[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage mit einem Türsystem, wobei das Türsystem
zum Verschliessen von Zugangsöffnungen eines Aufzugsschachtes geeignet ist.
[0002] Bekannte Aufzugsanlagen umfassen einen Aufzugsschacht, eine in dem Aufzugsschacht
verfahrbare Aufzugskabine und Schachttüren. Die Aufzugskabine weist einen Kabineninnenraum
mit einer horizontal ausgerichteten Kabinenbodenfläche und eine Kabinentür auf. Die
Kabinenbodenfläche ist durch Kabinenwände und die Kabinentür begrenzt. Der Aufzugsschacht
weist eine horizontal ausgerichtete Aufzugsschachtfläche auf. Die Aufzugsschachtfläche
ist üblicherweise durch Schachtwände begrenzt. Sowohl die Kabinenbodenfläche als auch
die Aufzugsschachtfläche sind entlang der Horizontalebene ausgerichtet. Der Aufzugsschacht
weist an jedem Stockwerk, welches mittels der Aufzugskabine erreicht werden kann,
eine Türöffnung auf. Zur Abgrenzung des Aufzugsschachtes vom Stockwerk ist an jeder
der Türöffnungen eine Schachttür angeordnet, welche üblicherweise in den Aufzugsschacht
hineinragt. Zur optimalen Ausnutzung des Aufzugsschachtes besteht die Bestrebung einen
möglichst grossen Teil der Aufzugsschachtfläche als Kabineninnenraumfläche zu nutzen.
[0003] EP 1069066 zeigt eine Aufzugsanlage mit einem Schachtwandmodul. Das Schachtwandmodul umfasst
eine Schachttür. Die Schachttür hat einen Schachttürflügel, der mit einem Kabinentürflügel
einer Aufzugskabine koppelbar ist. Das Schachtwandmodul kann die Schachtwand ersetzen.
[0004] Problematisch bei einer solchen Lösung ist, dass die Türöffnung im Mauerwerk der
schachttürseitigen Schachtwand sehr gross ausgebildet sein muss, um das Schachtwandmodul
aufzunehmen. Bei Aufzugsanlagen, die modernisiert werden, müssen demnach Teile dieser
Schachtwand entfernt werden, um die Türöffnung auf ein geeignetes Mass zu vergrössern.
Nachteilig ist beispielsweise in Wohnhäusern, dass es dabei sowohl zu einer hohen
Verschmutzung als auch zu einer hohen Lärmbelastung kommt. Zusätzlich dazu verursacht
eine derartige Vergrösserung der Türöffnung hohe Kosten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein geeignetes Türsystem für eine bestehende
Türöffnung zu schaffen, dessen Platzanforderung im Aufzugsschacht minimal ist.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Aufzugsanlage zur Installation in einem Gebäude,
in dem ein Aufzugsschachtinnenraum durch mindestens eine eine Türöffnung aufweisende
Gebäudewand begrenzt ist, wobei ein Aufzugskabineninnenraum durch die Türöffnung betretbar
ist, wobei die Aufzugsanlage im eingebauten Zustand aufweist: einen parallel zur Gebäudewand
verschiebbaren Schachttürflügel, wobei die Türöffnung zumindest teilweise durch den
Schachttürflügel verschliessbar ist, und einen Kabinentürflügel, der mit dem Schachttürflügel
derart koppelbar ist, dass der Kabinentürflügel parallel zur Gebäudewand mit dem Schachttürflügel
verschiebbar ist, wobei der Schachttürflügel ausserhalb des Aufzugsschachtinnenraumes
an der Gebäudewand angeordnet ist.
[0007] Bei einer Modernisierung einer Aufzugsanlage mit einer kabinentürlosen Aufzugskabine
besteht der Bedarf, die Aufzugskabine mit einer Kabinentür nachzurüsten. Bei einer
Vielzahl von zu modernisierenden Aufzugsanlagen sind mit dieser kabinentürlosen Aufzugskabine
Schachttüren mit einem schwenkbaren Schachttürflügel im Einsatz.
[0008] Bei einer Nachrüstung der Aufzugskabine mit einer gängigen Kabinentür, die einen
verschiebbaren Kabinentürflügel aufweist, ist es zudem zweckmässig, Schachttüren nachzurüsten,
die einen verschiebbaren Schachttürflügel aufweisen, weil derart der Schachttürflügel
und der Kabinentürflügel koppelbar sind. Es ist unumgänglich, dass die Nachrüstung
einer solchen Kabinentür die zur Verfügung stehende Kabinenbodenfläche reduziert.
Genannte Schachttüren sind üblicherweise an der Gebäudewand im Aufzugsschacht angeordnet.
Eine Verwendung einer solchen Kabinentür in Verbindung mit einer solchen im Aufzugsschacht
angeordneten Schachttür hätte zur Folge, dass die Kabinenbodenfläche der Aufzugskabine
im Zuge der Modernisierung drastisch reduziert werden würde.
[0009] Um die Kabinenbodenfläche trotz einer solchen Modernisierung nahezu beibehalten zu
können, wurde versucht, die Ausgestaltung einer Schachttür so zu verändern, dass einerseits
der Platzbedarf der Schachttür im Aufzugsschacht minimal ist, und andererseits die
Modernisierung geringstmögliche Veränderung der vorhandenen Gebäudestruktur umfasst.
Offenbart ist demnach eine Schachttür, die mit der Kabinentür koppelbar ist und ausserhalb
des Aufzugsschachtes angeordnet ist.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Aufzugsanlage umfasst die Aufzugsanlage eine Schachttürführung
zur Führung des Schachttürflügels und eine Kabinentürführung zur Führung des Kabinentürflügels,
wobei die Schachttürführung und die Kabinentürftihrung entlang ihrer wirksamen Länge
parallel zur Gebäudewand angeordnet sind. Derart können herkömmliche Schachttüren
verwendet werden, deren Schachttürflügel entlang ihrer Ebene geführt werden. Somit
kann im Wesentlichen die gesamte vorhandene Türöffnung für eine Benutzung durch einen
Aufzugspassagier freigegeben werden, das heisst, dass der Schachttürflügel bei geöffneter
Schachttür nicht in der Türöffnung platziert werden muss.
[0011] Bei einer Weiterbildung der Aufzugsanlage umfasst die Aufzugsanlage vorzugsweise
einen weiteren Kabinentürflügel, wobei jedem Kabinentürflügel genau ein Schachttürflügel
zugeordnet ist. Derart können zur Fertigung sowohl der Kabinentür, welche den/die
Kabinentürflügel aufweist, als auch der Schachttür, welche den/die Schachttürflügel
aufweist, Bauteile mit gleichen Abmessungen verwendet werden.
[0012] Bei einer Weiterbildung der Aufzugsanlage umfasst die Aufzugsanlage eine Türsteuerung,
einen Schachttürantrieb und einen Kabinentürantrieb, wobei der Schachttürflügel von
dem Schachttürantrieb und der Kabinentürflügel von dem Kabinentürantrieb betätigt
ist, wobei eine von der Türsteuerung generierte Signalabfolge eine synchrone Bewegung
der Türflügel bewirkt. Alternativ dazu kann die Aufzugsanlage eine Kabinentür-Schachttür-Kupplung
aufweisen, und einen Schachttürantrieb, der den Schachttürflügel betätigt, oder einen
Kabinentürantrieb umfassen, der den Kabinentürflügel betätigt, wobei eine Kopplung
des Kabinentürflügels mit dem Schachttürflügel mittels der Kabinentür-Schachttür-Kupplung
realisiert ist. Die Kabinentür-Schachttür-Kupplung kann eine schachttürseitige Kopplungseinheit
aufweisen, welches durch die Türöffnung der Gebäudewand verläuft. Mit der geänderten
Anordnung der Schachttür sind derart Möglichkeiten gezeigt, wie die Schachttür mit
der Kabinentür gekoppelt werden kann.
[0013] Eine Weiterbildung der Aufzugsanlage weist der geöffnete Schachttürflügel eine der
Türöffnung zugewandte Kante auf, und der geöffnete Kabinentürflügel weist eine der
Türöffnung zugewandte Kante auf, und die Türöffnung auf der Seite der geöffneten Türflügel
weist eine Begrenzungsfläche auf, wobei die Kanten der geöffneten Türflügel und die
Begrenzungsfläche fluchtend angeordnet sind, wobei die Türöffnung durch einen Wandausschnitt,
welcher zur räumlichen Aufnahme der schachttürseitigen Kopplungseinheit der Kabinentür-Schachttür-Kupplung
bei geöffneten Türflügeln vorgesehen ist, erweitert ist. Vorteilhaft ist, dass nahezu
der gesamte Querschnitt der Türöffnung der Benutzung durch den Aufzugspassagier zur
Verfügung gestellt werden kann.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Aufzugsanlage umfasst die Aufzugsanlage eine Bodenführung
zur Führung des Schachttürflügels mit einem ersten Schwenkarm, der in einer Ebene
parallel zum Schachttürflügel schwenkbar an einem an der Gebäudewand fixierten Festlager
gelagert ist und ein vom Festlager beabstandetes Schwenklager aufweist, und einem
zweiten Schwenkarm, der an dem Schwenklager des ersten Schwenkarmes in der Ebene parallel
zum Schachttürflügel schwenkbar gelagert ist und ein vom Schwenklager beabstandetes
Schachttürflügellager aufweist, wobei das Schachttürflügellager mit dem Schachttürflügel
verbunden ist. Bei einer Weiterbildung kann das Schachttürflügellager zudem eine senkrecht
zur Fläche des Schachttürflügels ausgerichtete Schachttürflügellagerachse aufweisen
und der Schachttürflügel weist eine untere horizontale Kante aufweist, wobei der zweite
Schwenkarm um diese Schachttürflügellagerachse schwenkbar gelagert ist, wobei die
untere horizontale Kante und die Schachttürflügellagerachse einen Maximalabstand von
200 mm aufweisen. Vorteilhaft ist, dass die Bodenführung des Schachttürflügels für
einen Benutzer unsichtbar angeordnet werden kann und keine auf dem Stockwerkboden
zu installierenden Elemente, wie beispielsweise Führungsschienen oder Führungsnuten,
enthält.
[0015] Die wirksame Länge sowohl der Kabinentürführung als auch der Schachttürführung bezeichnet
die Länge der entsprechenden Türführung, entlang welcher der Schacht- bzw. der Kabinentürflügel
geführt ist bzw. entlang welcher eine Ausrichtung des zugeordneten Türflügels durch
die Türführung beeinflussbar ist. Die Anordnung der Türführung entlang ihrer wirksamen
Länge parallel zur genannten Gebäudewand bedeutet somit, dass die zugeordneten Türflügel
zu jedem Zeitpunkt während einer Türöffnung bzw. - schliessung einen im Wesentlichen
unveränderten Abstand zur Gebäudewand aufweisen.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Aufzugsanlage mit einem Türsystem im Querschnitt;
- Figur 2:
- eine Aufzugsanlage mit einem Türsystem im Querschnitt gemäss einer zwei- ten Ausgestaltungsvariante;
- Figur 3:
- die Aufzugsanlage aus Figur 2 bei geöffneter Schachttür und geöffneter Kabinentür
im Längsschnitt;
- Figur 4a:
- eine Bodenführung zur Führung eines Schachttürflügels im Querschnitt; und
- Figur 4b:
- die Bodenführung gemäss Figur 4a im Längsschnitt.
[0017] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine Aufzugsanlage 2, welche in einem Gebäude installiert
also eingebaut ist, mit einem Türsystem 7 in zwei verschiedenen Ausgestaltungsvarianten,
wobei Figur 3 ein Längsschnitt A-A der Aufzugsanlage aus Figur 1 ist. Das Gebäude
weist mindestens eine Gebäudewand 5 und einen Aufzugsschachtinnenraum 4 auf. Der Aufzugsschachtinnenraum
4 ist an einer Seite durch die Gebäudewand 5 begrenzt. Die Aufzugsanlage 2 weist eine
Schachttür 18 und eine Aufzugskabine 6 auf. Die Aufzugskabine 6 weist einen Aufzugskabineninnenraum
6.1 und eine Kabinentür 8 auf. Die Aufzugskabine 6 ist im Aufzugsschachtinnenraum
4 angeordnet und mittels eines nicht dargestellten Antriebsmotors im Aufzugsschachtinnenraum
4 verfahrbar. Die Aufzugskabine 6 ist in einer Halteposition an einem Stockwerksboden
14 dargestellt. Die Kabinentür 8 umfasst eine Kabinentürführung 10 (nicht dargestellt
in Figur 3) und mindestens einen an dieser Kabinentürführung 10 geführten Kabinentürflügel
12.1. Die dargestellte Kabinentürführung 10 ist entlang ihrer wirksamen Länge parallel
zur Gebäudewand 5 angeordnet. Die Gebäudewand 5 weist eine Türöffnung 16 auf, die
an dem Stockwerksboden 14 angeordnet ist. An dieser Türöffnung 16 ist die Schachttür
18 angeordnet. Die Schachttür 18 umfasst eine stockwerksseitige Schachttürführung
20 (nicht dargestellt in Figur 3) und mindestens einen stockwerksseitig angeordneten
an dieser Schachttürführung 20 geführten Schachttürflügel 22.1. Der Schachttürflügel
22.1 ist ausserhalb des Aufzugsschachtinnenraumes 4 an der Gebäudewand angeordnet.
Die Schachttürführung 20 ist entlang ihrer wirksamen Länge parallel zur Gebäudewand
5 angeordnet. Dem Kabinentürflügel 12.1 kann genau ein Schachttürflügel 22.1 zugeordnet
sein.
[0018] Der Aufzugskabineninnenraum 6.1 kann durch die Türöffnung 16 hindurch betreten werden,
wenn die Aufzugskabine 6 am Stockwerksboden 14 entsprechend ausgerichtet ist, und
sowohl die Kabinentür 8 als auch die Schachttür 18 geöffnet sind. In den Figuren 1
und 2 sind zudem unterschiedliche übliche Varianten einer Bodenführung 19` des Schachttürflügels
12.1 am Stockwerksboden 14 angedeutet.
[0019] Das Türsystem 7 gemäss Figur 1 weist sowohl einen Kabinentürantrieb als auch einen
Schachttürantrieb auf, welche nicht dargestellt sind. Der Schachttürflügel 22.1 ist
so angeordnet, dass er die Türöffnung 16 in einer Geschlossenstellung der Schachttür
18 verschliesst. Der Kabinentürflügel 12.1 ist so angeordnet, dass er die Aufzugskabine
6 in einer Geschlossenstellung der Kabinentür 8 verschliesst. Um eine synchrone Öffnungs-
bzw. Schliessbewegung der Türflügel 12.1, 22.1 zu gewährleisten, kann eine Türsteuerung
des Türsystems 7 eine kabinentürseitige Sendeeinheit und eine schachttürseitige Empfangseinheit
umfassen. Eine von der Türsteuerung generierte Signalabfolge, welche mittels der Sende-
und Empfangseinheit vom Kabinentürantrieb an den Schachttürantrieb übertragen wird,
ermöglicht die Ansteuerung des Kabinentürantriebes und Schachttürantriebes derart,
dass eine synchrone Bewegung der Türflügel 12.1, 22.1 erfolgen kann. Alternativ dazu
kann die Sendeeinheit schachttürseitig und die Empfangseinheit kabinentürseitig angeordnet
sein.
[0020] Das Türsystem 7 kann, wie in Figur 2 gezeigt, einen zweiten der Schachttür 18 zugeordneten
Schachttürflügel 22.2 und einen zweiten der Kabinentür 8 zugeordneten Kabinentürflügel
12.2 aufweisen. Die Schachttürflügel 22.1, 22.2 sind so angeordnet, dass sie die Türöffnung
16 in einer Geschlossenstellung der Schachttür 18 verschliessen. Die Kabinentür 8
umfasst einen nicht dargestellten Kabinentürantrieb, welcher den ersten Kabinentürflügel
12.1 direkt antreibt bzw. bewegt. Der zweite Kabinentürflügel 12.2 ist mit dem ersten
Kabinentürflügel 12.1 gekoppelt, der zweite Schachttürflügel 22.2 ist mit dem ersten
Schachttürflügel 22.1 gekoppelt. Das Türsystem 7 kann zur Kopplung des Kabinentürflügels
12.1 mit dem Schachttürflügel 22.1 eine Kabinentür-Schachttür-Kupplung 30 aufweisen,
um eine im Wesentlichen synchrone Öffnungs- bzw. Schliessbewegung der Türflügel 12.1,
12.2, 22.1, 22.2 zu gewährleisten. Die Kabinentür-Schachttür-Kupplung 30 umfasst eine
erste Kopplungseinheit 32, welches am Schachttürflügel 22.1 angeordnet ist, und eine
zweite Kopplungseinheit 34, welches am Kabinentürflügel 12.1 angeordnet ist. Die Kopplungseinheiten
32, 34 der Kabinentür-Schachttür-Kupplung 30 werden in eine Kopplungsstellung gebracht
und bewirken so eine Kopplung des Kabinentürflügels 12.1 mit dem Schachttürflügel
22.1. Bei einer solchen Kopplung sind Türbewegungen der Schachttürflügel 22.1 und
der Kabinentürflügel 12.1 synchron. Die Türöffnung 16 kann um einen Wandausschnitt
38 erweitert sein, um eine räumliche Aufnahme der schachttürseitigen Kopplungseinheit
32 bereitzustellen. Die gemäss den Figuren 1 und 2 beschriebenen Anordnungen von Türantrieben
bzw. Kabinentür-Schachttür-Kupplungen können unabhängig von der Anzahl der Schacht-
22.1, 22.2 bzw. Kabinentürflügel 12.1, 12.2 in den hier beschriebenen Türsystemen
verwendet werden.
[0021] Figur 3 zeigt das Türsystem 7 gemäss Figur 2. Sowohl die Schachttür 18 als auch die
Kabinentür 8 sind in geöffneter Position gezeigt. Positionen 22.1', 22.2` der Schachttürflügel
22.1, 22.2 bei geschlossener Schachttür 18 und Positionen 12.1 ',12.2' der Kabinentürflügel
12.1, 12.2 bei geschlossener Kabinentür 8 sind zudem mit gestrichelter Linie angedeutet.
Sowohl die Schachttürflügel 22.1, 22.2 als auch die Kabinentürflügel 12.1, 12.2 sind
während einer Türbewegung, insbesondere eines Öffnungs- bzw. Schliessvorganges, der
Schachttür 18 bzw. der Kabinentür 8 parallel zur Gebäudewand 5 geführt.
[0022] Der bei geöffneter Schachttür 18 geöffnete Schachttürflügel 22.1 weist eine der Türöffnung
16 zugewandte Kante 23.1 auf. Der bei geöffneter Kabinentür 8 geöffnete Kabinentürflügel
12.1 weist eine der Türöffnung 16 zugewandte Kante 13.1 auf. Die Türöffnung 16 weist
eine Begrenzungsfläche 80 auf, die auf gleicher Seite der Türöffnung 16 angeordnet
ist, wie die Türflügel 12.1, 22.1 in geöffneter Position. Die erste Kopplungseinheit
32, welche von der Schachttür 18 durch die Türöffnung 16 der Gebäudewand 5 hindurch
verläuft, in einer horizontalen Betrachtungsebene üblicherweise vollständig zwischen
den zu kuppelnden Türflügeln 12.1, 22.1 angeordnet. Die Grösse des Wandausschnittes
38 ist so bemessen, dass die erste Kopplungseinheit 32 das Mauerwerk der Schachtwand
5 zu keinem Zeitpunkt der Türbewegung berührt und dass die Kanten 13.1, 23.1 der Türflügel
12.1, 22.1 mit der Begrenzungsfläche 80 im Wesentlichen fluchten. Derart kann die
Breite der Türöffnung 16, welche für einen Aufzugspassagier verfügbar ist, grösstmöglich
ausgeführt sein.
[0023] In Figur 3 sind beispielhaft Verkleidungen 36 der Aufzugsanlage 2 gezeigt, die zum
Schutz vor Verletzungen für Personen infolge von Türbewegungen des Türsystems 7 oder
zum Schutz vor Verschmutzung des Türsystems 7 oder zum Verkleiden des Mauerwerks der
Türöffnung 16 vorgesehen sein können.
[0024] Die Figuren 4a und 4b zeigen eine Bodenführung 19 zur Führung eines Schachttürflügels
22.1 in einer Aufzugsanlage 2. Die Aufzugsanlage 2 ist in einem Gebäude angeordnet.
Das Gebäude weist eine Gebäudewand 5 mit einer Türöffnung 16 auf. Die Türöffnung 16
ist an einem Stockwerkboden 14 angeordnet und durch einen Schachttürflügel 22.1 verschliessbar.
Die Bodenführung 19 verhindert, dass der im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Schachttürflügel
22.1 schräggestellt wird, das heisst, dass der Schachttürflügel 22.1 nicht in den
Bereich der Türöffnung 16 hineingeschwenkt oder aus dem Bereich der Türöffnung 16
herausgeschwenkt werden kann. Der Schachttürflügel 22. 1 weist eine untere im Wesentlichen
horizontale Kante 64 auf.
[0025] Die Bodenführung 19 umfasst ein Festlager 52 mit einer senkrecht zur Fläche des Schachttürflügels
22.1 ausgerichteten Festlagerschwenkachse 52.1, einen ersten Schwenkarm 54 und einen
zweiten Schwenkarm 60. Das Festlager 52 ist an der Gebäudewand 5, vorzugsweise an
der Türöffnung 16, angeordnet.
[0026] Der erste Schwenkarm 52 ist mittels des Festlagers 52 um die Festlagerschwenkachse
52.1 schwenkbar an der Gebäudewand 5 gelagert. Der erste Schwenkarm 54 weist beabstandet
vom Festlager 52 ein Schwenklager 58 funktional ähnlich eines Ellbogens auf, an dem
der zweite Schwenkarm 60 schwenkbar gelagert ist. Der zweite Schwenkarm 60 weist beabstandet
vom Schwenklager 58 ein Schachttürflügellager 62 mit einer senkrecht zur Fläche des
Schachttürflügels 22.1 ausgerichteten Schachttürflügellagerachse 62.1 auf. Das Schachttürflügellager
62 ist mit dem Schachttürflügel 22.1 verbunden, das heisst, dass der zweite Schwenkarm
60 um die Schachttürflügellagerachse 62.1 schwenkbar am Schachttürflügel 22.1 gelagert
ist.
[0027] Figur 4b zeigt den Schachttürflügel 22.1 in einer die Türöffnung 16 verschliessenden
Position. Bei einer Türöffnungsbewegung O wird das Schachttürflügellager 62 in Richtung
des Festlagers 52 bewegt. Entsprechend wird das Schwenklager 58 von der unteren Kante
64 des Schachttürflügels 22.1 entfernt, bis die Türöffnung 16 weitmöglichst vom Schachttürflügel
freigegeben ist. Ein Bewegungsablauf ist gegenteilig, wenn die Türöffnung 16 durch
den Schachttürflügel 22.1 verschlossen wird.
[0028] Um eine geeignete Wirkung der Bodenführung 19 zu gewährleisten, ist die Schachttürflügellagerachse
62.1 des Schachttürflügellagers 62 max. 200 mm von der unteren horizontalen Kante
64 angeordnet. Optimal ist, wenn das Festlager 52 im Wesentlichen den gleichen Abstand
von der unteren horizontalen Kante 64 aufweist, wie das Schachttürflügellager 62.
1. Aufzugsanlage (2) zur Installation in einem Gebäude, in dem ein Aufzugsschachtinnenraum
(4) durch mindestens eine eine Türöffnung (16) aufweisende Gebäudewand (5) begrenzt
ist, wobei ein Aufzugskabineninnenraum (6.1) durch die Türöffnung (16) betretbar ist,
wobei die Aufzugsanlage (2) im eingebauten Zustand aufweist:
- einen parallel zur Gebäudewand (5) verschiebbaren Schachttürflügel (22.1), wobei
die Türöffnung (16) zumindest teilweise durch den Schachttürflügel (22.1) verschliessbar
ist, und
- einen Kabinentürflügel (12.1), der mit dem Schachttürflügel (22.1) derart koppelbar
ist, dass der Kabinentürflügel (12.1) parallel zur Gebäudewand (5) mit dem Schachttürflügel
(22.1) verschiebbar ist,
wobei der Schachttürflügel (22.1) ausserhalb des Aufzugsschachtinnenraumes (4) an
der Gebäudewand (5) angeordnet ist.
2. Aufzugsanlage (2) nach Anspruch 1, wobei die Aufzugsanlage (2) eine Schachttürführung
(20) zur Führung des Schachttürflügels (22.1) und eine Kabinentürführung (10) zur
Führung des Kabinentürflügels (12.1) umfasst, wobei die Schachttürführung (20) und
die Kabinentürführung (10) entlang ihrer wirksamen Länge parallel zur Gebäudewand
(5) angeordnet sind.
3. Aufzugsanlage (2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Aufzugsanlage
(2) vorzugsweise einen weiteren Kabinentürflügel (12.2) aufweist, wobei jedem Kabinentürflügel
(12.1, 12.2) genau ein Schachttürflügel (22.1, 22.2) zugeordnet ist.
4. Aufzugsanlage (2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Aufzugsanlage
(2) eine Türsteuerung, einen Schachttürantrieb und einen Kabinentürantrieb umfasst,
wobei der Schachttürflügel (22.1) von dem Schachttürantrieb und der Kabinentürflügel
(12.1) von dem Kabinentürantrieb betätigt ist, wobei eine von der Türsteuerung generierte
Signalabfolge eine synchrone Bewegung der Türflügel (12.1, 22.1) bewirkt.
5. Aufzugsanlage (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Aufzugsanlage (2) eine
Kabinentür-Schachttür-Kupplung (30) aufweist, und einen Schachttürantrieb, der den
Schachttürflügel (22.1) betätigt, oder einen Kabinentürantrieb umfasst, der den Kabinentürflügel
(12.1) betätigt, wobei eine Kopplung des Kabinentürflügels (12.1) mit dem Schachttürflügel
(22.1) mittels der Kabinentür-Schachttür-Kupplung (30) realisiert ist.
6. Aufzugsanlage (2) nach Anspruch 5, wobei die Kabinentür-Schachttür-Kupplung (30) eine
schachttürseitige Kopplungseinheit (32) umfasst, welches durch die Türöffnung (16)
der Gebäudewand (5) verläuft.
7. Aufzugsanlage (2) nach Anspruch 6, wobei der geöffnete Schachttürflügel (22.1) eine
der Türöffnung (16) zugewandte Kante (23.1) aufweist und der geöffnete Kabinentürflügel
(12.1) eine der Türöffnung (16) zugewandte Kante (13.1) aufweist und die Türöffnung
(16) auf der Seite der geöffneten Türflügel (12.1, 22.1) eine Begrenzungsfläche (80)
aufweist, wobei die Kanten (13.1, 23.1) der geöffneten Türflügel (12.1, 22.1) und
die Begrenzungsfläche (80) im Wesentlichen fluchtend angeordnet sind, wobei die Türöffnung
(16) durch einen Wandausschnitt (38), welcher zur räumlichen Aufnahme der schachttürseitigen
Kopplungseinheit (32) der Kabinentür-Schachttür-Kupplung (30) bei geöffneten Türflügeln
(12.1, 22.1) vorgesehen ist, erweitert ist.
8. Aufzugsanlage (2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Aufzugsanlage
(2) eine Bodenführung (19) zur Führung des Schachttürflügels (22.1) mit
- einem ersten Schwenkarm (54), der in einer Ebene parallel zum Schachttürflügel (22.1)
schwenkbar an einem an der Gebäudewand (5) fixierten Festlager (52) gelagert ist und
ein vom Festlager (52) beabstandetes Schwenklager (58) aufweist, und
- einem zweiten Schwenkarm (60), der an dem Schwenklager (58) des ersten Schwenkarmes
(54) in der Ebene parallel zum Schachttürflügel (22.1) schwenkbar gelagert ist und
ein vom Schwenklager (58) beabstandetes Schachttürflügellager (62) aufweist,
umfasst, wobei das Schachttürflügellager (62) mit dem Schachttürflügel (22.1) verbunden
ist.
9. Aufzugsanlage (2) nach Anspruch 8, wobei der Schachttürflügel (22.1) eine untere horizontale
Kante (64) aufweist und das Schachttürflügellager (62) eine senkrecht zur Fläche des
Schachttürflügels (22.1) ausgerichtete Schachttürflügellagerachse (62.1) aufweist,
wobei der zweite Schwenkarm (60) um diese Schachttürflügellagerachse (62.1) schwenkbar
gelagert ist, wobei die untere horizontale Kante (64) und die Schachttürflügellagerachse
(62.1) einen Maximalabstand von 200 mm aufweisen.