[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kühlkammer für Abgaskondensatoren, einen
Abgaskondensator sowie ein Verfahren zum Gewinnen von Wärme mittels Abgaskondensation
gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Bei der Abgaskondensation wird Prozesswasser, das sogenannte Kondensat, zu kleinen
Wassertropfen zerstäubt und in ein Abgas eingedüst. Zwischen den Wassertropfen und
dem Abgas findet eine Wärmeübertragung statt. Die Wassertropfen erwärmen sich, das
Abgas kühlt aus. Die erwärmten Wassertropfen werden gesammelt und in einen Sammelbehälter
geleitet. Aus diesem Sammelbehälter wird das Prozesswasser über einen Wärmetauscher
geführt, wobei die ausgekoppelte Wärme dem Wärmebezüger zugeführt wird. Anschliessend
kann das erneut ausgekühlte Prozesswasser wieder in das Abgas eingedüst werden. Dies
ist der grundlegendste Funktionsmechanismus einer Abgaskondensationsanlage.
[0003] Für die Wirtschaftlichkeit einer Abgaskondensationsanlage sind zwei Kostenfaktoren
entscheidend.
[0004] Die Herstellungskosten werden hauptsächlich durch die Ausführung und Ausgestaltung
der Kühlkammer bestimmt.
[0005] Die Betriebskosten setzen sich durch den elektrischen Bedarf von Ventilatoren und/oder
Prozesswasserpumpen, sowie allfälligen Wartungskosten zusammen. Daneben ist auch die
Effizienz der Wärmeauskopplung entscheidend.
[0006] EP 1 027 133 B1 zeigt eine Abgaskondensationsanlage. Dieses Dokument zeigt eine U-förmige Kühlkammer,
die einstückig aus einem Rohr mit dem gleichen Durchmesser auf seiner gesamten Länge
gefertigt wird. Dieser Aufbau, insbesondere die Fertigung des Rohrstücks, ist vergleichsweise
aufwändig und teuer.
[0007] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kühlkammer, einen Abgaskondensator
sowie ein Verfahren zur Gewinnung von Wärme aus Abgasen bereitzustellen, welches effizient
ist und kostengünstig hergestellt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wurde durch den kennzeichnenden Teil der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Kühlkammer für Abgaskondensatoren.
Die Kühlkammer umfasst eine Kammer mit einem im Wesentlichen rechteckigen Profil.
Die Kammer weist eine Profilquerschnittsfläche auf, die entlang einer Ausdehnung der
Kammer stetig abnimmt. Dies kann beispielsweise so ausgestaltet sein, dass der Querschnitt
der Kammer entlang der obigen Ausdehnung im Wesentlichen rechteckig ist, aber horizontal
zur besagten Ausdehnung, d.h. in einem rechten Winkel zum oben genannten rechteckigen
Querschnittsprofil, ein im Wesentlichen rechtwinkliges Trapez ist. Die Kühlkammer
weist zudem mindestens eine Prozesswasserverrohrung mit je einer Vielzahl an Düsen
auf. Die Düsen erstrecken sich über die oben genannte Ausdehnung. Dies kann z.B. so
ausgestaltet sein, dass eine Prozesswasserverrohrung sich parallel zur oben genannten
Ausdehnung in die Kammer erstreckt und von dieser Prozesswasserverrohrung eine Vielzahl
von Düsen abstehen, respektive als Öffnungen an der Prozesswasserverrohrung selbst
angebracht sind. Die Kühlkammer weist zudem mindestens eine erste Öffnung als Einlass
in die Kammer auf. Weiterhin weist die Kühlkammer mindestens eine zweite Öffnung als
Auslass aus der Kammer auf.
[0010] Im Sinne der vorliegenden Anmeldung sei als "im Wesentlichen" zu verstehen, dass
durch technische Fertigung bedingte Toleranz zulässige Abweichung ist. Insbesondere
ist eine Abweichung von ± 5% eine zulässige Abweichung.
[0011] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sei Abgas als im wesentlichen mit Wassergehalt
versehenen Abluft oder Gas zu verstehen.In einer besonderen Ausführungsform ist die
Kühlkammer im Wesentlichen als ein rechtwinkliger trapezoider Körper ausgestaltet.
[0012] In einer besonderen Ausführungsform umfasst die Kühlkammer eine Bodenfläche. Diese
Bodenfläche ist derart ausgestaltet, dass die oben genannte Profilquerschnittsfläche
entlang der Ausdehnung der Kammer stetig abnimmt.
[0013] In einer besonderen Ausführungsform ist die Bodenfläche bezüglich einer Horizontalen
schräg angeordnet. Bevorzugt weist die Bodenfläche eine Neigung von mehr als 1°, bevorzugt
mehr oder gleich 5°, bevorzugt weniger als 25° bezüglich der Horizontalen auf.
[0014] Sinngemäss sei als Horizontale in der vorliegenden Erfindung eine Tangentiale zu
einem im Wesentlichen ebenen Boden zu verstehen, d.h. beispielsweise eine Parallele
zur Auflagefläche der betreffenden Vorrichtung.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Profilquerschnittsfläche bei der mindestens
einen ersten Öffnung als Einlass in die Kammer am grössten.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Profilquerschnittsfläche bei
der mindestens einen zweiten Öffnung als Auslass aus der Kammer am kleinsten.
[0017] In einer besonderen Ausführungsform sind die mindestens eine Prozesswasserverrohrung
und die Düsen so ausgestaltet, dass sie die gesamte Kammer im Innern mit Prozesswasser
bedienen können.
[0018] In einer besonderen Ausführungsform umfassen die Düsen Zerstäuber.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich zwei bis vier Prozesswasserverrohrungen
über die oben genannte Ausdehnung. Bevorzugt weisen die Prozesswasserverrohrungen
12-50 Düsen auf je Rohr, welche besonders bevorzugt durch Lanzen von der Prozesswasserversorgung
abstehen.
[0020] Mit dem erfindungsgemässen Aufbau der Kühlkammer kann somit eine kostengünstige und
effiziente Abgaskondensationsanlage betrieben werden. Die Vorteile der erfindungsgemässen
Kühlkammer sind neben den vergleichsweise günstigen Herstellungskosten eine erhöhte
Effizienz des Kondensationsschrittes. Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, wird
folgender Ablauf angenommen: Beim Eintritt in die Kühlkammer hat das Abgas das verhältnismässig
grösste Volumen. Im Verlauf der Kammer kühlt das Abgas aus. Mit abnehmender Temperatur
nimmt das Abgasvolumen ab. Somit kompensiert der verhältnismässig grösste Profilquerschnitt
das grösste Abgasvolumen beim Kondensatoreintritt. Es ergibt sich eine konstante und
moderate Gasgeschwindigkeit, die zu einem idealen Wärmeübergang zwischen dem Abgas
und dem zerstäubten Prozesswasser führt. Die moderaten Geschwindigkeiten verhindern
zudem das Mitreissen von Wassertropfen im Abgas.
[0021] Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Feststoffe auf einer schräge Bodenplatte nicht
festsetzen können. Die erfindungsgemässe Kühlkammer weist somit selbstreinigende Eigenschaften
auf.
[0022] Es versteht sich von selbst, dass alle obigen Ausführungsformen in beliebiger Kombination
in einer erfindungsgemässen Kühlkammer implementiert sein können, solange dies sinnvoll
ist.
[0023] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Abgaskondensator. Der
Abgaskondensator umfasst mindestens eine Kühlkammer wie oben geschildert. Zudem weist
der Abgaskondensator mindestens einen Prozesswassertank und mindestens einen Wärmetauscher
auf. In einer besonderen Ausführungsform handelt es sich dabei um einen Plattenwärmetauscher.
[0024] Plattenwärmetauscher, die für diese Anwendung geeignet sind, sind dem Fachmann bekannt.
Bei Plattenwärmetauschern werden in Platten alternierend z.B. das wärmegebende und
das wärmenehmende Medium aneinander vorbeigeführt. Dadurch findet die Wärmeübergabe
statt.
[0025] In einer besonderen Ausführungsform umfasst der Abgaskondensator zwei der besagten
Kühlkammern.
[0026] Die beiden Kammern können beispielsweise durch eine Öffnung miteinander verbunden
sein. Bevorzugt sind die Kammern über eine Öffnung auf einer Seitenwand miteinander
verbunden, d.h. entlang einer Fläche, welche rechtwinklig zu besagten Profilquerschnittsflächen
ist. Vorzugsweise befindet sich die Öffnung im hinteren Teil der Kühlkammer, d.h.
am Teil mit der vergleichsweise kleinsten Profilquerschnittsfläche. Somit würde ein
erfindungsgemässer Abgaskondensator eine erste Kühlkammer umfassen, welche eine erste
Öffnung als Einlass umfasst sowie eine zweite Öffnung als Auslass umfasst, und wobei
eine Profilquerschnittsfläche dieser ersten Kammer entlang einer Ausdehnung derart
abnimmt, dass sie bei der mindestens einen ersten Öffnung als Einlass am grössten
ist und bei der mindestens einen zweiten Öffnung als Auslass am geringsten ist. Der
Abgaskondensator würde eine zweite Kühlkammer umfassen, welche eine mindestens eine
erste Öffnung als Einlass in die Kammer und eine mindestens zweite Öffnung als Auslass
aus der Kammer umfassen würde, welche bei der mindestens einen ersten Öffnung als
Einlass die vergleichsweise kleinste Profilquerschnittsfläche und bei der mindestens
einen zweiten Öffnung als Auslass die vergleichsweise grösste Profilquerschnittsfläche
aufweisen würde. In dieser Ausgestaltung wäre die Öffnung als Auslass der ersten Kühlkammer
gleichzeitig die Öffnung als Einlass der zweiten Kühlkammer. In beiden Kühlkammern
würde sich im vorliegenden Beispiel eine Prozesswasserverrohrung mit einer Vielzahl
an Düsen erstrecken.
[0027] In einer besonderen Ausführungsform sind zwei Kühlkammern seriell nacheinander angeordnet.
Insbesondere ist eine erste Kammer mit einem im Wesentlichen rechteckigen Profil,
welches eine Profilquerschnittsfläche definiert und wobei die Profilquerschnittsfläche
entlang einer Ausdehnung der Kammer in Prozessrichtung stetig abnimmt, und eine zweite
Kammer mit einem im Wesentlichen rechteckigen Profil, welches eine Profilquerschnittsfläche
definiert und wobei die Profilquerschnittsfläche entlang einer Ausdehnung der Kammer
in Prozessrichtung stetig zunimmt, im Abgaskondensator seriell nacheinander angeordnet.
[0028] In einer besonderen Ausführungsform weist der Abgaskondensator ein Zwischenblech
zwischen den beiden Kühlkammern auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
trennt ein Zwischenblech die beiden Kühlkammern voneinander. Das Zwischenblech kann
integraler Bestandteil der Kammer sein.
[0029] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen
von Wärme mittels Abgaskondensation. Das Verfahren umfasst den Schritt des Einleitens
eines Abgases in eine erste Kühlkammer. Bevorzugt handelt es sich hierbei um eine
Kühlkammer wie oben beschrieben. Das Volumen der Kühlkammer nimmt in einer Flussrichtung
des Abgases ab. Anschliessend wird das Abgas in eine zweite Kühlkammer eingeleitet,
bevorzugt handelt es sich hier ebenfalls um eine Kühlkammer wie oben geschildert.
Das Volumen der zweiten Kühlkammer nimmt in Flussrichtung des Abgases zu. Beim Volumen
der Kühlkammer sei hierbei das Innenvolumen der Kühlkammer gemeint.
[0030] Das Verfahren weist zudem den Schritt des Zerstäubens von Prozesswasser in den Kühlkammern
auf. Kondensiertes Prozesswasser wird gesammelt und über mindestens einen Wärmetauscher
umgeleitet, vorzugsweise über zwei Wärmetauscher in Serie. In einer besonderen Ausführungsform
wird das Prozesswasser über einen zweistufigen Wärmetauscher geleitet.
[0031] In einer besonderen Ausführungsform wird das kondensierte Prozesswasser in einem
Prozesswassertank gesammelt.
[0032] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Abgas über ein Leitblech in
die erste Kühlkammer eingeleitet.
[0033] Mittels des Leitbleches beim Abgaseintritt wird eine gleichmässigere Ausströmung
des gesamten Querschnitts sichergestellt.
[0034] Durch die Form der zweiten Kühlkammer wird ein gegenläufiger Effekt bewirkt. Die
Gasgeschwindigkeit nimmt über den Kammerverlauf ab. Durch die abnehmende Gasgeschwindigkeit
wird die reduzierte Temperaturdifferenz zwischen dem zerstäubten Prozesswasser und
dem zunehmend abgekühlten Prozesswasser kompensiert. Durch die längere Verweilzeit
findet ein konstanterer Wärmeübergang statt.
[0035] Alle oben genannten Ausführungsbeispiele können in beliebiger Kombination zueinander
implementiert werden, sofern dies technisch sinnvoll ist.
[0036] Im Folgenden wird die Erfindung anhand konkreter Ausführungsbeispiele und Zeichnungen
näher erläutert, ohne jedoch auf diese eingeschränkt zu sein.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsquerschnitt (in Richtung der Ausdehnung) einer
erfindungsgemässen Kühlkammer.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Profilquerschnitt von zwei nebeneinander gelagerten
Kühlkammern.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Abgaskondensators
in Aufsicht.
Fig. 4 zeigt schematisch einen erfindungsgemässen Abgaskondensator im Längsquerschnitt.
Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemässen Abgaskondensator schematisch in der Röntgendarstellung.
Fig. 6 zeigt einen erfindungsgemässen Abgaskondensator schematisch.
Fig. 7 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Kühlkammer mit besonderer Hervorhebung
exemplarischer Profilquerschnittsflächen.
Fig. 8 zeigt schematisch den Prozessaufbau eines erfindungsgemässen Abgaskondensators.
[0037] Fig. 1 zeigt eine Kühlkammer 1, welche im Längsquerschnitt entlang der Ausdehnung
X aufgeschnitten ist. Die Kühlkammer 1 umfasst eine Kammer 2, welche ein Innenvolumen
12 definiert. Das Innere der Kammer 2 wird von zwei Prozesswasserverrohrungen 3 durchzogen.
Die Prozesswasserverrohrungen 3 sind mit einer Vielzahl von Düsen 4 ausgestattet,
welche in der Lage sind, Prozesswasser fein zu zerstäuben. Die Düsen 4 sind mittels
Lanzen 13 mit der Prozesswasserversorgung 3 verbunden. In dieser Längsquerschnittsansicht
hat die Kammer 2 die Form eines rechtwinkligen Trapezes. Die Kammer 2 hat eine Bodenfläche
6, welche in einem spitzen Winkel zu einer gedachten Horizontalen H verläuft. Im vorliegenden
Fall ist der Winkel α ein 5°-Winkel. Die Kammer 2 verfügt über eine Einlassöffnung
(nicht gezeigt) an der breitesten Stelle. Eine Ausnehmung 11 bildet die zweite Öffnung
11 als Auslass aus der Kammer 2 und befindet sich an der dem Betrachter gegenüberliegenden
Seitenwand an der vergleichsweise schmalen Stelle der Kammer 2.
[0038] Die Kammer 2 ist im vorliegenden Beispiel aus Chromstahl gefertigt. Vorzugsweise
sind alle Bestandteile welche hohen Temperaturen ausgesetzt sind aus Chromstahl oder
einem gleichwertigen Material. Auch Kunststoffe oder beschichtete Materialien und
Kunststoff-Metall-Kompositionen wären geeignet. Vorzugsweise sind die Materialien
gegen im Prozessraum enthaltenen chemischen Stoffen beständig. Die Düsen 4 die sich
weiter entfernt von dem Einlass befinden können aus Kunststoff sein.
[0039] Fig. 2 zeigt zwei Kühlkammern 1,1' welche seriell hintereinander angeordnet sind.
Die Kühlkammern 1,1' sind über ein Zwischenblech 14 miteinander verbunden und stehen
über eine Öffnung miteinander in Fluidverbindung (nicht gezeigt). Diese Öffnung befindet
sich am vergleichsweise schmalen Ende der Kühlkammern 1,1' wie in Fig. 1 bereits dargestellt.
Die Kühlkammern 1,1' umfassen die Kammern 2,2', welche jeweils ein Innenvolumen 12
definieren. Dieses Innenvolumen 12,12' ist von Prozesswasserverrohrungen 3 durchzogen,
welche eine Vielzahl von Düsen 4 umfassen. Im vorliegenden Beispiel umfasst jede Kühlkammer
1,1' vier Prozesswasserverrohrungen 3.
[0040] Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemässen Abgaskondensator 20. Der Abgaskondensator 20
ist in Seitenansicht gezeigt. Erkennbar ist die Kühlkammer 1 mit einer schrägen Bodenfläche
6. Die Bodenfläche 6 weist eine Neigung α von 5° bezüglich einer Parallelen zur Horizontalen
H auf. Im vorliegenden Beispiel bildet die Horizontale H die Auflagefläche, d.h. der
Boden, auf dem der Abgaskondensator 20 ruht. Ebenfalls von aussen ersichtlich sind
ein Prozesswassertank 23, eine Pumpe 21 und ein Wärmetauscher 22. Der Abgaskondensator
20 aus Fig. 3 ist in Fig. 4 in röntgenansicht gezeigt. Leitbleche 10 dienen dazu,
dass Abgas gleichmässig in den Innenraum 12 der Kammer 2 aus Chromstahl zu leiten.
Im Innenraum 12 der Kammer 2 wird Prozesswasser von Prozesswasserverrohrungen (nicht
separat gezeigt) über Lanzen 13 und Düsen 4 (nicht separat gezeigt) zerstäubt. Kondensiertes
Prozesswasser fliesst entlang der schrägen Bodenfläche 6 in einem Prozesswassertank
23. Eine Pumpe 21 befördert das Prozesswasser zum Plattenwärmetauscher 22.
[0041] In Fig. 5 ist der erfindungsgemässe Abgaskondensator 20 schematisch in Röntgenansicht
gezeigt und dient der Illustration des Prozessablaufs. Abgas wird in eine erste Kühlkammer
1 in einer Flussrichtung V1, V2 eingeleitet. Das Abgas durchströmt die Kühlkammer
1 und wird mit zerstäubtem Prozesswasser in Kontakt gebracht. Das Volumen des Abgases
nimmt durch die fortschreitende Wärmeabgabe an das Prozesswasser ab. Durch die Öffnung
11 als Auslass gelangt das Abgas von der ersten Kammer 1 in die zweite, im Wesentlichen
gleich aufgebaute Kühlkammer 1'. Beim Abgaseintritt sorgt ein Leitblech 10 für eine
gleichmässige Ausströmung des gesamten Querschnitts beim Eintritt. Die Gasgeschwindigkeiten
in Flussrichtung V1, V2 nehmen über den Kammerverlauf der zweiten Kühlkammer 1' ab.
Dadurch wird selbst die reduzierte Temperaturdifferenz zwischen dem zerstäubten Prozesswasser
und dem zunehmend abgekühlten Prozesswasser kompensiert. Durch die längere Verweilzeit
wird eine konstantere Wärmeübertragung gewährleistet.
[0042] Fig. 6 zeigt den erfindungsgemässen Abgaskondensator 20 in schematischer isometrischer
Aussenansicht.
[0043] Fig. 7 zeigt schematisch eine Kammer für die erfindungsgemässe Kühlkammer. Die Kammer
2 verfügt über eine Vielzahl von Profilquerschnittsflächen. Beispielhaft sind die
Profilquerschnittflächen A, A', A" gezeigt. Die Profilquerschnittsflächen. A, A',
A" nehmen in Richtung der Ausdehnung X in ihrer Fläche ab.
[0044] Die Profilquerschnittsfläche A ist grösser als die Profilquerschnittsfläche A', welche
wiederum grösser ist als die Profilquerschnittsfläche A" .
[0045] In Figur 8 wird schematisch der Systemaufbau eines erfindungsgemässen Abgaskondensators
20 gezeigt. Im vorliegenden Beispiel ist der Abgaskondensator 20 mit zwei Kühlkammern
1,1' ausgestattet. Das Abgas durchströmt die Kühlkammern 1,1' in Pfeilrichtung in
Fliessrichtung V1, V2. Eine Prozesswasserverrohrung 3 dringt mit Lanzen 13 in einen
Innenraum der Kühlkammern 1,1' und zerstäubt Prozesswasser mittels der Düsen 4. Das
Prozesswasser schlägt sich in den Kühlkammern 1,1' nieder und wird jeweils in einem
individuellen Prozesswassertank 23,23' der jeweiligen Kühlkammer 1,1' gesammelt. Da
das Abgas in die erste Kühlkammer 1 mit einer höheren Temperatur als in die zweite
Kühlkammer 1' dringt, haben auch die beiden jeweiligen Prozesswassertanks 23,23' ein
unterschiedliches Temperaturniveau, das heisst, der Prozesswassertank 23 der ersten
Kühlkammer 1 hat ein höheres Temperaturniveau als der Prozesswassertank 23' der zweiten
Kühlkammer 1'. Mittels Pumpen 21,21' wird das erwärmte Prozesswasser über einen Plattenwärmetauscher
22,22' für jede Kühlkammer 1,1' geführt. Im Plattenwärmetauscher 22,22' wird im Gegenstromverfahren
die Wärme des Prozesswassers dem Wärmebezüger zugeführt. Der Gegenstrom verläuft in
der Richtung T1, T2 wie dargestellt, wobei bei T1 der Eintritt Wärmebezüger stattfindet
und bei T2 der Austritt Wärmebezüger. Abgekühltes Prozesswasser wird von den Wärmetauschern
wieder durch die Prozesswasserverrohrung 3 den Kühlkammern 1,1' zugeführt.
1. Kühlkammer (1,1') für Abgaskondensatoren umfassend:
eine Kammer (2, 2') mit einem im Wesentlichen rechteckigen Profil welches eine Profilquerschnittsfläche
(A, A`, A") definiert und wobei die Profilquerschnittsfläche (A, A', A") entlang einer
Ausdehnung (X) der Kammer (2,2') stetig abnimmt;
mindestens eine Prozesswasserverrohrung (3) mit je einer Vielzahl an Düsen (4) welche
sich über die oben genannte Ausdehnung (X) erstrecken;
mindestens eine erste Öffnung (10) als Einlass in die Kammer;
mindestens eine zweite Öffnung (11) als Auslass aus der Kammer.
2. Kühlkammer(1,1') gemäss Anspruch 1, wobei die Kühlkammer (1,1') eine Bodenfläche (6)
umfasst und besagte Bodenfläche (6) derart ausgestaltet ist, dass die Profilquerschnittsfläche
(A, A', A") entlang der Ausdehnung (X) der Kammer (2,2') stetig abnimmt.
3. Kühlkammer (1,1') gemäss Anspruch 2, wobei die Bodenfläche (6) schräg bezüglich einer
Horizontalen (H) angeordnet ist, insbesondere weist die Bodenfläche (6) eine Neigung
von 5 Grad oder mehr bezüglich der Horizontalen (H) auf.
4. Kühlkammer (1,1') gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Profilquerschnittsfläche
(A, A`, A") bei der mindestens einen ersten Öffnung als Einlass in die Kammer (2,2')
am grössten ist.
5. Kühlkammer (1,1') gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die eine Profilquerschnittsfläche
(A, A', A") bei der mindestens einen zweiten Öffnung als Auslass in die Kammer (2,
2') am kleinsten ist.
6. Kühlkammer (1,1') gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die mindestens eine Prozesswasserverrohrung
und die Düsen (4) so ausgestaltet sind, dass sie die gesamte Kammer (2,2') im Inneren
mit Prozesswasser bedienen können.
7. Kühlkammer gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei sich zwei Prozesswasserverrohrungen
(3) über die oben genannte Ausdehnung (X) erstrecken.
8. Abgaskondensator (20), umfassend
mindestens eine Kühlkammer (1,1') gemäss Anspruch 1,
mindestens einen Prozesswassertank (23),
mindestens einen Wärmetauscher (22), insbesondere einen Plattenwärmetauscher (22).
9. Abgaskondensator gemäss Anspruch 8, umfassend zwei der besagten Kühlkammern (1,1').
10. Abgaskondensator gemäss Anspruch 8 oder 9, wobei zwei Kühlkammern (1,1') seriell nacheinander
angeordnet sind, insbesondere umfassend eine erste Kammer (2) mit einem im Wesentlichen
rechteckigen Profil (5) welches eine Profilquerschnittsfläche (A, A', A") definiert
und wobei die Profilquerschnittsfläche (A, A', A") entlang einer Ausdehnung (X) der
Kammer (2) in Prozessrichtung stetig abnimmt und eine zweite Kammer (2') mit einem
im Wesentlichen rechteckigen Profil (5) welches eine Profilquerschnittsfläche (A,
A', A") definiert und wobei die Profilquerschnittsfläche (A, A', A") entlang einer
Ausdehnung (X) der besagten zweiten Kammer (2') in Prozessrichtung stetig zunimmt.
11. Abgaskondensator gemäss einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei ein Zwischenblech (7)
zwischen den beiden Kühlkammern (1) angeordnet ist, insbesondere ein Leitblech (7)
die beiden Kühlkammern (1) voneinander trennt.
12. Verfahren zum gewinnen von Wärme mittels Abgaskondensation, umfassend die Schritte:
einleiten eines Abgases in eine erste Kühlkammer (1), insbesondere eine Kühlkammer
(1) gemäss Anspruch 1, wobei das Volumen der Kühlkammer (1) in einer Flussrichtung
(V1, V2) des Abgases abnimmt;
anschliessend einleiten des Abgases in eine zweite Kühlkammer (1), insbesondere eine
Kühlkammer (1) gemäss Anspruch 1, wobei das Volumen der Kühlkammer (1) in Flussrichtung
(V1, V2) des Abgases zunimmt;
zerstäuben von Prozesswasser in den Kühlkammern (1); sammeln von kondensiertem Prozesswassers;
umleiten des kondensierten Prozesswassers über mindestens einen Wärmetauscher 22.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, wobei das kondensierte Prozesswasser in einem Prozesswassertank
23 gesammelt wird.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei das Abgas über ein Leitblech
(10) in die erste Kühlkammer (1) eingeleitet wird.