[0001] Die Erfindung betrifft ein Wandelement für eine Lärmschutzwand, mit einem schall
relevanten Bauteil und mit an den Seiten des schallrelevanten Bauteils angeordneten
Seitenteilen, die mit einem Obergurt- und einem Untergurt verbunden sind, die sich
horizontal oben und unten in dem Wandelement erstrecken.
[0002] Lärmschutzwände und einzelne Wandelemente, aus denen solche Lärmschutzwände zusammengesetzt
sind, sind bekannt. Derartige Lärmschutzwände werden beispielsweise entlang von Bahnstrecken
oder Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen aufgestellt, um die davon ausgehenden Schallemissionen
zu absorbieren und die Wohn- und Lebensqualität entlang solcher Bahnstrecken oder
Straßen zu verbessern.
[0003] Ein gattungsgemäßes Wandelement ist beispielsweise aus der
EP 1 621 675 A1 bekannt. In dieser Druckschrift ist auch beschrieben, dass die Seitenteile, die auch
als seitliche Deckel bezeichnet werden, als tiefgezogene Blechteile mit geprägten
Versteifungsnoppen im Winkelbereich der Flansche ausgebildet sind, um gute statische
und dynamische Eigenschaften zu erhalten. Um Alterungserscheinungen der vorderen Wandbleche
vorzubeugen, wird vorgeschlagen, Versteifungselemente, die so ausgebildet sein können,
wie die seitlichen Deckel, im Inneren des Wandelements einzusetzen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Element für eine
Lärmschutzwand auf möglichst einfache Weise eine besonders hohe Steifigkeit zu erreichen,
die insbesondere eine Verformung von Obergurt und Untergurt in den Endbereichen verhindert.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Wandelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Bei einem Wandelement für eine Lärmschutzwand mit einem schallrelevanten Bauteil
und mit an den Seiten des schallrelevanten Bauteils angeordneten Seitenteilen, die
mit einem Obergurt und einem Untergurt verbunden sind, die sich horizontal oben und
unten in den Wandelementen erstrecken, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass der
Obergurt und der Untergurt in ihren Enden jeweils wenigstens eine Aufnahmekammer aufweisen
und dass in jeder Aufnahmekammer mindestens ein Einschubkörper angeordnet ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäß in den Aufnahmekammern des Obergurts und des Untergurts
angeordneten Einschubkörper wird ein Großteil der auf die Verbindungsbereiche zwischen
den Gurten und den Seitenteilen wirkenden Kräfte aufgenommen. Durch den Einschubkörper
wird einer mögliche Verwindung bzw. Verdrehung der Endbereiche des jeweiligen Gurtes
entgegengewirkt. Durch die erfindungsgemäße Lösung werden auch Flächenpressungen aufgenommen,
da die Einschubkörper die Hohlprofile im Wesentlichen ausfüllen.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Seitenteil einerseits mit
den Einschubkörpern verbunden, insbesondere durch Befestigungselemente gekoppelt,
und andererseits ist das Seitenteil auch direkt mit dem Obergurt und mit dem Untergurt
verbunden, insbesondere durch Befestigungselemente gekoppelt. Dadurch wird eine besonders
hohe Stabilität und Lagesicherheit der einzelnen Elemente zueinander erreicht. Neben
der Möglichkeit der Kopplung der Einschubkörper in den Aufnahmekammern durch Befestigungselemente
besteht auch die Möglichkeit, diese durch vorstehende Halter oder andere Elemente
formschlüssig in Position zu halten. Die Einschubkörper füllen dabei bevorzugt die
Aufnahmekammer derart aus, dass sie sich an zumindest zwei Innenflächen der Aufnahmekammern
abstützen. Dadurch ist eine gute Verbindung und Kraftübertragung möglich. Im Verhältnis
zur Gesamtlänge des Wandelements kann die Größe bzw. Längserstreckung der Einschubkörper
vergleichsweise klein ausgebildet sein. Dies beruht darauf, dass im Rahmen der Erfindung
festgestellt wurde, dass die zur Verwindung und Verformung der Wandelemente führenden
Kräfte nahezu ausschließlich im Ansatzpunkt der Gurte an den Seitenteilen auftreten.
Die Längserstreckung der Einschubkörper kann daher weniger als 5%, insbesondere sogar
weniger als 3% und besonders bevorzugt sogar weniger als 1 % der Längenausdehnung
des Wandelements aufweisen.
[0009] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Obergurt
und der Untergurt jeweils ein Basisprofil aufweisen, an dem jeweils zwei Hohlprofile
angeordnet sind, die die Aufnahmekammern ausbilden. Die Hohlprofile bilden die im
Außenbereich parallel zueinander ausgerichteten Seitenwangen des jeweiligen Gurtes
aus. Die Gestaltung der Ober- und Untergurte mit solchen Hohlprofilen führt bereits
zu einer besonders hohen Steifigkeit der Obergurte und der Untergurte und damit des
Wandelements. Durch die an den Stirnseiten des Obergurts und des Untergurts in die
von den Hohlprofilen gebildeten Aufnahmekammern eingeschobenen Einschubkörper wird
die Stabilität des Obergurts und des Untergurts deutlich verstärkt, wodurch gleichzeitig
die Belastung der Verbindung zwischen dem jeweiligen Gurt und dem daran befestigten
Seitenteil abnimmt. Die Aufnahmekammern können dabei einen beliebigen Querschnitt
aufweisen, wobei eine etwa rechteckige Form bevorzugt wird. Bevorzugt weisen die Aufnahmekammern
im Querschnitt einen ununterbrochenen Ring aus, d.h. dass die "Kammer" ohne seitliche
Spalte ausgebildet ist. In einigen Fällen kann jedoch auch eine offene Form der Kammer,
d.h. mit seitlichen Schlitzen oder Öffnungen günstig sein. Die beiden Hohlprofile
und das die Hohlprofile verbindende Basisprofil sind dabei bevorzugt einstückig als
ein Obergurt oder Untergurt ausgebildet. Das Basisprofil ist dabei im Wesentlichen
in einer Ebene ausgebildet, kann dabei jedoch Sicken, Abwinkelungen und Vertiefungen
aufweisen. Insbesondere kann mit dem Basisprofil eine Rast- oder Nut-Feder-Verbindung
zu einem benachbarten Basisprofil des eventuell daran anschließenden nächsten Wandelements
ausgebildet sein.
[0010] Bevorzugt ist zwischen den Hohlprofilen ein zusätzlicher Einlegekörper angeordnet,
der die Endabschnitte der zueinander benachbarten Hohlprofile jedes Gurtes gegeneinander
abstützt. Der Einlegekörper stellt dabei also bevorzugt ein drittes Element neben
den beiden Einschubkörpern dar, die in jedem Endbereich des Obergurtes und des Untergurtes
eingesetzt werden. Mit dem Einlegekörper, der insbesondere mit der Innenseite des
Basisprofils in Kontakt steht, werden die Hohlprofile zueinander abgestützt, so dass
die Hohlprofile und die damit ausgebildeten Aufnahmekammern sich nicht zueinander
verdrehen können. Durch den Einlegekörper wird insbesondere die Steifigkeit des Basisprofils
jedes Gurtes an den Endbereichen verbessert. Die Hohlprofile können durch diesen Einlegekörper
auch nicht zueinander bewegt werden. Die bei Belastung von der Mitte nach außen wirkende
Spannung verhindert auch ein Auseinanderdriften der Rohre. Der Einlegekörper kann
besonders bevorzugt quaderförmig ausgebildet sein. Auch der Einlegekörper ist bevorzugt
noch mit dem Seitenteil verbunden, insbesondere durch Befestigungselemente gekoppelt.
[0011] Die Einschubkörper und der Einlegekörper sind bevorzugt als Passstücke mit vorgegebenen
Abmessungen ausgebildet. Der Einsatz von Passstücken hat den Vorteil, dass ein relativ
geringes Spaltmaß zwischen den Oberflächen der Einschubkörper bzw. der Einlegekörper
und den damit in Berührung gelangenden Kontaktflächen der Hohlprofile gewährleistet
ist. Auch dadurch wird erreicht, dass die Einschubkörper sich an mindestens zwei Innenflächen
der Aufnahmekammern abstützen. Die Verbindung bzw. das Maß der Verdrehung an den Enden
des Obergurts und des Untergurts werden durch das vorhandene Spaltmaß begrenzt. Bevorzugt
ist in den Gurten, insbesondere in den Aufnahmekammern, ein Schraubkanal vorgesehen.
Die Einschubkörper sind bevorzugt derart an die Abmessungen der Aufnahmekammer angepasst,
dass die Aufnahmekammer von dem Einschubkörper mit Ausnahme des Schraubkanals voll
ausgefüllt, so dass dadurch der Schraubkanal stabilisiert ist und nicht auseinander
brechen kann.
[0012] Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Einschubkörper und die
Einlegekörper aus einem Vollmaterial bzw. einem Vollprofil ausgebildet sind. Dadurch
wird eine besonders hohe Festigkeit bei möglichen, von außen auf das Wandelement und
damit auf die Gurte einwirkenden Kräften erreicht. Die Einschubkörper und die Einlegekörper
sind dabei bevorzugt aus Metall, insbesondere Aluminium ausgebildet. Bevorzugt sind
auch der Obergurt und der Untergurt aus Aluminium ausgebildet. In dem aus einem Vollmaterial
ausgebildeten Einlegekörper oder den Einschubkörpern kann jeweils auch mindestens
eine Gewindebohrung vorgesehen sein, über die in Verbindung mit Schraubbolzen oder
anderen Befestigungselementen die Kopplung mit den Seitenteilen des Wandelements erfolgt.
[0013] Darüber hinaus können die Einschubkörper und die Einlegekörper an den Stirnseiten
des jeweiligen Gurtes über ein Verbinderteil miteinander verbunden sein. Dadurch wird
eine besonders einfache Möglichkeit geschaffen, die an den Endbereichen der Gurte
in die Aufnahmekammern der Hohlprofile einzuschiebenden oder einzulegenden Einschubkörper
und Einlegekörper miteinander zu verbinden. Dadurch wird eine erhöhte Festigkeit im
Endbereich des jeweiligen Gurtes erzielt. Als Verbinderteil kommt insbesondere ein
Flachstahl mit hochfesten Eigenschaften zur Anwendung. Das Verbinderteil kann auch
aus Aluminium hergestellt werden. Dies ist leichter und günstiger. An diesen können
die zwei Einschubkörper und der zwischen den Einschubkörpern angeordnete Einlegekörper
jeweils im vorgegebenen Abstand zueinander befestigt sein. Dadurch lässt sich auch
die Montage vereinfachen. Durch die Kombination des Verbinderteils mit den Einschubkörpern
und den Einlegekörpern über Schraubverbindungen wird zudem eine hochfeste Verbinderstruktur
hergestellt. Diese ist konstruktiv einfach und dient der Herstellung von relativ festen
und zugleich wieder lösbaren Verbindungen. Die Verwendung einer Schraubverbindung
hat zudem den Vorteil, dass eine gewisse Einstellbarkeit der Einschubkörper und des
Einlegekörpers zum Verbinderteil gewährleistet ist.
[0014] Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Obergurt
und der Untergurt an ihren Stirnseiten jeweils mit wenigstens einem sich in Längsrichtung
erstreckenden Schraubkanal für ein Befestigungsmittel ausgerüstet sind. Mit dem Befestigungsmittel
sind die Verbinderteile zusammen mit den Seitenteilen an der Stirnseite des jeweiligen
Gurtes befestigt. Der Schraubkanal ist bevorzugt im Bereich des Hohlprofils vorgesehen.
Mit Hilfe von Befestigungsmitteln lassen sich die Verbinderstrukturen in den Schraubkanälen
sicher befestigen. Dadurch werden über die Seitenteile, die als Enddeckel dienen,
nahezu keine Kräfte mehr in das Wandelement eingeleitet. Verwindungen und mögliche
dauerhafte Verformungen an bestimmten Bestandteilen der Ummantelung können dadurch
verhindert werden. Dabei ist bevorzugt in jedem Hohlprofil ein Schraubkanal vorgesehen.
Diese verlaufen dadurch parallel zueinander. Bevorzugt besteht die wesentliche Konstruktion
des Wandelements aus Aluminium. Im Rahmen dieser zusätzlichen Verstärkung sind die
Verbinderteile und die Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, aus Edelstahl hergestellt.
Dadurch gibt es keine Korrosionselemente, da Edelstahl und Aluminium in elektrochemischer
Hinsicht gut verträglich sind. Bei Verwendung von Edelstahlschrauben und dem Verbinderteil
aus Edelstahl kommt es auch nur zu geringen Flächenpressungen. Auch die Herstellung
sämtlicher Elemente aus Aluminium ist eine mögliche, besonders kostengünstige Option.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das schallrelevante Bauteil eine Vorderwand
und eine Rückwand auf, zwischen denen wenigstens eine schallabsorbierende Lage angeordnet
ist. Dabei sind an den Seiten der Vorder- und Rückwand die Seitenteile angeordnet.
Das Wandelement nimmt in dieser Form eine typische schallabsorbierende Konstruktion
auf. In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist das schallrelevante Bauteil als
flächiges, eher schallreflektierendes Bauteil ausgebildet. Dies kann insbesondere
ein transparentes Element sein. Insbesondere ist dieses transparente Element scheibenartig
ausgebildet. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird dieses transparente Element aus
Polycarbonat, Acrylglas oder Echtglas hergestellt. Bevorzugte Stärken des scheibenartigen
Elements liegen zwischen 15 und 30mm, insbesondere bei 20mm.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Aufnahmekammern jeweils
einen vorkragenden Abschnitt auf, zwischen denen ein Aufnahmebereich zur Aufnahme
des schallrelevanten Bauteils ausgebildet ist.
[0017] Bevorzugt weisen der Obergurt und der Untergurt an ihren Stirnseiten jeweils wenigstens
einen sich in Gurtlängsrichtung erstreckenden Schraubkanal für ein Befestigungsmittel
auf. Diese Schraubkanäle sind dabei bevorzugt im Inneren der Aufnahmekammern angeordnet.
In den Einschubkörpern sind entsprechende Ausnehmungen vorgesehen, die das Vorhandensein
der Schraubkanäle berücksichtigen. In weiten Teilen sind die Abmessungen der Einschubkörper
jedoch so, dass diese formschlüssig an den Innenwänden der Aufnahmekammern anliegen.
[0018] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Seitenteile ein
Profil mit einem Aufnahmebereich zur Aufnahme des schallabsorbierenden Bauteils auf.
Weiterhin sind in dem Seitenteil bevorzugt zwei sich an den Seiten des Aufnahmebereichs
parallel erstreckende Kanäle vorgesehen. Insgesamt ergibt sich damit ein Profil mit
einem entfernt W- oder M-förmigen Querschnitt, wobei die einzelnen Bereiche eher rechteckige
als dreieckige Querschnitte aufweisen. Die Seitenteile werden dann mit Pfosten verbunden.
Insbesondere werden die Seitenteile in die I-trägerartigen Pfosten eingeschoben.
[0019] In dem Seitenteil sind bevorzugt Einlegekörper vorgesehen oder vorhanden. Diese sind
bevorzugt in den Kanälen positioniert, die sich rechts und links vom Aufnahmebereich
erstrecken. Diese Einlegeelemente werden mit Schraubverbindungen mit den Einschubkörpern
verbunden. Weiterhin sind bevorzugt Schraubverbindungen zwischen den Einlegeelementen
und den Schraubkanälen im Obergurt und Untergurt vorgesehen. In einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung sind insbesondere drei gewindefurchende Schrauben vorgesehen, von denen
eine das Einlegeelement mit dem Schraubkanal im Obergurt verbindet und zwei weitere
das Einlegeelement mit den Einschubkörpern in den Aufnahmekammern verbindet. Dabei
sind jeweils zwei Einlegeelemente vorgesehen, die jeweils mit den Einschubkörpern
in den Aufnahmekammern verbunden sind.
[0020] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist den Aufnahmekammern
im Obergurt bzw. Untergurt außenseitig auf der dem schallrelevanten Bauteil abgewandten
Seite jeweils ein Kanal zugeordnet. Dieser ist bevorzugt nach oben offen, weist also
einen sich in Längsrichtung erstreckenden Schlitz auf. Insgesamt dient dieser Kanal
der weiteren Versteifung und Verstärkung des Obergurts und insbesondere aber auch
zur Aufnahme von Dichtungen oder anderen Bauteilen oder anderen Elementen. Die Aufnahmekammern
in dem Gurt sind bevorzugt an ihrer Oberseite durch ein Basisprofil und auch durch
einen Profilsteg verbunden. Gemeinsam bilden das Basisprofil, der Profilsteg und Teile
der Aufnahmekammern ein im Querschnitt rechteckiges Profil aus. Dabei bildet das Basisprofil
bevorzugt zusammen mit den Oberseiten der Aufnahmekammern ein durchgängiges, flächiges
Profilelement aus.
[0021] Es versteht sich, dass durch die erfindungsgemäß gewonnene Festigkeit und Stabilität
des Wandelements es auch möglich ist, insbesondere die Obergurte und die Untergurte
mit geringeren Wandstärken auszubilden, so dass dadurch insgesamt eine Materialersparnis
und damit auch geringere Produktionskosten entstehen.
[0022] Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Lärmschutzwand
zur Verringerung von Schallemissionen entlang von Verkehrswegen mit vertikal aufgestellten
Pfosten und zwischen den Pfosten angeordneten Wandfeldern, die sich dadurch auszeichnen,
dass jedes Wandfeld wenigstens ein, bevorzugt jedoch zwei, drei oder mehr Wandelemente
der oben beschriebenen Art aufweist. Die Montage von Lärmschutzwänden mit erfindungsgemäßen
Wandelementen ist besonders einfach, da Obergurt und Untergurt im Bereich der daran
angeordneten Seitenteile eine erhöhte Festigkeit aufweisen.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Ansicht einer sich aus erfindungsgemäßen Wandelementen zusammensetzenden Lärmschutzwand;
- Fig. 2:
- eine Ansicht einer ersten erfindungsgemäßen Verbinderstruktur an der Stirnseite eines
Wand elementes in einer Explosionsdarstellung und
- Fig. 3:
- eine Ansicht einer zweiten erfindungsgemäßen Verbinderstruktur an der Stirnseite eines
Wand elements in einer Explosionsdarstellung.
[0024] Mit 1 ist eine Lärmschutzwand bezeichnet, die vertikal ausgerichtete Pfosten 2, 3
und jeweils zwischen den Pfosten angeordnete Wandfelder 4, 5 aufweist. Jedes Wandfeld
4, 5 kann dabei aus einem einzigen oder einer Vielzahl einzelner, übereinander angeordneter
Wandelemente 6, 7 ausgebildet sein.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht eines Wandelementes 6, wobei zur vereinfachten Darstellung
die seitlich mit dem Obergurt 8 verbundene Vorder- und Rückwand nicht dargestellt
sind. Der Obergurt 8 weist ein Basisprofil 9 auf, mit dem beidseitig zwei Hohlprofile
10, 11 verbunden sind, welche die Seitenwangen des jeweiligen Gurtes ausbilden. Die
Hohlprofile 10, 11 haben Aufnahmekammern 12, 13 für darin einsetzbare Einschubkörper
14, 15, die als Passstücke ausgebildet sind und mit ihren Oberflächen nahezu spaltfrei
an den Innenflächen der Hohlprofile anliegen. Außerdem ist ein Einlegekörper 16 vorgesehen,
welcher mit dem Basisprofil 9 des Obergurtes 8 in Anlage bringbar ist und im Einbauzustand
zwischen den Hohlprofilen 10, 11 angeordnet ist. Der Einlegekörper 16 ist ebenfalls
als Passstück ausgebildet, so dass dessen Stirnseiten an den einander zugewandten
Außenflächen der parallel zueinander verlaufenden Hohlprofile 10, 11 anliegen und
damit die Hohlprofile gegeneinander abstützt. Die Einschubkörper 14, 15 und der Einlegekörper
16 sind über ein Verbinderteil 17, das als Flachstück ausgebildet ist, miteinander
verbunden, wodurch die Einschub- und Einlegekörper ortsfest zueinander angeordnet
sind. Zusammen mit dem Verbinderteil 17 bilden die Einschubkörper 14, 15 und der Einlegekörper
16 eine kompakte und zugleich hochfeste Verbinderstruktur 18 aus. Das Verbinderteil
17 liegt nach dem Einschieben bzw. Einsetzen der Einschub- und Einlegekörper direkt
an der Stirnseite des dargestellten Obergurtes 8 an. Das Verbinderteil 18 ist mit
Schraubbolzen 19, 19' mit Einschub- und Einlegekörper verbunden, welche mit entsprechend
korrespondierenden Gewindebohrungen 20, 20' versehen sind. Ein das jeweilige Wandelement
6 seitlich verschließendes Seitenteil 21 ist ebenfalls über Schraubverbindungen zusammen
mit dem Verbinderteil 17 am Obergurt 8 befestigt. Zu diesem Zweck weist der Obergurt
8 in einem Eckbereich eines Hohlprofiles 10, 11 sich in Gurtlängsrichtung erstreckende
Schraubkanäle 22, 22' auf. Die Verbindung des Seitenteiles 21 mit dem Obergurt 8 erfolgt
dabei über nicht dargestellte Befestigungsbolzen. Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten
Verbinderstruktur 18 erhält das Wandelement 6 insbesondere im Bereich der Gurte eine
erhöhte Steifigkeit. Dadurch können die zur Ausbildung des Wandelementes verwendeten
Bauteile, wie zum Beispiel Vorder- und Rückwand, Ober- und Untergurt sowie die Seitenteile
geringere Materialstärken aufweisen. Die gezeigte Verbindung zwischen Obergurt 8 und
Seitenteil 17 wird ebenso zwischen dem Seitenteil 17 und dem nicht dargestellten Untergurt
des Wandelementes 6 umgesetzt.
[0026] In Figur 3 ist eine zweite erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Wandelements dargestellt.
Im Unterschied zur Ausgestaltung gemäß Figur 2 ist das schallrelevante Bauteil 23
hier als transparentes Element ausgebildet. In der dargestellten Ecksituation, in
der der Obergurt 8 an das Seitenteil 21 stößt, ist das schallrelevante Bauteil 23
in einem Aufnahmebereich 24 des Obergurts 8 aufgenommen. Der Obergurt 8 ist aus zwei
Aufnahmekammern 12, 13 gebildet, die nach unten vorkragen und zwischen sich den Aufnahmebereich
24 ausbilden. Die beiden Aufnahmekammern 12, 13 sind im oberen Bereich durch ein Basisprofil
9 und einen Profilsteg 25 verbunden. Diese bilden zusammen mit Teilen der Wandungen
der Aufnahmekammern 12, 13 ein stabiles, im Querschnitt rechteckiges Profil aus. Dieses
Verbindungsprofil erstreckt sich etwa in der oberen Hälfte der beiden Aufnahmekammern
12, 13. Die untere Hälfte der Aufnahmekammern 12, 13 bildet zwischen sich den Aufnahmebereich
24 aus. In jeder Aufnahmekammer 12, 13 sind im oberen Bereich Schraubkanäle 22, 23
vorgesehen, die zur Aufnahme von Befestigungsmitteln dienen und über die eine Verbindung
der Seitenteile 21 mit dem Obergurt 8 bzw. dem hier nicht dargestellten Untergurt
erfolgt. Weiterhin weist der Obergurt 8 an der nach außen gerichteten Seite zwei Kanäle
26 auf. Diese sind nach oben offen und entsprechen in ihren Abmessungen denen der
darunter liegenden Aufnahmekammern 12, 13. Diese dienen einerseits der weiteren Stabilität
und andererseits zur Aufnahme von Dichtungen oder anderen Bauteilen. In den Aufnahmebereich
24 wird das schallrelevante Bauteil 23 und dazwischen die Schaltung einer Dichtung
27 eingesetzt. In die Aufnahmekammern 12, 13 werden die Einschubkörper 14, 15 eingeschoben,
die in großen Bereichen in ihren Abmessungen den Abmessungen der Aufnahmekammern 12,
13 angepasst sind, so dass diese formschlüssig eingeschoben werden. In einigen Teilbereichen
sind die Einschubkörper 14, 15 jedoch in der Größe reduziert und liegen nicht an der
Außenwand an. Dadurch ist insbesondere gewährleistet, dass eine Kollision mit den
Schraubkanälen 22, 22' nicht erfolgt. Das Seitenteil 21 ist in seinem Profil derart
ausgebildet, dass dort ein Aufnahmebereich 28 vorliegt, in den das schallrelevante
Bauteil 23 seitlich eingeschoben wird. Zu beiden Seiten des Aufnahmebereichs 28 erstrecken
sich kanalartige Profilbereiche 29, in die Einlegeelemente 30 einsetzbar sind. Diese
Einlegeelemente 30 sind im Querschnitt an drei Seiten an die Abmessungen des kanalartigen
Profilbereichs 29 angepasst und dienen daher der Versteifung und Verstärkung zunächst
des kanalartigen Profilbereichs 29 und insgesamt des gesamten Seitenteils 21. Durch
die Einlegeelemente 30 hindurch erfolgt eine Verbindung des Seitenteils 21 mit dem
Obergurt 8 bzw. dem hier nicht dargestellten Untergurt. Insbesondere erfolgt eine
Schraubverbindung 31 durch das Einlegeelement 30 hindurch in den Schraubkanal 22 des
Obergurts 8. Weiterhin ist jedes Einlegeelement 30 mit zwei Schraubverbindungen 32
durch das Seitenteil 21 hindurch mit dem Einschubkörper 14, 15 verbunden. Das Seitenteil
weist zudem außenseitig noch eine Ausnehmung 33 im Profil auf, in die eine Dichtung
34 einlegbar ist.
1. Wandelement für eine Lärmschutzwand, mit einem schallrelevanten Bauteil und mit an
den Seiten des schallrelevanten Bauteils angeordneten Seitenteilen (21), die mit einem
Obergurt (8) und einem Untergurt verbunden sind, die sich horizontal oben und unten
in dem Wandelement (6, 7) erstrecken, dadurch gekennzeichnet,
dass der Obergurt (8) und der Untergurt an ihren Enden jeweils wenigstens eine Aufnahmekammer
(12, 13) aufweisen,
dass in jeder Aufnahmekammer (12, 13) mindestens ein Einschubkörper (14, 15) angeordnet
ist.
2. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Seitenteil (21) mit den Einschubkörpern und mit dem Obergurt (8) und dem Untergurt
verbunden ist.
3. Wandelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Obergurt (8) und Untergurt jeweils ein Basisprofil (9) mit zwei am Basisprofil angeordneten,
die Aufnahmekammern (12, 13) ausbildenden Hohlprofilen (10, 11) aufweist.
4. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Hohlprofilen (10, 11) ein Einlegekörper (16) angeordnet ist, der die
Endabschnitte der zueinander benachbarten Hohlprofile (10, 11) jedes Gurtes (8) gegeneinander
abstützt.
5. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschubkörper (14, 15) und der Einlegekörper (16) an der Stirnseite eines jeweiligen
Gurtes (8) über ein Verbinderteil (17) miteinander verbunden sind.
6. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Obergurt (8) und der Untergurt an ihren Stirnseiten jeweils mit wenigstens einem
sich in Gurtlängsrichtung erstreckenden Schraubkanal (22, 22') für ein Befestigungsmittel
ausgerüstet sind, mit dem die Verbinderteile (17) gemeinsam mit den Seitenteilen (21)
an der Stirnseite eines jeweiligen Gurtes (8) befestigt sind.
7. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schallrelevante Bauteil (23) eine Vorderwand und eine Rückwand aufweist, zwischen
denen wenigstens eine schallabsorbierende Lage angeordnet ist und dass an den Seiten
der Vorder- und Rückwand die Seitenteile (21) angeordnet sind.
8. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekammern (12, 13) jeweils einen vorkragenden Abschnitt aufweisen, zwischen
denen ein Aufnahmebereich zur Aufnahme des schallrelevanten Bauteils (23) ausgebildet
ist.
9. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Obergurt (8) und der Untergurt an ihren Stirnseiten jeweils mit wenigstens einem
sich in Gurtlängsrichtung erstreckenden Schraubkanal (22, 22') für ein Befestigungsmittel
ausgerüstet sind.
10. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (21) ein Profil mit einem Aufnahmebereich zur Aufnahme (28) des schallabsorbierenden
Bauteils (23) und mit zwei sich an den Seiten dazu vertikal erstreckenden Kanälen
aufweisen.
11. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Seitenteil (21) Einlegeelemente (30) vorgesehen sind.
12. Wandelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegeelemente (30) durch das Seitenteil hindurch mit den Einschubkörpern (14,
15) im Obergurt (8) bzw. Untergurt verbunden sind.
13. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Aufnahmekammern (12, 13) außenseitig auf der dem schallrelevanten Bauteil (23)
abgewandten Seite jeweils ein Kanal (26) zugeordnet ist.
14. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekammern (12, 13) durch ein Basisprofil (9) und einen Profilsteg (25)
verbunden sind, die gemeinsam mit Teilen der Aufnahmekammern (12, 13) ein im Querschnitt
rechteckiges Profil ausbilden.
15. Lärmschutzwand zur Verringerung der Schallemission entlang von Verkehrswegen, mit
vertikal aufgestellten Pfosten (33) und zwischen den Pfosten (33) angeordneten Wandfeldern
(4, 5),
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Wandfeld (4, 5) wenigstens ein Wandelement (6, 7) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.