[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kühlmöbels zur Kühlung von
Kühlgut mittels gekühlter Luft, wobei das Kühlmöbel zumindest einen Kühlkreislauf
mit einem Wärmetauscher zur Abkühlung der Luft umfasst, und wobei das Verfahren ein
Betreiben des Kühlmöbels in einem Kühlleistungsregelungsmodus umfasst, in welchem
der Kühlkreislauf gemäß einer einstellbaren Soll-Kühltemperatur geregelt wird. Die
Erfindung betrifft ferner ein entsprechendes Kühlmöbel.
[0002] Kühlmöbel im Lebensmitteleinzelhandel müssen die richtige Produkttemperatur der einzelnen
gekühlten Lebensmittel sicherstellen, damit die Lebensmittel frisch und die auf der
Verpackung angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten gültig bleiben. Dazu werden die in
einem Kühlraum des Kühlmöbels gelagerten Lebensmittel mit gekühlter Luft umgeben,
die mittels des Kühlkreislaufs abgekühlt wird und in der Regel kälter ist als die
gewünschte Temperatur der Lebensmittel.
[0003] Üblicherweise wird der Kühlkreislauf mit einer Wärmetauschertemperatur (d.h. Verdampfertemperatur)
von ca. -7°C bis -10°C betrieben, selbst wenn das Kühlgut lediglich in einem positiven
Temperaturbereich gekühlt werden soll. Eine derartige Kühlung, bei der die Temperatur
am Kühlgut beispielsweise +7°C beträgt, wird auch als Normalkühlung oder Pluskühlung
bezeichnet. Aufgrund regelungstechnischer Optimierung und der zunehmenden Verwendung
von Glasabdeckungen oder Glastüren am Kühlmöbel erweist sich inzwischen jedoch eine
deutlich geringere Kälteleistung als ausreichend, so dass für eine Normalkühlung mit
einer Temperatur am Wärmetauscher bzw. am Verdampfer gearbeitet werden kann, die deutlich
höher als die früher üblichen -7°C bis -10°C ist, typischerweise etwa 0°C. Der Betrieb
mit verminderter Kälteleistung, bei dem die Wärmetauschertemperatur zumindest zeitweise
mehr als 0°C betragen kann, kann jedoch zu einer unerwünscht hohen Luftfeuchtigkeit
im Bereich des Kühlguts führen, welche die Qualität des Kühlguts beeinträchtigen kann
und unter bestimmten Umständen sogar Schimmelbildung zur Folge haben könnte.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Kühlmöbels
und ein Kühlmöbel anzugeben, welche die oben genannten Nachteile vermeiden.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und insbesondere dadurch, dass das Kühlmöbel automatisch intermittierend in einem
Kondensationsbetriebsmodus betrieben wird, in welchem der Kühlkreislauf kurzzeitig
eine höhere Kühlleistung erzeugt als eine dem Kühlleistungsregelungsmodus entsprechende
Kühlleistung.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt ferner durch ein Kühlmöbel mit den Merkmalen des unabhängigen
Vorrichtungsanspruchs.
[0007] Im Kondensationsbetriebsmodus wird aufgrund der erhöhten Kühlleistung am Wärmetauscher
eine niedrigere Temperatur erreicht als im Kühlleistungsregelungsmodus. Dies führt
zu einer verstärkten Kondensation der in der Kühlluft enthaltenen Luftfeuchtigkeit
am Wärmetauscher. In Abhängigkeit von der Kühlleistung kann es dabei sogar kurzzeitig
zu einer Eisbildung kommen. Somit wird die Kühlluft wirkungsvoll entfeuchtet, so dass
auch das Luftfeuchtigkeitsniveau im Bereich des Kühlguts abgesenkt wird. Das am Wärmetauscher
kondensierte Tauwasser kann mittels einer am Wärmetauscher vorgesehenen Auffangvorrichtung
aufgefangen und gegebenenfalls abgeleitet oder außerhalb des Kühlmöbels verdampft
werden, so dass die im Kühlmöbel zirkulierende Kühlluft das verminderte Feuchtigkeitsniveau
zumindest für eine gewisse Zeit beibehält.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere bei einem offenen oder geschlossenen
Kühlregal zur Anwendung gelangen, bei welchen die gekühlte Luft in Form eines im Wesentlichen
vertikalen Luftstroms, eines so genannten Luftvorhangs, zirkuliert. Der automatische
Wechsel zwischen dem Kondensationsbetriebsmodus und dem Kühlleistungsregelungsmodus
erfolgt ohne Zutun eines Benutzers, beispielsweise zeitgesteuert oder in Abhängigkeit
von einem Luftfeuchtigkeitsmesswert, was nachfolgend noch näher erläutert wird.
[0009] An dieser Stelle sei angemerkt, dass sich die Begriffe "Kühltemperatur" bzw. "Soll-Kühltemperatur"
nicht nur auf eine nahe am Kühlgut herrschende Temperatur im Inneren des Kühlraums,
sondern auch auf eine Temperatur eines im Kühlkreislauf zirkulierenden Kühlmediums
oder auf die Temperatur der gekühlten Luft im Bereich des Wärmetauschers oder an einer
beliebigen anderen Stelle im Luftkreislauf, beispielsweise auf einen Eintritt oder
Austritt der gekühlten Luft in den bzw. aus dem Kühlraum, beziehen können. Die eigentliche
Temperatur am Kühlgut ergibt sich dann aus den geometrischen Gegebenheiten des Kühlmöbels.
An den genannten Positionen innerhalb des Kühlmöbels kann ein jeweiliger Temperatursensor
zur Ermittlung einer Ist-Temperatur vorgesehen sein, auf deren Grundlage die Regelung
der Kühlleistung erfolgt.
[0010] Bevorzugt findet das Verfahren Anwendung, wenn die Soll-Kühltemperatur (für die Regelung
der Kühlleistung im Kühlleistungsregelungsmodus) höher als 0°C ist und/oder wenn sich
aufgrund des Betriebs des Kühlmöbels im Kühlleistungsregelungsmodus eine Temperatur
am Wärmetauscher einstellt, die zumindest zeitweise höher als 0°C ist. Bei diesen
Bedingungen erweist sich das erläuterte Problem einer zu hohen Luftfeuchtigkeit im
Bereich des Kühlguts nämlich als besonders gravierend. Dies ist insbesondere bei der
eingangs erwähnten Normalkühlung oder Pluskühlung der Fall. Beispielsweise kann die
Soll-Kühltemperatur bezogen auf den Wärmetauscher ca. 0°C bis +1°C betragen. Bezogen
auf den Ort des Kühlguts kann die Soll-Kühltemperatur beispielsweise ca. +7°C betragen.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in
dem Kondensationsbetriebsmodus der Kühlkreislauf gemäß einer verringerten Soll-Kühltemperatur
geregelt, die geringer ist als die eingestellte Soll-Kühltemperatur. Demnach wird
nicht nur im Kühlleistungsregelungsmodus, sondern auch im Kondensationsbetriebsmodus
eine Soll-Kühltemperatur vorgegeben, auf die die Kühlleistung geregelt wird. Diese
verringerte Soll-Kühltemperatur kann um wenigstens 5°C (bzw. 5 K als Temperaturdifferenz),
bevorzugt um wenigstens 7°C (bzw. 7 K), insbesondere um wenigstens 10°C (bzw. 10 K)
niedriger sein als die eingestellte Soll-Kühltemperatur des Kühlleistungsregelungsmodus.
Dadurch wird eine ausreichende Entfeuchtung der Kühlluft gewährleistet.
[0012] Alternativ kann in dem Kondensationsbetriebsmodus der Kühlkreislauf gemäß einer vorbestimmten
Kühlleistung gesteuert werden. Es erfolgt also keine Regelung auf eine bestimmte verringerte
Soll-Kühltemperatur, sondern es wird eine bestimmte Kühlleistung vorgegeben, beispielsweise
die maximal mögliche Kühlleistung des Kühlkreislaufs. Das Erreichen der zur Entfeuchtung
notwendigen Temperaturdifferenz wird durch eine entsprechende Auslegung des Kühlkreislaufs
bzw. einer Kühlkreislaufsteuerung gewährleistet.
[0013] Bevorzugt wird in dem Kühlleistungsregelungsmodus der Kühlkreislauf auf Grundlage
eines Vergleichs einer Ist-Kühltemperatur mit der eingestellten Soll-Kühltemperatur
geregelt, wobei die Ist-Kühltemperatur einer gemessenen Temperatur einer kalten Seite
des Wärmetauschers oder einer gemessenen Temperatur der gekühlten Luft oder einer
Kombination hiervon entspricht. Die Temperatur der gekühlten Luft kann beispielsweise,
wie erwähnt, im Bereich einer Lufteintrittsöffnung und/oder einer Luftaustrittsöffnung
des Kühlraums des Kühlmöbels gemessen werden.
[0014] Vorzugsweise ist die höhere Kühlleistung im Kondensationsbetriebsmodus derart gewählt,
dass sich aufgrund des Betriebs des Kühlmöbels im Kondensationsbetriebsmodus eine
Temperatur am Wärmetauscher einstellt, die niedriger als 0°C ist. Hierdurch wird -
insbesondere im Unterschied zu dem Kühlleistungsregelungsmodus - zuverlässig sichergestellt,
dass das in der gekühlten Luft enthaltene Wasser an der kalten Seite des Wärmetauschers
gefriert, um die erwünschte Entfeuchtung zu bewirken.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich am Ort des Wärmetauschers
im Kondensationsbetriebsmodus eine Temperatur der gekühlten Luft, die um wenigstens
5°C (bzw. 5 K), bevorzugt um wenigstens 7°C (bzw. 7 K), insbesondere um wenigstens
10°C (bzw. 10 K), niedriger als im Kühlleistungsregelungsmodus. Hierdurch wird eine
ausreichende Absenkung der Luftfeuchtigkeit in der gekühlten Luft erreicht.
[0016] Vorzugsweise ist am Ort des Wärmetauschers die Temperatur der gekühlten Luft im Kondensationsbetriebsmodus
nicht höher als -7°C, insbesondere nicht höher als -10°C. Hierdurch wird eine besonders
effektive Luftentfeuchtung erzielt.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird das Kühlmöbel (insbesondere wechselweise)
während einer Kühlbetriebsperiode im Kühlleistungsregelungsmodus und während einer
Kondensationsbetriebsperiode im Kondensationsbetriebsmodus betrieben, wobei die Kondensationsbetriebsperiode
im zeitlichen Mittel kürzer als die Kühlbetriebsperiode ist. Dadurch wird erreicht,
dass das Kühlmöbel überwiegend im energieeffizienteren Kühlleistungsregelungsmodus
betrieben wird, während der energieintensivere Kondensationsbetriebsmodus nur für
einen begrenzten Zeitraum aktiviert wird. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass im
Einzelfall eine Kondensationsbetriebsperiode etwas länger ist als eine vorangegangene
oder nachfolgende Kühlbetriebsperiode.
[0018] Gemäß einer vorteilhaft einfachen Ausgestaltung sind der Beginn und/oder die Dauer
der Kondensationsbetriebsperiode und/oder der Beginn und/oder die Dauer der Kühlbetriebsperiode
fest vorgegeben, d.h. es erfolgt eine Zeitsteuerung. Beispielsweise kann der Kondensationsbetriebsmodus
viermal oder fünfmal täglich zu festen Uhrzeiten aktiviert werden (vorzugsweise nachts).
[0019] Bevorzugt werden der Beginn und/oder die Dauer der Kondensationsbetriebsperiode in
Abhängigkeit von einer Tageszeit, einem Zeitablauf, einem Messwert, der die Feuchtigkeit
der gekühlten Luft repräsentiert, einem Messwert, der die Feuchtigkeit von Umgebungsluft
des Kühlmöbels repräsentiert, einem Messwert, der die Temperatur des Wärmetauschers
repräsentiert, oder der Häufigkeit und/oder der Zeitdauer von Öffnungsvorgängen einer
Kühlraumabdeckung des Kühlmöbels, oder einer beliebigen Kombination hiervon bestimmt.
So kann zum Beispiel berücksichtigt werden, dass während der Geschäftsöffnungszeiten
ein häufigerer Zugriff auf den Kühlraum und damit auch ein erhöhter Eintrag von feuchter
Umgebungsluft erfolgt als während der Nachtzeiten oder an Wochenenden. Unter Bereitstellung
entsprechender Sensoren kann auch die Feuchtigkeit der gekühlten Luft und/oder der
Umgebungsluft des Kühlmöbels berücksichtigt werden. Dies ermöglicht eine besonders
bedarfsgerechte Durchführung der Kondensation.
[0020] Ferner kann auch die Temperatur des Wärmetauschers oder ein entsprechender Messwert
als Grundlage für die Bestimmung des Beginns und/oder der Dauer der Kondensationsbetriebsperiode
dienen. Solange zum Beispiel die Temperatur des Wärmetauschers aufgrund der angeforderten
Kühlleistung unter 0°C liegt und daher die Feuchtigkeit in der gekühlten Luft am Wärmetauscher
gefriert, kann das Kühlmöbel im Kühlleistungsregelungsmodus betrieben werden. Erst
wenn die Temperatur des Wärmetauschers für eine vorgegebene Zeitdauer oder für eine
von der Temperatur des Wärmetauschers abhängige Zeitdauer über 0°C liegt, wird bei
dieser Ausführungsform der Kondensationsbetriebsmodus aktiviert. Hierdurch wird ebenfalls
eine bedarfsgerechte Durchführung der Kondensation gewährleistet. Der genannte Messwert
kann sowohl direkt über entsprechende Temperatursensoren am Wärmetauscher oder indirekt
über vom Wärmetauscher entfernt angeordnete Temperatursensoren ermittelt werden. Eine
indirekte Ermittlung kann bei einer Verwendung eines Verdampfers als Wärmetauscher
auch über eine Ermittlung eines Kältemitteldrucks im Kühlkreislauf erfolgen.
[0021] Auch die Ermittlung der Häufigkeit und/oder der Zeitdauer der Öffnungsvorgänge ermöglicht
eine bedarfsgerechte Steuerung des Kondensationsbetriebsmodus. Grundsätzlich kann
die Regelung oder Steuerung des Kühlmöbels so ausgelegt werden, dass vier bis fünf
Kondensationsbetriebsperioden pro Tag vorgesehen sind.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das Kühlmöbel im Anschluss
an den Kondensationsbetriebsmodus vorübergehend in einem Abtaumodus betrieben, in
welchem die Temperatur des Wärmetauschers gegenüber einer für den Betrieb des Kühlmöbels
im Kühlleistungsregelungsmodus erforderlichen Temperatur erhöht wird. Hierdurch kann
das Abtauen des eisförmigen Kondensats am Wärmetauscher und das Abführen des entstehenden
Tauwassers beschleunigt werden, um eine Rückbefeuchtung der Luft im Kühlraum zu vermeiden.
Beispielsweise kann der Kühlkreislauf in dem Abtaumodus für einen längeren Zeitraum
deaktiviert werden als dies einer Regelung gemäß der eingestellten Soll-Kühltemperatur
in dem Kühlleistungsregelungsmodus entsprechen würde. Alternativ oder zusätzlich kann
ein zeitweiliges aktives Heizen des Wärmetauschers erfolgen und/oder die Zirkulation
des Luftstroms kann im Abtaumodus zeitweilig unterbrochen werden. Der Abtaumodus kann
zumindest fallweise vorgesehen sein (d.h. lediglich nach manchen Kondensationsbetriebsperioden),
oder der Abtaumodus wird jedes Mal im Anschluss an den Kondensationsbetriebsmodus
aktiviert (d.h. nach jeder Kondensationsbetriebsperiode).
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühlmöbels kann
eine Steuereinrichtung des Kühlmöbels mit einer Feuchtigkeitsmessvorrichtung zur Ermittlung
der Luftfeuchtigkeit der gekühlten Luft gekoppelt sein, wobei die Steuereinrichtung
ferner dazu ausgelegt ist, das Kühlmöbel im Kondensationsbetriebsmodus zu betreiben,
wenn die ermittelte Luftfeuchtigkeit einen vorgegebenen ersten Schwellenwert überschreitet.
[0024] In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn die Steuereinrichtung ferner dazu ausgelegt
ist, das Kühlmöbel im Kühlleistungsregelungsmodus zu betreiben, wenn die ermittelte
Luftfeuchtigkeit einen vorgegebenen zweiten Schwellenwert unterschreitet und/oder
ein vorbestimmter Zeitraum nach dem Beginn einer Kondensationsbetriebsperiode verstrichen
ist. Demnach kann das Einleiten des Kondensationsbetriebsmodus und wahlweise auch
das Beenden des Kondensationsbetriebsmodus über die Feuchtigkeitsmessvorrichtung gesteuert
werden, wobei die beiden Schwellenwerte gleich oder zur Implementierung einer gewissen
Hysterese auch voneinander verschieden sein können.
[0025] Alternativ oder zusätzlich kann das Beenden des Kondensationsbetriebsmodus nach Ablauf
einer bestimmten Zeitdauer erfolgen. Insbesondere kann vorgesehen werden, dass nach
Ablauf dieser Zeitdauer der Kondensationsbetriebsperiode auch dann vom Kondensationsbetriebsmodus
in den Kühlleistungsregelungsmodus gewechselt wird, wenn die ermittelte Luftfeuchtigkeit
den vorgegebenen zweiten Schwellenwert noch nicht unterschritten hat. Dadurch wird
vermieden, dass etwa bei Betriebsbedingungen mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit
der Umgebungsluft oder bei sehr häufigen Öffnungsvorgängen der Kühlraumabdeckung das
Kühlmöbel übermäßig lange im Kondensationsbetriebsmodus betrieben wird, was einen
erhöhten Energieverbrauch zur Folge hätte.
[0026] Die Feuchtigkeitsmessvorrichtung ist bevorzugt im Inneren des Kühlraums, beispielsweise
an Tablaren oder am Boden, angeordnet, kann aber auch an einer beliebigen anderen
Stelle im Luftstrom der gekühlten Luft vorgesehen sein. Es können auch mehrere Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtungen
vorgesehen sein.
[0027] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
[0028] Es versteht sich, dass sich im Zusammenhang mit vorteilhaften Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens beschriebene Vorteile auch im Zusammenhang mit vorteilhaften
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kühlmöbels ergeben und umgekehrt.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung beschrieben.
[0030] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kühlmöbels.
[0031] Ein erfindungsgemäßes Kühlmöbel 11 umfasst einen Kühlraum 12, in dem mehrere Tablare
21 zur Lagerung von Kühlgut angeordnet sind. Der Kühlraum 12 kann nach vorne offen
oder mittels einer gestrichelt dargestellten Glastür 14 verschließbar sein.
[0032] Das Kühlmöbel 11 umfasst ferner einen Kühlkreislauf, welcher in bekannter Weise zumindest
einen Verdichter, einen Verflüssiger und einen Verdampfer umfasst, wobei in Fig. 1
lediglich der Verdampfer 17 dargestellt ist. Der Verdichter und/oder der Verflüssiger
können in dem Kühlmöbel 11 integriert oder getrennt von dem Kühlmöbel 11 an einem
entfernten Ort angeordnet sein. Die Steuerung des Kühlkreislaufs erfolgt mittels einer
nicht dargestellten Steuereinrichtung.
[0033] Der Verdampfer 17 oder ein Teil des Verdampfers (falls dieser entfernt angeordnet
ist) fungiert als Wärmetauscher zur Abkühlung eines im Kühlmöbel 11 zirkulierenden
Luftstroms 13 von gekühlter Luft, dessen Strömungsrichtung durch die Pfeile angegeben
ist. Die am Verdampfer 17 abgekühlte Luft tritt über einen Lufteinlass 19 in den Kühlraum
12 ein und über einen Luftauslass 15 aus dem Kühlraum 12 aus, von wo aus sie wieder
zu dem Verdampfer 17 gelangt.
[0034] Der am Lufteinlass 19 einströmende Luftstrom 13 erwärmt sich auf seinem Weg durch
den Kühlraum 12 und vermischt sich mit in den Kühlraum 12 eintretender warmer und
feuchter Umgebungsluft, so dass der Feuchtigkeitsgehalt des Luftstroms 13 mit der
Zeit ansteigt. Die im Luftstrom 13 enthaltene Feuchtigkeit kondensiert am Verdampfer
17 und bildet Kondensat oder Tauwasser. Das anfallende Tauwasser kann mittels einer
Tauwasserauffangvorrichtung 16 aufgefangen und vom Kühlmöbel 11 abgeführt werden.
[0035] An der Unterseite des unteren Tablars 21 ist ein Feuchtigkeitssensor 23 angeordnet,
welcher die Luftfeuchtigkeit des durch den Kühlraum 12 strömenden Luftstroms 13 misst
und an die Steuereinrichtung übermittelt.
[0036] Das Kühlmöbel 11 kann ferner einen oder mehrere Temperatursensoren (nicht dargestellt)
aufweisen, welche im Bereich des Lufteinlasses 19, des Luftauslasses 15 und/oder des
Verdampfers 17 vorgesehen sind, um die Temperatur des Luftstroms 13 und/oder die Temperatur
eines im Kühlkreislauf zirkulierenden Kältemittels als Ist-Kühltemperatur zu ermitteln.
[0037] Nachfolgend wird ein beispielhaftes Verfahren zum Betreiben des Kühlmöbels beschrieben.
[0038] Das Kühlmöbel 11 wird zunächst in einem Kühlleistungsregelungsmodus betrieben, in
welchem der Kühlkreislauf gemäß einer eingestellten Soll-Kühltemperatur geregelt wird.
Es kann beispielsweise eine Kühlguttemperatur von +7°C erwünscht sein, wofür eine
Soll-Kühltemperatur am Ort des Verdampfers 17 erforderlich ist, die beispielsweise
etwas mehr als 0° beträgt. Die Steuereinrichtung regelt die Kühlleistung des Kühlkreislaufs
auf der Grundlage der Soll- und Ist-Temperaturen.
[0039] Im Laufe des Betriebs erhöht sich aufgrund des nicht vermeidbaren Luftaustausches
zwischen der Kühlluft und der Umgebungsluft sowie aufgrund der relativ geringen Entfeuchtungswirkung
des Verdampfers 17 die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Kühlraums 12. Sobald die von
dem Feuchtigkeitssensor 23 ermittelte Luftfeuchtigkeit einen vorgegebenen ersten Schwellenwert
überschreitet, wechselt die Steuereinrichtung in den Kondensationsbetriebsmodus.
[0040] Im Kondensationsbetriebsmodus wird die Soll-Kühltemperatur am Ort des Verdampfers
17 auf einen Wert von beispielsweise -7°C verringert. Der Kühlkreislauf wird mit einer
entsprechend höheren Kühlleistung betrieben. Alternativ ist es auch möglich, keine
feste verringerte Soll-Kühltemperatur vorzugeben, sondern den Kühlkreislauf zum Beispiel
mit seiner maximalen Leistung zu betreiben.
[0041] Aufgrund der entsprechend verminderten Temperatur am Verdampfer 17 erfolgt eine verstärkte
Kondensation bzw. ein Gefrieren der im Luftstrom 13 enthaltenen Feuchtigkeit am Verdampfer
17, so dass sich der Feuchtigkeitsgehalt in der Kühlluft verringert.
[0042] Sobald die vom Feuchtigkeitssensor 23 gemessene Luftfeuchtigkeit einen zweiten Schwellenwert
unterschreitet (oder beispielsweise nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitdauer), wird
der Kondensationsbetriebsmodus beendet und die Steuereinrichtung kehrt in den Kühlleistungsregelungsmodus
zurück. Aufgrund der Erhöhung der Soll-Kühltemperatur auf mehr als 0°C kann das am
Verdampfer 17 gebildete eisförmige Kondensat auftauen und das entstehende Tauwasser
mittels der Tauwasserauffangvorrichtung 16 abgeführt werden.
[0043] Um eine Rückbefeuchtung des Luftstroms 13 durch verdampfendes Tauwasser zu reduzieren,
kann vorgesehen sein, dass das Kühlmöbel 11 im Anschluss an den Kondensationsbetriebsmodus
und insbesondere vor einer Rückkehr in den Kühlleistungsregelungsmodus in einem Abtaumodus
betrieben wird. In diesem Abtaumodus wird die Temperatur am Verdampfer 17 über eine
im Kühlleistungsregelungsmodus vorgesehene Verdampfertemperatur hinaus, beispielsweise
auf etwa +8°C bis +9°C, erhöht, um das Abtauen des eisförmigen Kondensats und das
Abführen des entstehenden Tauwassers zu beschleunigen.
[0044] Das Abtauen kann beispielsweise durch ein zeitweiliges Deaktivieren des Kühlkreislaufs
zur Abschaltung der Kühlleistung und optional durch ein zusätzliches Heizen des Verdampfers
17 erfolgen. Die Zirkulation des Luftstroms 13 kann im Abtaumodus unterbrochen oder
zur Beschleunigung des Abtauvorgangs auch aufrecht erhalten werden, wobei im letzteren
Fall zwar eine gewisse Rückbefeuchtung der Kühlluft erfolgt, die jedoch im Vergleich
zur abgeführten Tauwassermenge vernachlässigbar ist.
[0045] Sobald die Luftfeuchtigkeit im Kühlraum 12 wieder den vorgegebenen ersten Schwellenwert
übersteigt, wird der vorstehend beschriebene Vorgang wiederholt.
[0046] Somit ergibt sich ein automatisch zwischen dem Kühlleistungsregelungsmodus und dem
Kondensationsbetriebsmodus intermittierender Betrieb des Kühlmöbels 11.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 11
- Kühlmöbel
- 12
- Kühlraum
- 13
- Luftstrom
- 14
- Glastür
- 15
- Luftauslass
- 16
- Tauwasserauffangvorrichtung
- 17
- Verdampfer
- 19
- Lufteinlass
- 21
- Tablar
- 23
- Feuchtigkeitssensor
1. Verfahren zum Betreiben eines Kühlmöbels zur Kühlung von Kühlgut mittels gekühlter
Luft,
wobei das Kühlmöbel zumindest einen Kühlkreislauf mit einem Wärmetauscher zur Abkühlung
der Luft umfasst,
und wobei das Verfahren ein Betreiben des Kühlmöbels in einem Kühlleistungsregelungsmodus
umfasst, in welchem der Kühlkreislauf gemäß einer einstellbaren Soll-Kühltemperatur
geregelt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmöbel automatisch intermittierend in einem Kondensationsbetriebsmodus betrieben
wird, in welchem der Kühlkreislauf kurzzeitig eine höhere Kühlleistung erzeugt als
eine dem Kühlleistungsregelungsmodus entsprechende Kühlleistung.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Soll-Kühltemperatur höher als 0°C ist,
und/oder
dass in dem Kühlleistungsregelungsmodus die Temperatur am Wärmetauscher zumindest zeitweise
höher als 0°C ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Kondensationsbetriebsmodus der Kühlkreislauf gemäß einer verringerten Soll-Kühltemperatur
geregelt wird, die niedriger ist als die eingestellte Soll-Kühltemperatur.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Kondensationsbetriebsmodus der Kühlkreislauf gemäß einer vorbestimmten Kühlleistung
gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Kühlleistungsregelungsmodus der Kühlkreislauf auf Grundlage eines Vergleichs
einer Ist-Kühltemperatur mit der eingestellten Soll-Kühltemperatur geregelt wird,
wobei die Ist-Kühltemperatur einer gemessenen Temperatur einer kalten Seite des Wärmetauschers
oder einer gemessenen Temperatur der gekühlten Luft oder einem Kältemitteldruck im
Kühlkreislauf oder einer Kombination hiervon entspricht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Ort des Wärmetauschers die Temperatur der gekühlten Luft im Kondensationsbetriebsmodus
um wenigstens 5°C, bevorzugt um wenigstens 7°C, insbesondere um wenigstens 10°C, niedriger
als im Kühlleistungsregelungsmodus ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Ort des Wärmetauschers die Temperatur der gekühlten Luft im Kondensationsbetriebsmodus
nicht höher als -7°C ist, insbesondere nicht höher als -10°C.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmöbel während einer jeweiligen Kühlbetriebsperiode im Kühlleistungsregelungsmodus
und während einer jeweiligen Kondensationsbetriebsperiode im Kondensationsbetriebsmodus
betrieben wird, wobei die Kondensationsbetriebsperioden im zeitlichen Mittel kürzer
als die Kühlbetriebsperioden sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer der jeweiligen Kondensationsbetriebsperiode und/oder die Dauer der jeweiligen
Kühlbetriebsperiode fest vorgegeben sind.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beginn und/oder die Dauer der Kondensationsperiode in Abhängigkeit von:
- einer Tageszeit,
- dem Verstreichen eines Zeitraums nach dem Ende einer letzten Kondensationsperiode,
- dem Verstreichen eines Zeitraums nach dem Beginn der laufenden Kondensationsperiode,
- einem Messwert, der die Feuchtigkeit der gekühlten Luft repräsentiert,
- einem Messwert, der die Feuchtigkeit von Umgebungsluft des Kühlmöbels repräsentiert,
- der Häufigkeit und/oder der Zeitdauer von Öffnungsvorgängen einer Kühlraumabdeckung
des Kühlmöbels,
- einem Messwert, der die Temperatur des Wärmetauschers repräsentiert,
- oder einer Kombination hiervon
bestimmt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmöbel im Anschluss an den Kondensationsbetriebsmodus vorübergehend in einem
Abtaumodus betrieben wird, in welchem die Temperatur des Wärmetauschers relativ zu
einer für den Betrieb des Kühlmöbels im Kühlleistungsregelungsmodus vorgesehenen Temperatur
erhöht wird.
12. Kühlmöbel zur Kühlung von Kühlgut mittels gekühlter Luft, mit zumindest einem Kühlkreislauf
mit einem Wärmetauscher zur Abkühlung der Luft, und
einer Steuereinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, das Kühlmöbel in einem Kühlleistungsregelungsmodus
zu betreiben, in welchem der Kühlkreislauf gemäß einer einstellbaren Soll-Kühltemperatur
geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung ferner dazu ausgelegt ist, das Kühlmöbel automatisch intermittierend
in einem Kondensationsbetriebsmodus zu betreiben, in welchem der Kühlkreislauf kurzzeitig
eine höhere Kühlleistung erzeugt als eine dem Kühlleistungsregelungsmodus entsprechende
Kühlleistung.
13. Kühlmöbel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einer Feuchtigkeitsmessvorrichtung zur Ermittlung der Luftfeuchtigkeit
der gekühlten Luft gekoppelt ist, und dass die Steuereinrichtung ferner dazu ausgelegt
ist, das Kühlmöbel im Kondensationsbetriebsmodus zu betreiben, wenn die ermittelte
Luftfeuchtigkeit einen vorgegebenen ersten Schwellenwert überschreitet.
14. Kühlmöbel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung ferner dazu ausgelegt ist, das Kühlmöbel im Kühlleistungsregelungsmodus
zu betreiben, wenn die ermittelte Luftfeuchtigkeit einen vorgegebenen zweiten Schwellenwert
unterschreitet und/oder ein vorbestimmter Zeitraum nach dem Beginn einer Kondensationsbetriebsperiode
verstrichen ist.
15. Kühlmöbel nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmöbel einen Kühlraum zur Aufbewahrung des Kühlguts aufweist, und
dass die Feuchtigkeitsmessvorrichtung im Inneren des Kühlraums angeordnet ist.