[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der erforderlichen Drehzahl einer
Spulenantriebswalze beim Antreiben einer konischen Hülse respektive Kreuzspule, die
im Spulenrahmen einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
gehaltert ist, wobei die einzelmotorisch gesteuerte Spulenantriebswalze der Arbeitsstelle
reibschlüssig die konische Hülse und spätere Kreuzspule antreibt, sowie eine Kreuzspulen
herstellende Textilmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] In den Arbeitsstellen einer Spinnmaschine werden im so genannten Spulapparat neben
zylindrischen auch konische Spulen hergestellt, für deren gleichmäßigen Spulenaufbau
die Zuführung des Fadens mit einer konstanten Wickelspannung außerordentlich entscheidend
ist. Diese Spannung, mit der der Faden aufgewickelt wird, wirkt sich nicht nur maßgeblich
auf die Qualität des Spulenaufbaus aus, sondern beeinflusst ebenfalls den kontinuierlichen
Ablauf des Spinn- bzw. Wickelprozesses.
[0003] Ein Verfahren zur Steuerung einer von einem einzelmotorischen Antrieb angetriebenen
Changiereinrichtung an einer Vorrichtung zum Wickeln konischer Kreuzspulen sowie eine
Kreuzspulen herstellende Textilmaschine sind zum Beispiel aus der
CH 698 687 A2 bekannt. Um den Spulenaufbau möglichst exakt an die Hülsengeometrie anzugleichen,
beschreibt die schweizerische Offenlegungsschrift
CH 698 687 A2, dass vorab ein so genannter Konizitätsfaktor bestimmt wird. Dieser Konizitätsfaktor
beschreibt das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten an den Stirnseiten der
Kreuzspule und wird dem Spulstellenrechner vorgegeben. Zur Ansteuerung des Antriebes
wird zu Beginn der Spulenreise ein modifizierter Konizitätsfaktor festgesetzt, der
sich im Verlauf der Spulenreise dem zu Beginn des Spulenaufbaus festgesetzten Wert
annähert.
[0004] Die
DE 29 11 340 A1 beschreibt ein Verfahren zur Kreuzwicklung eines Fadens sowie eine Vorrichtung zum
Antrieb eines Spulenkörpers, auf den der Faden aufgewickelt wird. Zum Aufwickeln eines
Fadens auf einen konischen Spulenkörper wird eine Antriebswelle mit einem konzentrisch
angeordneten Antriebsballen, dessen Durchmesser etwas größer dimensioniert ist als
der eigentliche Durchmesser der Walze, eingesetzt, so dass es im Kontaktbereich, der
im mittleren Spulenbereich liegt, zu einem zuverlässigen Reibschluss zwischen Antriebswelle
und Kreuzspule kommt.
[0005] Als nachteilig an den Verfahren gemäß dem Stand der Technik erweist sich, dass die
gefertigten konischen Kreuzspulen nicht in jedem Fall dem geforderten hohen Qualitätsstandard
entsprechen. Der Konizitätsfaktor beruht auf einem theoretischen Wert und kann sich
dem tatsächlichen Hülsen- bzw. Spulendurchmesser nur annähern, während die Spulenantriebswalze
mit spezieller Walzenoberfläche für konische Hülsen /Spulen nicht nur eine zweite
Spulenantriebswalze für die Herstellung zylindrischer Spulen erfordert, sondern ebenso
ein Umrüsten der Maschine beim Wechsel des Formats der herzustellenden Spulen.
[0006] Außerdem muss der Spulenrahmen sehr genau zur Spulenantriebswalze ausgerichtet werden,
da auch Spulenantriebswalzen mit spezieller Walzenoberfläche nur begrenzt eine Mitnahme
auf der Hülsen- bzw. Spulenkante verhindern. Oftmals ist ein Nachstellen der Spulenrahmen
nötig. Zwar egalisiert sich durch die Elastizität des Wickelkörpers das Verhalten
ab einer gewissen Belagstärke, und nicht genau parallel zur Spulenantriebswalze laufende
Kreuzspulen wirken sich weniger nachteilig aus. Dennoch bleibt dies ein Qualitätsproblem
und kann die nachfolgenden Prozesse negativ beeinflussen.
[0007] Maßgeblich für eine konstante Wickelgeschwindigkeit der konischen Hülse bzw. Kreuzspule
ist bei einem reibschlüssigen Antrieb der so genannte angetriebene Durchmesser. Der
angetriebene Durchmesser ist jeweils der Durchmesser, bei dem die Umfangsgeschwindigkeit
der Kreuzspule mit der Umfangsgeschwindigkeit der Antriebswalze übereinstimmt; er
unterliegt dabei besonders zu Beginn des Kreuzspulenaufbaus schlupfbedingten Schwankungen.
Eine starke Schwankung der Lage des angetriebenen Durchmessers bewirkt wiederum eine
Änderung der Fadengeschwindigkeit respektive der Fadenzugkraft.
[0008] Der tatsächliche Antriebspunkt auf der konischen Hülse und später auf der konischen
Kreuzspule kann von der geometrischen Mittellinie abweichen. Liegt der Kontaktbereich
der konischen Hülse bzw. Kreuzspule mit dem der Spulenantriebswalze, in Bezug zur
geometrischen Mittellinie, auf der schmaleren Seite des Spulenkörpers, so nimmt die
Wickelspannung zu; liegt aber dieser Kontaktbereich auf der breiteren Seite, weist
die Hülse bzw. Kreuzspule eine niedrigere Wickelgeschwindigkeit auf.
[0009] Diese Faktoren sind Gründe für Unterschiede in der Wickelspannung bis hin zu Fadenbrüchen
in den einzelnen Arbeitsstellen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine und
wirken sich zusätzlich negativ auf das Leeren des Fadenspeichers beim Fadenanlegen
bzw. Anspinnen aus. Insbesondere beim Anlegevorgang auf eine leere konische Hülse
kann der pneumatische Fadenspeicher nicht präzise angesteuert werden und es können
hier infolge zu hoher Wickelspannung vermehrt Fadenbrüche auftreten, sofern die Hülse
auf der schmaleren Seite, in Bezug zur geometrischen Mittellinie, angetrieben wird;
respektive zu lockeren Fadenlagen aufgrund geringerer Wickelspannung, wenn die Hülse
auf ihrer breiteren Seite angetrieben wird.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung vorzuschlagen,
das/die Schwankungen der Drehzahl von Kreuzspulen, insbesondere zu Beginn der Spulenreise,
reduziert.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 für ein Verfahren
sowie durch die Merkmale des Anspruches 4 für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine
gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass sensorisch Drehimpulse der konischen Kreuzspule
erfasst werden, dass die zeitliche Abfolge der Drehimpulse gemessen wird, dass daraus
der jeweilige Antriebsdurchmesser der konischen Kreuzspule berechnet wird und dass
die Drehzahl der Spulenantriebswalze auf diesen Antriebsdurchmesser abgestimmt wird.
Aufgrund der Erfassung der einzelnen Drehimpulse in Abhängigkeit von der Zeit kann
der jeweilige Kreuzspulendurchmesser exakt berechnet und die erforderliche Drehzahl
der Spulenantriebswalze angesteuert werden. Dieses Verfahren wird vom Startpunkt der
Spulenreise an realisiert und in der Startphase oder auch während der gesamten Spulenreise
durchgeführt.
[0014] Vorzugsweise findet die Erfassung der Drehzahlimpulse bereits vor einem Anlegevorgang
statt, so dass bereits beim Anlegevorgang der jeweilige Antriebsdurchmesser der Hülse
bzw. der Kreuzspule bei der Wahl des angepassten Drehzahlbereichs der Spulenantriebswalze
erfolgt. Dadurch wird das Erreichen einer konstanten Wickelspannung nicht nur während
sondern auch zu Beginn des Spulprozesses ermöglicht (Anspruch 2).
[0015] Des Weiteren kann gemäß Anspruch 3 durch die Anpassung der Drehzahl der Spulenantriebswalze
an den Antriebsdurchmesser der Kreuzspule diese Drehzahl während des Anspinnvorgangs
so gesteuert werden, dass ein pneumatischer Fadenspeicher der Arbeitsstelle in der
vorgegebenen Zeit entleert wird. Durch die präzise Ansteuerung des pneumatischen Fadenspeichers
können Fadenbrüche aufgrund zu hoher Wickelspannung und lockere Fadenlagen durch zu
geringe Wickelspannung vermieden werden.
[0016] Gemäß dem Verfahrensanspruch 4 wird vorgeschlagen, dass jede Arbeitsstelle eine Einrichtung
aufweist, die sensorisch die Impulse der auf der Spulenantriebswalze rotierenden Hülse
bzw. Kreuzspule erfasst und an eine Steuereinrichtung weiterleitet, die aus der zeitlichen
Abfolge der Impulse den Antriebsdurchmesser der Hülse bzw. Kreuzspule sowie daraus
resultierend die auf den Antriebsdurchmesser angepasste Drehzahl der Spulenantriebswalze
berechnet.
[0017] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematisiert dargestellten
Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine erläutert.
[0018] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Spulvorrichtung gemäß Fig. 1.
[0019] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Arbeitsstelle 2 einer Offenend-Rotorspinnmaschine
1. Eine derartige Offenend-Rotorspinnmaschine 1 besitzt auf ihren beiden Maschinenlängsseiten
jeweils eine Vielzahl solcher nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2. Aufbau
und Wirkungsweise der Arbeitsstellen 2 sind dabei jeweils identisch, so dass die Erläuterung
lediglich anhand einer Arbeitsstelle 2 erfolgt.
[0020] Figur 1 und Figur 2 zeigen eine Arbeitsstelle 2, die eine Offenend-Spinnvorrichtung
3 sowie eine Spulvorrichtung 4 inklusive einer Saugdüse 25 aufweist. In der Offenend-Spinnvorrichtung
3 wird, wie bekannt, ein in Spinnkannen 5 vorgelegtes Faserband 6 zu einem Faden 7
versponnen. Der Faden 7 wird anschließend in der Spuleinrichtung 4 zu einer Kreuzspule
8 aufgewickelt. Die Kreuzspule 8 ist während des Spinn-/Spulprozesses in der Spuleinrichtung
4 in einem Spulenrahmen 9 gehalten und wird dabei über eine Spulenantriebswalze 10
mittels Reibschluss angetrieben. Der Spulenrahmen 9 ist um eine Schwenkachse 11 verschwenkbar
gelagert.
[0021] Der Faden 7 wird durch eine Fadenabzieheinrichtung 12, die aus einer angetriebenen
Walze und einer auf der Walze aufliegenden Druckrolle besteht, mit definierter, gleichbleibender
Fadenliefergeschwindigkeit aus der Offenend-Spinnvorrichtung 3 abgezogen. Die Abzugsgeschwindigkeit
der Abzieheinrichtung 12 bestimmt somit die Liefergeschwindigkeit des Fadens 7 und
damit die Wickelgeschwindigkeit, mit der der Faden 7 auf die Kreuzspule 8 aufgewickelt
werden muss.
[0022] In Fadenlaufrichtung sind der Fadenabzieheinrichtung 12 ein Fadenspeicher 13, eine
Paraffiniereinrichtung 14 sowie ein Fadenführer 15 nachgeordnet. Der Fadenführer 15
changiert geradlinig vor dem Außenumfang der Kreuzspule 8 und sorgt somit bei gleichzeitigem
Antrieb der Kreuzspule 8 über die Spulenantriebswalze 10 dafür, dass der Faden 7 in
sich kreuzenden Lagen auf die Kreuzspule 8 aufgespult wird.
[0023] Der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 ist ein hier nur angedeutetes, selbsttätig arbeitendes
Bedienaggregat 22 zugeordnet, das mit seinem Fahrwerk 23 auf Schienen 24 geführt ist.
Die Schienen 24 verlaufen im Oberbau der Offenend-Rotorspinnmaschine 1, auf denen
das Bedienaggregat 22 längs der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 verfahrbar ist. Das
Bedienaggregat 22 umfasst eine Vielzahl im Einzelnen nicht dargestellte Handhabungseinrichtungen
zum Reinigen der Spinnrotoren oder zum Wechseln der Kreuzspulen 8.
[0024] Die Funktionsweise der Arbeitsstellen 2 ist zum Beispiel durch die
DE 10 2005 036 485 A1 oder der
DE 101 39 075 A1 bekannt, so dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung nicht näher darauf eingegangen
werden muss.
[0025] Figur 2 verdeutlicht in perspektivischer Darstellung eine Arbeitsstelle 2 einer Offenend-Rotorspinnmaschine;
der Faden 7 verlässt die Offenend-Spinnvorrichtung 3 durch ein so genanntes Fadenabzugsröhrchen
29, in dessen Bereich außerdem ein schwenkbar gelagertes Anspinnhilfsorgan 27 angeordnet
ist, das nach einer Fadenunterbrechung den durch eine Saugdüse 25 von der Kreuzspule
8 zurückgeholten Faden 7 übernimmt und das Fadenende zur Fadenverbindung vorbereitet.
[0026] Im Bereich des Fadenlaufweges sind des Weiteren ein Fadenwächter 30, eine pneumatische
Fadenspeichereinrichtung 13 sowie eine Paraffiniereinrichtung 14 angeordnet. Die pneumatische
Fadenspeichereinrichtung 13 ist als diskontinuierlich arbeitender Speicher ausgebildet,
das heißt, die Fadenspeichereinrichtung 13 wird nach jedem erfolgten Fadenverbindungsvorgang
vollständig entleert. Während des Betriebes der Offenend-Spinnvorrichtung 3 wird die
Fadenspeichereinrichtung 13 bei Bedarf über eine nicht dargestellte Unterdruckquelle
mit Saugluft beaufschlagt.
[0027] Des Weiteren verfügen derartige Arbeitsstellen 2, wie bereits erwähnt, über eine
Saugdüse 25, die mittels eines Schrittmotors 17 definiert zwischen einer im Bereich
der Spulvorrichtung 4 liegenden Fadenaufnahmestellung und einer im Bereich der Spinnvorrichtung
3 liegenden Fadenübergabestellung verstellbar ist.
[0028] Wie üblich, sind die einzelnen Schrittmotoren der Komponenten der Arbeitsstelle 2
über diverse Steuerleitungen an eine Steuerungsvorrichtung, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
an einen Arbeitsstellenrechner 19, angeschlossen. Dadurch sind die einzelmotorischen
Antriebe der Komponenten der Arbeitsstellen 2 unabhängig voneinander ansteuerbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der dargestellten Ausführungsbeispiele
der Offenend-Rotorspinnmaschine beschrieben.
[0029] Die Fadenwickelgeschwindigkeit einer Kreuzspule 8 ergibt sich aus der Drehzahl und
dem Durchmesser der Spulenantriebswalze 10 sowie dem angetriebenen Durchmesser der
Kreuzspule 8. Um einen gleichmäßigen Spulenaufbau zu gewährleisten, muss die Fadenwickelgeschwindigkeit
der Spulvorrichtung 4 mit der Fadenführergeschwindigkeit der Fadenchangiereinrichtung
15 auf die Fadenliefergeschwindigkeit der Spinnvorrichtung 3 abgestimmt sein.
[0030] Da bei konischen Kreuzspulen 8 der angetriebene Durchmesser der Kreuzspule 8 und
der Durchmesser der Kreuzspule 8 im Fadenauflaufpunkt meistens nicht übereinstimmen
und die Fadenwickelgeschwindigkeit der Spuleinrichtung 4 am kleinen Kreuzspulendurchmesser
unter der Fadenliefergeschwindigkeit und am großen Kreuzspulendurchmesser über der
Fadenliefergeschwindigkeit liegt, wird durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen die Drehzahl
der Spulenantriebswalze 10 einzelmotorisch 28 an den jeweiligen Antriebsdurchmesser
angepasst, so dass die Zuführung des Fadens 7 bei konstanter Wickelspannung erfolgt.
Somit kann sichergestellt werden, dass der Fadenspeicher 13 in der vorgegebenen Zeit
geleert wird.
Bei einem Anspinnvorgang werden zunächst die Faserbandzufuhr, die Antriebe der Fadenabzugswalze
12, der Fadenchangiereinrichtung 15 sowie der Spulenantriebswalze 10 stillgesetzt
und die herzustellende Kreuzspule 8 wird mittels des Spulenrahmens 9 von der Spulenantriebswalze
10 abgehoben. Anschließend wird ein Anspinnvorgang eingeleitet, wobei die Faserbandzufuhr,
die Antriebe der Fadenabzugswalze 12, der Fadenchangiereinrichtung 15 sowie der Spulenantriebswalze
10 synchron zur Einleitung des Anspinnvorganges wieder in Betrieb genommen werden.
Die Inbetriebnahme der Fadenabzugswalze 12, der Fadenchangiereinrichtung 15 sowie
der Spulenantriebswalze 10 erfolgt dabei unter Berücksichtigung von zeitlich aufeinander
abgestimmten Beschleunigungsvorgängen der einzelnen Antriebe, die vor allem den unterschiedlichen
Massenträgheitsmomenten und dem Antriebsschlupf der in Betrieb zu nehmenden Komponenten
Rechnung tragen sollen.
[0031] Insbesondere nach einem Spulenwechsel und dem folgenden Anlegevorgang auf eine konische
Leerhülse treten Schwankungen der axialen Lage des angetriebenen Durchmessers auf.
Der Faden 7 wird besonders beim Spulen einer konischen Leerhülse durch den Fadenführer
15 ständig zwischen dem großen und kleinen Durchmesser der Kreuzspule 8 changiert.
Diese Schwankung der Lage des angetriebenen Durchmessers hat zur Folge, dass die Wickelspannung
des Fadens 7 ebenfalls schwankt und somit treten mögliche Fadenbrüche oder lockere
Fadenlagen fast zwangsläufig auf.
[0032] Zur Vermeidung dieser Effekte ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bereits vor einem
Anlege- oder Anspinnvorgang die Drehimpulse der Kreuzspule 8 sensorisch erfasst werden,
sowie aus der zeitlichen Abfolge der jeweilige Antriebsdurchmesser berechnet wird,
um darauf basierend bereits zu Beginn der Spulenreise die Drehzahl der Spulenantriebswalze
10 zu wählen.
1. Verfahren zur Ermittlung der erforderlichen Drehzahl einer Spulenantriebswalze (10)
beim Antreiben einer konischen Kreuzspule (8), die im Spulenrahmen (9) einer Arbeitsstelle
(2) einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine gehaltert ist, wobei der aufzuwindende
Faden mittels einer Fadenabzugseinrichtung kontinuierlich zugeführt wird, und wobei
die einzelmotorisch gesteuerte Spulenantriebswalze (10) der Arbeitsstelle (2) reibschlüssig
die konische Kreuzspule (8) antreibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass sensorisch Drehimpulse der Kreuzspule (8) erfasst werden, dass die zeitliche Abfolge
der Drehimpulse gemessen wird, dass daraus der jeweilige Antriebsdurchmesser der konischen
Kreuzspule (8) berechnet wird und dass die Drehzahl der Spulenantriebswalze (10) auf
diesen Antriebsdurchmesser abgestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der Drehzahlimpulse vor einem Anlegevorgang an einer noch unbespulten
Kreuzspule (8) erfolgt und dass der auf Basis der Abfolge der Drehimpulse errechnete
Antriebsdurchmesser bereits beim Anlegevorgang der noch unbespulten Kreuzspule (8)
der Wahl der angepassten Drehzahl der Spulenantriebswalze (10) zugrunde gelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Anpassung der Drehzahl der Spulenantriebswalze (10) an den Antriebsdurchmesser
der Kreuzspule (8) diese Drehzahl während des Anspinnvorgangs so gesteuert wird, dass
ein pneumatischer Fadenspeicher (13) der Arbeitsstelle (2) in der vorgegebenen Zeit
entleert wird.
4. Arbeitsstelle (2) einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Arbeitsstelle (2) eine Einrichtung (31) aufweist, die sensorisch die Impulse
der auf der Spulenantriebswalze (10) rotierenden Hülse bzw. Kreuzspule (8) erfasst
und an eine Steuereinrichtung (32) weiterleitet, die aus der zeitlichen Abfolge der
Impulse den daraus resultierenden Antriebsdurchmesser der Hülse bzw. Kreuzspule (8)
sowie daraus resultierend die auf den Antriebsdurchmesser angepasste Drehzahl der
Spulenantriebswalze (10) berechnet.