[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeträgerölerhitzer
- mit einem Erhitzerinnenraum, in welchem ein in seinem Innern von Wärmeträgeröl durchströmtes
Erhitzerrohr mittels einer Heizvorrichtung an seiner Außenseite beheizt ist sowie
- mit einer Löschvorrichtung, mittels derer der Erhitzerinnenraum mit einem Löschmedium
zum Löschen von brennendem Wärmeträgeröl beschickbar ist.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Wärmeträgerölanlage mit einem derartigen
Wärmeträgerölerhitzer.
[0003] Wärmeträgerölerhitzer von Wärmeträgerölanlagen dienen dazu, Wärmeträgeröl, das in
einem Ölversorgungskreislauf eines Wärmeverbrauchers zirkuliert, auf die an dem Wärmeverbraucher
bereitzustellende Temperatur zu erwärmen. Als Wärmeträgeröl werden vorzugsweise Mineralöle
und synthetische Öle verwendet. Die Wärmeträgerölerhitzer sind in aller Regel als
Durchlauferhitzer ausgeführt. Ein Erhitzerrohr des Wärmeträgerölerhitzers wird in
seinem Innern von zu erwärmendem Wärmeträgeröl durchströmt und an seiner Außenseite
mittels einer Heizvorrichtung beheizt. Durch Verbrennen eines Brennstoffs, beispielsweise
Heizöl oder Gas, erzeugt die Heizvorrichtung die für das Erwärmen des Wärmeträgeröls
benötigte Wärme. Rauchgase, die bei der Verbrennung des Brennstoffs entstehen, werden
an dem Erhitzerrohr entlanggeführt.
[0004] Die von der Heizvorrichtung erzeugte Temperatur und auch die Temperatur der bei der
Verbrennung des Brennstoffs gebildeten Rauchgase liegen in aller Regel über der Selbstentzündungstemperatur
des Wärmeträgeröls, jedenfalls aber über dessen Flammpunkt. Deshalb wird Wärmeträgeröl,
das unerwünschterweise, etwa aufgrund einer Undichtheit, aus dem Erhitzerrohr in den
Erhitzerinnenraum austritt, gezündet. Wird die Heizvorrichtung aufgrund des Störfalls
abgeschaltet, brennt das Wärmeträgeröl in dem Erhitzerinnenraum aufgrund der dort
herrschenden Temperaturen vielfach nach dem Abschalten der Heizvorrichtung weiter.
[0005] Unter den beschriebenen Umständen muss an Wärmeträgerölerhitzern die Möglichkeit
bestehen, brennendes Wärmeträgeröl zu löschen und den Wärmeträgerölerhitzer so weit
abzukühlen, dass sich in dem Erhitzerinnenraum austretendes Wärmeträgeröl nach dem
Löschen des Brandes nicht erneut entzündet.
[0006] Bekanntermaßen werden an Wärmeträgerölerhitzern Löschvorrichtungen eingesetzt, welche
den Erhitzerinnenraum nach dem Ausbruch eines Brandes mit inerten Gasen, beispielsweise
Stickstoff, Argon oder CO
2, füllen und dadurch die Luft und insbesondere den Luftsauerstoff aus dem Erhitzerinnenraum
verdrängen. Durch derartige Löschgase werden zwar die Flammen in dem Erhitzerinnenraum
sicher erstickt, aufgrund der geringen Wärmekapazität der Löschgase können diese den
Erhitzerinnenraum aber nicht hinlänglich abkühlen. Es besteht daher die Gefahr, dass
der Brand in dem Erhitzerinnenraum wieder aufflammt, sobald das Löschgas beziehungsweise
ein Teil davon den Erhitzerinnenraum verlassen hat.
[0007] Die Möglichkeit zu schaffen, Brände in dem Erhitzerinnenraum von Wärmeträgerölerhitzern
sicher und dauerhaft zu löschen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0008] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch den Wärmeträgerölerhitzer gemäß Patentanspruch
1 sowie durch die Wärmeträgerölanlage gemäß Patentanspruch 14.
[0009] Im Falle der Erfindung ist demnach eine Löschvorrichtung vorgesehen, welche den Erhitzerinnenraum
eines Wärmeträgerölerhitzers im Brandfall mit Wassernebel als Löschmedium beschickt.
Der Wassernebel dient gleichzeitig als Kühlmedium. Er besteht aus feinsten Nebeltropfen,
die durch Zerstäuben von kaltem Wasser erzeugt worden sind und deren Tropfengröße
im Mikrometerbereich liegen kann. In dem heißen Erhitzerinnenraum verdampfen die Nebeltropfen
und bilden auf diese Weise eine inerte Dampfatmosphäre. Dadurch wird der Luftsauerstoff
aus dem Erhitzerinnenraum verdrängt und dort brennende Flammen werden zuverlässig
erstickt. Gleichzeitig wird der Erhitzerinnenraum deutlich abgekühlt. Denn durch die
Verdampfung der Wassernebeltropfen wird dem heißen Erhitzerinnenraum in erheblichem
Maße Wärme entzogen. Unter Mitnahme der Verdampfungsenthalpie des eingesetzten Löschwassers
entweicht der gebildete Wasserdampf beispielsweise über ein Rauchgasrohr oder einen
Schornstein aus dem Erhitzerinnenraum.
[0010] Der Löschwassermassenstrom zur Erzeugung des als Löschmedium dienenden Wassernebels
ist derart zu bemessen, dass einerseits eine rasche Inertisierung und Flammenlöschung
und andererseits eine angemessene Abkühlgeschwindigkeit in dem Erhitzerinnenraum erreicht
werden. Der zu bewirkenden Kühlung stehen die Wärmekapazitäten der Begrenzungen des
Erhitzerinnenraums und des Erhitzerrohres sowie des in dem Erhitzerrohr anstehenden
Wärmeträgeröls entgegen. Der Lösch- und Abkühlvorgang darf erst dann beendet werden,
wenn die Temperatur in dem Erhitzerinnenraum sicher unter die Selbstentzündungstemperatur
bzw. den Flammpunkt der kritischen Bestandteile des Wärmeträgeröls in dem Erhitzerrohr
gefallen ist. Kritische Ölbestandteile sind insbesondere sogenannte Leichtsieder,
das heißt Alkane und ähnliche Kohlenwasserstoffe mit niedrigen Kohlenstoffzahlen,
niedrigen Siedetemperaturen und niedrigen Selbstentzündungstemperaturen. Typische
Leichtsieder sind C
5H
12 bis C
14H
30, Die Selbstentzündungstemperatur dieser Stoffe liegt geringfügig über 200°C.
[0011] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den
abhängigen Patentansprüchen 2 bis 13.
[0012] Gemäß Patentanspruch 2 ist in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wärmeträgerölerhitzers
vorgesehen, dass die Löschvorrichtung mit einer Aufgabeeinheit im Innern des Erhitzerinnenraums
angeordnet ist und dort Wassernebel als Löschmedium in den Erhitzerinnenraum aufgibt.
Die Aufgabe des als Löschmedium dienenden Wassernebels kann folglich in unmittelbarer
Nähe des oder der Brandherde erfolgen.
[0013] Während die Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung im Innern des Erhitzerinnenraums
angeordnet ist, befindet sich die Quelle für das Löschmedium bevorzugtermaßen außerhalb
des Erhitzerinnenraums, wo sie den hohen Temperaturen in dem Erhitzerinnenraum nicht
ausgesetzt sind. Mit der Aufgabeeinheit ist die Quelle für das Löschmedium über eine
Zufuhrleitung verbunden (Patentanspruch 3).
[0014] Die Zufuhrleitung der Aufgabeeinheit kann erfindungsgemäß auf unterschiedliche Art
und Weise ausgeführt sein. Bevorzugt wird eine Zufuhrleitung in Form eines starrwandigen
Rohres (Patentanspruch 4).
[0015] An Wärmeträgerölerhitzern üblicher Bauart erzeugt die Heizvorrichtung in dem Erhitzerinnenraum
sehr hohe Temperaturen. Flammen, die von einem Brenner einer derartiger Heizvorrichtung
erzeugt werden, können eine Flammenkerntemperatur von etwa 1400°C aufweisen. Vor diesem
Hintergrund ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Aufgabeeinheit
der Löschvorrichtung durch eine Bewegungseinheit mit einer Transferbewegung zwischen
einer Funktionsstellung und einer Ruhestellung hin und her bewegbar ist. In der Funktionsstellung
befindet sich die Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung in dem Erhitzerinnenraum in
demjenigen Bereich, in welchem die vorstehend angesprochenen hohen Temperaturen herrschen.
In diesem Bereich wird die Aufgabeeinheit nur bei Bedarf, d.h. zur Brandbekämpfung,
angeordnet. Ansonsten nimmt die Löschvorrichtung die Ruhestellung ein, in welcher
sie abseits des Hochtemperaturbereichs des Erhitzerinnenraums, beispielsweise außerhalb
eines Brennraumes der Heizvorrichtung des Wärmeträgerölerhitzers, angeordnet ist.
Dabei ist die Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung vor den hohen Temperaturen in dem
Erhitzerinnenraum geschützt. Die zur Erzeugung der Transferbewegung der Aufgabeeinheit
eingesetzte Bewegungseinheit kann unterschiedlicher Bauart sein. Denkbar ist insbesondere
eine Bewegungseinheit mit einem pneumatischen Antrieb.
[0016] Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 6 ist der Einfachheit halber vorgesehen,
dass die Transferbewegung der Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung mit Hilfe der Zufuhrleitung
erzeugt wird, über welche die Aufgabeeinheit an die Quelle für Löschmedium angeschlossen
ist. Zu diesem Zweck ist die Zufuhrleitung der Aufgabeeinheit als starrwandiges Rohr
ausgebildet. Die Aufgabeeinheit ist an dem starrwandigen Rohr angebracht.
[0017] Nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen muss der Erhitzerinnenraum gegen die Umgebung
abgeschlossen, insbesondere gegen das Austreten von Gasen abgedichtet sein. Beispielsweise
muss verhindert werden, dass Heißgase, die beim Betrieb der Heizvorrichtung im Erhitzerinnenraum
erzeugt werden, aufgrund des dort herrschenden leichten Überdruckes entlang der Zufuhrleitung
der Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung aus dem Erhitzerinnenraum austreten. Aus diesem
Grund ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung eine Abdichtungseinrichtung
vorgesehen, mittels derer ein für die Zufuhrleitung der Aufgabeeinheit bestimmter
Durchtritt in einer Erhitzerwand nach außen abgedichtet ist (Patentanspruch 7).
[0018] Ein besonderes Augenmerk ist auf die Abdichtung des Erhitzerinnenraums in denjenigen
Fällen zu richten, in welchen die Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung an einem starrwandigen
Rohr angebracht ist, das seinerseits einen Durchtritt der Erhitzerwand durchsetzt
und zur Realisierung einer Transferbewegung der Aufgabeeinheit mittels einer Bewegungseinheit
in Rohrlängsrichtung bewegt werden kann. Ungeachtet der Beweglichkeit der Aufgabeeinheit
bzw. des mit dieser versehenen starrwandigen Rohres muss eine Abdichtung des Erhitzerinnenraums
sichergestellt sein. Ausweislich Patentanspruch 8 sieht die Erfindung für derartige
Fälle eine Abdichtungseinrichtung mit einer Dichtmanschette vor, welche das mit der
Aufgabeeinheit versehene starrwandige Rohr außerhalb des Erhitzerinnenraums umschließt
und welche aufgrund einer entsprechenden Nachgiebigkeit die mit der Transferbewegung
der Aufgabeeinheit verbundene Rohrbewegung ohne Beeinträchtigung ihrer abdichtenden
Wirkung mitvollziehen kann. Eine derartige Abdichtungseinrichtung erlaubt die erforderliche
Abdichtung des Erhitzerinnenraums ohne die Verwendung von Sperrluft. Sperrluft könnte
aufgrund des darin enthaltenen Sauerstoffs das Löschen von in Brand geratenem Wärmeträgeröl
in dem Erhitzerinnenraum behindern.
[0019] Zur Gewährleistung der erforderlichen Betriebssicherheit wird die Löschvorrichtung
erfindungsgemäßer Wärmeträgerölerhitzer überwacht.
[0020] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist zu diesem Zweck eine Messeinrichtung
zur Ermittlung des Druckes des Löschmediums an der Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung
vorgesehen (Patentanspruch 9). Der Druck des Löschmediums an der Aufgabeeinheit der
Löschvorrichtung ist ein Indikator für den Zustand der Aufgabeeinheit und erlaubt
Rückschlüsse auf deren Funktionsfähigkeit.
[0021] Ergänzend oder alternativ weist die Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 10 eine
Spüleinrichtung auf, mittels derer ein Spülmedium, vorzugsweise Spülluft, anstelle
von Löschmedium durch die Aufgabeeinheit geleitet werden kann. Mit Hilfe der Spüleinrichtung
und des von dieser geförderten Spülmediums kann die Aufgabeeinheit in regelmäßigen
Zeitabständen gereinigt und dadurch der Strömungsweg für das im Falle eines Brandes
in den Erhitzerinnenraum einzubringende Löschmedium offengehalten werden.
[0022] Gemäß Patentanspruch 11 wird in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
der Druck des Spülmediums mit Hilfe einer Messeinrichtung überwacht. Wird beispielsweise
ein ungewöhnlich hoher Druck des Spülmediums festgestellt, so deutet dies auf eine
Verstopfung der Aufgabeeinheit hin. Ein ungewöhnlich niedriger Druck des Spülmediums
kann ein Hinweis auf den Verlust der Aufgabeeinheit sein.
[0023] Auch die Aufgabeeinheit der Löschvorrichtung kann konstruktiv auf unterschiedliche
Art und Weise ausgeführt sein. Erfindungsgemäß bevorzugt wird als Aufgabeeinheit eine
Löschdüse, welche den als Löschmedium vorgesehenen Wassernebel erzeugt. Eine derartige
Löschdüse bietet eine dauerhaft funktionssichere und mit geringem konstruktivem Aufwand
realisierbare Möglichkeit zur Erzeugung des benötigten Löschmediums.
[0024] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 13 bildet eine als Aufgabeeinheit
vorgesehene Löschdüse gemeinsam mit der als starrwandiges Rohr ausgeführten Zufuhrleitung
eine Löschlanze.
[0025] Nachstehend wird die Erfindung anhand einer schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0026] Die Abbildung zeigt einen als Teil einer Wärmeträgerölanlage vorgesehenen Wärmeträgerölerhitzer
1 mit einer Löschvorrichtung 2. Ein nur teilweise dargestellter Erhitzerinnenraum
3 wird von einer Erhitzerwand 4 begrenzt. Eine Mittellinie 5 deutet den Verlauf einer
Mittelebene an, bezüglich derer der Erhitzerinnenraum 3 symmetrisch aufgebaut ist.
[0027] Der Erhitzerinnenraum 3 beherbergt unter anderem ein Erhitzerrohr 6, das in dem dargestellten
Beispielsfall eine schraubenförmige und mit der Mittellinie 5 konzentrische Rohrschlange
bildet. Alternativ sind beispielsweise mehrgängige konzentrische Rohrschlangen oder
Rohrschlangen denkbar, die in einer Ebene verlaufen und dadurch eine wandartige Struktur
ausbilden.
[0028] Das Erhitzerrohr 6 umschließt eine im Wesentlichen zylindrische Brennkammer 7 des
Erhitzerinnenraums 3. In seinem Innern strömt herkömmliches Wärmeträgeröl. Mittig
in der Brennkammer 7 ist ein Brenner-Flammkopf 8 einer Heizvorrichtung 9 angeordnet.
Durch Verbrennung eines Brennstoffs, beispielsweise Heizöl oder Gas, erzeugt der Brenner-Flammkopf
8 eine Flamme, die in der Abbildung nach rechts gerichtet ist. Die Flammenkerntemperatur
an dem Brenner-Flammkopf 8 erreicht Werte in der Größenordnung von 1400°C. Zwischen
dem Brenner-Flammkopf 8 und dem Erhitzerrohr 6 ist die Erhitzerwand 4 mit einer Muffel
10 verkleidet, die vorliegend aus Feuerbeton besteht.
[0029] Durch einen Durchtritt 11, welcher die Erhitzerwand 4 und die Muffel 10 durchsetzt,
ist ein starrwandiges Rohr geführt. Dieses dient als Zufuhrleitung 12 für eine Löschdüse
der Löschvorrichtung 2, die ihrerseits an dem zu dem Erhitzerinnenraum 3 hin gelegenen
Ende der Zufuhrleitung 12 angebracht ist. Die Achse der Zufuhrleitung 12 ist gegen
die Mittellinie 5 des Erhitzerinnenraums 3 geneigt. Gemeinsam bilden das starrwandige
Rohr und die Löschdüse eine Löschlanze. Abweichend von den dargestellten Verhältnissen
könnte die Löschlanze auch durch einen Durchtritt der Erhitzerwand 4 hindurchgeführt
sein, welcher dem Brenner-Flammkopf 8 längs der Mittellinie 8 gegenüberliegt.
[0030] Die Löschdüse dient als Aufgabeeinheit 13 der Löschvorrichtung 2 und ist über die
Zufuhrleitung 12 und einen Löschwasserschlauch 14 wahlweise an eine als Quelle für
Löschmedium dienende Kaltwasserversorgung 15 oder an eine als Spüleinrichtung vorgesehene
Druckluftquelle 16 angeschlossen. Mit Hilfe von Magnetventilen 17, 18 wird entweder
die Kaltwasserversorgung 15 oder die Druckluftversorgung 16 auf die Aufgabeeinheit
13 der Löschvorrichtung 2 aufgeschaltet. Eine Messeinrichtung 19 misst den Druck des
von der Kaltwasserversorgung 15 bereitgestellten Wassers oder der von der Druckluftversorgung
16 als Spülmedium erzeugten Druckluft in dem Löschwasserschlauch 14 und der Zufuhrleitung
12.
[0031] Eine Bewegungseinheit 20 dient dazu, die Aufgabeeinheit 13 zwischen ihrer in der
Abbildung gezeigten Funktionsstellung im Innern der Brennkammer 7 des Erhitzerinnenraums
3 und einer Ruhestellung zu transferieren, in welcher die Aufgabeeinheit 13 in das
Innere der Muffel 10 zurückgezogen ist. Als Antrieb der Bewegungseinheit 20 ist vorliegend
eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 21 vorgesehen, die über eine Druckluftleitung
22 an eine nicht gezeigte Druckluftquelle angeschlossen ist. Die Kolben-Zylinder-Einheit
21 ist an einer Befestigung 23 angebracht und an ihrem Kolben mit einem Mitnehmer
24 verbunden. Dieser ist mit seinem von der Kolben-Zylinder-Einheit 21 abliegenden
Ende an der Zufuhrleitung 12 befestigt.
[0032] Durch Betätigen der Kolben-Zylinder-Einheit 21 wird der Mitnehmer 24 aus der in der
Abbildung gestrichelt dargestellten Position in die mit ausgezogenen Linien dargestellte
Position transferiert. Damit verbunden ist eine entsprechende Rohrbewegung der Zufuhrleitung
12, aufgrund derer die an der Zufuhrleitung 12 angebrachte Aufgabeeinheit 13 der Löschvorrichtung
2 aus der Ruhestellung im Innern der Muffel 10 in die Funktionsstellung im Innern
der Brennkammer 7 überführt wird. Die betreffende Bewegung an der Kolben-Zylinder-Einheit
21 wird gegen die Wirkung einer beispielsweise mittels einer Feder erzeugten Rückstellkraft
ausgeführt. Unter der Wirkung dieser Rückstellkraft stellt sich der Mitnehmer 24 selbsttätig
in seine Ausgangsstellung zurück, sobald die Kolben-Zylinder-Einheit 21 drucklos geschaltet
wird. Mit der Rückstellbewegung des Mitnehmers 24 geht ein selbsttätiger Rückzug der
Aufgabeeinheit 13 aus der Funktionsstellung in die Ruhestellung einher. Die Richtung
der von dem Mitnehmer 24, der Zufuhrleitung 12 und der Aufgabeeinheit 13 gemeinschaftlich
ausgeführten Bewegungen ist in der Abbildung durch einen Doppelpfeil 25 angedeutet.
Ebenfalls angedeutet ist der Betrag des an der Kolben-Zylinder-Einheit 21 ausgeführten
Hubes und mithin der Betrag der von der Aufgabeeinheit 13 zwischen der Funktionsstellung
und der Ruhestellung ausgeführten Bewegung. In dem gezeigten Beispielsfall legt die
Aufgabeeinheit 13 zwischen der Funktionsstellung und der Ruhestellung eine Strecke
von 150 bis 200 mm zurück.
[0033] Unabhängig von der momentanen Position der Zufuhrleitung 12 und der Aufgabeeinheit
13 ist dafür Sorge zu tragen, dass der Erhitzerinnenraum 3, insbesondere die Brennkammer
7, nach außen abgedichtet ist. Zu diesem Zweck ist eine Abdichtungseinrichtung 26
vorgesehen, die insbesondere verhindert, dass Heißgase entlang der Zufuhrleitung 12
aus der Brennkammer 7 des Erhitzerinnenraums 3 austreten.
[0034] Wesentlicher Bestandteil der Abdichtungseinrichtung 26 ist eine Dichtmanschette in
Form eines Faltenbalges 27 aus einem flexiblen wärmebeständigen Material. Der Faltenbalg
27 umschließt die Zufuhrleitung 12 und ist an seinen Längsenden einerseits mit dem
Mitnehmer 24 der Bewegungseinheit 20 und andererseits mit einer Führungsmuffe 28 gasdicht
verbunden. Die Führungsmuffe 28 bildet gemeinsam mit einer an der Außenseite der Erhitzerwand
4 angebrachten Führungshülse 29 eine Längsführung 30 für die Zufuhrleitung 12 bei
deren in Richtung des Doppelpfeils 25 ausgeführten Bewegungen.
[0035] Zwischen der Führungshülse 29 und der Führungsmuffe 28 der Längsführung 30 ist eine
Absperrvorrichtung, in dem dargestellten Beispielsfall ein geöffneter Kugelhahn 31,
vorgesehen. In diesen sind einerseits die Führungshülse 29 und andererseits die Führungsmuffe
28 eingeschraubt. Mit Hilfe dieser Schraubverbindungen lässt sich die Gesamtlänge
der Längsführung 30 für die Zufuhrleitung 12 durch Ein- oder Ausschrauben der Führungsmuffe
28 und/oder der Führungshülse 29 an dem Kugelhahn 31 variieren.
[0036] Bei Transferbewegungen der Aufgabeeinheit 13 bildet die Führungsmuffe 28 der Längsführung
30 ein ortsfestes Widerlager für den Faltenbalg 27. Infolgedessen wird der Faltenbalg
27 mittels des sich bewegenden Mitnehmers 24 in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung
gelängt oder gestaucht. Aufgrund seiner Nachgiebigkeit in Richtung der von der Aufgabeeinheit
13 und deren Zufuhrleitung 12 ausgeführten Transferbewegungen kann der Faltenbalg
27 diese Bewegungen ohne Beeinträchtigung seiner abdichtenden Wirkung mitvollziehen.
[0037] Bei regulärem Betrieb des Wärmeträgerölerhitzers 1 ist die Aufgabeeinheit 13 der
Löschvorrichtung 2 in ihrer Ruhestellung im Innern der Muffel 10 angeordnet. In regelmäßigen
Zeitabständen wird die Aufgabeeinheit 13 zur Überprüfung ihrer Funktionsfähigkeit
unter Öffnen des Magnetventils 18 mit der Druckluftversorgung 16 verbunden. Der dabei
in dem Löschwasserschlauch 14 und der Zufuhrleitung 12 der Aufgabeeinheit 13 herrschende
Druck wird mittels der Messeinrichtung 19 bestimmt. Gleichzeitig werden durch die
strömende Druckluft etwaige Verunreinigungen an der Aufgabeeinheit 13 ausgeblasen.
Bleibt der gemessene Druck unter einem empirisch definierten Maximalwert, so indiziert
dies die Durchgängigkeit und somit die Funktionsfähigkeit der Aufgabeeinheit 13. Übersteigt
der mittels der Messeinrichtung 19 ermittelte Druckwert die Druckobergrenze, so deutet
dies auf eine nicht tolerierbare Verengung des Strömungsquerschnittes an der Aufgabeeinheit
13 beziehungsweise auf eine Verstopfung der Aufgabeeinheit 13 hin. In derartigen Fällen
ist die Aufgabeeinheit 13 mittels der Zufuhrleitung 12 aus dem Erhitzerinnenraum 3
zu entnehmen und anschließend instandzusetzen. Für die Dauer der Instandsetzungsarbeiten
wird der Kugelhahn 31 geschlossen.
[0038] Tritt ein Störfall auf und entzündet sich dabei Wärmeträgeröl im Erhitzerinnenraum
3, so schiebt die Bewegungseinheit 20 die Zufuhrleitung 12 mit der Aufgabeeinheit
13 in das Innere der Brennkammer 7 vor, bis die Aufgabeeinheit 13 ihre in der Abbildung
gezeigte Funktionsstellung erreicht hat. Anschließend wird die Kaltwasserversorgung
15 durch Öffnen des Magnetventils 17 auf die Aufgabeeinheit 13 aufgeschaltet und die
Aufgabeeinheit 13 erzeugt als Löschmedium einen Wassernebel, den sie in Richtung der
an dem Brenner-Flammkopf 8 brennenden Flamme in die Brennkammer 7 aufgibt. Die Funktionsstellung
der Aufgabeeinheit 13 im Innern der Brennkammer 7 ist unter Berücksichtigung der Geometrie
des an der Aufgabeeinheit 13 erzeugten Sprühkegels derart gewählt, dass das von der
Aufgabeeinheit 13 ausgehende Löschmedium nicht unmittelbar auf die Oberfläche der
Muffel 10 trifft. Dadurch wird eine Beschädigung der Muffel 10 infolge schockartiger
Abkühlung vermieden.
[0039] Während des Löschvorgangs wird mittels der Messeinrichtung 19 der Wasserdruck vor
der Aufgabeeinheit 13 überwacht. Der angestrebte Zerstäubungsdruck ist verhältnismäßig
niedrig und liegt vorzugsweise unterhalb des üblichen Wasserleitungsdruckes (4 bar).
Der Druck in dem Löschwasserschlauch 14 und der Zufuhrleitung 12 muss einerseits über
einem empirisch definierten Mindestdruck und andererseits unter dem Druck an der Kaltwasserversorgung
15 liegen. Unterschreitet der mittels der Messeinrichtung 19 bestimmte Druck den genannten
Mindestdruck, so deutet dies darauf hin, dass die als Aufgabeeinheit 13 vorgesehene
Düse verlorengegangen ist. Übersteigt der von der Messeinrichtung 19 gemessene Druck
den Druck an der Kaltwasserversorgung 15 erheblich, so indiziert dies eine unzulässige
Verengung des Strömungsquerschnittes an der Aufgabeeinheit 13, im Extremfall eine
Verstopfung der Aufgabeeinheit 13.
[0040] Der Wassernebel, mit welchem die Brennkammer 7 von der Aufgabeeinheit 13 beschickt
wird, verdampft. Aufgrund der Verdampfung der Wassernebeltröpfchen bildet sich in
dem Erhitzerinnenraum 3, insbesondere in der Brennkammer 7, eine inerte Dampfatmosphäre,
welche den Sauerstoff aus dem Erhitzerinnenraum 3 verdrängt und dadurch den Brand
des Wärmeträgeröls erstickt. Gleichzeitig wird dem Erhitzerinnenraum 3 durch die Verdampfung
der Wassernebeltröpfchen Wärme entzogen.
[0041] Der Lösch- und Abkühlvorgang wird automatisch, beispielsweise temperaturgesteuert,
oder manuell beendet, sobald die Temperatur in dem Erhitzerinnenraum 3 unter die Selbstentzündungstemperatur
bzw. den Flammpunkt der kritischen Bestandteile des Wärmeträgeröls, insbesondere der
sogenannten Leichtsieder, gesunken ist.
1. Wärmeträgerölerhitzer
• mit einem Erhitzerinnenraum (3), in welchem ein in seinem Innern von Wärmeträgeröl
durchströmtes Erhitzerrohr (6) mittels einer Heizvorrichtung (9) an seiner Außenseite
beheizt ist sowie
• mit einer Löschvorrichtung (2), mittels derer der Erhitzerinnenraum (3) mit einem
Löschmedium zum Löschen von brennendem Wärmeträgeröl beschickbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Löschvorrichtung (2) eine Löschvorrichtung (2) vorgesehen ist, mittels derer der
Erhitzerinnenraum (3) mit Wassernebel als Löschmedium beschickbar ist.
2. Wärmeträgerölerhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschvorrichtung (2) eine Aufgabeeinheit (13) aufweist, die im Innern des Erhitzerinnenraums
(3) angeordnet ist und von der Wassernebel als Löschmedium in den Erhitzerinnenraum
(3) aufgebbar ist.
3. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die im Innern des Erhitzerinnenraums (3) angeordnete Aufgabeeinheit (13) eine Zufuhrleitung
(12) aufweist und über diese mit einer außerhalb des Erhitzerinnenraums (3) angeordneten
Quelle (15) für Löschmedium verbunden ist
4. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrleitung (12) der Aufgabeeinheit (13) als starrwandiges Rohr ausgebildet
ist.
5. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegungseinheit (20) vorgesehen ist, mittels derer die Aufgabeeinheit (13)
mit einer Transferbewegung zwischen einer Funktionsstellung und einer Ruhestellung
hin und her bewegbar ist.
6. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufgabeeinheit (13) an einer als starrwandiges Rohr ausgebildeten Zufuhrleitung
(12) angebracht ist und dass die Aufgabeeinheit (13) mit einer Transferbewegung zwischen
der Funktionsstellung und der Ruhestellung hin und her bewegbar ist, indem das starrwandige
Rohr mittels der Bewegungseinheit (20) mit einer Rohrbewegung bewegbar ist.
7. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrleitung (12) der Aufgabeeinheit (13) durch einen Durchtritt (11) in einer
den Erhitzerinnenraum (3) begrenzenden Erhitzerwand (4) hindurchgeführt ist und dass
für den Durchtritt (11) in der Erhitzerwand (4) eine Abdichtungseinrichtung (26) vorgesehen
ist, mittels derer der Erhitzerinnenraum (3) nach außen abgedichtet ist.
8. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Durchtritt (11) der Erhitzerwand (4) als Zufuhrleitung (12) der Aufgabeeinheit
(13) ein starrwandiges Rohr hindurchgeführt ist, an welchem die Aufgabeeinheit (13)
angebracht und über welches die Aufgabeeinheit (13) aufgrund einer von der Bewegungseinheit
(20) bewirkten Rohrbewegung mit einer Transferbewegung bewegbar ist und dass als Abdichtungseinrichtung
(26) für den Durchtritt (11) in der Erhitzerwand (4) eine Dichtmanschette (27) vorgesehen
ist, welche das starrwandige Rohr außerhalb des Erhitzerinnenraums (3) umschließt,
wobei die Dichtmanschette (27) einerseits an das starrwandige Rohr und andererseits
an ein bei der mittels der Bewegungseinheit (20) bewirkten Rohrbewegung ortsfestes
Widerlager (28) angebunden ist und wobei die Dichtmanschette (27) in Richtung der
mittels der Bewegungseinheit (20) bewirkten Rohrbewegung nachgiebig ist.
9. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Messeinrichtung (19) zur Ermittlung des Druckes des Löschmediums an der Aufgabeeinheit
(13) vorgesehen ist.
10. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Aufgabeeinheit eine Spüleinrichtung (16) vorgesehen ist, mittels derer ein
Spülmedium, vorzugsweise Spülluft, anstelle von Löschmedium durch die Aufgabeeinheit
(13) leitbar ist.
11. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Messeinrichtung (19) zur Ermittlung des Druckes des Spülmediums an der Aufgabeeinheit
(13) vorgesehen ist.
12. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Aufgabeeinheit (13) eine Löschdüse vorgesehen ist, welche den als Löschmedium
vorgesehenen Wassernebel erzeugt.
13. Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die als Aufgabeeinheit (13) vorgesehene Löschdüse an einer als starrwandiges Rohr
ausgebildeten Zufuhrleitung (12) angebracht ist und dass die Löschdüse und das starrwandige
Rohr gemeinsam eine Löschlanze bilden.
14. Wärmeträgerölanlage mit einem Wärmeträgerölerhitzer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.