[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2012 202 824.2 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Markise mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
[0003] Derartige Markisen weisen in ihrem seit langem bekannten Grundaufbau ein z.B. an
einem Gebäudeteil anbringbares Basisteil, zwei daran angeordnete Seitenwangen, eine
dazwischen drehbar gelagerte Tuchwelle, ein auf die Tuchwelle auf- und davon abwickelbares
Markisentuch und einen die Tuchwelle in Rotation versetzenden, darin eingebauten Motorantrieb
auf, der schwingungsgedämpft an einer der Seitenwangen gelagert ist. Unter Basisteil
soll dabei jedwede Komponente verstanden werden, mit deren Hilfe die Markise beispielsweise
in Form einer Gelenkarm-, Wintergarten- oder Fenstermarkise an einem Gebäudeteil,
wie einer Außenwand, einem Wintergarten oder einer Fensterlaibung befestigt werden
kann. Typischerweise sind solche Basisteile bauartbedingt Markisengehäuse, Befestigungskonsolen,
Halterahmen oder dergleichen.
[0004] Besonders beim automatischen Betrieb von Markisenanlagen mit intelligenten Steuerungen
stellen die Betriebsgeräusche ein Problem dar. Markisen, die mit Sonnen-, Wind- und/oder
Regenwächtern ausgestattet sind, fahren zu unterschiedlichen Zeiten je nach persönlicher
Einstellung der Steuerungsparameter ein- und aus. Hierbei können zum Beispiel die
Markisen mit den ersten Sonnenstrahlen automatisch ausgefahren werden. Der erzeugte
Lärm des mechanischen Antriebs wird über das Bauwerk und über die Luft weitergetragen.
Genau dieser Lärm wird von den Hausbewohnern oft als extrem lästig empfunden, wenn
er ihre Ruhe stört oder sogar ihren Schlaf unterbricht.
[0005] Bisher wurden von den unterschiedlichsten Anbietern von Markisen und Markisenantrieben
Anstrengungen unternommen, diese Geräusche zum einen mit mechanischen Mitteln im Wege
einer passiven Geräuschreduktion zu minimieren. So ist durch offenkundige Vorbenutzung
eine schwingungsgedämpfte Festlagerung des in der Tuchwelle eingebauten Motorantriebes
durch eine in die Seitenwange integrierte Elastomer-Dämpfung in Form der sogenannten
"dB Absorber Bracket", Artikelnummer 9015223 der Somfy GmbH, 72108 Rottenburg/Neckar,
DE" bekannt. Nachteilig dabei ist, dass dieses gedämpfte Lager zwischen der Seitenwange
der Markise und dem Motorkopf positioniert ist. Demzufolge muss bei einem vorgegebenen
Breitenmaß der Markise die Tuchwelle gekürzt und damit das Tuch entsprechend schmäler
ausgebildet werden. Es ergibt sich dadurch eine geringere Beschattungsfläche.
[0006] Ein völlig anderes Konzept der Geräuschdämpfung ist aus der
DE 10 2010 029 881 A1 bekannt. Bei diesem System wird ein Geräuschbeeinflussungssystem mit einem Schallaktor
eingesetzt, der ein an das Schallbild beim Ein- und Ausfahren der Markise angepasstes
Gegenschallmuster erzeugt, das für eine Geräusch- und Vibrationsdämpfung der vom Schallaktor
beaufschlagten Markisenbauteile sorgt. Dieses System ist naturgemäß aufgrund der zusätzlichen
akustischen Komponenten aufwändiger, als eine rein passive Schwingungs- und Geräuschdämpfung.
[0007] Ausgehend von den geschilderten Problemen des Standes der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Markise mit rein mechanischer Schwingungsdämpfung so zu
verbessern, dass der Einbau der Dämpfungskomponenten keine Einbußen an Beschattungsfläche
mit sich bringt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst, wonach eine vollständig innerhalb der Tuchwelle angeordnete Schwingungsentkopplungseinrichtung
zwischen dem Motorantrieb und der diesen lagernden Seitenwange vorgesehen ist. Dabei
hält ein Stützkopf den Motorantrieb innerhalb der Tuchwelle drehfest. Mit dem Stützkopf
greift in Rotationsrichtung formschlüssig ein Radial-Dämpfungselement aus einem vibrationsdämpfenden,
flexiblen Material ein. Die Verbindung dieser Baugruppe mit der Seitenwange wird schließlich
durch einen daran drehfest angeordneten Lagerkopf komplettiert, der mit der Dämpfungseinheit
wiederum in Rotationsrichtung formschlüssig eingreift.
[0009] Durch die gegenseitigen, in Rotationsrichtung formschlüssigen Eingriffe von Lagerkopf,
Radial-Dämpfungselement und Stützkopf ist eine komplette Schwingungsentkopplung zwischen
dem innerhalb der Tuchwelle angeordneten Motorantrieb und der Seitenwange gegeben.
Dabei sind Stütz- und Lagerkopf sowie das Radial-Dämpfungselement vollständig in die
Tuchwelle integriert, so dass diese gegenüber dem Stand der Technik nicht gekürzt
werden muss. Bei der erfindungsgemäßen Markise sind also keine Einbußen an Beschattungsfläche
zu verzeichnen.
[0010] Das Stützmoment des Motorantriebes, das bei der Betätigung der Tuchwelle auftritt,
wird über den Formschluss-Eingriff zwischen den genannten Komponenten auf die Seitenwange
abgetragen, wobei das Radial-Dämpfungselement aufgrund seiner Flexibilität naturgemäß
komprimiert wird.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stützkopf als unrundes,
sich in Axialrichtung der Tuchwelle erstreckendes Außenprofilteil ausgebildet, auf
das das Radial-Dämpfungselement als ringartig geschlossenes Teil aufgeschoben ist.
Eine verbesserte Montierbarkeit ergibt sich darin, dass das Radial-Dämpfungselement
durch mehrere, in Axialrichtung der Tuchwelle aneinandergereihte Radial-Dämpfungsringe
gebildet ist. Je nach gewünschten Dämpfungseigenschaften können Stütz- und Lagerkopf
innerhalb der Tuchwelle in Axialrichtung länger oder kürzer ausgeführt werden. Je
länger die Ausführung, desto länger ist das Radial-Dämpfungselement bzw. desto höher
ist die Zahl der aneinandergereihten Radial-Dämpfungsringe.
[0012] Analog dem Stützkopf kann auch der Lagerkopf in einer bevorzugten Ausführungsform
als unrundes, sich in Axialrichtung der Tuchwelle erstreckendes, glockenartiges Innenprofilteil
ausgebildet sein, in das das Radial-Dämpfungselement als ringartig geschlossenes Teil
zusammen mit dem Stützkopf eingeschoben ist. Die drei Komponenten Lagerkopf, Radial-Dämpfungselement
und Stützkopf der Schwingungsentkopplungseinrichtung sitzen also koaxial ineinander,
wodurch eine sehr kompakte Bauform der Schwingungsentkopplungseinrichtung erzielt
wird.
[0013] Eine besonders wirkungsvolle Drehmomentübertragung zwischen Stützkopf und Radial-Dämpfungselement
ist durch den sternförmigen Querschnitt dieser beiden Bauteile zu erzielen. Das Stützmoment
des Motorantriebs wird dadurch zuverlässig abgetragen.
[0014] Gleichermaßen bedingt die Querschnittsauslegung des Lagerkopfes als etwa blütenförmiges
Innenprofilteil mit einem entsprechenden Außenquerschnitt des Radial-Dämpfungselementes
eine stabile Kopplung zwischen diesen beiden Bauteilen zu weiteren Momentenabtragung
bei der Lagerung des Motors.
[0015] Durch die koaxiale Anordnung der Komponenten der Schwingungsentkopplungseinrichtung
können diese einen großen Längenbereich innerhalb der Tuchwelle, der ohnehin praktisch
leer ist, ausnützen. Ein Mindestmaß der Länge des Radial-Dämpfungselementes von der
doppelten Größe verglichen zum Außendurchmesser des zylindrischen Gehäuses des Motorantriebes
hat sich als vorteilhaft für gute Dämpfungseigenschaften erwiesen.
[0016] Die Dämpfungseigenschaften der Schwingungsentkopplungseinrichtung können durch ein
Axial-Dämpfungselement zwischen dem Lagerkopf und dem Stützkopf weiter verbessert
werden. Dieses Dämpfungselement ist wiederum aus einem vibrationsdämpfenden, flexiblen
Material gefertigt und verhindert eine Schwingungsübertragung über die in Axialrichtung
weisende Stirnseite des Stützkopfes. Zwischen dieser und dem Boden der Aufnahme des
Innenprofilteils ist demnach das Axial-Dämpfungselement bevorzugtermaßen eingesetzt.
Es kann sich dabei um eine Scheibe mit einer dem Innenprofil des Lagerkopfes entsprechenden
Außenkontur handeln. Dadurch ist gewährleistet, dass die Scheibe ebenso formschlüssig
wie das Radial-Dämpfungselement innerhalb des Lagerkopfes liegt und damit in seiner
Lage gesichert ist.
[0017] Für eine problemlose Stromversorgung und Steuerung des Motorantriebes können jeweils
Durchgänge für ein Anschluss- bzw. Steuerkabel des Motorantriebes im Lagerkopf, Stützkopf
und gegebenenfalls Axial-Dämpfungselement vorgesehen sein.
[0018] Als Material mit für den erfindungsgemäßen Anwendungszweck vorteilhaften Parametern
hat sich ein Schaumkunststoff erwiesen, der beispielsweise als geschlossenporiger,
modifizierter PU-Schaummaterial einer Shore-Härte von 30 bis 40 ausgelegt ist.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Schaumkunststoff eine
Kompressibilität von 40% auf, d. h. er ist bis auf 40% seines Ausgangsvolumens komprimierbar,
ohne auf Dauer seine ursprüngliche Schaumstruktur und Flexibilität einzubüßen. Damit
ergibt sich ein dem Einsatzzweck der Radial- und Axial-Dämpfungselemente gut angepasstes
Dämpfungsverhalten bei hoher Lebensdauer. Die Verschleißanfälligkeit der erfindungsgemäßen
Schwingungsentkopplungseinrichtung wird noch durch eine weitere konstruktive Zusatzmaßnahme
verbessert, wonach zwischen Stützkopf und Lagerkopf ein vorzugsweise am Stützkopf
angeordneter Verdrehanschlag zur Begrenzung des Verdrehwinkels zwischen diesen beiden
Komponenten vorgesehen ist. Mit Hilfe dieses Verdrehanschlages wird verhindert, dass
durch eine relative Torsionsbewegung zwischen Stützkopf, Radial-Dämpfungselement und
Lagerkopf das Radial-Dämpfungselement zu stark komprimiert und damit zerstört wird.
Sobald der Verdrehanschlag aktiv wird, wird das Stützmoment des Motorantriebes direkt
zwischen Stützkopf und Lagerkopf übertragen, so dass keine weitere Drehmomenterhöhung
und Komprimierung am Radial-Dämpfungselement mehr stattfindet. Der Verdrehanschlag
dient im Übrigen auch dazu, bei einem altersbedingten Ausfalls des Radial-Dämpfungselementes
die Funktionsfähigkeit der Markise zu erhalten. Durch den Verdrehanschlag kann nämlich
trotz des Ausfalls des Radial-Dämpfungselementes das Stützmoment des Motorantriebes
noch zwischen Stützkopf und Lagerkopf übertragen und somit eine im Wesentlichen drehfeste
Lagerung des Motorantriebes innerhalb der Tuchwelle gewährleistet werden.
[0020] Gemäß einer letzten bevorzugten Ausführungsform ist auf dem Lagerkopf der Schwingungsentkopplungseinrichtung
eine die Tuchwelle tragende Lagerhülse selbst drehbar gelagert. Der Lagerkopf hat
damit eine Doppelfunktion, was konstruktiv von besonderem Vorteil ist. Durch die Lagerung
der Tuchwelle über die Lagerhülse auf dem Lagerkopf ist die Abstützung der Tuchwelle
damit optimal weit nach außen gelegt, was einer satten und laufruhigen Rotationsbewegung
der Tuchwelle zugute kommt.
[0021] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Seitenwange einer Markise von der Tuchwellenseite her gesehen,
- Fig. 2
- einen Schnitt einer Markise entlang der Schnittlinie II-II nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Detailschnitt des Bereiches III aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Explosionsdarstellung einer Markise im Bereich des Motorantriebes mit einer Schwingungsentkopplungseinrichtung,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines Stützkopfes der Schwingungsentkopplungseinrichtung,
- Fig. 6
- eine Ansicht des Stützkopfes aus Pfeilrichtung VI gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- einen Axialschnitt eines Lagerkopfes der Schwingungsentkopplungseinrichtung und
- Fig. 8
- eine Ansicht des Lagerkopfes aus Pfeilrichtung VIII gemäß Fig. 7.
[0022] Wie aus den Fig. 1 bis 4 deutlich wird, weist die ausschnittsweise dargestellte Markise
zwei an einem nicht näher dargestellten Basisteil angeordnete Seitenwangen 1 auf,
von denen in den Zeichnungen nur die eine erkennbar ist. Das erwähnte Basisteil, mit
dem die Markise etwa an einer Gebäudewand befestigt wird, ist der Übersichtlichkeit
halber in den Figuren ebenfalls weggelassen.
[0023] Bei der Markise handelt es sich um eine Gehäusemarkise, in der die Komponenten in
einem Gehäuse 2 untergebracht sind. Es sind dies in erster Linie die zwischen der
gezeigten Seitenwange 1 und der zweiten Seitenwange gelagerte Tuchwelle 3, die als
Rohr ausgebildet ist und deren mittelbare Drehlagerung an den Seitenwangen 1 im Folgenden
noch deutlich wird. Auf die Tuchwelle 3 ist ein in Fig. 3 gestrichelt angedeutetes
Markisentuch 4 in üblicher Weise aufwickelbar und wieder davon abwickelbar. Die Aus-
und Einfahrbewegung des Markisentuches 4 spielt bei der vorliegenden Erfindung keine
Rolle. Sie kann beispielsweise mit Hilfe von Gelenkarmen und einem Ausfallrohr im
Zusammenspiel mit dem in der Tuchwelle 3 angeordneten Motorantrieb 5 bewerkstelligt
werden.
[0024] Der Motorantrieb 5 ist in einem Gehäuserohr 6 untergebracht und weist einen Elektromotor
und ein entsprechend ausgelegtes Vorschaltgetriebe auf. An einem Ende des Gehäuserohrs
6 ist der sogenannte Motorkopf 7 angeordnet, über den der Motorantrieb 5 in noch näher
zu erläuternder Weise dreharretiert an der Seitenwange 1 befestigt ist. Am gegenüberliegenden
Ende des Gehäuserohrs 6 ist die Mitnehmerscheibe 8 zu finden, die drehfest mit der
Tuchwelle 3 gekoppelt ist. Damit kann letztere in eine Drehbewegung zum Auf- und Abwickeln
des Markisentuches 4 versetzt werden.
[0025] Die Anbindung des Motorkopfes 7 an die Seitenwange 1 über eine als Ganzes mit 50
bezifferte Schwingungsentkopplungseinrichtung wird nun anhand der Fig. 3 bis 8 näher
erläutert, wobei insbesondere die Explosionsdarstellung gemäß Fig. 4 den besten Überblick
bietet. Am Motorkopf 7 ist demnach ein Vierkant 9 montiert, der in axialer Richtung
der Tuchwelle 3 vom Motorkopf 7 absteht und mit Schrauben 10 daran fixiert ist. Auf
den Vierkant 9 wird ein als Ganzes mit 11 bezeichneter Stützkopf mit einem Innenvierkant
12 aufgeschoben, womit Stützkopf 11, Vierkant 9 und Motorkopf 7 drehfest miteinander
gekoppelt sind. Der Stützkopf 11 weist ausgehend von seiner scheibenförmigen Basis
13 ein sich in Axialrichtung A der Tuchwelle 3 erstreckendes, unrundes Außenprofilteil
14 auf, dessen Querschnitt - wie aus Fig. 6 deutlich wird - etwa sternförmig ist.
Die einzelnen "Strahlen" sind durch entsprechende axialparallele Stege gebildet.
[0026] Auf diesen Stützkopf 11 mit seinem Außenprofilteil 14 sind dann mehrere, wie aus
Fig. 3 und 4 deutlich wird, drei Radial-Dämpfungsringe 16.1 bis 16.3 mit ihrem sternförmigen
Innenquerschnitt auf das Außenprofilteil 14 des Stützkopfes 11 aneinandergereiht aufgeschoben.
Die Radial-Dämpfungsringe 16.1 bis 16.3 bilden gemeinsam ein Radialdämpfungselement
16, das in Rotationsrichtung formschlüssig mit dem Stützkopf 11 eingreift.
[0027] Als Axial-Dämpfungselement 17 sitzt vor der Stirnseite 18 des Stützkopfs 11 eine
entsprechende Scheibe, die analog den Radial-Dämpfungsringen 16.1 bis 16.3 aus einem
vibrationsdämpfenden, flexiblen Material gefertigt ist. Es kann sich dabei beispielsweise
um einen geschlossenporigen, modifizierten Polyurethan-Schaum einer Shore-Härte von
30 bis 40 handeln.
[0028] Die Schwingungsentkopplungseinrichtung 50 wird schließlich durch einen Lagerkopf
19 komplettiert, der an der Seitenwange 1 mit Hilfe der Befestigungsschrauben 20 über
einen weiteren Vierkant 21 gesichert ist. Bei dem Lagerkopf 19 handelt es sich um
ein glockenartiges Teil, der mit einem sich in Axialrichtung A der Tuchwelle 3 erstreckenden
Innenprofilteil versehen ist. Dieses Innenprofilteil weist einen etwa blütenförmigen
Innenquerschnitt auf, in den das Radial-Dämpfungselement 16 mit seinem ebenfalls etwa
blütenförmigen, dazu passenden Außenquerschnitt eingeschoben wird. Es greifen also
wiederum Lagerkopf 19 und Radial-Dämpfungselement 16 in Radialrichtung formschlüssig
ineinander. Dabei ist das Axial-Dämpfungselement 17 zwischen der Stirnseite 18 des
Stützkopfes 11 und dem Boden 22 der das Innenprofilteil bildenden Aufnahme 23 im Lagerkopf
19 eingesetzt - siehe Fig. 3.
[0029] Aus dieser Zeichnung wird auch deutlich, dass die Länge L des aus den drei Dämpfungsringen
16.1 bis 16.3 gebildeten Radial-Dämpfungselementes 16 deutlich größer als der Außendurchmesser
des Motorantriebs 5 oder etwa so groß wie der Durchmesser der Tuchwelle 3 ist. Bei
Bedarf können die Bauteile Stützkopf 11, Radial-Dämpfungselement 16 und Lagerkopf
19 auch in axialer Richtung A noch deutlich verlängert werden, da auf der Seite der
Mitnehmerscheibe 8 die Tuchwelle 3 praktisch leer ist, der Motorantrieb 5 also noch
deutlich weiter in diese Richtung - also nach rechts bezogen auf Fig. 3 und 4 - verschoben
werden kann.
[0030] Auf der zylindrischen Außenfläche 24 des Lagerkopfes 19 ist ferner eine Lagerhülse
25 drehbar gelagert, die in die auf dieser Seite gelegene Rohröffnung der Tuchwelle
3 eingesetzt ist. Damit ist die Tuchwelle 3 an diesem Ende auf dem Lagerkopf 19 und
damit an der Seitenwange 1 drehbar gelagert.
[0031] Der Lagerkopf 19, der Stützkopf 11 und das Axial-Dämpfungselement 17 weisen jeweils
Durchgänge 27 für ein Anschluss- und/oder Steuerkabel des Motorantriebs 5 auf.
[0032] Im Zusammenhang mit dem Stützkopf 11 ist schließlich insbesondere anhand von Fig.
5 noch ein Verdrehanschlag 26 hervorzuheben, der in Form einer vor der Basis 13 des
Stützkopfes 11 ausgeformten, in der Außenkontur etwa blütenförmigen Verdickung gegenüber
dem Außenprofilteil 14 des Stützkopfes 11 in Erscheinung tritt. Die Außenkontur dieses
Verdrehanschlages 26 ist entlang ihres Umfangs etwas gegenüber der Innenkontur der
Aufnahme 23 im Lagerkopf 19 nach innen versetzt, so dass zwischen diesen beiden Konturen
einige Millimeter Luft vorhanden ist.
[0033] Bei einer Drehmomentbeaufschlagung des Stützkopfes 11 durch den Motorantrieb 5 wird
nun das Radial-Dämpfungselement 16 aufgrund des Formschlusseingriffes mit dem Stützkopf
11 und dem Lagerkopf 19 in Peripherrichtung unter Aufbau einer Gegenkraft komprimiert.
Damit ist nach wie vor eine drehfeste Lagerung des Motorantriebs 5 unter entsprechender
Dämpfung mit Hilfe des Radial-Dämpfungselementes 16 und des Axial-Dämpfungselementes
17 gewährleistet. Durch diese Dämpfungselemente sind alle Vibrationen und Schwingungen
zwischen Motorantrieb 5 und der Seitenwange 1 bzw. der Tuchwelle 3 entkoppelt. Sollte
aus welchen Gründen auch immer das vom Motorantrieb 5 aufgebrachte Drehmoment so hoch
sein, dass das Radial-Dämpfungselement 16 über Gebühr stark komprimiert werden würde,
so schlägt der Verdrehanschlag 26 nach einem bestimmten Verdrehwinkel an der Innenkontur
der Aufnahme 23 des Lagekopfes 19 an, so dass eine weitere Komprimierung des Radial-Dämpfungselementes
16 wirkungsvoll unterbunden werden und eine direkte Abstützung zwischen Stützkopf
11 und Lagerkopf 19 stattfinden würde. Dieser Mechanismus würde auch ablaufen, wenn
das Radial-Dämpfungselement 16 beispielsweise durch Alterungserscheinungen mit der
Zeit porös werden und seine Struktur verlieren würde.
[0034] Es ist abschließend darauf hinzuweisen, dass die erfindungsgemäße Schwingungsentkopplungseinrichtung
50 in einem analogen Aufbau auch zwischen der Mitnehmerscheibe 8 und der Tuchwelle
3 eingesetzt sein kann.
1. Markise umfassend
- zwei an einem Basisteil angeordnete Seitenwangen (1), zwischen denen eine Tuchwelle
(3) drehbar gelagert ist,
- ein auf die Tuchwelle (3) auf- und davon abwickelbares Markisentuch (4), und
- einen die Tuchwelle (3) in Rotation versetzenden, darin eingebauten, Motorantrieb
(5), der schwingungsgedämpft an einer der Seitenwangen (1) gelagert ist,
gekennzeichnet durch
- eine vollständig innerhalb der Tuchwelle (3) angeordnete Schwingungsentkopplungseinrichtung
(50) zwischen dem Motorantrieb (5) und der Seitenwange (1) mit
= einem den Motorantrieb (5) drehfest haltenden Stützkopf (11),
= einem mit dem Stützkopf (11) in Rotationsrichtung formschlüssig eingreifenden Radial-Dämpfungselement
(16) aus einem vibrationsdämpfenden, flexiblen Material, und
= einem an der Seitenwange (1) drehfest angeordneten Lagerkopf (19), der mit dem Radial-Dämpfungselement
(16) wiederum in Rotationsrichtung formschlüssig eingreift.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkopf (11) als unrundes, sich in Axialrichtung (A) der Tuchwelle (3) erstreckendes
Außenprofilteil (14) ausgebildet ist, auf das das Radial-Dämpfungselement (16) als
ringartig geschlossenes Teil aufgeschoben ist.
3. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Radial-Dämpfungselement (16) durch mehrere, in Axialrichtung (A) der Tuchwelle
(3) aneinandergereihte Radial-Dämpfungsringe (16.1 - 16.3) gebildet ist.
4. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkopf (19) als innen unrundes, sich in Axialrichtung (A) der Tuchwelle (3)
erstreckendes, glockenartiges Innenprofilteil ausgebildet ist, in das das Radial-Dämpfungselement
(16) als ringartig geschlossenes Teil zusammen mit dem Stützkopf (11) eingeschoben
ist.
5. Markise nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkopf (11) im Querschnitt als etwa sternförmiges Außenprofilteil (14) ausgebildet
ist, auf dem das ringartige Radial-Dämpfungselement (16) mit seinem sternförmigen
Innenquerschnitt aufgeschoben ist.
6. Markise nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkopf (19) eine Aufnahme (23) als im Querschnitt etwa blütenförmiges Innenprofilteil
aufweist, in welche Aufnahme (23) das ringartige Radial-Dämpfungselement (16) mit
seinem etwa blütenförmigen Außenquerschnitt eingeschoben ist.
7. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) des Radial-Dämpfungselementes (16) größer als, vorzugsweise mindestens
doppelt so groß wie der Außendurchmesser des zylindrischen Gehäuses (6) des Motorantriebes
(5) ist.
8. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lagerkopf (19) und dem Stützkopf (11) ein Axial-Dämpfungselement (17)
aus einem vibrationsdämpfenden, flexiblen Material angeordnet ist.
9. Markise nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Axial-Dämpfungselement (17) zwischen der Stirnseite (18) des Stützkopfes (11)
und dem Boden (22) der Aufnahme (23) des Lagerkopfes (19) eingesetzt ist.
10. Markise nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Axial-Dämpfungselement (17) als Scheibe mit einer dem Innenprofil der Aufnahme
(23) des Lagerkopfes (19) entsprechenden Außenkontur ausgebildet ist.
11. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkopf (19), der Stützkopf (11) und gegebenenfalls das Axial-Dämpfungselement
(17) jeweils Durchgänge (27) für ein Anschluss- und/oder Steuerkabel des Motorantriebs
(5) aufweisen.
12. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Radial- und gegebenenfalls Axial-Dämpfungselement (16, 17) aus einem Schaumkunststoff,
vorzugsweise aus einem geschlossenporigen, modifizierten PU-Schaum einer Shore-Härte
von 30 bis 40 gebildet ist.
13. Markise nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumkunststoff eine Kompressibilität von 40 % aufweist.
14. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Stützkopf (11) und Lagerkopf (19) ein vorzugsweise am Stützkopf (11) angeordneter
Verdrehanschlag (26) zur Begrenzung des Verdrehwinkels zwischen diesen beiden Komponenten
vorgesehen ist.
15. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Lagerkopf (19) eine die Tuchwelle (3) tragende Lagerhülse (25) drehbar gelagert
ist.