[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für einen Aufzug zur Personen- oder Warenförderung
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betreiben eines Aufzugs. Aufzüge enthalten Kabinen, die über Tragmittel beispielsweise
in Form von Tragseilen oder Tragriemen mittels einer Antriebseinheit in einem Aufzugsschacht
bewegbar sind. Im Aufzugsschacht sind Führungsschienen befestigt, die eine Linearführung
für die Aufzugskabine vorgeben. Zum Führen der Kabine werden häufig Gleitführungsschuhe
eingesetzt, die entlang einer Führungsschiene verfahrbar sind und die mit geringem
Spiel entlang der Führungsschiene gleiten.
[0002] Gleitführungsschuhe zum Führen von Aufzugskabinen sind seit langer Zeit bekannt und
gebräuchlich. Aus der
DE 203 15 915 U1 ist beispielsweise ein Gleitführungsschuh mit einem Führungsschuhgehäuse und einer
in diesem eingesetzten zweiteiligen Einlage bekannt geworden. Die im Querschnitt U-förmige
Einlage weist ein inneres Kunststoffelement auf, das Gleitflächen für die Führungsschiene
bildet.
[0003] Personen oder Güter, die die Aufzugskabine betreten oder verlassen, bewirken wegen
der Elastizität der Tragmittel unerwünschte Vertikalschwingungen der Kabine. Solche
Vertikalschwingungen treten insbesondere bei auf Tragriemen als Tragmittel basierenden
Auf zügen auf, die sich in jüngerer Zeit wachsender Beliebtheit erfreuen. Da Riemen
im Vergleich zu Stahlseilen ein ungünstigeres Schwingungsverhalten aufweisen, beeinträchtigen
die Vertikalschwingungen zunehmend das Komfortgefühl der Fahrgäste und die Betriebssicherheit.
Die Problematik verschärft sich im Übrigen mit zunehmender Aufzugshöhe. Zur Reduktion
derartiger Vertikalschwingungen ist bekannt, separate Vibrationsdämpfer einzusetzen,
die - verglichen beispielsweise zu Fangbremsen oder anderen sicherheitsrelevanten
Bremsvorrichtungen - die Führungsschiene mit einer kleinen Bremskraft beaufschlagen.
[0004] Eine Dämpfereinheit zur Reduktion von Vertikalschwingungen der Aufzugskabine in Stillstandsphasen
ist beispielsweise aus der
EP 1 424 302 A1 bekannt geworden. Darin wird eine Aufzugskabine mit einer Dämpfereinheit gezeigt,
die eine der beiden einander gegenüberliegenden Führungsflächen der Führungsschiene
mit einer Presskraft beaufschlägt. Zum Aktivieren der Dämpfereinheit während einem
Kabinenstillstand ist diese mechanisch mit einer Türöffnungseinheit der Kabine gekoppelt.
Beim Öffnen der Kabinentüre wird simultan ein an einem freien Ende eines Hebelarmes
befindliches Bremselement an die Führungsschiene gepresst. Wegen der komplizierten
Hebel- und Getriebemechanik ist diese Lösung jedoch teuer und störungsanfällig. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass durch die einseitig eingeleitete Bremskraft
sich eine ungünstige Kräfteverteilung auf die Kabine und auf die Führungsschiene ergibt.
Im Übrigen könnte diese Anordnung auch nicht bei aus Metallblechen bestehenden Führungsschienen
eingesetzt werden.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden und insbesondere eine Vorrichtung zu schaffen, mit der auf einfache und
robuste Art und Weise Vertikalschwingungen der Aufzugskabine während einem Stillstand
reduziert werden können. Insbesondere soll ein möglichst störungsfreier Betrieb während
einer langen Betriebslaufzeit sichergestellt sein. Weiterhin soll die Vorrichtung
kostengünstig in Anschaffung und während dem Betrieb sein.
[0006] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Die Vorrichtung umfasst einen Gleitführungsschuh, der entlang
einer sich in einer Laufrichtung erstreckenden Führungsschiene verfahrbar ist. Die
Führungsschienen weisen einander gegenüberliegende Führungsflächen und eine die beiden
Führungsflächen verbindende stirnseitige Führungsfläche auf. Dadurch, dass wenigstens
in einer einer Führungsfläche der Führungsschiene zugeordneten Gleitfläche des Gleitführungsschuhs
wenigstens ein Dämpfungsbereich angeordnet ist, der mit Hilfe einer aktivierbaren
Stelleinrichtung gegen die Führungsfläche pressbar ist, lassen sich verschiedene Vorteile
erzielen. Neben der Gleitführung reduziert die Vorrichtung auf optimale Weise auch
Vertikalschwingungen der Aufzugskabine während einem Stillstand, die durch Laständerungen
hervorgerufen werden. Solche Laständerungen bewirken die Kabine betretende oder die
Kabine verlassende Personen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann weiter als kompaktes
Gleitführungs- und Schwingungsdämpfungs-Modul gefertigt werden. Durch die spezielle
Integration einer Dämpfereinheit zur Reduktion der Vertikalschwingungen der Kabine
im Gleitführungsschuh sind keine separaten Dämpfereinheiten mehr erforderlich. Ein
weiterer Vorteil ergibt sich aus der erheblichen Gewichtsersparnis. Schliesslich ist
es mit der Vorrichtung einfach möglich, bestehende Anlagen mit geringem Aufwand umzurüsten
(Retrofit).
[0007] Der Dämpfungsbereich kann derart ausgestaltet sein, dass er während einer Kabinenfahrt
in einer Ruheposition gleitend an der jeweiligen Führungsfläche entlang führbar ist.
Alternativ kann der Dämpfungsbereich auch durch eine Fläche gebildet sein, die gegenüber
der benachbarten Gleitfläche zurückversetzt angeordnet ist und so während der Kabinenfahrt
durch die Führungsfläche nicht beaufschlagt wird. Bei einem Kabinen-Stillstand und
insbesondere wenn die Kabinentüren geöffnet werden, kann nach einem von einer Steuereinrichtung
übermittelten Steuerbefehl die Stelleinrichtung aktiviert und der Dämpfungsbereich
gegen die Führungsfläche der Führungsschiene gepresst bzw. gedrückt werden. Durch
diese bremsende Beaufschlagung können Vertikalschwingungen einfach und effizient auf
ein ausreichendes Mass reduziert oder bei Bedarf sogar ganz oder zumindest nahezu
verhindert werden. Versuche haben gezeigt, dass für die Reduktion der Vertikalschwingungen
während eines Kabinen-Stillstand vergleichsweise geringe Presskräfte notwendig sind.
[0008] In einer ersten Ausführungsform kann die erwähnte Stelleinrichtung einen Linearantrieb,
eine motorisch antreibbare Hebelmechanik, einen Exzenter oder hydraulische oder pneumatische
Mittel zum Erzeugen der Presskraft für die Schwingungsdämpfung enthalten.
[0009] Die Vorrichtung kann weiter einen Elektromotor zum Aktivieren oder Antreiben der
Stelleinrichtung umfassen. Der Elektromotor kann beispielsweise als Schrittmotor ausgestaltet
sein, mit dem mit hoher Präzision die gewünschte Presskraft zur Reduktion der Vertikalschwingungen
der Kabine einstellbar ist.
[0010] Die Vorrichtung kann eine Steuereinrichtung aufweisen oder mit einer Steuereinrichtung
verbunden oder verbindbar sein, über die der Elektromotor oder einen anderer Aktor
zum Aktivieren oder Antreiben der Stelleinrichtung zum pressenden Beaufschlagen der
Führungsfläche ansteuerbar ist.
[0011] Der Gleitführungsschuh kann wenigstens einen Führungskanal mit einander gegenüberliegenden
Gleitflächen aufweisen. Dabei kann wenigstens eine der gegenüberliegenden Gleitflächen
den eingangs erwähnten Dämpfungsbereich aufweisen, der gegen die Führungsfläche pressbar
ist. Der Führungskanal kann sich in Laufrichtung erstrecken und die Führungsschiene
umfassen.
[0012] Vorteilhaft kann es weiter sein, wenn die Vorrichtung für die Bildung des Dämpfungsbereichs
eine Aussparung oder eine Unterbrechung in der Gleitfläche umfasst, in der eine Bremsfläche
angeordnet ist. Wenn beispielsweise die die Vorrichtung ein Gleitelement zum Bilden
der Gleitflächen aufweist, kann es vorteilhaft sein, wenn die Bremsfläche durch ein
separates Bauteil gebildet wird. Im Falle der Aussparung kann die Bremsfläche derart
in der Gleitfläche angeordnet sein, dass die Bremsfläche von einer Gleitfläche umgeben
ist. Eine in einer Unterbrechung aufgenommene Bremsfläche kann zwischen zwei Gleitflächen
liegen.
[0013] Für bestimmte Anwendungszwecke kann es vorteilhaft sein, wenn die einer Führungsfläche
zugewandte Oberfläche der Vorrichtung einen segmentartigen Aufbau aufweist. Beispielsweise
kann die Vorrichtung auf wenigstens einer einer Führungsfläche der Führungsschiene
zugewandten Seite eine Bremsfläche aufweisen, an die in Bezug auf die Laufrichtung
auf wenigstens einer und vorzugsweise beidseits je ein Gleitflächenabschnitt anschliesst.
Die jeweilige Gleitfläche kann also aus zwei Gleitflächenabschnitten bestehen, die
von einer Bremsfläche unterbrochen oder durch die Bremsfläche voneinander getrennt
sind.
[0014] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Bremsfläche in einer Ruhestellung vorzugsweise
um wenigstens eine minimale Distanz oder Abstand gegenüber der Gleitfläche zurückversetzt
positioniert ist. Für einen optimalen Fahrbetrieb ist die Bremsfläche in der Ruhestellung
um einen Abstand von mindestens 0.5 mm und bevorzugt mindestens 1 mm gegenüber der
Gleitfläche zurückversetzt positioniert.
[0015] Die Bremsfläche kann im Vergleich zur Gleitfläche eine Oberfläche mit einem höheren
Reibungskoeffizienten aufweisen. Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn die Gleitfläche
und die Bremsfläche auf unterschiedlichen Materialien basieren. Ein die Gleitfläche
bildendes Gleitelement kann beispielsweise aus PTFE oder UHMW-PE oder aus einem anderen
Kunststoff mit geringem Reibungskoeffizienten bestehen.
[0016] Die Bremsfläche kann beispielsweise eine metallische Oberfläche sein. Selbstverständlich
könnte die Bremsfläche - wie die benachbarten Gleitflächen - ebenfalls auf einem Kunststoffmaterial
bestehen. Zum Schaffen einer vorteilhaften Bremsfläche eignen sich beispielsweise
die wenigstens in der Automobilindustrie unter den Bezeichnungen "Semi-Metallic",
"Organic" oder "Low-Metallic" bekannten Bremsklötze.
[0017] Gute Dämpfungsresultate lassen sich erzielen, wenn die Bremsfläche einen Reibungskoeffizienten
aufweist, der mindestens doppelt, bevorzugt mindestens dreimal und besonders bevorzugt
mindestens viermal so gross ist wie derjenige der Gleitfläche.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform kann die Vorrichtung (in Bezug auf den Führungskanal)
auf einer Seite einen Dämpfungsbereich mit einer aktiv gegen die Führungsfläche pressbaren
Bremsfläche aufweisen. Auf der anderen bzw. auf der gegenüberliegenden Seite kann
sie einen zweiten, beispielsweise durch eine Bremsfläche gebildeten Dämpfungsbereich
aufweisen, der aktiv oder passiv gegen die gegenüberliegende Führungsfläche pressbar
ist. Die Variante mit einer beidseitigen Aktivierung (einander gegenüberliegende Dämpfungsbereiche
sind aktiv gegen die jeweiligen Führungsflächen pressbar) hat den Vorteil, dass auf
diese Weise besonders einfach ein vergleichsweise grosser Luftspalt für den Fahrbetrieb
zwischen Führungsfläche und Dämpfungsbereich-Oberfläche erzielbar ist. Bei der Variante
mit der einseitigen Aktivierung sind weniger zu bewegende Teile erforderlich.
[0019] Eine vorteilhafte Vorrichtung kann auf einer Seite des Gleitführungsschuhs eine passive
Bremsfläche aufweisen, die in Bezug auf den Gleitführungsschuh ortsfest ausgestaltet
ist. Die Vorrichtung kann weiter auf der anderen Seite des Gleitführungsschuhs eine
aktivierbare Bremsfläche aufweisen, die nach Aktivierung über die Stelleinrichtung
ganz oder teilweise in Richtung der jeweiligen Führungsfläche der Führungsschiene
bewegbar ist. Die Bremsflächen der beiden Seiten können kongruent ausgestaltet sein.
Für bestimmte Verwendungen kann es vorteilhaft sein, wenn die gegenüberliegenden Bremsflächen
in Bezug auf die Laufrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
[0020] Die Vorrichtung kann ein eine Bremsfläche aufweisendes Bremselement umfassen, das
quer und vorzugsweise im rechten Winkel zur Laufrichtung verschiebbar in einem Führungsgehäuse
gelagert ist. Im Führungsschuhgehäuse kann weiter ein im Querschnitt U-förmiges Gleitelement
eingesetzt sein. Das Gleitelement kann als einteiliges, ein U-Profil bildendes Bauteil
ausgebildet sein. Alternativ könnten im Führungsschuhgehäuse auch zwei oder drei plattenförmige
Gleitelemente, wobei jedes Gleitelement jeweils eine Gleitfläche bildet. Das Führungsschuhgehäuse
kann mit einer Konsole verbunden oder verbindbar sein, die ihrerseits an der Aufzugskabine
befestigt ist.
[0021] Wenigstens ein Bremselement der Vorrichtung kann dabei als mittels der Stelleinrichtung
aktivierbarer Bremsklotz ausgestaltet sein. Der Bremsklotz kann wenigstens in Bezug
auf seinen Umriss eine im Wesentlichen quaderförmige Form aufweisen. Die Vorrichtung
kann weiter auf wenigstens einer einer Führungsschiene zugewandten Seite eines Führungsschuhgehäuses
eine zum Bremsklotz komplementäre Kavität aufweisen, in der der Bremsklotz verschiebbar
aufgenommen ist.
[0022] Der Bremsklotz kann eine Lageröffnung beispielsweise in Form einer Bohrung aufweisen,
in welcher ein exzentrisch im Führungsschuhgehäuse drehbar gelagerter Exzenterkörper
oder in welcher ein im Führungsschuhgehäuse drehbar gelagerter Steuerkörper angeordnet
ist. Exzenterkörper oder Steuerkörper können direkt oder über ein Getriebe zum Antreiben
der Drehbewegung mit einem Elektromotor verbunden sein. Der Exzenterkörper der auf
einer Exzenter-Mechanik basierenden Stelleinrichtung kann wenigstens in einem Wirkabschnitt
eine kreiszylindrische Mantelfläche aufweisen. Der Steuerkörper weist eine Mantelfläche
zum Vorgeben einer nicht kreisförmigen Steuerkurve auf. Die Exzenter-Mechanik erlaubt
eine präzise und zugleich einfache Beaufschlagung der Bremsfläche mit einer Presskraft
mit hoher Kraftübertragung zur Reduktion der Vertikalschwingungen der Aufzugskabine
in Stillstandsphasen, wodurch kleine Aktoren (z.B. Elektromotor) eingesetzt werden
können. Selbstverständlich wären grundsätzlich aber auch andere Lösungen zum Bewegen
des Bremsklotzes denkbar.
[0023] Gegenüber dem Bremsklotz kann ein vorzugsweise mit einer Bremsfläche versehener Haltebacken
als passives Bremselement im Gleitführungsschuh angeordnet sein. Theoretisch wäre
es aber auch denkbar, den Haltebacken mit einer Oberfläche zu versehen, die der benachbarten
Gleitfläche entsprechen könnte. Bei Aktivierung des gegenüberliegenden Bremsklotzes
wird die Führungsschiene zwischen Bremsklotz und Haltebacken eingeklemmt. Der Haltebacken
bildet somit eine Art Widerlager, an welchem die Führungsschiene abstützbar ist.
[0024] Bevorzugt kann der Haltebacken fest mit einer Halterung zum Festhalten des Führungsschuhs
verbunden sein. Besonders vorteilhaft kann es weiter sein, wenn der Gleitführungsschuh
eine dem Bremsklotz gegenüberliegende Gleitfläche aufweist und wenn die Bremsfläche
des Haltebackens in einer Ruhestellung vorzugsweise um wenigstens eine minimale Distanz
gegenüber der benachbarten Gleitfläche zurückversetzt positioniert ist.
[0025] Vorteilhaft kann es weiter sein, wenn die zum Haltebacken benachbarte Gleitfläche
derart in der Vorrichtung federnd eingebettet ist, dass - bei Druckbeaufschlagung
durch die Führungsschiene nach Aktivierung des gegenüberliegenden Bremsklotzes - die
erwähnte Gleitfläche nachgibt. Die Bremsfläche des Haltebackens kann somit vergleichsweise
starr im Führungsschuh angeordnet sein, während die benachbarten Gleitflächen nachgeben
können. Somit ist eine effiziente und einfache bremsende Beaufschlagung zur Reduktion
von Vertikalschwingungen der Aufzugskabine in Stillstandsphasen auch auf der Gegenseite
sichergestellt, ohne dass beim Fahren der Kabine eine störende Bremswirkung auftritt.
[0026] Eine alternative Ausführungsform betrifft eine Vorrichtung, die zwei jeweils eine
Bremsfläche aufweisende Bremselemente aufweist, die simultan mit einer gemeinsamen
Stelleinrichtung bewegbar sind. Die Bremselemente können dabei bevorzugt fest miteinander
verbunden sein und um eine (bevorzugt symmetrisch in Bezug auf die Gleitflächen und/oder
Bremsflächen angeordnete) Drehachse von einer Ruhestellung in eine Aktivstellung zum
Aufbringen der Presskraft für die Schwingungsdämpfung schwenkbar sind. Die beiden
Bremselemente können monolithisch oder mittels Befestigungsmitteln einstückig ausgestaltet
sein. Die Stelleinrichtung kann eine Klemmhebel-Anordnung umfassen, an der die beiden
Bremselemente angeordnet sind.
[0027] Eine alternative Vorrichtung kann einen Dämpfungsbereich aufweisen, der in einer
Ruhestellung eine Gleitfläche bildet oder Teil der Gleitfläche ist. Dabei kann der
Dämpfungsbereich der Gleitfläche zum Erzeugen der Presskraft für die Schwingungsdämpfung
nach innen (bzw. in Richtung der Führungsfläche der Führungsschiene) deformierbar
sein. Die Gleitfläche wird in einer aktivierten Position lokal deformiert. Die Gleitfläche
kann zusammen mit dem Dämpfungsbereich in der Ruheposition auf einer gemeinsamen Ebene
liegen, während in der Aktivstellung die Gleitfläche im Dämpfungsbereich gewölbt sein
kann. Theoretisch wäre es sogar aber auch denkbar, diesen Wirk-Mechanismus auf eine
Brems-Einheit zum Abbremsen einer Aufzugskabine zu übertragen.
[0028] Die Gleitfläche kann durch einen Gleitbelag gebildet werden, der auf einer federnden
und vorzugsweise aus Federstahl bestehenden Stützwand abgestützt ist. Die Stützwand
kann unter Einwirkung von Angriffsmitteln beispielsweise in Form von Stösseln oder
Exzenterkörpem oder -scheiben nach innen in Form einer Wölbung deformierbar sein,
wobei die Stützwand nach Wegnahme der Einwirkung der Angriffsmittel automatisch ihre
ursprüngliche Form wieder einnimmt. Der Gleitbelag kann beispielsweise durch ein flächiges
Kunststoff-Bauteil gebildet werden. Vorteilhaft kann es jedoch sein, wenn der Gleitbelag
Bestandteil eines im Querschnitt etwa U-förmigen einteiligen oder mehrteiligen Gleitelements
ist. Ebenso könnte die Stützwand Bestandteil einer Stützstruktur sein, die im Querschnitt
als U-förmiges Profil ausgestaltet ist. Die Stützstruktur kann zusammen mit dem Gleitelement
in den Führungskanal des Führungsschuhgehäuses eingesetzt sein. Denkbar wäre sogar
eine Ausführungsform ohne Stützwand. In diesem Fall würde das Angriffsmittel direkt
mit dem Gleitbelag in Wirkverbindung stehen.
[0029] Das Angriffsmittel zum Verformen der Gleitfläche zum Erzeugen der Presskraft für
die Schwingungsdämpfung kann einen vorzugsweise scheibenförmigen Exzenterkörper aufweisen,
der je nach Drehlage eine Ruhestellung oder eine Aktivstellung vorgibt.
[0030] Die Erfindung kann weiter auf einen Aufzug mit einer entlang Führungsschienen geführten
Kabine gerichtet sein, wobei die Kabine wenigstens eine Vorrichtung in der vorgängig
beschriebenen Art aufweist. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Kabine wenigstens
eine solche Vorrichtung und einen konventionellen Führungsschuh aufweist. Je Führungsschiene
kann die Kabine also beispielsweise einen eine Dämpfungsfunktion zur Reduktion der
Vertikalschwingungen der Kabine aufweisenden Führungsschuh und einen Führungsschuh
ohne derartige Dämpfungsfunktion aufweisen.
[0031] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Aufzugs.
Der Aufzug weist einen Gleitführungsschuh auf, der entlang einer Führungsschiene fahrbar
ist. Der Führungsschuh weist wenigstens eine Gleitfläche auf, die gleitend entlang
einer Führungsfläche der Führungsschiene entlang fährt und der während einem Stillstand
Vertikalschwingungen der Aufzugskabine hervorgerufen durch Laständerungen durch in
die Kabine eintretende oder diese verlassende Personen durch Pressen eines in der
Gleitfläche angeordneten Dämpfungsbereichs gegen die Führungsfläche der Führungsschiene
reduziert.
[0032] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine vereinfachte Darstellung eines Aufzugs in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- eine stark vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung für den Aufzug
gemäss Figur 1 in einer Draufsicht,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren Vorrichtung in einer Ruhestellung,
- Figur 4
- die Vorrichtung in einer Aktivstellung,
- Figur 5
- eine schematische Teilansicht einer Vorrichtung gemäss einem alternativen Ausführungsbeispiel
(Vorrichtung),
- Figur 6
- eine konstruktive Lösung für die erfindungsgemässe Vorrichtung (in Ruhestellung) in
einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 7
- die Vorrichtung aus Figur 6 in Aktivstellung,
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung einer alternativen Vorrichtung,
- Figur 9
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung gemäss Figur 8 aus einem anderen
Blickwinkel,
- Figur 10
- eine Hebelanordnung mit zwei Bremselementen für die Vorrichtung gemäss den Figuren
8 und 9,
- Figur 11
- eine Rückansicht der Vorrichtung gemäss dem Ausführungsbeispiel von Figur 8 in einer
etwas verkleinerten perspektivischen Darstellung,
- Figur 12
- die Vorrichtung aus Figur 11, jedoch ohne Konsole,
- Figur 13
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung gemäss einem alternativen Ausführungsbeispiel,
- Figur 14
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäss Figur 13,
- Figur 15
- eine Vorderansicht der Vorrichtung in Ruhestellung, und
- Figur 16
- die Vorrichtung in Aktivstellung.
[0033] Figur 1 zeigt einen Aufzug mit einer auf und ab bewegbaren Kabine 2 zum Transport
von Personen oder Gütern. Als Tragmittel zum Bewegen der Kabine 2 dienen beispielhaft
als Riemen oder Seile ausgestaltete Tragmittel 32. Für die Führung der Kabine 2 weist
die Aufzugsanlage 2 in vertikaler Laufrichtung z sich erstreckende Führungsschienen
3 auf. Die Führungsschiene 3 verfügt dabei über drei plane, sich in z-Richtung erstreckende
Führungsflächen (siehe weiter nachfolgende Fig. 2). An der Kabine 2 sind Gleitführungs-Module
1 und 40 angeordnet, die bei der Kabinenfahrt mit geringem Spiel entlang der Führungsflächen
der Führungsschienen 3 gleiten. Beim oberen Modul 40 handelt sich um einen konventionellen
Gleitführungsschuh. Mit 1 ist eine Vorrichtung bezeichnet, die einerseits zur gleitenden
Führung der Kabine entlang den Führungsschienen dient. Im Unterscheid zum an sich
bekannten Gleitführungsschuh 40 ist die Vorrichtung 1 andererseits mit einer Zusatzfunktion
ausgestattet. Konkret können mit der Vorrichtung 1 weiter unerwünschte Vertikalschwingungen
der Kabine während einem Stillstand reduziert werden. Derartige Vertikalschwingungen
entstehen, wenn Personen die Kabine 2 betreten oder verlassen. Durch die Laständerung
gerät die Kabine 2 ins Schwingen. Dieses Phänomen ist insbesondere bei auf Tragriemen
basierenden Aufzügen und Aufzügen mit hohen Schachthöhen besonders ausgeprägt. Zur
Reduktion dieser Vertikalschwingungen ist in der Vorrichtung 1 eine (hier nicht dargestellte)
Dämpfereinheit integriert, der über eine Steuereinrichtung 33 ansteuerbar ist. Die
Steuereinrichtung 33 sendet, beispielsweise sobald die Kabine anhält oder wenn die
Kabinentür aufgeht, einen Steuerbefehl an die Vorrichtung 1 zum Aktivieren der Dämpfereinheit.
Die Aktivierung wird in der Regel solange aufrecht erhalten, bis die Türen wieder
geschlossen sind und somit keine wesentlichen Laständerungen mehr möglich sind
[0034] Der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung
1 ist aus Figur 2 entnehmbar. Wie aus der stark vereinfachten Darstellung gemäss Figur
2 hervorgeht, enthält die Vorrichtung 1 einen Gleitführungsschuh 4 zum Führen der
Kabine 2 entlang der Führungsschiene 3. Der Gleitführungsschuh 4 weist ersichtlicherweise
einen Führungskanal auf, der die Führungsschiene umfasst. Die Führungsschiene 3 ist
als T-Profil ausgestaltet und weist einen an eine Schachtwand 21 angebrachten Schienenfuss
30 und einen Schienensteg 31 auf. Der Schienensteg 31 weist zwei einander gegenüber
liegende Führungsflächen 11 sowie eine stirnseitige Führungsfläche 13 auf. Der Gleitführungsschuh
4 umfasst einen komplementär zum Schienensteg 31 ausgestalteten und Gleitflächen 14,
15, 16 aufweisenden Führungskanal auf. Im Bereich der einander gegenüber liegenden
Gleitflächen 14, 16 des Führungskanals des Gleitführungsschuhs 4 sind auf beiden Seiten
Bremselemente 7, 8 einer Dämpfereinheit 5 angeordnet. Die Bremselemente 7 und 8 weisen
den Führungsflächen 11 zugewandte Bremsflächen 18 auf. Die in den Gleitflächen 14
angeordneten Bremsflächen 18 bilden Dämpfungsbereiche, die zur Reduktion der Vertikalschwingungen
der Kabine 2 in Stillstandstandsphasen mit Hilfe einer aktivierbaren (hier nicht dargestellten)
Stelleinrichtung gegen die Führungsflächen 14 pressbar sind. Wie aus der in Figur
2 gezeigten Ruheposition hervorgeht, sind die Bremsflächen 18 in der Ruhestellung
gegenüber den benachbarten Gleitflächen 14 zurückversetzt positioniert. Für die Schwingungsdämpfung
werden die stösselartigen Bremselemente 7, 8 gegen die Führungsschiene 3 bewegt und
an diese gepresst (die jeweiligen Bewegungsrichtungen sind durch die Pfeile e und
e' angedeutet). Die Bewegung der Bremselemente 7, 8 erfolgt dabei vorzugsweise simultan.
Die Vorrichtung 1 ist besonders hinsichtlich Kosten, Raumbedarf und Gewicht gegenüber
den bisher bekannten Systemen überlegen.
[0035] Das Funktionsprinzip der Vorrichtung zum Führen der Aufzugskabine und zur Reduktion
der Vertikalschwingungen in Stillstandsphasen ist weiter anhand der Figuren 3 und
4 gezeigt. Figur 3 zeigt eine Vorrichtung 1, bei der sich die beiden Bremselemente
7, 8 in einer Ruheposition befinden, in der sie die Führungsschiene 3 nicht beaufschlagen.
Die jeweiligen Bremselemente 7 und 8 sind etwa im rechten Winkel zur Laufrichtung
z verschiebbar im Führungsschuhgehäuse 10 gelagert und können in x-Richtung verschoben
werden. Die Gleitfläche, in der die Bremsfläche 18 etwa mittig angeordnet ist, ist
segmentartig aufgebaut. Die der Führungsfläche 11 der Führungsschiene 3 zugeordnete
linke Gleitfläche 14 besteht demnach aus einem ersten und einem zweiten Gleitflächenabschnitt
14' und 14". Die der Führungsfläche 12 zugeordnete Gleitfläche 16 besteht aus den
gleichartig ausgestalteten Gleitflächenabschnitten 16' und 16". Der Abstand, um den
die Bremsflächen 18 gegenüber den Gleitflächen nach aussen bzw. zurück versetzt sind,
ist mit a bezeichnet. Der Abstand a beträgt ca. 1 mm. Vorteilhaft ist ein minimaler
Abstand a von mindestens 0.5mm in der Ruhestellung vorgesehen oder einstellbar.
[0036] In Figur 4 befinden sich die Bremselemente 7 in einer aktivierten Stellung, in der
die Bremselemente 7, 8 gegen die Führungsschiene 3 gepresst werden. Die jeweiligen
Presskräfte sind mit den Pfeilen P und P' angedeutet. Durch die pressende Beaufschlagung
lassen sich Vertikalschwingungen ohne Einsatz grosser Presskräfte erheblich reduzieren.
Für eine ausreichende Schwingungsdämpfung sind Presskräfte von lediglich 500 bis1000
N erforderlich.
[0037] Im Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 3 und 4 wird je Seite lediglich 1 Bremselement
eingesetzt. Für bestimmte Anwendungen wäre es aber auch denkbar, zwei oder mehr bezüglich
der Laufrichtung z nebeneinader angeordnete separate Bremselemente je Seite vorzusehen,
wobei die Bremsflächen der Bremselemente aneinander anschliessend angeordnet oder
jeweils furch Gleitflächen voneinander getrennt sein könnten. Die Bremsflächen 18
bestehen aus einem anderen Material als die benachbarten Gleitflächen 14', 14" bzw.
16', 16". Die Bremsflächen 18 können integrierender Bestandteil der Bremselemente
7 und monolithisch mit diesem verbunden sein und daher aus dem gleichen Material wie
die Bremselemente 7 bestehen. Die Bremsfläche 18 weist beispielhaft einen Reibungskoeffizienten
µ von zwischen 0.2 und 0.3 auf. Demgegenüber weisen die Gleitflächen 14 und 16 einen
Reibungskoeffizienten µ von zwischen 0.05 und 0.1 auf.
[0038] Figur 5 zeigt eine weitere Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung 1, wobei allerdings
in Figur 5 lediglich eine Hälfte der Vorrichtung dargestellt ist. Die Vorrichtung
weist je Seite eine einteilige Gleitfläche 14 auf, die durch ein dünnes, flächiges
Bauteil 26 gebildet wird. Das nachfolgend als Stützwand bezeichnete Bauteil 26 ist
randseitig an einem Führungsschuhgehäuse 10 befestigt. In einem Hohlraum im Führungsschuhgehäuse
10 ist ein in e-Richtung verschiebbarer Stössel 24 angeordnet, der bei einer Bewegung
in e-Richtung die Stützwand 26 etwa mittig nach innen wegdrückt. Die so gewölbte Stützwand
26 ist mit den strichlierten Linien angedeutet. Der vom Stössel 24 beaufschlagte Bereich
der Stützwand stellt somit einen Dämpfungsbereich zur Reduktion von Vertikalschwingungen
der Aufzugskabine während einem Stillstand dar, der mit 29 bezeichnet ist.
[0039] Die Figuren 6 und 7 zeigen einen Gleitführungsschuh 4 mit integrierter Dämpfereinheit
5. Die Vorrichtung weist ein Führungsschuhgehäuse 10 mit einem in Laufrichtung sich
erstreckenden Aufnahmekanal, in dem innen ein im Querschnitt U-förmiges Gleitelement
35 eingesetzt ist. Das Gleitelement 35 bildet dabei die den Führungsflächen der (hier
nicht dargestellten) Führungsschiene zugeordneten Gleitflächen 14, 15 und 16. Die
mit 16 bezeichnete, der stirnseitigen Führungsfläche zugeordnete Gleitfläche dient
- im Unterscheid zu den einander gegenüberliegenden Bereichen mit den planparallelen
Gleitflächen 14 und 16 - ausschliesslich zur Gleitführung.
[0040] Die Seitenwand des Gleitelements 35 mit der Gleitfläche 14 ist auf einer Stützwand
26 aus Federstahl abgestützt. Die Stützwand 26 ist ihrerseits seitlich an Kanalseitenwand
39 abgestützt, wobei die Kanalseitenwand 39 in unterbrochen ist, so dass die Stützwand
aussen freiliegt. In diesem Bereich kann die Exzenterscheibe 25 auf die Stützwand
26 einwirken, wodurch die Stützwand unter Einwirkung der Exzenterscheibe nach innen
deformiert wird. Die in der Aktivstellung zusammen mit der Stützwand 26 nach innen
verfomte (in Figur 7 linke) Seite des Gleitelements 35 drückt gegen die Führungsschiene
und bewirkt so eine ausreichende Reduktion der störenden Vertikalschwingungen der
Kabine. Die federnde Stützwand 26 nimmt nach Wegnahme der Einwirkung automatisch ihre
ursprüngliche Form wieder ein.
[0041] Das Gleitelement 35 besteht beispielshaft aus PTFE oder UHMW-PE. Das Gleitelement
35 ist vorliegend als vorzugsweise einstückiges und monolithisches Bauteil ausgestaltet.
Denkbar wäre allerdings auch eine mehrteilige Ausführung. So könnten im Gleitführungsschuh
alternativ drei Gleitelemente eingesetzt sein, wobei jedes Gleitelement jeweils eine
Gleitfläche bilden würde.
[0042] Das Gleitelement 35 ist auf der der Gleitfläche 16 zugeordneten Seite über die gesamte
Seitenfläche vom Führungsschuhgehäuse 10 abgestützt. Auf der gegenüberliegenden Seite
ist die den Aufnahmekanal bildende Seitenwand unterbrochen, so dass ein mittiger Wandabschnitt
des Trägerelements 36 freiliegt. Aussen an der Stützwand 26 befindet sich eine Exzenterscheibe
25, die über eine Stelleinrichtung 6 von einer Ruhestellung in eine Aktivstellung
exzentrische drehbar im Führungsschuhgehäuse 10 gelagert ist. Die Stelleinrichtung
enthält einen mit der Exzenterscheibe 25 verbundenen Hebelarm 34, der über einen motorisch
angetriebenen Seilzug bewegt werden kann. Der Motor 23 zum Antreiben der Stelleinrichtung
6 ist - wie der Führungsschuh 4 - an der Halterung bzw. Konsole 22 befestigt. In Figur
6 befinden sich die Exzenterscheibe 25 in einer Ruhestellung, in der die zylindrische
Mantelfläche der Exzenterscheibe 25 die Stützwand 26 nicht beaufschlägt oder lediglich
drucklos kontaktiert wird. Die Antriebseinheit 23 ist vorliegend als Elektromotor
ausgestaltet, wobei zum präzisen Ansteuern der Dämpfereinheit Schrittmotoren eingesetzt
werden; besonders vorteilhaft sind beispielsweise Gleichstrom-Motoren oder Wechselstrom-Motoren.
Nach Aktivierung des Elektromotors 23 wird der Hebelarm 34 in die in Figur 7 gezeigte
Stellung geschwenkt. Wegen der Exzentrizität drückt die gedrehte Exzenterscheibe 25
die Stützwand 26 nach innen weg. Durch diese Einwirkung der Exzenterscheibe wird somit
eine leichte Wölbung der Stützwand 26 und der zugehörigen Seitenwand des Gleitelements
35 verursacht.
[0043] Der motorisch betriebene Aktor enthält beispielhaft eine Seiltrommel 46, mit der
Exzenter über einen Hebelarm in einer Schwenkbewegung drehbar ist. Der Elektromotor
23 baut damit eine Presskraft auf und die an den Motor angekoppelte Stelleinrichtung
6 wirkt gegen eine im Führungsschuhgehäuse 10 abgestützte Lüftfeder 5. Die Lüftfeder
37 bewirkt damit eine Rückstellkraft, wodurch nach Deaktivierung des Elektromotors
23 die Exzenterscheibe 25 automatisch wieder die Ruhestellung eingenommen wird. Selbstverständlich
wäre es aber auch denkbar, alternativ einen in zwei Drehrichtungen aktivierbaren Elektromotor
einzusetzen. Der Elektromotor könnte selbstverständlich auch koaxial zur Exzenterachse
der Exzenterscheibe 25 angeordnet werden, wobei die Motorachse direkt oder beispielsweise
über ein Untersetzungsgetriebe mit der Exzenterscheibe verbunden sein könnte. Alternativ
könnte der Elektromotor den Exzenterkörper 25 indirekt beispielsweise über einen Kniehebel
bewegen, um dadurch eine nicht lineare Übersetzung zu erzielen.
[0044] Im Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 6 und 7 ist nur eine der beiden planparallelen
Gleitflächen zum Erzeugen einer Presskraft gegen die Führungsschiene aktiv ausgestaltet.
Die gegenüber liegende Gleitfläche 16 wirkt auf passive Art und Weise, indem die Führungsschiene
zwischen den beiden Gleitflächen 16 und 14 eingeklemmt wird. Theoretisch wäre es aber
auch vorstellbar, beide Seiten gleichartig auszugestalten.
[0045] Im Unterschied zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel, bei dem der Dämpfungsbereich
zur Reduktion der Vertikalschwingungen der Kabine durch die Gleitflächen selbst gebildet
wird, sind im Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 8 und 9 die Dämpfungsbereiche
durch separate, mit Bremsflächen versehene Elemente vorgegeben. Wie aus den Figuren
8 und 9 hervorgeht, weisen die einander gegenüberliegenden Gleitflächen 14 und 16
jeweils eine Aussparung 28 auf, in der Bremsflächen 18, 19 angeordnet sind, die jeweils
Dämpfungsbereiche bilden. Die Bremsflächen 18 und 19 lassen sich über eine Stelleinrichtung
6 in x-Richtung hin und her bewegen. Auf beiden Seiten des Gleitführungsschuhs 4 befinden
sich somit Dämpfungsbereiche mit einer aktiv gegen die Führungsfläche der Führungsschiene
pressbaren Bremsflächen 18, 19. Das Führungsschuhgehäuse 10 ist fest mit dem Halterung
22 verbunden
[0046] Die mit den Bremsflächen 18, 19 versehenen Bremselemente 7, 8 sind mit Hilfe einer
Hebelanordnung 38 um die Achse A verschwenkbar. Das Drehen der Hebelanordnung 38 um
die Drehachse A bewirkt (Fig. 8), dass ein auf die Führungsschiene wirkendes Kräftepaar
mit entgegengesetzter Wirkrichtung aufgebaut wird. Die in verbauten Zustand horizontal
verlaufende Achse A liegt symmetrisch zwischen den Gleitflächen 14 und 16. Wie aus
den Figuren 8 und 9 weiter hervorgeht, stehen die Bremsflächen 18 und 19 gegenüber
den benachbarten Gleitflächen 14 bzw. 16 in der Aktivstellung leicht nach innen vor
und bewirken so die Pressung der Führungsschiene zum Reduzieren der unerwünschten
Vertikalschwingungen der Aufzugskabine. Die rechteckigen Bremsflächen weisen gegenüber
den Gleitflächen einen höheren Reibungskoeffizienten auf. Zum Bewegen der Bremselemente
7 und 8 könnten selbstverständlich auch andere Stelleinrichtungen und Aktoren vorgesehen
werden. Die Bremsflächen 18 und 19 sind in Bezug auf die Laufrichtung z versetzt zueinander
angeordnet..
[0047] Die Hebelanordnung 38 ist dank der Lüftfeder 37 so bewegbar, dass in der Ruhestellung
ein minimales Lüftspiel zu den Führungsflächen der Führungsschiene vorliegt. Das Lüftspiel
kann mittels einer Lüftfederschraube 47 eingestellt werden. Alternativ wäre es auch
vorstellbar, dass die Feder 37 die Presskraft aufbaut und der Aktor 23 die Dämpfereinheit
5 lüftet
[0048] Die Drehbewegung des Elektromotors 23 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel unter
Verwendung einer Seiltrommel 46 in eine lineare Bewegung umgewandelt und erfolgt ohne
Selbsthemmung. Selbstverständlich sind aber auch alternative Stelleinrichtungen denkbar.
In Frage kommen beispielsweise Spindel, Exzenter oder Pleuel mit Kurbelrad.
[0049] Aus Figur 10 geht hervor, dass die Hebelanordnung 38 als einteiliges, monolithisches
Bauteil aus Metall ausgestaltet ist, an das die Bremselemente 7, 8 angeformt ist.
Die Schwenkachse A ist zentral zwischen den beiden Bremselementen 7 und 8 angeordnet.
[0050] Aus der perspektivischen Darstellung gemäss Figur 11 ist sodann erkennbar, dass die
Halterung 22 zum Halten des Gleitführungsschuhs 4 und der mit dem Elektromotor 23
angetriebenen Dämpfereinheit zur Reduktion der Vertikalschwingungen als Winkelprofil
ausgestaltet ist. Figur 12 zeigt eine Rückansicht auf die Vorrichtung ohne Konsole.
Diese Darstellung veranschaulicht insbesondere die drehbare Lagerung der Hebelanordnung
um die Achse A im Führungsschuhgehäuse 10. Weiterhin sind in Figur 12 zwei Durchgangslöcher
41 erkennbar, in die Schrauben zum Befestigen des Führungsschuhgehäuses an der Konsole
einführbar sind. Mit 42 ist ein Befestigungsabschnitt der Antriebseinheit bezeichnet,
die in eine komplementäre Aussparung in der Konsole aufnehmbar ist.
[0051] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemässe Vorrichtung betrifft
Figur 13. Die Vorrichtung 1 weist auf einer Seite ein Bremselement 7 auf, das im Führungsschuhgehäuse
10 in einer Kavität in x-Richtung verschiebbar gelagert ist. Das Bremselement 7 verfügt
im Bereich einer der Führungsschiene zugewandten Innenseite eine Bremsfläche 18. Der
Führungskanal ist im Bereich der einander gegenüberliegenden Führungsflächen jeweils
unterbrochen. In der durch die Kavität zur Aufnahme des Bremselements 7 geschaffene
Unterbrechung ist die Bremsfläche 18 aufgenommen, die somit zwischen zwei Gleitflächenabschnitten
16' und 16" liegt. Zum Verschieben des etwa quaderförmigen Bremselements 7 wird eine
auf einer Exzenter-Mechanik basierende Stelleinrichtung 6 verwendet. Die Stelleinrichtung
umfasst einen Exzenterkörper 45, der auf einem Antriebsachsenstumpf 43 des Motors
23 drehfest fixiert ist. Der scheibenförmige Exzenterkörper 45 ist exzentrisch in
einer Lageröffnung 44 drehbar gelagert aufgenommen. Der Exzenterkörper 45 wirkt derart
mit der Lageröffnung 44 zusammen, dass beim Drehen der Exzenterscheibe 45 der Bremsklotz
in x-Richtung hin und her bewegt werden kann. Zum Erstellen der Aktivstellung muss
das Bremselement 7 von der in Figur 13 gezeigten Ruhestellung in Richtung des Pfeils
e verschoben werden. Die Drehachse des Motors ist mit R bezeichnet. Mit Z ist die
zentrale Achse für den Exzenterkörper 45 bezeichnet. Die achsparalellel verlaufenden
Achsen R und Z verlaufen in verbautem Zustand (d.h. wenn Vorrichtung an der Kabine
montiert ist und die Führungsschiene umfasst) in horizontaler Richtung.
[0052] Das Bremselement 7 ist vorliegend als monolithischer Bremsklotz ausgestaltet. Da
der Bremsklotz bevorzugt aus metallischen Werkstoffen (z.B. Stahl) gefertigt wird,
weist demnach die Bremsfläche 18 eine metallische Oberfläche auf. Zum Erhöhen der
Bremseffizienz wäre es aber auch vorstellbar, den Bremsklotz im Bereich der Seite
18 mit einem Bremsbelag zu beschichten oder einen solchen anzubringen. Gute Dämpfungsresultate
lassen sich erzielen, wenn die Bremsfläche 18 einen Reibungskoeffizienten aufweist,
der mindestens doppelt so gross ist wie derjenige der Gleitfläche 16 ist. Gegenüber
dem Bremsklotz 7 ist ein mit einer Bremsfläche 20 versehener Haltebacken 9 als passives
Bremselement angeordnet. Die Vorrichtung 1 weist somit auf einer Seite einen Dämpfungsbereich
mit einer aktiv gegen die gegen eine Führungsfläche einer Führungsschiene pressbaren
Bremsfläche 18. Auf der anderen Seite weist sie einen durch die Bremsfläche 20 gebildeten
zweiten Dämpfungsbereich auf, der in Aktivstellung passiv gegen die Führungsschiene
gepresst wird. Der Haltebacken 20 als passives Bremselement bildet somit eine Art
Widerlager, an welchem die Führungsschiene bei Aktivierung der Dämpfereinheit 5 abstützbar
ist. Von der in Figur 13 gezeigten Ruhestellung findet keine Beaufschlagung der Führungsflächen
der (hier nicht dargestellten) Führungsschiene durch die Bremsflächen 18 und 20 statt.
In der vereinfachten Darstellung der Vorrichtung gemäss Figur 13 sind die jeweiligen
Gleitflächen 14', 14" sowie 16' und 16" durch das Führungsschuhgehäuse 10 vorgegeben.
Selbstverständlich können oben und unten auch ein oder mehrteilige separate Einlagen
eingesetzt sein, wobei das innere Einlageteil jeweils die Gleitflächen ausbilden würde
(vgl. nachfolgende Fig. 15 und 16).
[0053] Die Bremsfläche 18 des Haltebackens 7 ist in der in Figur 13 gezeigten Ruhestellung
gegenüber der benachbarten Gleitfläche zurück versetzt positioniert. Die erwähnte
Gleitfläche ist aus den seitlich an die Bremsfläche 18 anschliessenden Gleitflächenabschnitten
16' und 16" zusammengesetzt. Dasselbe gilt für die Gegenseite. Auch hier ist die Bremsfläche
bestehend aus den Abschnitten 20' und 20" gegenüber der Gleitfläche 14 zurück versetzt
positioniert. Der Haltebacken 7 ist fest mit der Halterung 22 verbunden. Der Haltebacken
7 und damit auch die Bremsfläche 20 sind damit vergleichsweise starr in der Vorrichtung
angeordnet sein, während die benachbarten Gleitflächenabschnitte 14' und 14" der Gleitfläche
14 nachgeben können und so ein bremsender Reibungskontakt zwischen Bremsfläche 20
und der zugeordneten Führungsfläche der Führungsschiene ermöglicht wird. Dies kann
- wie aus den Figuren 15 und 16 hervorgeht - durch zusätzliche Elemente 50 erreicht
werden, die beim Erstellen der Aktivstellung zusammengepresst werden können.
[0054] In Figur 14 ist eine Ansicht der Vorrichtung 1 in z-Blickrichtung gezeigt. Erkennbar
ist hieraus der Elektromotor 23 mit seiner Antriebsachse R. Die Rotationsachse R und
die um einen Exzenterabstand zu R parallel verlaufende Z-Achse verlaufen ersichtlicherweise
senkrecht zur stirnseitigen Führungsfläche 15. Die Halterung 22 besteht im Wesentlichen
aus drei planen Flächenabschnitten, die jeweils rechtwinklig aneinander anschliessen.
Auf einem Flächenabschnitt der Halterung 22 ist zum Befestigen der Vorrichtung 1 an
die Aufzugskabine (insb. an einen Rahmen der Aufzugskabine) eine mit 49 bezeichnete
Bohrung vorgesehen. Eine im Bohrloch 49 aufgenommene (hier aber nicht dargestellte)
Befestigungsschraube bildet eine Drehachse für eine Art schwimmende Lagerung der Vorrichtung
1 im Aufzug. Tests haben gezeigt, dass dank der Befestigungsanordnung über die Bohrung
49 eine zuverlässig funktionierende Vorrichtung geschaffen wird.
[0055] Die Figuren 15 und 16 zeigen die Vorrichtung in den beiden Betriebspositionen. In
der Ruhestellung gemäss Figur 15 sind die Bremsflächen 18 und 20 gegenüber den benachbarten
Gleitflächen zurückversetzt und bilden jeweils einen Luftspalt. Im Bereich der dem
Haltebacken 9 zugeordneten Seite werden die Gleitflächen für die Führungsfläche 11
durch Elemente aus einem elastischen Material (vorzugsweise Kunststoff) vorgegeben.
Zum Erstellen der Aktivstellung wird der Motor aktiviert. Der vorzugsweise über ein
Getriebe mit dem Motor verbundene Achsenstumpf 43 erfährt daraufhin eine 180°-Drehung
um die R-Achse, wodurch das Bremselement gegen die Führungsfläche 12 verschoben wird.
Das derart verschobene Bremselement ist in Figur 16 gezeigt. Zum Zulassen der Schiebebewegung
weist das Bremselement 7 eine mit dem zylindrischen Umfang des Exzenterkörpers zusammenwirkende
unrunde Lageröffnung 44 auf. Etwa gleichzeitig werden auf der Gegenseite die elastischen
Elemente 50 zusammengedrückt und die Bremsfläche 20 an die die Führungsfläche 11 gepresst
wird. Mit einer derartigen Ausgestaltung lassen sich optimal Vertikalschwingungen
der Kabine während einem Stillstand auf das gewünschte Mass reduzieren. Anstelle einer
Exzenter-Mechanik könnte die Schiebebewegung zum Pressen der Bremsflächen an die Führungsflächen
auch auf andere Weise erzeugt werden. So könnte zum Beispiel das Bremselement 7 auch
mittels Linearantrieb, einer Hebelmechanik oder sogar unter Verwendung hydraulischer
oder pneumatischer Mittel bewegt werden.
1. Vorrichtung für einen Aufzug zur Personen- oder Warenbeförderung mit einem an einer
Führungsschiene (3) zum Führen einer Kabine (2) des Aufzugs entlang fahrbaren Gleitführungsschuh
(4), dadurch gekennzeichnet, dass in einer einer Führungsfläche (11 , 12) der Führungsschiene (3) zugeordneten Gleitfläche
(14,15, 16, 17) des Gleitführungsschuhs (4) wenigstens ein Dämpfungsbereich (18, 19,
20, 29) angeordnet ist, der zur Reduktion von Vertikalschwingungen der Kabine (2)
während einem Stillstand mit Hilfe einer aktivierbaren Stelleinrichtung (6) gegen
die Führungsfläche (11, 12) pressbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung für die Bildung des Dämpfungsbereichs eine Aussparung (28) oder eine
Unterbrechung (29) in der Gleitfläche (14, 16) umfasst, in der eine Bremsfläche (18,
19, 20) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auf wenigstens einer einer Führungsfläche (14, 16) der Führungsschiene
(3) zugewandten Seite eine Bremsfläche (18, 19, 20) aufweist, an die in Bezug auf
die Laufrichtung (z) auf wenigstens einer und vorzugsweise beidseits je ein Gleitflächenabschnitt
(14', 14", 16', 16") anschliesst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsfläche (18, 19, 20) in einer Ruhestellung gegenüber der Gleitfläche (14,
16) zurück versetzt positioniert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsfläche (18, 19, 20) im Vergleich zur Gleitfläche (14, 16) eine Oberfläche
mit einem höheren Reibungskoeffizienten aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfungsbereich auf einer Seite des Gleitführungsschuhs (4) angeordnet ist und
eine aktiv gegen die gegen die Führungsfläche (11) pressbaren Bremsfläche (18) aufweist
und dass die Vorrichtung auf der anderen Seite einen zweiten Dämpfungsbereich mit
einer aktiv oder passiv gegen die gegenüberliegende Führungsfläche (12) pressbaren
Bremsfläche (19, 20) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auf einer Seite des Gleitführungsschuhs (4) eine passive Bremsfläche
(20) aufweist, die in Bezug auf den Gleitführungsschuh (4) ortsfest ausgestaltet ist
und dass sie auf einer Seite des Gleitführungsschuhs (4) eine aktivierbare Bremsfläche
(18) aufweist, die nach Aktivierung der Stelleinrichtung (6) ganz oder teilweise in
Richtung der jeweiligen Führungsfläche bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein eine Bremsfläche (18, 19) aufweisendes Bremselement (7, 8) umfasst,
das quer und vorzugsweise im rechten Winkel zur Laufrichtung (z) verschiebbar in einem
Führungsschuhgehäuse (10) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bremselement als mittels Stelleinrichtung (6) aktivierbarer Bremsklotz
(7) ausgestaltet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsklotz eine Lageröffnung (44) aufweist, in der ein exzentrisch im Führungsschuhgehäuse
(10) drehbar gelagerter Exzenterkörper (45) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüber dem Bremsklotz (7) ein vorzugsweise mit einer Bremsfläche (20) versehener
Haltebacken (9) als passives Bremselement angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung der Dämpfungsbereich (29) in einer Ruhestellung eine Gleitfläche
bildet oder Teil der Gleitfläche (14) ist und dass die für die Schwingungsdämpfung
vorgesehene Gleitfläche (14) zum Erzeugen der Presskraft für die Schwingungsdämpfung
nach innen bzw. in Richtung der Führungsfläche (11) der Führungsschiene (3) deformierbar
ist.
13. Vorrichtung Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (14) durch einen Gleitbelag oder ein Gleitelement (35) gebildet wird,
der auf einer federnden Stützwand (26) vorzugsweise aus Federstahl abgestützt ist,
wobei die Stützwand (26) unter Einwirkung von Angriffsmitteln (25) nach innen in Form
einer Wölbung deformierbar ist und wobei die Stützwand (26) nach Wegnahme der Einwirkung
durch das Angriffsmittel (25) automatisch ihre ursprüngliche Form wieder einnimmt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Angriffsmittel zum Deformieren einer Gleitfläche (14) zum Erzeugen der Presskraft
für die Schwingungsdämpfung einen vorzugsweise scheibenförmigen Exzenterkörper (25)
aufweist, der je nach Drehlage eine Ruhestellung oder eine Aktivstellung vorgibt.
15. Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage zur Personen- oder Warenbeförderung mit
einem an einer Führungsschiene (3) zum Führen einer Kabine (2) des Aufzugs entlang
fahrbaren Gleitführungsschuh (4), dadurch gekennzeichnet, dass in einer einer Führungsfläche (11 , 12) der Führungsschiene (3) zugeordneten Gleitfläche
(14 , 16) des Gleitführungsschuhs (4) wenigstens ein Dämpfungsbereich (18, 19, 20,
29) angeordnet ist, der zur Reduktion von Vertikalschwingungen der Kabine (2) während
einem Stillstand mit Hilfe einer aktivierbaren Stelleinrichtung (6) gegen die Führungsfläche
(11, 12) gepresst wird.