[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorspinnmaschine zur Herstellung eines auf Vorgarnspulen
gewickelten Vorgarns. Die Vorspinnmaschine weist ein Streckwerk sowie einen Flügeltisch
mit um jeweils eine Mittenachse rotierbaren Flügeln und Flügelaufsätzen zur Durchführung
des Vorgarns auf. Ferner beinhaltet sie eine Spindelbank mit Spindeln zur Aufnahme
der Vorgarnspulen. Eine Fläche erstreckt sich unterhalb des Streckwerkes in Querrichtung
der Vorspinnmasche zumindest von dem Bereich des Streckwerkes bis zu den Flügelaufsätzen.
Ein mit Unterdruck beaufschlagter Absaugkanal ist an dem Ende der Fläche, das dem
Streckwerk zugewandt ist, unterhalb des Streckwerkes angeordnet und erstreckt sich
in Längsrichtung der Vorspinnmaschine.
[0002] Eine Vorspinnmaschine, auch Flyer genannt, verarbeitet ein Streckenband zu einem
auf Vorgarnspulen gewickelten Vorgarn. Die Vorgarnspulen werden auch als Flyerspulen
bezeichnet. Diese Flyerspulen können auf Ringspinnmaschinen weiter zu Garn verarbeitet
werden. In der Vorspinnmaschine läuft das Streckenband zunächst durch ein Streckwerk.
Das Vorgarn wird durch Flügelaufsätze zu den sogenannten Flyerflügeln geführt und
mittels der Flyerfügel, die sich um die Flyerspule drehen, auf der Flyerspule abgelegt.
Dadurch erhält das Vorgarn gleichzeitig die erforderliche Drehung. Um das Vorgarn
in Längsrichtung auf der Spule zu verteilen, ist die Spule in Richtung der Mittenachse
der Flyerfügel bewegbar.
[0003] Die in der
DE 198 55 200 A1 offenbarte Vorspinnmaschine weist unterhalb des Streckwerkes eine im Wesentlichen
ebene Fläche auf. Im Bereich der Fläche befindet sich eine stationäre Blasdüse, die
in unmittelbarer Nähe der zu reinigenden Maschinenteile angeordnet ist. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die Blasdüse an dem Ende der Fläche angeordnet, das den Flügelaufsätzen
zugewandt ist. An dem gegenüberliegenden Ende der Fläche, also an dem dem Streckwerk
zugewandten Ende der Fläche, ist eine stationäre Absaugeinrichtung angeordnet, die
die Wirkung der Blasluftstrahlen verstärkt und die Verunreinigungen einer zentralen
Entsorgungseinrichtung zuführt. Mit der beschriebenen Reinigungseinrichtung soll der
Bereich unterhalb des Streckwerkes einwandfrei gereinigt werden.
[0004] Die beschriebene Reinigungseinrichtung weist einen nicht unerheblichen Energiebedarf
auf, da sich die Blasdüsen und die Absaugeinrichtung über die gesamte Maschinenlänge
erstrecken müssen. Der größte Teil der Energie wird dabei für die Absaugung benötigt.
Auf die Absaugung kann jedoch nicht verzichtet werden, da ansonsten die Entsorgung
der Verunreinigungen nicht gewährleistet werden kann. Ohne eine entsprechende Absaugeinrichtung
würden die abgeblasenen Verunreinigungen, insbesondere Fasern und Flug, in dem Maschinensaal
verbleiben und könnten die Vorspinnmaschine erneut verunreinigen. Bei entsprechender
Auslegung der Absaugung ist es eher denkbar, auf die Blaseinrichtung zu verzichten.
Dies führt jedoch nur zu einer geringen Energieeinsparung, da die Absaugung im Vergleich
zu der Blaseinrichtung etwa die 5 bis 10 fache Leistung benötigt.
[0005] Die
DE 40 12 543 A1 betrifft die Vermeidung beziehungsweise Entfernung von Flug und anderen Verunreinigungen
im Bereich freier Faserluntenabschnitte, die sich zwischen den Streckwerken und den
Spinnstellen einer Vorspinnmaschine, insbesondere eines Flyers, erstrecken. In dieser
Anmeldung geht es neben der Vermeidung von Einflüssen auf die Faserlunten bei der
Reinigung auch um die Energieeinsparung. So wird in der Beschreibungseinleitung erläutert,
dass die die Spinnstellen abdeckende Tischplatte von einer Vielzahl entlang der Tischplatte
angeordneter Blasdüsen gereinigt werden kann. Dazu ist jedoch eine relativ starke
Druckluftquelle erforderlich und damit ein hoher Energieaufwand.
[0006] Die in der
DE 40 12 543 A1 offenbarte Vorspinnmaschine weist eine schräge Tischplatte auf, die im Wesentlichen
parallel zu der von den freien Faserluntenabschnitten aufgespannten Ebene angeordnet
ist. Die Tischplatte wird von einer Blasdüse eines Wanderbläsers gesäubert. Dadurch
kann der Energiebedarf für das Sauberblasen gering gehalten werden. Die Blasdüse kann
aufgrund der speziellen Anordnung der Tischplatte relativ nah an dieselbe herangeführt
werden. Die Blasdüse ist in der Nähe des Streckwerkes positioniert und bläst die Verunreinigungen
in die dem Streckwerk abgewandte Seite. Der Wanderbläser weist außerdem eine Absaugdüse
auf, die oberhalb des Streckwerkes angeordnet ist. Die Funktionalität der Blasdüse
beruht hier auf der speziellen Anordnung der Tischplatte. Die Funktion der Blaseinrichtung
ist nicht mehr gegeben, wenn die Tischplatte waagerecht verläuft oder nur eine geringe
Neigung aufweist. Nachteilig ist ferner, das die abgeblasenen Verunreinigungen nicht
entsorgt werden. Der Bereich unterhalb des Streckwerkes, der von dem Streckwerk abgedeckt
wird, wird gar nicht gereinigt. Die Absaugdüse, die oberhalb des Streckwerkes angeordnet
ist, entfaltet unterhalb des Streckwerkes keine Saugwirkung mehr.
[0007] Wanderaggregate mit einer Blas- und/ oder Absaugeinrichtung sind im Bereich der Textilmaschinen
in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. So offenbart die Patentschrift
DE 39 27 980 C1 einen Absaugwagen mit zusätzlichen Blasdüsen für einen Flyer, der die Putzeinrichtung
oberhalb des Streckwerkes reinigt.
[0008] Die
DE 198 31 007 C1 offenbart eine verfahrbare Reinigungseinrichtung für eine Textilmaschine, die entlang
eines oberhalb der Textilmaschine angeordneten Luftkanals verläuft. Alle diese Wanderaggregate
haben gemeinsam, dass sie von außen auf die Textilmaschine wirken. Keine der bekannten
Anordnungen von verfahrbaren Saug- oder Blaseinrichtungen vermag die vollständige
Fläche unterhalb des Streckwerkes bei einer Vorspinnmaschine zuverlässig zu reinigen.
[0009] Ausgehend von der Vorspinnmaschine der
DE 198 55 200 A1 liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Vorspinnmaschine so ausbilden,
dass Verunreinigungen auf der gesamten Fläche unterhalb des Streckwerkes zuverlässig
und energiesparend entfernt werden können.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Schlitten vorhanden, der entlang des Absaugkanals,
der an dem Ende der Fläche, das dem Streckwerk zugewandt ist, unterhalb des Streckwerkes
angeordnet ist, auf einer Führungsbahn verfahrbar ist. Der Schlitten weist ein Luftführungselement
mit einem Luftübergabeelement und einer Absaugöffnung auf. Der Absaugkanal und das
Luftübergabeelement sind so ausgebildet, dass das Luftführungselement mit Unterdruck
beaufschlagt werden kann und an der Absaugöffnung eine Saugwirkung entsteht. Die Absaugöffnung
weist in Richtung der Fläche und ist zwischen dem Streckwerk und der Fläche angeordnet.
[0012] Erfindungsgemäß wird die stationäre Absaugeinrichtung, die sich über die gesamte
Maschinenlänge erstreckt, durch eine verfahrbare Absaugeinrichtung ersetzt. Dadurch
kann die Gesamtfläche der Absaugöffnung beziehungsweise der Absaugöffnungen signifikant
reduziert werden. Die Absaugöffnung beziehungsweise Absaugöffnungen befinden sich
nur im Bereich eines Schlittens und sind nicht über die gesamte Maschinenlänge verteilt.
Die Reinigungswirkung wird dadurch nicht verschlechtert. Für eine zuverlässige Reinigung
ist es ausreichend, wenn der Schlitten mit der Absaugöffnung von Zeit zu Zeit an dem
jeweiligen Teil der Fläche vorbeifährt. Eine dauerhafte Absaugung ist nicht erforderlich.
Durch die geringere Fläche der Absaugöffnung wird der Luftdurchsatz erheblich reduziert.
Dadurch ist auch für den maschinenlangen Absaugkanal ein deutlich kleinerer Querschnitt
möglich. Dies führt insgesamt zu einer deutlichen Reduzierung der Leistung der Unterdruckquelle
und damit zu einer deutlichen Energieeinsparung. Eine Energieeinsparung zwischen 80
und 90 Prozent gegenüber einer stationären Absauganlage ist möglich.
[0013] Im Gegensatz zu den bekannten Wanderaggregaten mit Blas- und Saugeinrichtungen fährt
der Saugschlitten gemäß der vorliegenden Erfindung nicht außen an der Maschine entlang,
sondern ist in die Maschine integriert.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Führungsbahn
als Teil des Absaugkanals ausgebildet. Durch die Integration von Absaugkanal und Führungsbahn
lässt sich eine kompakte und platzsparende Anordnung erreichen, die die Integration
in die Maschine erleichtert.
[0015] Vorteilhafterweise ist der Schlitten mittels eines Antriebs entlang des Absaugkanals
verfahrbar und der Antrieb weist einen Motor, der an einem Ende des Absaugkanals angeordnet
ist, und ein Kraftübertragungsmittel, das die Antriebskraft von dem Motor auf den
Schlitten überträgt, auf.
[0016] Als Kraftübertragungsmittel eignet sich zum Beispiel ein Riemen. Eine solche Ausgestaltung
des Antriebs sorgt ebenfalls für einen geringen Platzbedarf innerhalb der Maschine.
[0017] Zur Übergabe der Saugluft von dem Absaugkanal an das Luftführungselement des Schlittens
kann der Absaugkanal einen maschinenlangen Saugschlitz aufweisen, der mittels zweier
Dichtlippen luftdicht verschlossen ist, wobei die Dichtlippen jeweils so mit dem Absaugkanal
verbunden sind, dass die beiden Dichtlippen luftdicht zusammengepresst werden. Das
Luftübergabeelement des Luftführungselementes kann dann zwischen den zusammengepressten
Dichtlippen angeordnet werden und wird von den Dichtlippen luftdicht umschlossen.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in Längsrichtung
der Vorspinnmaschine an dem Ende der Fläche, das den Flügelaufsätzen zugewandt ist,
eine Blaseinrichtung angeordnet. Eine solche Blaseinrichtung unterstützt die Reinigungswirkung
der Absaugung. Wie im Prinzip aus der
DE 198 55 200 A1 bekannt, kann die Blaseinrichtung stationär über die gesamte Maschinenlänge angeordnet
sein. Die Blaseinrichtung wird dann dauerhaft mit Blasluft beaufschlagt, beziehungsweise
so lange der Schlitten mit seiner Absaugöffnung entlang der Maschine verfährt. Bei
einer solchen Anordnung sollte der Absaugkanal unterhalb der Fläche verlaufen und
nur der Schlitten beziehungsweise dessen Absaugöffnung zwischen der Fläche und dem
Streckwerk angeordnet sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass, wenn einem
Abschnitt der Blaseinrichtung keine Absaugöffnung gegenübersteht, die Blasluft nach
hinten entweichen kann und damit Luftverwirbelungen im Bereich der Fläche vermieden
werden können. Alternativ ist es aber auch denkbar, dass die Blaseinrichtung Teil
eines von außen laufenden Wanderaggregats ist, dessen Fahrgeschwindigkeit mit dem
Schlitten der Absaugung synchronisiert ist.
[0019] Wie eingangs erläutert, ist der Energieverbrauch der Blaseinrichtung im Vergleich
zur Absaugung gering. Dennoch kann der Energieverbrauch der Blasrichtung optimiert
werden, indem die Blaseinrichtung einen Luftkanal zur Versorgung mit Blasluft aufweist
und der Luftkanal so mit dem Absaugkanal verbunden ist, dass ein Teil der über den
Absaugkanal abgesaugten Luft als Blasluft in den Luftkanal gelangt. Auf diese Weise
versorgt die Unterdruckquelle der Absaugeinrichtung gleichzeitig die Blaseinrichtung.
Neben der Energieeinsparung kann auf eine separate Druckluftquelle verzichtet werden.
Da die abgesaugte Luft verunreinigt ist, ist vorzugsweise ein Filter so angeordnet,
dass die aus der Blaseinrichtung austretende Luft gereinigt ist.
[0020] Der Saugschlitten kann eine oder mehrere Absaugöffnungen aufweisen. Bei mehreren
Absaugöffnungen können die Öffnungen vergleichbar ausgebildet sein. Die mehreren Absaugöffnungen
haben dann lediglich den Zweck, den Absaugbereich zu erweitern. Denkbar sind hier
5 bis 10 Öffnungen. Die Absaugöffnungen können aber auch unterschiedlich ausgebildet
sein, insbesondere können sie auf verschiedene Bereiche unterhalb des Streckwerkes
gerichtet sein. So kann eine der Absaugöffnungen in der Nähe von Putzeinrichtungen
positioniert sein, die unterhalb des Streckwerkes angeordnet sind.
[0021] Ferner kann eine der Absaugöffnungen auf die Führungsbahn gerichtet sein. Auf diese
Weise reinigt sich die Reinigungseinrichtung selbst.
[0022] Es können auch mehrere Schlitten vorhanden sein. Dadurch wird die Häufigkeit, mit
der ein Schlitten an einem bestimmten Punkt der Fläche vorbeikommt, erhöht und die
Absaugung verbessert. Um Kollisionen zu vermeiden, fährt jeder Schlitten vorzugsweise
nur auf einem ihm zugeordneten Abschnitt der Führungsbahn.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorspinnmaschine;
- Fig. 2
- den Absaugkanal mit Schlitten in Seitenansicht;
- Fig. 3
- den Absaugkanal mit Schlitten in Draufsicht;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Unterdruckquelle.
[0025] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorspinnmaschine 1, auch Flyer genannt, mit Streckwerk
2, Flügeltisch 3, Flügeln 4 sowie Spindelbank 5 und Spindeln 6 dargestellt. Die Fig.
1 zeigt die Seitensicht und damit die Querausdehnung der Vorspinnmaschine. Unterhalb
des Streckwerks 2 befindet sich eine im Wesentlichen ebene Oberfläche 8. Die Fläche
8 erstreckt sich vom Bereich des Streckwerks 2 bis zu den Flügelaufsätzen 18. ,
[0026] In den Spinnkannen 33 wird eine Faserlunte bevorratet. Die Faserlunte wird über Bandführer
(nicht dargestellt), die an den Tragrohren 34 befestigt sind, zu dem Streckwerk 2
geleitet. Die Faserlunte durchläuft das Streckwerk 2 und wird durch die Flyerflügelaufsätze
18 zu den Flügeln 4 geführt und schließlich auf die nicht dargestellten Vorgarn- bzw.
Flyerspulen gewickelt, die auf den Spindeln 6 angeordnet werden. In Längsrichtung
der Vorspinnmaschine 1 sind eine Vielzahl weiterer Arbeitsstellen angeordnet.
[0027] In unmittelbarer Nähe der zu reinigenden Fläche 8 unterhalb des Streckwerks 2 ist
an der Vorderseite des Flügeltisches 3, also an der den Flügelaufsätzen 18 zugewandten
Seite der Fläche 8, eine Blaseinrichtung 35 angeordnet, die die Fläche 8 im Bereich
unterhalb des Streckwerks 2 beziehungsweise oberhalb des Flügeltisches 3 flächendeckend
mit Blasluft beaufschlagt. Die Blaseinrichtung 35 erstreckt sich in Längsrichtung
über die gesamte Vorspinnmaschine 1.
[0028] Auf der gegenüberliegenden Seite der Fläche 8, also an der dem Streckwerk zugewandten
Seite, ist ein sich in Längsrichtung der Vorspinnmaschine erstreckender Absaugkanal
7 angeordnet. Auf dem Absaugkanal 7 ist ein Schlitten 9 mit einer Absaugöffnung 12
angeordnet, der entlang des Absaugkanals 7 fährt und Verunreinigungen von der Fläche
8 ablöst. Das Absaugen wird dabei von der Blaseinrichtung 35 unterstützt. Der resultierende
Luftstrom auf der zu reinigenden Fläche 8 ist durch die Pfeile 29 angedeutet. Die
Blaseinrichtung 35 ist über die gesamte Maschinenlänge dauerhaft in Betrieb. Der Energieaufwand
ist gering und die Blasluft kann über den Abluftkanal hinweg entweichen, wenn der
Schlitten 9 an dieser Stelle der Blaseinrichtung 35 nicht gegenübersteht.
[0029] In der Fig. 2 ist der Absaugkanal 7 mit dem Schlitten 9 detaillierter dargestellt.
Der Absaugkanal 7 weist eine Führungsbahn 39 auf, die durch zwei abgewinkelte Elemente
am oberen Rand des Absaugkanals 7 gebildet wird. Die abgewinkelten Elemente sind jeweils
auf der rechten und linken Seite des Absaugkanals 7 angeordnet. In diese abgewinkelten
Elemente greifen jeweils korrespondierende Elemente des Schlittens 9 ein. Zwischen
den abgewinkelten Elementen des Absaugkanals 7 ist ein Saugschlitz 15 angeordnet,
der sich in Längsrichtung des Absaugkanals 7 erstreckt. Um den Saugschlitz 15 luftdicht
zu verschließen, sind zwei Dichtlippen 17 vorhanden. Die Dichtlippen 17 sind jeweils
an ihrem einen Ende seitlich des Saugschlitzes 15 fest mit dem Saugkanal 15 verbunden.
Mit ihren freien Enden drücken die Dichtlippen 17 jeweils gegen das Ende der anderen
Dichtlippe, so dass der Saugschlitz 15 luftdicht abgeschlossen ist.
[0030] Das Luftführungselement 10 ist ein elementarer Bestandteil des Schlittens 9. Es weist
eine Absaugöffnung 20 auf, die wie in Fig. 3 zu sehen ist, aus zwei trichterförmigen
Elementen besteht, die in jeweils einer Öffnung 14 einer Luftkammer 36 des Luftführungselementes
10 münden. Die Luftkammer 36 weist weitere Öffnungen 14 auf, die in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch Verschlussstopfen 13 verschlossen sind. Durch die weiteren
Öffnungen 14 können zusätzliche Absaugöffnungen geschaffen werden. Durch geeignete
Aufsätze ist es möglich, die Absaugöffnung auf bestimmte zu reinigende Teile zu richten,
z.B. die Führungsbahn oder hier nicht dargestellte Putzeinrichtungen, die unterhalb
des Streckwerkes angeordnet sind.
[0031] Das Luftführungselement 10 weist ferner ein Luftübergabeelement 11 auf. Das Luftübergabeelement
11 ist zwischen den beiden Dichtlippen 17 des Absaugkanals 7 angeordnet und wird von
den Dichtlippen 17 luftdicht umschlossen. Wenn der Schlitten 9 bewegt wird, gleitet
das Luftübergabeelement 11 zwischen den Dichtlippen entlang. Durch das Luftübergabeelement
11 wird Luft aus der Luftkammer 36 in den Absaugkanal 7 gesaugt. Dadurch entsteht
an der Absaugöffnung 12 eine Saugwirkung.
[0032] Der Schlitten 9 weist eine Riemenbefestigung 21 auf, wobei der Riemen in Fig. 2 nicht
dargestellt ist. Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Absaugkanal 7 und den Schlitten
9 und zeigt auch den Riemen 19. Der Riemen 19 ist mit dem Schlitten 9 fest verbunden
und verläuft entlang des gesamten Absaugkanals 7. Am Ende des Absaugkanals 7 ist der
Riemen 19 um ein Riemenrad 37 gelegt. Das Riemenrad 37 wird durch den Motor 20 angetrieben
und so der Schlitten entlang des Absaugkanals 7 verfahren.
[0033] Der Absaugkanal ist an seinem Ende mit einem Schlauch 22 versehen, durch den Luft
in Richtung des Pfeils 23 aus dem Absaugkanal 7 gesaugt wird. Der Schlauch 22 ist
mit einer Unterdruckquelle 38 verbunden, die in Fig. 4 dargestellt ist. Die Unterdruckquelle
38 umfasst einen Ventilator 30, der von einem Motor 28 angetrieben wird. Der Ventilator
30 saugt Luft aus dem Schlauch 22 in Richtung des Pfeils 24 in die Filterkammer 31,
in der ein Filter 32 zur Reinigung der Luft positioniert ist. Die gereinigte Luft,
die aus der Filterkammer 31 entweicht, ist durch den Pfeil 25 symbolisiert. Ein Teil
der Luft, symbolisiert durch den Pfeil 26, wird über den Luftkanal 40 zu der Blaseinrichtung
35 geleitet, so dass die Blaseinrichtung 35 keine eigene Druckquelle benötigt. Die
restliche Luft 27 wird ausgeblasen.
1. Vorspinnmaschine (1) zur Herstellung eines auf Vorgarnspulen gewickelten Vorgarns,
aufweisend
ein Streckwerk (2),
einen Flügeltisch (3) mit um jeweils eine Mittenachse rotierbaren Flügeln (4) und
Flügelaufsätzen(18) zur Durchführung des Vorgarns,
eine Spindelbank (5) mit Spindeln (6) zur Aufnahme der Vorgarnspulen,
eine Fläche (8) unterhalb des Streckwerkes, die sich in Querrichtung der Vorspinnmasche
zumindest von dem Bereich des Streckwerkes bis zu den Flügelaufsätzen erstreckt, und
einen mit Unterdruck beaufschlagten Absaugkanal (7), der an dem streckwerksseitigen
Ende der Fläche (8)unterhalb des Streckwerkes (2) angeordnet ist und sich in Längsrichtung
der Vorspinnmaschine (1) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schlitten (9) vorhanden ist, der entlang des Absaugkanals (7) auf einer Führungsbahn
(39) verfahrbar ist, dass der Schlitten (9) ein Luftführungselement (10) mit einem
Luftübergabeelement (11) und einer Absaugöffnung (12)' aufweist,
dass der Absaugkanal (7) und das Luftübergabeelement (11) so ausgebildet sind, dass das
Luftführungselement (10) mit Unterdruck beaufschlagt werden kann und an der Absaugöffnung
(12) eine Saugwirkung entsteht,
dass die Absaugöffnung (12) in Richtung der Fläche (8) weist und zwischen dem Streckwerk
(2) und der Fläche (8) angeordnet ist.
2. Vorspinnmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (38) als Teil des Absaugkanals (7) ausgebildet ist.
3. Vorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (9) mittels eines Antriebs entlang des Absaugkanals (7) verfahrbar
ist und der Antrieb einen Motor (20), der an einem Ende des Absaugkanals (7) angeordnet
ist, und ein Kraftübertragungsmittel (19), das die Antriebskraft von dem Motor (20)
auf den Schlitten (9) überträgt, aufweist.
4. Vorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugkanal (7) einen maschinenlangen Saugschlitz (15) aufweist, der mittels
zweier Dichtlippen (17) luftdicht verschlossen ist, wobei die Dichtlippen (17) jeweils
so mit dem Absaugkanal (8) verbunden sind, dass die beiden Dichtlippen (17) luftdicht
zusammengepresst werden.
5. Vorspinnmaschine (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftübergabeelement (11) zwischen den zusammengepressten Dichtlippen (17) angeordnet
ist und von den Dichtlippen (17) luftdicht umschlossen wird.
6. Vorspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung der Vorspinnmaschine (1) an dem Ende der Fläche (8), das den Flügelaufsätzen
(18) zugewandt ist, eine Blaseinrichtung (35) angeordnet ist.
7. Vorspinnmaschine (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaseinrichtung (35) einen Luftkanal (40) zur Versorgung mit Blasluft aufweist
und der Luftkanal so mit dem Absaugkanal (7) verbunden ist, dass ein Teil der über
den Absaugkanal (7) abgesaugten Luft als Blasluft in den Luftkanal (40) gelangt.
8. Vorspinnmaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filter (32) so angeordnet ist, dass die aus der Blaseinrichtung (35) austretende
Luft gereinigt ist.
9. Vorspinnmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungselement (10) des Schlittens (9) mehrere Absaugöffnungen (12) aufweist.
10. Vorspinnmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Streckwerkes (2) Putzeinrichtungen angeordnet sind und dass eine der
Absaugöffnungen in der Nähe der Putzeinrichtungen angeordnet ist.
11. Vorspinnmaschine nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Absaugöffnungen auf die Führungsbahn (39) gerichtet ist. '
12. Vorspinnmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schlitten (9) vorhanden sind.