[0001] Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde mit einem Gewebe, das teilweise
oder ganz aus glatten Filamentgarnen aufgebaut ist, wobei Kettfäden und Schussfäden
das Gewebe bilden und wobei die Kettfäden und die Schussfäden jeweils aus einem Polymer
bestehen.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Verwendung eines derartigen Flächengebildes.
[0003] Schließlich betrifft die Erfindung eine Vorrichtung mit zumindest einem Antrieb und
zumindest einem textilen Flächengebilde, wobei das textile Flächengebilde durch den
Antrieb verfahrbar ist.
[0004] Textile Flächengebilde sollen für spezielle Anwendungen, beispielsweise Verdecke
von Cabriolets oder Markisen, eine anmutige Oberfläche erzeugen. Das sogenannte Dessin
soll höchsten Ansprüchen gerecht werden, insbesondere bei Anwendungen im Hochpreissegment.
Gleichzeitig ist allerdings eine Langlebigkeit gefordert, da entsprechende textile
Flächengebilde oftmals im Außenbereich zur Anwendung kommen bzw. eingesetzt werden
und daher verschiedenen Einflüssen unterliegen, welche das textile Flächengebilde
unerwünscht rasch beeinträchtigen können, sodass die ehemalige Anmutigkeit der Oberfläche
verloren geht. Hierzu zählen insbesondere Witterungseinflüsse, Einflüsse durch Ozon
sowie Einflüsse durch Sonnenbestrahlung bzw. UV-Licht.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene textile Flächengebilde, beispielsweise
für Cabriolets, bekannt geworden. Unter anderem offenbart die
DE 20 2010 003 899 U1 einen flexiblen Verdeckbezug für ein Verdeck eines Cabriolets, wobei das Gewebe zumindest
bereichsweise mit einer panamaartigen oder zickzackkörperartigen Gewebebindung ausgebildet
ist, die zu einer Carbonoptik führen soll. Dies soll einen hochwertigen, edlen optischen
Eindruck bewirken. Vorgesehen sein kann auch, dass als Materialen Polyacrylnitrile
(PAN) eingesetzt werden und Kettfäden und Schussfäden verschiedene Farben aufweisen,
um die Erzielung eines Carboneffektes zu vereinfachen. Aus der
DE 39 25 893 C2 ist ein textiles Flächengebilde bekannt geworden, das ebenfalls mit Kettfäden und
Schussfäden aus unterschiedlichen Farbtönen ausgebildet sein kann, wobei das Kettgarn
und das Schussgarn aus einer Farbkombination, hervorgerufen durch unterschiedlich
gefärbte Einzelfilamente, bestehen können.
[0006] Aus der
DE 10 2006 004 681 A1 ist ein Garngewebe bekannt geworden, das in Jacquard-Webtechnik erzeugbar ist, wobei
Fasern eingesetzt werden, die unterschiedliche Farben aufweisen. Dadurch soll erreicht
werden, dass gegenüber dem Stand der Technik mehrere Farbvarianten des Garngewebes
neben einer Farbechtheit desselben gegeben sind.
[0007] In der
DE 10 2008 022 577 A1 ist ein Cabriolet mit einem Verdeck offenbart, wobei dem Gewebe Schussfäden in unterschiedlichen
Farben zugeordnet sind. Ein Teil der Schussfäden ist in einer dunklen Grundfarbe und
ein anderer Teil der Schussfäden in einer Kontrastfarbe hierzu ausgebildet. Durch
diesen Wechsel soll eine optische Anmutung verbesserbar sein.
[0008] In der
DE 20 18 019 B2 ist die Herstellung eines Mischgarns aus Garnkomponenten offenbart, die mit Zweifarben-Charakter
ausgebildet sind. Durch die homogene Mischung der Garnkomponenten bzw. in diesen soll
eine einwandfreie Verteilung der Fäden über den gesamten Querschnitt eines Mischgarnes
erreicht und somit die Erzielung einer ansprechenden Melange gegeben sein.
[0009] In der
DE 39 00 846 A1 ist ein Gewebe aus PAN offenbart, wobei die Kettfäden und die Schussfäden als Multifilamente
vorliegen können.
[0010] Im Rahmen der gegenständlichen Erfindung wurde erkannt, dass bei einem textilen Flächengebilde
der eingangs genannten Art eine besonders anmutige Erscheinungsform erreicht werden
kann, die zugleich langlebig ist, wenn die Kettfäden und die Schussfäden spinndüsengefärbt
sind und unterschiedliche Farben aufweisen, die eine von einem Betrachtungswinkel
abhängige variierende Farbe des Gewebes ergeben. Insbesondere wird durch Kettfäden
und Schussfäden unterschiedlicher Farbe bei einem textilen Flächengebilde der eingangs
genannten Art ein optischer Kippeffekt erreicht, d. h., dass sich die Farbe des textilen
Flächengebildes optisch anmutig je nach Betrachtungswinkel ändert.
[0011] Dementsprechend ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein textiles Flächengebilde der
eingangs genannten Art anzugeben, das eine langzeitstabile optisch anmutige Oberfläche
mit variierender Farbe ergibt.
[0012] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verwendung eines derartigen textilen
Flächengebildes darzustellen.
[0013] Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die mit einem optisch anmutigen, langzeitstabilen textilen Flächengebilde
ausgebildet ist.
[0014] Die erste Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem
textilen Flächengebilde der eingangs genannten Art die Kettfäden und die Schussfäden
spinndüsengefärbt sind und unterschiedliche Farben aufweisen, die eine von einem Betrachtungswinkel
abhängige variierende Farbe des Gewebes ergeben.
[0015] Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil ist darin zu sehen, dass ein optisch anmutiges,
auch bei Witterungseinflüssen langzeitstabiles textiles Flächengebilde bereitgestellt
wird. Dabei kommt es darauf an, dass das textile Flächengebilde zumindest teilweise
aus glatten Filamentgarnen gebildet ist und sowohl die Kettfäden als auch die Schussfäden
spinndüsengefärbt sind und unterschiedliche Farbe aufweisen. Durch die glatte Ausbildung
der Filamentgarne wird eine exzellente Reflexion bei Lichteinfall ermöglicht, die
wiederum im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Farben der Kettfäden und Schussfäden
für eine betrachtungswinkelabhängige Farbe des Gewebes insgesamt sorgt. Dadurch wird
ein sogenannter Kippeffekt erreicht: Sind beispielsweise die Kettfäden schwarz und
die Schussfäden grün gefärbt, erscheint das Gewebe insgesamt je nach Betrachtungswinkel
flächig einmal schwarz und einmal grün. Da zugleich auch vorgesehen ist, dass sowohl
die Kettfäden als auch die Schussfäden spinndüsengefärbt sind, also eine Färbung bereits
in flüssiger Lösung bzw. Mischung erfolgt, ist auch eine homogene Verteilung und Verankerung
der Farbstoffe in den einzelnen Garnen gegeben, sodass das Gewebe und letztlich das
textile Flächengebilde insbesondere Witterungseinflüssen gut standhalten kann und
eine Langlebigkeit des Produktes gegeben ist. Dies ist insbesondere auf eine feste
Verankerung von Farbstoffen innerhalb der Garne zurückzuführen, sodass UV-Bestrahlung,
Nässe bzw. Regen oder auch Ozoneinwirkung die Farbstoffe in den Garnen nicht beeinträchtigen
bzw. die Garne nicht ausbleichen, wodurch der Kippeffekt verloren gehen würde.
[0016] Der gewünschte Kippeffekt sowie eine hervorragende Witterungsbeständigkeit und UV-Resistenz
ist auch dann gegeben, wenn bloß ein Teil des Gewebes aus Filamentgarn besteht, der
übrige Teil jedoch aus einem Stapelfasergarn.
[0017] Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung
von spinndüsengefärbten Kettfäden und Schussfäden das optisch anmutige textile Flächengebilde
relativ einfach erstellt werden kann, da nachträgliche Operationen zum Färben einzelner
Filamentgarne oder Stapelfasergarne, die im Übrigen auch nicht zweckmäßig wären, entfallen
können.
[0018] Erfindungsgemäß können die Kettfäden und die Schussfäden jeweils aus einem Polymer
bestehen. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Kettfäden und die Schussfäden aus unterschiedlichen
Polymeren bestehen, beispielsweise Polyester, Polypropylen oder anderen Polymeren.
Bevorzugt kann es jedoch je nach Anwendungsfall auch sein, dass die Kettfäden und
die Schussfäden aus dem gleichen Polymer bestehen, insbesondere PAN. Dadurch kann
im Zusammenhang mit der vorgesehenen Spinndüsenfärbung eine Langlebigkeit bzw. Witterungsstabilität
der Garne sichergestellt werden.
[0019] Wichtig ist, dass die Filamentgarne, welche das Gewebe alleine oder zusammen mit
Stapelfasergarn bilden, glatt ausgebildet sind. Dabei können sowohl Einzelfilamente
als auch Multifilamente vorgesehen sein. Multifilamente weisen den Vorteil auf, dass
diese hinsichtlich eines Glanzes bzw. einer Reflexion besonders gut geeignet sind
und somit eine erfindungsgemäß gewünschte betrachtungswinkelabhängige flächig gleichmäßige
Farbe des textilen Flächengebildes besonders leicht erreicht werden kann. Die Multifilamente
können dabei jeweils aus etwa 150 bis 250, vorzugsweise 180 bis 220, Einzelfilamenten
gebildet sein. Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine Langlebigkeit des textilen
Flächengebildes, auch bei extremen Witterungseinflüssen, bevorzugt.
[0020] Ein Verhältnis einer Kettdichte zu einer Schussdichte ist grundsätzlich nicht kritisch,
beträgt jedoch bevorzugt 1,5 bis 2,5, um den angestrebten Kippeffekt bzw. einen betrachtungswinkelabhängigen
Farbeffekt möglichst zu begünstigen.
[0021] Das textile Flächengebilde kann bei alleiniger Verwendung von Filamentgarnen derart
ausgebildet sein, dass eine Feinheit der Kettfäden und der Schussfäden 50 bis 2000
dtex, insbesondere 300 bis 800 dtex, beträgt. Bei einer Feinheit von weniger als 50
dtex sind einzelne Filamente zu dünn und eine Verarbeitung schwierig. Bei einer Feinheit
von mehr als 2000 dtex sind die einzelnen Filamentgarne zu dick und wird eine Verarbeitung
schwierig. Im Bereich von 300 bis 800 dtex ist neben einer guten Verarbeitbarkeit
auch eine Preiswertigkeit der Filamente gegeben.
[0022] Wenn nur Filamentgarne eingesetzt werden, können die Kettfäden und die Schussfäden
grundsätzlich gleiche Feinheit aufweisen, wiewohl es für die Erzielung verschiedener
Farbeffekte bei unterschiedlichen Betrachtungswinkeln von Vorteil sein kann, wenn
diese unterschiedliche Feinheit aufweisen.
[0023] Die Feinheit der Kettfäden und der Schussfäden kann eine Anmutigkeit bzw. optische
Erscheinungsform des textilen Flächengebildes beeinflussen. Bevorzugt ist es diesbezüglich,
dass eine Feinheit der Kettfäden zumindest das 1,5-Fache der Schussfäden beträgt.
[0024] Eine Fadendichte der Kettfäden und/oder Schussfäden liegt grundsätzlich im Bereich
von 10 bis 50 Fäden/cm.
[0025] Besonders bevorzugt ist es, dass die Kettfäden und die Schussfäden durch eine Köper-Bindungsart
verknüpft sind, die zu einer besonders starken Abhängigkeit der Farbe des textilen
Flächengebildes vom Betrachtungswinkel führt. Dies trifft vor allem für Verdecke von
Cabriolets zu. Für andere Anwendungszwecke, z. B. Markisen, kann aber auch eine Leinwand-Bindungsart
angewendet werden.
[0026] Wie bereits erwähnt, können die Kettfäden und die Schussfäden aus einem Filamentgarn
einerseits und einem Stapelfasergarn andererseits bestehen. Insbesondere zweckmäßig
ist es, die Kettfäden aus einem Stapelfasergarn und die Schussfäden aus einem glatten
Filamentgarn bestehen, da sich das textile Flächengebilde dann besonders einfach herstellen
lässt. Bei einer solchen Ausbildung kann auch eine optimale Abstimmung von optischem
Kippeffekt auf der einen Seite und Witterungsbeständigkeit auf der anderen Seite erfolgen.
Die Kettfäden können aus PAN bestehen und z. B. eine schwarze Farbe aufweisen. In
dieser Ausbildung sind die Kettfäden insbesondere resistent gegen UV-Einwirkung und
vergilben selbst im Test mit einer Xenon-Lampe bei wiederholter Bestrahlung in mehreren
Zyklen über insgesamt 350 Stunden nicht. Die als Filamentgarn vorliegenden Schussfäden
können in diesem Fall z. B. aus einem Polyester bestehen und weisen eine andere Farbe
auf. Durch die entsprechende Kombination bzw. Zusammensetzung und Ausbildung von Kettfäden
und Schussfäden ist gleichzeitig auch der gewünschte optische Kippeffekt gegeben.
[0027] Wenn Anforderungen an eine Licht- und Wetterbeständigkeit weniger hoch sind, können
sowohl die Kettfäden als auch die Schussfäden aus PAN bestehen.
[0028] Möglich ist es grundsätzlich auch, dass in umgekehrter Weise die Kettfäden aus einem
glatten Filamentgarn und die Schussfäden aus einem Stapelfasergarn bestehen.
[0029] Das textile Flächengebilde kann an sich aus dem Gewebe als solchen gebildet sein.
Für viele Anwendungszwecke ist es jedoch vorteilhaft, dass das textile Flächengebilde
mit einem Untergewebe ausgebildet ist, mit dem das Gewebe verbunden ist. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass das Gewebe mit dem Untergewebe über eine Gummischicht verbunden
ist. Dadurch wird dem Gewebe, das nach außen hin optisch in Erscheinung tritt, eine
für viele Anwendungszwecke erforderliche Stabilität verliehen, beispielsweise Verdecke
von Cabriolets oder Markisen oder anderen Einrichtungen, die mit einem Antrieb zum
Verfahren einer äußeren Einflüssen wie Witterung oder UV-Bestrahlung ausgesetzten
Stoffbahn ausgestattet sind.
[0030] Entsprechend den vorstehend dargestellten Vorteilen wird die weitere Aufgabe durch
Verwendung eines erfindungsgemäßen Flächengebildes für ein- und ausfahrbare Stoffbahnen,
die eine von einem Betrachtungswinkel abhängige variierende Farbe aufweisen, insbesondere
Verdecke von Cabriolets oder Markisen, gelöst. Dabei ist insbesondere von Vorteil,
dass sich die Farbe der Stoffbahn beim Verfahren je nach Betrachtungswinkel ändert,
was einen unerwarteten Effekt ergibt.
[0031] Die noch weitere Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art mit einem erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde gelöst.
[0032] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
dargestellten Ausführungsbeispielen.
Beispiel 1: Textiles Flächengebilde mit Kippeffekt für ein Cabriolet:
Bindung K-2:1, Z-Grad
[0033] Kette:
- PAN-Multifilament, schwarz, spinndüsengefärbt, 300S Drehungen/m
- Feinheit: ca. 600 dtex, 200 Einzelfilamente
- Kettdichte: 30 Fäden/cm
[0034] Schuss:
- PAN-Multifilament, weiß, spinndüsengefärbt, 100S Drehungen/m
- Feinheit: ca. 600 dtex, 200 Einzelfilamente
- Schussdichte: 15 Fäden/cm
[0035] Ein textiles Flächengebilde mit einem Gewebe wie zuvor beschrieben wurde als Stoffbahn
für ein mit einem Antrieb ausgestattetes Verdeck eines Cabriolets erstellt. Das entsprechende
Gewebe wurde auf einem Untergewebe aufgebracht, wobei eine Gummischicht als Zwischenlage
vorgesehen wurde und ein Verbinden der Gewebe mit der Gummischicht mittels Kleber
erfolgte. Das textile Flächengewebe zeigte je nach Betrachtungswinkel eine schwarze
oder weißliche Farbe. Langzeituntersuchungen betreffend Witterungsresistenz und UV-Bestrahlung
ergaben keine signifikante Änderung der optischen Anmutung.
Beispiel 2: Textiles Flächengebilde mit Kippeffekt für ein Cabriolet:
Bindung K-2:1, Z-Grad
[0036] Kette:
- PAN-Stapelfaser, schwarz, spinndüsengefärbt
- Feinheit: ca. 60 tex
- Kettdichte: 30 Fäden/cm
[0037] Schuss:
- Polyester-Multifilament, weiß, spinndüsengefärbt, 100S Drehungen/m
- Feinheit: ca. 600 dtex, 200 Einzelfilamente
- Schussdichte: 15 Fäden/cm
[0038] Es wurde wie in Beispiel 1 ein Stoff für ein Cabriolet hergestellt und in einem normierten
Versuch in fünf Zyklen einer Bestrahlung mit einer Xenon-Lampe ausgesetzt, wobei mit
einem Stoff gemäß Beispiel 1 verglichen wurde. Dabei war für einen Stoff gemäß Beispiel
2 nach den Bestrahlungszyklen keine Vergilbung zu erkennen, wohingegen ein Stoff gemäß
Beispiel 1 leichte Anzeichen von Vergilbung zeigte.
Beispiel 3: Textiles Flächengebilde mit Kippeffekt für Markisen und Gartenmöbel:
Leinwand-Bindung
[0039] Kette:
- PAN-Stapelfaser, grün, spinndüsengefärbt
- Feinheit: ca. 60 tex
- Kettdichte: 30 Fäden/cm
[0040] Schuss:
- PAN-Multifilament, rot, spinndüsengefärbt, 100S Drehungen/m
- Feinheit: ca. 600 dtex, 200 Einzelfilamente
- Schussdichte: 15 Fäden/cm
[0041] Ein textiles Flächengebilde ausschließlich aus PAN wurde zur Herstellung einer Markise
sowie zum Bezug von Gartenmöbeln eingesetzt und über einen längeren Zeitraum der Witterung
ausgesetzt, wobei am Textil keine witterungsbedingten Veränderungen erkennbar waren.
1. Textiles Flächengebilde mit einem Gewebe, das teilweise oder ganz aus glatten Filamentgarnen
aufgebaut ist, wobei Kettfäden und Schussfäden das Gewebe bilden und wobei die Kettfäden
und die Schussfäden jeweils aus einem Polymer bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden spinndüsengefärbt sind und unterschiedliche Farben
aufweisen, die eine von einem Betrachtungswinkel abhängige variierende Farbe des Gewebes
ergeben.
2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden aus dem gleichen Polymer bestehen.
3. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden jeweils aus Polyacrylnitril bestehen.
4. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden als Multifilamente ausgebildet sind.
5. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Multifilamente jeweils aus etwa 150 bis 250, vorzugsweise 180 bis 220, Einzelfilamenten
gebildet sind.
6. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis einer Kettdichte zu einer Schussdichte 1,5 bis 2,5 beträgt.
7. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feinheit der Kettfäden und der Schussfäden 50 bis 2000 dtex, insbesondere 300
bis 800 dtex, beträgt.
8. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden unterschiedliche Feinheit aufweisen.
9. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feinheit der Kettfäden zumindest das 1,5-Fache der Schussfäden beträgt.
10. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fadendichte der Kettfäden und/oder Schussfäden 10 bis 50 Fäden/cm beträgt.
11. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden durch eine Köper-Bindungsart verknüpft sind.
12. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden aus einem Stapelfasergarn und die Schussfäden aus einem glatten Filamentgarn
bestehen.
13. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden aus Polyacrylnitril bestehen.
14. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden aus einem Polyester bestehen.
15. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und die Schussfäden aus Polyacrylnitril bestehen.