[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Treibscheibenaufzug mit einem Fahrkorb,
der mindestens an zwei Fahrkorbführungsschienen in einer vertikalen Richtung geführt
ist, einem Gegengewicht, das mindestens an zwei Gegengewichtsführungsschienen in der
vertikalen Richtung geführt ist, mindestens einem Tragmittel, das den Fahrkorb und
das Gegengewicht miteinander koppelt bzw. verbindet, und einem Treibscheibenantrieb
mit einer Treibscheibe, über die das mindestens eine Tragmittel geführt ist, und wobei
der Treibscheibenantrieb auf einer Traverse angeordnet ist.
[0002] Ein derartiger Treibscheibenaufzug ist beispielsweise aus der Druckschrift
EP 1 577 251 A1 bekannt.
[0003] Treibscheibenaufzüge stellen eine der am häufigsten verwendeten Aufzugstypen für
vertikale Aufzugssysteme dar. Bei derartigen Aufzugssystemen wird zumindest ein Tragmittel
über eine von einem Motor angetriebene Treibscheibe aufgelegt. Eine Kraftübertragung
von der Treibscheibe auf das mindestens eine Tragmittel erfolgt durch Reibschluss.
Dazu ist das Tragmittel in speziell geformten Rillen der Treibscheibe geführt. An
einem Ende des mindestens einen Tragmittels ist der Fahrkorb aufgehangen, an einem
entgegengesetzten Ende der Tragmittel das Gegengewicht. Gegengewicht und Fahrkorb
bewegen sich so immer gegenläufig in einem Aufzugsschacht, d.h. wenn sich der Fahrkorb
nach oben bewegt, bewegt sich das Gegengewicht nach unten und umgekehrt.
[0004] Gegengewicht und Fahrkorb bei halbvoller Nutzlast weisen dabei im Wesentlichen gleiche
Massen auf, so dass sie sich im Gleichgewicht befinden. Unterschiede können sich jedoch
durch in den Fahrkorb geladene Nutzlast oder auch durch unterschiedlich wirkende Massen
des Tragmittels abhängig von der jeweiligen Position des Fahrkorbs und des Gegengewichts
ergeben, sofern kein Ausgleichsseil vorgesehen ist.
[0005] Bei der Bereitstellung derartiger Treibscheibenaufzugsanlagen ist man häufig bemüht,
die Aufzugsanlage so abgeschlossen wir möglich zu konstruieren, um so wenig wie möglich
gebäudespezifische Randbedingungen beachten zu müssen. Dabei werden Treibscheibenaufzugsanlagen
beispielsweise ohne speziellen Triebwerksraum ausgelegt. In der Regel ist der Treibscheibenantrieb
in dem Schachtkopf angeordnet. Der Treibscheibenantrieb kann dann in einer Position
liegen, die höher als eine maximal von dem Fahrkorb und dem Gegengewicht einnehmbare
Position ist.
[0006] Entsprechend muss der Treibscheibenantrieb in dem Schachtkopf gelagert werden. Hierzu
sind Lösungen bekannt, in denen der Treibscheibenantrieb in einer Nische im Schachtkopf
angeordnet ist oder auf Trägern gelagert wird, die wiederum in Nischen des Aufzugsschachts
abgestützt sind. All diese Lösungen greifen jedoch darauf zurück, dass das Gebäude
bzw. die Wände des Aufzugsschachts auf eine bestimmte Art und Weise modifiziert sein
müssen, um die Aufzugsanlage installieren zu können.
[0007] Des Weiteren ist zu beachten, dass eine Abstützung von Elementen der Aufzugsanlage
an einer Wand des Aufzugsschachts über die Lebensdauer der Aufzugsanlage gewissen
Relativbewegungen aufgrund einer Setzung des Gebäudes unterworfen ist. Als Richtschnur
kann angenommen werden, dass sich ein Gebäude um etwa ein Promille seiner Höhe setzt,
wobei der zeitliche Verlauf des Setzungsvorgangs häufig schwer vorherzusagen ist.
Beispielsweise ist dann aber bei einem 100 m hohen Gebäude davon auszugehen, dass
eine Relativbewegung zwischen Aufzugsanlage und Schachtwand von etwa 10 cm auftreten
wird.
[0008] Daher wurden Überlegungen angestellt, eine Lagerung des Treibscheibenantriebs in
dem Schachtkopf möglichst gebäudeunabhängig auszugestalten.
[0009] In der eingangs genannten Druckschrift
EP 1 215 157 A1 und der Druckschrift
EP 1 400 477 A2 wird daher beispielsweise vorgeschlagen, den Treibscheibenantrieb auf einer Traverse
anzuordnen, die auf mindestens einer Gegengewichtsführungsschiene abgestützt ist.
[0010] In einem Treibscheibenaufzug sind zur Führung sowohl des Fahrkorbs als auch des Gegengewichts
in einer vertikalen Richtung, d.h. einer Längsrichtung des Aufzugsschachts, Fahrkorbführungsschienen
bzw. Gegengewichtsführungsschienen vorgesehen.
[0011] Durch die Lagerung des Treibscheibenantriebs auf einer Traverse, die mit zumindest
einer der Gegengewichtsführungsschienen verbunden ist, kann auf diese Weise eine zumindest
teilweise Entkopplung der Lagerung des Treibscheibenantriebs von dem Gebäude bereitgestellt
werden. Jedoch ist eine solche Anordnung wiederum speziellen Anpassungen für den jeweiligen
Anwendungsfall unterworfen. Da man grundsätzlich darum bemüht ist, dass ein möglichst
günstiges Verhältnis zwischen den Querschnittsflächen von Fahrkorb, Gegengewicht und
Aufzugsschacht bereitgestellt ist, d.h. der Fahrkorb sollte einen möglichst großen
Anteil des bereitgestellten Aufzugsschachts ausnutzen, sind Positionierung und Anordnung
der Gegengewichtsführungsschienen relativ zueinander häufig Änderungen unterworfen.
Da man des Weiteren darum bemüht ist, dass das Gegengewicht die volle Tiefe eines
Aufzugsschachts ausnutzt, die wiederum durch den Fahrkorb vorgegeben ist, um in einem
Querschnitt durch den Fahrschacht eine möglichst geringe Fläche einzunehmen, muss
für jeden Anwendungsfall auch die auf der zumindest einen Gegengewichtsschiene abgestützte
Traverse hinsichtlich der eintretenden Lastfälle neu ausgelegt und berechnet werden.
Günstiger wäre hier eine von dem jeweiligen Anwendungsfall bzw. der Dimensionierung
des Gegengewichts unabhängige Lösung.
[0012] Ein kritischer Belastungsfall bei der Verwendung derartiger Traversen ist immer die
um die Antriebsachse des Treibscheibenaufzugs wirkende Momentenbelastung der Traverse.
Hier möglicherweise auftretende Verwindungen der Traverse sind möglichst zu vermeiden.
[0013] In der Druckschrift
EP 1 215 157 wurde daher vorgeschlagen, im Falle eines Rucksackaufzugs die Traverse sowohl an
die Gegengewichtsführungsschienen als auch an den Fahrkorbführungsschienen abzustützen,
so dass diese quasi auf vier Füßen aufgesetzt ist. Eine derartige Konstruktion ist
jedoch dann nicht anwendbar, wenn beispielsweise eine mittige Führung des Fahrkorbs
gewünscht ist.
[0014] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Treibscheibenaufzug mit
einer von den Dimensionierungen des Aufzugsschachts möglichst unabhängigen Lagerung
des Treibscheibenantriebs bereitzustellen, die keinerlei Modifikationen an dem Gebäude
erfordert und Problematiken im Zusammenhang mit einer Gebäudesetzung vermeidet.
[0015] Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, dass die Traverse an mindestens einer der
Fahrkorbführungsschienen befestigt ist und des Weiteren mindestens eine Wandbefestigung
zum Befestigen der Traverse an einer Wand eines Aufzugsschachts aufweist, wobei die
mindestens eine Wandbefestigung jeweils in einer zu der vertikalen Richtung und zu
der Wand senkrechten horizontalen Richtung formschlüssig ausgebildet ist und in der
vertikalen Richtung eine Relativbewegung zwischen der Traverse und der Wand erlaubt.
[0016] Es wird somit vorgeschlagen, die Traverse zum einen auf mindestens einer der Fahrkorbführungsschienen
abzustützen und zum anderen mittels mindestens einer Wandbefestigung an der Wand des
Aufzugsschachts abzustützen.
[0017] Auf diese Weise ist es möglich, in vertikaler Richtung wirkende Kräfte direkt in
die Fahrkorbführungsschiene einzuleiten. In horizontaler Richtung wirkende Kräfte
werden von der Wandbefestigung abgestützt. Daher muss die Wandbefestigung lediglich
in dieser horizontalen Richtung formschlüssig ausgebildet sein, um Kräfte in dieser
Richtung aufnehmen zu können. In der vertikalen Richtung ist die Wandbefestigung jedoch
derart ausgebildet, dass sie eine Relativbewegung zwischen der Traverse und der Wand
erlaubt. Kräfte in dieser Richtung muss die Wandbefestigung nicht aufnehmen, dies
geschieht durch direkte Einleitung in die Fahrkorbführungsschiene. Auf diese Weise
ist auch ein Setzen des Gebäudes unkritisch. Durch die ermöglichte Relativbewegung
zwischen der Traverse und der Wand entstehen durch ein Setzen des Gebäudes keinerlei
Spannungen bzw. Krafteinleitungen in die Wandbefestigung und damit in die Traverse.
[0018] Durch die Aufnahme der horizontalen Kräfte dient die Wandbefestigung zugleich als
Abstützung für um eine Längsachse der Traverse wirkende Momente. Insbesondere kann
vorgesehen sein, dass die Fahrkorbführungsschiene bezüglich einer Längserstreckung
der Traverse mittig an der Traverse angeordnet ist. Dabei können dann insbesondere
zwei oder vier Wandbefestigungen vorgesehen sein, wobei jeweils eine gleiche Anzahl
von Wandbefestigungen zu jeder Seite in mindestens einer Fahrkorbführungsschiene angeordnet
sind. Die Wandbefestigungen können sich dann senkrecht zu einer Längserstreckung der
Traverse über das Gegengewicht an die Aufzugwand erstrecken. Somit kann die vorgeschlagene
Anordnung ermöglichen, dass die Traverse sich nicht über die gesamte Breite des Aufzugsschachts,
d.h. von einer Wand zu der gegenüberliegenden Wand erstrecken muss, und somit immer
gleich bzw. unabhängig von einer tatsächlichen Schachtbreite ausgebildet sein kann.
[0019] Unter einem "Tragmittel" wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung jedes flexible
Verbindungselement, mit dem Gewichtkräfte übertragen werden können, verstanden. Insbesondere
kann es sich bei dem Tragmittel um ein Tragseil handeln. Bei einem Tragseil kann es
sich um ein Drahtseil, bspw. aus Stahl, oder aber auch um ein synthetisches Seil,
bspw. aus einem Kunststoff, handeln. Des Weiteren kann das Tragmittel auch ein Band,
bspw. ein Stahlband, eine Kette, ein Faserseil, ein Riemen oder ein Gurt sein.
[0020] Die eingangs gestellte Aufgabe wird daher vollkommen gelöst.
[0021] In einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die mindestens
eine Wandbefestigung jeweils mindestens zwei voneinander in einem Stützabstand vertikal
beabstandete Befestigungsanordnungen aufweist, wobei jede der Befestigungsanordnungen
in der horizontalen Richtung formschlüssig ausgebildet ist und in der vertikalen Richtung
eine Relativbewegung zwischen der Traverse und der Wand erlaubt.
[0022] Mittels einer derartigen Anordnung kann die Wandbefestigung besonders gut Momente
aufnehmen. Günstigere Hebelverhältnisse ergeben sich dabei, je größer der Stützabstand
zwischen den Befestigungsanordnungen ist.
[0023] Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass der Stützabstand gleich einem Durchmesser
der Treibscheibe ist.
[0024] Hierbei hat es sich herausgestellt, dass neben einer guten Momentenaufnahme durch
eine jeweilige Wandbefestigung gleichzeitig eine möglichst geringe Dimensionierung
der Wandbefestigung erzielt werden kann.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die mindestens
eine Wandbefestigung in der vertikalen Richtung als Freilauf ausgebildet ist, wobei
eine Bewegung der Wand relativ zu der Traverse nach unten frei ist und eine entgegengesetzte
Bewegung zumindest abschnittsweise gesperrt ist.
[0026] Durch die Bereitstellung der Wandbefestigung mittels eines Freilaufs zur Ermöglichung
einer Relativbewegung zwischen der Traverse und der Wand kann ebenfalls eine Gebäudesetzung
ausgeglichen werden. Beispielsweise kann der Freilauf in Form zweier relativ zueinander
verschiebbarer Sägezahnprofile ausgebildet sein, wobei eines der Profile in horizontaler
Richtung mittels einer Federanordnung vorgespannt ist. Auf diese Weise kann beispielsweise
ein abschnittsweises Sperren der Relativbewegung in entgegengesetzter Richtung bereitgestellt
werden. Alternativ kann beispielsweise auch ein Rollenelement vorgesehen sein, das
auf einer Ebene abrollt und dessen Rotation in einer Richtung gesperrt ist, so dass
sich die Wand relativ zu der Wandbefestigung nur nach unten bewegen kann.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die mindestens
eine Wandbefestigung in der vertikalen Richtung kraftschlüssig ausgebildet ist.
[0028] Eine derartige kraftschlüssige Verbindung kann beispielsweise mittels einer Schraubverbindung
bereitgestellt sein, wobei die Schraube mittels eines vorbestimmten Drehmoments und/oder
eines Federelements angezogen ist. In einer derartigen Anordnung muss zunächst eine
Kraft in bestimmter Höhe bereitgestellt sein, um die Haftreibung zu überwinden und
die Relativbewegung zwischen der Wand und der Wandbefestigung zu ermöglichen. Auf
diese Weise ist die Wandbefestigung in jedem Fall dazu in der Lage, zumindest bis
zu der zur Überwindung der Haftreibung notwendigen Kraft auch Kräfte in der vertikalen
Richtung aufzunehmen. Durch Variieren beispielsweise des Drehmoments, mit der die
Schraube angezogen wird, kann die Kraftbegrenzung bzw. die zur Überwindung der Haftreibung
notwendige Kraft eingestellt werden.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Traverse
ein erstes Traversenelement, auf dem der Treibscheibenantrieb angeordnet ist, und
ein zweites Traversenelement aufweist, das mit der mindestens einen Wandbefestigung
verbunden ist, wobei das erste Traversenelement und das zweite Traversenelement miteinander
elastisch gekoppelt sind.
[0030] Auf diese Weise kann eine ruhige Lagerung des Treibscheibenantriebs auf dem ersten
Traversenelement bereitgestellt werden. Zudem wird zugleich mittels der elastischen
Kopplung die Einleitung von durch den Treibscheibenantrieb induzierten Schwingungen
in die Wandbefestigung und die Fahrkorbführungsschiene gedämpft.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenaufzug
zwei Fahrkorbführungsschienen aufweist, die in einer Fahrkorbführungsschienenebene
liegen, wobei der Treibscheibenaufzug zwei Gegengewichtsführungsschienen aufweist,
die in einer Gegengewichtsführungsschienenebene liegen, und wobei die Fahrkorbführungsschienenebene
senkrecht zu der Gegengewichtsführungsschienenebene angeordnet ist.
[0032] Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Fahrkorbführungsschienenebene die
Gegengewichtsführungsschienenebene in der Mitte zwischen den Gegengewichtsführungen
schneidet. Dabei sind die Fahrkorbführungsschienen alle auf einer Seite der Gegengewichtsführungsschienenebene
angeordnet.
[0033] Durch diese Anordnung wird es möglich, die Traverse mittig auf eine der Gegengewichtsführungsschienenebene
zugewandten Fahrkorbführungsschiene abzustützen. Der Fahrkorb kann dann mittig geführt
werden. Das Gegengewicht kann sich über eine gesamte Tiefe des Aufzugsschachts erstrecken
und muss zur Bereitstellung der gewünschten Gegengewichtsmasse nur eine geringe Breitenerstreckung
aufweisen. Auf diese Weise ergibt sich ein besonders günstiges Verhältnis der Flächen
von Fahrkorb und Gegengewicht verglichen mit der Fläche des Aufzugsschachts.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenantrieb
derart angeordnet ist, dass eine Antriebsachse des Treibscheibenantriebs parallel
zu der Gegengewichtsführungsschienenebene verläuft.
[0035] Eine Längserstreckung der Traverse verläuft dann ebenfalls parallel zu der Gegengewichtsführungsschienenebene.
Auf diese Weise wird eine besonders einfache und günstige Seilführung erreicht. Des
Weiteren können die von dem Treibscheibenantrieb um die Antriebsachse hervorgerufenen
Gegenmomente besonders gut von den Wandbefestigungen abgestützt werden.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Treibscheibenantrieb und das Gegengewicht derart angeordnet sind, dass eine Mitte
des Gegengewichts in eine Treibscheibenebene in der Fahrkorbführungsschienenebene
liegen.
[0037] Auf diese Weise können die Tragmittel von der Treibscheibe direkt mittig nach unten
in das Gegengewicht geführt werden. Des Weiteren können die Tragmittel auf der entgegengesetzten
Seite der Treibscheibe direkt zu dem Fahrkorb herabgeführt werden, um diesen an der
Oberseite oder der Unterseite der Fahrkabine mittig zu tragen bzw. zu Umschlingen.
Auf diese Weise werden keinerlei Momentenbelastungen senkrecht zu der Fahrkorbführungsschienenebene
bzw. Treibscheibenebene hervorgerufen.
[0038] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenaufzug
mehrere Tragmittel aufweist, wobei eine Anzahl der Tragmittel eine gerade Anzahl ist.
Grundsätzlich kann natürlich auch eine ungerade Anzahl von Tragmitteln vorgesehen
sein.
[0039] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenaufzug 4, 6 oder 8 Tragmittel
aufweist. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass der Treibscheibenaufzug mehrere
Tragmittel aufweist, wobei die Tragmittel mittig in das Gegengewicht geführt sind
und in zwei Tragmittelstränge geteilt um das Gegengewicht umgelenkt sind und gegengewichtsseitige
Enden der Tragmittel jeweils an der Traverse angebracht sind.
[0040] Besonders vorteilhaft kann somit im Falle von einer geraden Anzahl von Tragmitteln
vorgesehen sein, dass diese mittig in das Gegengewicht geführt werden, durch das Gegengewicht
geführt sind und an einem unteren Ende des Gegengewichts in zwei Tragmittelstränge
getrennt umgelenkt werden. Die beiden Tragmittelstränge können jeweils an entgegengesetzten
äußeren Enden des Gegengewichts erneut nach oben durch das Gegengewicht geführt und
letztendlich an der Traverse mit den gegengewichtsseitigen Enden der Tragmittel befestigt
werden. Auf diese Weise wird eine 2:1-Aufhängung des Gegengewichts realisiert. Des
Weiteren wird keinerlei Aufhängung bzw. Abstützung der Tragmittel an dem Gebäude bzw.
in dem Schacht benötigt. Die erläuterte Umlenkung der Tragmittelstränge stellt zudem
eine Belastung der Traverse symmetrisch zu ihrer Mitte bzw. der Fahrkorbführungsschienenebene
bereit. Durch die Aufhängung des Gegengewichts an der Traverse werden somit keinerlei
unsymmetrische Momente in die Traverse eingeleitet.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die gegengewichtsseitigen
Enden der Tragmittel elastisch mit der Traverse gekoppelt sind.
[0042] Auf diese Weise kann insbesondere bereitgestellt werden, dass über die elastische
Kopplung eine gleichmäßige Belastung der Tragmittel sichergestellt wird. Jedes der
Tragmittel trägt somit eine gleich hohe Last.
[0043] Wie bereits voranstehend ausgeführt wurde, kann insbesondere vorgesehen sein, dass
das Gegengewicht von den Tragmitteln symmetrisch zu der Fahrkorbführungsschiene umschlungen
ist.
[0044] Auf diese Weise wird eine unsymmetrische Belastung der Traverse vermieden.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenantrieb
in eine Projektionsfläche des Fahrkorbs hineinragt.
[0046] Auf diese Weise kann eine Herabführung der Tragmittel von der Treibscheibe zu dem
Fahrkorb vereinfacht werden. Des Weiteren wird eine kompaktere Bauform des gesamten
Treibscheibenaufzugs bereitgestellt.
[0047] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein Durchmesser
der Treibscheibe 250 mm bis 520 mm beträgt.
[0048] Der typische Durchmesser der Treibscheibe kann 250 mm, 360 mm, 440 mm oder 520 mm
betragen. Grundsätzlich sollte der Durchmesser der Treibscheibe möglichst gering ausgestaltet
werden. Da bei einer Anordnung eine Treibscheibenebene senkrecht zu einer Längerstreckung
der Traverse der Treibscheibendurchmesser den Hebel der in den Tragmitteln wirkenden
Kräfte zur Einleitung von Momenten in die Traverse bestimmt, kann ein geringer Treibscheibendurchmesser
diese Momente minimieren.
[0049] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenaufzug
mindestens zwei Wandbefestigungen, insbesondere genau zwei oder genau vier Wandbefestigungen,
aufweist, die symmetrisch zu der Fahrkorbführungsschienenebene angeordnet sind.
[0050] Die Anzahl der Wandbefestigungen kann sich abhängig von der Geschwindigkeit und der
maximalen Tragkraft der Aufzugsanlage bestimmen. Die symmetrische Anordnung relativ
zu der Fahrkorbführungsschienenebene ermöglicht wiederum die symmetrische Aufnahme
von Kräften und kann jedwede weitere Abstützung der Traverse an einer Wand des Fahrzeugschachts
vermeiden.
[0051] In einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die mindestens
eine Befestigungsanordnung ein sich in der vertikalen Richtung erstreckendes Langloch
mit einem sich durch das Langloch erstreckenden Führungselement, zum Beispiel einer
Schraube, aufweist.
[0052] Auf diese Weise kann besonders einfach die geforderte Wandbefestigung bereitgestellt
werden, indem die Schraube in dem Langloch in vertikale Richtung geführt wird. Gleichzeitig
ist eine derartige Verbindung dazu in der Lage, senkrecht zu der Längserstreckung
des Langlochs Kräfte aufzunehmen. Je nachdem, mit welchem Drehmoment die Schraube
angezogen wird, kann zudem ein Kraftschluss zwischen Schraubenkopf bzw. Mutter und
dem Rand des Langlochs bereitgestellt werden, so dass eine in gewünschter Höhe kraftschlüssige
Verbindung bereitgestellt werden kann.
[0053] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenaufzug
einen Tragmittelendenträger zum Aufnehmen eines jeweiligen fahrkorbseitigen Endes
des mindestens einen Tragmittels aufweist, wobei der Tragmittelendenträger in zumindest
einer der Fahrkorbführungsschienen und mittels mindestens einer Trägerbefestigungsanordnung
an der Wand des Aufzugsschachts angebracht ist, wobei die Trägerbefestigungsanordnung
in der horizontalen Richtung formschlüssig ausgebildet ist und in der vertikalen Richtung
eine Relativbewegung zwischen dem Tragmittelendenträger und der Wand erlaubt.
[0054] Mit anderen Worten kann auch an einem fahrkorbseitigen Ende des Tragmittels eine
Traverse vorgesehen sein, in der das fahrkorbseitige Ende des mindestens einen Tragmittels
befestigt ist. Diese Traverse ist dann ebenfalls an einer Fahrkorbführungsschiene
und einer Wand des Aufzugsschachts abgestützt. Die Befestigung der Traverse an der
Wand des Aufzugsschachts erfolgt dann auf gleiche Weise wie diejenige der Traverse,
auf der der Treibscheibenantrieb angeordnet ist. Auf diese Weise wird es möglich,
sowohl das Gegengewicht als auch den Fahrkorb in einer 2:1-Aufhängung anzuordnen.
Dabei kann eine Gebäudesetzung keinerlei Spannungen sowohl in der fahrkorbseitigen
als auch in der gegengewichtsseitigen Befestigung der Tragmittel hervorrufen.
[0055] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die mindestens
eine Wandbefestigung jeweils genau zwei voneinander beanstandete Befestigungsanordnungen
aufweist, die eine Momentenstütze ausbilden, wobei mittels einer der Befestigungsanordnungen
Zugkräfte in die Wand eingeleitet werden und mittels der anderen der Befestigungsanordnungen
Druckkräfte in die Wand eingeleitet werden.
[0056] Mittels einer derartigen Anordnung kann die Wandbefestigung besonders gut Momente
aufnehmen. Die konstruktive Ausgestaltung ist dabei einfach und mit geringem Aufwand
zu montieren und zu warten.
[0057] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0058] Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erläuternde Darstellung für die Begriffe "kraftschlüssig" und "formschlüssig",
- Fig. 2
- eine isometrische Ansicht einer Ausführungsform eines Treibscheibenaufzugs,
- Fig. 3
- eine Detailansicht A der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf einen Treibscheibenaufzug,
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht einer Umschlingung eines Gegengewichts eines Treibscheibenaufzugs,
- Fig. 6
- eine Frontalansicht auf eine Traverse,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht der Traverse in Fig. 6,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer Möglichkeit zur Bereitstellung eines Freilaufs,
und
- Fig. 9
- eine isometrische Darstellung eines Tragmittelendenträgers.
[0059] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Begriffe "formschlüssig"
und "kraftschlüssig", wie sie in der vorliegenden Anmeldung verstanden werden. Dargestellt
sind ein erstes Element 1 und ein zweites Element 2. Das erste Element 1 weist eine
erste Oberfläche 3 auf. Das zweite Element 2 weist eine zweite Oberfläche 4 auf. Die
Oberflächen 3 und 4 sind parallel zueinander und sollen aufeinander abgestützt werden.
Die Abstützung der Oberflächen 3 und 4 aufeinander ist dann formschlüssig, wenn die
Oberflächen 3 und 4 bezüglich der Richtung einer abzustützenden Kraft 5 senkrecht
stehen. Das bedeutet, dass ein Winkel 6 zwischen dem Vektor der Kraft 5 und dem Verlauf
der aufeinander abgestützten Oberflächen 3 und 4 genau 90° beträgt. In diesem Fall
ist die Verbindung der Flächen 3 und 4 bezüglich der Kraft 5 formschlüssig. Egal wie
groß die Kraft 5 wird, es findet keine Relativbewegung zwischen den Flächen 3 und
4 statt.
[0060] Demgegenüber kann eine Verbindung zwischen den Flächen 3 und 4 dann kraftschlüssig
sein, wenn der Winkel 6 kleiner als 90° ist. Abhängig von einem Haftreibungskoeffizienten
zwischen den Flächen 3 und 4 wäre dann bei genügend großer Kraft F eine Relativbewegung
zwischen den Flächen 3 und 4 möglich, wenn die Kraft F groß genug wird und von der
Haft- in die Gleitreibung übergegangen wird. Entsprechend wäre die Verbindung zwischen
den Flächen 3 und 4 bis zu dieser Grenze für den Übergang zwischen Haft- und Gleitreibung
kraftschlüssig.
[0061] Entsprechend schräg, d.h. unter einem Winkel 6 von weniger als 90° angreifende Kräfte
lassen sich somit auch stets mittels einer Vektorzerlegung in zwei Kräfte zerlegen,
von denen eine wie die in der Fig. 1 dargestellte Kraft 5 senkrecht auf den Flächen
3 und 4 steht und eine parallel zu den Flächen 3 und 4 verläuft. Senkrecht zu den
Flächen 3 und 4 wird dann stets ein Formschluss bereitgestellt. Je größer dieser senkrecht
zu den Flächen 3 und 4 angreifenden Kraftanteil ist, je größer ist jedoch die Haftreibungsgrenze.
Ein kleinerer Winkel 6 der angreifenden Kraft 5 bewirkt somit stets den schnelleren
Übergang von der Haftreibung in die Gleitreibung.
[0062] Folglich wird unter einem "Formschluss" verstanden, dass die aufeinander abgestützten
Flächen senkrecht auf der Richtung der abzustützenden Kraft stehen. Unter einem "Kraftschluss"
wird eine Verbindung verstanden, bei der die aufeinander abgestützten Flächen nicht
senkrecht, d.h. in einem Winkel von weniger als 90°, auf der Richtung der abzustützenden
Kraft stehen.
[0063] Fig. 2 zeigt eine isometrische Ansicht eines Treibscheibenaufzugs 10.
[0064] In der dargestellten Ansicht sind drei Raumrichtungen X, Y, und Z eingezeichnet.
Die Richtung X entspricht dabei einer vertikalen Richtung. Senkrecht zu der vertikalen
Richtung wird eine Horizontalebene durch die Raumrichtungen Y und Z aufgespannt.
[0065] In dem Treibscheibenaufzug 10 ist ein Fahrkorb 12 vorgesehen, der in der vertikalen
Richtung X zu bewegen ist. Zusätzlich zu dem Fahrkorb 12 weist der Treibscheibenaufzug
10 ein Gegengewicht 14 auf, das mit dem Fahrkorb 12 über ein oder mehrere Tragmittel
(in der Fig. 2 nicht dargestellt) gekoppelt ist. Das Gegengewicht 14 kann mit dem
Fahrkorb 12 beispielsweise mittels eine dem Fachmann an sich bekannten 1:1-Aufhängung
oder 2:1-Aufhängung verbunden sein.
[0066] Der Fahrkorb 12 ist mittels einer ersten Fahrkorbführungsschiene 16 und einer zweiten
Fahrkorbführungsschiene 18 in seiner vertikalen Bewegung geführt. Das Gegengewicht
14 ist in ähnlicher Weise mittels einer ersten Gegengewichtsführungsschiene 20 und
einer zweiten Gegengewichtsführungsschiene 22 in seiner vertikalen Bewegung geführt.
Das Gegengewicht 14 und der Fahrkorb 12 bewegen sich so gegenläufig zueinander in
der vertikalen Richtung X.
[0067] Der Treibscheibenaufzug 10 weist mehrere erste Halteelemente 24 auf, die die Querschnittsform
von U-förmigen Klammern aufweisen. Die Halteelemente 24 verbinden die Gegengewichtsführungsschienen
20, 22 und die erste Fahrkorbführungsschiene 16 mit einer Wand (in der Fig. 2 nicht
dargestellt). Das Gegengewicht 14 läuft somit innerhalb der U-förmigen ersten Halteelemente
24.
[0068] In ähnlicher Weise sind mehrere zweite Halteelemente 26 vorgesehen, die die zweite
Fahrkorbführungsschiene 18 an der Wand (in der Fig. 2 nicht dargestellt) befestigen.
[0069] Zum Antrieb des Fahrkorbs 12 und des Gegengewichts 14 bzw. des mindestens einen den
Fahrkorb 12 und das Gegengewicht 14 koppelnden Tragmittels ist ein Treibscheibenantrieb
28 vorgesehen.
[0070] Wie in der Detaildarstellung in der Fig. 3 dargestellt ist, weist der Treibscheibenantrieb
28 eine Treibscheibe 30 auf, über die das mindestens eine Tragmittel des Treibscheibensaufzugs
10 geführt ist. Grundsätzlich kann die Treibscheibe 30 in dem Treibscheibenantrieb
28 mittig gelagert sein, sie kann aber auch fliegend gelagert sein.
[0071] Auf diese Weise kann mittels des Treibscheibenantriebs 28 der Fahrkorb 12 in der
vertikalen Richtung X bewegt werden und zwischen Türen 32 mehrerer Stockwerke hin-
und herbewegt werden. Schematisch dargestellt ist eine Öffnungsmechanik 34 jeder Tür
32, die beispielsweise mit einem an dem Fahrkorb 12 vorgesehenen Türantrieb 36 zusammenwirken
kann, um eine entsprechende Tür 32 zu öffnen und zu schließen.
[0072] In der in Fig. 2 dargestellten Ansicht ist der Fahrkorb 12 mit einer Oberflaschenanordnung
38 ausgestattet, durch die das mindestens eine Tragmittel geführt ist. Grundsätzlich
kann auch eine Flaschenanordnung vorgesehen sein, die den Fahrkorb 12 an seiner Unterseite
umschlingt.
[0073] Wieder mit Blick auf die Fig. 3 weist der Treibscheibenaufzug 10 eine Traverse 40
auf, auf der der Treibscheibenantrieb 28 angeordnet ist. Die Traverse 40 weist ein
erstes Traversenelement 42 und ein zweites Traversenelement 44 auf. Das erste Traversenelement
42 und das zweite Traversenelement 44 sind elastisch miteinander gekoppelt. Der Treibscheibenantrieb
28 ist auf dem ersten Traversenelement 42 angeordnet. Zwischen dem ersten Traversenelement
42 und dem zweiten Traversenelement 44 können beispielsweise elastische Dämpfer vorgesehen
sein, die möglicherweise durch den Treibscheibenantrieb 28 induzierte Schwingungen
dämpfen können.
[0074] Das zweite Traversenelement 44 ist mittig auf der ersten Fahrkorbführungsschiene
16 abgestützt. Dort ist ein oberes Ende der Fahrkorbführungsschiene 16 mit dem zweiten
Traversenelement 44 verbunden. Des Weiteren weist der Treibscheibenaufzug 10 eine
erste Wandbefestigung 46 und eine zweite Wandbefestigung 48 auf, die das zweite Traversenelement
44 und eine in der Fig. 3 nicht dargestellte Wand verbinden. Die erste Wandbefestigung
46 und die zweite Wandbefestigung 48 erstrecken sich dabei über das Gegengewicht 14
bzw. die Gegengewichtsführungsschienen 20 und 22 hinweg. Die Gegengewichtsführungsschienen
20, 22 enden somit unterhalb der ersten Wandbefestigung 46 und der zweiten Wandbefestigung
48. Auf diese Weise ist es möglich, die Traverse 40 unabhängig von den tatsächlichen
Dimensionen eines Schachts und einer konstanten Breite (Ersteckung Z-Richtung) auszulegen.
Auch die Wandbefestigungen 46, 48 können unabhängig von den tatsächlichen Dimensionen
des Schachts gleichgehalten werden, indem eine Tiefe (Erstreckung Y-Richtung) des
Gegengewichts konstant gehalten wird. Auf diese Weise ergibt sich ein immer gleicher
Abstand der ersten Fahrkorbführungsschiene 16 von der Wand. Eine entsprechende Masse
des Gegengewichts 14 kann dann durch optimale Ausnutzung der Breite (Erstreckung Z-Richtung)
des Schachts unter einer entsprechenden Länge (Erstreckung X-Richtung) des Gegengewichts
14 bereitgestellt werden.
[0075] Gleichzeitig ist ersichtlich, dass sämtliche Kräfte in X-Richtung bzw. in vertikaler
Richtung über die Traversenmitte direkt in die erste Fahrkorbführungsschiene 16 eingeleitet
werden können. Momente um die Y-Achse bzw. Verwindungen der Traverse 40 um die Z-Achse
werden mittels der ersten Wandbefestigung 46 und der zweiten Wandbefestigung 48, die
jeweils in gleichen Abständen zu der ersten Fahrkorbführungsschiene 16 angeordnet
sind, abgestützt. Die erste Wandbefestigung 46 und die zweite Wandbefestigung 48 dienen
somit als Momentenabstützung für die Traverse 40.
[0076] Gleichzeitig sind die Wandbefestigungen 46, 48, wie im Folgenden noch detaillierter
erläutert wird, derart ausgebildet, dass die Kräfte in der Y-Richtung aufnehmen können,
jedoch eine Relativbewegung zwischen der jeweiligen Wandbefestigung 46, 48 und der
Wand des Schachts in X-Richtung ermöglichen. Auf diese Weise kann eine Gebäudesetzung
an dieser Stelle ausgeglichen werden.
[0077] So kann eine gebäudeunabhängige Lagerung des Treibscheibenantriebs 28 des Treibscheibenaufzugs
10 bereitgestellt werden, die einen kompakten Aufbau ermöglicht und gleichzeitig durch
eine Gebäudesetzung entstehende Problematiken vermeidet.
[0078] Des Weiteren weist der Treibscheibenaufzug 10 einen Tragmittelendenträger 49 auf.
In dem Tragmittelendenträger 49 sind fahrkorbseitige Enden (in der Fig. 3 nicht dargestellt)
der Tragmittel befestigt. Der Tragmittelendenträger 49 ist in gleicher Weise wie die
erste Wandbefestigung 46 und die zweite Wandbefestigung 48 derart mit der Wand und
der zweiten Fahrkorbführungsschiene 18 verbunden, dass Kräfte in X-Richtung direkt
in die zweite Fahrkorbführungsschiene 18 eingeleitet werden, und Kräfte in Y-Richtung
bzw. Momente an der Wand abgestützt werden. Gleichzeitig ist eine Relativbewegung
der Befestigung des Tragmittelendenträgers 49 an der Wand in X-Richtung relativ zu
der Wand möglich.
[0079] Die Fig. 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Treibscheibenaufzug 10, aus
der die geometrische Anordnung der einzelnen Elemente des Treibscheibenaufzugs 10
relativ zueinander ersichtlich wird.
[0080] Gleiche Elemente sind dabei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und werden
nicht erneut erläutert.
[0081] Der dargestellte Treibscheibenaufzug 10 ist mit der Möglichkeit einer Durchladung
dargestellt. D.h. es sind auf jeder Etage zwei einander gegenüberliegende Türen 32
vorgesehen. Selbstverständlich ist dies lediglich beispielhaft zu verstehen. Grundsätzlich
kann auch lediglich eine Tür 32 vorgesehen sein.
[0082] In der Fig. 4 ist ein Schacht, in dem der Treibscheibenaufzug 10 angeordnet ist mit
einem Bezugszeichen 50 bezeichnet. Der Schacht ist von einer Wand 52 begrenzt.
[0083] Des Weiteren ist in der Fig. 4 der Verlauf des mindestens einen Tragmittels schematisch
dargestellt. Der Verlauf ist am Beispiel von zweier Tragmittel veranschaulicht. Mit
einem Bezugszeichen 54 ist der Ort gekennzeichnet, an dem die Tragmittel von der Treibscheibe
30 hinab in Richtung des Fahrkorbs 12 geführt sind. Die Tragmittel sind dann beispielsweise
durch die Oberflasche 38 geführt und laufen wieder nach oben, wo ihr fahrkorbseitiges
Ende 58 an dem Tragmittelendenträger 49 befestigt ist.
[0084] Von der entgegengesetzten Seite der Treibscheibe 30 sind die Tragmittel an einem
Ort 56 hinab in das Gegengewicht 14 geführt. Sie umschlingen das Gegengewicht 14 und
sind dann wieder nach oben geführt und mit ihren gegengewichtsseitigen Enden 60 an
der Traverse 40 bzw. im zweiten Traversenelement 44 befestigt.
[0085] In der Fig. 4 ist eine Gegengewichtsführungsschienenebene 62 eingezeichnet. Diese
verläuft durch die erste Gegengewichtsführungsschiene 20 und die zweite Gegengewichtsführungsschiene
22.
[0086] Eine Antriebsachse 63 des Treibscheibenantriebs 28 verläuft parallel zu der Gegengewichtsführungsschienenebene
62 und bezeichnet die Achse, um die sich die Treibscheibe 30 dreht.
[0087] Senkrecht sowohl zu der Gegengewichtsführungsschienenebene 62 als auch zu der Antriebsachse
63 verläuft eine Fahrkorbführungsschienenebene 64. Diese verläuft zwischen der ersten
Fahrkorbführungsschiene 16 und der zweiten Fahrkorbführungsschiene 18.
[0088] Die Fahrkorbführungsschienen 16 und 18 führen den Fahrkorb 12 mittig. Auch eine Mitte
68 des Gegengewichts 14 liegt genau auf der Fahrkorbführungsschienenebene 64. Die
Treibscheibe 30 rotiert um die Antriebsachse 63. Senkrecht zu der Antriebsachse 63
verläuft durch die Mitte der Treibscheibe 30 eine Treibscheibenebene 66. Die Treibscheibenebene
66 verläuft in der Fahrkorbführungsschienenebene 64.
[0089] Die auf diese Weise symmetrisch ausgebildete Anordnung des gesamten Treibscheibenaufzugs
10 reduziert wesentlich die in die Traverse 40 eingeleiteten Momente. Ein Durchmesser
D der Treibscheibe 30 ist zudem möglichst gering gewählt, um ein Abstand der hinabgeführten
Seile 54, 56 zu der Antriebsachse 63 möglichst gering zu halten. Auf diese Weise werden
Momentenbelastungen in der Traverse 40 um die Z-Achse gering gehalten. Die symmetrische
Anordnung des Treibscheibenaufzugs 10 stellt darüber hinaus eine symmetrische Belastung
der Traverse um die Y-Achse bereit. Die so auftretenden Lastfälle können besonders
gut direkt in die erste Fahrkorbführungsschiene 16 und die beiden Wandbefestigungen
46, 48, die symmetrisch zu der Fahrkorbführungsschienenebene 64 angeordnet sind, aufgenommen
werden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass sich die Antriebsachse 63 und die
Fahrkorbführungsschienenebene 64 über der ersten Fahrkorbführungsschiene 16 schneiden.
[0090] Um ein möglichst kompakten Aufbau des gesamten Treibscheibenaufzugs 10 bereitzustellen,
kann vorgesehen sein, dass der Treibscheibenantrieb 28 bzw. die Treibscheibe 30 in
eine projizierte Fläche 70 des Fahrkorbs 12 hineinragt. Die projizierte Fläche 70
ist somit die in der in Fig. 4 dargestellten Querschnittsansicht sichtbare Querschnittsfläche
des Fahrkorbs 12, die auf die Höhe des Treibscheibenantriebs 28 projiziert ist.
[0091] Fig. 5 zeigt in einer Draufsicht schematisch eine Führung eines ersten Tragmittels
72 und eines zweiten Tragmittels 74 um das Gegengewicht 14. Gleiche Elemente sind
in der Fig. 5 mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und werden nicht erneut erläutert.
[0092] Die Tragmittel 72, 74 werden von der Treibscheibe 30 hinab durch das Gegengewicht
14 geführt und teilen sich nach ihrem Durchtreten durch das Gegengewicht 14 in einen
ersten Tragmittelstrang 76 bzw. einen zweiten Tragmittelstrang 78 auf. In der dargestellten
Ausführungsform mit lediglich zwei Tragmitteln 72, 74 weist entsprechend jeder Tragmittelstrang
76, 78 ein Tragmittel auf. Es sind selbstverständlich auch Ausführungsformen mit vier,
sechs oder acht Tragmitteln denkbar, so dass dann jeder Tragmittelstrang 76, 78 zwei,
drei bzw. vier Tragmittel aufweist.
[0093] An einer Unterseite oder aber auch an einer Oberseite des Gegengewichts 14 können
entsprechend Umlenkrollen 80 vorgesehen sein, um die Tragmittelstränge 76, 78 von
der Fahrkorbführungsschienenebene 64 weg nach außen zu leiten. Die Tragmittelstränge
76, 78 werden somit von der Fahrkorbführungsschienenebene 64 symmetrisch nach außen
weggeleitet und treten an entgegengesetzten Enden des Gegengewichts 14 durch dieses
nach oben hindurch. Die gegengewichtsseitigen Enden 60 der Tragmittelstränge 76, 78
sind dann an dem zweiten Traversenelement 44 der Traverse 40 befestigt. Auf diese
Weise wird eine bezüglich der Fahrkorbführungsschienenebene 64 symmetrische Belastung
der Traverse 40 bereitgestellt. Eine Momentenbelastung um die Y-Achse der Traverse
40 durch die Gegengewichtsaufhängung kann so gering und symmetrisch gehalten werden.
[0094] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf die Traverse 40. Gleiche Elemente sind wiederum
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und werden nicht erneut erläutert. Schematisch
ist der Treibscheibenantrieb 28 dargestellt, der auf dem zweiten Traversenelement
44 angeordnet ist. Das zweite Traversenelement ist mittels eines ersten Dämpfers 82
und eines zweiten Dämpfers 83 mit dem zweiten Traversenelement 44 gekoppelt. Auf diese
Weise kann beispielsweise eine Schwingungsdämpfung zwischen dem ersten und dem zweiten
Traversenelement 42, 44 erreicht werden.
[0095] Das zweite Traversenelement 44 weist die erste und die zweite Wandbefestigung 46,
48 auf und ist mittels dieser durch eine Mehrzahl von Wandankern 86 mit der Wand 52
verbunden. Die Befestigung der ersten Wandbefestigung 46 mit der zweiten Wandbefestigung
48 in der Wand 52 kann beispielsweise auch unter Zuhilfenahme von Dübeln erfolgen.
[0096] Eine Befestigung des ersten Tragmittelstrangs 76 an dem zweiten Traversenelement
44 ist teilweise freigeschnitten. So zu erkennen ist ein drittes elastisches Element
84, das den ersten Tragmittelstrang 76 elastisch mit dem zweiten Traversenelement
44 koppelt. Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass der gesamte erste Tragmittelstrang
76 elastisch mit dem zweiten Traversenelement 44 gekoppelt ist. Es kann jedoch grundsätzlich
auch vorgesehen sein, dass jedes Seil des ersten Tragmittelstrangs für sich elastisch
mit dem zweiten Traversenelement 44 gekoppelt ist, um eine gleichmäßige Lastverteilung
auf alle Tragmittel bereitzustellen.
[0097] In der Fig. 7 ist eine Seitenansicht der Traverse 40 aus Fig. 6 dargestellt.
[0098] Aus der Darstellung in Fig. 7 geht insbesondere die Ausgestaltung einer ersten Befestigungsanordnung
88 und einer zweiten Befestigungsanordnung 90 der ersten Wandbefestigung 46 hervor.
Jede der Befestigungsanordnungen 88, 90 ist derart ausgestaltet, dass sie in einer
horizontalen Richtung (Y) formschlüssig ausgestaltet ist und in einer vertikalen Richtung
(X) kraftschlüssig ausgestaltet ist. Hierzu weist jede Befestigungsanordnung 88, 90
ein Langloch 92 bzw. 94 auf, durch das ein Führungselement, zum Beispiel eine Schraube
96 bzw. 98, geführt ist. Die Schraube verbindet damit ein mittels der Wandanker 86
mit der Wand verbundenes Wandelement 102 und ein mit dem zweiten Traversenelement
44 verbundenes Stützelement 104.
[0099] Je nachdem, mit welchem Drehmoment eine jeweiliges Führungselement, beispielsweise
die Schraube 96, 98, angezogen wird, kann eine Kraft eingestellt werden, die ausreichend
zur Überwindung eines Kraftschlusses zwischen einem jeweiligen Führungselement bzw.
einer jeweiligen Schraube 96, 98 und dem Wandelement 102 ist. Dann ist eine relative
Bewegung zwischen dem mit der Wand 52 verbundene Wandelement 102 und dem mit dem zweiten
Traversenelement 44 verbundenen Stützelement 104 möglich, so dass eine Gebäudesetzung
erfolgen kann, ohne dass Kräfte bzw. Spannungen in der Traverse 40 auftreten.
[0100] In der Y-Richtung steht der Schaft eines jeweiligen Führungselements bzw. einer jeweiligen
Schraube 96, 98 senkrecht auf dem Rand des jeweiligen Langlochs 92, 94, so dass ein
Formschluss bereitgestellt ist. Kräfte in der Y-Richtung können somit sowohl durch
die erste Befestigungsanordnung 88 als auch die zweite Befestigungsanordnung 90 aufgenommen
werden. Des Weiteren kann die erste Wandbefestigung 46 so als Drehmomentstütze für
Momente um die Z-Achse dienen, die von der Traverse 40 in die erste Wandbefestigung
46 eingeleitet werden. Um hierfür möglichst günstige Hebelverhältnisse herbeizuführen,
ist ein Stützabstand 100 zwischen der ersten Befestigungsanordnung 88 und der zweiten
Befestigungsanordnung 90 bzw. zwischen den Führungselementen bzw. Schrauben 96, 98
möglichst groß zu wählen. Um die gesamte Dimensionierung der ersten Wandbefestigung
46 nicht zu groß werden zu lassen, hat sich herausgestellt, dass für gute Hebelverhältnisse
der Stützabstand 100 in etwa dem Durchmesser D der Treibscheibe 30 entsprechen sollte.
[0101] Grundsätzlich ist es nicht zwingend, dass eine jeweilige Befestigungsanordnung 88,
90 in der X-Richtung bzw. der vertikalen Richtung ein Kraftschluss bereitstellt. In
dieser Richtung kann auch ein Freilauf bereitgestellt sein.
[0102] Eine Möglichkeit hierfür ist schematisch in der Fig. 8 dargestellt. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass ein erstes Freilaufelement und ein zweites Freilaufelement
relativ zueinander derart angeordnet sind, dass sie in Y-Richtung einen Formschluss
bereitstellen, jedoch in Z-Richtung zwei Sägezahnprofile aufweisen, die sich in X-Richtung
bzw. Vertikalrichtung relativ zueinander verschieben können. Beispielsweise kann es
vorgesehen sein, dass das erste Freilaufelement 106 mittels eines Federelements 109
auf das zweite Freilaufelement 108 zu gespannt ist. Im Falle einer Gebäudesetzung
könnte sich dann beispielsweise das erste Freilaufelement 106, das fest mit der Wand
52 verbunden ist, nach unten (U) zu dem zweiten Freilaufelement 104, das mit dem zweiten
Traversenelement 44 verbunden ist, bewegen. Durch die Sägezahnprofile und das Federelement
109 würde nach einem gewissen Maß einer Relativbewegung der Elemente 106, 108 relativ
zueinander das erste Freilaufelement 106 wieder auf das zweite Freilaufelement 108
gedrückt werden und könnte sich nicht wieder in die entgegengesetzte Richtung zurückbewegen.
Somit wäre eine abschnittsweise Verrastung vorgesehen.
[0103] [0100] In der Fig. 9 ist in einer schematischen isometrischen Ansicht eine Seilhalteanordnung
110 zum Befestigen eines fahrkorbfernen Endes 58 der Tragmittel 72, 74 dargestellt.
Jedes Tragmittel 72, 74 ist dabei in einer Öffnung 111 des Tragmittelendenträgers
49 gehalten. Der Tragmittelendenträger 49 ist des Weiteren mit der zweiten Fahrkorbführungsschiene
18 verbunden (in der Fig. 9 nicht dargestellt) so dass in X-Richtung wirkende Kräfte
direkt in die zweite Farbkorbführungsschiene 18 eingeleitet werden können.
[0104] [0101] Eine Befestigung des Tragmittelendenträgers 49 mit der Wand 52 erfolgt auf
ähnliche Weise wie die Befestigung des zweiten Traversenelements 44 an der Wand 52.
Hierzu sind mehrere Wandstützen 117, 118 vorgesehen, die etwa über Wandanker (nicht
dargestellt) mit der Wand 52 verbunden sind. Diese Wandelemente 117, 118 weisen wiederum
Langlöcher 113, 114 auf, mit denen der Tragmittelendenträger 49 mittels Führungselementen,
bspw. Schraubverbindungen 115, 116, verbunden ist. Eine derartige Verbindung ist wiederum
in der Y-Richtung formschlüssig, ermöglicht jedoch in der X-Richtung eine Relativbewegung
zwischen den Wandstützen 117, 118 und dem Tragmittelendenträger 49. Hierzu sind an
dem Tragmittelendenträger 49 Winkelbleche 120 vorgesehen, die sich beispielsweise
mit der Wandhalterung 118 teilweise überlappen. Die Relativbewegung zwischen der Wand
52 und dem Tragmittelendenträger 49 kann dann in der X-Richtung durch die Bewegung
beispielsweise der Schraube 115 in dem Langloch 113 vertikal geführt sein.
1. Treibscheibenaufzug (10) mit einem Fahrkorb (12), der mindestens an zwei Fahrkorbführungsschienen
in einer vertikalen Richtung geführt ist, einem Gegengewicht (14), das mindestens
an zwei Gegengewichtführungsschienen (20, 22) in der vertikalen Richtung (X) geführt
ist, mindestens einem Tragmittel (72, 74), das den Fahrkorb (12) und das Gegengewicht
(14) miteinander koppelt, und einem Treibscheibenantrieb (28) mit einer Treibscheibe
(30), über die das mindestens eine Tragmittel (72, 74) geführt ist, und wobei der
Treibscheibenantrieb (28) auf einer Traverse (40) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (40) an mindestens einer der Fahrkorbführungsschienen (16,18) befestigt
ist und des Weiteren mindestens eine Wandbefestigung (46, 48) zum Befestigen der Traverse
(40) an einer Wand (52) eines Aufzugschachts (50) aufweist, wobei die mindestens eine
Wandbefestigung (46, 48) jeweils in einer zu der vertikalen Richtung (X) und zu der
Wand senkrechten horizontalen Richtung (Y) formschlüssig ausgebildet ist und in der
vertikalen Richtung (X) eine Relativbewegung zwischen der Traverse (40) und der Wand
(52) erlaubt.
2. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wandbefestigung (46, 48) jeweils mindestens zwei voneinander
in einem Stützabstand (100) vertikal beabstandete Befestigungsanordnungen (88, 90)
aufweist, wobei jede der Befestigungsanordnungen (88, 90) in der horizontalen Richtung
(Y) formschlüssig ausgebildet ist und in der vertikalen Richtung (X) eine Relativbewegung
zwischen der Traverse (40) und der Wand (52) erlaubt.
3. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wandbefestigung (46, 48) in der vertikalen Richtung (X) als Freilauf
(106, 108) ausgebildet ist, wobei eine Bewegung der Wand (52) relativ zu der Traverse
(40) nach unten (U) frei ist und eine entgegengesetzte Bewegung zumindest abschnittsweise
gesperrt ist.
4. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wandbefestigung (46, 48) in der vertikalen Richtung (X) kraftschlüssig
ausgebildet ist.
5. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (40) ein erstes Traversenelement, (42) auf dem der Treibscheibenantrieb
(28) angeordnet ist, und zweites Traversenelement (44) aufweist, das mit der mindestens
einen Wandbefestigung (46, 48) verbunden ist, wobei das erste Traversenelement (42)
und das zweite Traversenelement (44) miteinander elastisch gekoppelt sind.
6. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenaufzug (10) zwei Fahrkorbführungsschienen (16,18) aufweist, die
in einer Fahrkorbführungsschienenebene (64) liegen, wobei der Treibscheibenaufzug
zwei Gegengewichtsführungsschienen (20, 22) aufweist, die in einer Gegengewichtführungsschienenebene
(62) liegen, und wobei die Fahrkorbführungsschienenebene (64) senkrecht zu der Gegengewichtführungsschienenebene
(62) angeordnet ist.
7. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenantrieb (28) derart angeordnet ist, dass eine Antriebsachse (63)
des Treibscheibenantriebs (28) parallel zu der Gegengewichtführungsschienenebene (62)
verläuft.
8. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenantrieb (28) und das Gegengewicht (14) derart angeordnet sind, dass
eine Mitte (68) des Gegengewichts (14) und eine Treibscheibenebene (66) in der Fahrkorbführungsschienenebene
(64) liegen.
9. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenaufzug (10) mehrere Tragmittel (72, 74) aufweist, wobei die Tragmittel
(72, 74) mittig in das Gegengewicht (14) geführt sind und in zwei Tragmittelstränge
(76, 78) geteilt um das Gegengewicht (14) umgelenkt sind und gegengewichtsseitige
Enden (60) der Tragmittel (72, 74) jeweils an der Traverse (40) angebracht sind.
10. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die gegengewichtsseitigen Enden (60) der Tragmittel (72, 74) elastisch mit der Traverse
(40) gekoppelt sind.
11. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenantrieb (28) in eine Projektionsfläche (70) des Fahrkorbs (12) hineinragt.
12. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenaufzug (10) mindestens zwei Wandbefestigungen (46, 48) aufweist,
die symmetrisch zu der Fahrkorbführungsschienenebene (64) angeordnet sind.
13. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Befestigungsanordnung (88, 90) ein sich in der vertikalen Richtung
(X) erstreckendes Langloch (92, 94) mit einem sich durch das Langloch (92, 94) erstreckenden
Führungselement (96, 98) aufweist.
14. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibscheibenaufzug (10) einen Tragmittelendenträger (49) zum Aufnehmen eines
jeweiligen fahrkorbseitigen Endes (58) des mindestens einen Tragmittels (72, 74) aufweist,
wobei der Tragmittelendenträger (49) an zumindest einer der Fahrkorbführungsschienen
(16,18) und mittels mindestens einer Trägerbefestigungsanordnung (110) an der Wand
(52) des Aufzugschachts (50) angebracht ist, wobei die Trägerbefestigungsanordnung
(110) in der horizontalen Richtung (Y) formschlüssig ausgebildet ist und in der vertikalen
Richtung (X) eine Relativbewegung zwischen dem Tragmittelendenträger und der Wand
(52) erlaubt.
15. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wandbefestigung (46, 48) jeweils genau zwei voneinander beanstandete
Befestigungsanordnungen (88, 90) aufweist, die eine Momentenstütze ausbilden, wobei
mittels einer der Befestigungsanordnungen (88) Zugkräfte in die Wand (52) eingeleitet
werden und mittels der anderen der Befestigungsanordnungen (90) Druckkräfte in die
Wand (52) eingeleitet werden.