[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugtürgriff mit einer vergossenen Elektronikkomponente.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Türgriffanordnung mit einer Handhabe, wobei
in der Handhabe ein Hohlraum eine Elektronikkomponente aufnimmt und der Hohlraum nach
Einbringen der Elektronikkomponente mit einer Vergussmasse vergossen ist.
[0002] Kraftfahrzeugtürgriffe der genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Die
DE 10 2009 009 396 A1 offenbart einen entsprechenden Türgriff mit einer Handhabe, wobei in der Handhabe
Elektronikkomponenten angeordnet sind. Ein Befüllungselement ist bei der genannten
Handhabe vorgesehen, durch welches Vergussmasse von außen in die Höhlung mit den Komponenten
einbringbar ist.
[0003] Es ist bekannt, dass beim Ausgießen von Öffnungen mit Vergussmassen Gaseinschlüsse
entstehen können, welche zu Korrosionsproblemen an den eingegossenen elektronischen
Komponenten führen können. Andererseits erhöht der Gebrauch von Vergussmasse das Gesamtgewicht
der Griffanordnung und das Aushärten der Vergussmasse verlängert die Produktionszeit
einer Griffanordnung.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Griffanordnung zu schaffen, welche
bei gleichbleibender Funktionalität gewichtsoptimiert ist und eine rasche Produktion
erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches
1.
[0006] Die erfindungsgemäße Griffanordnung weist eine Handhabe mit einem Handhaben-Körper
und einer Handhaben-Abdeckung auf. Der Handhaben-Körper nimmt elektronische Komponenten,
insbesondere Kabel, Antennen und Steuerelemente auf. Die Handhaben-Abdeckung bedeckt
den offenen Raum des Handhaben-Körpers und schützt diesen gegen Benutzerseitigen Zugang
und Umwelteinflüsse.
[0007] Erfindungsgemäß ist in Handhaben-Körper entlang der Längserstreckung der Handhabe
wenigstens eine, quer zur Längserstreckung der Handhabe angeordnete Trennwand ausgebildet.
Die Trennwand separiert mehrere Längsabschnitte des Handhaben-Körpers voneinander.
Jeder er Kammern enthält wenigstens einen Hohlraum, in welchem Komponenten untergebracht
werden können. Zu vergießende Elektronikkomponenten werden in einem Abschnitt des
Handhaben-Körpers angeordnet und dieser Abschnitt wird mit Vergussmasse gefüllt, so
dass die Elektronikkomponenten eingegossen sind.
[0008] In dem Handhaben-Körper wird entsprechend ein Kammersystem ausgebildet, wobei die
Trennwände das Überfließen der Vergussmasse in andere Abschnitte des Handhaben-Körpers
verhindert. Die Trennwände bilden eine Begrenzung für die Ausbreitung der Vergussmasse.
Entlang der Längserstreckung des Handhaben-Körpers werden entsprechend Abschnitte
mit vergossenen Elektronikkomponenten und nicht-vergossenen Elektronikkomponenten
gebildet. Bei bisherigen Handhaben wurden Elektronikkomponenten mit Vergussmasse umschlossen,
auch wenn dies nicht unbedingt erforderlich war. Die Abtrennung verschiedener Bereiche
in einem Handhaben-Körper und ein Vergießen nur einiger dieser Bereiche reduziert
das Gesamtgewicht der Anordnung. Außerdem bleiben einige Elektronikkomponenten weiter
zugänglich, nämlich die nicht-vergossenen Elektronikkomponenten. Diese fortbestehende
Zugänglichkeit kann die Wartung oder die Reparatur entsprechender Türgriffsysteme
erleichtern.
[0009] Es ist außerdem möglich, durch die Kammerunterteilung des Handhaben-Körpers für unterschiedliche
Bereiche auch unterschiedliche Vergussmassen zu verwenden. Der Montage eines derartigen
Griffes werden neue Möglichkeiten eröffnet, da der Griff während seiner Herstellung
in Abschnitten montiert werden kann, wobei die Abschnitte nach und nach durch Vergießen
endgültig fixiert werden.
[0010] Bevorzugt bleiben Kammern, insbesondere wenigstens eine der Kammern frei von Vergussmasse,
während andere Kammern mit Vergussmasse gefüllt sind.
[0011] In der unvergossenen Kammer werden solche Komponenten aufgenommen, welche entweder
zugänglich bleiben sollen oder unempfindlich gegen einwirkende Einflüsse sind. Außerdem
können auch Komponenten aufgenommen sein, deren Funktion durch Vergießen negativ beeinflusst
werden könnte, z.B. Antenneneinrichtungen.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass die Trennwand in dem Handhaben-Körper Ausnehmungen
aufweist, durch welche Leiter oder Kabel von einer Kammer zu der Kammer jenseits der
Trennwand geführt werden können. Diese Ausnehmungen können in ihrer Größe an die zu
verwendenden Kabel derart angepasst sein, dass die Ausnehmungen vollständig durch
die durchgeführten Kabel verschlossen werden. Diese Ausnehmungen können auch im Randbereich
der Wand angeordnet werden, z.B. als Vertiefungen in einer Trennwandkante, über welche
die Kabel geführt werden.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung können die abgetrennten Kammern auch jeweils
Befüllungselemente vorsehen, durch welche die Vergussmasse von außen in den entsprechenden
Hohlraum der Kammer einfüllbar ist. Entsprechende Konzepte sind in der vorstehend
genannten Druckschrift offenbart.
[0014] Zusätzlich zu der Funktion der Begrenzung des Fließbereiches von Vergussmasse bietet
die Trennwand in dem Handhaben-Körper außerdem eine Möglichkeit der räumlichen Fixierung
von Komponenten bei der Montage des Systems. Die Trennwände können als Anlage oder
als Hilfsmittel gegen ein Verrutschen der Komponenten verwendet werden sowie eine
Führung und Halterung durch die Handhabe zu verlegenden Kabel bereitstellen. Die ausgebildeten
Ausnehmungen verhindern dabei Kabelbruch und bieten eine reproduzierbare Führung,
was der problemlosen und raschen Montage ebenfalls entgegenkommt.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Türgriffs gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel;
Figur 2 zeigt den Türgriff aus Figur 1 mit demontierter Handhaben-Abdeckung und freigegebener
Sicht auf die vergossene Elektronik;
Figur 3 zeigt den Türgriff aus den Figuren 1 und 2, vor dem Vergießen der Elektronikbauteile;
Figur 4 zeigt den Handhaben-Körper gemäß den Türgriffen aus den Figuren 1, 2 und 3;
Figur 5 zeigt den Handhabenträger aus Figur 4 in einer Draufsicht;
Figur 6 zeigt den Handhabenträger aus den Figuren 4 und 5 aus anderem Blickwinkel.
[0016] In Figur 1 ist eine Handhabe 1 für eine Türgriffanordnung gezeigt. In dieser Ansicht
die Handhaben-Abdeckung 2 erkennbar, welche verschiedene Bedienungskomponenten und
Funktionensteile enthält. Die Abdeckung 2 ist mit dem Handhaben-Körper 3 gekoppelt,
welcher in den nachfolgenden Zeichnungen näher beschrieben wird. An dem Handhaben-Körper
befinden sich mechanische Ansätze 4a und 4b, welche bei Montage an einem Kraftfahrzeug
durch Ausnehmung in Türblechen durchgreifen und mit einem Griffträger gekoppelt werden.
Außerdem ist ein Steckverbinder 5 mit einem Kabelbaum 6 gekoppelt, wobei die Kabel
in das Innere des Handhaben-Körpers führen.
[0017] Die Figur 2 gibt den Blick auf den Handhaben-Körper 3 frei, wobei die Handhaben-Abdeckung
2 entfernt wurde. Im Inneren des Handhaben-Körpers 3 sind verschiedene Funktionskomponenten
angeordneten, welche über die Kabel 6 mit dem Steckverbinder 5 gekoppelt sind. Eine
Baugruppe 7 und eine Baugruppe 8 befinden sich an unterschiedlichen Positionen entlang
der Längserstreckung des Handhaben-Körpers. Zwischen den Komponenten 7 und 8 ist im
Handhaben-Körper eine Trennwand 10 ausgebildet. Die Trennwand 10 separiert verschiedene
Kammern entlang der Längserstreckung des Träger-Körpers 3. Eine der Kammern ist mit
einer Vergussmasse 11 gefüllt, so dass die Baugruppe 8 wenigstens teilweise umgossen
und damit vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Einige der Kabel 6 führen über die Trennwand
10 hinweg, was später noch im Detail erläutert wird.
[0018] Es ist erkennbar, dass die Verfüllung mit der Vergussmasse 11 einen deutlich geringeren
Bereich oder Raum einnimmt, als beim Ausfüllen des gesamten Griffinnenraumes, wobei
auch die Komponenten 7 umgossen würden.
[0019] Die Trennwand 10 verhindert ein Verlaufen der Vergussmasse 11 in den Bereich, in
welchem die Komponenten 7 angeordnet sind.
[0020] Figur 3 zeigt die Anordnung aus Figur 2, wobei hier die Vergussmasse 11 entfernt
wurde, also in einem Zustand vor dem Vergießen der Komponenten 8. In dieser Darstellung
ist die Anordnung der Trennwand 10 zur Separierung mehrerer Kammern in dem Handhaben-Körper
3 gut erkennbar. Ebenso ist erkennbar, wie die Kabel 6 über die Trennwand 10 geführt
sind. Es ist wesentlich, dass entlang der Längserstreckung durch Querwände mehrere
Aufnahmekammern mit Hohlräumen in dem Handhaben-Körper gebildet sind.
[0021] Figur 4 zeigt den Handhaben-Körper 3, wobei weitere innere Komponenten entfernt sind.
In dieser Darstellung wird die Anordnung der Trennwand 10 mit den Ausnehmungen 10a
und 10b deutlich. Durch die Trennwand 10 ist zur Aufnahme von elektronischen Komponenten
eine Kammer gebildet, die nur einen Teil der Längserstreckung des Handhaben-Körpers
3 einnimmt. Die Ausnehmungen 10a und 10b bieten Platz für die längs entlang der Erstreckung
der Handhabe durchgeführten Kabel (siehe Figuren 2 und 3) und fixieren die Lage der
Kabel vor dem Vorgang des Vergießens in einer Querrichtung zu der Längserstreckung
der Handhaben. An der Trennwand selbst sind Ansätze 15a und 15b ausgebildet, welche
Haltemittel und Auflagen für die Elektronikkomponenten 8 bieten. In dem nicht-vergossenen
Innenraum des Trägers, also den Bereich links von der Trennwand in Figur 7, sind Längsverstrebungen
zur Stabilisierung und zur Führung der Kabel angeordnet.
[0022] Die Figuren 5 und 6 zeigen den Handhaben-Körper 3 aus Figur 4 in anderen Ansichten,
wobei hier die Lage und Ausbildungen der Trennwand 10 sowie der Ausnehmungen 10a und
10b gut zu erkennen sind.
[0023] Im Rahmen der Erfindung können weitere Kammern in dem Handhaben-Körper ausgebildet
sein. Die verschiedenen Kammern können außerdem durchaus allesamt vergossen werden,
wobei der Vorgang des Vergießens z. B. auch mit unterschiedlichen Vergussmassen oder
zu unterschiedlichen Zeiten des Fertigungsvorganges erfolgen kann. In jedem Fall verhindert
eine quer zur Längserstreckung des Handhaben-Körpers verlaufende Trennwand, dass Vergussmasse
in Bereiche gelangt, die zu diesem Zeitpunkt nicht vergossen werden sollen. Es ergibt
sich, sofern nicht alle Bereiche vergossen werden, ein gewichtsreduzierter und leicht
zu fertigender Türgriff.
[0024] Die Trennwände können im Übrigen integral mit dem Handhaben-Körper ausgebildet sein,
sie können aber auch eingesteckt in Aufnahmen oder Führungen des Handhaben-Körper
platziert werden.
1. Türgriffeinrichtung für Kraftfahrzeuge mit einer langgestreckten Handhabe (1), die
einen Handhaben-Körper (3) und eine Handhaben-Abdeckung (2) aufweist,
wobei in dem Handhaben-Körper (3) ein Hohlraum ausgebildet ist, in welchem Elektronik-Bauteile
(7, 8) aufgenommen sind, wobei die Elektronik-Bauteile wenigstens teilweise mit Vergussmasse
(11) umgossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass quer zu der Längserstreckung der Handhabe in dem Handhaben-Körper wenigstens eine
Trennwand (10) angeordnet ist, so dass die Trennwand den Handhaben-Körper in mehrere
Kammern mit jeweils wenigstens einem Hohlraum teilt, wobei die Hohlräume offen zu
der zur Handhaben-Abdeckung gerichteten Seite sind,
wobei wenigstens eine der Kammern Elektronik-Bauteile (8) aufnimmt, welche mit Vergussmasse
derart umgossen sind, dass die Trennwand (10) eine Begrenzung für die Vergussmasse
bildet.
2. Türgriffeinrichtung nach Anspruch 1, wobei wenigstens eine der Kammern frei von Vergussmasse
ist.
3. Türgriffeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei in der Trennwand wenigstens eine
Ausnehmung (10a, 10b) gebildet ist, welche eine Anlage zur Kabelführung bildet.
4. Türgriffeinrichtung nach Anspruch 3, wobei die Ausnehmung (10a, 10b) im der Handhaben-Abdeckung
zugewandten Randbereich der Trennwand ausgebildet ist.
5. Türgriffeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an der Trennwand
Halte- oder Stützelemente für die aufgenommenen Elektronik-Bauteile ausgebildet sind.
6. Türgriffeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in wenigstens einer
der Kammern ein Schaumstoffmaterial zwischen Handhaben-Abdeckung und Handhaben-Körper
in Kontakt zu der Handhaben-Abdeckung angeordnet ist.