[0001] Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag für ein bewegbares Möbelteil, insbesondere
zum Antrieb einer Klappe, einer Tür oder einen Schublade, mit wenigstens einem Dämpfer
zur Dämpfung der Bewegung des bewegbaren Möbelteils beim Einfahren in die Schließstellung
und/oder Ausfahren in die Offenstellung, wobei der Dämpfer eine Auftrefffläche aufweist,
auf die zur Einleitung einer Dämpfungswirkung ein am Möbelbeschlag oder am Möbelkorpus
ausgebildetes, mit einer Beaufschlagungsfläche ausgestattetes Beaufschlagungsglied
auftreffbar ist, und wobei sich die Auftrefffläche bei Abwesenheit des Beaufschlagungsglieds
in einer Dämpfungsstartposition befindet.
[0002] Ein Möbelbeschlag dieser Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 025 265 A1 bekannt. Dort sitzt der Dämpfer an einem Tragarm des Möbelbeschlags, wobei der vom
Dämpfergehäuse hervorstehende Schieber beim Einfahren in die Schließstellung auf ein
stationäres Anschlagelement auftrifft.
[0003] Im Falle eines als Möbelklappe ausgebildeten bewegbaren Möbelteils besteht der Bedarf,
den Dämpfer auf unterschiedliche Klappengrößen und Klappengewichte einzustellen. Dies
erfolgt durch Veränderung des Dämpfungshubs. Schwere Möbelklappen benötigen mehr Dämpfungshub
als leichte. Im Falle des zuvor beschriebenen Standes der Technik wird die Position
des Dämpfers am Tragarm verändert, indem der Dämpfer ummontiert, also an einer anderen
Postion am Tragarm befestigt wird. Dadurch wird der Schieber beim Schließen der Möbelklappe
nicht vollständig in das Dämpfergehäuse eingefahren, das heißt der Dämpfungshub wird
nicht komplett ausgenutzt, was für leichte Möbelklappen ausreichend ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Möbelbeschlag der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
mit dem sich in einfacher und kostengünstiger Weise eine zuverlässige Dämpfung unterschiedlicher
bewegbarer Möbelteile realisieren lässt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Möbelbeschlag mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Der erfindungsgemäße Möbelbeschlag zeichnet sich dadurch aus, dass dem Dämpfer Verstellmittel
zur Verstellung der Dämpfungsstartposition zugeordnet sind.
[0007] Die Verstellmittel erlauben also ein einfaches und schnell durchzuführendes Umpositionieren
des Dämpfers und somit die Einstellung einer neuen, an die Ausgestaltung des bewegbaren
Möbelteils, beispielsweise hinsichtlich dessen Gewichts und Größe, angepassten neuen
Dämpfungsstartposition. Eine Demontage des Dämpfers und Neumontage an einer anderen
Position, wie beispielsweise bei dem Möbelbeschlag aus dem vorerwähnten Stand der
Technik erforderlich, ist nicht mehr notwendig.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Dämpfer ein Dämpfergehäuse und einen
im Dämpfergehäuse verschieblich geführten Dämpferkolben auf, an dem sich die Auftrefffläche
befindet, wobei die Verstellmittel derart ausgebildet sind, dass zur Verstellung der
Dämpfungsstartposition das Dämpfergehäuse mit dem Dämpferkolben verstellbar ist.
[0009] In besonders bevorzugter Weise umfassen die Verstellmittel ein Lagergehäuse, in dem
das Dämpfergehäuse verschieblich gelagert ist. In diesem Fall ist also eine Art Gehäuse-in-Gehäuse-Lösung
verwirklicht, wobei sich das Dämpfergehäuse mittels der Verstellmittel im Lagergehäuse
verschieben lässt.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es, das Lagergehäuse mittels eines Gehäuse-Schwenklagers
mit Lagergehäuse-Schwenkachse schwenkbar am Möbelkorpus zu lagern.
[0011] In besonders bevorzugter Weise weisen die Verstellmittel ein durch den Benutzer manuell
und/oder mittels eines Betätigungswerkzeugs betätigbares Verstellelement auf, das
mit dem Dämpfer derart bewegungsgekoppelt ist, dass die Verstellung der Dämpfungsstartposition
mittels einer Schwenkbewegung erzielbar ist.
[0012] Zweckmäßigerweise ist das Verstellelement schwenkhebelartig ausgebildet, wobei bei
dessen Betätigung eine Schwenkbewegung verursacht wird, die insbesondere ein Verschwenken
des Lagergehäuses um die Lagergehäuse-Schwenkachse bewirkt.
[0013] Alternativ zur manuellen Betätigung oder Betätigung mittels eines Betätigungswerkzeugs
ist es auch möglich, dass elektrische Verstellmittel vorgesehen sind. Zweckmäßigerweise
lässt sich in diesem Fall das Verstellelement elektrisch betätigen.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Verstellelement einen beispielsweise
zum Eingriff des Betätigungswerkzeugs ausgebildeten Betätigungsabschnitt und einen
mit dem Dämpfergehäuse verbundenen Verstellabschnitt auf.
[0015] Der Verstellabschnitt kann nach Art eines Bolzens ausgestaltet sein, der mittels
einer Durchgangsöffnung durch das Lagergehäuse hindurchgeführt ist.
[0016] Zweckmäßigerweise ist die Durchgangsöffnung langlochartig ausgebildet und dient als
Verschiebeführung für den Bolzen.
[0017] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Dämpfer als Fluiddämpfer ausgebildet.
Er kann beispielsweise als Gas- oder insbesondere als Öldämpfer ausgebildet sein.
[0018] In besonders bevorzugter Weise ist das Beaufschlagungsglied derart ausgebildet, dass
nach Einstellung einer neuen Dämpfungsstartpostion des Dämpfers der Dämpfungsbeginn,
das heißt der Kontakt der Beaufschlagungsfläche des Beaufschlagungsglieds mit der
Auftrefffläche am Dämpfer im Wesentlichen an derselben Öffnungsposition des bewegbaren
Möbelteils in Bezug zum Möbelkorpus stattfindet. Im Falle eines als Möbelklappe ausgebildeten
bewegbaren Möbelteils ist es also möglich, dass die Dämpfung beim Schließen im Wesentlichen
beim gleichen Öffnungswinkel der Möbelklappe, beispielsweise 15° oder 30° beginnt,
unabhängig davon, ob eine leichte oder eine schwere Möbelklappe zu dämpfen ist.
[0019] In besonders bevorzugter Weise ist das Beaufschlagungsglied von einem Kurvenstück
mit kurvenförmig ausgebildeter Beaufschlagungsfläche gebildet. Zweckmäßigerweise ist
das Kurvenstück am Beschlag ausgebildet. Es könnte sich jedoch alternativ am Möbelkorpus
befinden.
[0020] Selbstverständlich ist es möglich, den Möbelbeschlag mit mehreren Dämpfern auszustatten,
die jeweils auf dem erfindungsgemäßen Prinzip funktionieren. Beispielsweise wäre es
möglich, alternativ oder zusätzlich das Einfahren des bewegbaren Möbelteils in die
Offenstellung zu dämpfen.
[0021] Die Erfindung umfasst ferner noch ein Möbel, mit wenigstens einem bewegbaren Möbelteil,
wie Klappe, Tür oder Schublade, gekennzeichnet durch einen Möbelbeschlag nach einem
der Ansprüche 1 bis 13.
[0022] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Möbelbeschlags im montierten
Zustand einerseits am Möbelkorpus und andererseits an einem bewegbaren Möbelteil in
Form einer Möbelklappe, wobei sich die Möbelklappe in einer Offenstellung befindet,
ab der bei der Bewegung in Schließrichtung die Dämpfung beginnt,
- Figur 2
- den Möbelbeschlag von Figur 1, wobei sich die Möbelklappe in der Schließstellung befindet,
- Figur 3
- den Möbelbeschlag gemäß Figur 1, wobei die Dämpfungsstartposition des Dämpfers geändert
ist und sich die Möbelklappe wieder in einer Offenstellung befindet, ab der in Schließrichtung
die Dämpfung beginnt und
- Figur 4
- den Möbelbeschlag von Figur 3, wobei sich die Möbelklappe in der Schließstellung befindet.
[0023] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Möbelbeschlags 11. Die Ausgestaltung und Funktion des Möbelbeschlags 11 wird im Folgenden
rein beispielhaft anhand eines sogenannten Klappenbeschlags erläutert, der zum Antrieb
einer Möbelklappe 13 eines Möbels 10 bestimmt ist und einerseits an einem Möbelkorpus
12 und andererseits an der Möbelklappe 13 zu montieren ist. Anstelle eines beweglichen
Möbelteils wird im Folgenden daher von einer Möbelklappe 13 gesprochen. Es ist selbstverständlich
möglich, den Möbelbeschlag 11 zum Antrieb eines Möbeldeckels, beispielsweise einer
Möbeltruhe, einer Tür, beispielsweise Kühlschranktür, oder einer Schublade einzusetzen.
[0024] Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Möbelbeschlag 11 also an einem
Möbel 10, vorzugsweise Schrank, insbesondere Oberschrank, angeordnet, der in der Höhe
an einer Gebäudewand hängend befestigt wird. Der Möbelkorpus 12 des Schranks weist
zueinander entgegengesetzte vertikale Seitenwände 14, von denen in der Zeichnung nur
eine sichtbar ist, eine Bodenwand, eine Deckenwand 15 und eine Rückwand auf und enthält
ein von diesen Wänden begrenztes Möbelfach 16 mit Möbelfachöffnung, wobei das Möbelfach
16 gegebenenfalls durch ein Fachbrett (nicht dargestellt) in der Höhe unterteilt sein
kann.
[0025] Der Vorderseite des Möbelfachs 16 ist die Möbelklappe 13 zugeordnet, die in ihrer
Schließstellung eine vertikale Lage einnimmt und das Möbelfach 16 verschließt (Figuren
2 und 4). Die Möbelklappe 13 kann aus dieser Schließstellung nach Zurücklegen eines
bestimmten Öffnungswinkels in eine den Zugang zum Möbelfach 16 gestattende Offenstellung
verstellt werden.
[0026] Die bewegliche Führung der Möbelklappe 13 zwischen der Schließ- und der Offenstellung
übernimmt der Möbelbeschlag 11.
[0027] Der Möbelbeschlag 11 besitzt einen ersten Tragarm 17 und einen zweiten Tragarm 18,
die jeweils einerseits um erste und zweite korpusseitige Schwenkachsen 19, 20 schwenkbar
an einem am Möbelkorpus 12 befestigten Beschlagteil 21 und andererseits um erste und
zweite klappenseitige Schwenkachsen 22, 23 schwenkbar an einem an der Möbelklappe
13 befestigten Halteteil 24 gelagert sind. Die beiden Tragarme 17, 18 sind jeweils
als Kniehebel ausgebildet und besitzen jeweils ein korpusseitges und ein klappenseitiges
Tragarmteil 25a, 25b; 26a, 26b. Die Tragarmteile 25a, 25b des ersten Tragarms 17 und
die Tragarmteile 26a, 26b des zweiten Tragarms 18 sind jeweils über ein Verbindungsgelenk
27, 28 schwenkbeweglich miteinander verbunden. Die beiden Tragarme 17, 18 sind über
eine Verbindung mittels eines weiteren Verbindungsgelenks 29 schwenkbar miteinander
verbunden. Insgesamt ergibt sich dadurch in bespielhafter Weise gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel eine Tragarmanordnung in Form einer 7-Gelenk-Anordnung. Prinzipiell
wäre die Erfindung jedoch auch auf eine 4-Gelenk-Anordnung anwendbar.
[0028] Der Möbelbeschlag 11 besitzt eine Selbstanzugeinrichtung mit einem Kraftantrieb 30
zur Einleitung einer Schließkraft in Schließrichtung und nach Überschreitung eines
Totpunktes zur Einleitung einer Öffnungskraft in Öffnungsrichtung auf die Möbelklappe
13. Der Kraftantrieb 30 ist am Beschlagteil 21, das seinerseits an der Seitenwand
14 des Möbelkorpus 13 befestigt ist, angeordnet. Der Kraftantrieb 30 sorgt in Verbindung
mit einem aus mehreren Getriebehebeln aufgebauten Getriebe 31 für den Selbstanzug.
Zweckmäßigerweise wird der Kraftantrieb 30 nur einseitig, das heißt an einem der beiden
Möbelbeschläge 11, die links und rechts an der Seitenwand des Möbelfachs 16 sitzen,
angebracht.
[0029] Der Kraftantrieb 30 hat die Form eines Federspeichers. Der Federspeicher weist ein
Basiselement 32 auf, das um eine Lagerachse 33 schwenkbar am korpusseitigen Beschlagteil
21 befestigt ist. An dem Basiselement 32 ist ein Stellschieber 34 axial entlang einer
Verstellachse 35 verstellbar gehalten. Der Stellschieber 34 ist mittels Druckfedern
36, die sich einerseits gegen das Basiselement 32 und andererseits gegen den Stellschieber
34 abstützen, in Richtung einer ausgeschobenen Position mit Kraft beaufschlagt. Damit
die Druckfedern 36 nicht quer zur Verstellachse 35 knicken, ist an dem Stellschieber
jeder Druckfeder ein Dorn (nicht dargestellt) zugeordnet, der in den Windungen der
als Schraubenfedern ausgestalteten Druckfedern 36 eintaucht und die jeweilige Druckfeder
36 gegen seitliches Ausbauchen schützt.
[0030] Der Kraftantrieb 30 ist über das Hebelgetriebe 31 mit der Tragarmanordnung, also
gemäß Ausführungsbeispiel mit der 7-Gelenk-Anordnung, verbunden. Das Hebelgetriebe
31 umfasst einen wippenartigen Kraftumlenkhebel 37, der um eine korpusseitige Umlenkhebel-Schwenkachse
38 schwenkbar gelagert ist. Die Umlenkhebel-Schwenkachse 38 unterteilt den Kraftumlenkhebel
37 in einen ersten Hebelarm 39a, der dem Kraftantrieb 30 zugeordnet ist und einen
davon abgewandten zweiten Hebelarm 39b. Am ersten Hebelarm 39a befindet sich ein Kopplungsglied
40 in Form eines Kopplungsbolzens, an den der Stellschieber 34 des Kraftantriebs 30
angreift, wodurch die vom Kraftantrieb 30 ausgeübte Kraft auf den Kraftumlenkhebel
37 eingeleitet wird. Das Kopplungsglied 40 stellt somit die Krafteinleitungs-Schnittstelle
zwischen dem Kraftantrieb 30 und dem Kraftumlenkhebel 37 dar. Am zweiten Hebelarm
39b des Kraftumlenkhebels 37 befindet sich eine Schubstange 41, die über ein Schubstangen-Gelenk
42 mit dem Kraftumlenkhebel 37 schwenkbeweglich verbunden ist. An dem dem Kraftumlenkhebel
37 abgewandten Ende der Schubstangen 41 ist ein zweites Schubstangen-Gelenk 43 vorgesehen,
über das die Schubstange 41 an der Tragarmanordnung schwenkbeweglich gelagert ist.
[0031] Der Möbelbeschlag 11 besitzt ferner wenigstens einen Dämpfer 43 zur Dämpfung der
Bewegung der Möbelklappe 13 beim Einfahren in die Schließstellung und/oder Ausfahren
in die Offenstellung. Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbespiel ist ein einzelner Dämpfer
43 vorgesehen, der die Einfahrbewegung der Möbelklappe 13 in die Schließstellung dämpft.
[0032] Der Dämpfer 43 ist als Fluiddämpfer, insbesondere Öldämpfer ausgeführt, wobei als
Dämpfungsmedium Hydrauliköl vorgesehen ist. Baulich ist der Dämpfer 43 gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel als sogenannter Kolbendämpfer ausgeführt. Zudem besitzt der Dämpfer
43 ein Dämpfergehäuse 44, in dem ein Dämpferkolben 45 verschieblich geführt ist. Der
Dämpferkolben 45 könnte auch als Schieber bezeichnet werden. Im Dämpfergehäuse 44
befindet sich zudem das Dämpfungsmedium, das bei der Einfahrbewegung des Dämpferkolbens
45 in das Dämpfergehäuse 44 verdrängt wird, wodurch die Dämpfungswirkung entsteht.
[0033] An der vorderen Stirnseite des Dämpferkolbens 45 befindet sich eine Auftrefffläche
46, die beim Dämpfungsvorgang mit einer nachfolgend noch näher beschriebenen Beaufschlagungsfläche
47 eines Beaufschlagungsglieds 48 zusammenwirkt.
[0034] Die Auftrefffläche 46 des Dämpferkolbens 45 befindet sich in Abwesenheit des Beaufschlagungsglieds
48 in einer Dämpfungsstartposition 49.
[0035] In den Figuren 1 und 3 ist ebenfalls die Dämpfungsstartposition 49 des Dämpfers 43
dargestellt, wobei hier die Situation unmittelbar beim Start des Dämpfungsvorgangs
dargestellt ist. Dem Dämpfer 43 sind Verstellmittel zugeordnet, über die eine Verstellung
der Dämpfungsstartposition 49 möglich ist.
[0036] Die Verstellmittel umfassen hierzu ein Lagergehäuse 50, in dem das Dämpfergehäuse
44 verschieblich gelagert ist. Das Lagergehäuse seinerseits ist mittels eines Gehäuse-Schwenklagers
51 schwenkbar am Möbelkorpus 12 gelagert. Die Verstellmittel umfassen ferner ein Verstellelement
52, das mit dem Dämpfer 43 derart bewegungsgekoppelt ist, dass die Verstellung der
Dämpfungsstartposition 49 mittels einer Schwenkbewegung erzielbar ist. Das Verstellelement
52 ist schwenkhebelartig ausgebildet und lässt sich manuell, mechanisch, beispielsweise
mittels eines Betätigungswerkzeugs, oder elektrisch betätigen, wodurch eine mittels
des Verstellelements 52 erzeugt Schwenkbewegung auf das Lagergehäuse 50 übertragbar
ist, das die Schwenkbewegung seinerseits über das Lagergehäuse-Schwenklager 58 auf
das Dämpfergehäuse 44 und somit auf den Dämpferkolben 45 und die Auftrefffläche 46
überträgt.
[0037] Das Verstellelement 52 ist gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel mittels eines Betätigungswerkzeugs,
beispielsweise Schraubendreher, betätigbar. Wie beispielsweise in den Figuren 1 und
3 dargestellt, besitzt das Verstellelement 52 einen Betätigungsabschnitt 53 zum Eingriff
des Betätigungswerkzeugs. Das Verstellelement 52 besitzt ferner einen Verstellabschnitt
54, der mit dem Dämpfergehäuse 44 verbunden ist. Der Verstellabschnitt 54 ist nach
Art eines Bolzens ausgestaltet und an die Unterseite des schwenkhebelartigen Betätigungsabschnitts
53 angesetzt und andererseits fest mit dem Dämpfergehäuse 44 verbunden. Der bolzenartigen
Verstellabschnitt 54 ist über eine langlochartige Durchgangsöffnung 55 durch das Lagergehäuse
50 hindurchgeführt. Der Schwenkweg des Betätigungsabschnitts 53 ist durch zwei Endanschläge
56a, 56b begrenzt. Die Endanschläge 56a, 56b werden von den Enden einer im Schwenkradius
des schwenkhebelartigen Betätigungsabschnitts 53 liegenden, gekrümmten Führungskurve
47 gebildet. Das Verschwenken des Betätigungsabschnitts 53 verursacht eine Verschwenkung
des Lagergehäuses 50 um die stationäre Lagergehäuse-Schwenkachse 58. Hierbei bewegt
sich der Verstellabschnitt 54 entlang der Führungskurve 47, wobei ein Ausgleich über
die langlochartige Durchgangsöffnung 55 stattfindet.
[0038] Wie insbesondere in den Figuren 2 und 4 dargestellt, ist das Beaufschlagungsglied
als Kurvenstück ausgebildet und besitzt eine kurvenförmig ausgebildete Beaufschlagungsfläche
47. Das Kurvenstück sitzt hier gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel am Möbelbeschlag
11 und zwar an einem der Tragarme 17, 18.
[0039] Die Figuren 1 und 2 zeigen die Situation beim Dämpfen einer relativ schweren Möbelklappe.
Der Dämpfer 43 ist relativ weit nach vorne Richtung Möbelfachöffnung ausgeschwenkt.
Figur 1 zeigt die Situation beim Auftreffen der Beaufschlagungsfläche 47 am Kurvenstück
auf die Auftrefffläche 46 am Dämpferkolben 45. Also die Situation ganz am Anfang des
Dämpfungsvorgangs. In dieser Stellung besitzt die Möbelklappe 13 einen definierten
Öffnungswinkel, beispielsweise 15° oder 30°. Der Dämpfvorgang findet beim Schließen
der Möbelklappe aus der in Figur 1 dargestellten Offenstellung in Schließrichtung
in die in Figur 2 dargestellte Schließstellung statt. Dabei überfährt die kurvenförmige
Beaufschlagungsfläche 47 die Auftrefffläche 46 des Dämpferkolbens, wobei der Dämpferkolben
45 gleichzeitig eingedrückt wird, das heißt in das Dämpfergehäuse 44 einfährt. Bei
dem Dämpfungsvorgang überfährt die kurvenförmige Beaufschlagungsfläche 47 die Auftrefffläche
46 am Dämpferkolben 45 über eine definierte Überfahrstrecke, die dem Schließweg der
in Figur 1 dargestellten Möbelklappe 14 in die Figur 2 dargestellte Schließstellung
entspricht. Dabei wird ein bestimmter Dämpfungshub des Dämpferkolbens 45 ausgenutzt,
was bei schweren Klappen im Wesentlichen dem maximal zur Verfügung stehenden Dämpfungshub
entspricht. Der verbliebene Resthub x ist in Fig. 2 dargestellt.
[0040] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Situation bei der Dämpfung einer relativ leichten
Klappe. Hier ist es nicht notwendig, den vollen Dämpfungshub auszunutzen. Daher wird
die Dämpfungsstartposition 49 geändert. Dies erfolgt durch Eingriff eines Betätigungswerkzeugs,
beispielsweise Schraubendrehers, in den Betätigungsabschnitt 43 der Verstellelements
52. Durch Verschwenken des schwenkhebelartigen Betätigungsabschnitts 43 in Gegen-Uhrzeigerrichtung
verschwenkt das Lagergehäuse 50 und damit der Dämpferkolben 45 mit Dämpfergehäuse
44 ebenfalls und zwar in Uhrzeiger-Richtung um die Lagergehäuse-Schwenkachse 58. Die
Figur 3 zeigt wieder die Situation am Beginn des Dämpfungsvorgangs. Wesentlich dabei
ist, dass die Möbelklappe 13 dieselbe Offenstellung einnimmt als zuvor die relativ
schwere Möbelklappe 13. Die Dämpfung beginnt also unabhängig von der Art der zu dämpfenden
Möbelklappe 13 immer beim im Wesentlichen gleichen Öffnungswinkel der Möbelklappe
13. Die Auftrefffläche 46 des Dämpferkolbens 45 ist wiederum in Kontakt mit der Beaufschlagungsfläche
47 des Beaufschlagungsglieds 48, also des Kurvenstücks. Im Gegensatz zu der in Figur
1 dargestellten Situation befindet sich die Auftrefffläche 46 jedoch nun am hinteren
Ende des Kurvenstücks an einem gegenüber dem Rest des Kurvenstücks mit anderer Neigung
versehenen nasenartigen Endstück 59. Beim anschließenden Dämpfvorgang überfährt die
Beaufschlagungsfläche 47 wiederum die Auftrefffläche 46 über eine definierte Überfahrstrecke.
Diese Überfahrstrecke bewirkt wiederum das Einschieben des Dämpferkolbens 45 in das
Dämpfergehäuse 44. Aufgrund der Kurvenführung ist der Dämpferkolben 45 jedoch in der
Schließstellung der Möbelklappe 13 nicht soweit in das Dämpfergehäuse eingefahren,
das heißt es wurde weniger Dämpfungshub abgerufen. Der Dämpfungshub reicht jedoch
aus, um diese relativ leichte Möbelklappe zu dämpfen. Der Resthub y ist in Figur 4
dargestellt, wobei y>x ist.
1. Möbelbeschlag für ein bewegbares Möbelteil, insbesondere zum Antrieb einer Möbelklappe
(13), einer Tür oder einer Schublade, mit wenigstens einem Dämpfer (43) zur Dämpfung
der Bewegung des bewegbaren Möbelteils beim Einfahren in die Schließstellung und/oder
Ausfahren in die Offenstellung, wobei der Dämpfer (43) eine Auftrefffläche (46) aufweist,
auf die zur Einleitung einer Dämpfungswirkung ein am Möbelbeschlag (11) oder am Möbelkorpus
(12) ausgebildetes, mit einer Beaufschlagungsfläche (47) ausgestattetes Beaufschlagungsglied
(48) auftreffbar ist, und wobei sich die Auftrefffläche (46) bei Abwesenheit des Beaufschlagungsglieds
(48) in einer Dämpfungsstartposition (49) befindet, dadurch gekennzeichnet, dass dem Dämpfer (43) Verstellmittel zur Verstellung der Dämpfungsstartposition (49) zugeordnet
sind.
2. Möbelbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (43) ein Dämpfergehäuse(44) und ein im Dämpfergehäuse (44) verschieblichen
geführten Dämpferkolben (45) aufweist, an dem sich die Auftrefffläche (46) befindet,
wobei die Verstellmittel derart ausgebildet sind, dass zur Verstellung der Dämpfungsstartposition
das Dämpfergehäuse (44) mit dem Dämpferkolben (45) verstellbar ist.
3. Möbelbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmittel ein Lagergehäuse (50) umfassen, in dem das Dämpfergehäuse (44)
verschieblich gelagert ist.
4. Möbelbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (50) mittels eines Gehäuse-Schwenklagers mit Lagergehäuse-Schwenkachse
(58) schwenkbar am Möbelkorpus (13) lagerbar ist.
5. Möbelbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmittel ein durch den Benutzer manuell und/oder mittels eines Betätigungswerkzeugs
betätigbares Verstellelement (52) aufweisen, das mit dem Dämpfer (43) derart bewegungsgekoppelt
ist, dass die Verstellung der Dämpfungsstartposition (49) mittels einer Schwenkbewegung
erzielbar ist.
6. Möbelbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (52) schwenkhebelartig ausgebildet ist und dessen Betätigung
eine Schwenkbewegung verursacht, die insbesondere ein Verschwenken des Lagergehäuses
(50) um die Lagergehäuse-Schwenkachse (58) bewirkt.
7. Möbelbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass elektrische Verstellmittel vorgesehen sind, insbesondere eine elektrische Betätigung
des Verstellelements (52) möglich ist.
8. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (52) einen beispielsweise zum Eingriff eines Betätigungswerkzeugs
ausgebildeten Betätigungsabschnitt (53) und einen mit dem Dämpfergehäuse (44) verbundenen
Verstellabschnitt (54) aufweist.
9. Möbelbeschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellabschnitt (54) nach Art eines Bolzens ausgestaltet ist, der mittels einer
Durchgangsöffnung (55) durch das Lagergehäuse (50) hindurchgeführt ist.
10. Möbelbeschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (55) langlochartig ausgebildet ist und als Verschiebeführung
für den Bolzen dient.
11. Möbelbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (43) als Fluiddämpfer, insbesondere Öldämpfer, ausgebildet ist.
12. Möbelbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Beaufschlagungsglied (48) von einem Kurvenstück mit kurvenförmig ausgebildeter
Beaufschlagungsfläche (47) gebildet ist.
13. Möbelbeschlag nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvenstück am Möbelbeschlag (11) ausgebildet ist.
14. Möbel, mit wenigstens einem bewegbaren Möbelteil, wie Möbelklappe (13), Tür oder Schublade,
gekennzeichnet durch einen Möbelbeschlag (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.