[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Bereitstellen eines Schaumes. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren können insbesondere zum Einsatz kommen bei der Bereitstellung von Feuerlöschschaum.
[0002] Insbesondere in Industriebetrieben ist es notwendig und vorgeschrieben, an potentiell
feuergefährdeten Punkten wie beispielsweise entsprechenden Maschinen Feuerlöscheinrichtungen
vorzusehen. Oftmals kommen hier Beschäumungsgeräte zum Einsatz, über die ein Schaum
wie beispielsweise Feuerlöschschaum zur Brandbekämpfung erzeugt werden kann. Feuerlöschschaum
besteht üblicherweise aus einem Füllgas, wie beispielsweise Luft oder auch Stickstoff,
Wasser und einem Schaummittel. Hierzu wird üblicherweise das Schaummittel mit entsprechenden
Geräten an den notwendigen Orten bereitgehalten, wo für die Verwendung dieser Geräte
ein Wasseranschluss und gegebenenfalls einen Druckgasanschluss vorhanden ist. Sollte
ein Einsatz notwendig sein, wird eine Verschäumungskammer mit Schaummittel, Wasser
und Druckluft beaufschlagt, wodurch ein Löschschaum erzeugt wird. Dieser Löschschaum
kann zur Brandbekämpfung vor Ort eingesetzt oder auch zum Brandherd transportiert
werden, beispielsweise durch entsprechende Schlauchleitungen. Beispielsweise kann
es beim Brand in einer Maschine notwendig sein, den Löschschaum an einer dafür vorgesehenen
Öffnung in die Maschine einzugeben und diese zu mit dem Löschschaum zu fluten.
[0003] Die bisher bekannten Lösungen, insbesondere kleine, kompakte und mobile Lösungen
zum Bereitstellen von Schaum weisen unbefriedigende Leistungsdaten auf. Insbesondere
ist es - wenn überhaupt - nur mit Qualitätseinbußen des Löschschaums möglich, die
Fließfähigkeit des Löschschaums zu variieren, um so beispielsweise die Transportfähigkeit
durch Leitungen anzupassen oder auch eine Anpassung an die Art des Brandes oder des
zu beschäumenden Volumens zu ermöglichen. Oftmals kann auch kein Schaum mit definierten
Eigenschaften beziehungsweise Parametern erzeugt werden.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus
dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die jeweiligen
abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen gerichtet.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen eines Schaumes umfasst eine Verschäumungskammer.
Die Verschäumungskammer umfasst
- mindestens einen Mischungsanschluss zum Zuführen einer Mischung von Wasser und Schaummittel,
- mindestens einen Gasanschluss zur Zuführung von unter Druck stehendem Gas und
- mindestens einen Schlauchanschluss zum Abführen des Schaumes. Die Verschäumungskammer
umfasst weiterhin mindestens einen Wasseranschluss zur Zuführung von Wasser.
[0007] Unter dem Begriff Schaum wird hier insbesondere ein Löschschaum oder auch Feuerlöschschaum
verstanden. Unter dem Begriff Wasser wird hier insbesondere normales Leitungswasser,
Stadtwasser oder Prozesswasser verstanden. Unter dem Begriff Schaummittel wird insbesondere
ein Schaummittel verstanden, welches zum Erhalt von Löschschaum geeignet ist und für
welches gegebenenfalls behördliche oder amtliche Zulassungen vorliegen. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können alle herkömmlichen Schaummittel, auch beispielsweise handelsübliches
Spülmittel, zur Herstellung von Löschschaum verarbeitet werden. Unter einem unter
Druck stehenden Gas wird ein Gas verstanden, dessen Druck höher ist als der Umgebungsdruck.
Bevorzugt ist eine Verfahrensführung, bei der eine Entspannung beim Eintreten in die
Verschäumungskammer und/oder beim Austreten aus der Verschäumungskammer und/oder beim
Austreten aus einem am Schlauchanschluss angeschlossenen Schlauch erfolgt. Insbesondere
wird als unter Druck stehendes Gas Luft, ein Stickstoff umfassendes Gas und/oder Stickstoff
eingesetzt. Bevorzugt liegt das Gas mit einem Druck von mindestens 2 bar absolut,
insbesondere mit einem Druck von 3 bar, besonders bevorzugt von etwa 4 bar bis etwa
6 bar absolut.
[0008] Durch die Ausbildung des Wasseranschlusses ist es möglich, zusätzlich zu der Mischung
von Wasser und Schaummittel noch Wasser in die Verschäumungskammer einzubringen. Dadurch
ist es möglich, die Verschäumungszahl des entstehenden Schaumes zu variieren. Die
Verschäumungszahl ist definiert als das Verhältnis der erzeugten Schaummenge zu der
Summe des Volumens an zur Erzeugung des Schaums eingesetzten Wassers und Schaummittel.
Eine Verschäumungszahl von 70 bedeutet, dass bei einem Einsatz von einem Liter Wasser
und Schaummittel eine Schaummenge von 70 Liter entsteht. In Abhängigkeit von der Verschäumungszahl
variieren die Eigenschaften des erzeugten Schaums. Wird im Betrieb durch den Wasseranschluss
zusätzlich Wasser direkt in die Verschäumungskammer zugeführt, so sinkt die Verschäumungszahl,
der entstehende Schaum wird schwerer und gleichzeitig fließfähiger. Wird kein zusätzliches
Wasser im Betrieb durch den Wasseranschluss zugeführt, erfolgt also lediglich die
Verschäumung der Mischung von Wasser und Schaummittel durch die Druckluft in der Verschäumungskammer,
so ist der Schaum leichter, trockener, aber weniger fließfähig als bei Zusatz von
zusätzlichem Wasser zur Verschäumungskammer.
[0009] Durch die Ausbildung des zusätzlichen Wasseranschlusses zur direkten Zuführung von
Wasser in die Verschäumungskammer ist es somit möglich, die entsprechende Vorrichtung
variabler einzusetzen, da sich gezeigt hat, dass unterschiedliche Brandsituationen
unterschiedliche Schäume zur Löschung benötigen. Je nach örtlicher Ausbildung kann
es notwendig sein, den entstehenden Schaum über weitere Strecken zu transportieren
als in anderen Fällen. Beispielsweise kann es notwendig sein, dass eine Maschine wie
beispielsweise ein Schraubenförderer vom Löschschaum zu durchdringen ist, um einen
innen liegenden Brandherd löschen zu können. In diesem Fall ist es vorteilhafter,
fließfähigeren Schaum einzusetzen als in Fällen, wo beispielsweise ein Silo zur Lagerung
von Material von oben mit Schaum abgedeckt werden muss, um einen dort bestehenden
Brand zu löschen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es somit, mit einer einzigen
Vorrichtung Löschschaum für verschiedene Brandsituation bereitzustellen.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist ein Mischer zur Mischung
von Wasser und Schaummittel ausgebildet, über den die Mischung an den Mischungsanschluss
abgebbar ist, wobei der Mischer mindestens eine Venturi-Düse umfasst.
[0011] Folglich ist also der Mischer mit dem Mischungsanschluss verbindbar, beispielsweise
über eine entsprechende Leitung. Unter einer Venturi-Düse wird insbesondere ein Element
mit einem Rohrstück verstanden, welches in einer Durchströmungsrichtung durchströmbar
ist und bei dem sich der Querschnitt in Durchströmungsrichtung zunächst verengt bis
zu einem Bereich des geringsten Querschnitts und danach wieder vergrößert. In diesem
Bereich des geringsten Durchmessers trifft eine weitere Leitung auf das Rohrstück,
durch welches im Betrieb die Zugabe der zweiten Komponente erfolgt. Bei der vorliegenden
Erfindung strömt Wasser im Betrieb durch ein sich verengendes Rohr, im Bereich des
geringsten Querschnitts wird das Schaummittel zugeführt. Bei einer Venturi-Düse ist
im Bereich des engsten Querschnitts der dynamische Druck maximal und der statische
Druck minimal. Hierdurch kommt es zu einer Ansaugung des Schaummittels und zu einer
guten Durchmischung des Wassers und des Schaummittels.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung umfasst die Verschäumungskammer
ein Siebelement, durch welches zumindest die Mischung im Betrieb hindurchtritt.
[0013] Es ist eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der das Siebelement einen gesamten Querschnitt
der Verschäumungskammer abdeckt, so dass es im Betrieb zwingend dazu kommt, dass zumindest
die Mischung durch das Siebelement tritt. Zusätzlich zur Mischung ist es bevorzugt,
wenn auch das in die Verschäumungskammer eintretende Gas durch das Siebelement tritt,
ebenso das gegebenenfalls zuzuführende zusätzliche Wasser. Dies bedeutet, dass das
Siebelement an einer Stelle und in einer Größe ausgebildet ist, an welcher zumindest
das Durchtreten der Mischung durch das Siebelement gewährleistet ist, bevorzugt an
einer Stelle und in einer Größe, dass auch das durch den Gasanschluss durchtretende
Gas und/oder das durch den Wasseranschluss gegebenenfalls tretende Wasser durch das
Siebelement tritt oder treten muss. Bevorzugt ist das Siebelement so ausgebildet,
dass es im Betrieb vollständig beaufschlagt wird, zumindest aber mindestens 80 % oder
sogar mindestens 90 % seiner Oberfläche, und/oder die Mischung beim Durchtreten durch
das Siebelement gleichmäßig verteilt wird.
[0014] Unter einem Siebelement wird ein Element verstanden, welches Öffnungen aufweist,
durch die ein Fluid treten kann. Das Siebelement kann eine ebene, konvexe oder konkave
Oberfläche aufweisen. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der das Siebelement eine
konkave Oberfläche aufweist. Bei einer konkaven Oberfläche des Siebelements ist es
vorteilhaft möglich, diese mit einer Düse im Wesentlichen vollständig mit der zu verschäumenden
Mischung zu benetzen. Hierbei ist die Düse insbesondere so ausgebildet und ausgerichtet,
dass die konkave Oberfläche des Siebelements quasi von innen benetzbar ist. Der Öffnungswinkel
der Düse beziehungsweise der Winkel der Düse, den im Betrieb die durch die Düse tretende
Flüssigkeit einschließt sowie der Abstand der Düse zur konkaven Oberfläche des Siebelements
sind bevorzugt so gewählt, dass diese möglichst gleichmäßig und zumindest 80 % der
Oberfläche des Siebelementes durch die Mischung, bevorzugt mindestens 90 % der Oberfläche
des Siebelementes beaufschlagt wird.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Vorrichtung zum Bereitstellen eines Schaumes
vorgeschlagen, umfassend eine Verschäumungskammer mit
- mindestens einem Mischungsanschluss zum Zuführen einer Mischung von Wasser und Schaummittel,
- mindestens einem Gasanschluss zur Zuführung von unter Druck stehendem Gas und
- mindestens einem Schlauchanschluss zum Abführen des Schaumes;
die sich dadurch auszeichnet, dass ein Mischer zur Mischung von Wasser und Schaummittel
ausgebildet ist, über den die Mischung an den Mischungsanschluss abgebbar ist, wobei
der Mischer mindestens eine Venturi-Düse umfasst und dass die Verschäumungskammer
ein Siebelement umfasst, durch welches zumindest die Mischung im Betrieb hindurchtritt.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Verschäumungskammer weiterhin
mindestens einen Wasseranschluss zur Zuführung von Wasser.
[0017] Die offenbarten bevorzugten Ausgestaltungen lassen sich mit beiden beschriebenen
Vorrichtungen kombinieren.
[0018] Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der das Siebelement eine Maschengröße von 0,1
Millimeter bis 5 Millimeter aufweist. Diese Maschengröße hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, da einerseits der Druckanstieg durch ein solches Siebelement vertretbar
ist und andererseits eine gute Verschäumung erreicht wird.
[0019] Grundsätzlich ist es bevorzugt, dass der Mischungsanschluss eine Düse umfasst, die
so gestaltet ist, dass im Betrieb zumindest 80 % der Oberfläche des Siebelements mit
der Mischung beaufschlagt werden.
[0020] Durch eine möglichst großflächige Beaufschlagung des Siebelements mit der Mischung
kommt es zu einer guten Verschäumung der Mischung mit einer relativ hohen Verschäumungszahl.
Weiterhin bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der die Düse ein gleichmäßiges Sprühbild
aufweist, also insbesondere im Betrieb die Massendichte pro Winkelelement des Sprühbildes
höchstens um +/-10% schwankt.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Vlieselement ausgebildet,
welches wenigstens eines der folgenden Elemente
- der mindestens eine Gasanschluss; und
- mindestens ein Wasseranschluss zum Zuführen von Wasser in die Verschäumungskammer
so abdeckt, dass im Betrieb ein durch das Element tretendes Medium durch das Vlieselement
tritt.
[0022] Durch das Durchführen von unter Druck stehendem Gas wie beispielsweise Druckluft
durch ein Vlieselement kommt es in vorteilhafter Weise zu einer Vergleichmäßigung
der Gasströmung, so dass es zu einer gleichmäßigeren Durchmischung des Gases mit der
Mischung und damit zu einer weiteren Verbesserung der Verschäumung kommt. Ähnliches
gilt für Wasser, welches durch einen Wasseranschluss zum Zuführen von Wasser in die
Verschäumungskammer tritt, auch dieses kann durch den Durchtritt in seiner Strömung
vergleichmäßigt und in kleine Tropfen aufgelöst werden, die zu einer guten Verschäumung
der Mischung bei einer Veränderung der Verschäumungszahl führen. Unter einem Vlieselement
wird ein Element verstanden, welches aus einem Vlies ausgebildet ist, also insbesondere
eine poröse Struktur aufweist, wobei Medien beziehungsweise Fluide in und durch die
Poren des Vlieses treten können.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Bereitstellen
eines Schaumes vorgeschlagen, welches die folgenden Schritte umfasst:
- Bereitstellen von Wasser;
- Bereitstellen von Schaummittel;
- Mischen von Wasser und Schaummittel zu einer Mischung durch Einsatz einer Venturi-Düse;
- Einbringen der Mischung in eine Verschäumungskammer;
- Verschäumen der Mischung durch Einbringen eines unter Druck stehenden Gases in die
Verschäumungskammer zu dem Schaum;
- Entnahme des Schaumes aus der Verschäumungskammer,
wobei zumindest die Mischung ein Siebelement passiert.
[0024] Bevorzugt kann das das erfindungsgemäße Verfahren in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Einsatz kommen. Die Kombination des Einsatzes einer Venturi-Düse zur Erzeugung
der Mischung von Wasser und Schaummittel und das Hindurchtreten zumindest der Mischung
durch ein Siebelement hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Hierdurch können
hohe Verschäumungszahlen bei gleichmäßig hergestellter Schaummenge und Schaumqualität
erreicht werden.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird zusätzlich Wasser in die Verschäumungskammer
eingebracht. Dies kann beispielsweise durch einen gesonderten Wasseranschluss in der
Verschäumungskammer erfolgen, es ist auch möglich, den Mischer, in dem in einer Venturi-Düse
Wasser und Schaummittel zu einer Mischung vermischt werden, durch einen Bypass teilweise
zu umgehen, so dass zusätzlich zum eingebrachten Wasser in dem Mischer auch Wasser
in die Verschäumungskammer gegeben werden kann. Durch die Eingabe zusätzlichen Wassers
in die Verschäumungskammer kann die Verschäumungszahl variiert werden. Insbesondere
wird hierdurch die Fließfähigkeit des entstehenden Schaumes beeinflusst.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt das Einbringen mindestens
eines der folgenden Fluide:
- des unter Druck stehenden Gases und
- des zusätzlichen Wassers
in die Verschäumungskammer durch ein Vlieselement.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird die Mischung so auf das Siebelement aufgesprüht,
das mindestens 80 % der Oberfläche des Siebelementes mit der Mischung beaufschlagt
werden.
[0028] Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch
sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte
aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten
der Erfindung aufgezeigt werden.
[0029] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der beigefügten
Figuren näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf die dort gezeigten Ausführungsbeispiele
und Details beschränkt wäre. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- eine Verschäumungskammer;
- Fig. 2:
- eine Luftzuführung; und
- Fig. 3:
- eine Vorrichtung zum Bereitstellen eines Schaumes.
[0030] Fig. 1 zeigt schematisch eine Verschäumungskammer 1 im Längsschnitt. Diese umfasst
einen Mischungsanschluss 2 zum Zuführen einer Mischung von Wasser und Schaummittel,
mehrere Gasanschlüsse 3 zum Zuführen von unter Druck stehendem Gas, hier Druckluft
bei einem Druck von mindestens 3 bar absolut mit einem Massenstrom von mindestens
900 Liter pro Minute, und einen Wasseranschluss 4 zum Zuführen von Wasser in die Verschäumungskammer
1.
[0031] Die Verschäumungskammer 1 weist ferner einen Schlauchanschluss 5 auf, durch den der
entstandene Schaum abführbar ist. An den Schlauchanschluss 5 ist ein entsprechender
nicht gezeigter Schlauch anschließbar, durch den der entstehende Schaum beispielsweise
als Feuerlöschschaum zu einem Feuer geführt werden kann. Die Verschäumungskammer 1
weist einen Mischraum 6 auf. Durch den Mischungsanschluss 2 tritt im Betrieb eine
Mischung aus Wasser und Schaummittel in den Mischraum 6. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung,
bei der der Massenanteil an Schaummittel vorgebbar ist, beispielsweise auf einen Wert
zwischen 2,5 oder 3,5 Massen-%, insbesondere auf einen Bereich von etwa 3 Massen-%.
Der Mischraum 6 ist in Strömungsrichtung der Mischung aus dem Mischungsanschluss 2
gesehen vor dem Mischungsanschluss 2 mit einem Vlieselement 7 versehen, welches auf
einem nicht näher bezeichneten Trägerelement, bevorzugt einem gelochten Träger aus
Metall, fixiert ist. Stromaufwärts des Vlieselements 7 liegen die Gasanschlüsse 3
und der Wasseranschluss 4. Tritt nun im Betrieb durch die Gasanschlüsse 3 Druckluft
aus, so wird die entsprechende Luftströmung durch das Vlieselement 7 gedrückt und
dadurch vergleichmäßigt.
[0032] Stromabwärts wird der Mischraum 6 durch ein Siebelement 8 begrenzt. Der Mischungsanschluss
2 weist eine Düse 9 auf. Diese Düse 9 ist so ausgestaltet, dass sie im Betreib eine
Fläche von mindestens 80 % der Oberfläche des Siebelements 8 mit der Mischung aus
Wasser und Schaummittel beaufschlagt. Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung,
bei der die Düse 9 als Vollkegeldüse ausgebildet ist, die einen gleichmäßigen gefüllten
Sprühkegel aufweist. Durch die Ausgestaltung eines konkaven Siebelements 8 und die
Ausgestaltung der Düse 9 so, dass diese die gesamte Innenfläche 17 des konkaven Siebelements
8 mit der Mischung beaufschlagt, kann ein besonders gutes Verschäumungsergebnis erreicht
werden.
[0033] Im Betrieb wird die aus der Düse 9 austretende Mischung von Wasser und Schaummittel
durch die durch das Vlieselement 7 eintretende Druckluft mitgerissen und durch das
Siebelement 8 gedrückt und dabei verschäumt. Optional kann durch den Wasseranschluss
4 Wasser in die Verschäumungskammer 1 eingegeben werden, hierdurch wird die Verschäumungszahl
verringert, und der entstehende Schaum wird flüssiger. Die Fließeigenschaften dieses
Schaumes sind daher verbessert im Vergleich zu einer Verfahrensführung, bei der kein
Wasser zusätzlich in die Verschäumungskammer 1 eingebracht wird. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn der Schaum eine gewisse Strecke transportiert werden muss,
beispielsweise wenn das Feuer im Inneren einer Apparatur liegt.
[0034] Fig. 2 zeigt schematisch eine Luftzuführung 10. Über Anschlussstücke 11 kann die
Luftzuführung 10 mit den entsprechenden Mischungsanschlüssen 2 der Verschäumungskammer
1 verbunden werden.
[0035] Fig. 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung 12 zur Bereitstellung eines Schaumes. Diese
weist die Verschäumungskammer 1 auf. Der Mischungsanschluss 2 ist mit einem Mischer
13 zur Mischung von Wasser und Schaummittel ausgebildet. Der Mischer 13 ist über eine
Wasserzuleitung 14 mit Wasser, insbesondere Löschwassser, versorgbar. Bevorzugt ist
ein Betrieb, bei dem das Wasser in der Wasserzuleitung 14 mit einem Druck von mindestens
4 bar, bevorzugt mindestens 6 bar vorliegt. Über eine Schaummittelzuleitung 15 wird
ein Schaummittel zugegeben. Hierzu wird die Wasserzuleitung 14 mit einem entsprechenden
Wassernetz und die Schaummittelzuleitung 15 mit einem Vorrat an Schaummittel, beispielsweise
einem entsprechenden Kanister oder Container verbunden. Der Mischer 13 umfasst eine
Venturi-Düse. Im Bereich des kleinsten Durchmessers wird hier Schaummittel zugegeben,
so dass dieses über die Schaummittelzuleitung 15 durch die in der Venturi-Düse herrschenden
Druckverhältnisse selbsttätig angesaugt wird. Es erfolgt eine Durchmischung von Wasser
und Schaummittel, dieses wird im Wesentlichen gleichmäßig im Wasser verteilt. Die
entsprechende Mischung wird dann durch den Mischungsanschluss 2 in die Verschäumungskammer
1 eingegeben. Die Vorrichtung 12 weist ferner einen Bypass 16 auf. Mittels dieses
Bypasses 16 kann ein Teil des durch die Wasserzuleitung 14 strömenden Wassers um den
Mischer 13 herum direkt in die Verschäumungskammer 1 geführt werden. Dadurch kann
die Verschäumungszahl des die Verschäumungskammer 1 verlassenden Schaumes reduziert
und der Schaum fließfähiger werden.
[0036] Die Vorrichtung 12 zur Bereitstellung eines Schaumes kann bevorzugt zur Bereitstellung
von Löschschaum eingesetzt werden. Die für die Vorrichtung 12 offenbarten Details
und Vorteile lassen sich auf das entsprechende Verfahren übertragen und anwenden und
umgekehrt. Durch den weiteren Wasseranschluss 4 zum Einbringen von Wasser direkt in
die Verschäumungskammer 1 kann die Schaumqualität insbesondere im Hinblick auf die
Verschäumungszahl und die Fließfähigkeit des Schaumes beeinflusst werden. Dadurch
ist die Vorrichtung 12 in unterschiedlichsten Situationen einsetzbar.
Bezugszeichenliste
[0037]
1 |
Verschäumungskammer |
2 |
Mischungsanschluss |
3 |
Gasanschluss |
4 |
Wasseranschluss |
5 |
Schlauchanschluss |
6 |
Mischraum |
7 |
Vlieselement |
8 |
Siebelement |
9 |
Düse |
10 |
Luftzuführung |
11 |
Anschlussstück |
12 |
Vorrichtung zum Bereitstellen eines Schaumes |
13 |
Mischer |
14 |
Wasserzuleitung |
15 |
Schaummittelzuleitung |
16 |
Bypass |
17 |
Innenfläche |
1. Vorrichtung (12) zum Bereitstellen eines Schaumes, umfassend eine Verschäumungskammer
(1), mit
- mindestens einem Mischungsanschluss (2) zum Zuführen einer Mischung von Wasser und
Schaummittel,
- mindestens einem Gasanschluss (3) zur Zuführung von unter Druck stehendem Gas und
- mindestens einem Schlauchanschluss (5) zum Abführen des Schaumes;
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschäumungskammer (1) weiterhin mindestens einen Wasseranschluss (4) zur Zuführung
von Wasser umfasst.
2. Vorrichtung (12) nach Anspruch 1, bei der ein Mischer (13) zur Mischung von Wasser
und Schaummittel ausgebildet ist, über den die Mischung an den Mischungsanschluss
(2) abgebbar ist, wobei der Mischer (13) mindestens eine Venturi-Düse umfasst.
3. Vorrichtung (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Verschäumungskammer
(1) ein Siebelement (8) umfasst, durch welches zumindest die Mischung im Betrieb hindurchtritt.
4. Vorrichtung (12) zum Bereitstellen eines Schaumes, umfassend eine Verschäumungskammer
(1), mit
- mindestens einem Mischungsanschluss (2) zum Zuführen einer Mischung von Wasser und
Schaummittel,
- mindestens einem Gasanschluss (3) zur Zuführung von unter Druck stehendem Gas und
- mindestens einem Schlauchanschluss (5) zum Abführen des Schaumes;
dadurch gekennzeichnet, dass ein Mischer (13) zur Mischung von Wasser und Schaummittel ausgebildet ist, über den
die Mischung an den Mischungsanschluss abgebbar ist, wobei der Mischer (13) mindestens
eine Venturi-Düse umfasst und dass die Verschäumungskammer (1) ein Siebelement (8)
umfasst, durch welches zumindest die Mischung im Betrieb hindurchtritt.
5. Vorrichtung (12) nach Anspruch 4, bei der die Verschäumungskammer (1) weiterhin mindestens
einen Wasseranschluss (4) zur Zuführung von Wasser umfasst.
6. Vorrichtung (12) nach Anspruch 3 bis 5, bei der das Siebelement (8) eine konkave Oberfläche
aufweist.
7. Vorrichtung (12) nach Anspruch 3 bis 6, bei der der Mischungsanschluss (2) eine Düse
(9) umfasst, die so gestaltet ist, dass im Betrieb zumindest 80 % der Oberfläche des
Siebelementes (8) mit der Mischung beaufschlagt werden.
8. Vorrichtung (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein Vlieselement
(7) ausgebildet ist, welches wenigstens eines der folgenden Elemente
- der mindestens eine Gasanschluss (3); und/oder
- mindestens ein Wasseranschluss (4) zum Zuführen von Wasser in die Verschäumungskammer
(1)
so abdeckt, dass im Betrieb ein durch das Element tretendes Medium durch das Vlieselement
(7) tritt.
9. Verfahren zum Bereitstellen eines Schaumes, umfassend die folgenden Schritte
- Bereitstellen von Wasser;
- Bereitstellen von Schaummittel;
- Mischen von Wasser und Schaummittel zu einer Mischung durch Einsatz einer Venturi-Düse;
- Einbringen der Mischung in eine Verschäumungskammer (1);
- Verschäumen der Mischung durch Einbringen eines unter Druck stehenden Gases in die
Verschäumungskammer (1) zu dem Schaum;
- Entnahme des Schaums aus der Verschäumungskammer (1),
wobei zumindest die Mischung ein Siebelement (8) passiert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem zusätzlich Wasser in die Verschäumungskammer (1)
eingebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, bei dem das Einbringen mindestens eines
der folgenden Fluide:
- des unter Druck stehenden Gases und
- des zusätzlichen Wassers
in die Verschäumungskammer (1) durch ein Vlieselement (7) erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem die Mischung auf das Siebelement
(8) aufgesprüht wird, so dass mindestens 80 % der Oberfläche des Siebelementes (8)
mit der Mischung beaufschlagt werden.