[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeleitvorrichtung zur Ableitung von Wärme eines Zündkerzengehäuses
einer Zündkerze, insbesondere Laserzündkerze, einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines stationären Gasmotors.
[0002] Durch das ständige Bestreben, die Leistungsausbeute von Brennkraftmaschinen, insbesondere
von stationären Hochleistungsgasmotoren, zu erhöhen, sind die in solchen Brennkraftmaschinen
eingesetzten Zündkerzen zunehmend hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Die dabei
eingesetzten Zündkerzen mit Elektrodenzündung oder Laserzündung werden üblicherweise
entweder in einem Zündkerzenschacht eines Zylinderkopfes der Brennkraftmaschine oder
in einer gesonderten Zündkerzenaufnahme bzw. Zündkerzenhüfse, die ihrerseits wiederum
am Zylinderkopf befestigt wird, angeordnet.
[0003] Insbesondere beim Einsatz von im Stand der Technik bekannten Laserzündkerzen, bei
denen ein Laserlicht erzeugender Laserkristall im Zündkerzengehäuse angeordnet ist,
wirken sich zu hohe Temperaturen im Bereich des Laserkristalls nachteilig aus, da
sowohl die Lebensdauer als auch der optische Wirkungsgrad eines Laserkristalls mit
zunehmender Arbeitstemperatur sinken. Besonders bei großen Hochleistungsgasmotoren
sind die den Brennraum begrenzenden Bauteile thermisch sehr hoch belastet. Dazu kommen
oft verhältnismäßig lange Zündkerzenschächte, in die die Zündkerzen eingebaut sind
und in denen die Wantitemperaturen bereits ca. 90 °C betragen. Grundsätzlich soll
im Betrieb der Laserkristall keine höheren Temperaturen als ca. 130 °C aufweisen.
Optimal sind Betriebstemperaturen zwischen 90 °C und 100 °C. Es ist daher wichtig,
den Wärmeeintrag aus dem Brennraum möglichst gering zu halten und Wärme aus dem Zündkerzengehäuse
abzuführen.
[0004] Zur Kühlung einer Laserzündkerze ist aus der
EP 1 519 038 A1 bekannt, an einer Laserzündkerze eine Kühlvorrichtung anzuordnen, die mit einem oder
mehreren gesonderten Kühlsystemen ausgestattet ist. Eine solche aktive Kühlung ist
jedoch sehr aufwändig und führt außerdem zu einer vergrößerten Bauform der Laserzündkerze.
Weiters sind zur Kühlung von Laserzündkerzen passive Kühlsysteme bekannt. So zeigt
die
DE 10 2009 000 487 A1 eine Laserzündkerze mit einem passiven Kühlkörper, der nach dem Konvektionsprinzip
arbeitet. Nachteilig hierbei ist wiederum eine verhältnismäßig große Bauform der Laserzündkerze.
Darüber hinaus ist der passive Kühlkörper beim Einbau der Laserzündkerze in einem
Zündkerzenschacht oder einer Zündkerzenhülse hinderlich.
[0005] Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, eine gegenüber dem Stand der
Technik verbesserte Kühlung einer Zündkerze bereitzustellen. Insbesondere soll die
Bauform der Zündkerze so wenig wie möglich vergrößert werden und die Zündkerze soll
in gewohnter Art und Weise im Zündkerzenschacht bzw. in der Zündkerzenhülse angeordnet
werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0007] Gemäß der Erfindung ist also vorgesehen, dass die Wärmeleitvorrichtung zumindest
teilweise verformbar, vorzugsweise elastisch verformbar, und im Wesentlichen inkompressibel
ist.
[0008] Eine vorgeschlagene Wärmeleitvorrichtung kann an einer Mantelfläche eines Zündkerzengehäuses
angeordnet werden. Durch die Verformbarkeit und Inkompressibilität der Wärmeleitvorrichtung
kann diese dabei optimal an die Formgebung des Zündkerzengehäuses angeformt werden,
wodurch sich eine möglichst große wärmeableitende Kontaktfläche zwischen Wärmeleitvorrichtung
und Zündkerzengehäuse erzielen lässt. Durch einen formschlüssigen Kontakt der Wärmeleitvorrichtung
mit dem Zündkerzengehäuse kann darüber hinaus eine optimale thermische Ankopplung
erzielt werden.
[0009] Gemäß einer üblicherweise zumindest abschnittsweisen zylinderförmigen Ausgestaltung
eines Zündkerzengehäuses kann die vorgeschlagene Wärmeleitriorrichtung im Wesentlichen
ringförmig oder torusförmig ausgestaltet sein. Vorzugsweise kann also vorgesehen sein,
dass die Wärmeleitvorrichtung im Wesentlichen ringförmig, vorzugsweise als im Wesentlichen
geschlossener Ring, ausgebildet ist. Selbstverständlich kann die Wärmeleitvorrichtung
aber auch als nicht geschlossener Ring bzw. als Ringsegment oder generell als ringförmig
gebogenes Rohr ausgebildet sein. Die Wärmeleitvorrichtung kann auch in sich gewunden
ausgeführt sein, beispielsweise in Form einer Schraubenfeder. Generell kann die Wärmeleitvorrichtung
eine beliebige Form aufweisen und beispielsweise auch plattenförmig ausgestaltet sein.
[0010] In Einbaulage einer Zündkerze kann eine Innenfläche der vorgeschlagenen Wärmeleitvorrichtung
im Wesentlichen formschlüssig an einer Mantelfläche des Zündkerzengehäuses angeordnet
sein, wobei bevorzugt vorgesehen sein kann, dass am Zündkerzengehäuse ein in Bezug
auf eine Längsachse der Zündkerze radial nach außen abstehender Auflagesteg angeordnet
ist, der für eine erste Auflagefläche der Wärmeleitvorrichtung einen definierten Anschlag
bildet. Zur Befestigung bzw. lagestabilen Fixierung der Wärmeleitvorrichtung an der
Zündkerze kann eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen sein, durch die auf eine der
ersten Auflagefläche der Wärmeleitvorrichtung in einem Querschnitt entlang der Längsachse
der Zündkerze im Wesentlichen gegenüberliegende zweite Auflagefläche der Wärmeleitvorrichtung
eine Kraft ausübbar ist.
[0011] Durch die zumindest teilweise Verformbarkeit und die im Wesentlichen Inkompressibilität
der Wärmeleitvorrichtung kann dabei die Oberfläche der Wärmeleitvorrichtung in einen
formschlüssigen Kontakt mit der Mantelfläche des Zündkerzengehäuses und mit einer
Innenfläche eines Zündkerzenschachts bzw. einer Zündkerzenhülse gebracht werden. Durch
die Verformbarkeit und die inkompressibilität kann darüber hinaus die Kontaktfläche
zwischen der Oberfläche der Wärmeleitvorrichtung und der Mantelfläche des Zündkerzengehäuses
bzw. der Innenfläche des Zündkerzenschachts bzw. der Zündkerzenhülse maximiert werden,
wodurch sich eine maximale Wärmeübertragungsfläche für die beabsichtigte Wärmeabfuhr
aus dem Zündkerzengehäuse ergibt.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die
Wärmeleitvorrichtung ein Wärmeleitmedium mit einer Querkontraktionszahl größer 0,35,
vorzugsweise größer 0,4, besonders bevorzugt im Wesentlichen 0,5, umfasst. Das Wärmeleitmedium
kann beispielsweise im Stand der Technik bekannte Stoffe wie Wasser oder eine Wärmeleitpaste
umfassen. Vorzugsweise umfasst das Wärmeleitmedium ein thermisch leitfähiges Elastomer
oder besteht im Wesentlichen daraus. Die Querkontraktionszahl oder Poissonzahl ist
dabei eine bekannte Werkstoffeigenschaft, die den Grad der Kompressibilität eines
Werkstoffs ausdrückt. Sie ist definiert als das negative Verhältnis von relativer
Dickenänderung zu relativer Längenänderung eines Werkstoffs bei Einwirkung einer äußeren
Kraft oder Spannung. Eine Querkontraktionszahl von 0,5 bedeutet dabei, dass das Volumen
eines Körpers aus einem entsprechende Werkstoff unter Belastung trotz Änderung der
Kontur im Wesentlichen konstant bleibt.
[0013] Die Oberfläche der Wärmeleitvorrichtung kann auch durch eine Wandung gebildet sein.
Es kann also vorgesehen sein, dass die Wärmeleitvorrichtung eine zumindest teilweise
- vorzugsweise elastisch - verformbare Wandung umfasst, wobei die Wandung das Wärmeleitmedium
umhüllt. Die Wandung kann dabei Silikon-Elastomer, Nitril-Butadien-Kautschuk und/oder
Polychlorpren-Kautschuk umfassen oder im Wesentlichen aus einem oder mehreren dieser
Stoffe bestehen.
[0014] Schutz wird auch begehrt für eine Zündkerze nach einem der Ansprüche 8 bis 13 sowie
für eine Zündkerzenhülse nach Anspruch 14 und einen Zylinderkopf nach Anspruch 15.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf eine vorgeschlagene Wärmeleitvorrichtung,
- Fig. 1b
- eine Querschnittsansicht der Wärmeleitvorrichtung gemäß Fig. 1a,
- Fig. 2 bis 4
- Einbausituationen von Zündkerzen mit verschiedenen Ausführungsformen von daran angeordneten
vorgeschlagenen Wärmeleitvorrichtungen in Längsschnitten,
- Fig. 5
- eine Laserzündkerze mit einer daran angeordneten vorgeschlagenen Wärmeleirirorrichtung
in einem Längsschnitt und
- Fig. 6a, 6b
- eine Befestigungsvorrichtung in verschiedenen Ansichten.
[0016] Fig. 1a zeigt eine Draufsicht auf eine ringförmige bzw. torusförmige Wärmeleitvorrichtung
1 und Fig. 1 b zeigt einen Querschnitt dieser Wärmeleitvorrichtung 1 gemäß Schnittlinie
A-A der Fig. 1a. Die Wärmeleitvorrichtung 1 ist dabei als im Wesentlichen geschlossener
Ring ausgebildet, der einen Innendurchmesser 10 aufweist. Die Oberfläche der Wärmeleitvorrichtung
1 ist durch eine elastisch verformbare Wandung 5 gebildet, die beispielsweise aus
einem Silikon-Elastomer bestehen kann. Die Wandung 5 definiert dabei einen Innenraum
7 der Wärmeleüvorrichtung 1, der in diesem Beispiel mit einem thermisch gut leitfähigen
Wärmeleitmedium 4 mit einer Querkontraktionszahl von im Wesentlichen 0,5 gefüllt ist,
beispielsweise mit einem thermisch leitfähigen Elastomer.
[0017] Die Wärmeleitvorrichtung 1 kann auf eine Zündkerze 3 bzw. ein Zündkerzengehäuse 2
aufgesteckt werden, sodass eine Innenfläche 11 der Wärmeleitvorrichtung 1 an einer
Mantelfläche 20 des Zündkerzengehäuses 2 anliegt (siehe z.B. Fig. 2).
[0018] Fig. 2 zeigt eine vorgeschlagene Wärmeleitvorrichtung 1 in einer möglichen Einbausituation
an einer Zündkerze 3 in einem Längsschnitt entlang einer Längsachse L der Zündkerze
3. Die Zündkerze 3 ist in diesem Beispiel in einer Zündkerzenhülse 17 angeordnet,
beispielsweise eingeschraubt. Das Zünderkerzengehäuse 2 der Zündkerze 3 weist in diesem
Beispiel einen in Bezug auf die Längsachse L der Zündkerze 3 radial nach außen abstehenden,
umlaufenden Auflagesteg 12 auf, der für eine erste Auflagefläche 13 der Wärmeleitvorrichtung
1 einen definierten Anschlag bildet. Das Zünderkerzengehäuse 2 ist im gezeigten Bereich
im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet, wobei eine Mantelfläche 20 des Zünderkerzengehäuses
2 einen Außendurchmesser 9 aufweist, der kleiner gleich dem Innendurchmesser 10 der
Wärmeleitvorrichtung 1 ist. Die Wärmeleitvorrichtung 1 kann dadurch im gezeigten Endbereich
16 des Zünderkerzengehäuses 2 soweit auf das Zündkerzengehäuse 2 aufgesteckt werden,
bis die erste Auflagefläche 13 am Auflagesteg 12 des Zündkerzengehäuses 2 zum Anschlag
kommt.
[0019] Für eine erhöhte Stabilität bei der Montage der Wärmeleitvorrichtung 1 weist die
Wärmeleitvorrichtung 1 im Bereich ihrer ersten Auflagefläche 13 einen im Wesentlichen
starren, umlaufenden Anschlagbereich 6 auf. Um für eine lagestabile Fixierung der
Wärmeleitvorrichtung 1 durch eine Befestigungsvorrichtung 14 eine stabile Auflagefläche
für die Befestigungsvorrichtung 14 bieten zu können, weist in diesem Fall auch die
zweite Auflagefläche 15 der Wärmeleitvorrichtung 1 einen im Wesentlichen starren,
umlaufenden Anschlagbereich 6 auf. Die starren Anschlagbereiche 6 können dabei beispielsweise
als entsprechende Versteifungen der Wandung 5 ausgeführt sein. Als Befestigungsvorrichtung
14 ist in diesem Beispiel eine Spannhülse mit einem Außengewinde vorgesehen, wobei
das Außengewinde der Spannhülse mit einem korrespondierenden Innengewinde der Zündkerzenhülse
17 zusammenwirkt.
[0020] Durch die Befestigungsvorrichtung 14 kann in Richtung der Längsachse L der Zündkerze
3 entsprechend Druck auf die Wärmeleitvorrichtung 1 ausgeübt werden. Durch die Verformbarkeit
und Inkompressibilität der Wärmeleitvorrichtung 1 kommt es dabei zu einer Verformung
der Oberfläche bzw. Wandung 5 der Wärmeleitvorrichtung 1, sodass sich diese jeweils
optimal und formschlüssig mit ihrer Innenfläche 11 an die Mantelfläche 20 des Zündkerzengehäuses
2 sowie mit ihrer Außenfläche 18 an die Innenfläche 19 der Zündkerzenhülse 17 anformen
kann, Dadurch wird die Kontaktfläche zwischen Wärmeleitvorrichtung 1 und den angrenzenden
Bauteilen (Zündkerzengehäuse 2 bzw. Zündkerzenhülse 17) maximiert, sodass sich jeweils
ein großflächiger, formschlüssiger Kontakt für eine optimale Wärmeübertragung erzielen
lässt. Eine an der Mantelfläche 20 des Zündkerzengehäuses 2 vorherrschende Wärme kann
somit über die Innenfläche 11 der Wärmeleitvorrichtung 1 auf das Wärmeleitmedium 4
der Wärmeleitvorrichtung 1 übertragen werden und in weiterer Folge über die Außenfläche
18 der Wärmeleitvorrichtung 1 an die Innenfläche 19 der Zündkerzenhülse 17 abgeführt
werden.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Anordnung gemäß Fig. 2, wobei in diesem Fall in einem durch die
Wandung 5 definierten Innenraum 7 der Wärmeleitvorrichtung 1 mehrere Kraftspeicher
8 in Form von Druckfedern angeordnet sind. Dadurch kann ein Ausbau der Wärmeleitvorrichtung
1 beispielsweise zu Wartungszwecken erleichtert werden, da bei Entfernen der Befestigungsvorrichtung
14 sich die Kraftspeicher 8 entladen, wodurch sich die Dicke der Wärmeleitvorrichtung
1 in radialer Richtung in Bezug auf die Längsachse L der Zündkerze 3 verringert und
die Wärmeleitvorrichtung 1 sich somit leichter aus der Zündkerzenhülse 17 entfernen
lässt.
[0022] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer vorgeschlagenen Wärmeleitvorrichtung
1. Hierbei sind zwei im Wesentlichen starre Anschlagbereiche 6 der Wandung 5 durch
Metallplättchen bzw. Metallringe, die an der ersten Auflagefläche 13 und der zweiten
Auflagefläche 15 der Wärmeleitvorrichtung 1 angeordnet sind, gebildet. Als Befestigungsvorrichtung
14 kommt hierbei eine Spannfeder zum Einsatz, die auf den Anschlagbereich 6 der zweiten
Auflagefläche 15 der Wärmeleitvorrichtung 1 drückt und die Wärmeleitvorrichtung 1
dadurch an das Zündkerzengehäuse 2 und an die Zündkerzenhülse 17 anformt und lagestabil
fixiert. Durch die in diesem Beispiel als Befestigungsvorrichtung 14 zum Einsatz kommende
Spannfeder kann eine Montage der Wärmeleitvorrichtung 1 und eine lagestabile Fixierung
der Zündkerze 3 in einer üblichen Zündkerzenhülse 17 oder einem üblichen Zündkerzenschacht
22 eines Zylinderkopfs 21 erfolgen. Insbesondere braucht die Zündkerzenhülse 17 oder
der Zündkerzenschacht 22 dabei kein Innengewinde oder sonstige spezielle Vorrichtungen
aufweisen, da diese Befestigungsvorrichtung 14 nicht direkt mit der Zündkerzenhülse
17 oder dem Zündkerzenschacht 22 zusammenwirkt.
[0023] Die Wandung 5 einer vorgeschlagenen Wärmeleitvorrichtung 1 kann beispielsweise zumindest
teilweise aus einem oder mehreren der Materialien Silikon-Elastomer, Nitril-Butadien-Kautschuk
oder Polychlorpren-Kautschuk bestehen und generell eine Dicke bzw. Stärke von etwa
1 mm bis 2 mm aufweisen. Die Breite B der Wärmeleitvorrichtung 1 kann etwa 5 mm bis
10 mm und die Höhe H der Wärmeleitvorrichtung 1 kann etwa 20 mm bis 40 mm betragen.
Als Wärmeleitmedium 4 in einem durch die Wandung 5 begrenzten Innenraum 7 der Wärmeleitvorrichtung
1 kann Wasser oder eine Wärmeleitpaste, beispielsweise das unter dem Namen Thermogrease
bekannte Hochtemperaturfett, zum Einsatz kommen.
[0024] Fig. 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen Zylinderkopf 21, wobei in einem
Zündkerzenschacht 22 des Zylinderkopfs 21 eine Zündkerze 3 angeordnet ist. Im Bereich
des Zündkerzenschachts 22 sind im Zylinderkopf 21 mehrere Kühleinrichtungen 24 in
Form von Kühlkanälen angeordnet, welche von einem Kühlmedium, beispielsweise Kühlwasser,
durchströmt werden und dadurch den Zylinderkopf 21 kühlen. Der Zylinderkopf 21 weist
einen Zylinderkopfboden 23 auf, durch den in Einbaulage des Zylinderkopfs 21 ein Brennraum
25 einer hier nicht gezeigten Brennkraftmaschine begrenzbar ist. Mit anderen Worten
bildet der Zylinderkopfboden 23 eine (obere) Wandung eines Brennraums 25 einer Brennkraftmaschine,
z.B. eines stationären Gasmotors.
[0025] Die Zündkerze 3 ist in diesem Beispiel als Laserzündkerze ausgeführt und umfasst
ein dreiteiliges Zündkerzengehäuse 2a, 2b, 2c, in dem ein Festkörperlaser 26 in Form
eines Laserkristalls angeordnet ist. Der Festkörperlaser 26 ist über einen Lichtwellenleiter
mit einem hier nicht gezeigten Pumpmodul verbunden, welches eine Pumplichtquelle,
beispielsweise in Form eines Halbleiterlasers, umfasst und den Festkörperlaser 26
in bekannter Art und Weise optisch pumpt. Die aus dem Festkörperlaser 26 austretenden
Lichtstrahlen werden über entsprechende und an sich bekannte optische Komponenten
am brennraumseitigen Ende der Laserzündkerze in den Brennraum 25 einer Brennkraftmaschine
eingekoppelt, wobei im Brennpunkt der Strahlen ein Plasmafunke bzw. Zündfunke erzeugt
wird.
[0026] Das Zündkerzengehäuse 2 ist im gezeigten Beispiel mehrteilig ausgeführt und umfasst
- entlang der Längsachse L der Zündkerze 3 - in Einbaulage einen brennraumseitigen
Gehäuseteil 2a, einen brennraumabgewandten Gehäuseteil 2c und einen zwischen dem brennraumseitigen
Gehäuseteil 2a und dem brennraumabgewandten Gehäuseteil 2c angeordneten mittleren
Gehäuseteil 2b. Zwischen einer Mantelfläche 20 des brennraumabgewandten Gehäuseteil
2c und einer Innenfläche 19 des Zündkerzenschachts 22 ist eine ringförmige Wärmeleitvorrichtung
1 an der Zündkerze 3 angeordnet. Der Zündkerzenschacht 22 weist ein Innengewinde auf,
in das eine Befestigungsvorrichtung 14 in Form einer Spannhülse eingeschraubt ist.
[0027] Die Befestigungsvorrichtung 14 ist im oberen Endbereich des Zündkerzenschachts 22
in den Zylinderkopf 21 eingeschraubt und drückt mit ihrer unteren Stirnfläche 27 (siehe
Fig. 6a) gegen die zweite Auflagefläche 15 der Wärmeleitvorrichtung 1. Durch die Verformbarkeit
und Inkompressibilität der Wärmeleitvorrichtung 1 kommt es dabei zu einer Verformung
der Oberfläche bzw. Wandung 5 der Wärmeleitvorrichtung 1, sodass sich diese jeweils
optimal und formschlüssig mit ihrer Innenfläche 11 an die Mantelfläche 20 des Zündkerzengehäuses
2c sowie mit ihrer Außenfläche 18 an die Innenfläche 19 des Zündkerzenschachts 22
anformen kann. In weiterer Folge wird die Zündkerze 3 gegen einen Dichtsitz im Bereich
des Zylinderkopfbodens 23 gepresst und lagestabil fixiert.
[0028] Fig. 6a zeigt eine perspektivische Ansicht einer Befestigungsvorrichtung 14 in Form
einer Spannhülse und Fig. 6b zeigt eine entsprechende Draufsicht. Die Befestigungsvorrichtung
14 weist ein Außengewinde 28 zum Verschrauben der Befestigungsvorrichtung 14 mit einem
korrespondierenden Innengewinde am Zündkerzenschacht 22 eines Zylinderkopfs 21 bzw.
einer Zündkerzenhülse 17 auf. Im oberen Endbereich der Befestigungsvorrichtung 14
sind zwei nutförmige Aufnahmen 29 vorgesehen, um einen Gewindeschlüssel an der Befestigungsvorrichtung
14 ansetzen zu können. Durch die ausgebildete, schlitzförmige Öffnung 30 entlang der
Längserstreckung der Befestigungsvorrichtung 14 kann diese leicht auf einen Lichtleiter
einer vorgefertigten, nicht zerlegbaren Baugruppe - beispielsweise umfassend ein Zündkerzengehäuse
2 mit darin angeordnetem Festkörperlaser 26 und zugehörigen Optiken, einen Lichtleiter
und ein mit dem Lichtleiter verbundenes Pumpmodul - aufgesetzt werden. Mit Hilfe der
unteren Stirnfläche 27 der Befestigungsvorrichtung 14 kann eine an einer Zündkerze
3 angeordnete Wärmeleitvorrichtung 1 entsprechend zwischen Zündkerzengehäuse 2 und
Zündkerzenschacht 22 bzw. Zündkerzenhülse 17 verspannt bzw. verpresst werden.
[0029] In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Wärmeleitvorrichtung 1 jeweils im
brennraumabgewandten Endbereich 16 einer Zündkerze 3 angeordnet. Dies hat insbesondere
bei Laserzündkerzen mit einem in diesem Bereich im Inneren des Zündkerzengehäuses
2 angeordneten Laserkristall den Vorteil, dass dadurch die unmittelbare Umgebung des
Laserkristalls gekühlt werden kann, indem in diesem Bereich die Wärme des Zündkerzengehäuses
2 an die Zündkerzenhülse 17 bzw. einen (üblicherweise gekühlten) Zylinderkopf 21 abgeführt
werden kann. Darüber hinaus hat diese Einbausituation auch noch den Vorteil, dass
durch die lagestabile Fixierung der Wärmeleitvorrichtung 1 in diesem Bereich auch
die Zündkerze 3 selbst lagestabil fixiert wird. Dadurch kann die Zündkerze 3 bei Auftreten
von mechanischen Schwingungen oder Vibrationen nicht mehr frei schwingen, wodurch
dadurch hervorgerufene Beschädigungen der Zündkerze 3 vermieden werden können. Es
ist aber selbstverständlich auch möglich, dass eine vorgeschlagene Wärmeleitvorrichtung
1 an einem anderen Bereich des Zündkerzengehäuses 2 einer Zündkerze 3 angeordnet ist.
So kann beispielsweise vorgesehen sein, eine Wärmeleitvorrichtung 1 alternativ oder
zusätzlich in einem brennraumzugewandten Endbereich einer Zündkerze 3 an dieser anzuordnen.
Dies hat den Vorteil, dass dadurch der Wärmeeintrag bzw. Wärmefluss aus dem Brennraum
25 einer Brennkraftmaschine entlang des Zündkerzengehäuses 2 in Richtung des Laserkristalls
verringert werden kann.
1. Wärmeleitvorrichtung (1) zur Ableitung von Wärme eines Zündkerzengehäuses (2) einer
Zündkerze (3), insbesondere Laserzündkerze, einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines stationären Gasmotors, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) zumindest teilweise verformbar, vorzugsweise elastisch
verformbar, und im Wesentlichen inkompressibel ist.
2. Wärmeleitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) im Wesentlichen ringförmig, vorzugsweise als im Wesentlichen
geschlossener Ring, ausgebildet ist.
3. Wärmeleitvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) ein Wärmeleitmedium (4) mit einer Querkontraktionszahl
größer 0,35, vorzugsweise größer 0,4, besonders bevorzugt im Wesentlichen 0,5, umfasst.
4. Wärmeleitvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeleitmedium (4) ein thermisch leitfähiges Elastomer umfasst.
5. Wärmeleitvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) eine zumindest teilweise - vorzugsweise elastisch -
verformbare Wandung (5) umfasst, wobei die Wandung (5) das Wärmeleitmedium (4) umhüllt.
6. Wärmeleitvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem durch die Wandung (5) definierten Innenraum (7) der Wärmeleitvorrichtung
(1) wenigstens ein Kraftspeicher (8), vorzugsweise eine Druckfeder, angeordnet ist.
7. Wärmeleitvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) wenigstens einen im Wesentlichen starren Anschlagbereich
(6) aufweist.
8. Zündkerze (3), insbesondere Laserzündkerze, mit einem Zündkerzengehäuse (2) und mit
einer Wärmeleitvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) am Zündkerzengehäuse (2) angeordnet ist.
9. Zündkerze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenfläche (11) der Wärmeleitvorrichtung (1) im Wesentlichen formschlüssig
an einer Mantelfläche (20) des Zündkerzengehäuses (2) anliegt.
10. Zündkerze nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Zündkerzengehäuse (2) ein in Bezug auf eine Längsachse (L) der Zündkerze (3) radial
nach außen abstehender Auflagesteg (12) angeordnet ist, der für eine erste Auflagefläche
(13) der Wärmeleitvorrichtung (1) einen definierten Anschlag bildet.
11. Zündkerze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Befestigungsvorrichtung (14) vorgesehen ist, durch die auf eine der ersten Auflagefläche
(13) der Wärmeleitvorrichtung (1) in einem Querschnitt entlang der Längsachse (L)
der Zündkerze (3) im Wesentlichen gegenüberliegende zweite Auflagefläche (15) der
Wärmeleitvorrichtung (1) eine Kraft ausübbar ist.
12. Zündkerze nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung (1) in einem Endbereich (16) des Zündkerzengehäuses (2)
angeordnet ist.
13. Zündkerze nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündkerze (3) als Laserzündkerze ausgebildet ist.
14. Zündkerzenhülse (17) mit einer Zündkerze (3) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenfläche (18) der Wärmeleitvorrichtung (1) im Wesentlichen formschlüssig
an einer Innenfläche (19) der Zündkerzenhülse (17) anliegt.
15. Zylinderkopf (21) mit einer in einem Zündkerzenschacht (22) des Zylinderkopfs (21)
angeordneten Zündkerze (3) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenfläche (18) der Wärmeleitvorrichtung (1) im Wesentlichen formschlüssig
an einer Innenfläche (19) des Zündkerzenschachts (22) anliegt.