[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen
einer Einparkhilfe in einem Fahrzeug. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird wenigstens
eine Parklücke in der Umgebung des Fahrzeugs erfasst und es wird die Umgebung des
Fahrzeugs mit der wenigstens einen Parklücke mittels einer graphischen Darstellung
angezeigt.
[0002] Einparkhilfevorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen typischerweise
geeignete Sensoren, um die Umgebung des Fahrzeugs zu erfassen. Insbesondere werden
die Abstände vom eigenen Fahrzeug zu in der Umgebung des Fahrzeugs befindlichen Hindernissen
erfasst, z.B. geparkte Fahrzeuge, Bäume, Mauern oder Pfeiler. Solche Einparkhilfevorrichtungen
umfassen des Weiteren bekanntermaßen geeignete Anzeige- und Bedienkonzepte, um dem
Fahrer des Fahrzeugs einerseits die Parksituation zu visualisieren, andererseits ihm
aber auch eine situationsgerechte Interaktion mit dem Fahrzeug zu ermöglichen. Dabei
können systemseitig auch konkrete Einparkvorschläge erfolgen und/oder es können systemseitige
Fahrunterstützungen angeboten werden, die dem Fahrer während des Einparkvorgangs die
Fahraufgabe wenigstens teilweise abnehmen. Auf diese Weise kann die Einparkzeit verringert
werden, was den Insassen des einzuparkenden Fahrzeugs und gleichermaßen den Verkehrsteilnehmern
in der Umgebung des einzuparkenden Fahrzeugs zu Gute kommt. Ferner kann die Gefahr
typischer Rangierschäden wie z.B. Kollisionen mit Gegenständen im toten Winkel verringert
werden.
[0003] Die
DE 102 57 722 A1 beschreibt eine Einparkhilfe für ein Fahrzeug zum Erfassen von Parklücken, die während
der Vorbeifahrt des Fahrzeugs sensorisch erfasst werden. Informationen zu den Parklücken,
wie z.B. der Abstand zum Fahrzeug sowie die Länge und Breite der Parklücke, sind über
eine Ausgabeeinheit darstellbar.
[0004] Die
DE 10 2010 010 652 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einparkunterstützung eines Fahrzeugs
basierend auf der sensorischen Erfassung der Umgebungsbedingungen des Fahrzeugs. Dabei
wird für eine Querlücke sowohl ein Vorwärtseinparken als auch ein Rückwärtseinparken
unterstützt und dem Fahrer gegebenenfalls ein Vorschlag und eine geeignete Einparkbahn
angezeigt.
[0005] Die
WO 20091118098 A1 beschreibt ein Verfahren zur Auswahl einer Parklücke, bei dem durch ein kamerabasiertes
Verfahren eine komplexe Parksituation erfasst wird und jede mögliche Parklücke mittels
bestimmter Auswahlkriterien bewertet wird. Die komplexe Parksituation umfasst dabei
insbesondere Längslücken, Querlücken, Parkplatzmarkierungen und/oder geparkte Fahrzeuge.
[0006] Die
DE 10 2009 046 726 A1 betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Parklücken und der Auswahl einer Parklücke.
Die möglichen Parkflächen werden dabei zur weiteren Auswahl auf einem vorzugsweise
berührungsempfindlichen Bildschirm dargestellt und sind durch Antippen auswählbar.
Für eine ausgewählte Parklücke kann eine Einpark-Trajektorie angezeigt werden und/oder
ein voll- oder halbautomatisches Einparken ausgelöst werden.
[0007] In der
DE 10 2008 019 759 A1 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einparkunterstützung beschrieben, bei
denen sensorisch mehrere Parklücken erfasst und auf einer Anzeigeeinheit dargestellt
werden. Es kann dabei zwischen Längslücken, Querlücken und schrägen Parklücken unterschieden
werden. Für eine über einen Drehdrückgeber oder eine berührungs- oder annäherungssensitive
Oberfläche der Anzeigeeinheit ausgewählte Parklücke wird dem Fahrer eine Einparkunterstützung
bereitgestellt.
[0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bereitstellen einer Einparkhilfe in einem Fahrzeug bereitzustellen, welche dem
Fahrer eine gute und schnelle Übersicht über die bestehende Parksituation ermöglicht
und welche eine schnelle und intuitive Bedienung der Einparkhilfe erlaubt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Einparkmodi
definiert werden, welche sich durch die Einparkart in die Parklücken und/oder die
Lückenart der Parklücken unterscheiden, einer der Einparkmodi ausgewählt wird und
die Art der graphischen Darstellung der Umgebung mit der wenigstens einen Parklücke
in Abhängigkeit von dem ausgewählten Einparkmodus erfolgt, Die Bereitstellung zweier
oder auch mehrerer Einparkmodi, welche sich durch die Einparkart und/oder die Lückenart
unterscheiden, verbessert die Möglichkeit, die Parksituation situationsgerechter anzuzeigen.
Je nach Parksituation kann dies zu einer besseren Übersicht für den Fahrer beitragen.
[0011] Unter einer Lückenart wird im Sinne der Erfindung insbesondere die Lage und Ausrichtung
einer Parklücke in einer Parksituation verstanden. Beispielsweise wird zwischen Längslücken,
welche parallel zum Fahrzeug oder der Fahrbahn ausgerichtet sind und für den Einparkvorgang
durch vordere und hintere Begrenzungen definiert sind, und Querlücken, welche senkrecht
zum Fahrzeug oder der Fahrbahn ausgerichtet sind und durch seitliche Begrenzungen
definiert sind, unterschieden. Eine Lücke, die nicht im Wesentlichen parallel oder
senkrecht zum Fahrzeug oder der Fahrbahn ausgerichtet ist, wird insbesondere als Schräglücke
klassifiziert. Ferner besteht die Möglichkeit, nach in Fahrtrichtung vorausliegenden
oder zurückliegenden Parklücken zu unterscheiden. Kriterien für die Einparkart umfassen
insbesondere die Möglichkeit oder die Vorgabe, dass vorwärts bzw. rückwärts eingeparkt
werden kann oder soll. Bei Fahrzeugtypen mit lenkbaren Vorder- und Hinterrädern kann
auch ein schräges oder seitwärtiges Einparken definiert werden.
[0012] Für den ausgewählten Einparkmodus muss nicht unbedingt eine dazu passende Parklücke
identifiziert worden sein. Wenn aber wenigstens eine Parklücke gefunden wurde, besteht
die Möglichkeit, in den entsprechenden Einparkmodus zu wechseln. Gemäß einer Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird, wenn eine Parklücke zum ausgewählten Einparkmodus
gehört, diese Parklücke dann gegenüber den Parklücken, die nicht zum ausgewählten
Einparkmodus gehören, hervorgehoben dargestellt. Insbesondere werden alle zum ausgewählten
Einparkmodus gehörigen Parklücken hervorgehoben dargestellt. Auf diese Weise kann
ein selektives Suchen nach einer bestimmten Lückenart vereinfacht werden und ein Beitrag
zu einem zügigen Einparken geleistet werden.
[0013] Eine hervorgehobene Darstellung erfolgt beispielsweise auf an sich bekannte Art.
Es werden z.B. alle Parklücken dargestellt und die dem ausgewählten Einparkmodus zugehörigen
Parklücken werden durch eine Differenzierung der Darstellungsfarbe, des Darstellungsmusters
und/oder des Transparenzgrades hervorgehoben. Die Parklücken, die nicht zum ausgewählten
Einparkmodus gehören, werden in einer Variante transparent dargestellt bzw. ausgeblendet.
[0014] Bei der Anzeige einer graphischen Darstellung der Umgebung des Fahrzeugs im Sinne
der Erfindung muss nicht unbedingt eine realitätsnahe Visualisierung der Umgebung
des Fahrzeugs erfolgen. Insbesondere müssen die Lückenproportionen nicht maßstabsgerecht
sein und die Umgebung des Fahrzeugs nicht die tatsächlichen Gegenstände widerspiegeln,
die die Begrenzungen der Parklücken bilden. Eine annährend proportionsgetreue Darstellung
wenigstens der Parklücken sowie der Abstände zwischen dem Fahrzeug und einer Parklücke
ist jedoch vorteilhaft.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass die Umgebung des Fahrzeugs Parklücken begrenzende Objekte und gegebenenfalls
weitere Objekte umfasst und dass die die Parklücken begrenzenden Objekte und gegebenenfalls
die weiteren Objekte in Abhängigkeit vom ausgewählten Einparkmodus angezeigt werden.
Sie werden insbesondere für jeden Einparkmodus unterschiedlich angezeigt. Bei einem
Wechsel des Einparkmodus wird dann die Umgebung in veränderter Weise dargestellt.
Eine solche Darstellung hat nicht den Anspruch und nicht den Zweck, der Realität zu
entsprechen. Insbesondere werden die die Parklücken begrenzenden Objekte, z.B. geparkte
Fahrzeuge, in diesem Fall nur so dargestellt, wie dies dem ausgewählten Einparkmodus
entspricht. Die Umgebung einer Parklücke im Einparkmodus für Querparken wird dann
z.B. als querparkendes Fahrzeug visualisiert, die Umgebung einer Parklücke im Einparkmodus
für Längsparken entsprechend als längsparkendes Fahrzeug. Der Wechsel zwischen beiden
Einparkmodi ist für den Fahrer intuitiv verständlicher und der Fahrer findet den gewünschten
Einparkmodus schneller. Es wird dabei davon ausgegangen, dass der Fahrer des Fahrzeugs
die ihm graphisch dargestellte Parksituation durch das von ihm gesehene reale Bild
plausibilisiert und gegebenenfalls abgleicht.
[0016] Die Aktivierung der Einparkhilfe kann auf an sich bekannte Art erfolgen. Sie erfolgt
z.B. automatisch, wenn das Fahrzeug eine bestimmte Geschwindigkeitsgrenze unterschritten
hat undloder wenn ein Abstandsbild der Umgebung erfasst wird, mit welchem eine typische
Einparksituation assoziiert wird. Alternativ oder auch zusätzlich ist eine manuelle
Aktivierung durch eine Nutzereingabe möglich. Nach der Aktivierung der Einparkhilfe
wird dann beispielsweise zunächst ein neutrales Suchbild angezeigt.
[0017] Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Zuordnung der erfassten Parklücken zu den definierten Einparkmodi mittels eines Bewertungsalgorithmus
bewertet wird und die Auswahl des Einparkmodus automatisch in Abhängigkeit von dem
Ergebnis dieser Bewertung erfolgt. Es kann also bewertet werden, wie brauchbar die
automatische Zuordnung der Parklücken zu den einzelnen Einparkmodi in der gegebenen
Situation ist. Nach der Aktivierung der Einparkhilfe kann somit sofort die graphische
Darstellung des Einparkmodus angezeigt werden, welcher systemseitig als am wahrscheinlichsten
gilt. Der Fahrer muss sich somit beim Beginn der Einparkaufgabe zunächst nicht um
die konkrete Auswahl des Einparkmodus kümmern. Dies ist besonders zeitsparend.
[0018] Die Bewertung erfolgt auf an sich bekannte Art z.B. über ein Penalty-System oder
Bonuspunktesystem, bei dem für jede erfasste Parklücke quantifiziert wird, inwiefern
sie sich als Lückenart der jeweiligen Einparkmodi eignet. Die Quantifizierung erlaubt
es, dass die Auswahl auf eine nachvollziehbare Basis gestellt wird. Die Kriterien
können insbesondere konfigurierbar sein, indem z.B. fahrerspezifisch ein bestimmter
Einparkmodus über Bonuspunkte aufgewertet wird und somit wahrscheinlicher automatisch
zur Auswahl kommt.
[0019] Sollte systemseitig nicht der gewünschte Einparkmodus ausgewählt worden sein, kann
der Fahrer immer noch den gewünschten Einparkmodus manuell einstellen. Sollte es sich
in einer komplexen Einparksituation systemseitig als schwierig herausstellen, den
passenden Einparkmodus zu finden, kann der Fahrer gemäß einer Variante den Einparkmodus
durch eine Nutzereingabe fest vorgegeben, wobei eine automatische Auswahl des Einparkmodus
unterdrückt wird. Dies ist z.B. in solchen Situation hilfreich, in denen der Fahrer
eine bestimmte Einparkart bevorzugt, dies aber systemseitig nicht erkennbar ist. Beispielsweise
will der Fahrer wegen einer auszuladenden Fracht oder wegen seiner Vorlieben vorwärts
längs einparken, systemseitig werden aber bessere Einparkchancen für rückwärts Längsparken
gefunden.
[0020] Nutzereingaben können mittels verschiedener Modalitäten erfolgen, z.B. mittels einer
Sprachschnittstelle oder über manuell bedienbare Bedienelemente. Falls die graphische
Darstellung auf einer Anzeigefläche mit einer annäherungs- oder berührungsempfindlichen
Oberfläche ausgestattet ist, einem sogenannten Touchscreen, können Nutzereingaben
auch durch manuelle Interaktionen mit den Anzeigeobjekten der graphischen Darstellung
selber erfolgen. Alternativ dazu kann für die Bedienung auch eine annäherungs- oder
berührungsempfindliche Fläche bereitgestellt werden, welche von der Anzeigefläche
räumlich getrennt angeordnet ist (sogenanntes Touchpad).
[0021] In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Aktivierung und/oder die Auswahl des Einparkmodus mittels einer Geste erfolgt, die
auf oder vor der annäherungs- oder berührungsempfindlichen Oberfläche bzw. Fläche
ausgeführt wird. Dies kann vorteilhafterweise für Multifunktionsdisplays eingesetzt
werden, wenn die Anzeigefläche vor dem Einparkvorgang für andere Bildausgaben verwendet
wird. Die Aktivierung und/oder Auswahl des Einparkmodus kann dann schnell und intuitiv
durchgeführt werden.
[0022] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass für
die mindestens zwei Einparkmodi jeweils Graphikdaten für eine graphische Darstellung
der Umgebung berechnet werden. Die berechneten Graphikdaten werden in Abhängigkeit
von dem ausgewählten Einparkmodus als Wechselbild dargestellt, wobei die graphische
Darstellung für den ausgewählten Einparkmodus als Hauptbild und die graphische Darstellung
für die nicht ausgewählten Einparkmodi als Nebenbild angezeigt werden. Durch die Darstellung
eines solchen Wechselbildes wird die Existenz der verschiedenen Einparkmodi für den
Fahrer leicht nachvollziehbar dargestellt. Ferner liefert ein solches Wechselbild
auch Hinweise, auf welche
Weise zwischen den Einzeibildern hin- und hergewechselt werden kann. Dies macht die graphischen
Darstellungen für den Fahrer schneller verfügbar und trägt somit für einen zügigen
Einparkvorgang bei.
[0023] Das Hauptbild ist eine graphische Darstellung, die bei flüchtigem Betrachten der
graphischen Gesamtdarstellung der Einparkhilfe am schnellsten und besten wahrnehmbar
ist. Das Hauptbild wird insbesondere im Vordergrund und/oder zentral dargestellt.
Es verdeckt beispielsweise die Nebenbilder im Hintergrund teilweise und/oder wird
größer als die Nebenbilder dargestellt. Die Graphikdaten für die Nebenbilder müssen
bei einer teilweisen Verdeckung der Nebenbilder nur insoweit berechnet werden, wie
sie zum jeweiligen Zeitpunkt tatsächlich graphisch darzustellen sind. Es ist aber
auch möglich, für jeden der einzelnen Einparkmodi die Graphikdaten für ein Hauptbild
vorab zu berechnen und daraus gegebenenfalls Graphikdaten für ein Nebenbild zu erzeugen.
Bei einem Wechsel des Einparkmodus kann so ggf. der Bildaufbau der neu anzuzeigenden
graphischen Darstellung schneller erfolgen.
[0024] In einer ersten Ausgestaltungsvariante umfasst das Wechselbild eine karteikartenartige
Darstellung mit dem Hauptbild als obenliegende Karteikarte. Dabei sind die Nebenbilder
den darunterliegenden Karteikarten zugeordnet und diese sind über hervorstehend dargestellte
Karteikartenreiter auswählbar, wodurch der Einparkmodus entsprechend geändert wird.
Eine Karteikartendarstellung hat den Vorteil, dass der zur Verfügung stehende Anzeigebereich
fast komplett für das Hauptbild verwendbar ist und der Inhalt des Hauptbildes schnell
erfasst wird. Die Nebenbilder sind insbesondere mit Ausnahme der Karteikartenreiter
vom Hauptbild ganz oder teilweise verdeckt.
[0025] In einer zweiten Ausgestaltungsvariante umfasst das Wechselbild einen perspektivisch
dargestellten Ring, dessen Hauptbild an einer Position angezeigt wird, die im perspektivischen
Vordergrund liegt. Die Nebenbilder sind dabei zyklisch auf dem perspektivischen Ring
verteilt. Durch eine Bedienaktion ist der perspektivisch dargestellte Ring derart
steuerbar, dass durch eine karussellartige Drehung ein Nebenbild in den perspektivischen
Vordergrund bringbar ist, wodurch der Einparkmodus entsprechend geändert wird. Eine
solche Darstellung lässt sich intuitiv bedienen. Ein angezeigtes Nebenbild eines Einparkmodus
entspricht beispielsweise einer Miniaturisierung derjenigen graphischen Darstellung,
die als Hauptbild anzeigt werden würde, wenn der entsprechende Einparkmodus ausgewählt
worden wäre. Das Nebenbild wird in einer Karusselldarstellung z.B. teilweise verdeckt.
In einer Ausführungsvariante ist es soweit verdeckt, dass nur noch der die Existenz
des Nebenbildes, nicht aber ein graphischer Inhalt sichtbar ist. Dies vermittelt dem
Nutzer die Existenz des jeweiligen Einparkmodus, der durch dieses Nebenbild repräsentiert
wird. Es bleibt aber mehr Anzeigefläche für das Hauptbild und die Berechnung der Graphikdaten
für das Nebenbild werden reduziert.
[0026] In einer dritten Ausgestaltungsvariante umfasst das Wechselbild eine flächige Anordnung
des Hauptbildes und wenigstens eines Nebenbildes, wobei die Nebenbilder jeweils kleiner
als das Hauptbild angezeigt werden und der Einparkmodus durch Auswahl des entsprechenden
Nebenbildes verändert wird. Eine solche flächige Anordnung kann nichtüberlappend oder
auch teilüberlappend angezeigt werden. Eine solche Darstellung ist schlicht und graphisch
leicht umzusetzen. Sie ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der auszuwählende Einparkmodus
nicht klar bestimmt werden kann, sodass visuell ein Kompromiss zwischen einer klaren
Auswahl eines Hauptbildes und mehreren gleichwertigen Bildern erzielt wird.
[0027] Bei der Verwendung von Wechselbildern werden dem Fahrer vorteilhafterweise sinnvolle
Alternativen zu dem ausgewählten Einparkmodus signalisiert. Dabei wird z.B. eine Parklücke
einer Lückenart zugeordnet, die nicht zum ausgewählten Einparkmodus gehört. Dasjenige
Nebenbild, das zu dem Einparkmodus gehört, welchem die Lückenart zugeordnet ist, wird
visuell von den anderen Nebenbildern differenziert. Im Fall der Karteikartendarstellung
wird z.B. der betreffende Karteikartenreiter grün hervorgehoben. Auf ähnliche Weise
können die Nebenbilder der anderen Wechselbilddarstellungen visuell hervorgehoben
werden. Hierdurch kann der Fahrer insbesondere unter mehreren nicht ausgewählten Einparkmodi
denjenigen schnell ausfindig machen, zu dem brauchbare Parklücken gefunden wurden.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Teilbereich
der zu einem Einparkmodus gehörenden graphischen Darstellung der Umgebung in Abhängigkeit
von der Gangwahl und/oder der Stellung des Blinkers ausgeblendet. Hierdurch lässt
sich die benötigte Anzeigefläche für die graphische Darstellung reduzieren.
[0029] An der Position des ausgeblendeten Teilbereichs kann dann ein Parkhinweis, insbesondere
eine graphische Darstellung eines für die jeweiligen Parklücken gültiges Verkehrsschild,
angezeigt werden. Die graphische Darstellung wird situationsspezifisch eingeschränkt
und der so gewonnene nicht mehr genutzte Bereich auf der Anzeigefläche wird für die
Darstellung situationsspezifischer Informationen verwendet. Dem Fahrer werden insbesondere
die Park- oder Haltebedingungen für die jeweiligen Parklücken angezeigt, z.B. ob ein
Halten nur zum Ein- oder Aussteigen bzw. Be- oder Entladen gestattet ist oder ob beim
Parken der Seitenstreifen mitzubenutzen ist. Ein solcher Parkhinweis kann aber auch
unabhängig davon angezeigt werden, ob zuvor ein Teilbereich der graphischen Darstellung
ausgeblendet wurde. Ein solcher Hinweis wird z.B. in einer freien Ecke der graphischen
Darstellung angezeigt, beispielsweise schräg unterhalb eines Nebenbildes bei einer
perspektivischen Ringdarstellung.
[0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen einer Einparkhilfe in einem Fahrzeug
umfasst Mittel zum Erfassen von Parklücken in der Umgebung des Fahrzeugs und eine
Anzeigefläche zum Anzeigen der Umgebung des Fahrzeugs mit wenigstens einer Parklücke
mittels einer graphischen Darstellung. Sie umfasst des Weiteren eine Steuereinheit,
die mit den Mitteln zum Erfassen von Parklücken und der Anzeigefläche verbunden ist,
zum Steuern der Anzeigefläche in Abhängigkeit von den erfassten Parklücken. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuereinheit mindestens
zwei Einparkmodi definierbar sind, welche sich durch die Einparkart in die Parklücken
und/oder die Lückenart der Parklücken unterscheiden und dass die Auswahl einer der
Einparkmodi erfassbar ist. Die auf der Anzeigefläche angezeigte Art der graphischen
Darstellung der Umgebung mit der wenigstens einen Parklücke ist dann in Abhängigkeit
von dem ausgewählten Einparkmodus anzeigbar. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
insbesondere geeignet zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie weist somit
auch die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf.
[0031] Erfindungsgemäß ist ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung zum Bereitstellen
einer Einparkhilfe ausgestattet.
[0032] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Figuren
näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt die Ansicht des Cockpits eines Fahrzeugs, das mit einer Vorrichtung zum Bereitstellen
einer Einparkhilfe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgestattet ist,
- Figur 2
- zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Bereitstellen einer Einparkhilfe gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 3
- zeigt eine graphische Darstellung der Umgebung des Fahrzeugs mit Parklücken verschiedener
Lückenarten,
- Figur 4
- zeigt graphische Darstellungen für verschiedene Einparkmodi basierend auf der graphischen
Darstellung der Figur 3, wobei die dem jeweils ausgewählten Einparkmodus zugeordneten
Parklücken gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung visuell hervorgehoben sind,
- Figur 5
- zeigt eine graphische Darstellung für einen Einparkmodus zum Längsparken basierend
auf der graphischen Darstellung der Figur 3, wobei gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Abhängigkeit von der Stellung des Blinkers eine Hälfte der graphischen
Darstellung ausgeblendet wurde,
- die Figuren 6 - 8
- zeigen Wechselbilder mit einem Hauptbild und mehreren Nebenbildern für verschiedene
Einparkmodi gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung und
- die Figuren 9 -10
- zeigen graphische Darstellungen für verschiedene Einparkmodi basierend auf der graphischen
Darstellung der Figur 8, welche zyklisch durchwechselbar sind.
[0033] In der Figur 1 ist die Ansicht des Cockpits eines Fahrzeugs 1 dargestellt, das mit
einer Vorrichtung 2 zum Bereitstellen einer Einparkhilfe entsprechend der Figur 2
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgestattet ist. Die Vorrichtung 2
umfasst ein Display 3, welches im oberen Bereich der Mittelkonsole angeordnet ist,
sodass es von Fahrer und Beifahrer gut eingesehen und ggf. bedient werden kann. Das
Display 3 kann jedoch auch woanders im Fahrzeug 1 angeordnet sein, z. B. im sogenannten
Kombiinstrument oder in einem Head-up-Display. Insbesondere sind auf dem Display 3
die graphischen Darstellungen der verschiedenen Einparkmodi darstellbar. Das Display
3 umfasst insbesondere eine annäherungs- oder berührungsempfindliche Oberfläche, sodass
die Anzeigeinhalte über Eingabegesten direkt manipulierbar sind. Nutzereingaben können
aber auch über ein manuelles Bedienelement 5, das z.B. als Drehdrücksteller, Joystick
oder als Touchpad ausgestaltet ist, oder über eine Sprachschnittstelle (nicht dargestellt)
eingegeben werden. Über die Nutzereingaben kann insbesondere ein Einparkmodus ausgewählt
werden.
[0034] Die Vorrichtung 2 zum Bereitstellen einer Einparkhilfe umfasst des Weiteren eine
Steuereinheit 4, die mit dem Display 3 verbunden ist und die graphischen Darstellungen
auf dem Display 3 in Abhängigkeit von erfassten Parklücken steuert. In der Steuereinheit
4 sind Kriterien bezüglich der Parklücken für verschiedene Einparkmodi definiert,
wie dies weiter unten im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren noch näher
beschrieben wird.
[0035] In der Steuereinheit 4 ist eine Bewertungseinheit 6 integriert, mittels derer die
Parksituation in Abhängigkeit von den erfassten Parklücken bewertet werden kann. In
der Bewertungseinheit 6 ist dazu ein Bewertungsalgorithmus gespeichert, mittels dessen
die Zuordnung der erfassten Parklücken zu den definierten Einparkmodi bewertbar ist
und eine automatisch Auswahl des Einparkmodus in Abhängigkeit des Ergebnisses dieser
Bewertung erfolgen kann. Es kann also bewertet werden, wie brauchbar die automatische
Zuordnung der Parklücken zu den einzelnen Einparkmodi in der gegebenen Situation ist.
[0036] Die Steuereinheit 4 ist über den Datenbus 7 im Fahrzeug mit einer Vielzahl von Einparksensoren
8 verbunden. Die Einparksensoren 8 erfassen Daten der Umgebung des Fahrzeugs 1, wenn
eine Rangier- oder Einparksituation systemseitig erfasst oder durch den Fahrer eingegeben
wurde. Die Einparksensoren 8 sind vorteilhafterweise in den vorderen und hinteren
Stoßfängern des Fahrzeugs 1 angeordnet und werden z.B. automatisch bei Unterschreiten
einer Mindestgeschwindigkeit oder bei Einlegen eines niedrigen Gangs oder des Rückwärtsgangs
aktiviert. Die Daten der Umgebung des Fahrzeugs 1 werden nach an sich bekannter Art
an die Steuereinheit 4 übermittelt und dort ausgewertet. Aus ihnen werden dann insbesondere
Informationen zu Parklücken extrahiert und für die Einparkmodi die entsprechenden
Graphikdaten erzeugt.
[0037] Über den Datenbus 7 empfängt die Steuereinheit 4 optional weitere Daten zu der Umgebung
über ein Kamerasystem 9, mittels dessen nicht nur Informationen zu Parklücken, sondern
auch Verkehrsschilder erfasst und zugeordnet werden können. Weitere Informationen
zu den allgemein gültigen Verkehrsbedingungen, insbesondere bezüglich einem Park-
und Halteverbot sowie die Verfügbarkeit von Parkhäusern in der Nähe des Fahrzeugs
1, können beispielsweise über eine Navigationseinrichtung 10 mit einem GPS-Empfänger
11 (GPS = Global Positioning System) erfasst werden und ebenfalls über den Datenbus
7 an die Steuereinheit 4 übermittelt werden.
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bereitstellen einer Einparkhilfe wird nun anhand
von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Figuren 3 bis 10 näher beschrieben. Dazu
kann insbesondere die mit Bezug zu den Figuren 1 und 2 beschriebene erfindungsgemäße
Vorrichtung 2 verwendet werden, auf die sich im Folgenden auch bezogen wird.
[0039] Als Ausgangssituation wurde für das Fahrzeug 1 eine Einparksituation erfasst. Die
Einparksituation wurde z.B. automatisch erkannt, weil über die Navigationseinrichtung
10 die Annäherung an das Navigationsziel und eine Absinken der Fahrtgeschwindigkeit
des Fahrzeugs 1 unterhalb eines festgesetzten Grenzwerts, z.B. 30 km/h, erkannt wurde.
Alternativ hat der Fahrer die Einparkhilfe über eine Nutzereingabe aufgerufen. Dazu
hat er z.B. eine Auswahl über das Bedienelement 5 getroffen oder mittels einer Schreibgeste
den Buchstaben "P" auf der berührungsempfindlichen Oberfläche des Displays 3 eingegeben.
Der bisherige Anzeigeinhalt der z.B. von einer Infotainmenteinrichtung erzeugt wurde,
wird daraufhin unterbrochen und ein Einstiegsbild für die Einparkhilfe bereitgestellt.
[0040] Auf die Erfassung einer Einparksituation werden die Einparksensoren 8 aktiviert,
sodass bereits
im Vorbeifahren erste Daten zu der Umgebung des Fahrzeugs 1 erfasst werden können. Des weiteren werden
unterstützend von dem Kamerasystem 9 weitere Daten zu der Umgebung geliefert. Die
erfassten Daten werden in der Steuereinheit 4 gesammelt und bilden für das weitere
Verfahren die Basis für die Erfassung der Parklücken und ggf. relevanter Parkhinweise.
[0041] In der Steuereinheit 4 sind Kriterien für drei oder mehr Einparkmodi gespeichert.
Die Kriterien sind zunächst werksseitig fest vorgegeben, können aber über Nutzereingaben
ggf. veränderbar sein. Ein erster Einparkmodus betrifft das Längsparken, d.h. dass
die Parklücke im Wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist und durch
die vordere und hintere Begrenzung definiert ist. Ein zweiter Einparkmodus betrifft
das Querparken, d.h. dass die Parklücke im Wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung
ausgerichtet ist und durch die seitlichen Begrenzungen definiert ist. Ein dritter
Einparkmodus betrifft das Schrägparken, bei dem die Parklücke in schrägem Winkel,
z.B. zwischen 20° und 70° zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Für den jeweiligen Einparkmodus
kann eine Einschränkung auf die jeweilige Fahrbahnseite erfolgen, sodass nur Parklücken
auf der rechten Hälfte angezeigt werden. Weitere Einparkmodi, falls implementiert,
berücksichtigen dann weitere Parklücken und/oder eine Differenzierung dahingehend,
ob ein Vorwärts- bzw. ein Rückwärtseinparken möglich, sinnvoll oder sogar vorgeschrieben
ist.
[0042] In der Steuereinheit 4 werden auf der Basis der erfassten Daten Parklücken identifiziert.
Eine so identifizierte Parklücke wird einem Einparkmodus oder mehreren Einparkmodi
gemäß den festgelegten Kriterien zugeordnet. Eine relativ große Parklücke kann beispielsweise
den Kriterien mehrerer Einparkmodi genügen. Es kann dort z.B. längs oder auch quer
eingeparkt werden. Für jeden Einparkmodus können dann Graphikdaten für eine graphische
Darstellung erzeugt werden, mithilfe derer die Umgebung des Fahrzeugs 1 mit den identifizierten
Parklücken anzeigbar ist.
[0043] Für alle folgenden Ausführungsbeispiele besteht die Möglichkeit, dass entweder systemseitig
automatisch oder durch eine Nutzereingabe ein Einparkmodus ausgewählt wird.
[0044] Gemäß einer Ausführungsform erfolgt dabei die Auswahl des Einparkmodus durch den
Fahrer. Der Fahrer kann dabei die definierten Einparkmodi mittels des Bedienelements
entweder zyklisch durchwechseln, sodass nacheinander die graphischen Darstellungen
der jeweiligen Einparkmodi angezeigt werden. Alternativ kann er durch Ausführen einer
vorbestimmten Geste auf oder vor dem Display 3 zu der graphischen Darstellung des
jeweiligen Einparkmodus gelangen.
[0045] Gemäß einer anderen Ausführungsform erfolgt die Auswahl des Einparkmodus zunächst
automatisch. Die Zuordnung der erfassten Parklücken zu den definierten Einparkmodi
wird mittels eines Bewertungsalgorithmus in der Bewertungseinheit 6 dahingehend bewertet,
wie vorteilhaft der jeweilige Einparkmodus in der spezifischen Situation ist. Für
jeden Einparkmodus werden z.B. Bonuspunkte für jede gefundene Parklücke verteilt,
die diesem Einparkmodus zuzuordnen ist. Es können weitere Bonuspunkte oder Strafpunkte
(negative Bonuspunkte) für andere Kriterien vergeben werden, z.B. dass Querparken
gegenüber Längsparken als nachteilig bewertet und mit Strafpunkten beaufschlagt wird.
Die Auswahl des Einparkmodus erfolgt dann automatisch in Abhängigkeit von dem Ergebnis
dieser Bewertung, d.h. dass der Einparkmodus mit den meisten Bonuspunkte ausgewählt
wird.
[0046] Durch eine Nutzereingabe kann die automatische Auswahl des Einparkmodus aber fahrerseits
immer noch unterdrückt werden. Der systemseitige Vorschlag des Einparkmodus kann in
bestimmten Situationen zwar objektiv vorteilhaft sein, subjektiv und situationsbezogen
aber unpassend erscheinen. Beispielsweise erkennt der Fahrer, dass durch den Verkehrsfluss
und/oder zu entladende Gegenstände in seinem Fahrzeug ein Querparken unvorteilhaft
ist und er am besten eine längere Längsparklücke sucht. In diesem Fall kann der Fahrer
den Einparkmodus fest vorgeben und somit die automatische Auswahl vorübergehend ausschalten.
[0047] In der Figur 3 ist eine graphische Darstellung 20 der Umgebung des Fahrzeugs 1 mit
Parklücken 30A, 30B, 30C verschiedener Lückenarten dargestellt. Das eigene Fahrzeug
1 ist als graphisches Objekt 40 und die Umgebung durch längsparkende Fahrzeuge 41
symbolisiert. Die empfangenen Daten wurden ausgewertet und es wurden mögliche Längsparktücken
30A, Querparklücken 30B und Schrägparklücken 30C identifiziert.
[0048] Basierend auf der Figur 3 erfolgt nun die graphische Darstellung auf dem Display
3 in Abhängigkeit von dem ausgewählten Einparkmodus, wie dies in der Figur 4 dargestellt
ist. Die graphischen Darstellungen 20A - 20C sind durch eine Nutzereingabe zyklisch
durchwechselbar. Wenn der Querparkmodus ausgewählt wird, wird eine graphische Darstellung
20A angezeigt, bei der die Querparklücke 30A visuell hervorgehoben ist. Die Parklücke
wird z.B. hell leuchtend oder grün angezeigt, sodass sie dem Fahrer auch bei flüchtigem
Blick auf das Display 3 schnell ins Auge springt. Die anderen Parklücken 30B, 30C
werden vorzugsweise halbtransparent oder gar nicht dargestellt, um die volle Aufmerksamkeit
des Fahrers auf die zu dem jeweils ausgewählten Einparkmodus gehörenden Parklücken
zu lenken. Wenn ein Längsparkmodus ausgewählt wird, wird entsprechend die graphische
Darstellung 20B angezeigt, bei der die Parklücke 30B visuell hervorgehoben wird, und
bei der Auswahl eines Schrägparkmodus wird die graphische Darstellung 20C angezeigt,
bei der entsprechend die Parklücke 30C visuell hervorgehoben wird. Falls zu einem
der Einparkmodi keine passende Parklücke gefunden wurde, wird beim zyklischen Durchwechseln
die entsprechende graphische Darstellung übersprungen und sofort der nächste Einparkmodus
ausgewählt, für den eine Parklücke gefunden wurde.
[0049] In der Figur 5 ist eine graphische Darstellung 20D für einen Einparkmodus zum Längsparken
basierend auf der graphischen Darstellung 20 der Figur 3 dargestellt. Je nach Auswahl
des Einparkmodus werden nun zunächst die dazugehörigen Parklücken 30A, 30B oder 30C
visuell hervorgehoben, wie dies mit Bezug zu der Figur 4 beschrieben wurde. In dieser
Ausführungsvariante wurde zudem erfasst, dass der Blinker nach rechts gesetzt wurde,
woraufhin die linke Hälfte der graphischen Darstellung 20 ausgeblendet wird. Der freigewordene
Bereich wird nun für die Darstellung von Parkhinweiszeichen 50 genutzt. Der Fahrer
wird in diesem Fall darauf hingewiesen, dass er sich in einer Parkverbotszone befindet,
also das Fahrzeug nicht abstellen und verlassen darf. Ein entsprechendes Verkehrsschild
zur Parkverbotszone wurde durch das Kamerasystem 9 erfasst. Zu dem konkreten Parkverbot
können weitere Informationen im freien Anzeigebereich ausgegeben werden (nicht dargestellt),
z.B. dass Halten zum Be- oder Entladen bzw. Ein- oder Aussteigen gestattet ist. Der
Fahrer wird ferner darauf aufmerksam gemacht, dass sich in einer Entfernung von 500
m ein Parkhaus befindet. Diese Information wurde über die Navigationseinrichtung 10
erfasst.
[0050] In den Figuren 6 bis 8 erfolgt die graphische Darstellung gemäß weiteren Ausführungsbeispielen
der Erfindung als Wechselbilder. Bei den Wechselbildern werden die berechneten Graphikdaten
in Abhängigkeit von dem ausgewählten Einparkmodus derart dargestellt, dass die graphische
Darstellung für den ausgewählten Einparkmodus als Hauptbild und die graphische Darstellung
für die nicht ausgewählten Einparkmodi als Nebenbild angezeigt werden. Die Nebenbilder
werden optional gemäß den bei der automatischen Bewertung erzielten Bonuspunkten sortiert,
sodass sie beim zyklischen Durchwechseln zunächst in dieser Reihenfolge angezeigt
werden.
[0051] In der Figur 6 ist eine karteikartenartigen Darstellung 21 A - 21 D dargestellt,
die aus einem Hauptbild 21A als obenliegende Karteikarte und mehreren Nebenbildern
21 B - 21 D als darunterliegenden Karteikarten besteht. Die Nebenbilder 21 B - 21
D sind über hervorstehend dargestellte Karteikartenreiter auswählbar.
[0052] Die obenliegende Karteikarte 21 A zeigt einen Längsparkmodus wie zuvor beschrieben.
Es wurde beispielsweise eine geeignete Längsparklücke 31 gefunden und daraufhin automatisch
der Längsparkmodus ausgewählt. Durch die Auswahl einer anderen Karteikarte 21B - 21D
kann nun der Einparkmodus geändert werden. Wird beispielsweise eine Parklücke gefunden,
die zum Einparkmodus mit der Darstellung 21 C gehört, so wird der Karteikartenreiter
des Nebenbildes 21C visuell von den Karteikartenreitern der anderen Nebenbilder 21
B und 21 D differenziert, z.B. grün hervorgehoben. Auf diese Weise erkennt der Fahrer
auch mit flüchtigem Blick auf das Display 3, dass ihm andere geeignete Einparkmöglichkeiten
zur Verfügung stehen. Wenn es ihm angebracht scheint, kann er das Nebenbild 21C auswählen,
sodass dies nun als Hauptbild dargestellt wird und entsprechend in den dazugehörigen
Einparkmodus gewechselt wird.
[0053] In der Figur 7 besteht alternativ zu der in der Figur 6 dargestellten Darstellung
das Wechselbild aus einer flächigen Anordnung mit dem Hauptbild 22A und den Nebenbildern
22B, 22C. Es wurde beispielsweise eine geeignete Querparkparklücke 32 gefunden und
daraufhin automatisch der Querparkmodus ausgewählt. Die Nebenbilder 22B, 22C werden
jeweils kleiner als das Hauptbild 22A angezeigt. Durch Auswahl des entsprechenden
Nebenbildes 22B, 22C kann wiederum die Auswahl des Einparkmodus verändert werden.
Im Nebenbild 22B ist eine geeignete Längsparklücke 31 und im Nebenbild 22C ist eine
geeignete Schrägparklücke 33 dargestellt.
[0054] In der Figur 8 besteht alternativ zu den in den Figuren 6 und 7 dargestellten Darstellungen
das Wechselbild aus einem perspektivisch dargestellten Ring, dessen Hauptbild 23A
an einer Position angezeigt wird, die im perspektivischen Vordergrund liegt und die
Nebenbilder 23B, 23C zyklisch auf dem perspektivischen Ring verteilt sind. Es wurde
wiederum, wie bereits mit Bezug zu der Figur 6 ausgeführt wurde, eine geeignete Querparklücke
32 gefunden und der Querparkmodus ausgewählt. Im Nebenbild 23B ist eine geeignete
Längsparklücke 31 und im Nebenbild 23C ist eine geeignete Schrägparklücke 33 dargestellt.
[0055] In den mit Bezug zu den Figuren 6 bis 8 beschriebenen Ausführungsbeispielen wird
die Darstellung der Umgebung des Fahrzeugs sowohl in den Hauptbildern 21A- 23A als
auch in den Nebenbildern 21 B, 21 C, 21 D, 22B, 22C, 23B, 23C jeweils in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Einparkmodus verändert. Dazu werden die die Parklücken 31 - 33
begrenzenden Hindernisse als geparkte Fahrzeuge 41 - 43 symbolisiert angezeigt. Für
den Längsparkmodus werden längs geparkte Fahrzeuge 41, für den Querparkmodus quer
geparkte Fahrzeuge 42 und für den Schrägparkmodus schräg geparkte Fahrzeuge 43 dargestellt.
Diese Darstellung ist für den Fahrer sehr intuitiv zu erfassen. Er erkennt auf einen
Blick, um welche Einparkart bzw. welche Lückenart es sich handelt.
[0056] Die schematisch dargestellte Umgebung entspricht dabei in der Regel nicht der tatsächlichen
Umgebungssituation. Dies hat mehrere Vorteile. Einerseits kann der Fahrer die allgemeine
Parksituation normalerweise schneller erfassen, als dies über die Einparksensoren
8 möglich wäre. Der Fahrer erkennt beispielsweise, dass an einer Ausfallstraße nur
Längsparken möglich ist. Andererseits kann der Fahrer durch seinen Augenschein eine
systemseitig falsch klassifizierte Parklücke oder einen zum Parken ungeeigneten Freiraum
als solchen überhaupt erkennen. Er erkennt z.B. systemseitige Fehler, bei denen kleinere
Hindernisse wie Absperrpfeiler nicht erkannt wurden, oder ob es sich bei dem erfassten
Freiraum um eine Zufahrt handelt, in der nicht geparkt werden darf. Der Fahrer kann
nunmehr die ihm graphisch dargestellte Parksituation mit dem von ihm gesehenen realen
Bild abgleichen und gegebenenfalls den gewünschten Einparkmodus auswählen.
[0057] Der Fahrer hat zu den letztgenannten Ausführungsbeispielen wiederum die Möglichkeit,
durch eine Bedienaktion mittels zyklischem Durchwechsein nacheinander die einzelnen
Einparkmodi auszuwählen. Dies wird im Folgenden mit Bezug zu den Figuren 9 und 10
anhand des perspektivisch dargestellten Rings aus der Figur 8 erläutert. Durch eine
Bedienaktion kann der Fahrer den Ring derart steuern, dass durch eine karussellartige
Drehung eines der Nebenbilder 23B, 23C in den perspektivischen Vordergrund bringbar
ist, wodurch der Einparkmodus entsprechend geändert wird. Beim zyklischen Durchwechseln
ist ferner eine Neutralanzeige 24 vorgesehen, welche ebenfalls zyklisch als Hauptbild
zur Anzeige gebracht werden kann. Die Neutralanzeige 24 umfasst je nach Ausführungsvariante
keine Anzeigeinhalte oder Anzeigeinhalte zum Konfigurieren der Einparkhilfe. Es kann
alternativ z.B. auch ein von dem Kamerasystem 9 erfasstes Bewegtbild anzeigbar sein.
[0058] In der Figur 9 ist aus den Nebenbildern noch ersichtlich, welcher Einparkmodus damit
jeweils angezeigt wird. In einer weiteren Variante gemäß der Figur 10 sind die Nebenbilder
auf eine Flügeldarstellung 25 reduziert, sodass nur noch der perspektivische Ring
als solches angedeutet wird, nicht aber mehr erkennbar ist, um welches der Nebenbilder
es sich handelt. Falls für einen nicht ausgewählten Einparkmodus eine geeignete Parklücke
gefunden wurde, wird die jeweilige Flügeldarstellung wiederum visuell hervorgehoben,
z.B. grün markiert, sodass der Fahrer mögliche Einpark-Alternativen rasch erkennt.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Einparkhilfe
- 3
- Display
- 4
- Steuereinheit
- 5
- Bedienelement
- 6
- Bewertungseinheit
- 7
- Datenbus
- 8
- Einparksensoren
- 9
- Kamerasystem
- 10
- Navigationseinrichtung
- 11
- GPS-Empfänger
- 20
- Einparkdarstellung
- 20A - 20D
- Einparkdarstellung in Abhängigkeit von Einparkmodus
- 21A - 21 C
- Einparkdarstellung in Abhängigkeit von Einparkmodus
- 22A - 22C
- Einparkdarstellung in Abhängigkeit von Einparkmodus
- 23A - 23C
- Einparkdarstellung in Abhängigkeit von Einparkmodus
- 24
- Neutralanzeige
- 25
- Flügeldarstellung
- 30A - 30C
- Parklückendarstellung
- 31 - 33
- Parklückendarstellung
- 40
- Darstellung eigenes Fahrzeug
- 41 - 43
- Umgebungsdarstellung
- 50
- Parkhinweiszeichen
1. Verfahren zum Bereitstellen einer Einparkhilfe in einem Fahrzeug (1), bei dem
- wenigstens eine Parklücke (30 - 33) in der Umgebung des Fahrzeugs (1) erfasst wird
und
- die Umgebung des Fahrzeugs (1) mit der wenigstens einen Parklücke (30 - 33) mittels
einer graphischen Darstellung (20 - 23) angezeigt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mindestens zwei Einparkmodi definiert werden, welche sich durch die Einparkart in
die Parklücken (30 - 33) und/oder die Lückenart der Parklücken (30 - 33) unterscheiden,
- einer der Einparkmodi ausgewählt wird und
- die Art der graphischen Darstellung (20 - 23) der Umgebung (41 - 43) mit der wenigstens
einen Parklücke (30 - 33) in Abhängigkeit von dem ausgewählten Einparkmodus erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass, wenn eine Parklücke (30 - 33) zum ausgewählten Einparkmodus gehört, diese Parklücke
(30 - 33) gegenüber den Parklücken, die nicht zum ausgewählten Einparkmodus gehören,
hervorgehoben dargestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Umgebung des Fahrzeugs (1) Parklücken begrenzende Objekte (41 -43) umfasst und
- die die Parklücken begrenzenden Objekte (41 - 43) in Abhängigkeit vom ausgewählten
Einparkmodus angezeigt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Zuordnung der erfassten Parklücken (30 - 33) zu den definierten Einparkmodi
mittels eines Bewertungsalgorithmus bewertet wird und
- die Auswahl des Einparkmodus automatisch in Abhängigkeit von dem Ergebnis dieser
Bewertung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- für die mindestens zwei Einparkmodi jeweils Graphikdaten für eine graphische Darstellung
(21 A - 21 D; 22A - 22C; 23A - 23C) der Umgebung berechnet werden und
- die berechneten Graphikdaten in Abhängigkeit von dem ausgewählten Einparkmodus als
Wechselbild dargestellt werden, wobei die graphische Darstellung für den ausgewählten
Einparkmodus als Hauptbild (21A; 22A; 23A) und die graphische Darstellung für die
nicht ausgewählten Einparkmodi als Nebenbild (21 B, 21 C, 21 D; 228, 22C; 23B, 23C)
angezeigt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wechselbild
- eine karteikartenartige Darstellung mit dem Hauptbild (21 A) als obenliegende Karteikarte
umfasst, wobei die Nebenbilder (21 B - 21 D) den darunterliegenden Karteikarten zugeordnet
sind und über hervorstehend dargestellte Karteikartenreiter auswählbar sind, wodurch
der Einparkmodus entsprechend geändert wird, oder
- einen perspektivisch dargestellten Ring umfasst, dessen Hauptbild (23A) an einer
Position angezeigt wird, die im perspektivischen Vordergrund liegt, wobei die Nebenbilder
(23B, 23C) zyklisch auf dem perspektivischen Ring verteilt sind und durch eine Bedienaktion
der perspektivisch dargestellte Ring derart steuerbar ist, dass durch eine karussellartige
Drehung ein Nebenbild (23B, 23C) in den perspektivischen Vordergrund bringbar ist,
wodurch der Einparkmodus entsprechend geändert wird, oder
- eine flächige Anordnung des Hauptbildes (22A) und wenigstens eines Nebenbildes (22B,
22C) umfasst, wobei die Nebenbilder (22B, 22C) jeweils kleiner als das Hauptbild angezeigt
werden und der Einparkmodus durch Auswahl des entsprechenden Nebenbildes (22B, 22C)
verändert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Parklücke (31 - 33) einer Lückenart zugeordnet wird, die nicht zum ausgewählten
Einparkmodus gehört, und
- dasjenige Nebenbild (21B, 21 C, 21 D; 22B, 22C; 23B, 23C), das zu dem Einparkmodus
gehört, welchem die Lückenart zugeordnet ist, visuell von den anderen Nebenbildem
(21 B, 21 C, 21 D; 22B, 22C; 23B, 23C) differenziert wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Teilbereich der zu einem Einparkmodus gehörenden graphischen Darstellung (20D)
der Umgebung in Abhängigkeit von der Gangwahl und/oder der Stellung des Blinkers ausgeblendet
wird und
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Parkhinweis, insbesondere eine graphische Darstellung (50) eines für die jeweiligen
Parklücken gültiges Verkehrsschild, angezeigt wird.
10. Vorrichtung (2) zum Bereitstellen einer Einparkhilfe in einem Fahrzeug (1), umfassend
- Mittel (8, 9) zum Erfassen von Parklücken in der Umgebung des Fahrzeugs (1),
- eine Anzeigefläche (3) zum Anzeigen der Umgebung des Fahrzeugs (1) mit wenigstens
einer Parklücke (30 - 33) mittels einer graphischen Darstellung (20 - 23) und
- eine Steuereinheit (4), die mit den Mitteln (8, 9) zum Erfassen von Parklücken (30
- 33) und der Anzeigefläche (3) verbunden ist, zum Steuern der Anzeigefläche (3) in
Abhängigkeit von den erfassten Parklücken (30 - 33),
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Steuereinheit (4)
- mindestens zwei Einparkmodi definierbar sind, welche sich durch die Einparkart in
die Parklücken (30 - 33) und/oder die Lückenart der Parklücken (30 - 33) unterscheiden,
- die Auswahl einer der Einparkmodi erfassbar ist und
- die auf der Anzeigefläche (3) angezeigte Art der graphischen Darstellung (20 - 23)
der Umgebung (41 - 43) mit der wenigstens einen Parklücke (30 - 33) in Abhängigkeit
von dem ausgewählten Einparkmodus anzeigbar ist.