 6 voraufgerichtet werden. Dies unterstützt das spätere Aufrichten
der Faltschachtelzuschnitte in den Aufnahmen des Transportmittels 6.
[0021] Bezug nehmend auf Fig. 2 und 3 wird nun eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 2 zum Übergeben von Faltschachteln im Detail beschrieben. Die Vorrichtung
2 umfasst einen ersten Saugerarm 14 und einen zweiten Saugerarm 16, die drehbar in
einem Planetenträger 18 als dessen Planeten gelagert sind. Der Planetenträger 18 ist
in den Fig. 2 und 3 lediglich in einem Längsschnitt dargestellt, damit Details des
Innenlebens des später noch beschriebenen Antriebsmechanismus nicht verdeckt sind.
In Wirklichkeit umfasst der Planetenträger 18 eine zweite Hälfte, die identisch zur
dargestellten ersten Hälfte ausgebildet ist und mit dieser den einstückigen Planetenträger
18 bildet (siehe Fig. 1).
[0022] Der Planetenträger 18 ist um eine erste stationäre horizontale Achse 20 in einer
vorbestimmten Drehrichtung (Pfeil A) mit einer vorbestimmten Drehgeschwindigkeit,
vorzugsweise kontinuierlich, antreibbar. Die drehbare Lagerung der Saugerarme 14,
16 im Planetenträger 18 erfolgt über Kugellager oder andere bekannte Lagermechanismen.
Jeder Saugerarm 14, 16 umfasst im dargestellten Beispielsfall zwei Sauger 10, wobei
in bestimmten Ausführungsformen auch mehr als zwei Sauger 10 oder nur ein Sauger vorgesehen
sein können. Alle Sauger 10 besitzen Saugflächen in derselben Ebene.
[0023] Die Saugerarme 14, 16 besitzen in der bevorzugten Ausführungsform eine winklige Gestalt
und weisen einen geraden Basisabschnitt 22 im Bereich des Planetenträgers 18 und einen
torförmigen Fortsatz 24 auf, an dessen dem Planetenträger 18 abgewandten, kurzen Schenkel
26 der äußere der beiden Sauger 10 angeordnet ist. Der jeweilige innere Sauger 10
eines jeden Saugerarms 14, 16 ist dann über einen sich parallel zu diesem kurzen Schenkel
26 erstreckenden weiteren Schenkel 28 innerhalb des torförmigen Fortsatzes 24 angeordnet.
Selbstverständlich existiert hier eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten der geometrischen
Ausgestaltung der Saugerarme 14, 16 sowie der Anordnung der Sauger 10. Der Planetenträger
18 selbst ist im dargestellten Beispielsfall im Wesentlichen geradlinig in Radialrichtung
zu beiden Seiten der ersten horizontalen Achse 20 ausgerichtet, und die beiden Saugerarme
14, 16 liegen sich bezogen auf die erste horizontale Achse 20 spiegelbildlich gegenüber.
Der erste Saugerarm 14 ist dabei um eine nicht-stationäre zweite horizontale Achse
30 drehbar im Planetenträger 18 gelagert, während der zweite Saugerarm 16 um eine
nicht-stationäre dritte horizontale Achse 32 drehbar im Planetenträger 18 gelagert
ist. Der Begriff "nicht-stationär" bezieht sich dabei auf die Rotationsbewegung des
Planetenträgers 18 in Richtung A, durch welche die zweite horizontale Achse 30 und
die dritte horizontale Achse 32 auf einer Kreisbahn bewegt wird.
[0024] Auf der den Saugern 10 gegenüberliegenden Seite weist jeder Saugerarm 14, 16 eine
Rollensterneinheit 34, 36 auf. Die erste Rollensterneinheit 34 ist somit mit dem ersten
Saugerarm 14 verbunden und im Bereich der zweiten horizontalen Achse 30 angeordnet,
während die zweite Rollensterneinheit 36 mit dem zweiten Saugerarm 16 verbunden ist
und im Bereich der dritten horizontalen Achse 32 angeordnet ist. Jede Rollensterneinheit
34, 36 umfasst im dargestellten Beispielsfall genau zwei Rollensterne 38, 40, die
fest miteinander verbunden sind. Der erste Rollenstern 38 umfasst hierbei drei Rollen
42, die vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des Rollensterns 38 verteilt sind.
Ebenso umfasst der zweite Rollenstern 40 drei Rollen 44, die ebenfalls vorzugsweise
gleichmäßig über den Umfang des zweiten Rollensterns 40 verteilt sind. Dabei sind
die Rollen 42 des ersten Rollensterns 38 versetzt zu den Rollen 44 des zweiten Rollensterns
40 angeordnet, vorzugsweise exakt in Höhe der Mitte der Zwischenbereiche zwischen
den Rollen 42. Selbstverständlich sind alle Rollen 42, 44 drehbar im jeweiligen Rollenstern
38, 40 gelagert.
[0025] Die Vorrichtung 2 weist außerdem eine Kurvenscheibeneinheit 46 aus zwei zusammenwirkenden
Kurvenscheiben 48, 50 mit unterschiedlichen Kurvenführungsflächen 52, 54 auf. Die
Kurvenscheiben 48, 50 sind vorzugsweise fest miteinander verbunden. Die Kurvenscheiben
48, 50 weisen relativ große Erhebungen und Senken auf, die asymmetrisch geformt sind,
wodurch die asymmetrischen Kurvenführungsflächen 52, 54 für die Rollensterneinheiten
34, 36 gebildet werden. Demnach sind die Kurvenführungsflächen 52, 54 der beiden Kurvenscheiben
48, 50 an deren Außenumfang angeordnet. Beim Umlauf ist der erste Rollenstern 38 eines
jeden Saugerarms 14, 16 auf der ersten Kurvenscheibe 48 und der zweite Rollenstern
40 eines jeden Saugerarms 14, 16 auf der zweiten Kurvenscheibe 50 geführt.
[0026] Insgesamt ist sowohl die erste Rollensterneinheit 34 als auch die zweite Rollensterneinheit
36 entlang der Kurvenführungsflächen 52, 54 der beiden Kurvenscheiben 48, 50 derart
geführt, dass bei Drehung des Planetenträgers 18 um die erste horizontale Achse 20
der erste Saugerarm 14 einem sich wiederholenden, vorbestimmten unregelmäßigen Drehrhythmus
um die nicht-stationäre zweite horizontale Achse 30 folgt und der zweite Saugerarm
16 zeitlich versetzt demselben vorbestimmten Drehrhythmus um die nicht-stationäre
dritte horizontale Achse 32 folgt. Der zeitliche Versatz entspricht dabei vorzugsweise
der Hälfte eines Drehzyklus.
[0027] Erfindungsgemäß ist ein Antrieb für die Kurvenscheibeneinheit 46 vorgesehen, der
darauf ausgerichtet ist, die Kurvenscheibeneinheit 46 um die erste horizontale Achse
20 in der Drehrichtung A des Planetenträgers 18, aber mit der doppelten Drehgeschwindigkeit
im Vergleich zur Drehgeschwindigkeit des Planetenträgers 18 zu drehen. Der Antrieb
umfasst in der dargestellten Ausführungsform einen Servomotor 58 sowie einen entsprechenden
Antriebsriemen 60, der die Motorleistung auf die Kurvenscheibeneinheit 46 überträgt.
Dem Fachmann steht hier aber eine Vielzahl von Modifikationen offen.
[0028] In der bevorzugten Ausführungsform ist der Antrieb 56 für die Kurvenscheibeneinheit
46 über eine mechanische Übertragungseinheit, welche eine Mehrzahl von unterschiedlich
großen Zahnrädern aufweist, auch mit dem Planetenträger 18 verbunden und treibt diesen
an. Auf diese Weise ist es möglich, keinen eigenständigen Antrieb für den Planetenträger
18 vorzusehen, was die Gesamtkosten reduziert. Selbstverständlich könnte für den Planetenträger
18 aber auch ein eigener Antrieb vorgesehen sein.
[0029] In der dargestellten konkreten Ausführungsform weist die Kurvenscheibeneinheit 46
einen Innenzahnkranz 62 auf, auf dem zwei erste Zahnräder 64 ablaufen, die jeweils
fest mit einer Welle 66 verbunden sind, welche im Planetenträger 18 um eine horizontale
Achse drehbar gelagert ist. Auf der dem ersten Zahnrad 64 abgewandten Seite der Welle
66, welche auf der gegenüberliegenden Seite des Planetenträgers 18 herausragt, ist
die Welle 66 außerdem mit einem zweiten Zahnrad 68 fest verbunden, das kleiner ist
als das erste Zahnrad 64 und an einem großen stationären Mittelzahnrad 70 der Vorrichtung
um die erste horizontale Achse 20 umläuft.
[0030] Beim Einsatz von zwei ersten Zahnrädern 64 und zwei zweiten Zahnrädern 68 ist ein
besonders spielfreier Antrieb des Planetenträgers 18 gewährleistet, insbesondere wenn
sich die beiden ersten Zahnräder 64 bezogen auf die erste horizontale Achse 20 gegenüberliegen
und sich die beiden zweiten Zahnräder 68 bezogen auf die erste horizontale Achse 20
gegenüberliegen. Ebenso kann es jedoch ausreichen, wenn lediglich ein erstes Zahnrad
64 und ein zweites Zahnrad 68 vorgesehen ist. Für den Fachmann ergibt sich außerdem
eine ganze Reihe von alternativen Möglichkeiten der mechanischen Übertragungseinheit
von der Kurvenscheibeneinheit 46 auf den Planetenträger 18. Wichtig ist hierbei in
jedem Fall, dass sich der Planetenträger 18 durch geeignete Übersetzung in derselben
Drehrichtung A wie die Kurvenscheibeneinheit 46 dreht, allerdings nur mit der halben
Geschwindigkeit. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der Planetenträger 18 in seiner
Drehbewegung regelmäßig von der Kurvenscheibeneinheit 46 überholt wird.
[0031] In Fig. 4 ist die mit der Ausführungsform der Vorrichtung 2 zum Übergeben von Faltschachteln
gemäß Fig. 2 und 3 erzielte Hypozykloidenbahn der einzelnen Sauger 10 zu erkennen.
Bei einer vollen Drehung des Planetenträgers 18 durchläuft jeder Sauger 10 demgemäß
zunächst eine Aufnahmeposition P1 zur Aufnahme der Faltschachtelzuschnitte, eine Voraufrichtposition
P2 zum Voraufrichten der Faltschachtelzuschnitte und eine Abgabeposition P3 zum Abgeben
der Faltschachteln auf das Transportmittel 6. In jeder dieser drei Positionen P1,
P2, P3 sind die Sauger 10 bezogen auf die erste horizontale Achse 20 radial nach außen
gerichtet.
[0032] Gemäß Fig. 1 ist an der Aufnahmeposition P1 des Saugers 10 das Faltschachtelmagazin
4 angeordnet, an der Voraufrichtposition P2 des Saugers 10 der Gegensauger 12 und
an der Abgabeposition P3 des Saugers 10 das jeweilige Aufnahmefach des Transportmittels
6. Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, sind die drei Positionen P1, P2, P3 bezogen auf
einen Umlauf um die erste horizontale Achse 20 ungleichmäßig verteilt. Dabei liegt
vorzugsweise zwischen der Aufnahmeposition P1 und der Voraufrichtposition P2 ein Winkelabstand
von zwischen 80° und 100°, vorzugsweise zwischen 85° und 95°, besonders bevorzugt
von 90° vor. Zwischen der Abgabeposition P3 und der Aufnahmeposition P1 ist ein Winkel
von zwischen 110° und 130°, vorzugsweise zwischen 115° und 125°, besonders bevorzugt
von 120°, erstrebenswert. Auf diese Weise gelingt es, bei geringem Platzbedarf eine
steile Einbringung der Faltschachtelzuschnitte in das Transportmittel 6 bei gleichzeitiger
sicherer Aufrichtung der Faltschachteln und hohem Durchsatz zu gewährleisten.
[0033] Die Fig. 5 bis 19 zeigen schematisch die Positionen der Saugerarme 14, 16 und der
angesaugten Faltschachtelzuschnitte 72 für einen vollständigen Umlauf des Planetenträgers
18. In Fig. 5 befindet sich der erste Saugerarm 14 in der Abgabeposition P3, wird
anschließend gemäß Fig. 6 bis 8 angehoben, bis er in Fig. 9 in der Aufnahmeposition
P1 angekommen ist. Dort nimmt er den Faltschachtelzuschnitt 72 auf und wird gemäß
Fig. 10 bis 12 in Richtung der Voraufrichtposition P2 weiter bewegt. In Fig. 13 ist
er in der Voraufrichtposition P2 angekommen. Anschließend wird er gemäß Fig. 14 bis
18 weiterbewegt, bis er in Fig. 19 wieder in der Abgabeposition P3 angekommen ist.
[0034] Da sich die Bewegungsmuster der beiden Saugerarme 14, 16 entsprechen, wird auf eine
Detailbeschreibung der jeweiligen Anordnung des zweiten Saugerarms 16 während dieses
Umlaufs verzichtet. Die jeweiligen Stellungen des zweiten Saugerarms 16 können aus
den Fig. 5 bis 19 entnommen werden.
[0035] Im dargestellten Beispielsfall wurde die Erfindung anhand von zwei Saugerarmen 14,
16 beschrieben. Ebenso ist es möglich, eine andere gerade Anzahl von Saugerarmen,
beispielsweise vier Saugerarme, einzusetzen. Auch die dargestellte Hypozykloidenbahn
kann mittels einer Änderung der Geometrie der Kurvenscheibeneinheit 46 und der Rollensterneinheit
34, 36 entsprechend angepasst werden.
1. Vorrichtung (2) zum Übergeben von Faltschachteln mit
einem um eine erste stationäre horizontale Achse (20) in einer vorbestimmten Drehrichtung
(A) und mit einer vorbestimmten Drehgeschwindigkeit angetriebenen Planetenträger (18),
der als Planeten einen ersten Saugerarm (14) und einen zweiten Saugerarm (16) aufweist,
die jeweils mindestens einen Sauger (10) aufweisen, wobei der erste Saugerarm (14)
um eine nicht-stationäre zweite horizontale Achse (30) drehbar im Planetenträger (18)
gelagert ist und der zweite Saugerarm (16) um eine nicht-stationäre dritte horizontale
Achse (32) drehbar im Planetenträger (18) gelagert ist,
zwei Rollensterneinheiten (34, 36), wobei die erste Rollensterneinheit (34) im Bereich
der zweiten horizontalen Achse (30) angeordnet ist und mit dem ersten Saugerarm (14)
verbunden ist, und wobei die zweite Rollensterneinheit (36) im Bereich der dritten
horizontalen Achse (32) angeordnet ist und mit dem zweiten Saugerarm (16) verbunden
ist,
eine Kurvenscheibeneinheit (46) aus zwei Kurvenscheiben (48, 50) mit unterschiedlichen
Kurvenführungsflächen (52, 54), wobei sowohl die erste Rollensterneinheit (34) als
auch die zweite Rollensterneinheit (36) entlang der Kurvenführungsflächen (52, 54)
beider Kurvenscheiben (48, 50) derart geführt ist, dass bei Drehung des Planetenträgers
(18) um die erste horizontale Achse (20) der erste Saugerarm (14) einem sich wiederholenden,
vorbestimmten unregelmäßigen Drehrhythmus um die nicht-stationäre zweite horizontale
Achse (30) folgt und der zweite Saugerarm (16) zeitlich versetzt demselben vorbestimmten
Drehrhythmus um die nicht-stationäre dritte horizontale Achse (32) folgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kurvenführungsflächen (52, 54) der beiden Kurvenscheiben (48, 50) an deren Außenumfang
angeordnet sind, und dass
ein Antrieb (58, 60) für die Kurvenscheibeneinheit (46) vorgesehen ist, der darauf
ausgerichtet ist, die Kurvenscheibeneinheit (46) um die erste horizontale Achse (30)
in der Drehrichtung (A) des Planetenträgers (18), aber mit der doppelten Drehgeschwindigkeit
im Vergleich zur Drehgeschwindigkeit des Planetenträgers (18) zu drehen.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Planetenträger (18) im Wesentlichen geradlinig in Radialrichtung zu beiden
Seiten der ersten horizontalen Achse (30) erstreckt und die beiden Saugerarme (14,
16) sich bezogen auf die erste horizontale Achse (30) spiegelbildlich gegenüberliegen.
3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Rollensterneinheit (34, 36) zwei fest miteinander verbundene Rollensterne (38,
40) aufweist, von denen der erste Rollenstern (38) auf der ersten Kurvenscheibe (48)
und der zweite Rollenstern (40) auf der zweiten Kurvenscheibe (50) geführt ist.
4. Vorrichtung (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Rollenstern (38, 40) drei Rollen (42, 44) aufweist.
5. Vorrichtung (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (42) des ersten Rollensterns (38) versetzt zu den Rollen (44) des zweiten
Rollensterns (40) angeordnet sind.
6. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sauger (10) bei einer vollen Drehung des Planetenträgers (18) um die erste horizontale
Achse (20) eine Hypozykloidenbahn durchlaufen.
7. Vorrichtung (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sauger (10) bei einer vollen Drehung des Planetenträgers (18) eine Aufnahmeposition
(P1) zur Aufnahme der Faltschachteln, eine Voraufrichtposition (P2) zum Voraufrichten
der Faltschachteln und eine Abgabeposition (P3) zum Abgeben der Faltschachteln durchlaufen,
wobei die Sauger (10) in jeder dieser drei Positionen bezogen auf die erste horizontale
Achse (20) radial nach außen gerichtet sind.
8. Vorrichtung (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Positionen (P1, P2, P3) bezogen auf einen Umlauf um die erste horizontale
Achse (20) ungleichmäßig verteilt sind.
9. Vorrichtung (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Aufnahmeposition (P1) und der Voraufrichtposition (P2) ein Winkel von
zwischen 80° und 100°, vorzugsweise zwischen 85° und 95°, liegt.
10. Vorrichtung (2) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Abgabeposition (P3) und der Aufnahmeposition (P1) ein Winkel von zwischen
110° und 130°, vorzugsweise zwischen 115° und 125°, liegt.
11. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (58, 60) für die Kurvenscheibeneinheit (46) über eine mechanische Übertragungseinheit
auch mit dem Planetenträger (18) verbunden ist und diesen antreibt.
12. Vorrichtung (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Übertragungseinheit eine Mehrzahl von unterschiedlich großen Zahnrädern
(62, 64, 68, 70) aufweist.
13. Vorrichtung (2) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibeneinheit (46) einen Innenzahnkranz (62) aufweist, auf dem mindestens
ein erstes Zahnrad (64) abläuft, welches fest mit einer Welle (66) verbunden ist,
die im Planetenträger (18) drehbar gelagert ist.
14. Vorrichtung (2) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (66) außerdem mit einem zweiten Zahnrad (68) fest verbunden ist, das kleiner
ist als das erste Zahnrad (64) und an einem großen stationären Mittelzahnrad (70)
der Vorrichtung (2) abläuft.
15. Vorrichtung (2) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwei erste Zahnräder (64) und zwei zweite Zahnräder (68) vorgesehen sind, wobei sich
die beiden ersten Zahnräder (64) bezogen auf die erste horizontale Achse (20) gegenüberliegen
und sich die beiden zweiten Zahnräder (68) bezogen auf die erste horizontale Achse
(20) ebenfalls gegenüberliegen.