Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Plattenanschlusselement zum Verbinden eines
Bauwerkteils mit einer dem Bauwerkteil vorgelagerten Platte.
Stand der Technik
[0002] Beim Anschluss von vorgelagerten Platten an Gebäudeteile, also beispielsweise beim
Anschluss eines Balkons an eine Decken-/Bodenplatte, stehen zwei Aspekte im Vordergrund.
Zum einen müssen die verschiedenen Kräfte, die auf die vorgelagerte Platte einwirken,
also Zug-, Druck- und/oder Querkräfte, sicher und vollständig auf das Gebäude oder
den Untergrund übertragen werden. Zum anderen muss für eine gute thermische Isolierung
gesorgt werden, da die vorgelagerten Platten in der Praxis einer starken thermischen
Beanspruchung unterworfen sind. Die vorgelagerten Teile können als Kältebrücken wirken
und dadurch Bauschäden verursachen.
[0003] Seit langem bekannte Plattenanschlusselemente weisen daher in der Regel Verbindungselemente
zur Kraftübertragung auf ein Gebäudeteil sowie einen Körper aus Dämmmaterial auf,
der eine möglichst weitgehende thermische Isolierung der vorgelagerten Platte bewirkt.
[0004] Die
DE 3 005 571 B1 offenbart zum Beispiel ein Kragplattenanschlusselement mit einem länglichen, quaderförmigen
Isolierkörper aus thermisch isolierendem Material. Der Isolierkörper ist mit länglichen,
metallenen Bewehrungselementen durchsetzt, die sich im Wesentlichen quer zum Isolierkörper
erstrecken und die zur Aufnahme von Zugkräften ausgelegt sind. Neben diesen Bewehrungselementen
weist das Kragplattenanschlusselement Querkraftstäbe aus Armierungsstahl sowie Stahlkonstruktionsteile
auf, die als Druckelemente wirken.
[0005] Die
DE 37 00 295 C2 beschreibt ein Kragplattenanschlusselement mit einem Isolationskörper, mindestens
einem Zugelement und mindestens einem Druckelement. Zugelement und Druckelement durchsetzen
den Isolierkörper etwa senkrecht zu dessen Hauptebene und sind duch mindestens ein
Querelement miteinander verbunden. Das Querelement kann kreuzförmig sein und leitet
in diesem Fall in beiden Richtungen auftretende Querkräfte besonders gut ab.
[0006] Aus der
DE 101 30 866 A1 ist ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen einem Gebäude und einem vorkragenden
Außenteil bekannt. Das Bauelement weist einen Isolierkörper sowie Zug-, Druck- und
gegebenenfalls Querkraftelemente auf. Das Querkraftelement der
DE 101 30 866 A1 wird durch zwei sich kreuzende, spiegelbildlich angeordnete Stäbe gebildet.
[0007] Trotz der vielfältigen, aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen für Plattenanschlüsse
besteht weiterhin ein Bedarf an statisch gut belastbaren und thermisch gut isolierenden
Plattenanschlusselementen.
Darstellung der Erfindung
[0008] Hier setzt die Erfindung an. Es soll ein Plattenanschlusselement zur Verfügung gestellt
werden, das eine gute statische Belastbarkeit bei gleichzeitig guter thermischer Isolierung
aufweist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Plattenanschlusselement gemäß
unabhängigem Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Aspekte, Details und Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der
Zeichnung.
[0009] Das erfindungsgemäße Plattenanschlusselement zum Verbinden eines Bauwerkteils mit
einer dem Bauwerkteil vorgelagerten Platte weist einen im eingebauten Zustand zwischen
dem Bauwerkteil und der vorgelagerten Platte angeordneten Isolierkörper, zumindest
zwei, im eingebauten Zustand in das Bauwerkteil oder in die vorgelagerte Platte ragende,
sich kreuzende Anschlussstäbe, zumindest eine, fest mit den Anschlussstäben verbundene
Blechtraverse und einen, im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte oder in
das Bauwerkteil ragenden Anker auf. Der Anker ist kraftschlüssig mit der Blechtraverse
verbunden. Die zumindest zwei Anschlussstäbe durchsetzen den Isolierkörper und kreuzen
sich im Bereich des Isolierkörpers, wobei der Isolierkörper ausschließlich von Anschlussstäben
durchsetzt ist.
[0010] Zur zusätzlichen Klarstellung soll erwähnt sein, dass in dem Fall, dass die zumindest
zwei sich kreuzenden Anschlussstäbe im eingebauten Zustand in das Bauwerkteil ragen,
der Anker im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte ragt. Umgekehrt ragen
in dem Fall, in dem der Anker im eingebauten Zustand in das Bauwerkteil ragt, die
zumindest zwei sich kreuzenden Anschlussstäbe im eingebauten Zustand in die vorgelagerte
Platte.
[0011] Die erfindungsgemäß vorgesehenen, sich im Bereich des Isolierkörpers kreuzenden Anschlussstäbe
dienen der Aufnahme von in der Ebene der vorgelagerten Platte wirkenden Kräften. Das
erfindungsgemäße Plattenanschlusselement kommt dann zum Einsatz, wenn die vertikal
wirkende Last des vorgelagerten Elements, also beispielsweise eines Balkons oder eines
Vordaches, über zusätzliche Stützen oder Aufhängungen abgeleitet wird. Im Falle von
vorgeständerten Balkonen werden die vertikalen Kräfte beispielsweise über Stützen
in den Untergrund geleitet. Bei Vordächern kommen häufig oberhalb des Vordaches am
Bauwerk befestigte Aufhängungen zum Einsatz. Daneben sind auch in einem Winkel von
rund 45° zur Bauwerksoberfläche in Richtung des vorgelagerten Elements verlaufende
und sich am Bauwerk abstützende Tragkonstruktionen zum Einsatz, die vertikalte Lasten
direkt in das Bauwerk einleiten.
[0012] Eingesetzt werden solche Konstruktionen häufig im Falle von Objekten mit besonders
hohen Anforderungen an die Wärmedämmung oder bei einer Nachrüstung von Bauwerken mit
beispielsweise Balkonen.
[0013] In den genannten Fällen braucht das Plattenanschlusselement lediglich den Teil der
Kräfte in das Bauwerk einzuleiten, der in der Ebene der vorgelagerten Platte auftritt.
[0014] Solche Kräfte werden beispielsweise durch Windeinwirkung oder durch eine Schiefstellung
der zur Ableitung der vertikalen Kräfte eingesetzten Stützen bewirkt. Die erfindungsgemäß
vorgesehenen, sich im Bereich des Isolierkörpers kreuzenden Anschlussstäbe stellen
eine hervorragende Lösung für dieses Problem dar. Sowohl senkrecht wie auch parallel
zur Bauwerksoberfläche in der Plattenebene auftretende Kräfte werden effektiv und
vollständig zunächst auf den im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte ragenden
Anker übertragen. Der Anker ist kraftschlüssig mit der Blechtraverse verbunden und
überträgt die genannten Kräfte auf die Blechtraverse. Die Blechtraverse wiederum ist
fest mit den Anschlussstäben verbunden und überträgt die Kräfte auf die Anschlussstäbe,
welche die Einleitung der Kräfte in das Bauwerk sicherstellen.
[0015] Da das erfindungsgemäße Plattenanschlusselement lediglich den Teil der Kräfte in
das Bauwerk einzuleiten braucht, der in der Ebene der vorgelagerten Platte auftritt,
sind neben den sich kreuzenden Anschlussstäben keine weiteren, den Isolierkörper durchsetzenden
Elemente wie Zugstäbe oder Druckelemente vorgesehen. Ein oder mehrere Paare sich kreuzender
Anschlussstäbe stellen also die einzigen Elemente dar, die den Isolierkörper durchsetzen.
[0016] Es soll betont werden, dass die gesamte Konstruktion auch um 180° gedreht verwendet
werden kann. In diesem Fall werden senkrecht wie auch parallel zur Bauwerksoberfläche
in der Plattenebene auftretende Kräfte effektiv und vollständig zunächst auf die im
eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte ragenden Anschlussstäbe übertragen.
Die Anschlussstäbe sind kraftschlüssig mit der Blechtraverse verbunden und übertragen
die genannten Kräfte auf die Blechtraverse. Die Blechtraverse wiederum ist fest mit
dem Anker verbunden und überträgt die Kräfte auf den Anker, welcher die Einleitung
der Kräfte in das Bauwerk sicherstellt.
[0017] Bei dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Anker handelt es sich um
einen üblichen Anker für die Bautechnik bestehend aus einem Schienenteil, einem Fuß
und einem Schaft.
[0018] Bevorzugt weist der im eingebauten Zustand zwischen dem Bauwerkteil und der vorgelagerten
Platte angeordnete Isolierkörper im Bereich der Blechtraverse eine Aussparung auf.
Zur Montage des Plattenanschlusses muss der Bereich der Blechtraverse zugänglich sein,
da die Anschlussstäbe und der Anker kraftschlüssig mit der Blechtraverse verbunden
werden müssen. Nach der Montage wird ein Isolierkörper in die Aussparung gepresst
und der Hohlraum auf diese Weise verschlossen. Notwendig wird diese Vorgehensweise,
da üblicherweise das Bauwerksteil, also beispielsweise die Deckenplatte, in Ortbeton
hergestellt und die Anschlussstäbe oder der Anker in diesem Arbeitsgang bereits einbetoniert
werden. Erst nach der Fertigstellung des Bauwerks werden beispielsweise alle Fertigteilbalkone
in einem Arbeitsgang montiert.
[0019] Bevorzugt verlaufen die beiden sich kreuzenden Anschlussstäbe im wesentlichen in
einer Ebene. Unter dem Ausdruck "im wesentlichen in einer Ebene" ist zu verstehen,
dass die beiden Anschlussstäbe aufgrund ihrer Kreuzung im Dämmkörper leicht versetzt
zueinander angeordnet werden müssen. In Relation zur Größenordnung des Bauwerks oder
auch der vorgelagerten Platte ist es aber gerechtfertigt, von "im wesentlichen einer
Ebene" zu sprechen, in der die beiden Anschlussstäbe verlaufen. Besonders bevorzugt
entspricht die Ebene, in der die beiden Anschlussstäbe verlaufen, der Schwerpunktebene
der vorgelagerten Platte. In diesem Fall ist eine besonders effektive Übertragung
der in der Ebene der vorgelagerten Platte auftretenden Kräfte auf das Bauwerksteil
möglich.
[0020] Besonders bevorzugt verlaufen die beiden sich kreuzenden Anschlussstäbe im wesentlichen
in einer horizontalen Ebene. Balkone werden in der Regel in einer horizontalen Ebene
am Bauwerk befestigt. In diesem Fall ist eine besonders effektive Übertragung der
in der horizontal ausgerichteten Ebene der vorgelagerten Platte auftretenden Kräfte
durch die ebenfalls in dieser Ebene verlaufenden Anschlussstäbe auf das Bauwerksteil
möglich.
[0021] Ebenfalls bevorzugt ist eine Ausführungsform, gemäß der die beiden sich kreuzenden
Anschlussstäbe im wesentlichen in einer vertikalen Ebene verlaufen. Zwischen Balkonen,
die benachbarten Wohneinheiten eines Bauwerks zugeordnet sind, wird häufig ein Sichtschutz
in Form einer Betonplatte vorgesehen, die in vertikaler Ebene senkrecht zur Bauwerksoberfläche
ausgerichtet ist. Die in der vertikal ausgerichteten Ebene der vorgelagerten Platte
auftretenden Kräfte können besonders effektiv auf das Bauwerk übertragen werden, da
die Anschlussstäbe ebenfalls in dieser Ebene verlaufen.
[0022] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durchdringen
die Anschlussstäbe die Blechtraverse und sind mit der Blechtraverse verschraubt. Zur
kraftschlüssigen Verbindung der Blechtraverse mit den Anschlussstäben sind in die
entsprechende Durchbrechungen der Blechtraverse durchdringenden Endbereiche der Anschlussstäbe
Gewinde eingeschnitten. Auf beide Anschlussstäbe wird zunächst eine Mutter aufgeschraubt,
dann die Blechtraverse mit Hilfe der entsprechenden Durchbrechungen auf die beiden
Anschlussstäbe aufgesteckt und anschließend zwei weitere Muttern aufgeschraubt. Die
Blechtraverse wird also zwischen zwei mal zwei Muttern eingequescht und auf diese
Weise sicher und dauerhaft fixiert.
[0023] Die Durchbrechungen sind bevorzugt als Langlöcher ausgebildet. Diese Ausführungsform
ist mit dem besonderen Vorteil verbunden, dass Toleranzen in der Dämmstoffdicke in
einfacher Weise ausgeglichen werden können.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durchdringt der Anker die Blechtraverse.
Sowohl die kraftschlüssige Verbindung von Anker und Blechtraverse wie auch die Übertragung
der in der Ebene der vorgelagerten Platte auftretenden Kräfte kann auf diese Weise
besonders effektiv erfolgen. In diesem Fall weist die Blechtraverse in ihrem mittigen
Bereich eine entsprechende Durchbrechung auf, die bevorzugt als Langloch ausgebildet
ist. Diese Ausführungsform ist mit dem besonderen Vorteil verbunden, dass Toleranzen
in der Traversenlängsrichtung in einfacher Weise ausgeglichen werden können.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die kraftschlüssige Verbindung
der Blechtraverse mit dem Anker durch eine Verzahnung. Bei einer Verzahnung handelt
es sich um eine zackenförmige, formschlüssige Verbindung, durch die eine vollständige
Kraftübertragung ermöglicht wird.
[0026] Besonders bevorzugt weist die Blechtraverse einen mittig angeordneten Zahnungsbereich
auf. Der Zahnungsbereich bildet ein Element der Verzahnung von Anker und Blechtraverse.
In dieser Ausführungsform ist die Durchbrechung, durch die der Anker geführt wird,
im Zahnungsberich der Blechtraverse vorgesehen. Besonders bevorzugt ist die Durchbrechung
als Langloch ausgebildet. Diese Ausführungsform ist ebenfalls mit dem besonderen Vorteil
verbunden, dass Toleranzen in der Traversenlängsrichtung in einfacher Weise ausgeglichen
werden können.
[0027] Bevorzugt ist zusätzlich eine eine Zahnung aufweisende Unterlegscheibe vorgesehen,
die im eingebauten Zustand kraftschlüssig in den Zahnungsbereich der Blechtraverse
eingreift. Der Anker wird durch die Durchbrechung der Unterlegscheibe geführt. Durch
eine auf ein am Anker vorgesehenes Gewinde aufgeschraubte Mutter wird die Zahnung
der Unterlegscheibe mit der Zahnung der Blechtraverse in Eingriff gebracht.
[0028] Die Verwendung eines Ankers mit Ankerschiene ist mit einem weiteren Vorteil verbunden.
Durch die Ankerschine können Toleranzen im vorgelagerten Bauteil quer zur Traversenlängsrichtung
in einfacher Weise ausgeglichen werden.
[0029] Ganz besonders bevorzugt werden die verschiedenen möglichen Kombinationen der oben
genannten bevorzugten Ausführungsformen. In allen Fällen führt die Kombination der
einzelnen, näher spezifizierten Elemente zu einer Kombination der mit diesen einzelnen
Elementen verbundenen Vorteile, was zu ganz besonders gut geeigneten, statisch hoch
belastbaren und gleichzeitig gut wärmegedämmten Plattenanschlusselementen führt.
[0030] Insbesondere soll hervorgehoben werden, dass es ein wesentlicher Vorteil des Plattenanschlusselement
ist, dass Toleranzen in der Dämmstoffdicke und in Richtung der Plattenhöhe und -breite,
also in Traversenlängsrichtung und quer zur Traversenlängsrichtung, einfach ausgeglichen
werden können.
[0031] Die in dem erfindungsgemäßen Plattenanschlusselement vorgesehenen Anschlussstäbe,
Blechtraverse und Anker werden bevorzugt alle aus Metall, insbesondere Bau- und Armierungsstahl,
aber auch rostfreiem Stahl gefertigt. Die in den Beton-Bauteilen eingegossenen Anschlussstäbe
werden vom Beton gegen Korrosion geschützt. Allerdings müssen zumindest die den Bereich
des Isolierkörpers durchsetzenden Abschnitte der Stäbe gegen Korrosion geschützt werden.
Bevorzugt werden diese Abschnitte aus Edelstahl gefertigt oder durch das aus der
EP 0 895 558 B1 bekannte System vor Korrosion geschützt. Gemäß
EP 0 895 558 B1 wird ein aus korrodierendem Material bestehender Baustahlstab kontaktfrei mit einer
nicht-korrodierenden Hülse umgeben und der Zwischenraum zwischen Hülse und Baustahlstab
mit einer gießfähigen, aushärtenden Masse verfüllt.
[0032] Die vorliegende Erfindung umfasst auch eine Anordnung zum Verbinden eines Bauwerkteils
mit einer dem Bauwerkteil vorgelagerten Platte. Die Anordnung weist zumindest eines
der oben beschriebenen Plattenanschlusselemente und ein die vertikal wirkende Last
der vorgelagerten Platte ableitendes Vertikalkraftelement auf.
[0033] Wie oben im Zusammenhang mit dem Plattenanschlusselement bereits beschrieben, kommt
die Anordnung dann zum Einsatz, wenn die vertikal wirkende Last des vorgelagerten
Elements, also beispielsweise eines Balkons oder eines Vordaches, über zusätzliche
Stützen oder Aufhängungen abgeleitet wird. Im Falle von vorgeständerten Balkonen werden
die vertikalen Kräfte beispielsweise über Stützen in den Untergrund geleitet. Bei
Vordächern kommen häufig oberhalb des Vordaches am Bauwerk befestigte Aufhängungen
zum Einsatz. Daneben sind auch in einem Winkel von rund 45° zur Bauwerksoberfläche
in Richtung des vorgelagerten Elements verlaufende und sich am Bauwerk abstützende
Tragkonstruktionen zum Einsatz, die vertikalte Lasten direkt in das Bauwerk einleiten.
[0034] Bevorzugt umfasst die Anordnung zumindest eine die vertikal wirkende Last der vorgelagerten
Platte in den Untergrund ableitende Stütze als Vertikalkraftelement. Alternativ oder
zusätzlich umfasst die Anordnung bevorzugt zumindest eine die vertikal wirkende Last
der vorgelagerten Platte in das Bauwerk ableitende Aufhängung oder Abstützung als
Vertikalkraftelement.
[0035] Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem eine Anordnung zum Verbinden eines Bauwerkteils
mit einer dem Bauwerkteil vorgelagerten Platte. Die Anordnung umfasst einen im eingebauten
Zustand zwischen dem Bauwerkteil und der vorgelagerten Platte angeordneten Isolierkörper,
zumindest zwei, im eingebauten Zustand in das Bauwerkteil oder in die vorgelagerte
Platte ragende, den Isolierkörper durchsetzende und sich im Bereich des Isolierkörpers
kreuzende Anschlussstäbe, zumindest eine, fest mit den Anschlussstäben verbundene
Blechtraverse, einen, im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte oder in das
Bauwerkteil ragenden Anker, wobei der Anker kraftschlüssig mit der Blechtraverse verbunden
ist, und ein die vertikal wirkende Last der vorgelagerten Platte ableitendes Vertikalkraftelement.
[0036] Wie oben im Zusammenhang mit dem Plattenanschlusselement bereits beschrieben, wird
die vertikal wirkende Last des vorgelagerten Elements, also beispielsweise eines Balkons
oder eines Vordaches, über ein Vertikalkraftelement abgeleitet. Im Falle von vorgeständerten
Balkonen werden die vertikalen Kräfte beispielsweise über Stützen in den Untergrund
geleitet. Bei Vordächern kommen häufig oberhalb des Vordaches am Bauwerk befestigte
Aufhängungen zum Einsatz. Daneben sind auch in einem Winkel von rund 45° zur Bauwerksoberfläche
in Richtung des vorgelagerten Elements verlaufende und sich am Bauwerk abstützende
Tragkonstruktionen zum Einsatz, die vertikalte Lasten direkt in das Bauwerk einleiten.
[0037] Eingesetzt werden solche Konstruktionen häufig im Falle von Objekten mit besonders
hohen Anforderungen an die Wärmedämmung oder bei einer Nachrüstung von Bauwerken mit
beispielsweise Balkonen.
[0038] In den genannten Fällen brauchen die Anschlussstäbe lediglich den Teil der Kräfte
in das Bauwerk einzuleiten, der in der Ebene der vorgelagerten Platte auftritt. Solche
Kräfte werden beispielsweise durch Windeinwirkung oder durch eine Schiefstellung des
zur Ableitung der vertikalen Kräfte eingesetzten Vertikalkraftelements bewirkt. Die
erfindungsgemäß vorgesehenen, sich im Bereich des Isolierkörpers kreuzenden Anschlussstäbe
stellen eine hervorragende Lösung für dieses Problem dar. Sowohl senkrecht wie auch
parallel zur Bauwerksoberfläche in der Plattenebene auftretende Kräfte werden effektiv
und vollständig zunächst auf den im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte
ragenden Anker übertragen. Der Anker ist kraftschlüssig mit der Blechtraverse verbunden
und überträgt die genannten Kräfte auf die Blechtraverse. Die Blechtraverse wiederum
ist fest mit den Anschlussstäben verbunden und überträgt die Kräfte auf die Anschlussstäbe,
welche die Einleitung der Kräfte in das Bauwerk sicherstellen.
[0039] Da die Anschlussstäbe lediglich den Teil der Kräfte in das Bauwerk einzuleiten brauchen,
der in der Ebene der vorgelagerten Platte auftritt, sind bevorzugt neben den sich
kreuzenden Anschlussstäben keine weiteren, den Isolierkörper durchsetzenden Elemente
wie Zugstäbe oder Druckelemente vorgesehen. Ein oder mehrere Paare sich kreuzender
Anschlussstäbe stellen also bevorzugt die einzigen Elemente dar, die den Isolierkörper
durchsetzen.
[0040] Es soll betont werden, dass die gesamte Anordung zur Verbindung einer horizontal
orientierten vorgelagerten Platte wie auch zur Verbindung einer vertikal orientieren
vorgelagerten Platte mit einem Bauwerksteil eingesetzt werden kann. Im Fall einer
vertikal orientierten Platte werden senkrecht wie auch parallel zur Bauwerksoberfläche
in der Plattenebene auftretende Kräfte effektiv und vollständig zunächst auf die im
eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte ragenden Anschlussstäbe übertragen.
Die Anschlussstäbe sind kraftschlüssig mit der Blechtraverse verbunden und übertragen
die genannten Kräfte auf die Blechtraverse. Die Blechtraverse wiederum ist fest mit
dem Anker verbunden und überträgt die Kräfte auf den Anker, welcher die Einleitung
der Kräfte in das Bauwerk sicherstellt.
[0041] Die im Zusammenhang mit dem Plattenanschlusselement beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
und deren Vorteile treffen ebenso für die erfindungsgemäße Anordnung zu.
[0042] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem
Vertikalkraftelement um zumindest eine die vertikal wirkende Last der vorgelagerten
Platte in den Untergrund ableitende Stütze oder um zumindest eine die vertikal wirkende
Last der vorgelagerten Platte in das Bauwerk ableitende Aufhängung oder Abstützung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0043] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- einen horizontalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Plattenanschlusselement in
schematischer Darstellung;
- Fig. 2
- einen vertikalen Schnitt durch das Plattenanschlusselement der Figur 1 in schematischer
Darstellung;
- Fig. 3a
- einen horizontalen Schnitt durch eine Blechtraverse in schematischer Darstellung;
- Fig. 3b
- die Blechtraverse der Fig. 3a in frontaler Ansicht in schematischer Darstellung;
- Fig. 3c
- eine Unterlegscheibe mit Zahnung in frontaler Ansicht in schematischer Darstellung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0044] Figur 1 zeigt einen horizontalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Plattenanschlusselement
1 zum Verbinden eines Bauwerkteils mit einer dem Bauwerkteil vorgelagerten Platte
in schematischer Darstellung. Das Plattenanschlusselement 1 weist einen im eingebauten
Zustand zwischen dem Bauwerkteil und der vorgelagerten Platte angeordneten Isolierkörper
2 auf. Der Isolierkörper 2 wird von zwei Anschlussstäben 3, 4 durchsetzt, die sich
im Bereich des Isolierkörpers 2 kreuzen. Die beiden Anschlussstäbe 3, 4 dienen der
Aufnahme von in der Ebene der vorgelagerten Platte wirkenden Kräften.
[0045] Diese, in der Ebene der vorgelagerten Platte wirkenden Kräfte werden zunächst auf
einen im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte ragenden Anker 6 übertragen.
Der Anker 6 ist kraftschlüssig mit der Blechtraverse 5 verbunden und überträgt die
genannten Kräfte auf die Blechtraverse. Die Blechtraverse 5 ist fest mit den Anschlussstäben
3, 4 verbunden und überträgt die Kräfte so auf die Anschlussstäbe.
[0046] Die Figur 2 zeigt einen vertikalen Schnitt (Schnittebene A-A) durch das Plattenanschlusselement
der Figur 1 in schematischer Darstellung. Der im eingebauten Zustand zwischen dem
Bauwerkteil und der vorgelagerten Platte angeordnete Isolierkörper 2 weist im Bereich
der Blechtraverse 5 eine Aussparung auf. Zur Montage des Plattenanschlusses muss der
Bereich der Blechtraverse 5 zugänglich sein, da die Anschlussstäbe 3, 4 und der Anker
6 kraftschlüssig mit der Blechtraverse 5 verbunden werden müssen. Nach der Montage
wird ein Isolierkörper in die Aussparung gepresst und der Hohlraum auf diese Weise
verschlossen. Notwendig wird diese Vorgehensweise, da üblicherweise das Bauwerksteil,
also beispielsweise die Deckenplatte, in Ortbeton hergestellt und die Anschlussstäbe
oder der Anker in diesem Arbeitsgang bereits einbetoniert werden. Erst nach der Fertigstellung
des Bauwerks werden beispielsweise alle Fertigteilbalkone in einem Arbeitsgang montiert.
[0047] Die Figur 3a zeigt einen horizontalen Schnitt durch die Blechtraverse 5 in schematischer
Darstellung. Deutlich zu erkennen ist der mittig vorgesehene Zahnungsbereich 8, der
im eingebauten Zustand in Richtung Bauwerk orientiert ist. In Fig. 3b, welche die
Blechtraverse 5 in frontaler Ansicht in schematischer Darstellung zeigt, ist der Zahnungsbereich
8 schraffiert dargestellt. Die Blechtraverse 5 weist drei Durchbrechungen 10, 11,
12 auf. Wie aus der Figur 1 zu ersehen ist, ist die Durchbrechung 12 vorgesehen, um
ein Durchdringen der Blechtraverse 5 durch den Anschlussstab 3 zu ermöglichen. Die
Durchbrechung 10 ermöglicht ein Durchdringen der Blechtraverse 5 durch den Anschlussstab
4. Die beiden Durchbrechungen 10, 12 sind vertikal leicht zueinander versetzt um die
beiden Anschlussstäbe spannungsfrei aufnehmen zu können.
[0048] Die im Zahnungsbereich 8 der Blechtraverse 5 vorgesehene Durchbrechung 11 dient der
kraftschlüssigen Verbindung des Ankers 6 und der Blechtraverse 5.
[0049] Zur kraftschlüssigen Verbindung der Blechtraverse 5 mit den Anschlussstäben 3, 4
sind in die, die Durchbrechungen 10, 12 durchdringenden Endbereiche der Anschlussstäbe
3, 4 Gewinde eingeschnitten. Auf beide Anschlussstäbe 3, 4 wird zunächst eine Mutter
aufgeschraubt, dann die Blechtraverse 5 mit Hilfe der entsprechenden Durchbrechungen
auf die beiden Anschlussstäbe 3, 4 aufgesteckt und anschließend zwei weitere Muttern
aufgeschraubt. Die Blechtraverse 5 wird also zwischen zwei mal zwei Muttern eingequescht
und auf diese Weise sicher und dauerhaft fixiert.
[0050] Aus der Fig. 3c ist eine eine Zahnung aufweisende Unterlegscheibe 9 zu ersehen. Im
eingebauten Zustand (siehe Fig. 1) greift die Zahnung der Unterlegscheibe 9 kraftschlüssig
in den Zahnungsbereich 8 der Blechtraverse 5 ein. Der Anker 6 wird durch die Durchbrechung
der Unterlegscheibe 9 geführt. Durch eine auf ein am Anker 6 vorgesehenes Gewinde
aufgeschraubte Mutter wird die Zahnung der Unterlegscheibe 9 mit der Zahnung der Blechtraverse
5 in Eingriff gebracht und auf diese Weise eine kraftschlüssige Verbindung von Blechtraverse
5 und Anker 6 sichergestellt.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Plattenanschlusselement
- 2
- Isolierkörper
- 3, 4
- Anschlussstäbe
- 5
- Blechtraverse
- 6
- Anker
- 7
- Verzahnung
- 8
- Verzahnungsbereich
- 9
- Unterlegscheibe
- 10, 11, 12
- Durchbrechungen
1. Plattenanschlusselement (1) zum Verbinden eines Bauwerkteils mit einer dem Bauwerkteil
vorgelagerten Platte aufweisend
- einen im eingebauten Zustand zwischen dem Bauwerkteil und der vorgelagerten Platte
angeordneten Isolierkörper (2),
- zumindest zwei, im eingebauten Zustand in das Bauwerkteil oder in die vorgelagerte
Platte ragende, sich kreuzende Anschlussstäbe (3, 4),
- zumindest eine, fest mit den Anschlussstäben (3, 4) verbundene Blechtraverse (5)
und
- einen, im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte oder in das Bauwerkteil
ragenden Anker (6), wobei der Anker (6) kraftschlüssig mit der Blechtraverse (5) verbunden
ist,
wobei die zumindest zwei Anschlussstäbe (3, 4) den Isolierkörper (2) durchsetzen und
sich im Bereich des Isolierkörpers (2) kreuzen, und wobei der Isolierkörper (2) ausschließlich
von Anschlussstäben (3, 4) durchsetzt ist.
2. Plattenanschlusselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden sich kreuzenden Anschlussstäbe (3, 4) im wesentlichen in einer Ebene verlaufen,
insbesondere im wesentlichen in einer horizontalen Ebene oder im wesentlichen in einer
vertikalen Ebene.
3. Plattenanschlusselement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (6) die Blechtraverse (5) durchdringt und/oder die Anschlussstäbe (3, 4)
die Blechtraverse (5) durchdringen und die Anschlussstäbe (3, 4) mit der Blechtraverse
(5) verschraubt sind.
4. Plattenanschlusselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung der Blechtraverse (5) mit dem Anker (6) durch eine
Verzahnung (7) erfolgt.
5. Plattenanschlusselement (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechtraverse (5) einen mittig angeordneten Zahnungsbereich (8) aufweist.
6. Plattenanschlusselement (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine eine Zahnung aufweisende Unterlegscheibe (9) vorgesehen ist, die
im eingebauten Zustand kraftschlüssig in den Zahnungsbereich der Blechtraverse (5)
eingreift.
7. Anordnung zum Verbinden eines Bauwerkteils mit einer dem Bauwerkteil vorgelagerten
Platte aufweisend ein Plattenanschlusselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
und ein die vertikal wirkende Last der vorgelagerten Platte ableitendes Vertikalkraftelement,
wobei es sich bei dem Vertikalkraftelement insbesondere um zumindest eine die vertikal
wirkende Last der vorgelagerten Platte in den Untergrund ableitende Stütze oder um
zumindest eine die vertikal wirkende Last der vorgelagerten Platte in das Bauwerk
ableitende Aufhängung oder Abstützung handelt.
8. Anordnung zum Verbinden eines Bauwerkteils mit einer dem Bauwerkteil vorgelagerten
Platte aufweisend
- einen im eingebauten Zustand zwischen dem Bauwerkteil und der vorgelagerten Platte
angeordneten Isolierkörper (2),
- zumindest zwei, im eingebauten Zustand in das Bauwerkteil oder in die vorgelagerte
Platte ragende, den Isolierkörper (2) durchsetzende und sich im Bereich des Isolierkörpers
(2) kreuzende Anschlussstäbe (3, 4),
- zumindest eine, fest mit den Anschlussstäben (3, 4) verbundene Blechtraverse (5),
- einen, im eingebauten Zustand in die vorgelagerte Platte oder in das Bauwerkteil
ragenden Anker (6), wobei der Anker (6) kraftschlüssig mit der Blechtraverse (5) verbunden
ist, und
- ein die vertikal wirkende Last der vorgelagerten Platte ableitendes Vertikalkraftelement.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden sich kreuzenden Anschlussstäbe (3, 4) im wesentlichen in einer Ebene verlaufen,
insbesondere im wesentlichen in einer horizontalen Ebene oder im wesentlichen in einer
vertikalen Ebene.
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (6) die Blechtraverse (5) durchdringt und/oder die Anschlussstäbe (3, 4)
die Blechtraverse (5) durchdringen und die Anschlussstäbe (3, 4) mit der Blechtraverse
(5) verschraubt sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung der Blechtraverse (5) mit dem Anker (6) durch eine
Verzahnung (7) erfolgt.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechtraverse (5) einen mittig angeordneten Zahnungsbereich (8) aufweist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine eine Zahnung aufweisende Unterlegscheibe (9) vorgesehen ist, die
im eingebauten Zustand kraftschlüssig in den Zahnungsbereich der Blechtraverse (5)
eingreift.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Vertikalkraftelement um zumindest eine die vertikal wirkende Last
der vorgelagerten Platte in den Untergrund ableitende Stütze oder um zumindest eine
die vertikal wirkende Last der vorgelagerten Platte in das Bauwerk ableitende Aufhängung
oder Abstützung handelt.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (2) ausschließlich von Anschlussstäben (3, 4) durchsetzt ist.